Diese wurden wie M- :s Vorjahres, d. h. für M Jahr 1935 (und teil- iten auf der ersten Seite und sonstige Nutzholz grundpreise für Brenn- sür die tztebennutzungs- lten für das ganze Land, einzelnen Forstüezirk, ise verkauft wird, stelle« e für die Preisbildung ld der Abgabe- oder 'der eis angepatzt wird. Er ndpreis. Die Erlöse der wer seltener werdenden szeit eine Höherbewer- m Grundpreise nicht in Siadelstammholz, dessen ertrags 'der Staatswal- ung der Kaufkraft des Preis nicht erhöht, son- oerden, datz Deutschland arfs vom Ausland zu res Nutzholzes und ins- om Auslandsniarkt be- sänderungsbestrebungen Landesgrundpreise für süddeutschen Waldbesitz nner Festsetzung neuer Iten beim Naüelftamm- erg noch die bisherigen, gsjahre entsprechenden delstammholz liegt die -dem Papierholz; bei rig-en Erlöse annähernd en sich die Erlöse guter »es auf ihrer Höhe vor r >den bestehenden Vor- die Bezirksgrundpreise tztjährigen Erlösen be- ninisteriums aber zur >en auf rund 90 v. H.

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bilden sollen, so wird er auf 18 R.M. herunter geisetzt. Wirft sich Liese Preissenkung in vollem Maß aus, so bedeutet sie für die Staatsforstverwaltung einen Ginnahmeausfall von rund Mg 000 R.M. für das laufende Wirtschaftsjahr.

Umwandlung der Firma Heinrich Lanz, Mannheim, in eine Aktiengesellschaft. Wie die Direktion mitteilt, ist der notarielle Akt zur Umgründung der Firma in eine Aktiengesellschaft am 3 Dezember vollzogen worden. Das 12 Millionen M. betra­gende Aktienkapital wurde von den bisherigen Inhabern der offenen Handelsgesellschaft übernommen. Kommerzienrat Her­mann Röchling wurde zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats ge­wäh lt. _

dLerreAO NaSsrichte«-

Stuttgart, 7. Dezember. Der Abg. Heymann (Soz.) hat an das Staatsmintsterium eine Kleine Anfrage gerichtet, die sich dagegen wendet, daß die bei den staatlichen Kunstsammlungen in Stuttgart bestehende Ankaufskommission, ohne deren guiachtliche Aentzerung weder Neuanschaffungen noch sonstige Veränderungen im Besitzstände der Sammlungen oorgenommen werden sollen, trotz wiederholter Be­schwerden auch neuerdings keine Gelegenheit erhielt, zu gemeinschast- licher Beratung und Beschlußfassung zusammenzutreten, sodciß Mitglieder der Kommission es abgelchnt haben, ihr weiterhin anzugehörcn. Nach einer weiteren Anfrage soll im nächsten Jahr auf dem in staat­lichem Besitz befindlichen Weißenhosgelände in Stuttgart eine Aus­stellung veranstaltet werden, bei der Bauten geplant sind, die nicht nur dem Ausstellungszweck selbst dienen, sondern dauernd erhalten bleiben sollen. Der Abgeordnete fragt nach den Plänen der Regie­rung und nach den Absichten des Staatsministeriums hinsichtlich der Bebauung des Geländes.

Freiburg t. B., 8. Dezbr. Wie van der Polizeidirektion mitge­teilt wird, brachte hier in geistiger Umnachtung ein 26 Jahre alter Prediger von Allertshofen vorgestern vormittag seiner Ehefrau mit einem Rasiermesser zwei Schnittwunden am Hals und der zur Hilfe herbeieilende» Wirtschafterin schwere Verletzungen an der Hand bei und tötete sich dann, indem er sich die Kehle durchschnitt.

München, 7. Dez. Dir Münchener Polizei hat am Samstag einen Bezirkskongreß der kommunistischen Jugendorganisation Süd­bayern und 33 Personen, unter denen sich auch einige Schulpflichtige befanden, verhaftet und zur Polizei gebracht. Dem Gericht wurden 9 Personen überstellt, die andern wurden wieder entlassen.

