zu haben.! Die Graphologie ist eine Wissenschaft, ihre Aus­führung eine Kunst! Das wollen wir allen denen Zurufen, die Len interessanten Vortrag des Herrn Gerichtsgraphologen übergangen haben, der uns intensive Arbeitsleistung in Ame­rika ebenso klar erläuterte, wo bereits keine Anstellung ohne graphologische Prüfung des Arbeitnehmers mehr erfolgt, als mich die Schriftendeutung und ihre Maximen in anschaulichem, lehrreichen Vortrag darlegte. Möge auch in unserem deutschen Vaterland die Graphologie weiteren Eingang finden und ihre segensreichen Wirkungen in der Hebung minderwertiger Charakteranlagen ein Allgemeingut des deutschen Volles werden!

Württemberg.

Stuttgart, 10. Juni. (Straßenbahntariferhöhung?) Die Stuttgarter Straßerrbabnen halten eine Erhöhung der Beför­derungspreise für unerläßlich. Tie Notwendigkeit einer Tarif­erhöhung in der jetzigen Zeit und nach Lage der Verhältnisse dürfte kaum eineluchten, umsoweniger, als man schon längst mit einer Ermäßigung rechnete.

Heilbronn, 1V. Juni. (Versuchte Notzucht.) Am Dienstag wurde vor dem Kleinen Schöffengericht der Arbeiter Otto Lier- heimer aus Böttingen, QA. Neckarsulm, wegen versuchter Not­zucht zu 4 >4 Monaten Gefängnis verurteilt. Zwei junge Männer, die ihn aus der Tat ertappten, und ihm gehörig heim­leuchteten, wurden, well sie in der Ausübung der Lynchjustiz zu weit gegangen waren, zu 10 Mark Geldstrafe verurteilt.

Gundelsheim, QA. Neckarsulm, 10. Juni. (Zu Tode ge­drückt.) Im Gipssteinbruch der Badischen Anilin- und Soda- sabrik Ludwigshasen, Werk Neckarzimmern, wurde der Arbeiter Schuhmacher aus Sulzbach von drei geladenen Rollwagen zu Tode gedrückt. Der Bedauernswerte, Vater von sechs Kin­dern, war mit PuLverholen beschäftigt, als drei geladene Roll­wagen die Strecke heruntersausten. Da die Strecke von der Be­triebsleitung zu eng angelegt ist, konnte er unbedingt nicht mehr ausweichen und wurde auf die gräßlichste Weise ver­stümmelt.

Kirchheim u. T 10. Juni. (Traurige Botschaft.) Am Sonn­tag nachmittag verlor bei Cottbus ans der Berliner Chaussee der Tierarzt Dr. Hegner die Gewalt über sein Motorrad, fuhr gegen einen Prellstein und wurde ebenso wie sein Mitfahrer, Zahnarzt Dr. Moser, vom Rad geschleudert. Dr. Moser ist seinen Verletzungen erlegen. Er ist der Sohn von Professor Moser hier. Die Familie verliert damit auch den zweiten Sohn aus äußerst tragische Weise.

Balingen, 10. Juni. (Tödlicher Unfall.) Gestern verun­glückte der der 39 Jahre alte Holzfuhrmann Johann Schüler dadurch tödlich, daß beim Abladen von Langholz am hiesigen Güterbahnhof ein Stamm vorzeitig ins Rutschen kam und Schüler mit dem einen Ende so heftig auf die obere Wirbel­säule traf, daß innerhalb weniger Augenblicke der Tod eintrat. 'Schüler hinterläßt außer seiner Witwe sechs Kinder im Alter von 014 Jahren.

Laupheim, 10. Juni. (Ein Hilferuf.) Das Stadtschulthei- ßenamt, die beiden StadtPfarrämter und das Israelitische Vorsteheramt haben einen Aufruf um Hilfeleistung für die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Einwohner ergehen lassen. Ter Aufruf richtet sich an die von der Katastrophe verschont gebliebenen Einwohner der Stadt.

