Strom von Karlsruhe «bzw. Len Murgtalweriken nach dem Elektrizitätswerk Pforzheim geleitet werden. Es ist interessant zu sehen, wie diese turmartigen Masten ausgestellt und einbetoniert werden. — Der gestrige Birkenselder Brief bedarf einer Richtigstellung insofern, als auf Adolf - Bester, Fabrikant, nicht 1039 sondern 999 Stimmen entfielen.
Conweiler, 10. Dez. Bei der am Sonntag stattgefundenen Gemeinderatswahl haben 75 Prozent abgestimmt. Der bürgerliche Wahlvorschlag erhielt 4 Sitze. Gewählt wurden: Carl Scheurer. Gemeindepfleger, Friedrich Faaß, Rößlewirt, Joh. Rapp, Amts- und Polizerdiener, Carl Jäck, Zimmermann. Die Sozialdemokratische Partei erhielt 3 Sitze, gewählt wurden: Eugen Dill, Graveur, Paul Kücherer, Kabinettmeister, Carl Duß I, Goldarbeiter.
Loffenau, 7. Dez. Es war für Loffenau ein Ereignis, das gestrige Konzert des MännÄ rgesa ngvere i ns Liederkranz. Der Verein trat mit einer Reihe guter bewährter Chorwerke hervor und gleich beim „Spielmanns- knab" von Decker konnte die musikalische Durchfeilung durch glänzende Wiedergabe bewundert werden. Das Stimmenmaterial ist gut, ganz besonders die schön abgerundeten Bässe. Dazu die trotz des schwäbischen Dialekts einwandfrei saubere Aussprache, die auf wohldisziplinierte Schulung zurückzuführen ist. Kräftig und frisch kamen die künstlerisch hochstehenden Werke zur Wiedergabe, die davon zeugten, daß Herr Heinrich Langenbach (Gernsbach) als Chormeister dem etwa 70 Mann starken Chor ein vortrefflicher Führer ist. Mit den beiden nächsten Chören „Mein Heimattraum" und „Korsarengesang" von Ludwig Baumann ersang sich der Verein im Sommer dieses Jahres im Kursaal in Herrenalb bei einem größeren Sängerwettstreit die beste Tagesleistung. Hier trat beim ersten Chor «besonders die fein dynamische Abstimmung hervor, welche dem Chor eine geschmackvolle Deutung gab. Tiefen «Eindruck hinterließ Möhrings bekannter „Trompeter an der Katzbach", bei welcher Komposition man die eminente Kunst des Komponisten wie auch das Packende Miterleben der Sänger bewundern mußte, «die etwas starken Tenöre haben die schwierigen Stellen glänzend bewältigt. Der Chor wurde am Klavier und «durch Solotrompete begleitet, und ihm dadurch «den Charakter einer melodiösen Feldschlacht verliehen. Mit dem flottgesungenen „Küferlied" von Basthr und dem neckischen Volkslied „Ein Schlosser hat en G'sellen g'habt" schloß 'der Verein seine köstlichen, tadellos geglückten Darbietungen, die als ein Triumph sowohl für die wackere «Sängerschar als besonders auch für den temperamentvollen Dirigenten angesehen werden müssen. — Eine Streicherabteilung der Stadtkapelle Gernsbach unter altbewährter Leitung des Herrn Kapellmeister Ring leb bestritt «durch einige Präzis gespielte Musikvorträge den instrumentalen Teil des Konzerts. Der Verein kann auf sein erstes öffentliches Konzert mit «Stolz zurückblicken. Ein am Abend folgender Familienabend für die Mitglieder des Vereins «verlief «bei bestem Besuch in harmonischer Weise. -nt-
WÄxMWoerS ^
Stuttgart, 9. Dez. (Besitzwechsel.) Das Geschäftsgebäude des in Liguidation befindlichen Bankhauses Keller 6c Söhne ist nach einer Blätteremldung um annähernd 400 000 M. in den Besitz der Stuttgarter Straßenbahnen übergeMMgen. Das Gebäude soll als Verwaltungsgebäude verwendet werden.
Zuffenhausen, 8. Dez. (Explosionsunglück.) In der Gasfabrik erfolgte gestern nachmittag beim Austauen von Röhren in dem zum Gaskessel führenden Kanal eine Explosion. Hierbei wurde ein Deckel «des Kanals heraus-geschlag^n, wodurch ein 23 Jahre alter Hilfsarbeiter einen schweren Schädelbruch erlitt, der den sofortigen Tod zur Folge hatte.
