'W>r>
«MW
EM
eXi.r 3 L^
für den AeZirk Galw
80. Jahrgang
^ 151
WUWMtz
MM
WM2
WW?
LÄLZ
.L ^ . -^,^
!EÄ
Z^ÄÄ
MM
»rs4«s>nmsltaz,: Si»ae«rz, Do»««r»taz, «am«- !«», Gssatilg. Nnsirtiourpnili III Usz. pro L»il» für Stadt »nj »!,dt»o°t«; <mß»r »»«irr rr vt§.
Z«ttiche MeL«Vi»tÄ!«ch»«g<«.
Die Schrrltheihermmter
werden höherer Weisung zufolge beauftragt, bis spätestens 1. Oktober d. I. hieher zu berichten, ob «nd inwieweit in ihren Gemeindebezirksn das Peitschenknallen durch ort-polizeiliche Vorschriften auf Grund des Z 366 Z. 10 des Str.-G.-B. Verbote« ist, sowie ob die in dieser Beziehung bestehenden Vorschriften auch in wirksamer Weise gehandbabt werden.
Von den bezüglichen Vorschriften ist eine Abschrift hieher vorzulegen.
. Calw, 21. September 1905.
K. Oberamt.
^ ' Voelter.
BekarmtMachirng.
Die K. Kreisregierung hat mit Erlaß vom 31. August 1905 Nro. 5865 den Beschluß der Amtsversammlung vom 28. Juni 1905, wonach Katastergeometer Jooß in Calw für die Gemeinden Calw, Agenbach, Altbulach, Altburg, Dachtel, Decken- pfronn, Dennjächt, Emberg, Emstmühl, Gechingen, Hirsau, Holzbronn, Liebelsb-rg, Liebenzell, Monakam, Möttlingen. Neubulach, Oberhaugstett, Oberkoll- bach, Oberkollwangen, Oberreichenbach, Rötenbach, Schmieh, Stmmvzheim, Sommenhardt, Speßhardt, Stammheim, Teinach, Unterhaugstett, Unterreichen- bach, Würzbach und Zavelstein als Katastergeomrter aufgestellt worden ist, genehmigt.
Dies wird mit dem Anfügen bekannt gemacht, daß diejenigen obengenannten Gemeinden, welche mit Katastergeometer Jooß etwa sckon früher einen besonderen Dienstvertrag abgeschlossen haben, dies binnen 8 Tagen dem Oberamt anzuzeigen hätten.
Calw, 20. September 1905.
K. Oberamt.
Voelter.
Sonntag, )en 24. September 1905.
Die Schultheitzenämter,
welche eine ortspoltzeiltche Vorschrift über den Btk- kshr mit Motorfahrzeugen erlassen haven, werden an die altzvalvige Einsendung des Berichts über den Tag der Bekanntmachung, sowie über den Vollzug des Anschlags dieser Vorschrift au den Ortseingängen erinnert, soweit solches nicht bereits au- gezeizt worden ist.
Calw, 23. September 1905.
' K. Oberamt.
Voelter.
UlMsnrmgkeltrN.
T Calw, 23 Sept. Am letzten Mittwoch, den 20. d. M., hielt der Gesangverein Concordia seinedtesjährtgeGeneralversammlung ab, welche seitens der Mitglieder sehr stark besucht war. Der Kassier machte die erfreuliche Mitteilung, daß die Ende August abgehaltene Jubiläumsfeier ohne Defizit abschloß. Bei den vorgenommenen Neuwahlen wurden an Stelle des aus Gesundheitsrücksichten zurücktretenden seitherigen Vorstandes Herrn Zahntechniker Bayer, Herr Seifenfabrik«»! Schlatterer jan. als solcher und Herr Bäckermeister Lutz juu. als dessen Stellvertreter gewählt. DeS weiteren wurden noch verschiedene von auswärtigen Vereinen einge- lausene Schreiben verlesen, in welchen sich dieselben noch nachträglich über die freundliche Aufnahme seitens der hiesigen Einwohner sehr lobenswert und dankend aussprachen.
Calw, 22. Sept. Gestern nachmittag hielt Hr. Lehrer Obermeyer aus Stuttgart- Gablenberg den angekündigten Vortrag über die Pilze und Schwämme in der aus Stadt und Land sehr zahlreich besuchten Versammlung des Naturkundevereins im Saal des Gasthofs z. „Badischen Hof". Nachdem Hr. Lehrer Vin?on die Versammlung, in der sich euch viele
LbonneMrnt-pr.inb. Stabtpr.Biertelj. Mk. I.IOincl.Trüflerl. MerteljLhrl. VostL^ugSvretS ohne Bestellg. f. d. Orts- u. Nachbar» ortSverkehr 1 Ml., f. d. sonst. Verkehr DU. 1.10, Bestellgeld 20 Pfg.
