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Eklingen mittetlt. kam es in der Wilhelm-, Martin- ^Polizeidirehtt ^erheblichen Ansscheitungen betrunkener Arbeits- uodllriedrichlttav -Arbeiter Johannes und Karl Münz, Johann und der Scylosser Wilhelm Tanzmann, zum teil und Zlaoer ooPersönlichkeiten, zechten, nachdem sie in dem Saal Mach vorbei» M Wilheimstraße ihre Arbeitslosenunterstützung -wer MnMU hatten. ,m Anschluß hieran seil vormittags
lu EmNE 8. , §,wa um vier Uhr nachmittags gerieten sie
H^ilmlrkuna des Alkohols in einen Wortwechsel mit anderen Mer E>"w> u . ^ deshalb aus dem Lokal. Lärmend und
«-/ sie durch die Marllnstraße. Hierbei warfen sie mit
M"° zöge ! belästigten weibliche Personen, und verübten
KM" nach zlis der durch die Zivilpersonen benachrichtigte ^2,»1oo11en am Bahnhof in der Friedrichstraße die Ruhestörer ^Äuoo wies, schimpften sie weiter, sodaß der Polizeibeamte ge. war den Haupibeteiligten Xaver Merz festzunehmen. Um d reien, drangen seine Begleiter sofort aus den Beamten ^ u«- !ick der Angreifer nur mit äußerster Anstrengung und dank 7? >dMigen Eingreifen einiger Zivilpersonen erwehren konnte
!Ee der letzteren und nachdem die herdeigerufenen Beamten der ichast eingetroffen waren, gelang es. die Rowdies zur Poll- ^ mmlwache zu bringen. Auf dem Weg dorthin wurden die Be- ihre Helfer von Teilen der nachfolgenden Menschenmenge 2 Mch durch Bedrohungen und Beschimpfungen belästiai.
TWltgen, 2. AM. (In Wandel 'der Zetten.) Wie >Leson- auch die Wirte unter der Ungunst der traurigen Zertver- UwW w leiden haben, 'das zeigt am besten .die Lemerkens- Tatsache, daß in 'der Universitätsstadt Tübingen in den Jahrzehnten, besonders aber in der Inflationszeit Neu Angedenkens, nicht weniger als 30 Wirtschaften emge- Lm Ä und zwar 3 Hotels, ö Gasthöfe und 22 Wirtschaf- An Tag egen sind in den letzten 30 Jahren mehr als 30 studentische Verbindungshäuser hauptsächlich auf 'dem -Schloß- und mn dem Oestcrberg entstanden.
Ulm 2. Aug- (Bienenwirtschaftliche Ausstellung.) Am Landtag ist hier die Bienenwirtschaftliche Ausstellung eröffnet worden die eine gute Orientierung über den neuesten -Stand der Bienenzucht gewährt und zugleich ein vorzügliches Werbemittel für den -deutschen Bienenhonig ist. Die Bertreterver- fmmnlung des deutschen Jmkevbundes stand unter der Leitung von Rektor Breiholz. Mch -dem Tätigkeitsbericht umfaßt der Bnnd ca. 4 M Vereine mit 1-04000 Mitgliedern. Die Zeit für einen einheitlichen Honigpreis sei noch lange nicht reif. Wirtschaftlich gleichliegende Gebiete sollten.den Honig einheitlich erfassen. Ter Seuche -sollte man durch Poliz-eiverordnungcn zu LM rücken, aber die Bekämpfung nicht in die Hände -von Tierärzten, sondern von erfahrenen Imkern legen. Bedauerlich ist, Laß der deutsche Honig vom deutschen Markt durch ausländischen Honig immer mehr verdrängt wird. Angenommen wurde eine Entschließung bezüglich der Seuchenbekämpfung im Sinne der Darlegungen 'des Geschäftsberichts. Die nächstjährige Tagung soll in Hatberstadt stattsinden. Am Sonntag wurde -die Ausstellung sehr lebhaft besucht.
