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Handel und Verkehr.
q guni Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und ' StAgart' ^ ^geführt: 3 Ochsen. 3 Bullen. 40 Iungbullen, Schlack»>°i.15g Kälber, 442 Schweine. Alles verkauft. igJunpindeo i ^ Achsen 1, 48-53 (letzter Markt
'L'ios °u-- V ^46 <uno.), Bullen 1. 48-50 (46-50). 2. 41-45 (40 48-Z- Lnver l. 52-56 (52-55). 2. 44-50 (43-50). 3. 39
bts44)IUM-
bk l? ,7?I Schweine 1. 77-78 (76-77). 2. 77-78 l75-76). 1.80-84 Da,. « ^ 74-75 (-), Sauen 58-68 (57-65) Mk.
_„/"L Mhe' l- 32-43 (31-42,. 2. 18-30 (uno.). 3. 13
bis 4b , 72-74 (68-71). 2. 68-71 (62-67). ,Schafe
....
«»>Ä-s Marktes: mäßig belebt, i „ ... -- Mai (Landcsproduktenbörse.) Vom Getreidemarkt
A""<wu-'s zu berichten: auch die Preise haben keine Verändc- ist nichk Mu-s^ stierten^j- 100 Kg. : Auslandsweizen 30.50 -33.
« Wchen
27 5—29,5, Sommergerste 18—21, Roggen 19—20,
SO 50 Weizenmehl 44—45, Brotmehl 34 - 35, Kleie Aaser >s,sv—- - ' - ' - — "
-9,75. W-!r»^u 8- Mard
g—7, Kleeheu 7—8, drahtgepreßtes Stroh 5—5,50
Neueste Nachrichten.
«.„naart 3. Juni. In Freudenstadt ist gestern unerwartet rasch ^ „(„„„asrat schmtd von der Reichsbahndlrektion Stuttgart ge- D» hatte die Leitung der Pressestelle der
MchsbaiMMoi, und ist als solcher vielfach mit der Presse in Fest,
^kommen. Man hat hier sein liebenswürdiges Entgegcnkom- ^7 >mo bwe iederzen verständnisvolle Bereitwilligkeit zur Zusammen«» bell st-Ä Ächätzi und wird dem pflichteifrigen Beamten ein freund-
2uni"°In dem offiziellen Organ des Deutschen Berg- ^kekEb-md-s, der „Bergarbeiter-Zeitung", wird ein Aufruf ver- ««mülck, m dem die deutschen Bergleute aufgefordert werden, dcut- sche KohieiMEMte nach England zu verhindern und keine lieber-
^ ^Kassel 3 Mi. Gestern fand ein Ruderer unterhalb der Neuen Mäkle io Fulda die Leiche eines Reichswehrsoldaten, die einen Strick m t ei,,-I Schlinge um den hals trug, in der sich anscheinend ein Klein befunden hatte. Zunächst wurde Selbstmord vermutet. Der Tote kalte einen Brief an seine Eltern in Rittmarshausen bei Göttingen kinteMen, in dem er angibt, daß er sich ins Ausland begeben wolle, wett ihm von seinen Vorgesetzten der Pflichturlaub abgeschlagen war- den sei An einer anderen Stelle des Briefes aber sagt er. daß er nicht ans Schwermut und auch nicht seiner Vorgesetzten halber weg- aesakren sei. Er habe sich verpflichten wüsten, spätestens am 1. Juni adzmeism. Wie das Polizeipräsidium zu der Auffindung der Leiche . des Reichswehrsoldaten von der 9. Kompagnie des Kastrier Iäge» lkaiattlons in der Fulda mitteilt, haben die bisherigen Ermittelungen ergeben, daß aller Wahrscheinlichkeit nach Selbstmord vorliegt.
Jena, 3. Juni, hier sprach heute Dr. Eckener über die Zukunft der Luftschiffbaues. Unter anderem gab er bekannt, daß in Zukunst di« Lustschiffmotoren nicht mehr mit Benzin, sondern mit Gas de» triidtn werden sollen.
Berlin. 3. Juni. Das Reichsfinanzministerium veröffentlicht über dtt Reichseinnahmen und -Ausgaben im April: Die Summe der Ämahmen belief sich im April auf 590607687 Reichsmark, die Aus gckn aus 609601886 Reichsmark, sodaß sich ein Zuschußbedarf von ISM199 Reichsmark ergibt. Auf Grund der nachträglichen Einnahmen und Ausgaben zu Lasten des Rechnungsjahres IS25 ergibt ficy ei» Zuschußbedarf von 57722467 Reichsmark.
