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Kn^K»nt» Nr. 24 x,.A.-SP»r!x>fIk R«,»»»r«.

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Ätontag, deu 12. April 1926.

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84. Jahrgang.

Deutschland.

ffreiburg, 10. April. Durch W.T.B. wird folgende Mittei­lung verbreitet: Gegenüber den Behauptungen, die auch der iriibere badische Arbeitsminister Dr. Engler im Landtag wie­derholt hat, wonach alle deutschen Fürsten Geld im Auslände hätten das ihnen auch im Falle völliger Enteignung ein aus­kömmliches Leben ermöglichen würde, sind wir von zuständiger Seit aus ermächtigt, mitzuteilen, daß der ehemalige Großher­zog nicht einen Pfennig an Geld oder Geldeswert außerhalb

Deutschlands besitzt. . .

Pirmasens, 10. April. DiePlnnasen,er Bürgerzeitung, die Len Untertitel trägt: ,Mälzer Demokrat. Parteiamtliches Wocheitblatt der Deutschen Demokratischen Partei, Landesver­band Pfalz" brachte vor wenigen Wochen einen Artikel, der sich mit Len Sorgen des Einzelhandels Leim Preisabbau be­faßte. Da heißt es dann auch:Es spricht jedermann vom Sparen, wo man die Frage aber Praktisch ansaßt, stößt man auf Widerspruch. Machen wir trotzdem einen Versuch: In Len schwarzen Novembertagen 1918 kehrte Se. Exzellenz Geheimrat v. Payer, der letzte Vizekanzler des alten Regimes, in seine Stuttgarter Heimat zurück, setzte sich an seinen Schreibtisch Md fertigte eine Eingabe an die neuen Machthaber ab, man möge ihm für seine stark einjährige Tätigkeit als Vizekanzler die übliche Pension auszahlen und ihm dabei seine etwa 40jährige Rechtsanwaltspraxis, als im Staatsdienste zugebracht, anrechnen. So geschah es, Herr v. Payer bezieht das schöne Sümmchen von 30 (XX) Mark als Ruhegehalt bis an sein seliges Ende. Dieses Beispiel machte Schule. Die Liste kann fortgesetzt werden. Hier dürfte der Hinweis auf die westlichen Republi­ken angebracht sein, wo abgegangene Minister keine Pension beziehen. In Deutschland lausen aber Tausende solcher Leute als Pensionäre herum, während das Werktätige Volk mit Steuern geradezu erdrückt wird!" (Wir geben die Meldung mit allem Vorbehalt wieder. Schriftl.)

Danzig, 10. April. An der Danziger Börse setzte sich heute der Sturz des Zloty fort. Der Zloty, der zu Beginn der Börse noch 56 Goldpfcnnige galt, endete mit 50 Goldpfennigen. Zu Beginn der Woche stand der Zloty auf Ot Goldpsennigen. Das dauernde Fallen des Zloty wird auf den wachsenden Devisen­bedarf in Polen zurückgesührt.

Bayern und das Reich.

Berlin, 10. April. Der Münchener Reise des Reichskanz­lers kommt anscheinend eine besondere Bedeutung bei, als jetzt verlautet, daß die bayerische Regierung in Berlin ihre frühere Denkschrift über föderative Ausgestaltung des Reiches wieder in Erinnerung gebracht hat. Diese Denkschrift fordert .Vertiefung der Staatlichkeit der Länder", die Schaffung eines Oberhauses im Reich und in den Ländern sowie eine Neurege­lung der finanziellen Zuständigkeit.

Ein Pfälzer Bürgermeister seines Amtes enthoben.

Eine in Pirmasens erscheinende, nationalsozialistische Zei­tung brachte die Aussehen erregende Mitteilung, daß der erste Bürgermeister der Stadt Edenkoben, Horlaender, während der separattstenzeit ein vertrauliches Schreiben an den seiner zeiti­gen icparatistischen Bezirksamtmann in Landau gerichtet habe, m dem er sich bereit erklärte, unter dem Regime der Separat:-. sten weiter zu arbeiten. Der gesamte Stadtrat Edenkobens üe- > Ichaftigte sich in einer eigens einberufenen Sitzung mit dieser pngetegenheit, in deren Verlauf der Stadtrat die einstimmige, Erklärung abgab, Laß nach dem Vorgefallenen eine weitere -ovmmmenarüeit mit dem ersten Bürgermeister für den Stadt­rat nicht Mehr in Frage komme. Bürgermeister Horlaender trat Wort emen Krankheitsurlaub an.