Sulzbach a. M., 9. Dez. (Vogelnot.) Am Sonntag wurde beobachtet, daß eine girößere Anzahl Vögel, darunter eine Amsel, in der Nähe «der Murr bewegungslos saßen, auch bei ihrer Annäherung nicht «aufflogen. Als die Tierchen mit herbeigeholtem Sämig gefüttert waren, löste sich ihre Erstarrung. Anlage von Futterplätzen an solchen Sammelstellen in allen Orten empfiehlt sich dringend. Die Zahl der Vögel hat auffallend gegen die Vorjahre abgenommen...
Neckarsulm, 9. Dez. (Ein Durchgänger.) Das Lastauto «der Edska-Gesellschaft setzte sich vor dem Kaufhaus Jhlein ohne Chauffeur auf dem glatten Boden langsam in Bewegung die Straße abwärts und ging geradeaus auf «das Schaufenster des Hayd zu. Durch den Randstein jedoch wurde das Vorderrad ein wenig äbgelenkt und das Auto stieß nur an das Hauseck von Hayd. Beschädigt wurde die Dachrinne und einige Vorderteile des Autos. Ganz bestürzt eilte der Chauffeur herbei, als er sah, -wo sein Auto stand. Nicht weniger erschrocken sind Hayd, seine Tochter, sowie ein Reisender, als «sie auf den Anprall hin aus dem Laden eilten.
Reutlingen, 9. Dez. (Vom Arbeitsmarkt.) Die Arbeitsmarktlage hat sich seit dem letzten Bericht erheblich verschlechtert. Eine größere Anzahl von Betrieben hat infolge mangelnder Aufträge Kurzarbeit eingeführt. Zurzeit sind ca. 3000 Arbeitskräfte auf Kurzarbeit eingestellt. Mehr und mehr werden Entlassungen vorgenommen.
Ravensburg, 9. Dez. (Was alles gestohlen wird.) In letzter Zeit sind mehrere des nachts in «den wegen des elektrischen Kabels aufgegrabenen «Straßen aufgestellten OellamPen gestohlen worden. Solche Diebstähle «sind, da hiedurch die Verkehrssicherheit in Frage gestellt wird, doppelt verwerflich.
Friedrichshafen, 9. Dez. (Arbeitslosigkeit.) Die Arbeitslosigkeit in den hiesigen Betrieben nimmt fortwährend zu. Nachdem die Gießerei des Luftschiffbaus Zeppelin «schon längere Zeit nurmehr drei Tage in der Woche arbeitet, hat die «Schlosserei dieses Betriebs 22 Arbeiter entlassen, mit «dem Rest von zehn Arbeitern arbeitet sie ebenfalls nurmehr drei Tage in der Woche mit je achtstündiger Arbeitszeit. Die «Fabrik für Kunst-Edelsteine soll ganz stillgelegt werden. Die Lederfabrik Hüni 6c Comp- beschäftigt nurmehr etwas mehr als 50 Leute, gegenüber 110 im Vorjahr.
Soden
Aus Baden, 8. Dez. Auf der Station Niederschopfheim wurde beobachtet, daß der geschlossene Postwagen eines durchfahrenden Zuges brannte. Auf «der «Station Friesenheim wurde der Wagen ausrangiert. Man «schlug die Fenster ein, aber die Flammen schlugen an allen «Seiten des Wagens empor, der mit dem «gesamten Inhalt, Paketen von Stuttgart nach Freiburg, bis auf die Eisenteile verbrannte.
Taubcrbischofshcim. 9. Dez. (Jugendlicher Lebensretter.) Am Bahnhof in Unterbalbach fuhr die 3)4 jährige Anna Rüdel mit dem «Schlitten den Bahndamm hinab und dabei in die Tauber. Sie wurde schon von der Strömung fortgerissen, da sprang der auf das Geschrei des Schwesterchens herbeieilende
Hü jMkkü haben Sie am besten, wenn Sie Ihren
Bedarf in Anzügen, Winter-Mänteln, Schweden- und Gummi-Mänteln, Lodenjoppen, Windjacken und Arbeitshosen bei mir decken, krsiir Kralr, »erlös-ll.UMMMlW. kkorMlm.liöWiaMML
1 Ireppv.
14jährige Fritz Klumpp kurz entschlossen in die Tauber und rette die Kleine vor dem Tode des Ertrinkens.
