Stadt Wildb.d.
Geig- u. Brem- -olj-VerklNls
mündlichen Aafftreich. - Im Samstag den 28. No», 8, vormittags 10 Uhr, jy dbad auf dem Raihaus Stadtwald Meistern, nmerberg und Wanne, zel Rur.: Fo. ger. 205 lg-, 50,75 1 m lg. ger j 0 . Roller Rm. : Ta. ger !l. 2; II. Kl. ger. 8; U Kl. ger. 5. Anbruch Rm.: Auszüge durch die Sladt-
^
MMWU
(e.V).
Sonntag, den 22. Noobr mittags 11 Uhr.
Swg-Probc
Trauergesang. Vollzähliges cheinen dringend notwe ndig
Li Krieger-Berci»'
^ Neuenbürg.
Kr sammeln uns am Toten- ntag kurz vor 10 Uhr vor I Rathaus znm gemein- stltchen Kirchgang.
Der Vorstand.
Neuenbürg. ^
>. Arbeiterverei«.
?eute abend 8 Uhr >
NersammLung
„ Schiff". Erscheinen Aller' «gmd notwendig.
k-'l.tL <L ^ l- l2,/Xd>iOL
!^sr>r»srri^sr->Lt:7-. V 6^rrrinciLiru.7rrst7-. -15
Langenalb.
einen Wurf schöner
zu verkaufen
karl Ruf, Bürgermeister.
aistal b. Herrenalb. )u Verkaufen eine gute
Wochen trächtig, mit dem ten Kalb.
Christian Weißinger.
Wochen trächtig, mit dem
w. Gottesdienste
in Neuenbürg.
mtag, den 22. Nov., Toten- nntag,
lhr Predigt (Ioh. II, 25—2ö; «ed 549):
Dekan Dr. Megerlln. henchor: Selig sind die Toten. >ikverein: Wir treten mit Beten. Uhr Christenlehre (Söhne): Stadtoikar Taxis, twoch abends 8 Uhr Bibelstun- im Gemeindehaus (zugleich bereitung und Beichte auf das ndmahl am 1. Advent):
Stadtvikar Taxis. Donnerstag abends 8 Uhr ist ibelstunde in Waldrennach.
Uhol. Gottesdienst
in Neuenbürg.
mtag, den 22. November 9 Uhr cedigt und Amt.
üWiftcu ° Gemeinde
Reuenbüra.
ntag vocmiiag 10 Uhr Abend- ahlsgotttesdienst: Prediger Th- ^ an, Stuttgart.
onntag vorm. ^/«11 Uhr Sonnschule.
onntag nachm, r/,3 Uhr Seug- ottesdienst:
Th. Mann.
twoch abends 8 Uhr Bibel- >d Gebetstunde. j
Zweites
Blatt.
Der Enztäler.
Zweites
Blatt.
^ 273.
Zum Totensonntag.
Komm, gib mir Deine Hand und laß uns gehen, Dem Zuge folgend, der sich stets erneut.
Daß wir vereint an unfern Gräbern stehen.
Zum Kirchhof komm, 's ist Totensonntag heut.
Von vielen Gräbern Helle Lichter grüßen.
Sie flackern hin und her im Windeshauch,
An jedem Grabe heiße Tränen fließen.
Vom Schmerz geweint — vielleicht von Reue auch.
Das sind die bitterschmerzlichsten von allen.
Die wahrsten, die je, o Mensch, Du weinst.
Der Reue Tränen, die verspätet fallen Auf so ein Grab am Totensonntag emst.
Und willst im Zorn Du harte Worte sagen.
Des Tages denke, der hernieder geht.
Daß Du nicht einst an einem Grab mußt klagen
Am Totensonntag auch! Zu spät, zu spät.-
Oscar Klein.
Totensonntags-Epistel des Erzählers.
Ich kenn wohl einen Acker,
Den Gott der Herr besät,
Kein Körnlein fällt zu Boden,-
Das nicht dereinst ersteht.