Mm, 2 . Aug. (Ein Opfer -der Donau.) Gestern vormittag wollten der Unteroffizier Fritz Mühlich von der Artillerie und der ledige Mechaniker -Walter Reiuecke in einem- Faltboot nach Donauwörth fahren. Ihr Boot kippte durch Anstoßen an einem Pfeiler der alten Donaubrücke um. Die Insassen, die vom Hochwasser rasch abwärts getrieben wurden, trachteten -dem Ufer zu; sie waren beide gute Schwimmer. R-eineck-e erreichte in stark erschöpftem Zustand -das Neu-.Ulmer Ufer; Mühlich, der offenbar das Boot noch sichern wollte, verschwand in Len Wellen und wurde nicht mehr gesehen.
Allmendingen, QA. Ehingen, 2 . Aug. (Stillegung -der Al menrfabrik.) Die hiesige Zementfabrik (Firma -E. -Schenk, Ulm) Zurzeit voll beschäftigt; es wird sogar Tag und Zdacht und selbst bis znm Sonntag morgen um 6 Uhr gearbeitet. Die Firma beabsichtigt, -das -hiesige Werk, wo über 200 Arbeiter be- Mstigt werden, wie auch ihr Werk in Mergelstetten mit noch MWrer Arbeiterzahl trotz des guten Geschäftsgangs zu schließen. Hier kann es -sich, wie der „Oberschwülbische Anzeiger' omastet, mir ldarum handeln, .daß das Zement-Syndikat ldie snllcgnng der beiden Betriebe betreibt, nm das Angebot in Kment knapper zu gestalten, und damit die Preise in die Höhe treiben zu -können.
Pcttmmg, 2 . Aug. (Die eigenen Töchter verkuvvelt.) Eine sroye Kuppeleia-sfäre spielt zurzeit in Reute Gde. Meckenbeuren. Mer dem Verdacht, ihre erst 14 und 18 Jahre alten Töchter fv, E Anna seit Jahren bereits an Jünglinge und Greise k ^ halsen, wurde die 43 Jahre alte Gipsersfrau «d. «Haas verhaftet, die in einer dortigen -Wirtschaft wohnt, iw Angelegenheit dürfte noch weite Kreise ziehen. Das Trei- Ä- IE Ende und gelangte zur Kenntnis -der Behörde, lungere Mädchen ans die Seite 'des Vaters trat, der wohnt ^büemnal verheiratet hat und -nun in Langenargen
L^bcckochen, OA. Aalen, 2 . Aug. (Des Försters Los.) Am U wurde Förster Wilhelm B-vann im Wald-
erli-2« - Ochsenberger Feld von Becrensammlern
NiÄ»," ?uigemnden. Er war am Samstag abend in seinen iäamn^O-^^^llen und kehrte nicht mehr zurück. Die Laud- die GerichtskommUion von 'Hcidenheim ä"r. Stelle. Die Leiche, die von dem treuen die einen schweren Rückenschuß auf, -der
Brau» '-.^chl<Mn hechte, Anschein-gnd wurde Förster wird ein Ja-gdstand meuchlings herabgcschossen. Es
bewM-n- >?NMkt -vermutet. Braun -war ein tüchtiger, Pflicht- IS. und hier allseitig beliebt. Er stand im
Wer wnÄi.^hH/uur-dc vor acht Jahren von Fleinheim aus NordverdaD Personen wurden unter dringendem
