ngelegesheit.
»folge sind fünf Benmtz Angelegenheit der Fr«: )ie Staatsanwaltschaft z wmögen sämtlicher Berij Windischgrätz, beantry rg an der Frankenfälst, ilen Verbandes in Los', melden aus Budapest i >en Weinverwertungsg^
ISlll
«iss
irme
k LUS
; ^6it.
US
tpkon L 173
iler.
Mgl
v. Januar IS26
M-WW
: — Dürr«. ,
2 '/, Uhr.
S 7 Uhr -WD
hkltsng
»zweiter.
Der Ansschuk. ,
ze«t
Zauverein e. V. Eins
tekt,UeueuW
12. ' -^7--.?'-^
hr vormittags, in ^
»se«.
reckiß-
>en
me übel 15 M-, v. biile ?ske! 1
Bezugspreis:
Halbmonntl. in Neuenbürg 75 Goldpsg. Durch die Pvstii» Orts- u.Ober- umtsverkehr, sowie im sonst. inl.Derk.93G. -Pf. m.Postbcstellgeb. Preise sreiblcib.. Nacherhebung Vorbehalten. Preis einer Nummer 10 Goldpsg.
r «nztSlsr.
In Fällen höh. Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung od. aus Rückerstattung des Bezugspreises.
Bestellungen nehmen all« Poststellen, sowie Agen- turen u. Austrägerinne» jederzeit entgegen.
«nseigar kür Sas Enztal unS Umgebung.
Amtsblatt wr Sen Oberamtsbezirk Neuenbürg
Lrlcheint tü glich mit «L»aahm« ver Sonn- u»v Leiertage.
Sk. 2«
O.A.-Sp«->u»ii« SkonibSr,.
vrack o«b Verlag d« L. Meeh'fche» LochdEMkoeM O»had»r v. Ser»«>. ch»e die SchNfUeitung «ra»eworttich v. See»« "> veaenbüra
Anzeigenpreis:
Die einsp. Petitzeile oder deren Raum im Bezirk 20, außerh. 25 Goldpsg., Rekl.-Zeile 80 Goldpsg. m.Ins.-Steuer. Kollekt.» Anzeigen 100>/«3uschlag. Offerte und Auskunsterteilung 20 Goldpsg. Bei größeren Aufträgen Rabatt, der im Falle des Mahnverfahrens hinfällig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 3Tagen nach Rechnungsdatum erfolgt. BeiTaris- oerüiiderungen treten sofort alle früheren Ber- einbarungcn außerlkraft.
Fernsprecher Nr. 4. Für telesonischeAufträge wird keinerlei Gewähr übernommen.
^»Z6.
SamStag, de» i». Januar 1926.
Politische Wochenrundschau.
Im neuen Jahr versammelte sich zum erstenmal das diplomatische Korps in Berlin um die Person des Reichspräsidenten Generalfeldmarschall dorr Hinderrburg, um ihm als dem Vertreter des deutschen Volkes die Glückwünsche der auswärtigen Nationen darzubringen. Wer das äußere Bild dieses Neujahrsempfangs, das durch die illustrierte Presse ging, gesehen hat, wird sich seine Gedanken über den Wandel der Zeiten gemacht haben. Auf der einen Seite steht in aufrechter Haltung Hindenburg im Frack und geschmückt mit dem Großkreuz des Eisernen Kreuzes und ihm gegenüber die fremden Botschafter und Gesandten in Galauniform, die ihren Blick bewundernd auf den obersten Führer der deutschen Heere im Weltkrieg richten- Auf die Glückwunschansprache des Wortführers der fremden Diplomaten, des päpstlichen Nuntius Pacelli, dankte Hinden- Lurg und wünschte seinerseits, daß Las neue Jahr die -gemeinsamen Wünsche nach einer fortschreitenden Annäherung und Verständigung der Völker Wirklichkeit werden lasse. Im Anschluß hieran folgten die Empfänge der Reichsregierung, des Reichstags der Reichsrats, der Wehrmacht und sonstiger hoher Behörden. Besondere Bedeutung hatte die zum Jahreswechsel erfolgte Ernennung des Chefs des deutschen Generalstabs, des Generals der Inf. von Geeckt, zum Generalobersten. Es war ein Symbol für die Kontinuität der alten und der neuen Wehrmacht, daß der oberste Führer des alten kaiserlichen Heeres jetzt als Reichspräsident dem Führer des neuen republikanischen Heeres durch die Beförderung die vollste Anerkennung für dessen Verdienste um den Wiederaufbau der Reichswehr gezollt hat.
