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klnzeiger für das Lnztal unS Umgebung.

Amtsblatt für osn Oberamtsbezttk Reuenbürg.

Lrleheinl lüg lieh mit Ausnahme Ser Sonn- uns Zeiertage.

,',d Verlag der L. Meeh'schen Luchdruckerei (Inhabrr v. Strom». Für öl» Schriftleitung oerannvorNich v. Strom in Neuenböra

Dienstag, den 1. Juni 1926.

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Die einsp. Petitzeile oder deren Raum im Bez. 20, außerh. 25 Rekl.-Z. 80 mit Zns.-Eteuer. Kollekt.-Anzeigen l00°/<, Zuschlag. Offerte u. Aus­kunfterteilung 20 ^. Bei groß. Aufträgen Rabatt, der im Falle des Mahn­verfahrens hinsäll. wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 8 Tagen nach Rechnungsdatum erfolgt. Bei Tarisände- rungen treten sofort alle srüh. Vereinbarungen außer Kraft.

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84. Jahrgang.

Deutschland.

Stuttgart, 31. Mai. Noch einer Verfügung der Oberpost- kirevion sind die Mitglieder des Landtags berechtigt, vom 1. Mm an die von der Oberpostdirektion Stuttgart betriebenen SmttvosüN ohne Erlegung des Fahrpreises zu benützen. Die KeMrm werden abgelöst und der D.R.P. erstattet. Diese Be- Wwn-i erstreckt sich nur aus die regelmäßig nach bestimmtem Mrvlan und nach Bedarf verkehrenden Kraftposten, o Stuttgart/ 31. Mai. Der Landesausschuß -der Deutschen KMpartei hielt hier gestern eine Sitzung ab, rn der eine Ent- MieWna gegen den Volksentscheid über die Fürstenenteig- iMia angenommen wurde. In der Entschließung wird lebhaft bedauert, daß die Anregung, in Württemberg eine geschlossene Front der bürgerlichen Parteien gegen Len bolschewistischen Anschlag aus die Eigentums- und Rechtsgrundlage unseres Staats zu bilden, sich nicht verwirklichen ließen. Die Partei­mitglieder werden aufgefordrt, am 20. Juni der Abstimmung fern zu bleiben. Außerdem wurde eine Entschließung, zur Frage der Sonntagsruhe im Handelsgewcrbe angenommen und zum Ausdruck gebracht, daß die Bestrebungen, die Zahl -der freien Sonntage zu vermehren, nicht die Bewilligung des Lan-desaus- fchusses finden. Die jetzt bestehende gesetzliche Regelung 10 offene Sonntage wird für ausreichend erklärt, um allen Be­dürfnissen Rechnung zu tragen.

Bertretertagung des Zentralverbandes württ. Körperschafts- Beamte«.

Gmünd, 31. Mai. Am Samstag und Sonntag sand in Gmünd der 6. Vertretertag des Zentralverbands der württ. Gemeinde- und Körperschastsbeamtcn bei bester Beteiligung von nah und sein, statt. In der ersten Vertreterversammlung am Samstag nachmittag begrüßte der Landesvorsitzende Ober- «chnnngsrat Einselc-Stuttgart -die Erschienenen: Oberamt­mann Paradeis, Oberrechnnngsrat Scheel als Vertreter der Stadt, Reichstagsabgeordneter Groß (Ztr.), die Landtagsabge­ordneten Elsas (Dem.), Bollich (Ztr.), Roos (B.P.), Winkler (Soz.) und Becker (Komm.), die Vertreter -von Bayern und Hessen und des württ. Gemeiwdetags, des württ. Beamtenver- ems, sowie alle auswärtigen und hiesigen Kollegen. Syndikus Nnding-Stuttgart erstattete den Hauptgeschäftsbericht über die Arbeit des Verbands im vergangenen Geschäftsjahr. Er wies ans Re allgemeine Hetze gegen die Beamten hin, -die man nicht scharf genug zurückweisen könne. Mit Genugtuung wurde die Aushebung des ungerechten Besoldungssperrgesetzes begrüßt. In längeren Ausführungen wurden die Schäden des Körper­schaftsbesoldungsgesetzes dargelegt. Man habe leider den Ein­druck gewonnen, daß die Revision -des neuen Besoldungsgesetzes über Gebühr lange aus sich warten lasse. Auch das Pensions- gesetz der Körperschaftsbeamten bedürfe -der Erneuerung. Die Ausgestaltung,des Beamtcnrechtes werde -den Verband noch laiW Zeit beschäftigen. Erfreulicherweise sei ein starker Mit­gliederzuwachs zu verzeichnen und zwar etwa 1112 000 Mit­glieder, gleich 95 Prozent. Körperschastsbeanfter Melber er­stattete ein Referat über die Wohlfahrtseinrichtungen -des Ver­bandes, insbesondere über die Verbesserungen im Verbands­haus in Stuttgart. Daraufhin wurden die geschäftlichen Ver­handlungen auf Sonntag früh vertagt.