seinem Motorrad abends etwa 8 ^ Uhr von Langenalb über Eonweiler, Schwann seiner Heimat Birkenfeld zu. Zwischen Conweiler und Schwann, am Ortseingang von Schwann, stieß Müller mit dom beladenen Holzflchrwerk -des Karl Schraft von Eonweiler zusammen. Müller hatte sein Motorrad mit brennender Laterne versehen, Schvafft hatte 'kein Licht an seinem Fuhrwerk und behauvtete, aus der mittels-Steinen eingewor- senen Straße habe es ihm das Licht abgeschlagen. Wie vom Gericht festgestellt wurde, war Schraft mit feinem beladenen Wagen etwas links auf der Straße gefahren und 'da die Straße abfällig an jener Stelle ist, kam das Fuhrwerk noch mehr gegen 'die linke Straßenseite. -Schraft behauptete, er habe bei und neben seinen Pferden sich befunden und ans der Straße ein ihm entgegenkommendes, im Zickzack gehendes Licht beobachtet. Wie weiter festgestellt wurde, ist Müller mit -seinem Motorrad aus die Pferde des Schraftschen Fuhrwerks ausgefahren, sodaß die Lenkstange vom Motorrad abbrach und in 'den Ketten zwischen Werde und Deichsel hängen Mob. 'Schraft wurde bedeutend verletzt und war sein linker Arm gebrochen. Das Gericht erkannte gegen Müller auf eine -Geldstrafe von 20 Mk. evtl, vier Tage -Gefängnis, sowie Tragung der Kosten -des Verfahrens. Schraft war wegen Fahrens zur Nachtzeit ohne Beleuchtung seines Fuhrwerks in dieser Unsallangelögenheit mit 30 Mark bestraft worden. — Ludwig Rath. Autoführer in Wildbad, 26 Jahve alt, war der fahrlässigen Körperverletzung bei Ausübung feines Berufs angeklagt. Nach Vernehmung der Zeugen sprach 'das Gericht Rath unter llebernahme der Kosten auf die Staatskasse von -der Anklage der fahrlässigen Körperverletzung frei. — Emil Gering, verheiratet in Ittersbach. 26 Jahre alt, -war des Betrugs angeklagt. Am 10. März d. I. war Gering in der Wirtschaft zum „Adler" in Conweiler, machte eine Zeche von Mk. 2,45 bei Wirt Berweck und verschwand hernach heimlich. Gerwig kam auch nachher nicht wieder in die Adler- Wirtschaft, um seine Zeche zu begleichen, oder sich zu entschuldigen. Adlerwirt Berweck begab sich nach Ittersbach zu Gerwig, konnte aber 'kein Geld bekommen und erstattete Anzeige wegen Betrug. -Gering war der Tat heute vor Gericht geständig und wurde mit 20 Mk. evtl. 10 Tage Gefängnis und Tragens der Gerichtskosten bestraft.
« . Bade«.
rere ^^u), 2. Aug. Beim Spielen fanden meh-
knen eiiw ->(^7 einem Schutthaufen zwei Handgranaten, van bei er-Iitten--^!^^^' löjähriger Junge ist an den >da- dve Ätiaber^ii ^^^/^sletzuiigen -bereits gestorben, drei an-
^ begen erheblich verletzt 'darnieder. 2. Aug. Weaen Ubrenisännuaa
^"MMrikani 7 ^ -Wegen U-Hrewschmuggels wurde -der " ' vcw ik^^I^sser von Biel (Schweiz) zu cinex -Geld-
lErafe v 'wari. krurtM imd Ku einem TLertorsaH Don 5721 R.M
dem wurden 12 -goldene, 125 silberne und 57 sstrde der i'Ts^ü^ogen. — Wegen fortgesetzter Zechprellere Kgl- /st/// snehrwch vorbestrafte 44jährige Maurermei- Urteih "Er " Konstanz zu 2 sA Jahren Gefängnis -ver-
Nkurnbk Berichtvsaal.
Bor -dem Amtsgericht stand heute öliger Körbern^-^^ Müller von Birkenseid wegen sahr- Am 10. Nov. 1925 fuhr Müller mit
Handel und Verkehr.