Vermischtes
Frecher Diebstahl. In Sigmarittgen wurde in einer Wirtschaft einem hiesigen Herrn aus seinem Wintermantel eine Anzahl Staatspapiere entwendet. Der Bestohlene wollte die Pa-' Piere dem Finanzamt behufs Bescheinigung des Altbesitzes vorzeigen. Das Schlimmste an «der «Sachö ist, daß die Wertpapiere einer armen Dienstmagd gehören, die 40 Jahre lang dafür gearbeitet hat. Die 9kümmern der Papiere sind ausgeschrieben und Lei den Banken gesperrt, «sodaß sie der Dieb nicht verwerten kann.
Erbschaft. In Kalifornien verstarb in diesem Jahr ein aus dem Allgäu stammender Mann namens Andreas Keller, geb. am 4. Dezember 1856, der im Jahre 1881 nach Amerika auswanderte. Er hat ein Vermögen von 4000 Dollar hinterlassen. Wenn Verwandte des Genannten bis 1. Januar 1926 nicht ausfindig gemacht werden, verfällt die Hinterlassenschaft dem amerikanischen Staate.
Ein wahnsinniger Revolverheld. Eine furchtbare Bluttat, die von einem Algerier, anscheinend in einem Wahnsinnsanfall, verübt wurde, wird aus Bordeaux gemeldet. Der Täter, «der ln einem Hotel wohnte, hatte dem Zimmermädchen geklingelt und es mit einem kleinen «Auftrag wieder entlassen. Während das Mädchen die Treppe Hinabstieg, «bedrohte es der Algerier plötzlich mit mehreren Revolverschüssen.' Das Mädchen kam unverwundet davon, während zwei Insassen des Hotels, die auf die Schüsse herbeieilten, verletzt «wurden. . Der Algerier zag sich hieraus auf sein Zimmer zurück und begann «von einem Fenster «aus ein «wohlgezieltes Feuer auf ein gegenüberliegendes Kaffee zu eröffnen. Eine Kellnerin wurde getötet und drei Gäste erheblich verwundet. Als die Polizei in das Hotel eindrang, um den wilden Schützen festzunehmen, sprang dieser aus dem Fenster und ergriff, immer schießend, über «die Dächer die Flucht.
Ein moderner Don Juan. In Leeds (England) wurde letzte Woche ein Ire, namens Patrick Morgan, «der Sohn angesehener Eltern, zu zehn «Jahren Zuchthaus verurteilt, «der Anspruch darauf erheben kann, ein Meister-Bigamist genannt zu werden. «Sein Lebenslauf, wie er vor «dem Gericht aus-gedeckt wurde, war der eines Don Juans aus Gewinnsucht und gewährte zugleich merkwürdige Einblicke in die Gehchmnisse «weiblicher Herzen. Schon 1911 wurde er als Bigamist und Betrüger zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt; der 50jährige Mann unterhielt «damals Beziehungen zu 42 Frauen! Als er Ende 1918 aufhörte „Seiner Majestät Gast zu sein", mit andern Worten, als er aus dem Zuchthaus herauskam. nahm er seine Tätigkeit sofort wieder auf, schloß mindestens drei weitere Heiraten und knüpfte zahlreiche sonstige „Verhältnisse" an. Von dem Geld, das er während seiner zwanzigjährigen Tätigkeit als Frauenjäger zusammenscharte, hat er sich in einer Londoner Vorstadt ein schönes Haus gekauft, «das er sein „Depot" zu nennen Pflegte und wo ihm «viele seiner verführten und geplünderten Opfer Besuche abstatteten. Als die Polizei in dieses „Depot" eindrang, fand sie dort ein sorgfältig «geführtes Register aller seiner Liebschaften, ein Archiv mit zehntausend Dokumenten, darunter einige fünftausend Liebesbriefe, «meist sehr leidenschaftlicher Natur, und ein alphabetisches Verzeichnis der Adressen aller «seiner -Opfer, wobei jeder Adresse der Name beigefügt «war, unter dem «er mit der jeweiligen Adressatin korrespondierte. Das erstaunliche an der «ganzen Angelegenheit war, daß «die Liebe vieler dieser Frauen seine Entlarvung überstand. Nicht eine seiner Frauen benachrichtigte die Polizei; eine warnte ihn telegraphisch, als die Polizei Erkundigungen nach ihm einzog; wieder eine andere warf sich ihm um den Hals und schwor ihm «ewige Liebe, als sie ihn auf einer sogenannten Jdentifizierungsparade «auf «der Polizeiwache erkannte. Der Polizei sind zwanzig seiner Heiraten bekannt; sie bezweifelt aber nicht, -daß damit die Liste «durchaus nicht erschöpft ist. «Seinen Opfern hat er noch über 100 000 Mark abgenommen, und als er in Bradford «verhaftet wurde, hatte er mit einer reichen Witwe angebandelt und ihr «bereits 15 000 M. abgeschwindelt. Sie, wie «die meisten seiner Opfer, weigerte sich, gerichtlich gegen ihn vorzugehen. Die Frauen rühmen «sich gerne eines schärferen Blickes im Durchschauen der Menschen; in diesem Fall versagte er «ganz. Dem Heiratsschwindler standen Frechheit und niedere Gesinnung aufs Gesicht' geschrieben. Er verstand sich aber offenbar auf Frauenherzen und besonders das einsamer Frauen mittleren Alters, «die unterdrückter Muttertrieb und Geschlechtstrieb «blind machten. Seine Lioblingspose' war die des einsamen Junggesellen, der Trost suchte und «geben wollte.