München. 7. Dez. Am Samstag mittag 2 Uhr wurden in dem staatlichen Schacht Peißenberg in Oberbayern der verheiratete Hauer Anton Krag und die beide» Ledigen Hauer Eduard Wepp und Josef Volg tot ausgesunden. Karg hatte schwere Verletzungen am Kops und an den Schultern, Wepp war der ganze Kops zerschmettert und Volg war die Brust eingedrückt. Karg hielt in seiner Hand den Werkhammer, der sich noch in Tätigkeit befand. Es wird angenom­men, daß die drei Arbeiter beim Bohren aus einen noch nicht losge­gangenen Schuß stießen, der noch im Gestein steckte, und dadurch zur Explosion gebracht wurde. Eine ganz genaue Unterkuchung des Unglücks wurde sofort eingeleitet.

Frankfurt a. M., 7. Dez. Die Zahl der Opfer bei der Brand­katastrophe in der Feuerwerksfabrik in Neuisenburg hat sich auf fünf erhöht.

Bützow, 7. Dez. Gestern morgen gegen 10 Uhr brach im Dach­stuhl der Ratsapotheke Feuer aus, das sich schnell über den ganzen Dachstuhl ausbreitete. Der Feuerwehr gelang es, den Brand auf seinen Herd zu beschränken Nachmittags loderte das Feuer wieder auf, sodaß das Gebäude bald in Hellen Flammen stand. Die Rats- apotheke ist durch den Brand dem Erdboden gleichgemacht worden.

Lengo bei Lippe, 7. Dez. In der Nacht zum Sonntag erstickten im hiesigen Siechenhaus 7 Kinder im alter van 1 bis 3 Jahren. Im Nebenzimmer des Schlafraumes waren Briketts zum Glühen gekom­men. Der Rauch mit den giftigen Gasen drang durch die offenstehende Türe in den Schlasraum der Kinder.

Langewiesen, 7. Dez. Der vor einiger Zeit vom Schöffengericht Rudolstadt wegen Ueberschreitung seiner Amtsbefugnisse in seiner Eigenschaft als Polizeiossizier gelegentlich des Kapputsches zu einem Jahr Zuchthaus verurteilte sozialdemokratische Gemeindevorsteher Worsch aus Langcwiesen ist laut Verfügung des thüringischen Mini­steriums durch die Kreisdirektion Arnstadt seines Amtes enthoben worden.

Berlin, 7. Dez. Der Vorstand der Mllhlenkreditvereinigung A.-G. in Berlin hat ohne Wissen und gegen die Anordnungen des Aufsichtsrates an die Zuckerfabrik Thöringswerda A.-G. in Thörings- werda bei Wriezen an der Oder Lombardvorschllsse gegeben, deren Rückführung in Frage gestellt ist. Nachdem im Interesse einer ord­nungsmäßigen Abwicklung, die vom Vorstand der genannten Zucker­fabrik beantragte Geschaftsaussicht vom Gericht genehmigt worden ist, wird auch die MUHlenkreditoereinigungsaktiengesellschnst die Geschäfts­aussicht beantragen.

Berlin, 7. Dez. In einer Schokoladefabrik in der Blumenstraße er­krankten 5 Arbeiterinnen an Kohlenoxydoergiftung. Zwei davon wurden unter schweren Vcrgiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht, während die drei übrigen in ihre Wohnungen entlasse» werden konnten. In Spreenhagen bei Storkow in der Mark kam es nach einer Denkmalseinweihung zu einer schweren Schießerei, in deren Verlaus drei Personen verletzt wurden. Der Bäckermeister Geh,Ke aus Spreen­hagen wurde so unglücklich getroffen, dotz^er seinen Verletzungen im Krankenhaus erlag. Der Grund zu der Schießerei ist in politischen Meinungsverschiedenheiten zu suchen.