Berlin, 3. Juni. Für die in Aussicht gestellte Begebung kurzsri Mer öchotzwechesel durch das Reich wird, wie aus dem Retchswirt schastsminisimum mitgeteilt wird, der Höchstbetcag der bei der Reichs bank zu lombardierenden und dtskondierenden Reichsschatzwechsel im Dnvemehmen mit der Reichsbank auf 400 Millionen Reichsmark beschränkt. Die Befugnis der Reichsbank, dem Reiche Betriebskredite bis zu 100 Millionen Reichsmark zu gewähren, wird durch die für die Emission ersvrderliche Novelle des Bankgesetzes nicht berührt.
Berlin. 3. Juni. Nach Mitteilung des Statistischen Reichsamtes «den im Mai ds. Is. durch den „Retchsanzeigrr" 1046 neue Konkurse - obne die wegen Massemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung — und 691 angeordnete Geschäftsaufsichten bekannt gegeben. Die entsprechenden Zahlen für den Vormonat stellen sich Ms 1302 bezw. 923.
Berlin, 3. Juni, Der Angeklagte Iwan Kutisker erschien zur Ptthanmung wiederum nicht. Nach einem von seinem Sohn Max überreichten Attest des Hausarztes Laste! hat sich sein Befinden ver- Wechiert, Der Arzt bezeichnet Kutisker als verhandlungsunfähig, wer Staatsanwaltschafisrat Polzin beantragt, ohne Kutisker weiter zu verhandeln, da es Kutisker bei gutem Willen sehr wohl möglich "er Verhandlung beizuwohnen. Er wolle nur durch Simula- m ^s Verfahrens hemmen. Die Verteidigung ver- Das Gericht schloß sich dem Antrag der Staats- MwÄbchafi an und verhandelt obne Kutisker weiter, v-- «7^"'8' 3uni. Heute früh wurde in Gruncwald in der Nähe -Mm- - Heerstraße von einem Weichenwärter die völlig zer- Mannes gefunden. Neben der Leiche fand man ick«,,? <ra "-m^>^?ffer. einen Spozicrstock und eine lange Zünd- aul»i- Möglichkeit, daß der Mann bei einem geplanten Anschlag wmt, Sprengkörper den Tod gesunden habe,
um * Erm Klungen als hinfällig erwiesen. Es handelt sich
Nissen "Ad eines zuletzt in Hannover wohnhaft gewesenen Em» Bargheer. der frither bei einer Firma, die Feuer-
Um°lichkej. nnsertigt, angestellt war. Infolge der
EpttOörv r da° ^ erlangen, hat er sich mit einem
BerlinLeben genommen.
heii!d,m°a»'n^',7? E Reichsleitung der deutsch-völkischen Frei- ch« sie iwe Aufruf zum Volksentscheid, in wel-
6dme ,u " und Freunde aufsordert, am 20. Juni sich der
L»d»!wes 2 «Versammlung des jungdemokratischen L A" Entschließung gefaßt, in der dazu
Ls; Maemptni,-« geschlossen für den Volksentscheid einzutreten. — ^»dwirtlcka!« c-"Au des vor kurzem verunglückten Führers der ^eszeiwng"^ hat sich, wie die „Dtsch.
p°r am Donn«°,AA^ ^.gebessert. Freiherr von Wangenheim kdaß Hoffnona Aeests fieberfrei und bei klarem Bewußtsein, Ms rStselbake 8° Wiederherstellung begründet erscheint. — Pnmehr dm» ^ > ,"deri eines Berliner Droschkenchauffeurs ist »»ach Unierivitn».. ^ ""^ellizei aufgeklart worden. Der Chauffeur . CharlottenbÄ"; Fahrgeldern flüchtig.