Der Fehlbetrag her Wembley-Ausstellung. Amtlich wird mitgeteilt, «daß der «bisher festgestellte Fehlbetrag der Wembley- Ausstellung 31600 000 Mark «beträgt, und daß er sich noch erhöhen wird, wenn «die noch nicht «verwirklichten Aktiven nicht den Höchstbetrag bringen, zu «dem sie eingesetzt wurden. Der heute festgestellte Mindestfehlbetrag bedeutet, daß «die Zeichner des Garantiefonds jedenfalls drei Viertel der gezeichneten Summe zahlen müssen bis zum 1. Januar 1926. Den bis dahin nicht gezahlten Betrag müssen sie zu fünf Prozent verzinsen. Für «die Steuerzahler bedeutet «dieser Ausgang eine Einbuße von mindestens 16 X- Millionen Mark.
Die Prügelstrafe in England. Ein ungetreuer Diener, der in Abwesenheit «seines Herrn dessen Frau «knebelte und fest- iband und dann alles im Hause «befindliche Geld stahl, wurde von einem Londoner Gericht zu sieben Jahren Zuchthaus und 20 Hieben mit der neunschwänzigen Katze verurteilt.
Mit einem zweijährigen Kind zwölf Stunden im Rettungsboot. «Eine furchtbare Fahrt durch Eis und Sturm hat «der Segler Norma in «der östlichen Ostsee erlebt. Das Schiff hatte vor einigen Tagen den Hafen Walkom in «Finnland verlassen, um eine Holzladung nach Schleswig-Holstein zu bringen. An Bord befanden sich vier Mann Besatzung und «die Frau des Kapitäns mit ihrem zweijährigen Kinde. Nachdem der finnische Meerbusen Passiert war, geriet der Segler in schweren Sturm und Eisgang. Von Eisschollen leck gestoßen, begann es zu sinken. Versuche, «das Wasser auszupumpen, waren erfolglos, da die das Schiff überschlagenden Sturzwellen «sofort gefroren. Man ging «daran, «die Ladung über Bord zu werfen, das Holz war aber festgefroren, alles an Bord war vereist. Als «das ganze
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Schiffsbord bereits unter Master stand, wurde «bei hohem Seegang in der Nähe «der kleinen- Insel Filsand «bei -der Insel Oesel das Rettungsboot klargemacht und von der Mannschaft und der Frau mit «dem Kinde bestiegen. Es begann«.eine Fahrt aus Leben und Tod bei furchtbarer Kälte und Schneegestöber! «Die Mannschaft ruderte mit «der Kraft «der Verzweiflung, das Kind ' lag halb erstarrt im Schoße der Mutter. So ging «die Schreckensfahrt zwölf Stunden laug der «Küste-zu. Das Boot war durch die überstürzenden Wellen bereits völlig vereist, als in höchst^ Not das Oeselsche Küstendorf Rahster erreicht wurde; in einer Fischerhütte fanden die Schiffbrüchigen liebevolle Aufnahme. Segler Norma war bald nach dem Verlassen gekentert und trieb ab. Vor «dem Hamburger «Seeamt wurde festgestellt, daß der Kapitän keine Erlaubnis für große Fahrten, sondern nur für K üstenfahrten hatte. _
Gerichtssaal. —
Neuenbürg, 5. Dez. Vor dem Schöffengericht stand der 40 Jahre alte, ledige Kellner Paul Wülfel aus Fürth wegen Diebstahls im Rückfall. Wülfel «kam im Oktober d. I. stellensuchend nach Herrenalb und hatte auch wenig Geld zu seinem Lebensunterhalt zu seiner Verfügung. Er verkaufte «angeblich selbstverfertigte Postkarten und kam so in verschiedene Häuser, unter anderem auch in die Wohnung des Gottlieb Bnrkhardt und entwendete dort aus einem Kleiderkasten eine goldene Taschenuhr samt Kette, im Wert von etwa 500 M- Im Hotel zur Sonne soll er sich unerlaubt Zigaretten angeeignet haben, was Wölsel «bestritt. Den Diebstahl «der Uhr mit Kette gab er zu, und wurde ihm Liese seinerzeit abgenommen, so daß der Bestohlene wieder zu seinem Eigentum kommen «wird. Die Staatsanwaltschaft beantragte 1Z4 Jahre Zuchthaus. «Das Gericht erkannte unter Zubilligung mildernder Umstände auf eine Gefängnisstrafe von sechs Monaten wegen