>, wurde 'bei hohem See­lsand bei -der-Jnsel Oesel der Mannschaft und der begann--eine Fahrt aus rnd Schneegestöber. Die Verzweiflung, das Kind . So ging die Schreckens- r. Das Boot war durch g bereist, als in höchster erreicht wurde; in einer m liebevolle Aufnahme, affen gekentert und trieb urde festgestellt, daß der rhrten, sondern nur ftir

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Schöffengericht stand der ölfel aus Fürth wegen n Oktober d. I. stellen- ' wenig Geld zu seinem Er verkaufte angeblich in verschiedene Häuser, des Gottlieb Burkhardt iderkasten eine goldene twa 500 M. Im Hotel -etten angeeignet haben, »er Uhr mit Kette gab bgenommen, so daß der m kommen wird. Die re Zuchthaus. Das Ge­rader Umstände auf eine gen des Diebstahls der der Zigaretten wurde chen Gefängnis bestraft, rgshaft verbüßt zu be- >elt gegen den 24 I. a. von Calmbach wegen I. Am Kirchweihsonn- m 7 Uhr, war Fischer beim Tanz. Vor der nem Adolf Roller in seine Juppe. Während tschaft begeben wollte, ffindliche 44 Jahre alte au und Kindern. Ohne in roher Weise ein, so H über Schmerzen in antragte gegen Fischer erkannte wegen Kör- sbeschädigung auf eine e Tragung der Kosten :drich Fischer, 24 Jahre ssen wogen Widerstand letzung, sowie die drei chöffengericht. Am 2.

- Fischer den in Calm- r um Beistand gegen ohe, gebeten. Bregler Fischer, fand denselben veg. Auf der Straße kündigte ihm die Fest- >aus, evtl, in den dort veiterer Vorkommnisse Fischer erklärte dem Haftbefehl, auf Grund gen und wurde gegen Boden, verletzte den ß ihn im Verlauf des das Knie, so Laß der i)urch den Streit hatte gesammelt, der Ober- hm beizustehen, jedoch »berlandjäger die Um- was teilweise geschah, ustav Rau, sämtliche ) standen daher heute atsanwaltschaft bean- e von zwei Monaten.

-, suchte die Anklage iellte den Antrag auf verurteilte Fischer zu wie Tragung der Ge- wurden wegen Auf- nenksprechenÄ auf -die rde verhandelt gegen : Oberkollbach wegen i geständig. Rechts- üdigte, stellte Antrag Das Gericht erkannte Naturkunde und Be- gung der Kosten des

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Ochsen 460560, Stiere Mark. Herbertingen: !0 - 500, Kalbinnen 450 !. Laupheim: Kälber rk.

3845 Mark. Lau- Mark Laupheim: -bürg: Ferkel 2840,

50, Roggen 9 509.60, Mark Heidenheim: > Mark, Lauingen: 20, Haber 9 Mark. l2, Haber 8.50 Mark. -10 40, Haber 7.S0 bis Ulm: Weizen 11.50 erste 8.909 85, Haber

kürnberger Oberbürger- isttschen Landtagsabge» einer Bläitermeldung >en Angeklngien wegen ler Nachrede zu sechs amten Kosten des vier-

>g stimmte einstimmig > zu, der die Haftent- agärtner für die Dauer lscher Antrag auf Auf- istischen Abgeordneten en.

in Teil der belgischen Ken. Man nimmt an,

daß das linksrheinische Düsseldorf Mitte Januar ganz geräumt sein wird. Die Belgier haben bisher etwa 3000 Mann aus dem von ihnen besetzten. Gebiet zurückgezogen. Es handelt sich dabei zum arößten Feil üm Leute, deren Dienstzeit beendet war. Die Franzosen sind in Bonn eifrig mit dem Abtransport von Material beschäftigt. Nie es heißt, wollen sie bis Weihnachten 1000 Waggon Material abgefahren haben.