Das politische Leben im Reiche kommt erst in der nächsten Woche wieder in Gang. Mit dem Zusammentritt des Reichstags am 12- Januar wird die Frage der Regierungsumbildung wieder akut. Man hatte vor Weihnachten die Lösung verschoben und in Aussicht gestellt, daß der Reichspräsident erst im neuen Jahr bis zum Wiederznsammentritt des Reichstags seine Entschließungen treffen wird. Dieser Termin ist nun sehr nahe gerückt, ohne daß über bestimmte Pläne etwas bekannt geworden wäre. Lediglich vom Zentrum ist bekannt, daß es trotz des Scheiterns der Verhandlungen von Dr. Koch zur Bildung einer Regierung auf der Grundlage der Großen Koalition einen nochmaligen Versuch mit der sog. Großen Koalition von den Sozialdemokraten bis zur Deutschen Volkspartei machen will, in der Hoffnung, daß die Sozialdemokratie sich inzwischen eines andern besonnen habe. Es kommt nun ganz auf den Reichspräsidenten an, ob er Dr. Koch noch einmal mit der Regierungsbildung beauftragen will oder Dr. Luther oder sonst jemand. Diese fortwährenden Regierungskrisen sind wirklich ein Verhängnis für Deutschland. Das parlamentarische System, bringt naturgemäß einer» häufigeren Wechsel der Regierungen mit sich, aber während Lei anderen Staaten die Regie-, rnngsneubildung sich ebenso rasch vollzieht wie die alte Regierung gestürzt wurde, führt in Deutschland eine Regierungsumbildung immer zu einer Dauerkrise, die erst nach Wochen, ja auch Monaten behoben werden kann, und das ist das Verhängnisvolle. Solange nicht beim Weiterbestehen unserer Staats- form sich bei allen veranwortungsbewußten Parteien der Grundsatz durchringt daß die Partei, die die alte Regierung gestürzt hat, die Zügel der Regierung zu ergreifen verpflichtet ist, also vor allem zu zeigen hat, daß und wie sie es besser machen kann, wird ein Wandel in diesen unerquicklichen Zuständen nicht eintreten.
Im neuen Jahr wird nun auch in Friedrichshafen das neue Zeppelinluftschiff gebaut werden. Die Zeppelin-Eckener-Spende, die die Mittel zu dem Ban aufbringen soll, ist zwar in ihrer Sammlung noch nicht zu Ende, hat aber doch immerhin schon soviel Mittel zusammengebracht, daß mit dem Bau angefangen werden kann. Dr. Eckener hat rühmend anerkannt, daß Württemberg mit der Sammlung an der Spitze steht und damit ein deutliches Zeichen der Treue und Anhänglichkeit an seinen Landsmann, den unsterblichen Grafen Zeppelin, gegeben hat. Ob das Schiff ein großes von 100 000 Kubikmeter oder nur ein kleines von 30 000 Kubikmeter, wie es die Entente bisher nur noch erlaubt, geben wird, ist noch unentschieden bis zum Ausgang der Luftschiffahrtsverhandlungen in Paris. Es wird vorerst nur mit dem Bau!der Teile begonnen, die für jeden Typ dieselben sind. Die Sammlung für die Zeppelin-Eckener- Lpende wird inzwischen »Leiter gehen. Von den unglaublichen Widerständen, die von staatlicher und privater Seite gegen die spende erhoben wurden, soll hier nicht geredet werden. Es icheint für jode große Sache zwangsläufig zu sein, daß kleine und kleinliche Menschen aus Unverstand oder aus Neid ihrem Zustandekommen tausend Hemmschuhe in den Weg werfen. Ist der Erfolg aber da, dann will es vorher keiner gewesen sein oder man verbrämt sein Handeln mit den „edelsten Motiven". Gerade der Freistaat Preußen hat durch seine schikanösen Maßnahmen gegen die Durchführung der Spende sich wirklich keine Lorbeeren erworben. Das deutsche Volk wird es Dr. Eckener, dem getreuer» Hüter des Erbes Zeppelins, einmal dankn, daß er gegen bürokratische Unvernunft an der Verfolgung seines Zieles hartnäckig festgehalten hat.
Unaufhörliche Regengüsse und dadurch verursachte Schnee- Ichmelze brachten über große Teile Deutschlands und des Auslandes-verheerende Ueberschwemmungen, die neben dem Millionenschaden, den sie verursachten, die Erwerbslosenziffer infolge Betriebsstockungen gewaltig airschwellen ließen. Namentlich im Rheinland, das ohnehin wirtschaftlich schlimm daran ist, Yt der Schaden ungeheuer. Er zählt nach Millionen, und es wrrd der allgemeinen, ausnahmslosen Opferwilligkeit all derer bedürfen, welche -davon nicht betroffen wurden, um teilweise dreie Wunden, welche das Unwetter schlug, zu heilen.