Stuttgart» 2. August. (Landesproduktenbörse.) Der Getreide markt verkehrt in abwartender Haltung bei ziemlich unveränderten Preisen. Es notierten je 100 Kg.: Auslandsweizen (ab Mannheim) 31.25-33.75 (am 29. Juli 31-33.50), württ. Weizen 29.50-30.50 (30>, Hafer 20—21 (unveränderi), Weizenmehl 45—46 (uno.), Brot mehl 35—36, Kleie 9.25—9.50 (9—9.50), Wiesenheu (alte Ernte) l bis 8 (uno ), neue Ernte 6.50—7.50 (unv.), Kieeheu (alte Ernte) 8--9 l unv ), neue Ernte 7.50—8.50 (uno ), drahtgepceßtes Stroh 5.50—6 unv.) Mk.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 2. August. Vertreter der würlt. Landwirtschaft stehen gegenwärtig in Verhandlungen mit Organisationen der französischen Landwirtschaft wegen Lieferung von süddeutschem Großvieh und von Schafen in das Wiederansbaugebiet, das bisher fast nur von Nord deutschland beliefert wurde. Es scheint nicht ganz ausgeschlossen, daß die süddeutschen Wünsche Berücksichtigung erfahren werden, jedoch haben bisher die Verhandlungen zu keinem greifbaren Ergebnis ge führt.
Stuttgart, 2. August. Vom Polizeipräsidium wird mitgeteili Nach der erneuten Zulassung des Bildstreifens „Das Jahr 1905 (Panzerkreuzer Potemkin)" durch die Filmprüfstelle Berlin sollte dieser auch in Stuttgart zur Aufführung gebracht werden. Die an dem Bildstreifen vorgenommenen Aenderungen haben seine aufreizende und den Staat sowie die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Wirkung nicht verringert. Das Polizeipräsidium hat deshalb die Vorführung des Bildstreifens im Poiizeibereich Groß- Stuitgart wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit uud Ordnung erneut verboten.
München, 2. August. Wie die „Münchener Zeitung" erfährt, richtet sich die Klage des bayerischen Iusiizministers Dr. Gärtner sowohl gegen den „Vorwärts" als auch gegen den Reichstagsabge» ordneten Levi. Die Klage ist in Berlin anhängig geinackt.
Hanau, 2. Aug. In einem Braunkohienschachl der Gewerkschaft „Gustav" bei Dettingen am Main entstand am Sonntag vormittag durch Entzündung von Kohlcngasen ein Brand, der sich in kurzer Zeit auf eine große Strecke unter Tage ausdehnte. Die Hanauer Feuerwehr konnte wegen Mangels an geeigneten Sicherheitstnstru- menten nicht eingrcisen. Mannschaften der Frankfurter Feuerwehr konnten unter Anwendung von Sauerstoffapparaten gegen den Brand Vorgehen, mußten sich jedoch noch achtstündiger Tätigkeit zurllckziehen. Der Schacht mußte unter Wasser gesetzt werden.
Leipzig, 2. August, In der Nacht zum Sonntag wurde die dem Rate der Stadt Leipzig gehörige Mühle Zöschen in der Nähe von Merseburg ein Raub der Flammen. Das Feuer war durch eine Mehlstaubexplosion entstanden. Etwa 3000 Zentner Mehl und Getreide sind verbrannt. Der Gesamtschaden wird auf 300060 Mark geschätzt. Er ist durch Versicherung gedeckt.
Dessau, 2. Aug. Infolge der mit aller Wucht a«stürmenden Wassermassen der Mulde entstand heute früh an der Sckleuse bei denr Dorfe Niesau ein Dammbruch, der sich in bedenklicher Weise zu ver- breitem droht. Alle verfügbaren Mannschaften aus den benachbarte» Dörfern bemühen sich im Verein mit der Ordnungspolizei, den Bruch abzuschiießen. Die Hochwasserwelle der Mulde ist heute nacht tn Dessau eingetroffen und hat Felder uno Fluren erneut überschwemmt Der Rest der vom ersten Hochwasser verschont gebliebenen Ernte ist dadurch vernichtet. Die Fluten führen große Mengen Heu und Getreide mit sich. Auch die Eibe ist erneut über die Ufer getreten.
Dessau, 3 August. Den vereinten Anstrengungen der staatlichen Ordnuchgspolizei, der Technischen Noihiife, sowie der tatkräftigen Hilfe der Einwohner der angrenzenden preußischen Ortschaften gelang es in später Abendstunde, den Dammbruch der Mulde bei Niesau abzu- dichten und den Strom in sein natürliches Bett zurückzudrängen. Gkichwohl ist der Schaden, der durch die Uebecftulung der Mulde entstanden ist, sehr groß.