Dr. Reinholds Anerkennung für die Stenerbeanttcn.

München, 31. Mai. Zur 6. B-nndestagung -des Bundes der Veuhchcn ReichssteuerLeamten fand gestern vormittag eine öf­fentliche Versammlung statt, die durch eine Rede des Reichs- l^uzministers Dr. Reinhold eingeleitct wurde. Dr. Reinhold Mach namens -der Reichsregierung die Anerkennung für all E aus, was die -Stenerbeantten in den letzten Jahren für das Ech und das Vaterland geleistet haben. Der Minister erklärte oann weiter, er könne verstehen, daß in der Bevölkerung in Mr Menw.äriigen Zeit wirtschaftlicher Not ein gewisser Un- mut ubcr die Steuern herrsche und -daß sich die allgemeine Ncr- ooinat manchmal in unerfreulichen Explosionen Lust mache, r-as uian jedoch in den letzten Monaten an unberechtigten An- Mlen gegen die Beamtenschaft erlebt habe, überschreite jedes -mag und Ziel. Diese Dinge gefährdeten auch die Staatsanto- "E schwerste. Die außerordentlich wichtige und not- Arbeit der -Steuerbeamten, für die ihnen so wenig ge- sei gerade das Fundament für einen festen und Wiederaufbau des Vaterlandes. Mit der Mahnung, 5'°Al,em.in dem Gedanken, -daß alle zusammenhelfen müß- k-ch-W Munt Len Grund zu legen zur Wi-ederanfricht-ung -des r Ruches in alter Größe schloß Dr. Reinhold seine mit yancm Beifall aufgenommenen Ausführungen.

EM Kundgebung des rheinischen Handwerks.

30. Mai. Aus einer großen Kundgebung des Handwerks, die unter dem Vorsitz des Reichstags- Thomas Esser heute vormittag im Planetarium Ami-?"' ^rach Reichswirtschcrftsminister Dr. Curtius über die

^chkBmaßna-hmen zu Gunsten des. Handwerks. Entspre- di,- -vom Handwerk selbst gegebenen Anregungen sollen bm klammern im Verwaltungswege veranlaßt wer- Ein- A^ungsstellen kür Beschwerden bei sich einzurichtcn.

Preisgestaltung setze eine erhöhte Wirtschaft- Lan>kniÄ Handwerklichen Unternehmungen voraus. Auch das Zur chkrde sich die Erkenntnisse der Belri-ebswisienscha-st freu- Mchnilen. Wirtscl-aftsführung nutzbar machen müssen. Er über den Besprechungen mit den Ländervertretcrn

vor kurr» ^kelung einer Kreditbeschaffung für das Handwerk Ui ^^.doue Uebereinstimmung erzielt worden sei. Wenn er das ^dtagsantrag auf weitere Sonderkredite für

er .don 150 Millionen ausgesprochen habe, so sei

dw wirstchastliche Schädlichkeit solcher Son-der- bie worden. -Sodann befürwortete der Minister

kaium-r!!/Ewer Handwerkerliste, die bei -den Handwerks- Kettanon Msuhrt und in die alle handwerklichen Betriebe ein- ^ «r^^dvn sollen. Er hoffe, daß es gelingen werde, WM» )st.^EN inr die Abgrenzung zwischen Handwerk und .... Ec werde sich für eine baldige Vor­

Möusftie auszuarbeiten)

läge einer entsprechenden Novelle zur Gewerbeordnung ein- fetzen, ebenso für einen Gesetzentwurf zur Förderung der Be­rufsausbildung unseres Facharbeiternachwuchses. Nach einer Rede von Generalsekretär Hermann-Berlin über die Selbst­hilfe des Handwerks und einem Schlußwort des Vorsitzenden sand die Tagung ihren Abschluß.

Eine Entschließung des Deutschen Mietertags.