Eine schmutzige Geschichte, die eines Politischen Hintergrundes nicht entbehrt, spielt gegenwärtig in Budapest, wo der
ehemalge einflußreiche Diplomat und Günstling -es verstorbenen Kaisers Karl von Oesterreich-Ungarn, Prinz Ludwig Windischgrätz, sich als Kartenspieler und Geldfälscher betätigt. Wie der Mensch, vom Laster umgarnt, immer weiter sinken kann, zeigt sich an dieser zweifelhaften Persönlichkeit. Eine größere Zahl von Mitschuldigen zählen zu den Werkzeugen dieses ehrlosen Menschen. Die Fälschungen dieser dunklen Ehrenmänner gehen in die Millionen.
Alles was -deutsch ist, soll der Herrschsucht und dem Vernichtungswillen eines Mussolini zum Opfer fallen. Die Drangsale, welche unsere deutschen Brüder in Südtirol tagtäglich zu erdulden haben, spotten jeder Beschreibung. Leider sind sie nur zu wahr. Dieser Deutschenfresser, ein würdiger Kollege seines französischen Verbündeten Poincare, ersinnt immer neue Mittel, um die deutsche Sprache, deutsche Kultur, deutsches Volkstum auszurotten. Auch Locarnogeist! Jenen Deutschen, die Wer die Mittel verfügen, nach Italien zu reisen, soll der Mahnruf „Reist nicht nach Italien!" gellend wie ein Ver- zweiflungsschrei in die Ohren dringen und sie ermahnen, endlich ihrer Pflicht als Deutsche bewußt zu sein. Es gibt nur eine Hilfe, uns dieser italienischen Gewaltmaßnahmen zu erwehren, das ist die Selbsthilfe. Wenn wir Italien meiden, wird es wirtschaftlich schwer geschädigt und bald einsehen, 'daß die vertrauensseligen Deutschen Loch nicht bis zum letzten mit sich spielen und sich unterdrücken lassen. Kein deutscher Vergnügungsreisender setze den Fuß auf italienischen Boden, solange Südtirol gequält und gemartert wird! Wer jetzt nach Jtailen reist, ist nicht deutsch, ist nicht national! Jede Vergnügungsreise nach Italien ist Verrat am Deutschtum, ist Verrat an Südtirol!
DruttÄlaNd
Berlin, 8. Jan. Der Ausschuß des vorläufigen Reichswirtschaftsrats behandelte den von der Reichsrogierung vorgelegten Entwurf über die Aenderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes. Die Kraftfahrzeugsteuer soll die Mittel für einen geordneten Wegebau aufbringcn. Der Entwurf sieht gegenüber dem bestehenden Gesetz eine Reihe wesentlicher Aenderungen vor. Zunächst ist die vorgeschriebene Steuerbefreiung für Kraftfahrzeuge mit höchstens 8 PS. im Eigentum von Aerzten fallen gelassen worden. Sodann sieht der Steuertarif eine nicht unwesentliche Erhöhung vor und ist dahin erweitert worden, daß die Steirer solange für ein Kraftfahrzeug weiter zu entrichten ist, bis es bei der Polizeibehörde abgemeldet ist. Der Entwurf will erreichen, daß das gesamte Steueraufkommen zur öffentlichen 'Wegeunterhaltung Verwendung findet.
Die Notlage der Beamten.
Man schreibt uns: Die Notlage der staatlichen Beamtenschaft, besonders der mittleren und unteren Gehaltsgruppen, verschärft sich fortgesetzt. Sie wird umso schwerer empfunden, als sich die Hoffnung auf eine den wirtschaftlichen' Verhältnissen angepaßte Gehaltsregelung bisher nicht verwirklichte. Den Beamten und Angestellten der Gehaltsgruppen I bis VI wurde zwar in Berücksichtigung -der bestehenden Notlage eine einmalige Beihilfe in Höhe von einem Viertel bis ein Fünftel ihres Monatsgehalts bewilligt und vor Weihnachten zur Auszahlung gebracht. Allein diese Beihilfe ist zu gering, um eine nennenswerte Besserung ihrer Lage herbeizuführen. Mit größter Sorge sieht man deshalb in den unteren und mittleren Beamtenkreisen dem 1. Februar d. I. entgegen, wo die Rück- zahluirg der den Beamten und Angestellten im Herbst v. I. zur Beschaffung von Lebensmitteln gewährten Vorschüsse beginnen soll, ist es doch schon bei den jetzigen Bezügen kaum noch möglich, nur -den notdürftigsten Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Hinblick auf diese Verhältnisse hat der Landesausschuß des Allg. Deutschen Beamtenbundes für -Württemberg eine Eingabe an das Württ. Staatsministerium gerichtet, in der um Nachlaß dieser Vorschüsse oder doch für die Hinausschiebung ihrer Rückzahlung bis zur Erledigung der zur Behandlung stehenden Besoldungsfrage -ersucht wird. Das Staatsmini-- sterium dürste sich den Gründen, die für eine Erledigung der Vorschußrückzahlung im Sinne der geäußerten Wünsche sprechen, nicht verschließen können, weshalb die Hoffnung besteht, daß die hieraus entstehenden Befürchtungen der Beamtenschaft gegenstandslos werden.
