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Montag, den 2 l. Juni 1926 .
84 . Jahrgang.
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Abgegebene Stimmen
V Gültige Stimmen
Ungültige Stimmen
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Gültige Neln-Sttmmen
Neuenbürg . -
1866
28
420
407
13
389
18
Ärnbnch . - -
457
1
144
140
4
134
6
Beinberg > . -
164
—
28
28
—
28
—
Bernbach . . .
308
—
72
71
1
69
2
Bieselsberg . .
289
4
163
158
5
152
6
Birkenseid . .
2254
4
1116
1087
29
1060
27
Laimbach. . .
1650
22
534
528
6
514
14
Conweiler, . .
736
3
340
331
9
318
13
Dennach . . .
287
—
78
76
2
73
3
Dobel ....
572
9
208
206
2
204
2
Engeisbrand. .
462
2
210
205
5
199
6
Enzklösterle . .
198
2
59
56
3
55
1
Feldrennach . -
757
4
324
314
10
304
10
Sräsenhausen .
879
52
288
286
2
277
9
Trimbach. . .
44l
—
210
202
8
I9l
II
Herrenalb. . .
N97
47
269
259
10
248
11
tzöstn a. E, . .
729
3
93
92
1
86
6
Igelsloch . . .
116
—
13
12
1
12
—
Kapfenhardt. .
215
I
73
69
4
62
7
Langenbrand . .
357
2
88
86
2
84
2
Loffenau . . .
S28
1
264
262
2
251
II
Maisenbach . .
210
3
33
31
2
31
—
Neusatz. . . .
303
—
95
95
—
92
3
Oberlengenhardt
156
—
16
15
1
14
1
Oberniebelsbach .
148
2
69
66
3
64
2
Ottenhausen . .
483
1
176
168
8
163
5
Rolensol . . .
239
1
56
56
_-
52
4
valmbach . . .
205
2
135
127
8
124
3
Schömberg . .
1392
12
263
254
9
228
26
Schwann . . .
551
1
161
160
1
154
6
Schwarzenberg .
199
1
73
70
3
67
3
Unlerlengenhardt
116
19
51
50
1
50
Uitterniebelsbach
135
_
57
53
4
53
Waldrennach. .
334
—
173
171
2
167
4
Wildbad I . .
1564
141
265
263
2
254
9
„ II . .
1472
57
254
252
2
235
17
„ III . .
341
14
55
54
I
50
4
22710
439
6926
6760
166
6508
252
Deutschland.
Stuttgart, 19. Juni. Die Kleine Anfrage des Abgeordneten Zchlumpberger, betr. Beamtenabbau und Neu-ernsteltung von Beamten hat das Finanzministerium folgendermaßen beantwortet: In allen Zweigen der Staatsverwaltung sind bei Durchführung des Personalabbaus die Vorschriften der 88 14 und 15 der Personalabbauverordnung vom 29 . Dezember 19W streng eingehalten worden. Ein Abbau aus unsachlichen Gründen ist nirgends erfolgt. Bei späteren Neueinstellungen sind stets Wartestandsbeamte vor anderen berücksichtigt worden, wenn sie zur Wiederverwendung dienstlich geeignet und bereu waren. Für das Staatsministerium besteht daher reine, Veranlassung, wegen der Neueinstellung von Leamtenanwartcrn und Vertragsangchellten eine besondere Verfügung S» treuen. ,, Mel, 19. Juni. Der Kreuzer „Nymphe" mit dem Bcjehls- haber der Ostseestreitkräfte an Bord, sowie die Linienichine chegen" und „Elsaß" sind von ihrer Reise nach Spanien zn- nmgekchrt und heute nacht im hiesigen Hasen eingelausen.
Evangelischer Landeskirchentag.