Die Arbeiter der kommenden Parlamentssesfion.

,, 9. April. Die Parlamentssession nimmt am näch-

rch Montag, den 12. April, wieder ihren Anfang. Zwar sin- F in ü:e,er Woche noch keine Plenarsitzungen des Reichstags ? "^Preußischen Landtages statt, aber die Ausschüsse be- wieder ihre Arbeit. Am Montag nimmt im Landtag der Hauptausschuß seine Arbeiten auf. ^^Enstag tritt der Femeausschuß des preußischen Landtags um die Plaidoycrs entgegenzunehmen. Diese ^ ^er mehrere Sitzungen erstrecken. Der Femeaus- seinen Arbeiten in dieser Woche vollständig "ß zu kommen. Der preußische Staatsrat versam- 13- April. Er wird ebenfalls mehrere Tage bei- g» "^Eriben, um dringende Vorlagen zu erledigen. Das eink^üc Obs Preußischen Landtages ist zum 20. April wieder worden, das Plenum des Reichstags zum 27. April. b-^iE^chusschuß des Reichstags wird seine nächste Sitzung auch am 20. April abhalten. Für diesen Tag haben

Hilfe dazu beschuldigt. Kutisker und Stern sind außerdem noch der Urkundenfälschung augeklagt; sie sollen Telegramme ge­fälscht haben, um die Hergabe von Krediten zu veranlassen. Die Anklage wird vertreten von den Staatsanwaltschasts- rätcn Dr. Polzin, Dr. Hoeltz und Dr. Hermanns.

Die Duellfrage.

Berli«, 10. April. Angesichts der Bedenken gegen die vom Reichstag und Dom Reichsrat angenommene Aenderung des Militärstrafgesetzbuches, wonach Offiziere, die sich am Zwei­kampf beteiligen, aus dem Heere entlassen werden sollen, beab­sichtigt man in Kreisen der Reichsregierung, einen neuen Ge- setzesentwurs vorzulegen, in dem die Mußvovschrist in eine Kannvorschrift umgewandelt wird und in dem die Beamten den Offizieren gleichgestellt werden. Der Gesetzesentwurf wird dem Reichstag voraussichtlich bereits bei seinem nächsten Zusammero- tretcn vorliegen.

Admiral Mertens Pascha si.

Berlin, 10. April. Vizeadmiral Mertens Pascha ist hier an den Folgen einer Operation gestorben. Als Kommandeur der Festungsartillerie in Lehe, Cuxhaven und Wilhelmshaven erwarb er sich den Ruhm eines ersten Seemannes. Im Jahre 1908 als Kommandeur verabschiedet, wurde er der Türkei nach deren Eintritt in den Weltkrieg für Len Posten des Befehls­habers der Dardanellenbefestigungen zur Verfügung gestellt. Sein Verdienst ist es in erster Linie, daß die Durchbruchsver- snche der britisch-französischen Flotte im Frühjahr 1915 schei­terten und damit die 'Gefahr ab gewandt wurde, daß Konstanti­nopel erobert und die direkte Seeverbindung der Westmächte mit Rußland hergestellt wurde. Zum Vizeadmiral befördert, verblieb Admiral Mertens bis zum Kriegsende in der Türkei.

Unglaubliches Verbot.

Berlin, 10. April. Aus Mannheim kommt die Meldung, daß Prior Dietrich vom Stift St. Wille in Innsbruck, ein genauer Kenner der Verhältnisse in Südtirol, in einer großen Anzahl badischer Städte Borträge über die Lage des Deutsch­tums in Südtirol halten wollte daß aber das Auswärtige Amt in Berlin die badische Regierung veranlaßt habe, diese Vor­träge zu verbieten, weil es eine neue Beunruhig»:^ der deutsch­italienischen Beziehungen befürchte. An amtlichen Stellen wird zugegeben, daß das Auswärtige Amt in der Tat die badische Regierung um das Verbot der Vorträge ersucht habe. Wie ein solches Verbot mit der Verfassung einer freien Demokratie zu vereinbaren ist, bleibt unverständlich, ebenso unverständlich aber auch, wie das Auswärtige Amt einen derartigen Schritt tun konnte. Wir möchten annehmen, daß er nur aus die Urlaubs­reife des Außenministers zurückzuführen ist und wir ivnnen uns nicht gut verstellen, daß das Lluswärtige Amt seinen Berus zum Deutschtum darin erblickt, jede Unterrichtung und jede Aussprache über die Not der Deutschen in Südtirol unmöglich zu machen.