Hamm, 9. Dezbr. Auf der ZecheHerne" ereignete sich gestern ein schwerer Unfall. Durch die Unvorsichtigkeit eines Schlossers explo­dierte der große Gußeisenbehälter des Destilierapparates und brach auseinander. Der obere Teil stürzte ein und begrub drei im Raume beschäftigte Arbeiter unter sich. Alle drei trugen lebensgefährliche Verletzungen davon. Der angerichtete Schaden ist enorm.

Berlin, 9. Dez. Der Reichstagsausschuß für das Bildungswesen nahm den K l Abs. 1 des Gesetzentwurfes zur Bewahrung der Jugend vor Schmutz- und Schundschriften entsprechend einem Antrag der so­zialdemokratischen Abg Schreck und Löwenstein an. DieVossische Zeitung" meldet: Im Reichstag schweben Erwägungen, den für die Erreichung der vollen Friedensmiete festgesetzten Termin vom 1. April IS26 mit Rücksicht aus die allgemeine Notlage hinauszuschieben. Nach der interfraktionellen Besprechung über die Regierungsbildung tagte die sozialdemokratische Fraktion, ohne einen Beschluß bekannt zu geben. Im Haushaltsausschuß des Reichstags wurden die Forderungen der Beamten zurückgestellt, bis die Neuordnung der Erwerbslosensürsorge erledigt ist. Das Gerücht, wonach der Intendant Max von Schillings vom preußischen Fiskus einen Schadenersatz von 200000 Mark verlangt, ist nicht richtig. Die Wage begehrt lediglich die Feststellung, daß die fristlose Entlassung unrechtmäßig und ihm seine vertraglichen Bezüge weiter zustehen.

Kiel, 9. Dez. Auf dem LinienschiffHannover" tötete heute snih eine herabstllrzende Pinasse einen Heizer. Die Schiffe im Kieler Hasen setzten die Flagge auf Halbmast.

Brüssel, 9. Dez. Der sozialistische Abgeordnete Nahtien brachte in der Kammer einen Gesetzentwurf zur Herabsetzung der Militärdienst­zeit auf ein Jahr ein.

Madrid, 10. Dez. Aus Bilbao wird gemeldet, daß der von dort abgegangene Personenzug gestern bei Quintanilleja mit einer Loko­motive zusammenstieß, wodurch mehrere Wagen entgleisten. Ver­schiedene Personen wurden dabei verletzt. Auf den entgleisten Zug fuhr mit voller Geschwindigkeit ein von Madrid kommender Schnell­zug. Der Zugführer des Personenzugs wurde getötet. Zahlreiche Reisende des Schnellzuges und des Personenzuges wurden zum Teil schwer verletzt. Hilsszllge wurden nach der Unglllcksslätte abgesandt.

Washington, 9. Dez. In der Frage der Freigabe des beschlag­nahmten deutschen Eigentums haben die deutschen Interessenten nun­mehr dem unter Mitwirkung des Schatzamtes zust mdeqekommenen Kompromiß zugestimmt. Damit sind die gestern in der Botschaft des Präsidenten erwähnten Verhandlungen beendigt und der Weg für eine parlamentarische Behandlung der Frage geöffnet. Man rechnet in politischen Kreisen damit, daß der Präsident nunmehr eine beson­dere Botschaft an den Kongreß richten wird, in der er die Zustimmung zu dem Kompromiß und die Freigabe des sequestrierten Eigentums empfehlen ivird.

Wieder die alten Brotpreise.