Berlin, 2. August. Als Nachfolger des zum Gesandten in Wien ernannten Grafen Lerchenfeld tritt Oberlehrer Frühling, Bamberg in den Reichstag.
Berlin, 2. August. Wie die Blätter berichten, hat an der Besprechung über die Magdeburger Angelegenheit, die zwischen Seoecing und AmZehnhoff stattfand, auch Ministerpräsident Braun teilgenommen. Dem „Berliner Tageblatt" zufolge hat sich heute morgen der dem Untersuchungsrichter Kölling zur Verfügung gestellte Kriminalkommissar Geißler krank gemeldet.
Berlin. 2. Aug. Bis zur Stunde ist die Reichsregierung noch nicht zur Teilnahme an der Herbsttagung des Völkerbundes aufge- fordert worden.
Berlin, 2. August. Wie der „Lokal-Anzeiger" hört, herrscht in der Reichsregierung über die Frage des Reichsehrenmals die Ansicht, die ganze Angelegenheit vorläufig solange zu vertagen, bis eine Eint- gung der bei der Errichtung eines Reichsehrenmals in Frage kommen- den Gruppen zustandegekommen ist.
Berlin. 2. Aug. Die Berliner Kriminalpolizei hat zwei Neger namens Munume und Matembe verhaftet, die im Namen ihres Königs Bondengulo von Teera in Brstisch-Westafrika Bestellungen auf Drucksachen in Berlin machten. Die beiden Schwarzen sind als Hochstapler entlarvt worden. Sie sind von Beruf Artisten und ver- fügen über eine außergewöhnlich gut« technhche Vorbildung, sodaß die beiden Neger sich in Bezug auf die Geschicklichkeit Ihrer Fälschungen würdig den großen internationalen Geldfälschern anreihen.
Berlin, 2. Aug. Zu der Beisetzungsfeier für Frau Geheimrat Rothenau hat der Reichskanzler namens der Reichsregierung einen Kranz mit Schleife niederlegen lasten. Von der offiziellen Beteiligung der Reichsregierung ist entsprechend einem letztwilligen Wunsche der
Verstorbenen abgesehen worden. Für die Walter Rathenau-Stiftung legte deren Verwalter, Ministerialdirektor Brecht, am Sarge einen Kranz nieder.
Berlin, 2. August. In Werneuchen bei Berlin kam es anläßlich der Gründung einer Ortsgruppe des Reichsbanners zu einer wüsten Schlägerei zwischen Reichsbannerleuten und Roten Frontkämpfern. Die Kommunisten, die aus Berlin gekommen waren, übersielen die Reichsbannerleute. Es entstand ein Handgemenge, bei dem sechs Per- onen durch Hiebe und Messerstiche erheblich verletzt wurden. Ein Kommunist erhielt versehentlich von einem Genossen, der mit einem Messer auf ein Reichsbannermitglied losstach, einen Stich in die Lunge.
Berlin, 2. August. Heute vormittag ist laut „B. Z." tn der Familiengruft in Oberschöneweide Frau Gehelmrat Rathenau in aller Stille bestattet worden. — Der 48 F. a. Polizeitelegraphensekretär Rickert wurde in seinem Büro im Polizeipräsidium in Berlin verhaftet. Rickert werden Sittlichkeitsverbrechen an 10 bis 14 Jahre alten Kindern zur L -st gelegt. Rickert hat bei seiner Festnahme ein volles Geständnis abgelegt. — In Köslin haben die ältlichen Geschwister Joost, von weichen die größere verkrüppelt und seit längerer Zeit lungenleidend ist, sich erhängt. Die Schwestern, die früher der „B. Z." zufolge in recht guten Dermögensoerhältnissen lebten, hatten durch die Inflation ihr gesamtes Vermögen verloren.