Ans seiner Tagung in Köln hat der Deutsche Mietertag u. a. eine Entschließung angenommen, die folgendes besagt: Der Mietertag erwartet vom Reichstag, daß er die Zusammen­setzung der die Aufhebung -des Mieterschutzes fordernden Kreise richtig erkennt und jeder Lockerung des Mieterschutzes, insbeson­dere der Novelle zum Mieterschutzgesetz, solange seine Zustim­mung verweigert, bis die deutsche Wohnungsnot endgültig be­hoben und dem deutschen Volke in einem neuzeitlichen Äo-Hn- wirtschastsgesetz sein in der Verfassung besonders betontes Wohn- und Heimstättenrccht gesichert worden ist."

Der Zwischenfall auf dem KreuzerHamburg".

Berlin, 31. Mai. Wie dem ,Kokalanzeiger" aus Newyork gedrahtet wird, liegt jetzt bei der deutschen Botschaft in Wa­shington ein Bericht -des Kommandanten derHamburg" über -den Bierzwischensall vor. Der Bericht -besagt, der Kreuzer sei während seines Aufenthalts von Besuchern bestürmt, und es sei Bier zu den gleichen Preisen, wie an die Mannschaft ausgege- ben worden. Die Behauptung amerikanischer Blätter, Laß das Bier zu einem Dollar die Flasche verkauft worden sei, würde demnach den Tatsachen nicht entsprechen. Nach wie vor bleibt unaufgeklärt, wie es möglich war. Laß an Bord des exterrito­rialen Kreuzers Prohibitionsagertten austreten konnten.

Untersuchung gegen die Berliner Putschisten.

Berlin, 31. Mai. Das Reichsgericht -Mt, wie dieMon­tagspost" berichtet, den Berliner Landgerichtsdircktor Nenmann mit der Führung der Voruntersuchung gegen die Personen betraut, die aus Grund der viclumstrittenen Maßnahmen der Preußischen Polizei des versuchten Hochverrats verdächtig sind. Die Ernennung eines Berliner Richters erfolgt, weil die mei­sten zu vernehmenden Beschuldigten ihren Wohnsitz in Berlin haben. Aus der Rückgabe eines Teils des bei den Haussuchun­gen -beschlagnahmten Materials war der Schluß gezogen wor­den, daß das Reichsgericht in der Angelegenheit weiter nichts unternehmen werde. Diese Ansicht erweist sich somit als irrig. Mit der Frage der Immunität des völkischen Abgeordneten Wulle wird sich heute vormittag der Geschäftsordnungsausschuß des preußischen Landtages, der unter dem Vorsitz des sozial- demokratischen Abgeordneten Grzestnskh, des Polizeipräsiden­ten von Berlin, zusammentritt, zu befassen haben. Voraus­sichtlich wird -der Ausschuß mit großer Mehrheit die Aufhebung der Immunität verfügen.

Ausland.

- Abd el Krim will den Spaniern nicht ausgeliefert werden.

Paris, 31. Mai. Abd el Krim ließ sich von einem Genfer Berichterstatter desJournal" ausfragen und soll u. a. folgen­des erklärt haben: ^Spanien hinderte mich -daran, früher mit Frankteich Frieden zu -schließen. Es forderte die Besetzung des Rifg-ebicts. Mit Frankreich wollte ich mich verständigen, aber in Paris und in Madrid wurden diejenigen Vorschläge ange­nommen, die die Spanier ursprünglich mir gemacht hatten. Um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, faßte ich den Entschluß, mich Frankreich auszuliefern. Ich verlange nichts anderes, als daß man mich nicht an Spanien ausliefert und -die Mitglieder meiner -Familie und Personen meiner Umgebung unangetastet läßt. Ich allein- bin für das verat-wortlich, was im Risgebiet geschehen ist, denn ich allein war der Führer. Der spanische General Jordana wind, wie das . Journal" weiter mitteilt, für -die nächsten Tage in Paris erwartet, wo die sranzösisch-spani- chen Marokko-Verhandlungen beginnen sollen. Das Haupt­problem dieser Verhandlungen soll die Frage bilden, was mit Abd el Krim -werden soll. Spanien soll verlangen, daß Abd cl Krim als gemeiner Verbrecher behandelt werde, während Frankreich in ihm den geschlagenen Heerführer sehen will. Die Frage kompliziert sich dadurch, daß Abd el Krim seiner Stam­meszugehörigkeit nach noch unter -die spanische Mandatshoheit fällt, daß -er sich aber nur den Franzosen ergeben hat.

AttS Stadt und Bezirk.

