genen Nacht am Oberrhcin das Wasser nicht weiter zugenom­men hatte. Von 10 Uhr vormittags ab machte sich wieder ein starkes Ansteigen des Wasserspiegels bemerkbar, da die Neben­flüsse des Obcrrheins wieder gewaltige Wassermengen heran­führten. Der Neckar hat bereits die ganze Vorstadt von Mann­heim unter Wasser gesetzt und steigt weiter an. Auch die Mosel ist schon teilweise über die Ufer getreten. Von der Saar wer­den ebenfalls große Ueberschwemmungen gemeldet, so daß teil­weise der Eisenbahnverkehr gestört ist. In Merzig liegen der Stadtpark und der Viehmarkt unter Wasser. Bei Koblenz steigt der Rhein stündlich um 4 Zentimeter. Besonders ungün­stige Meldungen liegen vom Niederrhein vor. Bei Bonn ist der Fluß in den Morgenstunden über die Ufer getreten und hat bereits einige Stadtteile überschwemmt. Der Verkehr zwi­schen den am Ufer gelegenen Häusern wird mit Kähnen aufrecht erhalten. Ta das Wasser schnell steigt, befürchtet man weitere Überschwemmungs-Schäden. Auch Köln ist bereits sehr in Mitleidenschaft gezogen. Der Rhein ist über die User getreten, so daß das Wasser die Keller der am Ufer gelegenen Häuser gefüllt hat. Die Bewohner der anliegenden Straßen sind be­müht, die Keller und Erdgeschosse zu räumen, ehe das Wasser bei ihnen eindringt. Der Wasserspiegel steigt hier stündlich um 6 Zentimeter. Auch Duisburg wird vom Hochwasser bedroht.

München, 29. Dez. Die Hochwassergefahr hat sich heute namentlich auch für die Donau nicht unwesentlich verschärft. Nach den Meldungen vom Obermain und aus dom Pregnitz- gebiet besteht dort die Hochwassergefahr fort. Es wird mit weiteren Rogenfällen gerechnet.

Saarbrücken, 29. Dez. Das Hochwasser der Saar ist heute abend zurückgegangen. Nachdem heute vormittag um 10 Uhr der Pegelstand noch 6,06 Meter betragen hatte, wurden heute nachmittag um 5 Uhr nur noch 5,25 Meter gemessen. Der Regen dauert seit fünf Tagen fast ununterbrochen an.

Koblenz, 29. Dez. Wolffs Westdeutscher Provinzialdienst meldet: Der Oberpräsident der Rheinprovinz hat die Berliner Zentralbehörden drahtlich eingehend über den augenblicklichen Stand der Hochwasser am Rhein und seinen Nebenflüssen un­terrichtet und dabei besonders zum Ausdruck gebracht, daß mit einem weiteren Wachsen -der Wasserfluten zu rechnen sei.

Hochwasser in Holland.

Amsterdam, 29. Dez. Aus Maastricht kommen beunruhi­gende Nachrichten über den hohen Wasserstand der Maas, die in den letzten Stunden 70 Zentimeter gestiegen ist. Mehrere Ortschaften stehen bereits unter Wasser. In Rörmond er­reichte das Wasser der Maas heute eine Höhe, die 26 Zenti­meter über dem höchsten Stand von 1923 liegt. Sollte das Wasser noch weiter steigen, so ist mit -der Ueberschwemmung eines großen Teils von Nord-Limburg zu rechnen. In Nim­wegen stieg die Waal heute Vormittag auf 2 ff. Meter über den normalen Stand. In Boxtel mußte der Betrieb von zwei Fabriken eingestellt werden, da das an der deutschen Grenze fließende Dinkel-Flüßchen über die llfer getreten war.

Um die Bvlkerbrmdsposten.

Berlin, 29. Dez. Halbamtlich wird mitgeteilt: Im An­schluß an die Presseerörterungen über die Besetzung der Sek­retariatsposten im Völkerbund bei dem Eintritt Deutschlands richten sozialdemokratische Blätter an das Auswärtige Amt die Aufforderung, seinerseits zu den in der Presse aufgestellten Behauptungen Stellung zu nehmen. Fm Auswärtigen Amt ist über die fragliche Angelegenheit folgendes bekannt geworden:

Der deutsche Generalkonsul in Genf berichtete kürzlich, nicht in Beantwortung einer Anfrage des Auswärtigen Amtes, sondern auf Grund einer ihm zuteil gewordenen Mitteilung, es sei ihm von maßgebender Seite im Generalsekretariat des Völkerbunds eröffnet worden, -daß man dort Kenntnis davon erhalten habe, verschiedene politische Parteien in Deutschland hätten Kandi­datenlisten für die deutsche Beteiligung im Sekretariat aufge­stellt. Diese Nachricht habe in Genf starke Beunruhigung her­vorgerufen, da sie für eine unrichtige Einstellung gewisser deut­scher Kreise inbezug auf die Anstellungsfrage spreche, die zu Schwierigkeiten für alle Beteiligten führen könne. Die deutsche Beteiligung im Generalsekretariat müsse, so würde von maß­gebender Seite betont, in Fühlungnahme mit der Reichsregie­rung geregelt werden. Eine Veröffentlichung des aus Genf an das Auswärtige Amt gerichteten Telegramms oder eine Mitteilung an die Presse -aus seinem Inhalt ist seitens des Auswärtigen Amtes nicht erfolgt. Im übrigen haben Ver­handlungen über die -Personenfrage zwischen dem Auswärtigen Amt und -dem Generalse-kretariat des Völkerbundes noch nicht stattgefunden.