Bolkstrauertag am 28. Februar.
Der -Rechtsausschuß des Reichstags, dem der Antrag auf Einsetzung des Volkstrauertages für die Gefallenen vorliegt, wird zu der Frage der gesetzlichen Festsetzung dieses Tages nach Bildung der neuen Reichsregierung Stellung nehmen. Für alle Fälle hat der Ausschuß für die Festsetzung eines Volkstrauertages, dessen Vorsitzender der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist, beim Reichsministerium des Innern beantragt, den Tag im Verordnungswege zu schützen, damit ein würdiger Verlauf des Volkstrauertages gewährleistet ist. Der Tag wird einheitlich von allen Volksschichten und Religionsgemeinschaften am fünften Sonntag vor Ostern, Remi- niszere, begangen, da sich bei der letzten Veranstaltung des Volkstrauertages in einigen Kirchen, z. B. Württembergs, her- ausgestellt hat, daß der sechste Sonntag vor Ostern, Jnvocavit, mit anderen kirchlichen Feiertagen znsammensällt. Nachdem die Spitz-enbehörden der drei Religionsgemeinschaften ihre Zustimmung gegeben haben, wird der Volkstrauertag am Sonntag Reminiszere — 28. Februar — vom ganzen Volke einmütig gefeiert werden. Die erforderlichen Vorbereitungen nach den vom Volksbunde Deutsche Kriegsgräberfürsorge herausgegebenen Richtlinien sind bereits getroffen.
Ausland
Madrid, 8. Jan. Der Unterhändler Abd el Krims, Gor- don Cunning, ist in Madrid nicht empfangen worden.
84 . ZuhlMmi.
Eine Schweizer Stimme zur Knechtung Südtirols.
Zürich, 8. Jan. Die „Baseler Nationalzeitung" beschäftigt sich mit der Unterdrückung -des Deutschtums im Ausland und sagt u. a.: „Die Unbill, welche die Aienschen deutscher Art und deutscher Sprache jenseits der Reichsgrenzen erdulden, verhindert, daß -das Volk -der europäischen Mitte mit seinen siebenzig Millionen wieder zu sich kommt, seiner selbst bewußt wird unh damit Zutrauen und Verläßlichkeit um sich verbreitet. Locarno hat zwar eine große Wendung gebracht, jedoch die Behandlung des deutschen Südtirols wirkt wie Hohn auf alles, was wenige Wochen zuvor am Lago Maggiore vereinbart und feierlich versprochen worden war."
Geständnisse der Fälscher.
Budapest, 8. Jan. Die heute nacht durchgeführten neuen Verhöre haben die »Frage der Notenherstellung bis ins kleinste Detail geklärt und aufs neue klare Beweise für die unmittelbare Schuld von Windischgrätz und Nadossy ergeben, die nunmehr als die hauptsächlichsten intellektuellen Urheber festgestellt sind. Die Fälschungen wurden in einer im Palais Windisch- grätz abgehaltenen Beratung beschlossen. Zugleich wurde auch entschieden, daß Nadossy den gewesenen Major Geroe aufsuchen werde, um ihn zur Herstellung -der Falschnoten zu bewegen. Geroe lehnte zunächst ab, worauf er zu Windischgrätz gerufen wurde. Dort ließ er sich von Windischgrätz und Nadossy überreden. Er zeichnete die Klischees und leitete die technischen Arbeiter. Als -Gehilfen standen ihm mehrere Angestellte des Kartographischen Instituts bei, und zwar außer dem verhafteten Maschinisten Spanring der Werkleiter Virag, der Maschinist Kis sowie die Mechaniker Hala und Parlag. Die Arbeiten wurden im Kellerraum des Kartographischen Instituts durchgeführt. Es wurden täglich nur 500 bis 800 Stück Noten gedruckt, weil man sorgfältig Vorgehen wollte, um gute Exemplare zu erhalten. Die Arbeit dauerte einige Monate. Es wurden insgesamt 25 000 Stück Falschnoten hergestellt. Die Fälschungen wurden zu 100 Stück gepackt und wenn eine größere Menge fertig war, kanr Windischgrätz im Auto zum Kartographischen Institut, übernahm die Noten und brachte sie in sein Palais. Mit dem Vertrieb wurde Jankowics betraut, dessen Aufgabe es war, entsprechende Leute zu suchen und die Ausfuhr der Noten zu organisieren. Zur Deckung der Kosten der Agenten bekam er von Windischgrätz Geld.
