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Sonntag, den 22. Oktober 1905.

Wonnemrntlpr.tnd. Stadt pr.Biertelj.Mk. I.IMncl.TrLgerl. MertelMrl.PostirjugBpretS ohne Lekellg. f. d. Orts- u. Nachbar- -rtso-rtlhr 1M., f. b. sonst, »erlehr MI. 1.10, Bestellgeld 20 Pfg.

Amkliche NrsiKNnjmn-tznnKtN.

Die Ortsbehörden

derjenigen Gemeinde», in welchen füc die Geschäfts der Beamten der Ortsbehörde für die Arbeiter- verficherung auf dem Gebiete dev Unfall Versicherung nicht fesie «versalbetohnunge« festgesetzt find, werden auf den Erlaß K. Ministeriums des Innern vom 8. Jnlt 1905 Minist.-Amtsbl. S. 321 mit dem Bemerken hingewiesen, eine Neuregelung der Belohnung dieser Beamte« nach den in dem angeführten Erlaß enthaltenen Grundsätzen in Bälde herbeizufühcen und die Be­schlüsse hierüber mittelst ProtokollanszuZs hieher vorzulegen.

Bei der Neuregelung wolle beachtet werden, daß die unter Ziffer 3 des genannten Erlasses aufgeführte Belohnung nicht nur für die Unfall­rentner, sondern auch für die in der Gemeinde vorhandenen Invaliden- und Altersrentner mit Rücksicht darauf zn gewähren ist, daß dis OrtSbehörde für die Arbeiterverstcherung auch bet der Kontrolle der im Genüsse einer Alters- oder Jnvaliden-Rente stehenden Personen mitzuwirken hat.

Die Bezüge der Beamten der Ortsbehörde für die Arbeiterverstcherung für die Geschäfte der Bezirkskrankeupflegeverstcherung und der Jnvaliden- und Altersversicherung werden durch oben erwähnten Erlab nicht berührt und in der seitherigen Höhe belassen.

Bemerkt wird noch, daß soweit der OrtS- vorsteher die Geschäfte der Arbeiterverstcherung be­sorgt, dieser sich der Mitwirkung bei der Beschluß­fassung über die Neuregelung der Bezüge zu enthalten hat und daß die Nichtbeteiligung derselben an der Verhandlung aus dem Protokoll hervorzugehen hat.

Soweit die Belohnung nach den in dem be­reits angeführten Ministerial-Erlaß aufgestellten Sätzen festgesetzt wird, hat die K. Kreisregierung die Genehmigung der betr. Beschlüsse bereits im

Voraus erteilt und bedarf es in diesen Fällen nun noch der Vorlage eines Protokoll-Auszugs an das Oberamt.

Calw, 20. Oktober 1905.

K. Oberamt. Voelter.

Bekanntmachung.

Nachdem die

Schweinepest

in den Oberämtern Herrenberg und Lsonberg durch sogenannte Treiberschweiue eingeschleppt und ver­breitet worden ist, werden die Schweinehalter des Bezirks in ihrem eigenen Interesse vor dem Ankauf von Schweinen umherziehender Händler dringend gewarnt.

Calw, 21. Oktober 1905.

K. Oberamt. Amtmann Ripp mann.

ragebnrÄgjtrtteu.

Calw, 21. Okt. Heute früh um '/'? Uhr wurde bei der Kcatzenfabrik die Ehefrau des Bahn­wärters Schneckenburger auf Posten 43 tot aus der Nagold gezogen. Die Ertrunkene muß in der Dunkelheit von der Straße abgekommen und in die Nagold geraten sein.

* Calw, 21. Okt. Die Oktobernummer der Echwarzwaldblätter enthält die Fort­setzung der frischen ReiseschilderungO Schwarzwald, o Heimat, wie bist du so schön!"; der Schluß der topographischen Aufnahmenvom Kinzigtal zum Heimbachursprung" von Haug; den Schluß des ge­schichtlichen ArtikelsAus Calws Vergangenheit"; prächtige Bilder mit erläuterndem Text vomOeden- wald", dem Killguß Hof bei Schömberg-Freudcnstadt; eine Schilderung der Sankenbachwasserfälle bei

Baiersbronn, und einen Bericht über eine kurze Wanderung imuntern Jagsttal" von Volz-Heil- bronn. Hofrat Dr. Wurm bringt zu der Notiz Alte Steine bei Teinach" einige sachliche Bemerk­ungen. Nachrichten aus den Bezirksvereinen und Bücherschau bilden den Schluß der gehaltvollen Zeitschrift. Interessant ist auch eine Mitteilung über die Feststellung des Zeitaufwands für zurückzu­legende Wege. Die Regel lautet: Der Fußgänger legt den Lm bei normaler, also mäßiger Bewegung in etwa 12 Minuten zurück. Bei stark ansteigenden Weg können sür je 100 m Steigung 15 Minuten dazu. In zahlreichen Fällen wurde gefunden, daß die Regel ein annähernd richtiges Ergebnis liefert.