Hamburg, 7. Dez. Die Verwaltung der Hamburg-Amerika- Linie teilt mit, daß sie ein neues 21000 Br.-R.-T. großes Schiff der Albert-Balltn-Klasse bei der Firma Blohm L Voß für die Newyorker Fahrt in Auftrag gab.

Stettin, 7. Dez. In der Nähe von Pyritz wurde am Samstag abend ein Viehhändler von drei Männern überfallen, durch Schüsse verletzt und beraubt. Der Uebcrfallene ist im Krankenhause zu Etar- gard gestern nachmittag gestorben. Die Täter werden in den Kreisen der polnischen Schnitter gesucht.

Oppeln, 7. Dez. Ein deutscher Kriegsgefangener aus dem Dorfe Dylocken ist nach der Rückkehr aus 10 jähriger Kriegsgefangenschaft in Sibirien verschwunden. Pilzsammlerinnen haben seine Leiche im Walde gefunden. Es wird angenommen, daß der Kriegsgefangene in seiner Heimat das Opfer eines Mordes geworden ist. Die Frau des Ermordeten hatte sich während der langjährigen Abwesenheit ihres Mannes wieder verheiratet.

Bern, 7. Dezbr. Die Schweiz hat Deutschland, Oesterreich und Italien vorgeschlagen, gegenseitig auf das Paßvisnm zu verzichten, soweit es sich um die Einreise zum Antritt einer Stellung handelt.

Metz, 7. Dez. An der lothringischen Grenze, in der Nähe von Bottingen, wurden zwei Tabakschmuggler von der Gendarmerie ver­folgt. Als sie die Gendarmen bemerkten, ließen sie ihre Ware im Stich und liefen über die Felder davon. Bald versperrte die Nied den Schmugglern den Weg. Der ältere warf sich ins Wasser, um sich ans andere Ufer zu retten. Vom Schlage gerührt, ertrank er. Den jüngeren fanden die Gendarmen halb erfroren, bis zum Halse im Wasser liegend, im Schilf versteckt vor.

Paris, 7. Dez. Nach einer Meldung des Newyork Herald aus Damaskus hätten die Franzosen die Friedensbedingungen der Drusen zurückgemiesen. Nach inoffiziellen Nachrichten näherien sich etwa 2000 Drusen Damaskus und beabsichtigten einen Angriff. Angesichts dieser Drohung sei nach 6 Uhr abends jeder Verkehr auf den Straßen von Damaskus untersagt. An wichtigen Punkten der Stadt seien Barrikaden errichtet worden. Außerdem zeigten sich, besonders im Maidenviertel, plündernde Banden.

Reichsbankpräsident Dr. Schacht in Stuttgart.

Stuttgart, 7. Dez. Heute vormittag fand in Anwesenheit des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht die Einweihung des neuen Dienstgebäudes der Reichsbankhauptstelle Stuttgart statt. Die Festrede hielt R-eichsbankprästdent Dr. Schacht. Er betonte, daß für Württemberg das Vorherrschen der kleineren und witt­eren Betriebe in Landwirtschaft und Industrie charakteristisch

esi. Für diese Betriebe falle es besonders schwer, Kredite zu er­halten, und deshalb habe sich die Kreditnot in Württemberg besonders fühlbar gemacht. In Würdigung dieses Umstandes sei die Reichsbank der württembergischen Wirtschaft mit außer­ordentlichen Krediten beigesprungen. Sie habe den Genossen­schaftsbanken Kreditkontingente gewährt, die weit über das hinausgehen, was diese Institute 'auf Grund ihrer eigenen Ka- pitalkraft hätten beanspruchen können. Die Bevorzugung Würt­tembergs zeige sich darin, daß die Reichsbankhauptstelle Stutt­gart nach der geschäftlichen Seite hin an zwölfter Stelle, nach dem Kreditkontingent gemessen aber schon an sechster Stelle stehe. Auch die Oberamtssparkassen seien von der Reichsbank mit Krediten unterstützt worden. Die Berücksichtigung der würt­tembergischen Industrie als Fertigwaren- und Exportwaren- Jnduftrie ergebe sich aber auch aus dem eigensten Interesse der deutschen Wirtschaft und der deutschen Währung. Die Bedeu­tung der württembergischen Wirtschaft habe die Reichsbank auch veranlaßt, die Reichsbanknebenstelle Reutlingen von mor­gen zur Reichsbankhauptstelle zu machen, so daß Württemberg in Stuttgart, Ulm und Reutlingen drei selbständige Reichsbank­stellen besitzt. Der Geschäftsverkehr wird dadurch eine große Er­leichterung erfahren.