Stuttgart, 18. Juni. Der Landeskirchentaa beendigte am ^"uerstag seine Tagung, indem er einer Mitteilung des Ober- , Mrats über die Einführung eines abgeändcrten Spruch- md Liederbuches zustimmte. Veranlaßt ist die Neubearbeitung Spruch- und Liederbuchs nach dem Bericht des Abgeord- Men Welsch durch die neuen Religionslehrpläne und durch oas kommode 8. Schuljahr, dessen Durchführung im Blick aus As Konsirmationsalter erwünscht ist. Die neue Ausgabe ent- A.MEber der letzten, da sie Lernstoff für ein weiteres Mahr bringt, 275 Bibelsprüche statt 250 und 34 Kirchen- bi „ ^0» die Zahl der neuen Bibelsprüche betragt 51, wo-
Fassung und zeitgemäße Wahrheiten namentlich M Fluchtung des Gemeinschaftslebens ln Volk und Kirche Bedacht genommen ist. Der Berichterstatter beurteilt als ausgezeichnete fachmännische Arbeit und als
^olbs iHllfsbuA für den Religionsunterricht und betont.
- ^risttichen Familien noch/wesenÄchme^E^Sstofsts ftonslehrer bei der Einprägung dieses Gedacyrms, schützen sollten. MitberichteAatter ff " ^ christliche Um Len hohen Wert des Memorrerstoftes sur dw^ch I ^
Erziehung hervor und empfiehlt ebenfalls.^Zust m^ -
^svlgenden einaebeniu>"
„ Even eingehenden Änssprache^begrMt es der
Oott als Schulmann, daß das SpruLKuch ^ch Wren und der Volksschulen den gleichen Stoft Gegen- E üanze Leben übermittle und Lei den bilde.
Mt gegenüber etwaiger einseitiger Verstau Wer-
Menpräsident v. Dr. v. Me r z Lankt^r oreje yoye^
des Religionsunterrichts und seines Mcmor 1 ^
«vm Führer im höheren Schulwesen und ke Wchritte des Religionsrmterrichts m den hob Gaub' nd des letzten halben Jahrhunderts. Avg. ^
wünscht. Laß zu den Kirchenliedern die wiedcrentdeckten schönen, alten Singweisen noch mehr gelernt werden sollen, wozu die Schule nach einer Bemerkung des Abg. Kühnle bei der Aufstellung des neuen Singplans beitragen kann. Nachdem von mehreren Abgeordneten noch verschiedene Einzelwünsche, deren möglichste Berücksichtigung Prälat v- Dr. Schoell seitens der Kirchenleitung zusagt, geäußert worden sind, stimmt der Landeskirchentag der Neubearbeitung des Spruch- urtd Liederbuches einstimmig zu. Eine Eingabe des Kirchengemeinderats Sindelfingen und des Kirchenbezirkstags Böblingen betr. Trauung Geschiedener wird dem Oberkirchenrat zur >Evwägung. überwiesen. Zum Schluß dankte Vizepräsident Welsch dem Präsidenten Rocker für die Leitung der Verhandlungen und spricht die innigste Anteilnahme der evangelischen Kirche an der Not der Arbeitslosen aus. Damit ist die inhaltsreiche Tagung des Landeskirchentags beendigt.
Die Gebäubeentschulbungssteucr im Finanzausschuß
Stuttgart, 18. Juni. Der Steuerausschuß beschäftigte sich heute mit der so bedeutungsvollen Vorlage der Gebäudeent- schuldungssteuer. Auf Anfrage des Berichterstatters, des Abg. Bock (Ztr.), gibt Finanzminister Dr. Dehlinger zunächst die ablehnende Antwort des Reichsfinanzministers Dr. Reinhold bezüglich der Frage einer Wschaffung oder Abänderung der Ge- bäudcentschuldungssteuer bekannt. Der Finanzbedars von Ländern und Gemeinden gestatte eine AenderunH jetzt nicht. Zahlenmäßig versucht dann der Reichsfinanznnnister in seinem Schreiben nachzuweisen, daß die Höhe der Steuer in Württemberg hinter der in anderen Ländern zurückbleibt, obwohl die Mieten in