Nechale im Ovambolaride sein, die Herero haben im ganzen 350 Rinder und 230 Stück Kleinvieh. Von der englischen Polizei sind den Hereros 227 Gewehre mit rund 1000 Patronen abgenommen worden. Gewehre und Munition hat das Polizeiamt Tsan in Verwahrung. Es verhindert einmal übergetretene Herero nach besten Kräften an der Rückkehr auf deutsches Gebiet.
— Ueber den wirtschaftlichen Wert Südwestafrtkas verbreitete sich der An- stedluugskomm ssar Dr. Rohrbach in einem Vortrag. Ec verglich Deutsch- und Englisch-Süd- afrika. Der Augenschein, erklärte er, lehrt, daß Südwestafrika, gleich den Nachbargebieten unter englischer Flagge, mit Ausnahme gewisser Teile gegen Norden, nie etwas anderes werden kann, als ein Weideland. Damit soll nicht gesagt sein, daß jede andrre landwirtschaftliche Produktion für alle Zeiten ausgeschlossen sei. Sie kann an besonders günstigen Stellen in Zukunft durchaus ins Gewicht fallende Erträge liefern. Von g ößter Wichtigkeit sind die Bohrungen. In der Kapkolonte hat eine Reihe dürrer Jahre Regierung wie Farmer zu intensiven Bohrversucheu veranlaßt. Die Resultate sind direkt überraschend, indem nunmehr Wasservorräte von ungeahnter Reichhaltigkeit erschloss-» wurden. Die meisten Tiefbohcungen entfallen auf die Karroo. Diese weist so geringe Regenmengen auf, daß sich eine Analogie nur in dem südlichsten und trockensten Bezirke von Südwestafrika, in Keetmanshoop, findet. Die Karroo war schon vorher ein wichtiges Wirtschaftsgebiet mit einer sehr bedeutenden Produktion von Wolle und Fletsch, obwohl sie durchaus nicht mit den besseren, sondern mit den schlechteren Teilen Südwestafcikas verglichen werden kann. Was jetzt mit Hilfe der Tieföohrungen erzielt werden kann, ist erstaunlich. Wir haben allen Grund, zu vermuten, daß im gavz-m Norden und Süden unserer Kolonie die Ergebnisse, mindrstsns was die Wassermengen anbetrifft, noch günstiger sein werden, als in der Karroo. Diejenigen Teile des englischen Südafrika, die eine längere Beste- delungszeit hinter sich haben, zeugen uns, welche wirtschaftlichen Ergebnisse wir auf dem ganzen großen Gebiete erwarten dürfen. So schlechte Weidc- distrikte, wie sie fast der ganze Westen und Nordwesten des Kaplandes darbieten, haben wir nur im äußersten Süden im Bezirk Warmbad. Sehr überraschend war es mir übrigens, nicht nur im Kap- lande und den früheren Burenrepubliken die Aehnltch- keit der Natur mit Deutsch Südwestafrika ausgeprägt zu finden, sondern sie auch im Bstschuanaland und am Sambesi anzutreffm. Das Land zwischen Buluwayo und den Viktoriafällen gleicht dem B zirk Grootfontein. Wenn wir von der Mtnenproduknon absehen, so ist das wirtschaftliche Schoffensprinzip in ganz Südafrika, im deutschen wie im englischen, vom Kap bis zum Sambesi, dasselbe. Es lautet: Futtergewächss sollen in Vieh und Vtehprodukre verwandelt werden."
— In Neapel wird, wie der Berliner Lok-Anz. erfährt, der Einsturz des Vesuvkegels befürchtet. Der Direktor des Vesuvobservatoriums meldete, daß infolge der Durchlöcherung des Kegels namentlich auf der Neapel zugrwandten Sette, große Gefahr für den baldigen Einsturz des gesamten Kegels besteht. Außer dem großartigen Schauspiel würde das Phänomen aber schwerlich unangenehme Folgen für die umliegenden Dörfer haben.
Indische Zustände. Die englische Verwaltung gibt in ihrer neuesten Statistik ein sehr trübes Bild über ihr indisches 300-Mtllionen Reich. Hungersnot und Pest haben schreckliche Lücken in die dichtgedrängte Bevölkerung gerissen. Auch in diesem Jahre greift die Bubonen Pest in beängstigender Weise um sich. Viele Dörfer haben schon 75 °/° ihrer Bevölkerung verloren. Natürlich tritt sie am stärksten auf in den schmutzigen Vierteln der indischen Städte, wie in Bombay. Indien wird von Jahr zu Jahr unter der indischen Herrschaft ärmer. Ein bekannter Schriftsteller, Digby, der 30 Jahre in Indien gelebt und lange Zeit im Dienste des indischen Unterstützungsvereins gestanden hat, erklärt, daß noch im Jahre 1850 die Einnahme eines jeden Hindu 20 Pence 1 77 A für den Tag
und Kopf betrug, daß diese aber im Jahre 1900 nur noch 6'/» Pence betragen habe, und daß mithin tatsächlich das durchschnittliche Einkommen eines armen Inders um ungefähr 170 °/° abgenommen hat. Die Zahl der Verhungerten rechnet Digby ebenfalls aus, und merkwürdigerweise decken sich seine Zahlen fast ganz mit den amtlichen, die die Hungersnöte beider Indien nicht verhehlen. Von 1854 bis 1900 sind in Indien 29 Mill. Menschen verhungert, dafür aber hat in dieser Zeit die englische Regierung eine Milliarde an Steuern und Abgaben eirkassiert. Die Cholera tötet jedes Jahr noch weit mehr als die Pest, und doch ist mit Ausnahme einiger Arbeiten zur Verbesserung der Wasser- untcrsuchung nichts geschehen, um ihrem Wüten Einhalt zu tun.