des Diebstahls der Uhr mit Kette. Wegen Entwendung der Zigaretten wurde Wülfel wegen Mundraubs mit drei Wochen Gefängnis bestraft, welche jedoch als durch die Untersuchungshaft verbüßt zu betrachten «sind. — Weiter «wurde verhandelt gegen Len 24 I. a. ledigen Fuhrmann Friedrich Fischer von Calmbach wogen Körperverletzung und Sachbeschädigung. Am Kirchweihsonntag, «den 18. Oktober d. I., «abends etwa 7 Uhr, war Fischer in der Bahnhof-Wirtschaft zu Calmbach beim Tanz. Vor der Bahnhofwirtschaft kam Fischer mit einem Adolf Roller in Streit, schlug denselben und «zerriß ihm seine Juppe. Während sich Fischer wieder in «die Vahnhofwirtschaft begeben wollte, begegnete ihm der auf dem Heimweg befindliche 44 Jahre «alte verheiratete Karl Bott mit «seiner Ehefrau und Kindern. Ohne «weiteres schlug Fischer nun auf Bott in roher Weise ein, so daß «dieser stark blutete und heute noch über Schmerzen in der Nase klagt. Die Staatsanwalt «beantragte gegen Fischer einen Monat Gefängnis. Das «Gericht erkannte wegen Körperverletzung in zwei Fällen und «Sachbeschädigung auf eine Gefängnisstrafe von «drei Wochen, sowie Tragung der Kosten des Verfahrens. — Wiederholt stand Friedrich Fischer, 24 Jahre alt, von Calmbach mit noch drei Genossen wogen Widerstand gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung, sowie die drei Genossen wegen Auflaufs vor «dem «Schöffengericht. Am 2. Oktober d. I. abends hatte der Vater des Fischer den in Calmbach angestellten Oberlandjäger Bregler um Beistand gegen seinen Sohn, der ihn fortwährend bedrohe, gebeten. Bregler «begab sich in die elterliche Wohnung «des «Fischer, fand «denselben aber dort nicht vor und ging wieder weg. Auf der Straße traf er nachher mit Fischer zusammen, kündigte ihm -die Festnahme an und wollte ihn auf Las Rathaus, evtl, in «den dort befindlichen Ortsarrest zur Verhütung weiterer Vorkommnisse in seinem elterlichen Hause verbringen. Fischer erklärte dem Oberlandjäger Bregler, er solle ihm -den Haftbefehl, aus Grund dessen er gegen ihn Vorgehen wolle, zeigen und wurde gegen den Oberlandjäger tätlich, warf ihn zu Boden, verletzte den Qberlandjäger mittelst einer Schere, stieß ihn im Verlauf des Streites mittelst seiner Stiefel öfters an das Knie, so «daß «der Landjäger 14 Tage dienstunfähig «war. Durch den Streit hatte sich eine größere Anzahl Personen angesammelt, der Oberlandjäger forderte einige derselben aus, ihm beizustehen, jedoch ohne Erfolg. Auf «dieses forderte «der Oberlandjäger die Umstehenden auf, den Platz zu verlassen, was teilweise geschah. Karl Wurster, Karl Barth und Gustav Rau, sämtliche 20—22 Jahre alt, gingen aber nicht und standen «daher heute wegen Auflaufs vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft beantragte gegen Fischer eine Gefängnisstrafe von zwei Monaten. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Stopper, suchte «die Anklage so viel als möglich abzuschwächen und stellte den Antrag auf Freisprechung «des Fischer. Das «Gericht verurteilte Fischer zu -der Gefängnisstrafe «von sechs «Wochen, sowie Tragung «der Gerichtskosten. Wurster, Barth und Rau wurden wegen Auflaufs frei-gesprochen und die Kosten dementsprechend auf «die Staatskasse übernommen. — Weiter wurde verhandelt gegen «den 19 Jahre alten Daniel Kirn von Oberkollbach wegen Urkundenfälschung. Kirn «war der Tat geständig. Rechtsanwalt Stopper, welcher den Kirn verteidigte, stellte Antrag auf die gesetzlich zulässige Mindeststrafe. Das Gericht erkannte gegen Kirn wegen Fälschung einer Privaturkunde und Betrugs auf 10 Tage Gefängnis und Tragung -der Kosten des Verfahrens.