ocr mecytsausichutz Des Nmchstags, oer die Fürstenabfindung erledigen will. Die Vertreter der ei^N^Ebarteien im Fürstenausschuß persammeln sich zu die MöluÄ^chung bereits am Montag, den 19. April, um des SU beraten, die für eine weitere Grundlage

dann gegeben sind. Nach dieser Beratung wird

uw m Parteien Fühlung genommen werden,

bereits herbeizusühren. Die Mitteilung, Laß einaeleiät ^ nächsten Woche solche Verhandlungen

tet werden tollen, entspricht nicht den Tatsachen.

« Der Kutisker-Prozeß.

vor dem , Am Montag der kommenden Woche wird

SeriLtSim^MEü^EVicht Berlin-Mitte unter Vorsitz des Amts- -n°un unk der, große Prozeß gegen Kutisker-Holz-

begmnen. Man rechnet mit einer Ber­giger von mindestens vier Wochen, zumal nicht Me­ten ru vernehmen sind. Archer den bekann-

KutiAr--vL Stehen vor Gericht noch die beiden Söhne

seines ebermn^ verschiedene Geschäftsfreunde und Angehörige trugrs Konzerns. Alle Angeklagte sind des Be­

schatten der Preußischen Staatsbank bzw. der Bei-

Ausland.

Paris, 10- April. Frankreich und Spanien beabsichtigen, Mbd el Krim scharfe Waffenstillstandsbedingungen auszuerlegen, um sich gegen Wiedereröffnung der Feindseligkeiten zu sichern.

London, 10. April. DerDaily Mail" wird aus Jerusa­lem gemeldet: Die aufständischen Drusen in Syrien ballkn die Eisenbahn zwischen Damaskus und Deroa an vier Stellen zer­stört. Der Zugverkehr ist vollständig unterbrochen. In Bei­rut kamen 2000 Mann neuer französischer Truppen an. Seit dem Beginn der französischen Offensive sind viele Deserteure von der französischen Aremdenlegwn nach Palästina gekommen und haben sich dort den Behörden gestellt.

Mussolini auf Reisen.

Rom, 10. April. Die italienische Presse legt Mussolinis Tripolisreise größte Bedeutung bei. Sie sieht darin einen Be­weis für den neuen, von Mussolini eingcleiteten Bolkswillen zur kolonialen Ausdehnung. Für Italien mit seinem Volks­reichtum sei diese Ausdehnung eine Naturnotwendigkeit, anders wie für Frankreich, das zur Kolonisation der Heimat und der nordafrikanischen Kolonien schon auf fremde Arbeitskräfte zu­rückgreifen müsse. Mussolini scheint trotz allem, was über sein körperliches Befinden in der letzten Zeit geschrieben und ge­flüstert wurde, sich unternehmungslustiger als je zu fühlen, denn die Fahrt nach Tripolis ist zweifellos die Einleitung einer neuen Aera des italienischen Kolonialimperialismus. Kein Wun­der, daß Frankreich darüber etwas nervös wird, denn oie ganze Aufmachung Dieser Lohengriufahrt ist, wie auch die vor­stehende Meldung beweist, antifranzösisch. Denn Tripolis ist schließlich für die Italiener nur ein kolonialer Notbehelf, der viel Geld kostet, ohne große Aussichten aus Entwicklungsmög­lichkeiten. Italien hat immer seine moralischen Ansprüche auf Tunis aufrechterhalten, dos ja von Rom her kolonisiert wor­den und auch heute noch stark mit Italienern in seiner Bevöl­kerung durchsetzt ist. Dabei aber kommt es Frankreich ins Ge­hege, das über Tunis, Algier und Marokko die ganze westliche Halbkugel von Afrika als einheitliches Kolonialgebilde zusam- mensaffen möchte und sich darin von italienischem Ehrgeiz nicht stören Lassen will. Auch Mussolini ist klug genug, cinzusehen, daß er aus eigener Kraft dagegen nicht viel machen kann, des­halb die Bekenuung seiner freundschaftlichen Beziehungen zu England, deshalb die Teilnahme an den Manövern in Malta. Denn wenm England in der Hinterhand sitzt, hat Italien eine ganz andere Rückendeckung, sobald es aktiv in Afrika werden will.