Bor einem sensationellen politischen Prozeß in München.

München, 7. Dez. Vor 'dem Schwurgericht München wird zu Beginn des kommenden Jahres ein großer Prozeß stattfin­den, der an die Tage der Räteherrschast in München zurück­erinnert. An der Befreiung Münchens in 'den ersten Maitagen des Jahres 1919 war seinerzeit auch Las Preußische Freikorps Lützow beteiligt. Auf feinem Anmarsch nach München war dem Kommandeur des Freikorps Mitteilung vom Ausbruch von Un­ruhen in der Ortschaft Perlach gemacht worden. Er sandte ein Kommando dorthin, das von 'dem Leutnant der Reserve Pöl- zing von Teltow geführt wurden und dem als Feldwebel der Berliner Kaufmann Prüfert beigegeben war. Das Kommando veranlaßte am 4. und 5. Mai die Verhaftung von 15 Arbeitern in Perlach, die 'den Arbeiterwehren ihrer Betriebe angehörten und Gewehre besaßen, die sie beim Einzug der Regierungstrup­pen freiwillig ablieferten. Zwölf der Arbeiter, Este verhaftet worden waren, wurden tags darauf in München im Hofbräu- keller von einer Abteilung Schützen des Freikorps Lützow er­schossen. Die Erschießung leitete Feldwebel Prüfert, Leutnant Pölzing soll sie ungeordnet haben. Pölzing und Prüfert wur­den später unter 'der Anklage des zwölffachen Mordes verhaftet, da die Erschießung der Arbeiter nur auf Grund des Vorhanden­seins -eines standesrechtlichen Urteils hätte erfolgen dürfen. Nach -der Anklageschrift hätten die verhafteten Arbeiter an die bayerischen Militärbehörden zur Aburteilung überwiesen wer­den müssen. Zu der Verhandlung sind etwa 70 Zeugen vor­geladen.

Die Notlage im rheinisch-westfälischen Industriegebiet.

Blättermeldungen aus Bochum zufolge machte in einer Pressekonferenz der Präsident des Polizeibezirks Bochum-Gel- senkirchen-Herne, Landtagsabg. Dr. Stieler, Mitteilungen über die Notlage im rheinisch-westfälischen Industriegebiet. Von 5-12 000 Einwohnern des Polizeibezirks Bochum-Gel-senkirchen- Herne seien 61000 ausschließlich auf öffentliche Unterstützungen angewiesen. In diesen Zahlen feien noch nicht die Renten­empfänger enthalten, die nebenbei auch noch Unterstützung be­zögen. Die Zahl der Arbeitslosen belaufe sich auf 17 000 mit 25 000 Familienangehörigen. Weiteren 2000 Arbeitern sei ge­kündigt. Dazu kämen noch viele Tausende von Kurzarbeitern. Am ungünstigsten lägen die Dinge in Gelsenkirchen, wo jeder 7. Einwohner aus öffentlichen Mitteln unterstützt werde.

Gestörte Stadtverordnetenversammlung.

Kassel, 8. Dez. Anläßlich der gestrigen Sitzung -der Stadt­verordneten veranstalteten die Arbeitslosen, wie schon wieder­holt in letzter Zeit, vor dem Rathaus Kundgebungen, um auf diese Weise ihrer Forderung nach Erhöhung der Arbeitslosen­unterstützung Mchdruck zu verleihen. Eine große Anzahl Ar­beitsloser hatte sich ferner auf der Tribüne eingefunden, wo sie durch Schmährufe auf die Stadtverordneten ufw. einen derar­tigen Lärm veranstalteten, 'Laß der Stadtverordnetenvorsteher sich schließlich genötigt sah, die Polizei herbeirufen zu lassen. Erst als ein sechs Mann starkes Aufgebot der Schutzpolizei die Tribüne geräumt hatte, konnten die Verhandlungen fortgesetzt werden.