Biderach, 10. Juni. (Noch ein Opfer des Hochwassers.) Ein von den Fluten fortgeführtes einjähriges Kind eines Söldners in Steinhaufen bei Schussenried wurde gestern bei Muttens­weller angeschwemmt.

Jsny, 10. Juni. (Die vergeßliche Lokomotive.) Dieser Tage fuhr beim Fälligwerden eines fahrplanmäßigen Zuges in Rich­tung Kempten die Lokomotive allein davon. Man hatte ver­gessen, die Maschine mit den Wagen zusammenzukoppeln. Beinr Allgäuer Hof besann sich die Lokomotive auf ihre erhabenste Pflicht, kehrte zurück und nahm die erstaunten Fahrgäste mit.

Aalen, 10. Juni (Fabrrkbrand.) Heute früh brach in einem Gebäude der >Fa. Gebrüder Waller, Hadernfortierbetrwb und Kunstwollfabrik Feuer aus. Das Gebäude brannte voll­ständig nieder, wobei etwa 35 Wagen Roh- und Fertigwaren dem verheerenden Element zum Opfer fielen. Der Schaden ist beträchtlich. Die Entstehungsurfache ist noch nicht ganz ge­klärt, doch wird Brandstiftung vermutet.

Buchhandel und Lehrer.

Der Mittelstand", Organ des Württ. Mittelstandsbundes und Gewerbes e. V. re. bringt folgenden sehr beachtenswerten Aufsatz:

Aus den Kreisen des Buchhandels, sowie des Schreibwaren­handels gehen uns schon feit Jahren Klagen zu über die im­mer mehr um sich greifende Konkurrenz, welche diese Berufs­stände durch die Einführung und Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln in den Schulen seitens der Gemeinden erleiden. Unser Bund hat hiergegen wiederholt Stellung genommen und auf die Schäden hingcwiesen, welche der selbständige Handel dadurch erleidet.

Nun tritt in letzter Zeit ein neuer Fall in Erscheinung, und zwar ist die Gründung einer Lehrer-Bücherctnkmifsgenofsen- schüft beabsichtigt. Es wurde uns ein Rundschreiben einer sogenanntengepl. Lehrervereinigung für Württemberg" zuge­stellt. weickfes an die Lehrer-Kollegien der verschiedenen Schulen in Württemberg gerichtet wurde, welches den Zusammenschluß der Lehrer Württembergs betrisst, ganz besonders aber die Leh­rer auffordert, Mitglied einer zu gründenden Bücher-Einkaufs- genossenschast zu werden. In großen Zügen werden den Leh­rern die Vorteile auseinandergssetzt, die sich diesen bieten, wenn sie Mitglied der .Genossenschaft werden und wird aus den Nutzen hingewiesen, den sich ein Lehrer verschaffen kann, wenn dieser auch für seine Schulklasse Bücher bezieht, wobei der dadurch erzielte Gewinn dem Besteller zu dessen freier Verfügung gut- gcschrieben tmrd. Es wird weiter in dem Rundschreiben ge­sagt, daß sogar der gesamte Schulbedarf auf cimnal bezogen werden könne. In einem Oberamt sollen laut diesem Rund­schreiben über hundert Lehrer ihren Beitritt zu der Genossen­schaft erklärt haben und von einer achtklassigen Schule dieses Oberamtes erhielt der Unterzeichnete des Rundschreibens, der Lehrer -O. Greiner in Welzheim, ein Schreiben, in welchem es u. a. wie folgt heißt:

Mit 'Freuden begrüßen wir ein solches Unternehmen! Wir hoffen nur, daß es 'bestimmt zur Durchführung kommt. Wir wollen nicht erst abwarten, wie sich die Sache gestaltet, jeder Lehrer mutz sich sofort entschließen, dann wird es auf alle Fälle gut werden und deswegen wollen Sie von unserer -Schule alle acht Lehrkräfte und eine Fachlehrern: vormerken (Namens­verzeichnis anbei) nsw."