Damen befanden, begrüßt halte, ergriff Hr. Obermeyer sofort das Wort, um die anwesenden Mitglieder und Gäste des Vereins in die Pilzkunde einzuführen. Der Redner verstand es auch in längeren Ausführungen die Anwesenden teils theoretisch und wissenschaftlich, teils praktisch über das Wesen der Pilze und Schwämme als Kryptogamen, über ihre Arten, über ihr Vorkommen in unsern Wäldern, über ihre Bedeutung in der Natur überhaupt, über ihren Nahrungswert, über dis Unterscheidung derselben, über das Sammeln und Reinigen der Pilze, über ihre Zubereitung, die in mehr als 20facher Art erfolgen kann, über das Trocknen der Pilze und den Handel mit denselben u. a. in anschaulicher Weise aufzuklären. Es ist unmöglich, im engen Rahmen eines Berichts uns eingehender über alles zu verbreiten, was der Redner mitgeteilt hat. Auch auf diesem Gebiet muß jedes für sich seine Studien machen und seine Erfahrungen sammeln. Aber das wollen wir noch hervorheben, daß Hr. Obermeyer durch die mit dem Vortrag verbundene Pilzausstellung in der Lage war, die meisten Arten der Pilze und Schwämme in natura, zu zeigen und alles anschauliche zu erläutern. So konnte sich jeder Besucher der Versammlung in rascher und sicherer Weise in die Pilzkunde einführen und einen Gewinn davontragen. Die Ausstellung bot indessen nicht nur eine sehr große Anzahl von frischen Pilzen und Schwämmen, sondern auch sehr viele getrocknete Pilze. Besonders erläutert wurde namentlich der Hausschwamm. Weiterhin waren noch sehr viele nach der Natur gezeichnete und gemalte Pilze vorhanden. Die Ausstellung, in welcher auch sehr viele Pilze und Schwämme aus unserer Umgebung vorhanden waren, zeigte deutlich, wie viele Pilze sich namentlich im Schwarzwald vmfiaden, so daß es wohl der Mühe wert ist, die Pilze als Nahrungsmittel «ehr zu sammeln und zu schätzen. Dies war denn auch der praktische Zweck des Vortrags. Daß
Die schrvarze Dcrrne. -
Roma« von HanS Wachenhusen.
«Fortsetzung.)
„L'ider wird Ihnen das kein Richter glauben: ein solches Verhältnis zwischen Herrin und Dienerin wird nicht wahrscheinlich sein. Sie müßten denn ganz besondere Gründe dafür . . ."
„Gründe!" gellte Jane's Stimme. Das ewpordringende Blut versetzte sie in einen Zorn, der sie jede Klugheit und Vorsicht vergessen ließ. „Die Elende I Was wäre ohne mich aus ihr geworden! Als sie mit sechszehn Jahren in Zrrbone's Kunstreiterbande geriet, war sie ihren Eltern davongelaufen und bettelarm! Ich borgte ihr Geld.
Blenke biß sich auf die Lippen. Eine kapitale Enthüllung über das Vorleben der jungen Frau!
„Allerdings, da« spricht sehr zu Ihren Gunsten."
„Bettelarm, sage ich!" fuhr Jane, sich noch mehr erhitzend, fort, als sie sah, daß man ihr recht gab. „Zerbone, ein damals noch ganz junger Mann, hatte die Leitung für de» kurz vorher verstorbenen Direktor übernommen; er nahm sich ihrer an, gab ihr selbst den Unterricht und verliebte sich dabei in si;. Er wollte was rechtes aus ihr machen, denn sie war groß und schön gewachsen und alle sahen nach ihr. Aber si- . . . . bah sie! Gerade kurz vorher, ehe die Truppe der schlechten Geschäft» wegen auSeinand er lief, kam der reiche Herr.. Aber," sie unterbrach sich, erschreckend über sich selbst. „Wozu erzähle ich dies alle»! Sie fall'- mir schon büßen, aber später, nicht jetzt!"
„So war dieser reiche Mann wohl der Herr v. Rothenhelm?' fragte Blenke scheinbar gleichgiltig.
„WaS weiß ich? Sie ging mit ihm davon und die Anderen mußten auch sehen, wo sie blieben ... Urd jetzt," sie griff wild nach ihrem Hut und setzte ihn auf den Kopf. „Jetzt frage ich Sie, H:rr v. Bsdenbrrg, können und wollen Sie mir helfen? DaS Ausflügen nützt zu nicht-; ich spreche k-in Wort mehr > Sie soll selbst kommen und mir ins Gesicht behaupten, was Sie mir da gesagt haben."
Blenke schwieg, als er sah, wie entschlossen sie dastand. Nur zögernd sagte er: „Sie sehen mich in Verzweiflung! Ich wazte noch nicht, Ihnen zu gestehen, daß man in Ihnen eine gewisse Irene erkannt haben will — natürlich wird man sich irren — die sich früher schon . . ."
Jane erschrak sichtbar. Der Atem fehlt« ihr, um zu sprechen.
„ES ist eine Schande, einem unschuldigen Geschöpf auch dos noch anzuhängen!" brachte sie mühsam hervor.
„So werden Sie ja beweisen, daß man sich irrt! .. . Aber werden Sie das können?" fügte er plötzlich, die Miene des Wohlwollens ändernd, mit scharfem, mißtrauischen Blick hinzu.
Jane's Auge begegnete dem Blicke Blenk-'S, als er heimlich lauernd aufschaute. Es überkam sie ein Gefühl des Kleinmutes, als sich auch diese Anklage auf sie wälzte; eine Angst kam hinzu, die ihr für den Moment die Geistesgegenwart raubte. Sich abwendend, rang sie nach Luft.
„Wenn ich verloren bin, so soll sie eS auch sein!" stöhnte sie unwillkürlich und verzagend vor sich hin, aber unvorsichtig genug so laut, daß Blenke eS verstand.
„Sie sagten, so solle auch sie verloren sein?" fragte er schnell, um sie zu überrumpeln.
Ein Zittern überfiel sie; aber in die Eage getrieben, ihre ganze Frechheit aufbietend, rief sie mit bleichem Gesicht:
„Nichts derart habe ich gesagt! Sie haben mich nicht verstanden! Niemand