Neueribürg, 24. Dez. Bei der für das morgige Christfest durch den evangelischen Kirchenchor in Aussicht gestellten m n - sikalischen Weihnachtsandacht wird ein aus künst­lerisch geschulten Kräften zusammengesetztes Streichquin­tett unter Führung des durch seine Lei den früheren Lieder­kranzkonzerten gebotenem «wiederholt glänzenden Violinvor- träg-e hier in bester Erinnerung stehenden Herrn Karl Beißer aus Calw Mitwirken; da das Streichquintett durch bewährte hiesige Geiger verstärktest, wird, unseres Wissens zum erstenmal, in Hiesiger Kirche Gelegenheit geboten sein, gemischte Chöre, wie sie dem überquellenden Gemüt unserer großen Meister entsprungen sind, mit Orchester- und Orgel­begleitung zu hören. Die ganze Veranstaltung ist aus dem lebendigen Gefühl und inneren Drang der Veranstaltenden entsprungen, gerade am schönsten Fest der Christenheit zur Ver­tiefung und Belebung der Weihnachtsfreude in ihrem Teil bei­zutragen, und so werden gerade die zwei begleiteten Chöre: Uns ist zum Heil ein Kind geboren" undHallelusah, Amen!", von einem unserer ganz großen Meister ersonnen und vertont, den Kern und Mittelpunkt des Ganzen bilden. Der Darbie­tung des Kirchenchors wäre ein zahlreicher Besuch umsomehr zu gönnen, als der Reinertrag restlos den Bedürftigen zugut- kommen wird. XV.

NeuenbÜW, 24. Dez. In richtiger Erkenntnis der Bedeu­tung einer Weihnachtsfeier und des starken Besuchs derselben hat die Leitung des Krieger Vereins beschlossen, diese Feier am zweiten Weihnachtsefiertag Heuer in der Turnhalle abzuhalten. Neben musikalischen Darbietungen weist die Stück- solge Ansprachen Gedichtvortrag und ein Gesangssolo aus, ferner ein Theaterstück vaterländischen Gepräges. Den Schluß bildet die übliche Gabenverlosung und Tanz. So ist zu hoffen, daß alle Anwesenden auf ihre Rechnung dabei kommen werden. (S. heutiges Inserat.)

Neuenbürg, 29. Dez. (DieSchwarze Harnwinde" bei Pferden.) Im Interesse der Pserdebesitzer liegt es, aus die Ge­fahren aufmerksam zu machen, die mehrere hintereinanderlie­gende Ruhetage, z. B. die Weihnachtstage, für diejenigen Pferde bieten, die längere Zeit im Stall belassen werden. Im­mer wieder treten nach den Feiertagen bei denjenigen Pferden, die während solcher Zeit untätig im warmen Stalle gestanden haben, beim ersten Herausführen in die kalte 'Winterlust Fälle von .Schwarzer Harnwinde" aus, ein Leiden, das schlagartig auftritt und in den meisten Fällen zum Tode führt. Die Schwarze Harnwinde", in manchen Gegenden auch Windrehe, wildes Feuer, Nierenschlag, Kreuzschlag usw. genannt, ist ein Leiden, das Pferde aller Art und jeden Alters, in erster Linie aber gut genährte, schwere, junge und daher wertvolle Pferde befällt, wenn sie längere Zeit im Stall gestanden haben und dann unvermittelt ohne Verhütungsmaßregeln wieder zur ge­wohnten Arbeit verwendet werden. Nachstehende Verhütungs­maßregeln dagegen Haben sich sehr gut bewährt: 1. Ein ge­sundes Pferd soll nicht länger als einen halben Tag im Stalle belassen und täglich mindestens zwei Stunden im Freien be­wegt werden; 2. Es soll ihm, wenn es sich in gutem Nähr­zustand befindet, während der Ruhetage die Futterration um etwa ein Viertel gekürzt werden; 3. Der Stall soll fortwährend gut gelüstet sein, namentlich auch zur Nachtzeit. Bei kaltem Wetter soll die Stalltemperatur nicht mehr als 8 Grad Reau- mnr betragen; 4. Bevor ein Pferd nach einem oder mehreren Ruhetagen wieder eingespannt wird, läßt man die sonst vorher­gehende Futterration, also in der Regel das Morgenfutter, ausfallen, so daß das Pferd nüchtern in die Arbeit kommt.

