und theologischen Gutachten entschieden, daß in dem angeführ- ten Fall eine wunderbare, aus die Anrufung der Dominika­nerin Kolumba Schonath bewirkte Heilung mit hinreichender Sicherheit nicht nachweisbar ist.

Die Relijgionsbekenntniffe in Bayern. Den Mitteilungen des bayerischen statistischen Landesamts zufolge ergibt sich aus der am 10. Juni 1925 vorgenommenen Volkszählung folgendes Bild der Religionsbekenntnisse in Bayern: Katholiken 5164396, Protestanten 2110 567, Juden 49163. -

Luthers Geburtshaus wird Kirchcneigentuur. Die Stadt­verordnetenversammlung zu Eisleben übereignete auf Empfeh­lung des Regierungspräsidenten Grützner von Merseburg, das der Stadt gehörige Geburtshaus Luthers der evangelischen

Kirche. Die Unterhaltung des historischen Denkmals wurde seit 1817 vom preußischen Staat bestritten. In derselben Sit­zung wurde beschlossen, der Stadt Eisleben künftig den Zusatz Lutherstadt" zu geben, den die Städte Wittenberg und Eisen­ach schon seit einigen Jahren führen.

Ein Tragödie auf hoher See. Der Flensburger Dreimast- schooner Wvine ist in der Nähe von Ra Palsjö auf Grund ge­raten. Das Schiff, das eine Besatzung von zehn Mann hat, war mit einer Ladung Roggen und Koldy nach Aalborg unter­wegs. Unmittelbar nach der Strandung versuchte der Kapitän derAlvine", Caspersen, sich das Leben zu nehmen, indem er sich erst eine Revolverkugel durch den Kopf schoß und da diese ihr Ziel verfehlte, mit einem Messer sich die Pulsader öffnete.

Caspersen wurde in hoffnungslosem Zustande ins Lazarett ge­bracht. Die Besatzung erklärt, daß das Schiff in letzter Zeit vom Unglück verfolgt worden sei, was den Kapitän derart nie­dergedrückt habe, daß er versucht habe, sich das Leben zu nehmen.

Schweres Schadenfeuer. In Radegast bei Gadebusch wurde der Hof des Besitzers Brauer zum zweiten Mal in Brand ge­steckt. Das Feuer brach in der von der ersten Brandstiftung stehen gebliebenen Scheune aus, in der der Viehbestand unter­gebracht war. Die Scheune brannte vollständig nieder. 24 schwere Milchkühe kamen in den Flammen um. Es wurde Brandstiftung festgestellt. Der Täter ist nicht ermittelt.

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Alte Nachrichten über den Wilden See.