Das Ergebnis der Verhandlungen mit den Fraktionsführern.

Berlin, 7. Dez. lieber die heutigen Verhandlungen des Reichspräsidenten mit Len Parteiführern wird folgendes Com- munigue ausgegeben: Der Reichspräsident empfing -im Laufe -des heutigen Tages die Führer der Fraktionen -des Reichstages (mit Ausnahme derer der Kommunisten und -der Völkischen) zu Einzelbesprechungen über die Politische Lage -und die Frage der Kabinettsbildung. Für die sozialdemokratische Fraktion erschie­nen die Abgeordneten Hermann Müller und Dittmann, für die der deutschnationalen die Abgg. Graf Westarp und Thonsen, für -das Zentrum die Abgg. Dr. Marx und Dr. -Bell, für die Deutsche Volkspartei -die Abgg. Dr. Scholz und Dr. Curtius, für -die Demokraten die Abgg. Dr. Koch und Erkelenz, für die Wirtschaftliche Vereinigung die Abgg. Drewitz und Mollarth und für -die Bayerische Volkspartei der Abg. Leicht. Der Reichs- Präsident gab -den Fraktionsvcrtretern gegenüber feiner Auf­fassung dahin Ausdruck, daß er angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten dieses Winters die Bildung der -sogenannten Großen Koalition für -wünschenswert erachte, sofern sich hierfür ein gemeinsames Arbeitsprogramm erreichen ließe. Er nahm hierzu die Aeußerung aller erschienenen Fraktionsvertreter ent­gegen und bat die für die Große Koalition in Betracht kom­menden Fraktionen, in der eigenen Partei wie im gegenseitigen Benehmen die Frage -der Bildung dieser Koalition sowie der Arbeitsgrundlagen für dieselben zu klären und ihm -das Ergeb­nis alsbald mitzutcilen. Die Fraktionsvertreter werden bis spätestens Donnerstag dem Reichspräsidenten ihre Entschließung bekannt geben.

Kein Auftrag zur Kabinettsbildung vor Freitag.

Berlin, 7. Dez. Wie die Tel.-Union erfährt, wird der Reichspräsident erst dann einer Persönlichkeit -den Auftrag zur Kabinettsbildung -erteilen, wenn ihm die Mitteilungen der Parteien über ihre Haltung zur Regierungsbildung bekannt- gegeben find. Da die Parteiführer in den heutigen Bespre­chungen mit dem Reichspräsidenten zugesagt haben, die Stel­lungnahme der Parteien bis Donnerstag zu unterbreiten, so dürfte der Auftrag zur Kabinettsbildung frühestens am Freitag erfolgen.

Verschlechterung Ser russisch-polnischen Beziehungen.

Berlin, 7. Dez. Wie derRul" aus Moskau mitteilt, hat -die dort eingetrosftne Nachricht über den Anschluß Polens an die Kleine 'Entente und über die Unterzeichnung von Verträgen über gegenseitige militärische Unterstützungen in Politischen Sowjetkreisen große Erregung hervorgerufen. In Moskau -sei man nunmehr der Ansicht, daß Polen endgültig die Möglichkeit einer Polnisch-russischen Vereinbarung beseitigt habe. Die Reise Tschitscherins nach Warschau fei somit resultatlos geblieben. Die polnisch-russischen Wirtschaftsverhandlungen würden auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Opernsänger»» Zinaida Jurjewskaja st.