U" 89s, dickt n-A ^ ^erf dem Grundstück Kaiserin Augusta- Moitenburaer K^> Kohlenplatz in der Nähe der gesperrten W»ven Feuer -».r. V ucke, war in einem mit Preßstroh gefüllten "Uieie md zwei ""den, das sich mit riesiger Schnelligkeit aus« «'» eMsche'te n». ^Schuppen mit Inhalt und zahlreichen Wa- Kos Feu<>r"Ai. Leitung des Chefs der Berliner Feuerwehr .a^'sshr war m Rohren stärksten Kalibers bekämpft.
dauerten bi-; «„.H^uptgefahr beseitigt. Die Aufräumungsa» ^rondes wird nn-r^,,Mutigen Morgenstunden an. Als Ursache «d "»Swvmmen 8"^ mindesten aber fahrlässige Brand-
A". dem Prozeß gegen den sozialdemo- geaen de»"k btölzel wurde die Berufung der Staats- " ^Sboiesen, BerUn/iA §^ehenden Teil des Schöffengerichtsurteils «„N Aonate Ae Berufung des Angeklagten wird statt
^ Unfähigkeit zur Bekleidung
und der n-A'ei 3ahre lautende Urteil des Schöffengerichts >UuÄA °ewrteilk ^Dr , "AA detruges zu einem Monat ^ b'olzel wird gegen dieses Urteil Revision
LroÄ"» ^orausN<Äri»AAe ^)r. Neumann ist von seinem Amte der ^ der bisherige Stellvertreter des
^Näsir^bAu'K'demokratische Senator Loewigk, die Bürger-
in Abrede, daß er
London, 3. Juni. Der Zechenbefitzeroerband hat den Gruben- orbsiterverband zu einer Wiederaufnahme der Verhandlungen aufgefordert. Ein kleiner Ausschuß von 24 Mitgliedern beider Verbände soll durch einen unparteiischen von beiden Parteien gewählten Vorsitzenden, der ober keine entscheidende Stimme hätte, untersuchen, unter welchen Bedingungen die Arbeit in den Zechen wieder ausgenommen werden könnte. Als Unparteiischen scheint man an den Sprecher des Unterhauses zu denken.
Rom, 3. Juni. Der Aufruf des italienischen Wlrtschaftsministers Belluzzo zum Kauf nationaler Waren hat in der italienischen Presse weitestgehende Zustimmung gefunden. Das deutschfeindliche „Giornaie d'Itulia" benutzt die Gelegenheit, um zum Boykott deutscher Waren aufzufordern. „Giornale d'Italia" ist die weitverbreitetste Zeitung Roms, die von der Regierung häufig zu offiziösen Auslastungen benützt wird.
Kalkutta, 3. Juni. Die Erregung, die infolge des Protestes der Bevölkerung gegen die von den Behörden erzwungene Verlegung des Marsckwegs einer Hinduprozession entstanden ist, dauert an. Mehrere Bazare find von der Polizei geschloffen worden.
Washington, 3. Juni. Der Seismograph der Georgetown Uni- verfity verzeichnet? heute vormittag ein schweres Erdbeben, das drei Stunden dauerte. Die Entfernung betrug 6000 Meilen in südwestlicher Richtung.
Washington, 4. Juni. Der Prohibitionsausschuß des amerikanischen Senats empfahl die Vertagung aller zur Abänderung des Prohibitionsgesetzes eingebrachten Vorschläge und auch der Volksabstimmung über die Prohibition auf unbestimmte Zeit.
Parlamentarischer Wen-.
Bietigheim, 3. Juni. Die demokratische Landtagsfraktion veranstaltete hier einen Parlamentarischen Abend, wobei drei Landtagsab-geordnete zu Wort kamen. Geheimrat Dr. Bruckmann betonte, der feste Kern bes Bürgertums müsse sich freu- L-Üt und stolz auf den Boden der Demokratie und der Republik stellen. Abg. Scheef berührte u. a. die Frage der Fürstenabfindung und erklärte, es müsse eine verfassungsmäßige Lösung gefunden werden, denn eine Lösung, die der Volksentscheid am 20. Juni dringen würde, wäre keine endgültige Lösung. Staatspräsident a. D. Dr. v. Hieber betonte, daß alle Aenderungen der Verfassung zu den schwersten Konflikten in unserem Volke führen müßten. Es komme allerdings nicht auf diese oder jene Bestimmung an, sondern auf die Grundtendenz und den Politischen Geist. Nur auf dem Wege der Selbstregierung und Selbstverantwortlichkeit könne das deutsche Volk künftig geführt werden.
Me Mark auf unabsehbare Zeit gesichert.