Die Bäckerinnung Stuttgart teilt mit, daß mit Wirkung vom Freitag, 11. Dezember, ab die Brotpreise wieder auf den alten Stand erhöht werden mit 35 Pfennig für 1 Kilo­gramm Schwarzbrot und 40 Pfennig für ein Kilogramm Halbweißbrot. Zur Begründung für diese die Volksstimmung erregende Maßnahme weist die Innung darauf hin, -daß die Erhöhung unabwendbar geworden sei durch das seit Anfang November eingetretene stetige Steigen der Wehlpreise von Z3.50 und 40.50 Mark auf 36.50 und 44.50 Mark. Seit vier Wochen sei das Bäckergewerbe dem Steigen der Mehlpreise nicht mit den Brotpreisen nachgefolgt. Wenn das Bäckergewerbe Mn trotzdem nicht auf den Preis gegangen ist, zu dem es auf Grund der Mehlpreise und besonders auch der seit Oktober v. F. gestiegenen Unkosten sich berechtigt geglaubt hätte, so sei dies nur in der Hoffnung geschehen, daß es doch noch gelingen möge, die Mehlpreise wieder zu senken. Wenn diese Hoffnung trügt, müsse mit einer weiteren Brotpreissteigerung gerechnet werden. Möge die Andeutung, die im Schluß dieser Mittei­lung zum Ausdruck kommt, keine Verwirklichung finden! Es ist schon eine schwere Enttäuschung, daß die Brotpreise wieder den alten Stand erstiegen haben und die Verbraucher rechnen mit aller Bestimmtheit damit, daß bei einem Rückgang der Meblpreise nicht wieder so viel Zeit verfließt, bis die Brot- weise diesem Rückgang folgen. Jeder Stand soll sein Aus­kommen haben, darüber hinaus müssen die Bedürfnisse der Allgemeinheit berücksichtigt werden.

Das Urteil im Dolchstoßprozeß.

München, 9. Dez. Im Dolchstoßprozeß wurde heute vormittag 1v Uhr von dem Vorsitzenden, Amtsgerichtsdirektor Frank, das Urteil verkündet, der bekanntlich auf Grund einer Anklage des Herausgebers derSüddeutschen Monatshefte", Professor Cotzmann, Wgen den Verantwortlichen Schriftleiter der sozialistischenMünchener Post", Gruber, hier ver­handelt worden war. Der Beklagte, Schriftleiter Gruber, wurde wegen fortgesetzter Vergehen teils der Beleiühguno teils der üblen Nachrede zu einer Geldstrafe von 30 oq Mark, evtl. 30 Lagen Gefängnis und Tragung sämtlicher Kosten verurteilt.

Dem Privatkläger wird das Recht zugesprochen, das Urteil in derMünchener Post" und imVorwärts" öffentlich bekannt zu geben.

In der Urteilsbegründung wird ausgeführt:Die in Dem Artikel derMünchener Post" enthaltenen Ausdrücke und Wen­dungen sind geeignet, den Privatkläger verächtlich zu machen und in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen. Dazu kommt die Behauptung, der Privatkläger habe mit der Heraus- Säbe der beiden Hefte die Geschichte gefälscht. Diese behauptete Tatsache ist durch Len Verlauf des Prozesses nicht als wahr erwiesen worden. Das Ergebnis der Beweisaufnahme mag nach der einen oder anderen Richtung auch für Zwecke der Ge­schichtsforschung dienlich sein, im Privatklageverfahren ist es nur in dem durch den Zweck dieses Verfahrens beschränkten Umfang auszuwerten. Für das Privatklageverfahren ist dem­zufolge aus dem Ergebnis der Beweisaufnahme festzustellen: Bewußt und absichtlich auf die Zertrümmerung der deutschen Wehrmacht gerichtete Handlungen hinter der Front sind in den späteren Kriegszeiten erfolgt. Zu Liesen Handlungen zäh­len insbesondere die Verbreitung von Flugschriften, Flugblät­ter mit einem den Kampfeswillen zu lähmen bestimmten, auf- riihrerifchn Inhalt, revolutionäre Propaganda in Wort und Schrift, auch einzelne Streiks, inbesondere Streiks der Rü­stungsindustrie. Solche Handlungen sind, sei es in der Form von Aufforderungen, sei es in der Form unmittelbarer Betei­ligung von Angehörigen der Unabhängigen Sozialdemokrati­schen Partei und von Angehörigen noch weiter linksstehender