Die offiziöse Auslassung zu dem unerguicklichen Streit um die Genfer Vertretung läßt noch manche Fragen offen. So viel scheint alles in -allem festz-ustehen, daß von der sozialdemo­kratischen Partei oder ihren Führern dem Völkerbundssekre­tariat sozusagen ein Sammelvorschlag nicht gemacht worden ist. Dagegen hat eine führende Persönlichkeit des Zentrums doch Wohl schwerlich ohne Fühlungnahme niit der Parteilei­tung tatsächlich eirie Liste eingereicht, in der die ihr geeignet erscheinenden Kandidaten nominiert worden find. Der ehe­malige Reichskanzler Marx wird nun also Wohl nicht mehr umhin können, öffentlich klarzulegen, wie seine Auffassung der Dinge ist. Diese Aktion ist aber keineswegs hinter dem Rücken des Auswärtigen Amtes erfolgt, dem vielmehr die Liste gleich­zeitig zugestellt wurde. Daneben haben zahlreiche Personen, unter ihnen auch mehrere Parlamentarier, ohne Wissen ihrer Parteien dem Generalsekretär des Völkerbundes sich in ange­nehme Erinnerung gebracht und zwar soll es sich dabei durch­aus nicht nur um Angehörige der Linksseite handeln, auch Leute, -deren politische Einstellung auf entschiedene Gegner­schaft zum Locarnopakt deutet, haben es nicht verschmäht, sich an dem unerfreulichen Wettbewerb zu beteiligen. Diese Tat­sache ist umso betrüblicher, als bekanntlich ja gar nicht einmal gewiß ist, ob Deutschland bereits zum März sein Cintritts- gesuch vorlegen wird. Da Deutschland auf etwa 20 hohe Be­amte im Völkerbundssekretariat Anspruch haben dürste, ist das Drängen nach diesen fetten Pfründen Wohl begreiflich, wenn auch nicht entschuldbar. Der Generalsekretär des Völkerbunds, Sir Eric Drummont, hat sich offenbar vor dem Ansturm der Stellenjäger nicht anders zu retten gewußt, als Laß er den deutschen Generalkonsul in Genf davon unterrichtete, daß er nicht geneigt sei, auf die deutschen Parteiverhältnisse bei der Verteilung der Posten Rücksicht zu nehmen. Daher der Bericht des deutschen Generalkonsuls in Genf an das Auswärtige Amt, der auf einem der vielen krummen Wege in die Hugenberg- Presse gelangt ist. Da Sir Eric Drummont es anscheinend vermieden hat, dem deutschen Generalkonsul die einzelnen Be­werber zu nennen, so kann das Auswärtige Amt auch deren Namen nicht Mitteilen, obgleich sie zu erfahren von einigem Interesse wäre. Wie verlautet, soll Sir Eric Drummont in nächster Zeit in Berlin eintreffen, um mit dem Auswärtigen Amt in der Angelegenheit der deutschen Vertretungen persön­lich Fühlung zu nehmen.

Tie Sozialdemokratie und das Bülkerbundssekretariat.

Berlin, 30. Dez. Nach demVorwärts" hat Reichsaußen- ministcr Dr. Stresemann gestern dem Chefredakteur desVor­wärts", dem Reichstagsabgeordneten Stampfer, folgende Er­klärung zur Veröffentlichung übersandt: Unter Bezugnahme auf die in der heutigen Morgenausgabe desVorwärts" an das Auswärtige Amt gerichteten Fragen ist zu erwidern, daß die dem Auswärtigen Amt bekanntgewordenen Tatsachen, in der heutigen Auslassung des Ausw. Amts vom WTB. veröffent­licht worden sind. Üeber einen Schritt der sozialdemokratischen Partei beim Völkerbundssekretariat ist dem Ausw. Amt nichts bekannt, lieber einen derartigen Schritt sind infolgedessen auch keine Informationen durch das Auswärtige Amt an die Presse gegeben worden.

Die italienische Gewaltherrschaft in Südtirol.

Berlin, 29. Dez. Die Abendblätter berichten: In Villnös in Südtirol waren in -der Carabinierikanzlei von unbekannten Tätern die Fenster eingeworfen worden. Ungefähr ein Dutzend Personen wurden daraufhin verhaftet und in Ketten nach Klausen geführt, unter ihnen der Wirt Profanier, der zu der Tat aufgefordert Haben sollte. Nach acht Tagen wurden -die Verhafteten freigelassen, aber wiederholt zur Vernehmungen in die Kaserne gerufen. Bei einer dritten Vernehmung wurde Prof-anter von den Caräbinieri derartig mit Fäusten geschla­gen, daß er auf der Straße bewußtlos zusammenbrach, zeit­weilig das Gehör verlor und auf einem Auge nichts mehr sah.