(Wetterbericht.) Das Zyklonensystem im Westen be­herrscht noch die Wetterlage und läßt für Freitag und Sams­tag mehrfach bedecktes, auch zu zeitweiligen Niederschlägen ge­neigtes, wenig kaltes Wetter erwarten.

x Birkenfeld, 23. Dez. Die letzte Gemeinderatswahl wurde angefochten. Da aber keine stichhaltigen Anfechtungsgründe vorgebracht werden konnten, wurde die Anfechtung vom Ge­meinderat in seiner gestr. Sitzung als unbegründet abgewiesen.

Birkenfeld, 23. Dez. Die heute vormittag unter Leitung des Herrn Oberamtmann Lempp vorgenommene Abstim­mungstagfahrt über die Feldbereinigung II führte zu folgendem Ergebnis: Von 465 beteiligten Grundeigentümern haben 39 mit einem Steuerkapital von rund 1004 M. mit ja abgestimmt, während weitere 418 Beteiligte mit einem Steuer- kapital von rund 8092 M. an der Abstimmung nicht teilgenom­men haben, indes als zustimmend betrachtet werden. Nur 8 Beteiligte mit einem Steuerkapital von rund 176 M. haben mit nein gestimmt. Hienach gilt das Unternehmen als mit großer Mehrheit angenommen. Nach dem Gesetz gilt nämlich eine Feldbereinigung als beschlossen, wenn mehr als die Hälfte der beteiligten Grundeigentümer zustimmen und auf diese mehr als die Hälfte des Grundsteuerkapitals entfällt. Der Abstimmung voraus gingen eingehende Erläuterungen durch den Herrn Oberamtmann, den Ortsvorsteher und den von der Zentral­stelle für die Landwirtschaft entsandten Oberlandmesser Bant­leon aus Calw über die Zweckmäßigkeit einer Feldbereinigung. Rege Aussprache folgte sodann. Im übrigen verlief die Tag- sahrt in Ruhe. Das neu zu bereinigende Gebiet umfaßt 21 Gewände mit 194 Hektar. Die nun vor ihrem Abschluß stehende Feldbereinigung I erstreckte sich auf ein Gelände von 55 Hektar. Mit dem neu beschlossenen Unternehmen wird vollends der größte und wichtigste Teil der Feldmarkung bereinigt. In die Vollzugskommission für die neue Feldbereinigung wurden von den am Schlüsse der Abstimmung noch anwesenden Beteiligten gewählt: Gemeinderat Gräßle, alt Waldmeister Höll und Ernst Keller, früh. Gemeinderat in Gräfenhausen als ordent­liche Mitglieder, sodann Karl Wessinger, Landwirt und An­walt Neuster in Obernhausen als stellv. Mitglieder.

Jgelsloch, 17. Dez. Bei der am 12. Dez. stattgefundenen Gemeinderatswahl wurden die seitherigen Gemeinderatsmit­glieder Friedrich Bertsch, Gemeindepfleger Keppler, Matthäus Lutz, Jakob Roller, für den Teilgemeinderat Unterkollbach Gg. Aöeber fast einstimmig wieder gewählt.

WAxMmöMG

Mössingen, OA. Rottenburg, 23. Dez. (Verdorbene Weih­nachtsfreude.) Die Weihnachtsfreude gründlich verdorben wurde einem hiesigen Bauern. Er wollte in der geldarmen Zeit wenigstens einen fetten Weihnachtsbraten und bestellte einen Metzger, der sein Schwein in brat- und rauchfertigen Zustand bringen, d. h. metzgen sollte. Es sollte nicht so weit kommen, denn das Finanzamt konnte das wässerige Maul des Bauern nicht sehen und schickte ihm einen Steuerzettel. Schwe­ren Herzens hat er den Metzger abbestellen und das Weih­nachtsschwein verkaufen müssen. Vielleicht bleibt noch so viel übrig, daß er sich einige Pfund von seinem Schwein kaufen kann.