Ich weiß nimmer, von wem er ist, der Vers, aber ich meine, er paßt zum Totensonntag, wie das Kreuz auf den Grabhügel. « Und wann die Leute hinausgehen und die Gräber ausputzen l mit Lichteln, Blumen und Tannengrün, so fallt er wohl dem und jenem ein, und er sagt ihn leis vor sich hin. Mag sein, daß ihm dabei mancherlei in den Sinn kommt! Denn wir armen Menschen begraben ja fast täglich etwas, was uns lieb und teuer war. Nicht nur unsere Toten, auch so manche Hoffnung, so manchen schönen Traum, und nicht zuletzt auch so viele, die noch lebendig einhergehen, für uns aber gestorben sind, und wir für sie. So hat das Angele einen Schatz gehabt, hat auf ihn gebaut und sich verlassen. Da ist des reichen Steffen Huber Wittib gewesen, der hat der schmucke Bursch in die Angen gestochen. Sie hat sich ihm antragen lassen; er hat auf ihr reiches Gerstel geschaut und sie genommen, und wenn er jetzt mit seinem Viergespann am Angele vorbeifährt, so kennt er's nimmer und sie ihn nicht. Die zwei sind füreinander gestorben. Und der Schuster Thomas hat einen Sohn gehabt, der hat ihm alles gebrannte Herzeleid angetan und ist aufs Letzt in die weite Welt gangen. Weiß keiner, ob er noch lebt oder nit; aber für, die Eltern ist er tot und begraben. So geht, wenn man's recht anschaut, ein Totensonntag durchs ganze Jahr und durchs ganze Menschenleben. Und mancher trägt mehr Gräber mit sich herum, als der größte Gottesacker. Noch schlimmer aber, mein ich, als die, wo einen Lebenden mußten begraben in ihrem Herzen, sind die daran, die heut' an einem Grabe stehen nicht nur mit Tränen des Schmerzes, nein, auch mit Tränen der Reue. Denn das sind die bittersten und verbrennen Herz und Augen am meisten. Da hat ein Mann sein Weib oft anblafft um eine jede Kleinigkeit. Nun ist sie tot, und er möcht' sie aus der Erde herauskratzen, um ihr sagen zu können: „Vergib' mir all die harten Worte, die ich dir so oft gesagt; ich bereue sie ja so sehr, ach so sehr!" Oder das Kind hat Vater und Mutter
Samstag, dm 21. November 1925.
viel Weh' und Kummer bereitet. Nun liegen sie da draußen beieinander, und es steht davon, und die bittere Reue frißt ihm 's Herz ab. Aber nun ist's zu spät, und alle Tränen, alle Reue und Selbstvorwürfe Wecken da unten nimmer auf. Du «kannst ihnen erst dann abbitten, wann am letzten Tag das große Wieedrsehen ist. Denn verloren geht keines von denen, die da draußen draus warten. Wie's ja auch im zweiten Vers heißt: Ich kenn Wohl eine Grube,
Fällt manch ein Tränlein -d'rauf,
D'raus geht die Saat als Blume Im Schoß des Herren auf.
Oskar Klein.
Württemberg«
Stuttgart, 20. Nov. (Spielplan der Württ. Landestheater.) Großes Haus: Sonntag, 22. Nov.: Salome (7.30—9.15); Montag: Sappho (7.30-9.30); Dienstag: Der Waffenschmied (7.30 bis 10); Mittwoch: Intermezzo (7.30—10.15); Freitag: Der Troubadour (7.30—10.15); Samstag: Hänsel und Gretel — Der Zaubergeiger (6.30—9.30); Sonntag, 29. Nov.: Äohengrin (6.30—10.30). — Kleines Haus: Sonntag, 22. Nov.: Morgenfeier Der Feldherr von Gneisenau (11.15—12.30), — Der «Strom (3—5.15), — Die Heilige Johanna (7 bis nach 10.15); Dienstag: Bluff (7.30—9.30); Mittwoch: Die Stützen der Gesellschaft (7.30—10); Donnerstag: Die Stützen der Gesellschaft (7.30 bis 10); Samstag: Neidhardt von Gneisenau (7 bis nach 10.45); «Sonntag, 29. Nov.: Morgenfeier Das antike Bühnenkostüm s der Griechen (11.15—12.45), — Der Strom (3—5.15). — Neid- ! Hardt von Gneisenau (7 bis nach 10.45); Montag: Die Stützen! der Gesellschaft (7.30 bis nach 10). — Liederhalle: Sonntag, 22. Nov.: 4. Symphoniekonzert (Hauptprobe, 11—12.45); Montag, 23. Nov.: 4. ShMPhoniekonzert (7.30—9.15 Uhr).