Das französische Kabinett für Doumer.

Paris, 29. Dez. Der französische Ministerrat hat -am Dienstag einstimmig die Finanzpläne Douniers angenommen. Die Bedürfnisse des Schatzamtes für 1926 «belaufen sich auf 8800 Millionen. Die Deckung dieser budgetären Erfordernisse soll nach den Vorschlägen des Finanzministers wie folgt erzielt werden : Einnahmen: -Erhöhung der Einkommensteuer gemäß dem Finanzgesetz vom 4. Dezember 1925 für das Jahr 1926 3000 Millionen; höherer Eingang der Steuern durch Verstär­kung der Steuerkontrolle 300 Millionen; Erhöhung der Börsen­umsatzsteuer aus ein Prozent 100 Millionen; Erhöhung der Tabakpreise 1000 Millionen; Exportsteuer 600 Millionen; eine außerordentliche Besteuerung aus alle geschäftlichen Transaktio­nen in Höhe von eineinfünftel Prozent (nach italienischem Muster) 3800 Millionen.

Heeresreform in Italien.

Rom, 30. Dez. Nach einer Mitteilung -derTribuna" wird der Ministerrat sich mit der nunmehr fertiggestellten Heeres­reform befassen. Die Heeresstärke werde eine bedeutende Er­höhung erfahren. Die Zahl «der Divisionen solle 30 -betragen, doch «solle jede Division um ein Regiment -verringert sein. Die Mindestdauer des Liniendienstes werde sechs Monate betragen. Die Kraft der Jnfanterieeinheit werde durch Einheitsbataillone gehoben werden, die mit Maschinengewehren und Schützen- grabenkanoncn ausgerüstet seien. Ebenso werde die Feuer­stärke der Kavallerie und der Bersaglieri bedeutend erhöht wer­den. Der Nationalmiliz würden bestimmte Aufgaben im Frie­den wie in -der Mobilisierungsperiode zugewiesen werden. Die Eisenbahntruppen -und die Postmiliz hätten den Zweck, die Si­cherheit aufrecht zu erhalten und unter allen Umständen zu gewährleisten.

AUg. Orlskraukenkasse Neuenbürg.

Mahnruf

an die Versicherten unserer Kaffe!

Die Zahl der arbeitsunfähig krank gemeldeten Versicherten ist in den letzten Wochen ungeheuer gestiegen! Die vorge­nommenen vertrauensärztlichen Untersuchungen haben aber ergeben, daß bei einer großen Zahl von arbeitsunfähigen der Bezug von Krankengeld nicht gerechtfertigt ist und nicht verantwortet werden kann. Wir geben zu, daß in den Wintermonaten die Zahl der Kranken steigen muß, daß unter diesen infolge des allgemeinen Sinkens der Volksgesundheit viele sich befinden, die wirklich krank und arbeitsunfähig sind. Ihnen zu helfen nnd für die rasche Wiederherstellung ihrer Arbeitsfähigkeit besorgt zu fein, ist unsere vornehmste Auf­gabe. Nicht unterstützen können wir aber solche, die infolge Stillstand des Geschäfts und aus anderen Gründen sich krank melde«, ohne aber tatsächlich arbeitsunfähig zu sein! Diese gefährden die Leistungsfähigkeit unserer Kasse und tragen dazu bei, daß unsere geringe Rücklage in wenigen Wochen vollends ausgezehrt ist. Die Folge wird sein, daß die Mehrleistungen der Kasse (Familienhilfe, Krankengeld ab dem ersten Krankheitstag usw.) restlos abgebaut werden müssen, denn an eine Erhöhung der Beiträge ist unter den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen nicht zu denken.

Versicherte! Haltet ein mit der vielfach unnötigen Inanspruchnahme der Kassenleistungen! Vergesset nicht, daß Erwerbslosigkeit nicht zugleich auch Arbeitsunfähigkeit be­deutet! Es ist Euer Geld, das unwirtschaftlich verbraucht wird, indem es in die Taschen von Simulanten fließt. Den wirklich Kranken kann dann nicht mehr geholfen werden. Sorgt in Euren Reihen, daß solche, welche die Kasse unge­rechtfertigt in Anspruch nehmen, der Kasse gemeldet werden. Unsere Krankenbesucher können auch nicht überall sein.

Sollte unser Mahnruf an die Versicherten keinen Erfolg haben, so müssen wir im Gesamtinteresse und zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit unserer Kasse diejenigen Maßnahmen treffen, welche uns zur Erreichung dieses Zieles notwendig erscheinen.

Neuenbürg, den 29. Dezember 1925.

Vorsitzender des Vorstands: Die Kaffenverwaltung:

Fr. Heinzelmann.Dobernek.

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Adolf Theurer.

Calmbach.

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