Badens

Pforzheim, 23. Dez. Ein Unfall, der die schlimmsten Fol­gen hätte haben können, aber noch ziemlich glücklich ablief, er­eignete sich am Montag früh 6 Uhr bei der Steinegger Brücke im Würmtal. Das Steinegger Milchauto, das nebenher auch regelmäßig Personen von Steinegg zur Arbeit nach Pforzheim mitnimmt und an jenem Tag mit über 20 Personen besetzt war, rutschte an einer eisglatten Stelle aus und schlug am j

Randstein um, wobei die Mitreisenden sämtliche abstürzten. Dabei brach die 18 Jahre alte Tochter des Bäckermeisters Essig von Steinegg den Arm zweimal und der 23jährige Walzer Fritz Herr, Sohn des Kaufmanns Oskar Herr in Steinegg, erlitt durch die zerbrochene Schutzscheibe Schnittwunden am Arm. Der Oberteil des Milchautos wurde schwer beschädigt. Wäre das Auto noch einen Meter weiter gefahren, so wäre es mit sämtlichen Insassen über die Böschungsmauer mehrere Meter- tief in die Würm gestürzt und es hätte ein furchtbares Unglück gegeben.

Burbach bei Ettlingen, 21. Dez. Der Dreschmaschinen­besitzer Franz Eckert aus Pfaffenrot war am letzten Sonntag nach Burbach gekommen, um Außenstände zu kassieren. Um 11 Uhr nachts zählte er im Gasthaus z. Hirschen sein Geld in Gegenwart von zwei jungen Leuten aus Pfaffenrot. Diese boten «sich ihm an, ihn nach Hause zu begleiten, wenn er ihnen einen Liter Wein zahle. Eckert lehnte dieses Anerbieten ab und zog allein seines Weges. Im Walde gegen Marxzell wurde er von den Burschen angehalten, die sich als Kriminal­beamte ausgaben und ihn zur Umkehr nach Burbach zwangen, da sie den Auftrag hätten, ihn zu verhaften. Eckert folgte ihnen bis vor das Rathaus. Dort erklärten ihm die Burschen, er würde eingesperrt, falls er sein Geld nicht herausgebe. Ikach einigem Zögern gab der Mann sein Geld heraus und die Burschen machten sich mit demselben aus dem Staube. Die Tat -geschah um ^2 Uhr.

Billingen, 23. Dez. Am Montag abend herrschte hier ein zhklonartiger Sturm, der auf den Anhöhen der Stadt nicht weniger als 12 elektrische Leitungsmasten, die vor noch nicht langer Zeit aufgestellt worden waren, umknickte. Auch inner­halb der Stadt wurden verschiedene Masten umgerissen und die Leitungen zerstört.

Söllingen, 21. Dez. Bei dem gestrigen zweiten Wahlgang wurde der bisherige Bürgermeister Wenz, Kandidat der So­zialdemokraten, zum Bürgermeister gewählt. Er erhielt 30 Stimmen, während der bürgerliche Kandidat nur 21 erhielt. Wenz war zwei Amtsperioden nacheinander vom Bezirksamt eingesetzt worden, da die jeweiligen Wahlen ergebnislos ver­liefen.

Konstanz, 22. Dez. Der Stadtrat ersuchte die Regierung, in -den nächsten Staatsvoranschlag 200 000 M- für ein Auto- Fährboot KonstanzMeersburg einzustellen. Die Strecke Kon­stanzMeersburg ist 4,5 Kilometer lang, der Umweg zu Land über Radolfzell 60 Kilometer. Das Fährboot könnte eine grö­ßere Anzahl von Kraftwagen, dann Stück- und andere Güter und außerdem in den auf beiden Seiten des Schiffes vorhan­denen Kabinen 6070 Fahrgäste aufnehmen. Die Betriebs­unkosten sind auf rund 60000 M. im Jahr errechnet.

Wiesloch, 22. Dez. Zur Linderung der Wohnungsnot sollen zwölf alte Eisenbahn-Personenwagen «von der Reichsbahndirek­tion gekauft und als Notwohnungen auf Steinsockeln ausgestellt werden.