Glauchau. 2. August. Durch das Hochwasser der Zwickauer Mulde ist der westliche Stadtteil vollständig überschwemmt. Die Bevölkerung dieses Stadtteiles kann die Wohnungen zum Teil nur »uf Kähnen erreichen. In anderen Stadtteilen stehen die Keller vollständig unter Wasser, teilweise sogar die Läden. In der Umgebung von Glauchau gleichen die Wiesen und Felder teilweise Seen, sodaß beträchtlicher Schaden entstanden ist.
Bautzen, 2. August. In Malschwitz, wo in letzter Zeit eine größere Anzahl von Bränden vorgekommen waren, wurden acht Personen unter dem Verdacht der Brandstiftung bezw. der Anstiftung hierzu verhaftet. Seit Neujahr sind in der Gegend von Bautzen nicht weniger als 35 Personen wegen vorsätzlicher Brandstiftung und Beihilfe verhaftet worden.
Parma, 2. Aug. Aus dem Wege von Monfalcone nach Spezia wurde ein Berkehrszwecken dienendes Wasserflugzeug durch einen leichten Motorschaden genötigt, auf den Fluß Taro herunterzugehen. Bei dem Abstieg geriet es in die Drähte einer Eiektcizitätsverieilungs- stelle und stürzte ab. Drei Personen sind tot, drei verwundet.
Rom, 3. Aug. Bei Alleffandria in Piemont wurde ein Auto auf einem unbewachten Bahnübergang von der Lokomotive eines Zuges erfaßt. Dabei explodierte der Benzinbehälter des Kraftwagens. Alle fünf Insassen des Autos verbrannten. Die Verunglückten konnten noch nicht identifiziert werden.
Paris 2. Aug. Poincore erklärte gestern im Senat, daß er bei der Abstimmung über seine Projekte bei jedem Artikel die Vertrauensfrage stellen werde.
Paris, 2. August. Um schnell zu einem Abschluß zu gelangen, hat der Finanzausschuß des Senates ohne, wie ursprünglich beabsichtigt, eine neue Sitzung abzuhalten, sämtliche einzelnen Artikel der Sieuer- gesetze und den Entwurf in feiner Gesamtheit vorbehaltlich einiger oorzunehmender Verbesserungen angenommen.
London, 2. Aug. „Morningpost" ist wütend über Shaws Brief an Sihamec und schimpft wie ein Fischweib. Shaw sei ein Eingebildeter nur mit einem Einschlag von Genie, ein Feind Englands und ein unverbesserlicher Langweiier. Andere Blätter schweigen, drucken- aber den Brief ab, was die „Morningpost" unterläßt.
Unglück beim Heidenheimer Flugtag.
Stuttgart, 2 . Aug. Won der Württ. Luftverkehr A.G. wird mftgeteilt: Das schwere Unglück beim Heidenheimer Uugtag ist auf eine unberechenbare Natur-gemalt zur-ückzuführen. Eine Fallböe ließ das Flugzeug, das sich in einer Höhe von -ungefähr 25 Meter befand, mit einem Schlag -bis beinahe aus den Boden durchfallen. Der Flugzeugführer, der zum Gleftslug angesetzt hatte, gab daraufhin sosorr wieder Vollgas und erreichte, daß die Maschine wieder stieg und glatt über Las vorliegende Hindernis — die ca. 2 Meter hohe Bretterwand -des -Sportplatzes — hinrvegg-ekommen wäre, wenn nicht vor der Wand eine zweite Fallböe -Las Flugzeug nochmals heruntergedrückt hätte. Infolgedessen erfaßten die Räder 'des Flugzeuges den oberen Rand der Bretterwand und rissen diese um. Die Zuschauer, die sich dihinter befanden, wurden durch die Bretterwand zu Boden geworfen und zum Teil an die etwa zwei Meter entfernte Bar- ' riere des inneren -Sportplatzes gedrückt. Dies hatte -die Verletzungen zur Folge. Tie Wdaschme selbst schlug in dem freien Raum vor den Zuschauern, etwa 12 Meter von diesen