Erfurt, 3. Juni. In Anwesenheit zahlreicher Mitglieder des Reichstages und von Vertretern aller deutschen Parlamente, n. a. waren anwesend Reitbswirtschaftsminister Dr. C-urtius, Staatsminister Leutheußer, Reichscurßenminister Dr. Strese- mann, trat hier heute vormittag der Reichsansschuß für Handel und Industrie der Deutschen Bolkspartei unter dem Vorsitz des Reichstagsabgeordneten Dr. Hugo zusammen. Ms erster referierte Generaldirektor Hclmuth Wbrecht über die ,Mirt- schaftsnot Deutschlands". Der Anfang zu einer Stabilität unserer Gesamtwirtschaft müsse mit einer Stützung der Landwirtschaft gemacht werden. Darüber hinaus sei für die Industrie die Verbesserung der Rentabilität eine Lebensfrage. Werdings seien alle Hoffnungen auf eine Wiederkehr der Vorkriegsverhältnisse eitel. Wir würden auf lange Sicht mit der Tatsache zu rechnen haben, daß sich große Wirtschaftsgebiete bilden, die ihre Märkte zwar nicht hermetisch abschließen, sich aber doch hinsichtlich der .Ware, an der sie selbst interessiert sind, gegen jeden Einbruch sichern. Dies zeigen vor allem Großbritannien mit allen Kolonien, Amerika, Frankreich einschließlich seiner Kolonien -und Japan. Auch die Hoffnung aus eine erträgliche Senkung der Erwerbslosenzahl fei für absehbare Zeit eitel. Wir müßten nach dem Osten schauen und die Kolonisation vieler vergangener Jahrhunderte wieder anfnehmen. — Ms zweiter Redner sprach Pros. Leidig über „Deutschlands finanzielle und Kreditprobleme". In der anschließenden Aussprache führte Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius aus: Die Kreditschöpfung bei der Reichsbank von seiten des Reiches war notwendig, um der Thösanrierungspolitik auf Kosten der Wirtschaft ein Ende zu machen. Die Notwendigkeit einer Aenderung des Bankgesetzes wird auch von den Entschädignngsgläubigern nicht bestritten. Es handelt sich auch nicht um direkte Kredite des Reiches, sondern um die Quantität -der an die Wirtschaft zu begebenden Schatzwechsel. Jedenfalls ist mit den 100 Millionen, die dem Reiche bisher zustanden, nichts anzufangen. Eine Gefahr für die Währung ist bei der jetzt geplanten Aenderung des Reichsbankgesetzes undenkbar. Die Reichsbank ist gesund fundiert. Form und Stoff der Zahlungsmittel spielen mir eine geringe Rolle. Die Hauptsache ist Vertrauen. Amerika hat jetzt den größten Geldbeutel, hält das Gold aber in seinen Tresors. Auch die Gefahr einer Goldinflation ist nicht zu unterschätzen- Unsere Währung ist nicht nur auf absehbare, sondern auf unabsehbare Zeit gesichert. Reichsminister Dr. Stresemann nahm darauf in längeren vertraulichen Ausführungen im Sinne seiner kürzlichen Rostocker Rede zur Frage des Dawes- abkommens unter lebhafter Zustimmung der Versammlung Stellung. Er trat insbesondere auch der Auffassung entgegen, als ob die Tarife 'der Reichsbahn nur durch die Dawesalbmachun- oen bedingt seien. Auch ohne die Dawesbestimmungen würde -die Reichsbahn -bei der Lage der Reichsfinanzen aus ähnliche Ueberschüsse angewiesen sein, da andere Steuerguellen für den Ersatz dieser Ueberschüsse nicht mehr vorhanden sind.
Generaldirektor Oeser st.
Donnerstag nachmittag 5 Uhr 10 Minuten ist in Berlin der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahngesellschaft, Rudolf Oeser, im Mter von 68 Jahren gestorben.