Mannheim, 22. Dez. In der Nacht zum 21. November d. I. -hatte Schutzmann Stöcker in Waldhof einen harten Kamps mit vier Ruhestörrern zu bestehen. Der 25 Jahre alte Wilhelm Radloff, der 20 .Jahre alte Bisson, der 1 Jahre alte E. Wämser und der 18 Jahre alte E. Götz, alle Arbeiter in Waldhof, kehr­ten in der betreffenden Nacht von Sandhofen, wo sie Bier getrunken hatten, schreiend und johlend nach Waldhof zurück. Stöcker forderte die jungen Burschen zur Ruhe auf und -er­klärte ihnen, als ein Stein aus ihn geworfen wurde, die Fest­nahme. Darauf schlugen die vier Rohlinge den Schutzmann teils mit seinem eigenen Gummiknüppel, teils mit anderen harten Gegenständen auf den Kopf, sodaß er zu Boden stürzte. Radloff versetzte ihm noch einen Fußtritt ins Gesicht, wodurch ein Zahn -verloren ging. Schutzmann Stöcker mußte zur Hei­lung der erlittenen Wunden ins Krankenhaus ausgenommen werden, aus dem er erst nach längerer Zeit entlassen werden konnte. Es erging folgendes Urteil: Radloff sechs Monate Gefängnis, abzüglich drei Monate Untersuchungshaft, Bisson fünf Monate Gefängnis, Wämser vier Monate Gefängnis, Götz vier Monate Gefängnis.

Bermttchles

Wieviel Bier wurde gebraut? Im zweiten Viertel des Rechnungsjahres 1925 (Juli bis September) betrug der Malz- Verbrauch in den Brauereien der Bierst-euergemeinschaft 2,4 Millionen Doppelzentner Malz gegen 2,45 im ersten Viertel. Die Gesamte Biererzeugung belief sich auf 14,16 Millionen Hektoliter gegen 12,98 Millionen im vorhergehenden Viertel­jahr. Im einzelnen entfielen auf München 2,07 gegen 1,84 Millionen Hektoliter, auf Nürnberg 1,27 (1,17) Millionen, auf Groß-Berlin 1,50 (1,41) Millionen Hektoliter.

Das Ende des Postillons in Berlin. Am ersten Weih- nachtsfeiertag-e werden sämtliche Berliner Pferdepostwagen durch Kraftwagen ersetzt sein. Um diesem Ereignis einen äuße­ren Ausdruck zu geben, wird sich ein Zug von 30 blumenge­schmückten Pfer-degespannen von dem Paketpostamt in der Scharnhorststraße nach dem Po-stfuhramt begeben. Die Postil­lons werden in ihrer alten Tracht kutschieren. Am Postfuhr- amt wird der Zug «von Vertretern des Reichspostministeriums abgenommen werden. Dort wird auch zum letzten Male das Lied des Postillons auf dem alten Posthorn -ertönen.

Die Gefahr der Schncewelt. Eine Sekretärin des Inter­nationalen Arbeitsamts in Genf, die eine erprobte Schneeschuh­läuferin ist, unternahm allein einen Schneeschuhausflug in die Savoyer Alpen. -Es scheint, daß sie vorzügliche Gelegenheit fand, ihren Sport auszuüben. Doch muß sie während -der Nachmittagsstunden von Müdigkeit und Kälte überfallen wor­den sein. Denn sie suchte Zuflucht in einer verlassenen Alpen­hütte, wo sie einschlief und nicht wieder erwachte. Als sie nicht nach Genf zurückkehrte, gingen einige ihrer Bekannten auf die Suche und fanden ihre Leiche in der Hütte. Die Vermißte trug die Schneeschuhe noch an den Füßen.

Handel und Berkedr

Pforzheim, 21. Dez. (Schlachtviehmarkt.) Aufgetrieben waren 280 Tiere und zwar: 9 Ochsen, 7 Kühe, 31 Rinder, 8 Farren, 10 Kälber, 215 Schweine. Marktverlauf belebt, Astarkt geräumt. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. 52 bis 54, Rinder 1. 5356, Ochsen und Rinder 2. 4050, Kühe 30 bis 40, Farren 5254, Kälber 6875, Schweine 9094.

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall kür Fracht Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürliche . Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erbeben.

Die Nähmaschinen- rmd Fahrräderfabrik Bernhard Stoe- wer, A.G. in Stettin betont, daß sie mit der unter Geschäfts­aufsicht gekommenenen Firma Stoewerwerke, A.G., vorm. Ge­brüder Stoewer in Stettin, nichts zu tun habe.