In einer längst verschollenen Zeitschrift erschien im Jahr 1749 ein Aussatz unter dem TitelNachricht von dem in Sem Herzogtum Würtemberg an verschiedenen Orten entdeckten Turf oder Torferde zum brennen". In dieser Arbeit, als deren Verfasser der herzogliche Leibmedikus Dr. Gesner vermutet wird, findet sich die älteste B e schreib u ng des Wildseemoors zwischen Wildbad und Kaltenbronn.. Aus der Vorrede geht hervor, -daß zu Anfang des 18. Jahrhunderts im nördlichen Schwarzwald ein ganz empfindlicher Holzman­gel herrschte, jedenfalls bedingt durch den großen Bedarf der Bergwerke an Grubenholz und an Holzkohle zum Verhütten der Erze. Einen Ersatz für Holzkohle und Brennholz glaubte man imTorf gesunden zu haben. Daher wurden alle bedeutende­ren Torflager einer genauen Untersuchung unterzogen, und so­gar an dem in tiefster Weltverlassenheit weit abseits der Ver­kehrsstraßen gelegenen Wilds ee h o chm oor glaubte man nicht vorübergehen zu dürfen. Die interessantesten Einzelheiten des Untersuchungsberichtes seien im folgenden heraus­gehoben. Oberhalb des Wildbads, zwischen den beiden Flüssen Enz und Murg, ist ein großes Gcbirg, welches wohl 400 Lach­ter (800 Meter) hoch sein mag. Aus diesem Gebirg findet sich eine große Ebene von etlich 1000 Morgen Landes, welche allesamt mit Torfmoos überdeckt ist und nur hin und her glsich- sam einen Gipfel von einem Tannenbanm zeiget. Es ist sehr beschwerlich für Menschen, über diesen Platz zu passieren, wei­len man nicht allein sehr tief im Moos waten sondern auch allerdings in Sorgen stehen muß, gar zu versinken. Denn es ist gleichsam ein Meer von Moos, und das Schnee- und Regenwasser hat sich Hieselbst etliche Reservoirs gemacht, wovon das größte über 30 Morgen sein, und noch zwei kleinere, deren jedes nur einen bis zwei Morgen Landes einnehmen mag. Für hohes Wild und Pferde aber halte ist fast vor un­möglich, daß solche dieses Moos, ohne darin stecken zu bleiben, betreten könnten. Die Gegend selbst ist wild und unfruchtbar, der Platz wird bei dem Wilden See genannt. Einen wilden See aber nennen unsere Landsleute nicht allein solchen, welcher an einem wilden Ort lieget, sondern auch den, welcher weder augenscheinlichen Zu- oder Abfluß hat. (Das ganze Moor­gelände hieß damalsHermanns-Moos"). Es ist gefährlich, ganz nahe zu diesen Seen zu kommen, damit man nicht mit dem Moos hinab in das Wasser sinke. Der große See wurde ehemalen für unergründlich gehalten. Aber S. Hochfürstl. Durchl. Herzog Eberhard Ludwig glorreichen Angeden­kens ließ vom Wildbad einen kleinen Flotz dahin bringen und selbigen durch die Flötzer befahren. Da hat man gesunden, rk nur 15 bis 18 Fuß tief w a r. Eine gle iche Tiefe ergab

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ist ein grauer, fester Letten, darunter ein rötliches Sandgebirg, welche beide das Einsinken des Wassers aufhalten.

Aus der Abhandlung geht hervor, daß die Untersuchung des Moores noch zu Lebzeiten .des Herzogs Eberhard Ludwig stattfand, desselben, der sich durch seine skandalösen Beziehun­gen zu der Landesverderberin Gräbenitz einen schlechten Ruhm erworben hat. Da er 1733 starb, so dürste etwa das Jahr 1730 in Frage kommen. Der Bericht schildert somit den Zustand des W ild s eeh och mo or s vor 200 Jahren: eine große Mooswiese mit zahlreich darin zer­streut liegenden Seen (Kolken) verschiedensten Um­fangs nur ganz vereinzelten niedrigen Berg­kiefern. Der dichte Legforchen-Urwald im südwestlichen Teil, der heute eine fast undurchdringliche Wildnis darftellt, war -da­mals noch nicht vorhanden.

Auch vor 100 Jahren war das Moor noch spärlich mit Leg­forchen bestanden. Das geht aus der Si innrer sfeld er Chronik des Pfarrers Schmollen vom Jahr 1821 hervor. Dort heißt es:Nur kleine kuppelhafte, häufig bei­nahe zu Boden liegende Föhren (in der Forstsprache Legföhren), aber auch diese nicht in großer Anzahl, wachsen noch hier, und hin und wieder kleine Jorchenbüsche". Und von den Seen be­richtet er:Ganz, in der Nähe des großen Sees befindet sich ein kleinerer, etwa 3 Morgen groß, mit dem jener durch einen Graben in Verbindung' gesetzt ist. Außerdem, sind noch auf der Moorfläche hin viele ganz kleine Seen, die aber z. T. nur einige Ruten einnehmen."

