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Samstag, den 24, Zuli 1926.

84. Jahrgang.

Württemberg.

OA, Nagold, 23. Juli. (Zur Stadst'chulthei^l- die hiesig^tadtschulvheißenstelle haben sich 14 Be- geml^ u^ Zwar 9 Auswärtige und 5 hiesige Be-

werb«' ^uli. (Der radfahrende Baucrnhauseinbre-

^?s«Le 1924 wurde von den Strafbehörden mit allem S Einbrecher gefahndet, der es sich zur Aufgabe Gegenden Württembergs Bauernhauser

.cher.) S«t

rüirouiöll. I.Llls?«L igeMl und'In" Abwesenheit der Bewohner Diebstähle

aMbrcch^ wurden im ganzen über SO Eiubruchsdieb-

Lusühre«. So wurden ermit'

Deiä« w>js,^ ^gleichen

mr-t-tts .

K-ermittelt, die alle der Art der Ausführung nach, auf Ä oleMi Täter schließen ließen. In 19 von diesen Hallen ^ -LN n^s, d-x Verdacht, nachdem anfangs andere Spuren

»r-, g«um. « i M M^sich^e ^ m Kraftwagenführer Kilian

- von Tristholz im Oberamt Leutkirch. Nun hatte sich

>°i k57 n zweitägiger Verhandlung vor dem Großen Schöffen-

Zt M veranworten. Während der Staatsanwalt eine

- rem» v>u«, >«m. ^Äsausitraje von sechs Jahren für alle Mille annahm, er-

L°E i°r'nL§ KM Gericht nur in fünf Mon den Schuldbeweis Des >ä«r°v x»rd«°, -Mi, ° blauten als erbracht. Unter Verneinung Mildernder Nm- i-nr M kLmrde er wegen dieser Straftaten zu der Gesamtzucht-

hMrak von drei Jahren und vier Monaten und zur Ab-

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> ia xesirritt, veil sie HvsIitSt 1.45, in xest. u. Lor6üreo. ine?srb. 1.95,1.75,

>. sokvere OusIilL.

»stert . 2.95,2.75, mit roter Kruste . . . 2.H2.H

E«t. I-^behaupteten,

erkemuna der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer vo« drei

^ LtMmi^W. Juli. (Frohe Kunde für WohnungssuchkNÄe,) Nm den Mt. Wohnungsbauten des Bauprogramms 1926 wer­den voraussichtlich im Laufe d. I. noch-bezugsfertig: 306 Zwei- «MierwohniMgen, 1011 Dreizirmmer-wohriungen, sowie 44 Wer- MincmohiWigen, also zusammen 1361 Wohnungen.

EMM, 23. Juli. (Die Brandupache.) Zu dem Br-an-L- unalück m Ser Paulinenstratze meldet noch der Volizcibericht: Die nunmehr abgeschlossenen polizeilichen Ermittlungen haben ergehen, W es sich bei der zur Entzündung gekommenen tMasse nicht, wie die Beteiligten ursprünglich übereinstimmend 'mn Gelatine, forLern um ähnlich susfehendes

Lorch, OA. Welzheim, 23. Juli. (25 Jahre LauDtagsabge- ordneter.) Die 'deutschdemokratische Partei der, fObprämtex Göppingen, Gmünd, Schorndorf und Welzheim hält am Sonn­tag nachmittag hier eine FanNlicnzufammenkunft mit dem frü­heren Abgeordneten von Welzheim, Staatspräsident a. D. Dr. Hieber, ab. Es sind 25 Jahre her. Daß Dr. Hieber vom Bezirk Welzheim in Le« württ. Laichtag entsandt wurde.

Rottenburg, 23. Juli. (Zum Tode des Bischofs.) Die Mjchofsgruft rn der Sülchenlapelle ist am nächsten Sonntag von mittags -12 Uhr ab geöffnet.

Rottenburg, 23. Juli. (Unwetterschaden.) Während in Hcmmendors etwa 3000 Festmeter schlagbares Holz umgcrissen und etwa 200 Obstbäuvre herausgerisscen -wurden, handelt -es sich in Dettingen etwa -um 1500 Festmeter und um etwa 100 Obsibäume. Es wird versucht, die entwurzelten Obstbäume wieder in den Boden einzusetzen, um sie nochmals anwachsen zu lassen, -soweit dies «och möglich sein dürfte. Bis jetzt wurde -dieser Versuch schon bei 50 Bäumen gemacht, wobei alles in der Gemeinde zusammenhilft. Der in diesen Gemeinden durch Len Hagelschlag an der Frucht angerichtete Schaden wird bis zu 80 Prozent geschätzt. Der Wg. Hermann-Hohenmühringen hat Äe Un-wetterschäden besichtigt. Bei einem Augenschein in den Gemeinden Kiebingen und Bühl wurde festgesteÜt, daß dort die Frucht zum Teil bis zu 100 Prozent durch den Hagel ver­nichtet wurde.