§ Deckenpfronn, 20. Okt. Dank der Energie und Opferwilligkeit unseres Ortsgeistlichen und der weisen Einsicht unserer Kirchengemeinderäte soll nach einem mit überwiegender Stimmenzahl gefaßten Beschluß des Kicchengemeinderatsiwch im Laufe dieses Herbstes die hiesige Kirche heizbar gemacht werden. Diese vernünftige, zeitgemäße Neuerung darf im Interesse aller Kirchenbesucher, insbesondere der jüngsten und ältesten, der schwäch­lichen und kränklichen, freudig begrüßt werden.

Z Deckenpfronn, 20. Okt. Wir befinden uns seit heute in einer vollständigen Winter- landschaft. Von gestern auf heute fiel der Schnee so reichlich, daß die Dächer und selbst die Gassen sich heute früh in einem mehrere Zentimeter dicken Winterkleids präsentierten, das sie auch im Laufe des Tages nicht ablegten. Trotzdem noch ca. 100 Ztr. Hopfen hier liegen, wollen sich keine Käufer einstsllen. Die Produzenten hoffen auf einen Erlös von 5060 ^ pro Zentner.

Simmersfeld, 20. Okt. Unerwartet hat der Winter seinen Einzug gehalten. Heute nacht

Die schwarze Dame.-

Roman von Han» Wachenhusen.

(Fortsetzung.)

Aber vor Allem will ich meinen Papa Lübke Wiedersehen."

Sobald ich selbst ihn entbehren kann, ich verspreche es! Herr Graf," fuhr Blenke fort,mit der Erlaubnis des Herr» Barons lasse ich Sie hier.. in guten Händen," lächelte er bedeutsam.Ich suche Sie heute Abend, um Ihnen hoffentlich Neues zu berichten."

Ec entfernte sich geschäftig.

Fräulein Zia l" auch Dagobert trat zu ihr und nahm ihre Hand in di« seinige, ihr so herzlich in die Auge« blickend.Sie haben mir Ihre Schicksale erzählt, welche die Vorsehung so gnädig gelenkt, gönnen Sie mir einen Augenblick Gehör, Ihnen auch von dem meinigen zu sprechen. Auch Herrn von Zernik wird es intereffieren, da eS mit einer ihm befreundeten Person verknüpft ist." Er führte sie zu ihrem Platz zurück und setzte sich neben sie.

Ich war damals, als eS mir so gar nicht gelingen wollte, Ihr Vertrauen zu gewinnen, in mäßigen Verhältnissen und mußte frühzeitig durch meine Bilder mein Brot verdienen, denn was mir meine teure Mutter hinterlaffen, hatten meine Studien aufgezehrt. Ich führte als angehender Künstler nur einen Vornamen Dagobert, und ich weiß wohl, daß man demselben mißtraut». Wenige Wochen vor Ihrem Verschwinden traf mich in Rom die Nachricht, bei der Oeffaung des Testamentes eines seit Jahren verschollenen Oheims habe sich herauSgestellt, daß ich als letzter männlicher Sproß der Familie der Erbe seiner ausgedehnten Güter, am Fuße der Alpen sei, nachdem er sein bedeutendes bares Vermögen bei Leb­zeiten einer Tochter fichergestrllt habe, die er, ein großer Sonderling, mit sich

genommen und wahrscheinlich in Deutschland zur Erziehung untergebracht hatte, als er seine Güter verließ, um nicht mehr auf düsilben zurückzukchren, weil er in unversöhnlicher Feindschaft mit den Nachbarn und den Behörden war. Früher als sonst kehrte ich diesmal von Rom nach Deutschland zurück. Ich sprach nichts von dem GlückSwechsel, der mich getroffen hatte, denn er war mir selbst noch »in Traum; ich wollte meiner kleinen Freundin der arme Maler bleiben, der ich gewesen war. Während ich freudig da» Bild mit heimbrachte, ahnte ich nicht, welch' ein Unglück ich damit stiften werde. Indes ich konnte bald dem Schicksal danken, daß eS mir wenigstens die Mittel gewährt hatte, nach dem Ihrigen zu forschen, als Sie uns entrissen wurden, denn der Pachtzins der Güter war seit Jahren zu einer großen Summe angewachsen, die mir zur Verfügung gestellt wurde. Habe ich nun auch keinen Verdienst daran, daß Sie endlich gefunden sind, so bleibt meinem Freunde und mir, namentlich ihm, doch die Genugtuung, diejenigen zur Rechenschaft ziehen zu können, die sich an Ihnen versündigt haben . . Vielleicht, ja wahrscheinlich werden uns die nächsten Tage nicht ohne Unruhe und Aufregung verstreichen; sind diese vorüber, so bleibt mir noch eine andere Aufgabe, nämlich nach dem Kinde meine» Oheims zu forschen, da» uns vielleicht auch nicht allzu fern ist . . . Vielleicht, Herr von Zernik," wandte er sich an diesen,hat er Ihnen von demselben gesprochen, als er Ihr Freund und Gast in Amerika war?"

Zernik zuckte die Achseln. Er wandte sich an seine Frau:Denke Dir nämlich," sagte er,dieser Herr ist der Neffe unseres Freunde», de» Grafen Sesto!"

O, so kennen Sie ihn! Er ist also der Verschollene, von dem Sie sprachen?" fragte sie in stark englischem Dialekt.

Ich sah ihn niemals!"

ES war ein sonderbarer Mensch und recht schwer zu behandeln," fuhr sie