Diese Ausführungen zeigen die Gefahren, welche dem selb­ständigen Buchhandel durch derartige Unternehmungen drohen; sic beweisen ferner, wie wenig Verständnis ein Test der Lehrer für die Belange des selbständigen Handels hat. Selbstver­ständlich fehlt in dem Rundschreiben auch nicht der Hinweis, daß die Lehrer durch Errichtung dieser Genossenschaft endlich ein Mittel in die Hand bekommen, um denechten Preisabbau" i» die Wege zu leiten. Ein nicht schlechter Köder, die Lehrer zur Mitgliedschaft zu gewinnen, ist das Versprechen der Firma Rog", (dies ist die Firma, die in die Lehrer-Büchereinkanfs- genosscnschast umgewandelt werden soll) jedem sich zur Genos­senschaft Änmeldenden Storm's sämtliche Werke, in Ganzleinen, zu nur 5.20 Mk. zu liefern, ferner bekommt jeder 500., 1000. ufw., sich Unmeldende als Prämie einenBrockhaus Lexikon" gratis! Unser Bund betrachtet es als Unfug und als einen un­berechtigten Eingriff in die Belange des legitime« Handels, wenn die Lehrerschaft sich hier an einem Unternehmen beteiligt, welches keinen anderen Zweck hat, als die Existenzen einer gro­ßen Anzahl selbständiger Buchhändler zu untergraben. Hier­gegen einzuschreiten ist u. E. Pflicht der staatlichen Behörden. Der Staat darf solche Unternehmungen in seinem eigenen In­teresse nicht dulden, insofern er dadurch die staatl. Steuerein­nahmen untergräbt, so ist z. B. in dem bezeichneten Rund­schreiben u. a. ausgeführt,auch die Steuern eines genossen­schaftlichen Unternehmens sind viel mäßiger denn sonst."

Nachdem in der Verfassung des Freistaates Württemberg dem kaufmännischen und gewerblichen Mittelstand der staatliche Schutz vor Aufsaugung und Bewucherung garantiert und ihm die Zusicherung gegeben ist, daß er, sowie alle schaffenden Be­rufe in ihrer Existenzfähigkeit zu erhalten sind, ist es n. E. Pflicht der zuständigen Regierungsstellen, gegen derartige Un­ternehmungen, wie sie hier beabsichtigt sind, einzuschreiten.

Der Württern berauche Mittelstandsbund für Handel und Gewerbe hat daher eine entsprechende Protefteingabe an das Württembergifche Kultusministerium gerichtet, worauf am 29. Avril bereits eine Antwort einging, in welcher uns mikgeteilt wird, daß seitens des Kultusministeriums bereits eine Ver­fügung erlassen wurde, daß den etwa beteiligten Lehrern ir­gend eine aktive Betätigung in einer solchen Einkaufsgenossen­schaft untersagt wird und die Beteiligung von Schulklassen als Mitglieder ausgeschlossen ist.

Es ist bedauerlich, daß weite Kreise der Beamten, feien es Lehrer oder die Beamtenschaft der Eisenbahn, Post, der städ­tischen Aemter nsw., nicht mehr Verständnis für die Notwen­digkeit der Erhaltung eines selbständigen Handel- und gewerbe­treibenden Mittelstandes haben, der Berufsklasse, welckn in er­ster Linie für die Aufbringung der Steuer« herangezogen wird, mn die Summen aufzubringen, welche benötigt werden, um das Riesenheer der Beamtenschaft im neuen Deutschland besolden zu können.

zurück Mrina die Lose

Schapach, lg. Juni Die 80 Jahre alte aus dem Holdersbach brachte ihrem Sohne der fällte, krs Mittagessen in die nahe bei L ArLN Lch genw Hütte. Der Stamm, der gerade mngehauen innerlich mul und stürzte infolgedessen zu früh und^^' ^ falschen Seite. Die Frau, die inzwischen aus der getreten war, wurde durch Zurufe auf den falleüdw mcrkiam gen'acht woram ne sich wieder unter den Hütte fluchtete. Unglücklicherwege fiel der Stanmr Hu? ^ ganzen Wucht auf die Hütte und erdrückte alles unter arme Frau konnte nur noch als Leiche geborgen werden

Baden.