Englische Maßnahmen gegen russische Agitatoren.
Paris, 8. Jan. Wie dem „Matin" aus London gemeldet wird, lassen die englischen Einwan-derungs- und Zollbehörden sämtliche in englischen Häfen eintreffenden Schiffe strengstens überwachen, um unerwünschte Ausländer aus England fernzuhalten. Der Polizei sollen Informationen zugekommen sein, denen zufolge die sowjetrussische Regierung die Absicht hat, einen neuen Werbefeldzu-g gegen England zu unternehmen und Großbritannien mit bolschewistischer Literatur zu überschwemmen. Eine große Anzahl russischer Agitatoren sollen bereits Moskau verlassen haben, uni sich nach England zu begeben, wo sie als Matrosen verkleidet einreisen sollen. Gestern wurden mehrere Warendampser, die in Gravesend angekommen sind, von der Polizei aufs genaueste untersucht.
Aus Stsdt Bezird und Umgebung
SonntagsgcLanken.
Hilfe.
Einer half dem andern und sprach zu seinem Nächsten: Sei getrost Jesaja.
Nicht immer können wir helfen und sind doch immer eine Hilfe, wenn wir gehorsam das sind, was wir sein müssen.
Sticht Nebenmenschen, sondern Mitmenschen sollen wir haben.
Neuenbürg. (Sitzung des Gemeinderats am 4. Januar.) Vor Beginn der Sitzung wurden die neugewählten Ge- meinderäke Gollmer, Güttinger, Binder und Reuß durch den Vorsitzenden begrüßt und vorschriftsmäßig beeidigt und die wiedergewählten Gemeinderäte aus ihre frühere Verpflichtung hingewiesen. Diesen Anlaß benützte der Vorsitzende, die Gemeinderäte mit ihren Pflichten nach der Gemeindeordnung bekanntzumachen und sie zu bitten, stets nur das Allgemeinwohl im Auge zu behalten. Anschließend gab der Vorsitzende einen kurzen Rückblick über die Arbeiten -es vergangenen Jahres in der Verwaltung und hob insbesondere hervor, welche außerordentlichen Anstrengungen seitens der Stadtverwaltung gemacht worden sind zur Behebung der Wohnungsnot, nämlich für die Erstellung des Neubaus II auf -der Großen Wiese, Geländeaufkauf und Finanzierung des Siedelungsvereins: dadurch, daß die ganze Lage durch die finanziellen Verhältnisse und die ungünstigen Verhältnisse von Industrie, Gewerbe und Arbeiterschaft beherrscht wird, habe cs keinen Zweck, für die Zukunft große Pläne zu machen, zumal sich eine Reihe von erheblichen Ansgabeposten, nämlich die Amtskörperschaftsumlage, der Aufwand für Straßenunterhaltung, Feuerlöscheinrichtung und Kanalisation zwangsläufig ergeben, in Bearbeitung sei der Plan der Erbreiterung der alten Pforzheimer- straße und nicht aus dem Auge gelassen werden dürfe infolge der Raumnot die Schaffung weiterer Schulräume. -Der Vorsitzende schloß mit der Hoffnung, daß im Jahr 1026 wenigstens das dringendste geschasst werden könne. Namens der beiden Gruppen des Gemeinderats erwiderten die Gcmeindcräte Kübler und Heinzelmann und gaben ihre Zustimmung kund, in sachlicher Weise an den Aufgaben der Gemeindeverwaltung mitzuarbeitcn; elfterer regte eine Untersuchung an, ob nicht in der Gemeindeverwaltung zur Verringerung der Ausgaben noch mehr abgebaut werden könne, letzterer wies ans die Erwägung von Notstandsarbeiten hin.
Als ständige Stellvertreter des Ortsvorstehers für den Fall vorübergehender Verhinderung werden