Oeser, der erste Generaldirektor der durch den Dawcsplan und Las durch ihn notwendige vielumkämhfte Reichsbahngefetz geschaffenen Reichsbahnpesellschast, ist zweifellos eine der markantesten und tatkräftigsten Persönlichkeiten des nachrevolutionären Deutschland. Er war ein geschickter Parteimann und verfügte über eine besondere organisatorische Befähigung. Besonders anzuerkennen ist das Geschick, mit dem er 1919 als Minister der öffentlichen Arbeiten der revolutionsgoborenen preußischen Landesvevsammlnng den Auftrag erfüllte, die preußische Staatsbahnverwaltung in -den Reichsbahnbetrieb zu überführen. Dagegen wurde er arg bekämpft, als er im Juli 1919 gleichzeitig -mit einem Straßenbahner-Ausstand auch die staatlichen Verkehrsmittel Berlins stillegte. Nicht weniger um- kämpft -war er als Generaldirektor der Reichsbahngesellschaft. Der Kampf gegen ihn, der auf dem Höhepunkt stand, als er -Ende März 1925 sich aus gesundheitlichen Gründen zu einem zweimonatlichen Urlaub entschließen mutzte, ist niemals gänzlich eingeichlasen und seine Maßnahmen, insbesondere seine Tarifpolitik wurden heftig angefehdet. Rudolf Oeser ist in Coswig in Anhalt am 13. November 1858 geboren, studierte in Berlin Philosophie und Nationalökonomie und schlug dann die journalistische Laufbahn ein. Er war längere Zeit als Schriftleiter an der ,/Frankfurter Zeitimg" und während -des Krieges als Direktor der demokratischen Stettiner „Ostseezeitimg" tätig. Von 1902 bis 1908 und 1S13 bis 1918 war er Mitglied des preußischen Landtags, von 1907 bis 1911 Mitglied des Reichstag. wo er als Hospitant -er Fraktion der Freisinnigen Volks- Partei angehörte. Bon Pommern wurde er in die verfassunggebende Preußische Landesversammlung gewählt, aus der er im
März 1919 zum preußischen Minister für öffentliche Arbeiten ernannt -wurde. Im April 1921 wurde er vom Provinzialland- tag in Merseburg zum Landeshauptmann 'für die Provinz Sachsen gewählt. Im November 1922 übernahm Oeser das Reichsministerium -des Innern, im Kabinett Stresemann (Aug. 1923) -das Reichsverkehrsmini-sterium. Auch im Kabinett Marx (November 1923) versah Oeser -das Amt des Reichsverkehrs- mini-stcrs, von dem er nach seiner Ernennung Mm Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn aus seinen Antrag hin Lurch den Reichspräsidenten im Oktober 19Ä entbunden wurde. Als Reichsverkehrsminister hat Oeser die Vollendung des Baus des Mittellandkanals die großen süddeutschen Wasserstraßenpläne, sowie die Verbesserung der Seewasserstraße nach Königsberg, Stettin, Hamburg und Bremen nachdrücklichst gefördert. Nach seiner Ernennung zum Generaldirektor der Reichsbahngesellschaft legte er sein prenirisches Lan-dtagsmandat nieder. Im Dezern-ber 1925 ehrte die Technische Hochschule Karlsruhe das Wirken Oesers durch Verleihung der Würde eines Dr. ing. e. h. Oeser ist in seiner Dienstwohnung gestorben. Bei ihm weilten zuletzt nur seine nächsten Angehörigen. Eingeweihten ist der -Tod nicht überraschend gekommen. In Len letzten Tagen verschlimmerte sich Oesers Zustand derart, -daß man das Schlimmste befürchten mußte. Oeser war bekanntlich schon längere Jahre leidend. «Seine Energie vermochte es jedoch, die Krankheit immer wieder zur-ückzndrängen. Mehrfach suchte und fand er Erholung im Süden, zuletzt noch in der Zeit von Ostern bis kurz vor Pfingsten, kehrte aber stark leidend zurück. Trotzdem übernahm er persönlich wieder die Geschäfte und leitete auch entscheidende Sitzungen selbst. Dann -über erfolgte der Zusammenbruch. Noch bis zuletzt hat er von dem Krankenlager aus an der Leitung der Geschäfte teilgenommen und Unterschriften persönlich ausgefertigt.
Beileid des Reichspräsidenten.
Berlin, 3. Juni. Anläßlich des Ablebens des Generaldirektors der Reichsbahngesellschaft Dr. h. c. Oeser hat der Reichspräsident der Witwe des Verstorbenen in einem herzlichen Beileidsschreiben seine Teilnahme ausgesprochen.
Oesers Nachfolge.
Die Ernennung des neuen Generaldirektors der Reichsbahngesellschaft wird der aus 18 Mitgliedern bestehende Ver- waltun-gsrat der Reichsbahn vorzunehmen haben. Die Leitung der Geschäfte hat vorläufig der stellvertretende Generaldirektor übernommen. Die Glätter nennen als in Frage kommende Persönlichkeiten für den Posten des Generaldirektors in erster Linie Dr. Luther, daneben auch Dr. Krohne, sowie auch Oberbürgermeister Böß.