Pforzheim, 10. Juni. Dem Dieb, der am Dienstag in der Lotteriebank Göhringer 23 Lose der Eisenacher Geldlotterie stahl, ist durch die sofortige Veröffentlichung der gestohlenen Nummern ein Strich durch die Rechnung gemacht worden. Nach der Bekanntgabe der Nummern der gestohlenen Lose sah er sich vor der Unmöglichkeit, seinen Raub zu veräußern. Er tat das beste, was er unter den obwaltenden Umständen tun

Vermischtes.

Jllertissen, 10. Juni. (Ein zweites Todesopfer 1 A», ttn «onntag, an dem, anläßlich einer 'Faltbootfahrt im ^ be: Ferthoien der 21jährige Ernst Diayer aus MernmW de» Fluten der hochgehenden Iller verschwand, hat ein zweites Ocher gefordert und zwar an der Brücke Lai ^ Men. Ms Zuschauer befand sich dort mit anderen der,40 ^ahre alte Schlosser Dorner, der ein dahcrtreiÄ^ groges Stuck Holz aus dem Wasser fischen wollte und Zweck am Eifengerüst hinunterkletterch Dabei wurL?? der gewaltigen Strömung erfaßt und mit fortgerissen ^ Freunde bemühten sich -vergeblich, ihm mit einer hineinaeÄ neu Stange Rettung zu bringen. Die Leiche ist bis jM nicht gelandet worden. ^

Geköpft. Ertrunken. Im Kinderashl in Gundeliin^ war der 13 Jahre alte Zögling Christian Deeg bÄm L ichneiden behilflich und wollte unter der Maschine den A» wegranmen. Dabei wagte er sich zu weit vor und wurde Messer erfaßt, das ihm wie ein Fallbeil den Koch mitten Lurck schnitt. Der unglückliche Knabe stammte von herumzichenLm Leuten aus Kipfenberg, wurde vor mehreren Jahren ani^r Straße aufaelesen und dem Kinderasyl in Gundelfingen über­wiesen. Am Sonntag vormittag verunglückte bei der Omn- gcr Berkehrsbrücke der in Wassersportkreisen bekannte 27 Fab« alte Hans Rau von Augsburg mit dem Paddelboot. Ermnd in der hochgehenden Donau den Tod, während sein Bmleiier gerettet werden konnte.

Schneefall in den Alpe». Aus den österreichischen Alden- ländern werden heftige Schneefälle gemeldet. Ach dem AeM- paß in Vorarlberg mußte der Autoverkehr eingestellt werden da der Neuschnee auf der Straße 50 Zentimeter hoch liegt

Ausgrabung Gefallener an der Mern-Front. Aus Brüssel wird berichtet: In den letzten Tagen fand auf dem Sixth- Hill an der einstigen Nperchront die Ausgrabung von 134 ge­fallenen Soldaten statt. Es wurden 117 Engländer, 5 Fran­zosen und 12 Deutsche geborgen und identifiziert. Fast alle sielen in den großen Kämpfen zwischen März und Juni ISIS Die Deutschen wurden auf dem Friedhof von Horrthülst be­erdigt.