Gruppen vorgenommen worden. Die Darstellung in den Hef­ten ist teilweise irrig und unrichtig. Jrrtümer und Unrichtig­keiten finden sich auch in änderen geschichtlichen Darstellungen. Die Geschichtsereignisse des Weltkrieges liegen noch viel zu kurz zurück, als Latz jetzt schon zu Forschungen und einiger­maßen sicheren Feststellungen nötige Unterlagen zugänglich wären. Die Archive der Müde sind noch nicht geöffnet. Der Angeklagte will mit der Aufnahme der Artikel nur berechtigte Interessen wahrgenommen:haben. Die Zugehörigkeit zu einer -Politischen Partei erfüllt Liese Forderung noch nicht. Der An­geklagte ist in den beiden Heften weder mit Namen genannt noch sonst erkennbar gemeint." Die Urteilsbegründung läßt daher die Wahrung berechtigter Interessen für Gruber nicht gelten und fährt dann fort:Die beleidigenden Aeußerungen sind gebraucht worden während des Wahlkampfes und bei Ab­wehr von als schwersten Borwürfen empfundenen Ausführun­gen. Das ist strafmildernd. Es berechtigt allein dazu, von der angesichts der außerordentlichen Schwere der Ehrenkränkung an sich gebotenen Verhängung einer Freiheitsstrafe Abstand zu nehmen. Die «beleidigenden 'Wendungen sind ganz gehässig und überlegt grob. Der Angeklagte hat ihre außergewöhnlich ehrenverletzende Wirkung durch die am ersten Tage der Haupt­verhandlung erhobenen, am letzten der Hauptverhandlung al­lerdings wesentlich geschwächten unbegründeten Borwürfe der Bestechlichkeit des Privatklägers zu schärfen sich nicht gescheut."

Das Gerichtsurteil betont, daß die Mehrheit des deutschen Volkes, auch die Jn-düstriearbeikerschaft, den 'Sieg gewollt hat. Es beschränkt den Anteil an der Zersetzungstätigkeit mit Recht auf die Mitglieder der Unabhängigen Sozialdemokratie und weiter linksstehender Parteigruppen und wertet die Wirkung dieser Zermürbungspropaganda dahin aus, -daß im großen und ganzen das Frontheer davon unberührt geblieben ist. Das deckt sich durchaus mit dem, was General von Kühl als Sach­verständiger in diesem Prozeß ausgesagt hat. Irgend eine Mitschuld der Mehrheitssozialdemokratie an der Wühlarbeit im Heere eine Beschuldigung, die Professor Coßmann selbst im Laufe des Prozesses ausdrücklich fallen ließ kann auch nach den Feststellungen des Gerichtsurteils in keiner Weise be­hauptet werden. Es ist das Berdienst des Münchener Gerichts, mit seinen ruhigen und leidenschaftslosen Urteilsgründen einer Tendenzlüge den Boden entzogen zu haben, die wie kaum eine andere die politischen Kämpfe des deutschen Bolkes im .Laufe der letzten Jahre vergiftet hat. Wenn der Verurteilte gegen das Urteil Berufung einlegen sollte, so wird .sich Liese im we­sentlichen Wohl gegen die juristischen Ausführungen über die Nichterbringung des Wahrheitsbeweises, die mangelnde Legiti­mation zur Wahrung berechtigter Interessen und die Höhe der Strafe zu richten haben. Ueber den historischen Tatbestand weiter zu rechten, wird einst an der Zeit sein, wenn die heute noch unerschlossenen Quellen über den Krieg im Jnlande und Auslande geöffnet sind.

Voraussichtliche Berufung des Beklagten.

München, 9. Dez. Die Verkündung des Urteils im Dolch­stoßprozeß verlief ohne Kundgebungen. Voraussichtlich wird die beklagte Partei Berufung gegen das Urteil einlegen. Annahme eines Mißtrauensantrags gegen die thür. Regierung.