Württemberg zu den höchsten zählten. Die Abgeordneten Dr. Schott, August Müller, Bock und Hins stellen folgende Abänderungsanträge: In Art. 1 Nr. 1 statt 25 Prozent 20 Proz., in Nr. 2 statt 25 Proz. 18 Proz., in Nr. 3 statt 8 9 Proz. zu setzen und in Art. 3 Abs. 1 Nr. 1 die Worte .Landwirte oder" zu streichen, ferner Art. 3 Abs. 1 Nr. 2 wie folgt zu fasten: „Gebäude, die dauernd landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Zwecken zu dienen bestimmt sind. Die Befreiung erstreckt sich auch auf die in solchen Gebäuden befindlichen oder zu einem landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Anwesen gehörigen Wohnungen und sonstigen Wohnräume. Von der Befreiung ausgenommen sind Schlösser und sonstige Gebäude, soweit sie Wohnungen enthalten, die im Ausmaß und Ausstattung das bei der landwirtschaftlichen Bevölkerung des Landes übliche Matz überschreiten. In Art. 4 Abs. 1 soll statt 5 Proz. 4 Proz. gesetzt werden. 3Äch den Berechnungen des Berichterstatters würde der Ertrag der Steuer sich von 35,6 Millionen auf 23 420 OM Mark vermindern, die Anteile für den allgemeinen Finanzbedarf von 20 ans 12,3 Millionen, für den Wohnungsbau von 15,6 aus 11,12 Millionen Mark. Er beantragt den Ausfall für den Wohnungsbau durch Anleihen anszugleichen. Nachdem sowohl von sozialdemokratischer als auch von demokratischer Seite der Gesetzentwurf und die vorstehenden Anträge einer Kritik unterzogen sind, trägt der Berichterstatter die verschiedenen Eingaben, darunter die der Städte Stuttgart, Heil- Lronn, Rottweil und Schwenningen, sowie des Verbands würt- tembergischer Industrieller und des württ. Handwerkskammertages vor, woraus von kommunistischer Seite beantragt wird, den Gesetzentwurf an die Regierung zurückzuverweisen, doch wird dieser Antrag gegen die Stimmen der Antragsteller ab- gelehnt. Ein Redner der Bürgerpartei spricht gegen die sozialdemokratische Anregung, den Entwurf erst noch einmal neu fasten zu lassen. Finanzminister Dr. Dehlmger erläutert den Gesetzentwurf. Bei der Berechnung der Friedensmicte sei davon ausgegangen worden, daß 5 Proz. der Friedensmiete etwa 3 Proz. des Katasters entsprächen. Die gewerblichen Betriebe seien in Württemberg aber eher etwas schärfer erfaßt wie in den anderen Ländern, sodaß als Durchschnittssatz 4 Prozent Friedensmiete genommen werden könnten. Die Proteste der Gemeinden gingen insofern völlig fehl, als sic den Anteil für den Wohnungsbau als Einnahme des Staates setzten, während diese Summe den Bauenden und den Gemeinden zugute komme. Im Staatsbausbalt entstehe durch die Anträge Dr. Schott-Bock ein ungedeckter Abmangel von 3,7 Mill. Mark für 1926 und von 3 Mill. Mark für 1927, mit dem man sich zunächst abfinden müsse. Die Beträge für die Schwäbischen Hüttenwerke und die Juraölschieferwerke mit 2 Millionen Mark sollten nun aus Anleihen genommen werden. Der weitere Ausfall der Wohnungskreditanstalt sei durch Anleihen auszugleichen. Das Wohnungsbauprogramm solle durchgeführt und auch die dringlichsten Gesuche nach dem 1. April noch bebandelt werden. Die Abgeordneten Winker, Göhring und Kinkel (Soz.) stellen den Antrag: In Ziffer 2 die Zahl 18 Prozent zu ersetzen durch 14 Proz. und in Ziffer 3 die Zahl 9 Proz. durch 13 Prozent. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. Der Antrag Dr/ Schott- Bock zu Art. 1 wird angenommen, ebenso Art. 2. Angenommen wird ferner der Antrag des Berichterstatters Bock: in Art. 1 Zeile 2 die Leerstelle wie folgt ausznsüllen: „1. Juni 1926", die Leerstelle in Art. 1 Zeile 3 auszufüllen mit der Zahl „Bl . Nach Ablehnung einer Reihe weiterer Anträge findet der Antrag Bock (Ztr.), in Art. 3 des Entwurfs'als neuen Abs. 2 ein- znfügen: „Ein Gebäude, das nur teilweise zu einem der in Abs. 1 genannten Zwecke dient, bleibt nur nach dem Verhältnis dieser Verwendung von der Steuer frei" einstimmige Annahme. Ablehnung findet dann der Antrag Winker, Göhring, Kinkel (Soz.). der die Steuerstundnng und die gänzliche Niederschlagung der Steuer regelt. Angenommen wurde dagegen der Antrag Hiller, Dr. Wider, Gengler, Lins, die Regierung zu ersuchen. die Bestimmungen der Anträge Hiller, Wider, Schott und Gengler, Bock, Lins in die Ausführungenbestimmungcn entsprechend aufzunehmcn. Diese letztgenannten Anträge lauten: 1. Das Finanzministerium hat die Steuer, deren Ein- ziehimg nach den wirtschaftlichen Verhältnissen des Steuerpflichtigen unbillig wäre, ganz oder teilweise zu erlasten oder zu erstatten, sofern die Gründe für den Erlaß oder die Erstattung in dem Steuergegenstand selbst liegen, sowie die Steuer nieder
zuschlagen insoweit ihre Einziehung nach Lage der Sache eine Härte bedeutet, jedenfalls aber, wenn Eigentümer oder Nutznießer der Gebäude deutsche Kleinrentner oder ihnen Gleichgestellte sind. 2. Insbesondere ist die Steuer niederzuschlagen g) bei Eigenwohnungen, falls die Eigentümer wegen einer vorübergehenden oder dauernden wirtschaftlichen Notlage zur Zahlung der Steuer nicht in der Lage ist, d) wenn der Hauseigentümer Aufwand ans größere Reparaturen oder Verbesserungen zu bezahlen oder abzutragcn hat, welche er aus den Mietseingängen nicht tilgen kann, c) bei gewerblich benutzten Gebäuden, deren Räume durch Betriebseinschränkungen, ungünstigen Geschäftsgang oder infolge schlechter Saison gegenüber der Vorkriegszeit erheblich geringer ausgenützt werden, ck) wenn Mieträume ohne Verschulden des Eigentümers leer stehen. 3. Der Belastung des Eigentümers durch laufende Geldverpflichtungen aus solchen Hypotheken, die mit mehr als 25 Prozent ausgewertet worden sind (Restkansgeldforderungen usw ), ist durch Niederschlagung von Stenerbeträgen im Verhältnis zu den Mehraufwendungen für Zinsen -gegenüber der 25prozentigen Aufwertung in vollem Umfang Rechnung zu tragen. Bei Art. 4 wendet sich ein sozialdemokratischer Redner gegen die vorgesehenen Ermäßigungen. Ein sozialdemokratischer Antrag auf Reduzierung dieser Ermäßigungssätze aus je ein Siebtel wird jedoch abgelehnt. Die Art. 5, 6, 7 und 8 werden alsdann in der .Fassung des Regierungsentwurfs angenommen. Die Eingaben werden als erledigt erklärt. Abgelehnt wird schließlich noch mit 4 Ja gegen 4 Min bei 3 Enthaltungen der Antrag Hiller, Dr. Wider: Der Landtag wolle beschließen, das Staatsministerium zu ersuchen, zur teilweisen Abdeckung der erneuten starken Belastung des Hausbesitzes durch die Gebäudeentschulbungs- steuer die Friedensmiete ab 1. Juli 1926 auf 105 Prozent zu erhöhen oder Umlage zu gestatten.
Geschästsführerkonferenz des Reichsvcrbands der Deutschen Industrie.