Neuenbürg, 1. Juni. Von einem aufmerksamen Leser wur­den wir heute angenehm überrascht -durch Ueberreichung eines frischduftenden Sträußchens vollständig ausgereifter Heidelbee­ren, die trotz des unfreundlichen Maiwctters und des knapp be­messenen Sonnenscheins zur Reise gelangten.

Neuenbürg, 1. Juni. (Der Juni.) Nach einem größtenteils mürrischen, unfreundlichen Mai endlich Sonne, endlich Wärme. Milt dem Juni, dem Vorposten sommerlichen Lebens, entwickelt sich bereits sommerliches Leben. Prachtvoll stehen die Wiesen. Ihnen gilt eine der Hauptarbeiten -des Landmanns im Juni: Die erste Heumahd, die sich dieses Jahr, wohin man auch blickt, wirklich zu lohnen scheint. Was der Mai noch nicht erlaubt, -der Juni wirds gewähren. Wanderungen großen -Stils, mun­teres Badeleben an unseren Flüssen und Seen, rüstige!Feld- arbeit u. a. mehr und der Dreiklang: Licht, Lust, Wasser, der in aller Kürze das ganze Programm der natürlichen sport­lichen und gesundheitlichen Bewegung unserer Zeit enthüllt, wird im kommenden Monat in vollen Akkorden ertönen. Heber die Art, wie der Juni zu seinem Namen kam, sind sich die Gelehrten nicht einig. Einerseits wind behauptet, Laß die Göttin Inno bei der Taufe des 6. bzw. des altrömischen vierten Monats Pate gestanden hotte und danach benannte z. B. Ovi-d den Monat: mensisjunonius. Andere wiederum glauben, Laß er nach dem ersten römischen Konsul L. Junins Brutus be­nannt wurde. Für den deutschen Namen des Monats ist die eine Deuttrug einfach. Das System der Dreiländerherrschast

schreibt für -den Juni die Bearbeitung -des Brachfeldes vor; daher erhielt der Juni im Deutschen den Namen: Brachmonat. In den Juni fallen eine Reihe für den Landmann wichtiger Lostage: St. Medardus am 8., St. Titus am 15., der mäch­tigste, der Johannistag am 24., -der Siebenschläfer am 27. und Peter und Paul am 29.

Neuenbürg, 31. Mai. (Ein gutes Haseujahr.) Nach Mit­teilung aus Jägerkreisen ist Heuer ein gutes Hasensahr zu er­warten, weil die Vorfrühlin-gszeit dem ersten Wurfe ziemlich günstig war. Junge Hasen wurden bis jetzt viel zahlreicher beobachtet als in -den vergangenen Jahren.

(Wetterbericht.) Die Luftdrnckverteilung läßt kein -beständiges Wetter anskommen. Bei sortbestehenüer Gewitter­neigung ist für Mittwoch und Donnerstag zeitweise bedecktes, aber in der Hauptsache trockenes Wetter zu erwarten.

(0) Höftn, 30. Mai. Gestern sand hier die Besichti­gung der hiesigen Feuerwehr durch den Bezirks- seuerlöschinspe-ktor StriLel statt. Sie erstreckte sich zunächst auf exerzicrmätzige -Schulübungen an sämtlichen Geräten. Sämtliche Hebungen wurden exakt dnrchgesührt und jeder Wehrmann zeigte, Laß er mit seinem Gerät vertraut ist. Bei der darauffolgenden größeren Hebung war zunächst nur der Löschzug mit Motorspritze eingesetzt. Später wurde die ge­samte Feuerwehr zu Hilfe gerufen. Alarmierung und Lösch­arbeiten klappten vorzüglich. Die Offiziere hatten ihre Züge in der Hand und die ganze Hebung wurde musterhaft durchge- sührt. Der Bezirksfeuerlöschinspektor konnte auch der vorbild­lich ausgerüsteten und vorzüglich geleiteten Feuerwehr seine volle Anerkennung aussprechen. Der auf -heute angesagte Heinmttag mußte wgen un-günstiger Witterung aus kommen- Mn Sonntag verschoben werden.

Württemberg.

Ealw, 31. Mai. (Besserung des Arbeitsmarkles.) Die Stadt ist nicht mehr genötigt, neue Notstandsarbciten ausfüh­ren zu lasten. In der Texttlbranche ist eine Besserung einge- treten, -sodaß in der Strickwarenfabri-k eine große Anzahl von Arbeitern wieder eingestellt werden konnten. Die Zahl -der Arbeitslosen in -der Stadt ist zurückgegangen. Im Bezirk kön­nen -die Erwerbslosen an dem -Straßenbau von Holzbronn auf die Station Teinach beschäftigt werden, da zu dem Bau «eine große Zahl von Arbeitern -benötigt werden.