AttS Stadt «nd Bezirk.

Neuenbürg, 12. April. Samstag nachmittag 5 Uhr fand die Besichtigung des gesamten Feuerwehr­korps durch den Bezirksseuerlösch-Jnspektor, Oberamtsbau- meister Stribel, statt. Derselben wohnten u. a. an Ober­amtmann Lempp, Stadtschultheiß Knödel und Ehrcnkomman- dant Wogt in Uniform, auch eine größere Zahl von früheren Auaeböriaen der Feuerwehr war zu bemerken. Voraus ging

von 24 Uhr eine Besichtigung der Geräte und Probe der­selben aus ihre Tragfähigkeit mit dem erfreulichen Ergebnis, daß dieselben in durchaus einwandfreiem, sauberen und ge­brauchsfähigen Zustand befunden wurden. Nach erfolgter Mel­dung wurde unter klingendem Spiel aus den Turnplatz mar­schiert. Hier fanden 'Schulübungen sowohl der Weckcrlinie, wie der aller anderen Abteilungen der Feuerwehr an den verschie­denen Geräten statt. Daun wurde zum Hauptangriff geschrit­ten. Die Idee war folgende: Im Dachstock des Hintergebäudes von Bäckermeister Haist war Feuer ausgebrochen; die Ausgabe für das Korps, bestand darin, die Bewohner im obersten Stock des Gebäudes zu retten, ein Uebergreisen des Brandes aus das angebaute Klausersche Gebäude möglichst zu verhindern und das Feuer aus seinen Herd zu beschränken, im übrigen zu retten suchen, was bei der Enge des Stadteils möglich war. Ziel­bewußt und mit Schneid wurde der Angriff durchgesührt und mit einer Schlauchlage im Treppenhaus und fünf Strahlroh­ren das Feuer bekämpft. Auch die Rettungsaktion wurde ge­wandt durchgeführt, Sanität und Sanitätswagen traten gleich­falls in Aktion. Noch war das gesamte Korps mit dem Löschen des Feuers beschäftigt, da traf die Meldung ein, daß in einem Wohnraum des Armenhauses ein Brand ausgebrochen sei. Es erfolgte die Loslösung der Weckerlinie, die sich rasch aus den neuen Erandplatz begab. Ihrem energischen Eingreifen ge­lang es, das Feuer Linnen kurzem zu löschen. Die Gesamt­leitung hatte Kommandant Müller, der mit Ruhe und Si­cherheit seine Befehle gab. Nach der Hebung marschierte das ganze Korps vor das Rathaus. Im Rathaussaal wurden die Führer zur Kritik versammelt. Bezirksseuerlösch-Jnspektor Stribel besprach das Ergebnis der Besichtigung, das er ins­gesamt als recht befriedigend bezeichnet«. Auf Einzelheiten eingehend, wünschte er lautere Befehle der Unterführer, wie die Befehle so die Ausführung. Die Handhabung an den Ge­räten wurde richtig durchgesührt, Führer und Mannschaft mö­gen so weiter üben, dann werde der Fortschritt mit der Zeit ein noch besserer werden. Was die Hauptübung anlange, so war der Angriff im allgemeinen richtig durchgesührt. Sicher war richtig, daß die erste Schlauchleitung in das Treppenhaus gelegt wurde, richttg auch die Aufstellung der Spritze mit Hydrantenanschluß bei Scholl. Die Rettungsaktion war nach der Sachlage so vorgenommen, wie es die Verhältnisse erlaub­ten, im Ernstfälle hätte die Telephonleitung durchschnitten wer­den müssen, um besser beikommen zu können. Ernstlich zu kri­tisieren sei die Ausstellung der großen Schulleiter, die zu weit entfernt vom Brandobjekt stand, denn dieser war im Hinter­gebäude ausgebrochen. Ob das Klauser'sche Haus geschützt worden wäre, sei zu bezweifeln. Im übrigen könne er sagen, daß die Gesamtleistung recht befriedigend ausgefallen sei; glei­ches gelte auch von dem Angriff der Weckerlinie auf das zweite Brandobjekt. In Bälde treffe die Automobilspritze ein, welche der Weckerlinie anvertraut werde. Neuenbürg als Oberamts­stadt, in welcher Heuer der Bezirksfeuerwehrtag stattfindc, er­warte, Laß die Weckerlinie nur tüchtiges leiste, Führer wie Mannschaft müssen bestrebt sein, bei dieser Gelegenheit vor den Feuerwehren des Bezirks nur mustergültiges zu zeigen. Auf­gabe der Führer sei, in diesem Sinne auf die Mannschaft ein­zuwirken, von der er überzeugt sei, daß sie ihren Mann stellen werde. Mit herzlichem Dank für die Bemühungen des ge­samten Korps schloß der Besichtende seine Ausführungen. In­zwischen waren die Geräte versorgt worden, das gesamte Korps marschierte unter kkiugeNdem Spiel insSchiff", wo nach angestrengter Tätigkeit Speise und Trank die Kameraden er­quickte. Im Laufe des Abends nahm Oberamtmann LemPP, welcher der Veranstaltung von Anfang bis zu Ende mit Stadt­schultheiß Knödel bcigewohnt hatte, Veranlassung, Lob und Anerkennung der Wehr zu zollen für das Gesehene, wobei er Erlebnisse in der Tübinger >Feuerwehr einflocht und Vergleiche austellte über die technische Verbesserung der -Feuerwehrgeräte gegenüber früher. Bezirksseuerlösch-Jnspektor Stribel brachte seine Meinung über die Besichtigung zur Kenntnis der Kameraden und dankte denselben für ihren Eifer, «tadtschult- hciß Knödel sprach namens der Stadtverwaltung ebenfalls Dank für die gemeinnützige Tätigkeit der Feuerwehr aus. Kom­mandant Müller dankte namens der Feuerwehr für die Anerkennungen der Vorredner und forderte die Kameraden auf, auf dem eingeschlagenen Wege weiter zu arbeiten im Dienst der Allgemeinheit. Nach längerem Verweilen begaben "si die Vorgesetzten und Gäste in dieGermania" wo ein weiterer Teil der Feuerwehr sich zu einem geselligen Beisammensein zu­sammengefunden hatte. Hier war es hauptsächlich Stadtpfleger Essich, der in übersprudelndem Witz und Humor die Anwe- scuden in Atem hielt und am Schlüsse seiner Rede auf die Feuerwehrkapelle und ihren Leiter und deren früheren Diri­genten Schäfer ein begeistert ausgenommencs Hoch ausbrachte, auch in ehrenden Worten der Hornisten und Tamboure, sowie der Tätigkett von Geräteverwalter Haist gedachte.