Wiesbaden, 18. Juni. Der Reichsverband der Deutschen Industrie hielt am 17. Juni unter starker Beteiligung die alljährliche Konferenz der Geschäftsführer der fach- und landwirtschaftlichen Verbände zu Wiesbaden ab. Zur Versammlung waren auch die Geschäftsführer der Vereinigung -der deutschen Arbeitgeberverbände und der ihr angeschlostenen Organisationen eingeladen. Der Vorsitzende begrüßte besonders den Veteranen der Verbandsgeschästsführer Dr. Bäumer und die Kollegen aus dem Saargebiet und aus Danzig. Den einleitenden Vortrag hielt Geheimrat Kaftl, der eine Uebersicht über die wichtigsten wirtschaftlichen Tagesfragen unter Berücksichtigung der Zusammenarbeit des Reichsverbands mit den ihm ungehörigen Verbänden gab. Herr Dr. Reichert, M.d.R., erörterte diese Zusammenarbeit im Hinblick auf eine einheitliche Kartell- Politik. Er schilderte die Handhabung der Kartellverordnung, sowie die Bestrebungen auf >Einsührung der Reform der Kar- tellgeset-aebnng und des Kartellgerichtes. Als Mittel einer gesunden Kartellpolitik bezeichnet« er eine enge Gemeinschaftsarbeit der Jndustriekartelle und der Verbände mit der Kartell- steile des Reichsverbandes. Herr Direktor Dr. Meesmann- Mainz sprach über die Interessen der Wirtschaft an -der Vereinfachung der Staatsverwaltung, lieber Standes- und Berufsfragen sprach der Geschäftsführer des Reichsverbandes Dr. Herle, der die Stellung des Praktischen Volkswirts in der Wirtschaft kennzeichnete und unter allgemeiner Zustimmung die Einsetzung eines Vertrauenskollegiums der Geschäftsführer industrieller Verbände anregte.
Blutige Zusammenstöße in Halle.,
Halle, 19. Juni. Ter Stahlhelm veranstaltete gestern abend auf Lastautos ^ine Propagandafahrt durch die Stadt. Als die Autos in -das Stadtviertel Glauchau kamen, begegnete ihnen ein geschlossener kommunistischer Zug, der die letzten Autos ab- drängte, die Insassen mit großen Ziegelsteinen bewarf und mit Latten, in die Nägel eingeschlagen waren, auf sic einschlugen. Auch Frauen und Kinder beteiligten sich auf kommunistischer Seite dabei. Viele Frauen waren mit Küchenmestern (!) bewaffnet. Die Stahlhelmleutc, die nicht bewaffnet waren, mußten sich darauf beschränken, die auf sie geschleuderten Steine zurückzuwerfen. Das herbeigerufene Ueberfallkommando war in der Stärke von sechs Mann dem Treiben gegenüber machtlos. Erst als größere Verstärkungen kamen,'konnte man die Kämpfenden auseinander bringen. 23 Personen wurden verletzt, darunter fünf Angehörige des Stahlhelms schwer.
Die Gewerkschaften für längere Zollerrnätzigmrg.
Berlin, 18. Juni. Die fünf Spitzenorganisationen der Gewerkschaften, der Allgenieine Deutsche Gewerkschaftsbund, der Afa-Bund, der Allgemeine Deutsche Bcamtenbnnd, der Deutsche Gcwerkschaftsbund und der Gewerkschaftsring der Arbeiter-, Angestellten- und Bcamten-Verbände haben am 18. Juni an Regierung und Reichstag eine Eingabe gerichtet, in der sie um Verlängerung der im vorigen August vorgesehenen Zollcrmäßi- gungcn ersuchen. Sie fordern „die bis zum 31. Juli 1926 gesetzlich festgelegten Zollermäßigungen mindestens für weitere vier Monate in Gültigkeit zu lasten."
Kommunistischem Nevcrfall auf Flugblätterverteiler.
Bremen, 19. Juni. Am Bahnhof Crohn Vegesack -wurden gestenr abend die Arbeiter Schmid und Lange, die dem Wicking- Bund angeboren, von achtzehn Kommunisten überfallen. Die Kommunisten fielen über Schmid her, stießen ihn mit dem Kops auf das Straßenpslaster und traten ihn mit Füßen. Außerdem wurden ihm die Flugblätter, Geld und seine Brieftasche mit den Papieren gestohlen. Hierauf wurde Schmid in die Aue geworfen. Schmid hatte noch soviel Geistesgegenwart, sich an -der Uferböschung festzuhalten, sodaß er, schwer verletzt, gerettet werden konnte. Die polizeiliche Untersuchung ist im Gange.
Ausland.
. Warschau, 19 Juni. Sergeant Tlcmielewski, der den gewesenen Finanzminister und Präsident der staatlichen Sparkasse, Hubert Linde, vor einigen Monaten ans der Straße erschoß, wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Ber-