Weimar, 9. Dez. In der heutigen Landtagssitzung wurde nach der Debatte über die Locarnoverträge ein Mißtrauens­antrag der Demokraten mit 39 gegen 20 Stimmen bei 11 Stimmenthaltungen abgelehnt. Ein Mißtrauensantrag Marsch- ler (Nat.-Soz.) erhielt nach Streichung des Wortesschärfste" vorMißbilligung" 36 Stimmen, darunter solche der Regie­rungsparteien. Dagegen stimmten 12 Abgeordnete, darunter solche der Deutschen Bolkspartei. Der Stimme enthielten sich 22 Abgeordnete, darunter die Sozialdemokraten. Ein sozial­demokratischer Antrag, die Sitzung so lange zu vertragen, bis die Regierung in dem Landtag erschienen sei, wurde in zwei­maliger Abstimmung mit 33 gegen 32 Stimmen abgelehnt. Demokratische Entschließungen zu Gunsten der Landwirtschaft.

Berlin, 9. Dez. Fm Reichstag gingen zu-m Haushalt des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Ent­schließungen des Abg. Rönnebuvg (Dem.) ein, wonach die Reichsregierung unverzüglich dafür sorgen soll, daß der Land­wirtschaft die nötigen Düngemittel durch eine entsprechende Kredithilfe zugesührt werden. Ferner soll die Wiederbeschaf­fung von Realkrediten für die Landwirtschaft in die Wege geleitet werden. Weiter soll in Ergänzung des Preisabbau­programms der Regierung auf die Organisationen der Ver­pächter, insbesondere auf dietote Hand" der Länder und Ge­meinden, dahin eingewirkt werden, Laß den Pächtern .angesichts ihrer wirtschaftlichen Notlage ein kräftiger Pachtnachlaß ge­währt wird.

Die Finanzlage des Reiches.

Berlin, 9. Dez. In der heutigen Sitzung des Haushalts­ausschusses gab ein Vertreter des Reichsfinanzministcriums einen Neberblick über die finanzielle Lage des Reiches. Da­nach werden Länder und Gemeinden rund 325, das Reich rund 100 Millionen Mark mehr gegenüber dem Haushaltssoll er­halten. Dieses Mehraufkommen bedeutet .aber keine Ueber- schußwirtschaft, da die Länder bereits 'dafür Ausgaben in ihren Etats eingestellt haben (!) und das Reich es braucht, um seinen Etat überhaupt ausgleichen zu können. Das Jahr 1925 habe, wie weiter mitgeteilt wurde, in der ersten Hälfte höhere Ein­nahmen gebracht, als die zweite Hälfte bringen werde. Es sei unrichtig, daß Las Reich Mittel in der Kasse habe, über die es zeitweilig oder dauernd verfügen könne. Außerdem wies der Vertreter des Finanzministeriums darauf hin, .daß für das Etatsjahr 1926 300 Millionen Mark Reparationszahlungen aufzubringen seien. Wie die später fällig werdenden Beträge erstattet werden sollen, ist noch völlig ungewiß. Zur Beurtei­lung der von den Parteien zur Beamtenbesoldungsfrage ge­stellten Anträge teilte der Vertreter der Regierung mit, ärß der sozialdemokratische Antrag, der eine Erhöhung der Grund­gehälter um 30 respektiv 20 Prozent vorsieht, dem Reich Mehr­kosten in Höhe von insgesamt 673Z Millionen Mark verur­sachen würden. Schon eins vom Hundert Erhöhung der Grundgehälter sämtlicher Beamten würden alles in Allem 25 Millionen R.M. jährlich kosten. Den gesamten Besoldungs­aufwand an Grundgehältern mit sämtlichen Zuschüssen beziffert der Regierungsvertreter auf rund 8,4 Milliarden Reichsmark jährlich.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 9. Dez. Nach Ueberweisung des Gesetzentwurfes über die Aenderung der Lohnsteuer an den Steuerausschuß