Stuttgart, 20. Nov. (Ermäßigung der Gebühren für Mahnungen und Zwangsvollstreckungen.) Das Ministerium des Innern hat den Gemeinden, die eine Gebührenordnung im Mahn- und Zwangsvollstreckungsverfahren wegen öffentlich- rechtlicher Ansprüche erlassen haben, eine entsprechende Ermäßigung der von ihnen festgesetzten Gebühren zur Erwägung gegeben.
GöpPiiMn, 20. Nov. (Konzerthalle.) Die Stadt Plant die Errichtung einer Prov. Konzerthalle. Die gesamten Baukosten würden sich auf rund 200 000 RM. belaufen, ohne das Gestühl und ohne alle Einrichtungsgegenstände. Der Plan soll zur Durchführung kommen, wenn die Vereine einen festen Beitrag von allermindestens 100 000 R.M. zusammenbringen und außerdem die erforderliche -Schuldaufnahme gelingt und von der Regierung genehmigt wird.
Oberlenningen, OA. Kirchheim, 20. Nov. (Unglück im Stall.) Ein Bauer hatte das Unglück, daß er eine Kuh notschlachten mußte; zwei Tage züvor hatte sich ein Rind in der
Frisör. Srsusek, kkorrdeim.
Inb.: küiecb. llotk,
lelekon 985. Vletrger-Ltrssse 7. deckst öem -4ssktplstr.
Aussteller- unck IVLsebe-kesvbäkl. -WG 8per!sIiM:
Anfertigung kompletter Nrsut- uvä Xiväera>w8tattung?v, UerrennÜZede vuvd
83. Jahrgang.
Kette verhängt und war erstickt. Bei der derzeit wenig rosigen Finanzlage unserer Bauern ein recht empfindlicher Verlust.
Ehingen a. D., 20. Nov. (Plötzlicher Tod.) Als die Frau des Ludwig Huber hier vom Geschäft nach Hause kam, traf sie ihren Mann auf dem Sofa sitzend, die Zeitung in der Hand, tot an. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein jähes Ende bereitet. Er war 68 Jahre alt.
Schussenried OA. Waldsee, 20. Nov. (Gefährlicher Mensch.) Der hiesige Nachtwächter wurde nachts in eine Wirtschaft gerufen, wo ein rabiater Mann gefährliche Streitigkeiten mit den Gästen anfing. Bei Erscheinen der «Sicherheitsperson war er bereits an die frische Luft gesetzt. Im Hof griff er den Nachtwächter sofort an, der den gemeingefährlichen Mann erst nach hartnäckigster Gegenwehr und mit Hilfe seines guten Hundes auf die Polizeiwache verbringen konnte. Dort gebärdete sich der Festgenommene wie ein Wilder. Es handelt sich um den vielfach schwer Vorbestraften Georg Maier aus Oggershausen, OA. Heidenheim.
Schussenried, OA. Waldsee, 20. Nov. (Unfreiwilliges Bad.) Bei einer Hochzeitsfeierlichkeit hatte ein Hochzeitsgast des Guten zuviel getan und schlug auf dem Heimweg im „Nebel" eine ganz andere Richtung ein. Er geriet in -die nahe Schüssen, wo ihn der Nachtwächter gerade noch vom Tode des Ertrinkens retten konnte. Sein Hund hatte die stöhnende Stimme gefunden und verbellt, worauf man erst wußte, woher die auf der Straße vernehmbaren Laute kamen. Es stellte sich dann heraus, daß es sogar ein weiblicher Hochzeitsgast war, der -ganz erschöpft dem nassen Element entrissen und in die Wohnung verbracht wurde, wo er Wohl wieder zur Besinnung gekommen und „aufgetaut" sein dürfte.
Sommersried-, OA. Wangen, 20. No-V. (Brand.) In RieH- lings brannte das kleine Wohngebäude von Graf von Unterborgen vollständig nieder. Von der Einrichtung konnte bei der raschen Ausbreitung des Feuers nur wenig gerettet werden. Der Abgebrannte, der -sich in dürftigen Verhältnissen befindet, ist durch den Brand, Lessen Ursache unbekannt ist, sehr geschädigt.