Berlin, 7. Dez. Die Staatsoper ist von einem schweren Verlust betroffen worden. Die Sängerin Zinai-da Jurjewskaja, die erst fett zwei Jahren der Staatsoper angehörte, ist plötz­lich gestorben. Die Künstlerin hatte die Absicht geäußert, zu ihrer erkrankten Mutter zu fahren. Heute traf ein Telegramm aus Zürich ein, daß die Künstelrin nicht mehr am Leben weile. Zinaida Jurjewskaja gehörte zu den hoffnungsvollsten Talenten der Oper.

Andernratt, 7. Dez. Die Polizeilichen Nachforschungen nach dem Verbelib der Berliner Opernfängerin Jurjewskaja sind noch nicht abgeschlossen. Der polizeiliche Bericht wird aber voraus­sichtlich im Lause des morgigen Dienstags erscheinen. Von der Polizei wird aufs nachdrücklichste erklärt, daß weder ein Mord noch ein Ueb erfüll in Betracht kommt, es sei eher ein Selbst­mord anzunehmen. Die Sängerin -war am 3. Dezember in der Krone" in Ändermatt abgestiegen und unternahm kurz nach ihrer Ankunft einen Spaziergang, von dem sie nicht mehr zu­rückgekehrt ist. An der Teufelsbrücke, die über die Neuß führt, wurde ein Morphiumfläschchen und ein Rasiermesser ausgefun­den. Ferner fand man an der Reuß einen Teil von einem Be­kleidungsstück von Frau Jurjewskaja. Diese Tatsachen deuten auf einen Selbstmord hin. Die Leiche konnte bis jetzt nicht auf­gefunden werden.

Airsweisungen und Verhaftungen in Südtirol.

Bozen, 7. Dez. Die italienischen Behörden halten gegen­wärtig wildeste Jagd nach jedem deutschen Hausunterricht ab, der in -den Privathäusern an Kindern erteilt wird. Die Volks­schullehrer sind durch ein Rundschreiben der Schulbehörde ver­pflichtet worden, unter Androhung der Entlassung nach etwa am Ort erteilten deutschen Ha-usunterricht auszukundschaften. Liegt auch nur der Verdacht eines solchen Unterrichts vor, so werden Haussuchungen vorgenommen. Dabei werden alle son­stigen im.Hause Vorgefundenen deutschen Bücher beschlagnahmt. Die Personen, die deutsche Lese- und Schreibunterricht an Kin­der erteilen, -werden, falls sie nicht ortsansässig sind, ausgewiesen oder eingekerkert. Die ortsansässigen Personen werden mit Geldstraft belegt. In den letzten Tagen wurden zwei Damen und ein Herr, letzterer ein abgebauter Lehrer und Familien­vater, ausgewiesen, kraft eines Abschubbefehls und tn ihre zu­ständige Gemeinde gebracht, ohne deren Erlaubnis sie den Ort nicht mehr verlassen -dürfen. Ein ohne Pension entlassener Lehrer, der deutschen Kindern deutschen Unterricht erteilt hatte, wurde in seine H-eimatsgemeinds abgeschoben, und als er sich mit dem Abschubbefthl bei -der Carabinieri meldete, -verhaftet und ins Gefängnis eingeliefert, wo er schon acht Tage im elen­den Zustand schmachtet. Auch sonst haben in den letzten Tagen zahlreiche Verhaftungen und Ausweisungen von Deutschen statt­gefunden. Der Bezirksschulinspektor Pini in Brixen hat -den Befehl erteilt, die dortige reichhaltige deutsche Lehrerbibliothek zu verbrennen.

Unerhörte Faschistenroheit in Bozen.