Neuenbürg, 12. April. Die gestern nachmittag bei Keck zur Eintracht" stattgehabte 59. ordentliche Generalversamm­lung der Gewerbebank wurde von Direktor Link mit Worten des Willkomms eröffnet. Er wies ans die seit dem letz­ten Beisammensein verschlechterte Wirtschaftslage hin; diese wirke sich aus in zahllosen Stillegungen und Einschränkungen von Betrieben, Konkursen und Geschaftsauffichtcn, einer großen Zahl von Arbeitslosen und allgemeiner Verdienstlosigkeit. Da­runter hatten auch die Genossenschaftsbanken zu leiden, die, von der Inflation kaum wieder erholt, sich neuen Schwierigkeiten gegeniübersahcn, sodaß die Kunden nicht immer befriedigt wer­den konnten. Nach Ansicht führender Persönlichkeiten, darunter Reichsbankpräsident Schacht, soll zwar dieser Tiefpunkt erreicht und bereits überschritten sein. Auch die Gewerbebank wurde dadurch sehr in Mitleidenschaft gezogen, trotz der schwierigen Lage könne die Bankleitung aus ein erfreuliches und befriedi­gendes Ergebnis Hinweisen. Persönlich bemerkte Direktor Link, daß er als Vierundsiebzigjähriger, der seit 1876 Mitglied der Bank war, 1882 in den Vorstand gewählt volle 44 Jahre dem-