Enkenhofen, OA. Wangen, 20. Nov. (Fm Güllenloch ertrunken.) Im Güllenloch ertrunken ist beim Rieser Küchle ein nächtlicher Dieb, der in der Nacht aus Freitag sein unsauberes Handwerk zum letzten Male ausübte. «Seinen gewohnten Sprung vom Holderbusch auf das höher gelegene Geschicke der Güllengrube mußte er diesmal mit dem Leben bezahlen. Der Bauer hatte ganz gegen seine Gewohnheit übernacht das Güllenloch offen gelassen zum Verhängnis des Diebes. Am Morgen fand man den auf so tragische Weise ums Leben gekommenen — Reineke Fuchs.
Giengen a. Br. 20. Nov. (Sieben Buben.) Kannenwirt Gottlieb Fröscher und seine Ehefrau Margarete, geb. Fetzer, haben am 1. Nov. den 7. Sohn erhalten. Der Staatspräsident
SVeziÄlrepKrortrrrwerkstätte für Otto HrrmmeL, Schmiedmstr., Pforzheim,
Gymnasiumstroße 30, Ferifprechcr 2239.
Wk" Spezial-Feder stahl in allen Maßen am Laoer. "WD
SeMMtze
ve»Ssmsrie
Mdlelxe
lleliilellle
MvlNerkell
siemese»
Ss»lie»XeLlell
«niSerSeüle»
Lei bitt« ÄIvsv» mit
drinxvi», Ä» Lxtr»-V«rxüi>8t1x»«x!
Ssttsir- uncL I- s L> « UH
8Ivioi»»tr»88« iS LIvioi»«tn»88« iS
HeMeiKuSe
Mm
iWIWM
MM
ÄM-jlMÜ»
W WMll grM WMiW!
Vom Glück vergesse«.
Roman von Fr. Lehne.
43. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
„Hoheit sind sehr eigen und lieben die Musik gar nicht," murmelte sie wie zu ihrer Entschuldigung. Sehr verbindlich, ja liebenswürdig streckte sie Ewendoline die Hand entgegen zum Abschied.
Verdrießlich empfing die Kommerzienrätin Ewendoline. „Hast du dich endlich wieder auf uns besonnen? Geh' zu Jeannette, damit sie von ihrer albernen Sehnsucht nach Malte abgelenkt wird — es ist kaum noch zum Aushalten!"
Endlich kam Blanka nach Hause. Es war längst acht Uhr.
„Die Herrschaften lassen grüßen! Es ist zu spät geworden, sonst hätten sie nochmals mit vorgesprochen, um sich von dir zu verabschieden, Mama! So wollten sie aber nicht mehr stören. Wie waren wir vergnügt! Der Bruck ist zum Totlachen! Und in Kronau steckt ein Humor, den man niemals in ihm gesucht hätte! So fidel habe ich ihn noch nie gesehen, solange ich ihn kenne — Schnadahüpfl hat er gedichtet und gesungen —" ein schräger heimlicher Blick streifte Ewendoline, um die Wirkung dieser Worte zu beobachten — und sie war zufrieden; denn sie sah das jähe Erblassen, den schmerzlichen Zug in der Freundin Gesicht, die voll Bitterkeit dachte, daß er hatte vergnügt sein können, während sie sich in Sehnsucht und Sorge verzehrt hatte.
„Ach ja, Line, eben fällt es mir ein — ich habe deinen Handschuh gefunden — es ist doch einer von den seidenen, die dir Jeannette geschenkt hat —" Blanka nahm aus dem Handtäschchen den erwähnten Gegenstand, und leiser fügte sie hinzu: „und „er" war auch noch da und las — mache dir mein Kompliment, hübscher Mensch! — Ganz in seiner Nähe lag der Handschuh —"
Ewendoline atmete schwer; ihre Augen hatten jeden Clanz verloren. Axel von Kronau war also Zeuge dieses Fundes gewesen — und sie konnte sich Blankas Kommentare dazu lebhaft denken!
Aber ruhig hielt sie Blankas spottfunkelnden Blick aus.
„Und es ist doch nicht so, wie du denkst, Blanka!" sagte sie mit trotziger Verzweiflung.
Vierzehntes Kapitel.
Meine angebetete, liebe Christa!