In dem Konkurse über das Vermögen des Bijouteriefabri­kanten Lorenz Heckmann in Hanau hat vor dem Amtsgericht Hanau die erste Gläubigerversammlung stattgefunden, in der von dem Konkursverwalter Rechtsanwalt Dr. Heckert Bericht über die Ursachen des Zusammenbruchs gegeben wurde. Die bekannte allgemeine Notlage der Schmuckwarenindustrie ist auch hier in die Erscheinung getreten. Insbesondere war Heckmann

gezwungen hohe Bankkredite in Anspruch-zu nehmen, wogegen er zur Sicherung seine Warenlager dem Bankhause Gebr Stern m Hanau zu verpfänden hatte. Die Aktiven betragen 160 000, die Passiven 240 000 M. Gelingt es, die dem Unk- hanse und anderen Gläubigern verpfändeten Waren der Kon­kursmasse zuzuführen, so ist mit einer Befriedigung -der Gläu­biger rn Hohe von etwa 30 Prozent zu rechnen. Im anderen Falle werden die gewöhnlichen Gläubiger kaum 23 Prozent erhalten. Gegen (den Fabrikanten Heckmann, der seit längerer Zeih sich in Untersuchungshaft befindet, schweben verschiedene Versahre,, ,o u. a. wegen Betrug, Konkursvergehen.

Wirtschaftliche Wochenrunüschau.

^ or s e., In der halben Weihnachtswoche war an der Bor,e das Ge,chaft ,ehr still. Infolge der Parlamentsferien fielen die Anregungen von dieser Seite weg. Gegenüber dem scheitern der Großen Koalition herrschte an der Börse ziem­liche Abgabenei-gung. Bemühungen, auf Jahresschluß das Kursniveau wieder zu heben, mußten bei der Depression auf wirtschaftlichem Gebiete erfolglos bleiben. Günstigere Anzei­chen für die Zukunft sah man in den deutschen Handelsver­tragsverhandlungen, die zu einem provisorischen Abschluß ge­führt haben, wobei Deutschland endlich auch das Meistbegün­stigungsrecht eingeräumt wurde. Bei dem geringen Geschäfts­verkehr in der Weihnachtswoche kam diese Anregung wenig zur Auswirkung. -

Geldmarkt. Auf dem Markt für Wirtschaftskredite dauerte die Geldknappheit weiter an, während der Börsengeld­markt trotz des nahen Jahresultimotermins sein flüssiges Aus­sehen bewahrt «hat. Von der Erweiterung des Kreditkontin- gents seitens der Reichsbank haben die Banken nur wenig Ge­brauch -gemacht, da sie bei der unsicheren Wirtschaftslage in der Kreditgewährung äußerst vorsichtig sind. Die Einnahmen des Reiches -sind für November gegenüber Oktober stark zurück­gegangen, was aber mit den vierteljährlichen Steuervoraus- zahlungen, die im Oktober erfolgt sind, zu erklären ist.

P ro d ukte n ma r kt. An den Getreidemärkten war der Grundton schwächer und die Preise sind sowohl für Auslands- wie für Inlandsware zurückgegangen. An der «Stuttgarter Landesproduktenbörse blieben Heu und Stroh mit 7>L bzw. 51s M. Pro Doppelzentner unverändert. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 245 (5), Roggen 145 <5), Winter- und Futtergerste 168 (N 2), Sommergerste 212 ( 1), Hafer 167 (3) Mark je Pro Tonne und Mehl 35 ss ( X) M. Pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Die Großhandelsindexziffer ist von 122,5 um 1,3 Prozent auf 120,9 zurückgegangen. Das Weih- nachstgeschä-ft hat in dieser Woche sich stark belebt, wenn es auch nicht ganz den Erwartungen der Verkäufer entsprochen hatte. Das Weihnachtsgeschäft ist tatsächlich die letzte Hoff­nung für viele; denn wenn jetzt kein Geld eingeht, ist in -den stillen Monaten des Januar und Februar noch weniger mit Einnahmen zu rechnen und die Gefahr, sich über Wasser zu halten, wird täglich bedrohlicher.

Viehmarkt. Infolge der bevorstehenden Feiertage war das Geschäft an den Fleischmärkten ziemlich lebhaft. Die Schlachtviehmärkte waren bei unveränderten Preisen gut be- schich.