entfernt, fast senkrecht mit dem Propeller voraus auf den Boden und überschlug sich, wobei sie -beim Führersitz auseinanderbrach. Durch das Flugzeug -selbst wurde kein Zuschauer getütet oder -verletzt. Der -Führer des Flugzeugs konnte nur -dadurch mit verhältnismäßig leichten Verletzungen 'davonkommen, daß -er im Führersitz vorschriftsmäßig fostgeschnallt war. Der Lan'dePlatz entsprach den an ihn zu -stellenden Anforderungen und war 'daher auch für den Flugtag behördlich zugelassen. Cr ist lediglich nach sachlichen Gesichtspunkten unter Anhörung von Sachverständigen, insbesondere auch von Flugzeugführern, die mit ihren Flugzeugen an der Veranstaltung ttklnahmen, ausgewählt worden. Ein anderer, auch nur annähernd so geeigneter Platz stand nicht zur Verfügung. Die Start- und Landebahn hatte eine Länge von über 500 Meter. Die Entfernung von der Bretterwand, vor der sich das Unglück ereignete, bis zum Landekreuz, auf -der frühestens au-fzusetzen war, -betrug 118 Meter. Die Aufstellung der Zuschauer und die Absperrimg wa
ren vorschriftsmäßig und sachgemäß. Der Flugzeugführer -war kein Schüler, sondern ein bereits zwei Jahre fliegender geübter Pilot mit Führerschein. Die -Fallböen, die den Ünglückssall verursacht haben, sind urplötzlich aufgetreten. Sie waren -so wenig vorauszusehen und ebenso übermächtig wie Wirbelwinde und ähnliche Naturgewalten die schon so viele kostbare Menschenleben gefordert haben.
Die Mordtat in Bischofsried aufgeklärt. Wie vom Ammersee gemeldet -wird, ist die Mordtat an dem Gutsverwalter Albert Blau unerwartet rasch aufgeklärt worden. Der Besitzer -es Gutes, Schneidermeister Rotzler aus Heidelberg, hatte das von einem Verwalter betreute Gut im Frühjahr zur Verpachtung ausgeschrieben. Der aus einem badischen Gute -beschäftigte, noch in jüngeren Jahren stehende Landwitt Wert Blau hat sich mit Rotzler wegen llebernahme des Gutes ln Verbindung gesetzt und dabei wohl auch günstige 'Pachtbedingungen erhalten. Blau scheint hiervor: unvorsichtigerweise einem anderen Gutsgehilsen namens Otto Grein Mitteilung gemacht zu haben. Grein, der sich ebenfalls um -das Pachtgut bewarb, setzte sich mit dem Besitzer Rotzler in Verbindung unter Mißbrauch des Namens des Blau, und schloß den Pachtvertrag ab. Als „Pächter Albert Blau" -siedelte Grein Mitte Mai nach Bischofsried über, um den Rotzlerschen Hof zu übernehmen. Inzwischen war der richtige Albert Blau, als er keine Antwort mehr von Rotzler erhielt — die von diesem an Blau gerichteten Briese waren von Grein unterschlagen worden — nach Bischofsrted gefahren, um sich an Ort und -Stelle nach dem Stand der Angelegenheit zu erkundigen. Zurückgekehrt ist Albert Blau nicht mehr. Gutsbesitzer Rotzler war Ende Juni ebenfalls nach Brschofsried gefahren, da die von ihm ausbedungene Kaution von 3000 Mark noch nicht ci-ngetroffen war. Als er in Bischofsrted erntraf, -war der Pächter samt ferner Braut verschwunden. Vorher batte der falsche Albert Blau noch den ganzen Viehbestand des Hofes veräußert. Die infolge all dieser Umstände aufgetauchte Vermutung, daß -der wirkliche Albert Blau von dem falschen gewaltsam beseitigt worden ist, hat sich nun durch die Auffindung -der -verscharrten Leiche des A-lbert Wau bestätigt. Nach dem falschen Glau wird eifrig gefahndet.