Balingen, 23. Juli. (Unwetterkatastrophe.) Gestern traf Ministerialdirektor Neuster vom Ministerium des Innern hier ein, um die Unwetterschäden im Bezirk zu besichtigen. Ober- arnnnann Lemppenau hat mit einigen Herren schon am Diens­tag die betroffenen Markungen besucht. In einer Versamm­lung des -Wohltätigkeits-Vereins erstatteten die Ortsvorsteher Bericht über den Schaden in ihren Gemeinden.

Biberach, 23. Juli. (Gerichtsvollzieher für Steuerrückstände.) Zxr die Steuerzahler ungemein im Rückstand sind amt ihres

^_aus einer hiesigen Kartonnagensaibrik handelt Mid daß

I5.7S, Ms. rM Entzündung aus unvorsichtige Verwahrung eines.glühenden

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Sprechzeit: Täglich von 101 Uhr und 3^6 Uhr. Freitag vormittag in WUdbad. Samstag auswärts. 28jährige Erfahrung. Bitte ausschneiden.

Verpflichtungen, ist -die Stadt Biberach gezwungen, rn nächster Zeit einen eigenen Gerichtsvollzieher zur Vertreibung der steuerlichen Forderungen anzustellen.

Ravensburg, 23. Juli. (Beitrage zur üre hochwassevbefcha- digten Bezirke des württ. Oberlandes.) Der Vorstand des württ. Sparkassen-Giroverbandes hatte in erner hrer cchgehalte- nen Sitzung beschlossen, zur Linderung der Not rn den hoch- wassevbeschädigien Bezirän -des Kvürtt. OöerlanDes ÄENMus einen Beitrag zu verwilligen insoweit, als der in den einzelnen Bezirken ermittelte Schaden mindestens 200 000 RÄst. -besagt. Danach erhalten die Bezirke Biberach a. R. 1000 RM., Ehrn- gen 500 R.M., Laupheim 1000 RM., Ravensburg 5M RM.. Riedlingen 4M R.M., Tettnang 4M R.M., Waldfce 2M R.M. Die verwilligten Beträge stnd in diesen Tagen den einzelnen Bezirken überwiesen worden. _^_

Baden.

Pforzheim, 23. Juli. Das Befinden der am,Montag Aend bei Brötzingen von einem Auto überfahrenen -Schülerin Elpa- b-eth Schick hat sich heute wesentlich gebessert.,

Pforzheim, 23. Juli. Bei der gestrigen Abschiedsvorstellung im Zirkus Busch ereignete sich Lei der Vorführung einerTra- pcznummer ein schwerer Unglücksfall. Die Artistin Hrlde Marer aus Berlin stürzte bei Vorführung eines Lnst-akt-es, ber dem sie den Zähnen am Trapez hing, aus beträchtlicher Hohe rn die Manege und zog sich schwere Verletzungen zu. «re wurde mich Anlegung eines Notvcr-bandes durch einen in der Vorztel- lnn-g anwesenden Arzt ins hiesige Krankenhaus eingeliesert.

Hofweier bei Ofsenburg, 2L. Juli. Der 27jährige ledige Arbeiter Georg Ehret wollte einen etwas defekten Revolver, der nockr mit einigen Kugeln geladen war, reparieren. Plötzlich "ging ein Schuß los und traf -Ehret in den Kopf. -Ehret war- sofort tot.

Freiburg, 23. Juli. Ans dem Wege nach Schluchlse wurde gestern die 62 Jahre alte Lehrerin Jda -Scholz aus Werden an der Aller, die einem Motorrad ausgcwichen war, dabei aber ein Auto übersehen hatte, von letzterem erfaßt, eine Strecke -weit geschleift und so schwer verletzt, daß der Tod sofort cintrat.

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IVset^Aor- uncl 6IuiN6N8tl-g886.

71.

Wester Marlens Geheimnis

Roman n>n Hedwig-Court Hs-Mahl er.

" (Nachdruck verboten)

hörte man immer wieder Las jäm- - Aufschreien einer- Frauenstimme.

^ - suchte zuerst einmal die Dienerschaft da- lwv«« dann rasch an die Tür zu Katjes Zimmer ,«le hörte, daß Katje entsetzliche Schimpfworte DciÄ dazwischen ein klatschendes Geräusch und Wimmern und Aufschreien.

»--0 geht das schon, seit Forst das Haus verlassen saoi- war er fort, da fing dies Höllenkonzert an," lagst Frau Darlag empört.

5,,,7/auen öffnete schnell entschlossen die Tür. Es daß die Dienerschaft das länger mit au? oJ) Harald hatte sie gebeten, in solchen Fällen Es achten. Außerdem tat ihr Daipah leid.

"/cht das erstemal, daß Katje diese in ihrer a° oenMrt mißhandelte. Als Marlen eintrat, sah sie bovni>n??? Eatje mit wutverzerrtem Gesicht mit einem a"'^sammengefaltenen Handtuch mit aller Wucht LH Füßen kauernde Daipah einschlug.