und Ablehnung eines kommunistischen Antrags auf beschleu­nigte Erledigung der Anträge auf Erhöhung der Erwerbs­losenfürsorge und Unterstützung für Kurzarbeiter trat der Reichstag in die dritte Beratung des Haushalts des Reichs­ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ein. Jy der Aussprache wies Reichsernährungsininister Graf Kanitz auf die schwere Notlage der Landwirtschaft hin, die aber nur ein Teil der allgemeinen Absatzkrisis der Wirtschaft sei. Die Zins­belastung der Landwirtschaft sei Heute wesentlich größer als in der Vorkriegszeit. Man müsse die landwirtschaftlichen Ver­pflichtungen, die bis MM Frühjahr nicht in Realkredit über­führt werden können, bis nach der Ernte prolongieren. Die Reichsbank sei bereit, Erleichterungen zu gewähren. Die Not der Landwirtschaft werde dadurch verschärft, daß der Getreide- Preis unter, die Produktionskosten jedoch eher über dem Welt­marktpreis liegen. Zahlenmäßig habe die Landwirtschaft in der letzten Ernte den deutschen Getreidebedarf gedeckt. Die jetzige Spannung zwischen Getreide- und Brotpreis sei zu groß. Die' jetzige Krise werde noch lange anhalten. Auf die Regierung allein, die ihr möglichstes tun werde, dürfe sich die Wirtschaft nicht verlassen. Doch sei Pessimismus in dieser Frage geradezu ein vaterländisches Berbrechen. Hilfe könne nur der Wirtschaft im Ganzen, nicht einem einzelnen Zweig gebracht werden. Hierauf wurde die Weiterberatung auf Donnerstag 2 Uhr vertagt.

Die Zeppelin-Eckener-Spende.

»Berlin, 9. Dez. Heute fand eine Sitzung des Vorstandes des Kuratoriums der Zeppelin-Eckener-Spende des deutschen Volkes unter Vorsitz Eickeners statt, in der festgestellt wurde, daß das bisherige Ergebnis der Sammlung durchaus befriedigt, La es für den verhältnismäßig kleinen Teil des deutschen Rei­ches, der das bisherige Ergebnis der Sammlung gemeldet hat, bereits weit über 1 Million Mark beträgt. Es darf daher mit Bestimmtheit damit gerechnet werden, daß das Ziel erreicht wird, wenn in den übrigen Landesteilen die Sammlung ähn­lich ausfällt. Auf Grund der vorliegenden Revisionsberichte wurde einmütig die Geschäftsführung und der organisatorische Ausbau anerkannt und der Leitung der Spende aufrichtiger Dank ausgesprochen.

Zur Abfindung des Hohenzollernhauses.

Der Generalbevollmächtigte des vormals regierenden preu­ßischen Königshauses, Geh.-Rat Dr. v. Berg, betont in einer Erklärung über den Vergleich zwischen dem preuß. Staat und dem Hohenzollernhaus, daß sich Las Königshaus in weitgehen­dem Maße bereit gezeigt habe, der finanziellen Lage und den kulturellen Interessen des Staates, sowie der allgemeinen Wirtschaftsnot Rechnung zu tragen. Es habe auf einen Wert von 7080 Millionen Mark verzichtet. In Anbetracht der großen Verarmung des Staates sei auch auf die Kronrente ver­zichtet worden. Die Vermögenswerte des Königshauses kämen 49 Köpfen zugute, nicht einer einzelnen Person. Durch Ent­wertung und die Kriegssiolgen seien den Hohenzollern rund 100 Millionen Goldmark verloren gegangen. Auf Grund des Vergleichs würde das gesamte Königshaus jährliche Einkünfte von 2 Millionen Mark haben. Nach den amtlichen Schätzungen erhalte der Staat auf Grund des Vergleichs einen Vermögens­wert von insgesamt 873 Millionen, während dem Königshaus Werte von insgesamt 100 Millionen zufielen, also ein -Sechstel, oder 17 Prozent der gesamten Vermögenssubstanz.