Oelbronn, OA. Maulbronn. 31. Mai. (Vom Zug überfah­ren.) Gestern wurde der -verheiratete 27jährige Ernst Wilhelm von Ruit, KraftwagenjAhrer in Breiten, vom Zug ersaßt, als er un-besugterweise ans -den Bahnanlagen von Ruit nach Oel­bronn -ging, wo er wohnhaft ist. -Er ist erst seit vier Wochen verheiratet. Der Getötete wurde von einem Bahnbeamten, der die Strecke beging, ausgefun-den. Er hat sich anscheinend nach dem Unglück noch an die Bahnböschung schleppen können, wo er Verschied.

Stuttgart, 31. Mai. (Verleihung -der Rettungsmedaille.) Der Staatspräsident hat den Brüdern Ludwig und Karl Jost, Schuhmachern in Knitüingen OA. Maulbronn, die Rettungs­medaille verliehen.

Stuttgart, 31. 'Mai. (Gesetzliche Miete für Juni.) Bon zuständiger Seite wird mitgeteilt: Die gesetzliche Miete be­trägt in Württemberg für Juni 1926 unverändert 100 v. H. der Friedensmietc.

Lausten a. N., 31. Mai. (Esset kein unreifes Obst!) Das 5X-jährige Töchterchen des Ingenieurs Wurkhardt hat letzte Woche unreife Stachelbeeren gegessen und Wasser darauf ge­trunken. Unter großen Schmerzen ist das Kind an den Folgen verschieden.

Ebersbach a. F., 31. Mai. (Der Dank.) Vor einigen Tagen -beherbergte eine hiesige Familie einen radfahrendcn -Fremden, der ihnen von ihrem Sohne aus der Ferne Grüße übermittelte. Zum Dank dafür, daß er bewirtet wurde, er­schien er andern Tags wieder und eignete sich, während der Ab­wesenheit der Familie, Geld und Geldeswert im Betrage von 100 Mark an. Dem Täter, einem gesuchten Betrüger, ist man aus der Spur.

Seitingen, OA, Tuttlingen, 31. Mai. In -dem großen land­wirtschaftlichen Anwesen des Gasthauses zumBären" ist nachts ein Brand ausgcbrochen, der das ganze Anwesen samt der Wirtschaft vollständig einäscherte. Gerettet wurde außer dem Vieh fast gar nichts. Die Tuttlinger Wcckerlinie, die alsbald zur -Stelle war, hat Lurch ihr energisches Eingreifen das Feuer in kurzer Zeit ans seinen Herd beschränkt. Die Brandnrsache ist noch unbekannt.

Balingen, 31. Mai. (Welche Oberämter sollen ausgeteilt werden?) Hiezu wird uns aus Balingen geschrieben: In einer in den letzten Tagen durch die Presse gegangenen Notiz wird unter den Oberämtern, -die ausgeteilt werden sollen, u. a. auch Balingen genannt. Bis heute weiß indessen kein Mensch, was in der Frage der Oberänrteraufteilung von der Regierung be­absichtigt ist, weil diese sich bedauerlicherweise zu einer klaren Stellungnahme bis jetzt nicht ausschwingen konnte. Niemand, der die größtenteils von Hohenz. Gebiet umschlossene Lage des Bezirks Balingen, seine rund 50000 Einwohner zählende Größe und seine industrielle Entwicklung und Bedeutung, die die aller seiner Nachbarbezirke überragt, auch nur halbwegs kennt, wird auf die absurde Idee kommen, daß dieser Bezirk einmal aus­geteilt oder einem unbedeutenden Nachbarbezirk angogliedert werden könnte oder daß sich die Bevölkerung und die Wirtschaft des Bezirks eine solche Maßnahme gefallen ließe. Es wäre sicherlich an der Zeit, da die württ. Regierung durch eine klare Stellungnahme der weiteren Beunruhigung der Bevölkerung ein Ende bereiten würde.

Ebersbach a. F., 31. Mai. (Salami-Feinschmecker.) In der Nacht zum Sonntag schlichen zwei Feinschmecker in den mit Salamiwurst wohlbehängten Raum eines Metzgermeisters ein; sie entwendeten ca. 12 Pfund solcher Wurst, darunter Exemplare von einem Meter Länge. Dem raschen Zugreisen