Die Sicherung des Volksentscheids.
Um gegen alle Störungsversuche bei der Durchführung des Volksentscheids am 20. Juni genügende Sicherheiten zu schassen, werden, wie die „Voss. Ztg." hört, von den Länderregierungen im Einvernehmen mit der Reichsregierung polizeiliche Maßnahmen getroffen werden. Die Polizei wird angewiesen -werden, in allen Fällen unrechtmäßiger Eingriffe in die Wahl- sreiheit mit -Len schärfsten Mitteln gegen die Störer -vorzugehen.
Deutsch-mexikanische Beziehungen.
Berlin, 3. Juni. Der nouernannte mexikanische außerordentliche Gesandte und bevollmächtige Minister de Negri überreichte heute mit einer Ansprache dem Reichspräsidenten sein Beglaubigungsschreiben. ,Mexiko", so führte der Gesandte u. a. ans, „hat stets die -größte Hochachtung vor den erstaunlichen Vorzügen und dem denkerischen und wirtschaftlichen Genius des großen deutschen Voleks gehabt, dessen Anteil an dem Aufstieg des Menschen als eines bewußten Wesens von monumentalem Ausmaße ist!" Der Gesandte übermittelte dann dem Reichspräsidenten die Wünsche und herzlichen Grüße des Präsidenten Calles. In seiner Erwiderung sprach der Reichspräsident die Hoffnung aus, daß Mexiko, mit dem Deutschland durch alte Bande herzlicher Freundschaft verbunden sei, die großen Opfer an Gut und Blut nicht vergeblich gebracht habe, daß ihm eine gedeihliche fortschrittliche Weiterentwicklung und die ihm zukommende Stellung unter den Völkern der Erde be- schieden sein möchte. „Die Worte warmer Würdigung", so erklärte der Reichspräsident, „die Sie, Herr Gesandter, über die deutsche Kultur geäußert haben, werden in Deutschland sympathischen Widerhall finden. Es ist zu hoffen, daß die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Mexiko, die ans den großen Forscher Alexander v Humboldt zurückgehen, in Zukunft weiter ausgebant und vertieft werden möchten." Der Reichspräsident -versichert den Gesandten seiner und der Reichsregierung vollste Unterstützung und hieß ihn im Namen des Reiches willkommen.
Juristische Arbeitsgemeinschaft für Gesetzgebungsfragen zum Aufwertungsprablem.
Berlin, 3. Juni. Die juristische Arbeitsgemeinschaft für Gesetzgebun-gssragen hat einstimmig eine Entschließung gefaßt, in der erklärt wird, daß an den Grundlagen des Aufwertungs- gcsetzes vom 16. Juli 1925 nicht gerüttelt werden -dürfe, solle nicht eine völlige Erschütterung unseres ohnehin schwer ringenden Wirtschaftslebens eintretcn. Einzelheiten -es Gesetzes könnten nur im Wege der ordentlichen Gesetzgebung beschlossen werden, da nur so alle Gründe für und wider geltend gemacht und berücksichtigt werden könnten. Ein Volksentscheid, Lei dem nur ein fertiger Entwurf angenommen oder abgelehnt werden könne, sei nicht zur Herbeiführung solcher Aenderungen geeignet.
Me Regiernngslust der Deutschnationaleu.
Berlin, 3. Juni. Der Führer -der dentschnationalen Volks- Partei, Hergt, hat am Mittwoch in einer Rede gewissermaßen offiziell die Bereitschaft der Deutschnationalen zur Teilnahme an der Regierung ausgedrückt. .Freilich machte Herr Hergt es sich leicht, wenn er hinzusügt, die gegenwärtigen Regierungsparteien würden -die Formel finden müssen, auf Grund derer die Deutschnationalen in die Regierung eintreten und dort einflußreich Mitarbeiten könnten. Das will jetzt der „Täglichen Rundschau", die doch ihrer ganzen Haltung nach eine Wieder-
Ter Gemiuderat i'n Mtlmberg.
Eine gemeinderätliche Darstellung. — Bearbeitet nach dem Stand der Gesetzgebung auf den 1. Januar 1926.
Im Anhang: Vollständiger Text der Gemeiudeordnung nach dem neuesten Stand.
Preis 3 Mark. -DW
Vorrätig in der
C. Meeh'sche« Buchhandlung, ReneubSrg.
Inh.: D. Strom.