Der Fall Jurjeivskaja geklart.

Berlin, 9. Dez. Nach einer Mitteilung des Berliner Po­lizeipräsidiums haben die Ermittlungen in der Angelegenheit der verschwundenen Sängerin Jurjewskaja ergeben, daß -die Ehefrau von Bremer, mit Künstlernamen Jurjewskaja, sich seit einiger Zeit in schwerer seelischer Bedrückung befand. Um Er­holung zu finden, war sie im Einverständnis mit ihrem Ehe­mann nach der Schweiz abgereist. Durch diese Reise wollte sie zugleich dem Konzert, -das am 3. Dezember im Gewandhaus in Leipzig unter ihrer Mitwirkung stattfinden sollte, aus dem Wege gehen, da sie sich den Anforderungen eines Konzertes nicht gewachsen fühlte. Um- einen Urlaub von der Staatsoper zu erwirken, hat der Ehemann mit ihrem Einverständnis auf einem im Osten Berlins gelegenen Postamt ein Telegramm an Bremer des Inhalts abgegeben, daß die Mutter der Sängerin schwer erkrankt sei und Liefe -sofort nach Dorpat kommen solle. Auf Grund dieses -der Staatsoper übermittelten Telegramms wurde die Sängerin beurlaubt. Der Ehemann brachte seine Frau selbst zum Bahnhof. Vier Tage nach der Abreise erhielt von Bremer aus Andermatt einen Brief, in dem die Sängerin ihren Gatten bittet, er möge ihr verzeihen, wenn sie ihm Kum­mer bereite. Er möge allgemein verbreiten, daß sie durch Herzschlag verstorben sei. Sie -werde aus dem Leben scheiden. Das Schweigen des Herrn -von Bremer zunächst erklärt sich aus der letzten Mtte seiner Frau, nichts von Selbstmord an die Oeffentlichekit dringen zu lassen.

Die Fraktionsbesprechungen.

Berlin, 9. Dez. Zu der Parteiführerbesprechung im Reichs­tag erfahren wir: Nach einleitenden Ausführungen der Abg. Koch und Fehrenbach unterhielt man -sich über die Fragen, die die Große Koalition ermöglichen oder ihr entgegenstehen. Die Fraktionen sollen sich nun selbst mit der Angelegenheit beschäftigen. Bei den Fraktionen besteht der Wunsch, daß der Reichspräsident, gleichviel wie jetzt die Verhandlungen über die Große Koalition ausgehen, zunächst eine Persönlichkeit mit der Bildung der Regierung beauftragt, die dann am besten in der Lage sein würde, als gegebener Mittler zwischen den Parteien zu wirken.

Aufhebung der Finanzkontrolle über Österreich Ende Juni 1926

Genf, 9. Dez. Die Verhandlungen zwischen dem Finanz­komitee und den österreichischen Delegierten sind heute vormit­tag beendet worden. Danach wird die Finanzkontrolle durch den Generalkommissar Zimmermann, die ab 1. Januar 1926 weitere Erleichterungen erfahren wird, Ende Juni 1926 auf­gehoben. Der Verkehr des Pariser Kontrollkomitees der An­leihestaaten mit der österreichischen Regierung erfolgt -von -da ab direkt. Außer der österreichischen Frage wird der Rat heute nachmittag in öffentlicher Sitzung noch den Bericht über das finanzielle Sanierungswerk in Ungarn, ferner einige Minder­heitenfragen, darunter den deutschen Einspruch gegen das von Belgien erlassene Gesetz für die Verwaltung von Raunda- Urundi, die Frage -des polnischen Munitionslagers auf der Westerplatte bei Danzig und das Verfahren bei Minderheits- bcschwerden behandeln.

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^akiungserleicbterung nach jeweiliger Vereinbarung. - siacbmänniscke Leistung. -