Handel und Verkehr«
Biehprrise. Gmünd: Farcen 280—490, Ochsen 460—560, Stiere 375—460, Rinder 155—463, Kühe 220—555 Mark. — Herbertinqen: Farren 400—1250, Ochsen 300-700, Kühe 180 - 500, Kalbinnen 450 bis 650, Jungvieh 150—300 Mark das Stück. — Laupheim: Kälber und Boschen 225—260, Farren 230-345 Mark.
, Schweinepreise. Gmünd: Saugschweine 38—45 Mark. — Lauingen: Saugschmeine 25—40, Läufer 50—90 Mark — Laupheim: Ferkel 37—42, Läufer 70 Mark. — Ravensburg: Ferkel 28—40, Läufer 40—70 Mark das Stück.
Fruchtpreise. Aven: Weizen 11.20—11.50, Roggen 9 50—9.60, Gerste 9—10.50, tzaber 8—8.60, Linsen 15 Mark. — Hetdenheim: Kernen 13, Wetzen 12, Gerste 10, Haber 8.50 Mark, — Lauingen: Welzen 11—12, Rogen 8.60, Gerste 9.20—10.20, Haber 9 Mark. — Geislingen a. St.: Kernen 12.40,Weizenll.60—12,Haber8.50Mark.— Reutlingen: Welzen 11.50—12.50. Gerste 8 50—10 40, tzaber 7.50 bis 8.70, Alber «Dinkel 7.80—9, Roggen 12 Mark. — Ulm: Welzen 11.50 bis 12.30, Kernen 13—13.80, Roggen 8.50, Gerste 8.90—9 85, Haber 8.50-905 Mark der Ztr.
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Nürnberg, 9. Dez. In dem Prozeß des Nürnberger Oberbürgermeisters Dr. Luppe gegen den national-sozialistischen Landtagsabgeordneten und Stadtrat Streicher stellte nach einer Blältermeldung aus Nürnberg der Staatsanwalt den Antrag, den Angeklagten wegen ortgesetzter Beleidigung in Tateinheit mit übler Nachrede zu sechs Monaten Gesängnis und zur Tragung der gesamten Kosten des vierwöchigen Prozesses zu verurteilen.
München, 9. Dez. Der bayerische Landtag stimmte einstimmig einem Antrag des Geschäftsordnungsausschusses zu, der die Haftentlassung des kommunistischen Abgeordneten Baumgärtner für die Dauer der Tagung verlangt. Ein zweiter kommunistischer Antrag auf Aufhebung der Untersuchungshaft der kommunistischen Abgeordneten Schlaffer und Gütz wurde ebenfalls angenommen.
Köln, 9. Dez. Am 15« Dezember wird ein Teil der belgischen Besatzung aus Oberkassel bei Düsseldorf abrücken. Man nimmt an,
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Münch vormittag 1v Frank, das I Anklage des Professor Cr -er sozialist handelt Word wegen fortgc üblen Nachm Tagen Gefän
Dem Pri m der „Mün zu geben.
In «der 1 Artikel der -ungen sind und in «der kommt die B« Wbe der beid Tatsache ist « erwiesen wo, nach der eine schichtsforschu nur in dem Umfang aus? zufolge aus Bewußt und Wehrmacht k -en späteren !en insbesonk ter mit einer rührerischn s Schrift, auch stungsindustri von Aufforde ligung. von 2 schen Partei