Ich muß fo schreiben, das „gnädige Fräulein" will mir nicht aus der Feder! Zürnen Sie mir nicht ob dieser Dreistigkeit, ich will Ihre Zeit auch nicht lange in Anspruch nehmen! Nur schnell sagen möchte ich, daß ich mit Sehnsucht auf ein Wiedersehen warte, und innig bitte ich Sie, mir ein solches zu gewähren und bald! Ich habe Ihnen so viel zu sagen, Christa, und eine Frage habe ich an Sie zu richten, von deren Beantwortung meines Lebens Glück abhängt. Getreu meinem Wort, spüre ich Ihnen nicht nach, obwohl es mir ein Leichtes wäre! Sie selbst sollen mir sagen, wo ich Sie und Ihre Eltern sprechen darf — Christa, ahnen Sie, warum? In Ihrer Hand liegt es, mich sehr glücklich zu machen! Süßes, teuerstes Mädchen, ich liebe Dich!
Bernd Jvers.
Nun hatte Maria Christin« den Brief gelesen; schüchtern legte sie ihre Lippen daran! Der erste Liebesbrief, den sie bekommen. Es schwindelte sie vor Glückseligkeit, als sie seine Worte las — „ich liebe Dich!" Diese Worte galten ihr, dem Weibe! Er wußte doch nicht, wer sie war.
Nun mußte sie ihm Antwort geben — er sollte doch nicht vergebens warten!
Aber als sie die Feder zum Schreiben ansetzte, fiel es ihr schwer auf die Seele. Was sollte ich ihm sagen? Der ganze Märchenzauber verflog, und die Wirklichkeit klang hinein wie eine grelle Dissonanz. Um sie, die Prinzessin Ehrenberg, warb ein einfacher Arzt, wollte bei ihren
Eltern um sie werben-! Würde die Mutter ihm, als
einem Wahnsinnigen, nicht die Tür weisen?
Ach, sie könnte alles um ihn vergessen — was war ihr Reichtum, Rang, Stand! Sie wollte Liebe, Liebe — und die gab er ihr —! Sie öffnete das goldene diamantbesetzte Herz an ihrer llhrkette — da lag der Pierklee von ihm darin, noch frisch und grün.
„Nein, das Glück hat mich vergessen! Du sagst es mir deutlich!" flüsterte sie, „und ich will auch um mein Glück
kämpfen!" Ach, wie leicht dachte sich dies das romantische, weltunerfahrene Fürstenkind!
Da hörte sie ein Geräusch im Zimmer nebenan! Ach, durfte sie denn nicht eine Stunde für sich haben! Sicher würde die Limbach kommen. Mit einem Seufzer schob sie ihr Schreibgerät beiseite -und stützte das Gesicht auf die Hand. Sie blickte nicht auf, als sie die Gräfin Limbach ein- treten hörte. Nach einem kurzen Schweigen sagte die:
„Hoheit bitten, daß Hoheit sich zu ihr bemühen — es ist etwas sehr Wichtiges zu besprechen —"
Maria Christin« zuckte leicht die Achseln. „Ich kann mir schon denken! Mir soll die einzige Freude genommen werden, die ich habe: mein Musizieren mit Ewendoline Reinhardt."
„Nein, Hoheit, etwas viel Wichtigeres! Darf ich mir erlauben, es anzudeuten; es hängt mit der Reise ihrer Hoheit zusammen: wir dürfen in den nächsten Tagen den Besuch Seiner Hoheit des Herzogs von Hernsheim erwarten!" sagte die Hofdame wichtig und geheimnisvoll.
Maria Christin« sprang auf und blickte die andere tödlich erschrocken an. „Was sagen Sie, Gräfin?" Ihre Stimme erstarb im Flüstern.
Was deren Worte bedeuteten, hatte sie sofort erfaßt. Der Herzog von Hernsheim: kein Mann war ihr so unsympathisch wie gerade er, mit dem sie im Winter auf dem Hosoall einigemale getanzt.
Er war es also, dem man sie bestimmt!
Sie mußte dem Gebot der Mutter folgen, mit versagenden Knien begab sie sich zur ihr.
Die Prinzessin Ehrenberg, eine hohe gebietende Erscheinung, empfing ihre Tochter mit freundlichem Lächeln, was etwas Seltenes war.
„Nun liebe Christin«, wie fühlst du dich? Ich finde, du siehst ein wenig bleich und nervös aus! Das kommt nur vom allzu vielen Musizieren —! Ich denke, wir lassen das jetzt für einige Tage, damit du recht frtsch bist, mein Kind."
Sie faßte nach Maria Christmas Hand und drückte die Tochter in einen Sessel.
(Fortsetzung folgt.)