Der stramme Grenadier. Vor kurzem ging eine Mitteilung durch die Presse, daß bei der Hombnrger Kaiserparade ein badischer Leibgrenadier so stramm Parademarsch gemacht habe, daß ihm ein Stiefel davon g flogcn sei. Zwei früheren Regimentsangehörigen ließ die Geschichte keine Ruhe, und sie wandten sich deshalb in einem Briefe an das Regtmentskommando mit der höflichen Anfrage, ob denn so etwas möglich sei. Umgehend kam im Aufträge des Regimentskommandeurs Obe. st v. Henning auf Schönhoff durch den Regimentsadjutanten die Antwort zurück, daß dem Grenadier der Stiefel nur im aufgeweichten Boden stecken geblieben und der Mann unentwegt weiter marschiert sei. Den Stiefel hat dann erst der Hintermann zum Gaudium der Zuschauer in die Lüfte gestoßen. Auf einer Ansichtskarte ist der denkwürdige Vor
gang bereits verewigt; der Fußlappen fliegt auch mit in die Luft.
Die rote Nase. Ein Zeitungsleser hatte auf ein Inserat reagiert, in dem der Inserent gegen Voreinsendung von drei Mark ein garantiert wirksames Mittel gegen Nasenröte mitzuteilen versprach. Der Herr sandte den Taler an die angegebene Adresse und erhielt prompt 2 Tage darauf einen Brief, in dem zu lesen stand: „Stecken Sie Ihre Nase in eine Kiste mit Indigo!" (Dann würde sie somit blau.)
Herbstnachrichte«.
-f Ensingen OA. Vaihingen, 29. Sept. Die Qualität übertrifft die vorjährige. Die allgemeine Weinlese beginnt am 2. Oktober und kann einige Tage darauf neuer Wein gefaßt werden. Bis jetzt ist noch kein fester Kauf abgeschlossen worden.
q* Stern enfels, 30 . Sept. Die Weinlese hat schon gestern begonnen und kann Mitte nächster Woche Wein gefaßt werden.
Großgartach, 29. Sept. Die Lese beginnt hier allgemein anfangs nächster Woche. ES ist eine Freude, die hies. Weinberge zu begehen. Da sie unter dem Hagelschlag nicht gelitten haben, begegnet man überall einem reichen und gcsuaden Behang. Die Heuchelberglagen mit der Trollinger- frucht ragen auch Heuer wieder über viele Lagen hervor. Die Wetnkäufer werden Heuer gut daran tun, die Weinberge vorher zu begehen und sich von dem Stand derselben zu überzeugen. Wer in Großgartach mit seinem rationellen Weinbau einmal eingckauft hat, kehrt stets dahin zurück.
Aus dem Weinsberger Tal. Die Lese hat, veranlaßt durch das fcuchtwarme Wetter, nun allgemein begonnen. Ueberall sicht man schon Wetu- käufer. — In Löwenstetn wurde am Mittwoch schon Wein gefaßt und abgeführt. — In Eschenau wurde auf dem Schloßgut am Dienstag mit der Lese des Frühgewächses begonnen. — In Reisach, wo dieses Jahr eine vorzügliche Qualität wächst, sind schon einige Käufe abgeschlossen worden. — In Willsbach ist schon ein recht herbstliches Treiben, Käufer sind willkommen. Einen festen Preis weiß man immer noch nicht. — Af faltrach. Im Schloßzut hat die L-se begonnen, auch die andern Weingärtner fangen an zu lesen. — Hölzern. Die Lese hat hier begonnen, nachdem vorige Woche schon zum Teil Vorlese gehalten worden war. — Eberstadt. Utsere schönen Lagen liefern dieses Jahr auch schöne Trauben. Käufer willkommen.
AeLlameteil.
vsnl Voslvnbsilvi», Onlrv. ksong ksun,
Most.
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mit Obst vermostet, geben ein billiges und wohlschmeckendes Getränke.
Proben vom Faß stehen zu Diensten.
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Nächste Woche backt
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