Holz markt. Auf den Holzmärkten war die Lage un­verändert ruhig._

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Stuttgart, 23. Dez. Der Gesamtbeomtenbeirot beriet in seiner Sitzung vom 16. Dezember über den ihm überwiesenen Entwurf einer Äenderung der Personalbauoerordnung und des Beanttenrechts. Weiterhin nahm er zu grundsätzliches Fragen Los StaatsMushalt- pianes Stellung und sprach sich dafür aus, daß der Haushaltplan nur fär ein Jahr aufgestellt wird

Frankfurt a. M., 24. Dez. Ln einem Hause der Vogelsang­straße wurden gestern nachmittag drei Personen, ein Mann und zwei Frauen, durch Gas vergiftet tot «mfgeiunden. Wie Wagners Süd­westdeutscher Nachrichtendienst erfährt, handelt es sich dabei nicht um einen Selbstmord, sondern um einen Unglllcksfall.

Bingen, 23. Dez. Die französche Besatzung ist von hier abgerückt. Nur eine kleine Uebergabe-Abteilung Ist noch im ehemaligen Viktoria- Hotel zurück geblieben.

Kassel. 23. Dez. Infolge der starken Schneeschmelze und der reichlichen Niederschläge der letzten Tage führen die Fulda und die Werra Hochwasser. An verschiedenen Stellen sind die beiden Flüsse bereits über die Ufer getreten und setzten weite Strecken des niedrig gelegenen Landes unter Wasser. Von den Oberläufen wird weiteres Steiaen gemeldet

Münstereifel, 24. Dez. Im Verlauf von Familienzwistigkeiten stach der Lokomotivführer Heimes seinen Schwager mit einem Schraubenzieher in den Hals und flüchtete dann. Der Verwundete und vier andere Verwandte folgten Heimes in seine Wohnung, wo ihn einer der Verfolger durch den Kops schoß. Heimes erlag seiner Verletzung im Krankenhaus. Die fünf Personen wurden in Haft genommen.

Halle, 23. Dez. Der einer hiesigen Reederei gehörige Lastkrahn I. K. 14", auf dem 9000 Zentner Getreide verfrachtet waren, ist heute mitrag bei Lettin bei Halle gestrandet. Der Kahn hatte in­folge des Sturmes und der Verschiebung einer Boje die Fahrtrichtung verloren. Alle Versuche, den Kahn vor dem Versacken zu retten scheiterten, sodaß zu befürchten ist, daß ein großer Teil der Ladung verloren geht. Bisher konnten nur 1000 Zentner umgeladen werden.

Berlin. 23. Dez. Entgegen der bisherigen Nachricht, daß Dr. Luther und Dr. Stresemann Berlin für die Weihnachtsseiertage verlassen werden, berichtet dieB. Z.", daß beide Minister die Reichshauptstadt erst nach Weihnachten verlassen werden und wahr­scheinlich unmittelbar nach Neujahr wieder zurückkehren. Auch der, Reichspräsident bleibt in Berlin. LautLokalanzeiger" haben sich heute abend nach kurzer Verhandlung die deutsch-soziale Partei unter Führung von Richnrd Kunze und die deutsch-völkische Freihettspartei unter Führung von Wulle zu einer völkischen Arbeitsgemeinschaft zu- sammengeschlössen. Nachdem der Oberbürgermeister von Nürnberg, Dr. Lupe, gegen das Urteil in dem Prozeß gegen den völkischen Landtagsabgeordneten Streicher Revision eingelegt hatte, Hot nun­mehr auch der Verurteilte Revision beim Reichsgericht eingelegt.

Aus dem Schlosse Naklu in Schlesien, das dem Fürsten Donners- marck gehört, erschossen zwei maskierte Räuber den Schloßwächter und entkamen, ohne eine tzpur zu hinterlassen. , ,, ,

Schneidemühl, 23. Dez. Gestern nachmittag mußte in Lanken im Kreise Flatow ein polnischer Freiballon, der vom Sturme verschlagen worden war, notlanden. Die beiden Insassen, zwei polnische Ober­leutnants. standen völlig mittellos da. Der Oberpräsident in Schnei­demühl streckte ihnen das Geld zur Heimreise vor. Das polnyche Konsulat in Schneidemühl hat den Betrag zurückerstattet.

Wien. 23. Dez. In der Nähe von Fritzens bet Innsbruck ken- terte bei Inn-Regulierungsarbeiten eine Zille. Vier Arbeiter ertranken in der reißenden Strömung. ^ ^ .

Wien, 23. Dez. Auf Anzeige des Reichsverbandes der deutschen Fell- und Rauchwarenfirmen in Leipzig wurde der in Wien wohn­hafte Kommissionär Markus Hirsch-Fröhlich, der in Wien. Krakau

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