Bozen, 7. Dez. Ein unglaublicher Vorfall ereignete sich vor einigen Tagen in Bozen. Eine Großfirma lieferte mittels Tankwagen Oel zu einem Bozener Kaufmann. Beim Ablader» des Oeles mußte der Tankwagen kurze Zeit unbewacht auf -der Straße stehen gelassen werden. Plötzlich war er verschwunden, und die Firma erhielt die Mitteilung, -daß der 'Wagen bei der Polizei -gegen 12 Lire abgeholt werden könne. Ein Arbeiter der Firma löste -den Wagen aus. Als er die Einhändigung des Wagens im Amtslokal 'bestätigte, wurde er von den anwesenden Faschisten plötzlich verprügelt und konnte sich nur Lurch rasche Flucht retten. Doch die Faschisten jagten hinter ihm her und verfolgten ihn durch verschiedene Straßen. Als sie seiner end­lich habhaft geworden waren, eskortierten -sie ihn unter Schlä­gen zur Polizeiwache. Dort wurde er unter erneuten Schlägen gezwungen, -die frühere österreichische Fahne anzuspucken und mit Füßen zu treten, sowie die italienische Trikolore -dreimal zu küssen. Dem Eingreifen der Geschäftsinhaber gelang es end­lich, -den armen Menschen, der nichts verschuldet hatte, frei zu bekommen.

Die umstrittene Abrüstung.

Paris, 7. Dez. Das vom Völkerbund eingesetzte Komitee, welches sich mit der Herabsetzung der Rüstungen beschäftigte, beendete heute seine Arbeiten. Paul Boncour wurde beauf­tragt, dem Völkerbundsrat ein eingehendes Programm vorzu­legen, und aus Grund dieses Programms soll dann eine vor­bereitende Kommission eingesetzt werden, welche die eigentliche Abrüstungskonferenz vorbereiten soll. Die bestehenden Mei­nungsverschiedenheiten zwischen den französischen und englischen Delegierten wurden in Genf nicht geschlichtet. Frankreich -beharrt darauf, daß vorläufig die Abrüstung nicht in -die Wege geleitet werden soll, sondern -daß man erst eingehende Studien anstellen soll, während Sir Robert Cecil im Namen Englands fordert, -daß man sich bereits jetzt mit dem Zustand -der Rüstungen in Frisdenszeiten beschäftigen soll und daß man sich um die Fra­gen, die mit den eigentlichen Rüstungen nichts zu tun haben, einstweilen nicht kümmern soll. In diesem Punkt war ein Ein­vernehmen nicht 'herzustellen. Damit sind im Grunde genom­men die jetzigen Beratungen in Genf als gescheitert anzusehen. Beratungen der französischen Bttlitärs über die Umgruppierung Besatzungstruppen.

Paris, 7. Dez. Auf dem Quai d'Orsay fand heute eine große Militärkonftrenz statt, die, nach -den Teilnehmern zu schließsn, besondere Bedeutung gehabt haben muß. Anwesend war Marschall Foch, dessen Generalstabschef Desticker, Marschall Petain, der Oberkommandierende in den Rheinlanden, General Guillanmat, -der Generalstabschef -der französischen Armee, De- beney, ferner Ministerpräsident Briand, Kriegsminister P-ain- leve, Generalsekretär des Quai d'Orsay, Bertelot, der Direktor der politischen Angelegenheiten Laroche und der Sekretär -der Botschafterkonftrenz Massigly. Offizielle Mitteilungen über den Inhalt der Besprechungen wurden nicht gemacht, doch ver­mutet man, daß die Frage der Umgruppierung der Besatzungs­truppen in Len Rheinlanden zu Erörterung gelangte.

Die Erledigung derLusitama"-Ansprüche.

Washington, 7. Dez. Die deutsch-amerikanische Entschädi- gungskommifsion hat die beiden letzten der 194 Schadenersatz- sorderungen wegen der Versenkung derLufitania" abgewieftn. Im ganzen wurden wegen desLufitania"-Falles Entschädi­gungen von zusammen 2 409413 Dollar zngesprochen. Wie die Konimission außerdem mitteilt, wurden in 400 anderen Fällen insgesamt 13 146 059 Dollar an Entschädigungen bewilligt. Von Len bis jetzt bewilligten zusammen über 167 Millionen betta­genden Entschädigungen entfielen 4 750 000 Dollar auf die Stan­dard Oil-Eompany of New-Fersev, 950 000 Dollar auf die Ocean' Stamship-Company, 950 000 Dollar aus die Amerika­nisch-Hawaiische Dampsschissahrtsgesellfchast und 510978 Dollar auf die Firma M. Warburgh.

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