Rührende Geschichte. Eine rührende Geschichte hat sich jüngst in Paris ereignet. Ein Fremder ließ sich bei einem Gärtner anmelden und fragte, ob fein Haus nicht während des Krieges beraubt worden sei.Jawohl", seufzte der Gärt­ner.Mich treiben Gewissensbisse hierher", erwiderte der Fremde, auch ich habe Ihnen etwas genommen, hier dieses sil­berne Medaillon". Dem Gärtner traten Tränen in die Augen, cs war das Andenken an sein einziges Kind.Nehmen Sie es, guter Mann", sagte mit zitternder Stimme der Fremde,und gestatten Sie mir, daß ich zur Beruhigung meines Gewissens 100 Frcs. hinzufüge." Er nahm einen Fünfhunderiftanken­schein aus seinem Notizbuch, der Gärtner gab ihm 400 Frrs. zurück, der Fremde ging, und der Fünfhunderffranstnschem war falsch!

Unglücksschuß einer Vierjährigen. Der Müller Stanks Knslan in Svati Jernef in Serbien schoß mit einem Doppel- länfer auf eine Ratte, die sich über einen Mehlsack -hergcmacht hatte, und stellte dann das Gewehr weg, um zu schauen, ob er die Ratet getötet hatte. Sein vierjähriges Töchterchen nahm das Gewehr und hantierte so unglücklich, daß der zweite Schuß losging, der den Müller aus der Stelle tötete.

Handel und Verkehr.

Calw, 9. Juni. (Pferde-, Vieh- und Sckweinemarkt) Die Zu­fuhr betrug 234 Stück Rindvieh, 35 Ochsen, 2l Stiere, 66 Kühe, 40

Vävll tisßkii äie Mio«

Ü!

§

koke Veimllvsstksue liM

Uglseniielli-pMtr 2.

Viele ^oerkennuiigen!---

Schwester Mrlens Geheimnis

Roman von Hedwig Courths-Mahler.

Z5 (Nachdruck verboten)

Sie warf den Kopf zurück und funkelte ihn zor­nig an.

Und du darfst nicht ewig an all meinem Tun Kritik üben. Jeden Tag hast du etwas anderes an mir aus- znsetzen. Das lasse ich mir nicht mehr gefallen hörst du! Ich bin kein kleines Kind mehr, das erzogen wer­den muß, und ich tue, was mir beliebt!

Damit lief sie wütend hinaus und ließ ihn stehen.

Mir finsteren Blicken sah er vor sich hin und nagte an der Unterlippe. Diese häßliche Szene hatte ihm Katje in einem seltsamen Licht gezeigt. Eine tiefe Ent­mutigung befiel ihn. Was hatte er getan, als er diese Frau an seine Ssite stellte? Wie wenig hatte er sie gekannt, trotzdem er geglaubt hatte, sie ganz genau zu kennen? Wenn er ihrer nervösen Reizbarkeit, die wohl das Klima verschuldete, noch so viel zugute halten wollte so weit hätte sie sich nicht vergessen dürfen.

Er schrak auf aus seiner schmerzlichen Versunken­heit. Draußen fuhr Mynheer Vanderheydens Auto vor. Dieser hatte länger als sonst im Geschäft arbei­ten müssen, weil er mit Lieferanten Konferenz gehabt hatte.

Als sein Rollstuhl draußen auf dem langen Korri­dor rollte, kam Katje schnell aus ihrem Zimmer, in das sie sich grollend zurückgezogen hatte. Aufweinend lief sie ihrem Vater entgegen.Väterchen liebes Väter­chen, Harald war garstig zu mir. Du mutzt ihm sagen, daß er das nicht darf ich will nicht in einem fort von ihm erzogen werden, er soll nicht immer Kritik an mir üben." Diese Worte Katjes drangen ganz deutlich an Haralds Ohren und er hörte auch das Folgende.

Mynheer Vanderheyden fragte besorgt:Was ist dir geschehen, meine Katje, du bist ja ganz außer dir.

Beruhige dich und sage mir, was es gegeben hat." Katje schluchzte laut ans.

Ich mußte eine Dienerin strafen, weil sie meine Hände verdorben hat durch eine scharfe Essenz, die sie mir in das Waschwasser gegossen hat. Und statt meine Dienerin auszuschelten, macht Harald mir Vorwürfe und nimmt die Partei der Dienerin. Du mußt ihm sagen, Väterchen, daß er das nicht darf."