Schlag wiederholen, aber plötzlich stand das ^ und nahm ihr ruhig, aber energisch

Atwd der Hand, ohne ein Wort zu sagen.

'^wandte sich Katje gegen sie.

Zorn * ein, was wagst du?" schrie sie in höch-

Katje. Draußen steht lauschend die LLLL- ^ Seht wirklich nicht an, Laß sie solche du dir hören, und daß sie merken, daß

öasi nicht klatschen es herum, und das

sich wimmernd erhoben und Marlens noch geküßt. Als das Katje sah, wurde sie

M dem s??^ ^k) nach einem Gegenstand um, " >le Daipah weiter züchtigen konnte.

!Ich will di-r helfen, dieser da das Kleid zu küssen, ' Lu ekelhafte Kreatur. Ich bin die Herrin, diese da ist nicht mehr wie Lu. Knie nieder und löse mir die Schuh­riemen, die du mir zu fest gebunden Hast-" herrschte sie Daipah wütend an.

Diese perkroch sich ängstlich Hinter Marlen, die sie als Schutzwall betrachtete.

,Komm, Katje, laß Daipah setzt gehen, sie reizt dich immer mehr zum Zorn."

Katje lachte schrill auf.

Denkst du, daß du mich weniger reizest, du gräß­liche Person? Du bist mir mit deiner langweiligen Sanftmut noch viel unausstehlicher als Daipah. Knie nieder, löse du mir die Schuhriemen, da es Daipah nicht tun soll. Laß sehen, ob du eine geschicktere Dienerin bist als sie. Schnell, löse die Riemen sie schmerzen mich."

Und Katje warf sich in einen Sessel und schnellte so heftig den Fuß mit dem zu eng geschnürten Schuh em­por, daß sie Marlen, die sich nieöerkniete, ohne ein Wort zu sagen, fast ins Gesicht stieß. Marlen sah Katje nur vorwurfsvoll an, löste den Schuhriemen mit ge­schickten Händen und schnürte ihn lockerer wieder zu­sammen.

Daipah räumte mit scheuen Blicken auf die Ge­bieterin deren abgelegte Kleider zusammen.

Ist es nun bester, Katje, tun die Riemen dir nicht mehr weh?" fragte Marlen aufstehend.

Katje starrte sie zornig an. Marlens Sanftmut be­sänftigte sie nicht, sondern reizte sie noch mehr.

Mach doch nicht ein so sanftes Gesicht. Du fürchtest wohl, es könnte deiner Schönheit schaden, wenn du nicht ewig diese sanfte Miene zeigst. Du du bist eine scheinheilige Person. Alles nimmst du hin auch wenn man dich mit Füßen tritt. Du bist eben eine Domestikennatur ich finde dich unausstehlich."

Nun stieg doch eine dunkle Zornesröte in Marlens Gesicht.

dich, Katie, ich sehe dir viel nach, weil ich dich für krankhaft erregt halte, aber du darfst mich nicht beleidigen."

Katje sprang ans.

Wie, du willst mir Vorhaltungen machen? Was willst du überhaupt in meinem Zimmer? Habe ich dich gerufen? Dienstboten haben nur -u erscheinen, wenn sie gerufen werden."

Du vergW dich, Katje solche Worte verbitte ich Mir," sagte Marlen ruhig, aber bestimmt.

H 7 nau§! HinüuA öu ich Halle öich ich inaa öich nichtschen!"schrie Katje mit schriller Stimme, und ehe es Marlen hindern konnte, ergriff Katje außer sich vor kleine Marmorschale, die auf ihrem Toilet­tentisch stand, um Nadeln oder sonstige Kleinigkeiten aufzunehmen, und warf sie in blinder Wut und voller Wucht nach Marlens Kopf.

Diese war so überrascht, daß sie dem Wurfgeschoß Nicht ausweichcn konnte. Dicht über ihrem rechten Auge traf die schwere Marmorschale mit scharfer Kante ihre Strrn.

Marlen zuckte zusammen vor Schmerz und tau­melte zurück. Sie wäre gefallen, hätte Daipah sie nicht schnell aufgefangen. ^ ^ ^

Ein wenig erschrak Katje nun doch, als sie sah, daß der Wunde, die durch die Marmorschale verursacht wor­den war, Blut entströmte und über Marlens Schläfe und Wangen auf ihr weißes Kleid herabrieselte.

Marlen merkte das vorläufig gar nicht. Sie war ZasiS benommen. Mit einem stummen, vorwurfsvollen Blick auf Kaste verließ sie das Zimmer.

Draußen schrie Frau Darlag auf, als sie Marlen erblickte.

deswillen, Fräulein Marlen Sie sind ja Ihres Lebens nicht mehr sicher vor dieser Furie!" rief sie außer sich. '

Es ist nichts nichts" stammelte Marlen, mit der Hand nach der heftig schmerzenden Wunde fassend.

(Fortsetzung folgt.)