Von hohem Interesse ist die eindrucksvolle Schilderung, die Bühler in feinem 1831 erschienenen WerkeDie'Ver­sumpfung der Wälder" vom Wildseemoor und feinet Umgebung entworfen hat.'Nicht weit von der Gr innhütt'e beginnt schon der mit.Forren und ganz wenig Buchen gemischte Weißtannenbestand ein verkümmertes Aussehen zu bekommen. Die Stämme werden immer kürzer, zugespitzter; die Rinde er­scheint rauh, mit viel Lungenmoosen überzogen; die Aeste sind mit langem Bartmovs behängt, sodaß man den Einfluß der Höhe, mit Ungünstigen klimatischen Verhältnissen verbunden, nicht verkennen kann. Wer auch der Boden ist mit Heide, dem Heidelbeersteauch und mit hohen Moosen überzogen. Eine starke Viertelstunde geht es so fort, nur daß -das Aussehen des Ganzen immer kümmerlicher und der Bestand immer lichter und absterbender wird. Auf einmal erblicken wir vor uns eine unübersehbare Oede, nur hie und da mit einer Legforche be­wachsen, kein lebendiges Wesen alles still und tot; wir sind auf dem Moos des Wilden Sees. Noch eine halbe Viertelstunde durchwaten wir ein Gewirr von Pflanzen, in die der Fuß bis zum Knie einsinkt. Heide, Heidelbeer-, Preißelbeer-, Moosbeer- und Raufchbserstücke, Sumpf- und Torfmoose, isländisches Moos. Wollgräser und andere Sumpf- und Torfpflanzen sind

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chen -den Gang so mühsam, daß man im Fortschrelten über un­gebrochenen Logforchen oft auszuruhen gezwungen ist. Häu­fige außerordentliche Niederschläge, immer wieder aufsteigende, oft lange Zeit stehende Nebel in weiter Verbreitung hängen oft unmittelbar mit Len Wolken zusammen, sodaß man zu Zei­ten kaum imstande ist, so revierkundig man auch fein mag, sich auf dem Moose zurecht zu finden. Der Beschauer fühlt sich erleichtert, wenn er diese schauerliche Oede und Liese Todesstille verlassen hat. Aber das Bild der trauernden Natur wird schwerlich wieder aus seinem Gedächtnis verwischt werden."

Daß der hier geschilderte Eindruck des Schauerlichen in früherer Zeit vorwiegend war und einen reinen Genuß der eigenartigen Schönheit des Moores nicht auskommeü ließ, Le-, weisen auch die Sagen, die sich bis in unsere Zeit hinein b, i den Umwohnern lebendig erhalten haben. Die jüngste derselben knüpft an die Lotung des Herzogs Eberhard Ludwig an: Die Wassergeister duldeten nicht, -daß man die Geheimnisse ihrer nassen Behausung entschleiere. Das Senkblei kam mit einem Zettel aus -dem Grunde, auf dem die Worte standen:Ergrün­dest du mich, so ersäufe ich dich!" Der Herzog soll dann- mft . seiner Begleitung rasch von dannen geeilt sein. -

Einige andere Sogen hat der einstige Badearzt rm Wildba-d, der Dichter In st in ns Kerner, vor 100 Jahren aufgezeich-. ! net. Sie -dürften, -überhaupt die ältesten Zeugnisse vom Dasein des Wilden Sees Harsiellen, denn in ihnen werden uralte Sagen-U - Motive lebendigi-,-.-Kerner schreibt: 71

Vor 'vi,elÄr ISGlFahren bewohnten ihn SeesränleinM welche die -HirteNkySben wunderbare Lieder.lehrten, mit ihnenEß liebkosten und-sie dann unversehens in die Tiefe zogen. Oft er- f -schienen sie nächtlich in den Waldhütten und spannen ftillschwei- "" gend am Rocken.

Schlimme Geister sollen nun in feinen Tiefen Hausen : Oft soll sich ein Spielmann lustig musizierend bei Nacht .in ^ seinem Grunde hören lassen; darauf soll immer ein Unglück - erfolgen.

Auch gebt die -Sage, es sei einstmals ein fremder Herr' in einem Prächtigen Kleide ans einem schönen Pferde auf dem ^ Moos (so benennt -das Volk -die Ebene) erschienen, -der sei -vor den Augen eines Hirtenmädchens -spornstreichs ans diesen See zugerannt, Mann und Roß feien auch alsbald in der Tiefe verschwunden, nur der Hut des Herrn sei noch eine Zeit lang oben geschwommen." Eine andere Form -dieser Sage lautet:

In den unergründlichen Tiefen -des Sees sei einst ein Edel­mann mit Kutsche und Pferden versunken, und nur sein Hut sei auf dem Wasserspiegel -schwimmend zurückgeblieben. Als wil-der Jäger sehen und hören ihn noch gewisse am Sonn­tag geborene Leute, wenn er je zu Zeiten feinen höllischen Pfuhl verläßt und Unglück verkündend die Himmel und Wälder