Harald wollte nichts mehr hören von diesem Ge­spräch und trat auf die Veranda hinaus. Er lehnte sich an die Brüstung und schaute mit brennenden Augen über den durch eine Bogenlampe erleuchteten Garten. Ein schwerer Atemzug hob seine Brust es wurde ihm ganz klar an diesem Abend, daß seine Verlobung mit Katje ein Mißgriff war. Leise hatte er das schon in den Wochen seit ihrer Verlobung ge­ahnt, denn Katje hatte sich seitdem keine große Mühe mehr gegeben, ihre Charakterfehler zu verstecken. Und nun wußte er, daß es nicht nur kindische Unarten waren, die er zu verbessern haben würde, sondern ernsthafte Charakterfehler. Würben sich diese über­haupt ausmerzen ober wenigstens mildern lassen? Er zweifelte daran. Vielleicht gelang es ihm nie. Und dieser Gedanke bedrückte ihn sehr.

Nach einer Weile hörte er hinter sich das Rollen von Mynheer Vanderheydens Rollstuhl. Langsam wandte Harald dem alten Herrn sein blasses, zucken­des Gesicht zu. Dieser schien sehr erregt.

Was hast du mit Katje gehabt, Harald?" fragte er, sich mühsam bezwingend.Sie liegt weinend und jam­mernd in ihrem Zimmer. Ganz außer sich kam sie mir entgegen und ich konnte sie nur mit Mühe etwas be­ruhigen. Willst du nicht zu ihr gehen und sie ver­söhnen?"

In Haralds Gesicht grub sich eine harte Linie. Nein!" erwiderte er hart und schneidend.

Aber warum denn nicht? Streitigkeiten kommen zwischen jedem Brautpaar vor, und schließlich rnuß doch

der Bräutigam galant sein und nachgeben. Katje hat

mir gesagt"

Du brauchst es mir nicht zu wiederholen, lieber Vater, ich hörte, was Katje dir sagte."

Nun? War es nicht unrecht von dir, die Parier der Dienerin zu nehmen?"

Harald sah ihn mit ernsten Angen an.Bitte, warte einen Moment, Vater, ich bin gleich wieder hier.

Damit verließ Harald die Veranda.

Der alte Herr sah ihm lächelnd nach. Er glaubte, Harald gehe zu Katje, um abznbitten, und dann würde alles gut sein. So hatte er sich jedenfalls stets gegen seine Frau, die er sehr geliebt hatte, verhalten. Aller­dings hatte er dadurch ihre Launenhaftigkeit nur unterstützt. Aber das sah er nicht ein. Jedenfalls nahm er an, daß nun alles wieder gut sein und das versöhnte Brautpaar bald erscheinen würde.

Statt dessen kam Harald nach wenigen Minuten mit Zobah zurück. Er hatte diese unten im Domestften- zimmer ausgesucht, wo sie weinend in einer Ecke saß. Denn Kasova war nicht da, um Zobah zu trösten.

Komm, Zobah, weine nicht meür. Ich werde da­für sorgen, daß dir die Herrin nicht mehr bo>e ist, hatte er gesagt. Zobah sah ihn schüchtern an.

Sie schlägt Zobah fast jeden Tag und die andern Dienerinnen auch zuweilen. Zobah schlägt >ic am meisten Zobcch kann ihr nichts mehr recht machen und weiß nicht warum, Herr."

Die Herrin ist nicht wohl, Zobah, sie ist eirie weiße Frau und kann das Klima nicht vertragen. Desyaio muß sie bald nach Europa reisen mit mir. Wenn pe zurückkommt, wird sie wieder gesund sein und meinano mehr schlagen. Du sollst morgen den ganzen Tag von der Arbeit dispensiert sein und ich gebe dir eine salve für deine Schulter." ^ -

Demütig und dankbar küßte Zobah fern Gewano.

(Fortsetzung folgt.!

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