November

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Anzeiger für Vas Enztal und Umgebung.

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^ 265.

Donnerstag, den 12. November IW.

83. Hshrganp«

Deutschland«

Berlin, 11. Nov. Zu dem Zollkrieg Spaniens gegen Deutsch­land bemerkt dieDeutsche Allgemeine Zeitung", daß der sehr übereilte Schritt der spanischen Regierung glücklicherweise nicht dazu geführt hat, das; der Draht zwischen den beiden Ländern abbricht. Zwar trifft Deutschland alle Vorbereitungen zu Ver­geltungsmaßregeln, aber es besteht Grund zu der Hoffnung, daß sie nicht notwendig sein werden. Es finden gegenwärtig über ein Einigungsabkommen Verhandlungen statt. DemVor­wärts" zufolge sind die neuen spanischen Verhandlungsvor­schläge bei der deutschen amtlichen Stelle bereits eingetroffen.

Schacht über den Dawesplan.

Berlin, 10. Nov. Vor einigen Tagen lagen Meldungen aus Paris vor, wonach große Pariser Bankhäuser von ihren Newyorker Vertretern die Mitteilung erhalten hätten, daß Reichsbankpräsident Dr. Schacht die Regierung der Vereinigten Staaten für die Einberufung einer Konferenz zur Abänderung des Dawesplanes zu interessieren versuche. Diese Meldungen wurden dabei in Zusammenhang gebracht mit der angeblichen Absicht der französischen Regierung, bei den Vereinigten Staa­ten einen gemeinsamen Schritt zu unternehmen, um die Revi­sion des Dawesplanes mit der Regelung der interalliierten Schulden zu verbinden. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, ist die obige Meldung unbegründet. Der Reichsbank­präsident hat über eine Abänderung des Dawesplanes nicht ver­handelt und auch keine Konferenz zu diesem Zweck einberufen.

Chmnberlmns Rede befremdet.

Berlin, 10. Nov. Wenn man an den Londoner offiziellen Stellen geglaubt hat, durch die Guildhall-Rede Ehamberlains in Deutschland die Stimmung für den Pakt von Locarno heben zu können, so wird man durch das Echo, das Ehamberlains Aus­führungen hier gefunden haben, wohl eines anderen belehrt werden. Gerade die Anhänger des Vertrages empfinden es bitter, daß Chamberlain sachlich so gut wie gar nichts Neues gesagt hat. Diese völlige Jnhaltlostg-keit gibt der Rechtspresse willkommenen Anlaß, erneut die mangelnde Bereitschaft der Alliierten zur Verwirklichung der in Locarno gegebenen Ver­sprechungen zu unterstreichen. In London hat man viel Auf­hebens von der Lieüestrunkszene zwischen Ghamberlain und dem deutschen Botschafter gemacht. Für uns hat sie einen etwas fatalen Beigeschmack. Man kann sich des peinlichen Ein­drucks nicht erwehren, als sollte durch diese rührselige Einlage, die gar nicht recht zu dem nüchternen Sinn des britischen Außen­ministers passen will, unsere Aufmerksamkeit von der Tatsache abgclenkt werden, daß Herr Ghamberlain uns sede Zusicherung positiver Art vorenthielt. Kein Wunder, daß selbst die Locarno­freundlichen Berliner Blätter mit kühlem Schweigen reagieren. Auf deutschnationaler Seite läßt man naturgemäß der Ent­rüstung um so lieber die Zügel schießen, als sa Ehamberlains Verhalten in der Tat stärkstes Mißtrauen und Befremden Wecken muß. DieDeutsche Tagespost" rügt besonders die Taktik des britischen Außenministers, die Entscheidung über den Sicher­heitsplan planmäßig zu forcieren, sie findet es im höchsten Grad verwerflich, daß er mit der moralischen Verfemung des Landes droht, das den Vertrag etwa ablehnen sollte. DieKreuzzei- tnng" erblickt darin die Absicht Englands, einen Druck auf Deutschland auszuüben, das bei Ablehnung des Vertragswerkes als Friedensbrecher gebrandmarkt werden soll. DieTägliche Rundschau" bemüht sich was Lei ihrem Charakter als ge­legentliches Sprachrohr Dr. Stresemanns begreiflich erscheinen muß den künstlichen Blumen Ehamberlains doch noch einigen Duft abzugewinnen. Sie versichertaus bester Quelle", daß in den nächsten Tagen die Beschlüße der alliierten Regierungen wegen der Rückwirkungen von Locarno veröffentlicht werden sollen und knüpft an diese Mitteilungen den Wunsch, sene Be­schlüsse möchten in Einklang stehen mit den schönen Worten, die Chamberlain beim Guildhäll-Bankett gesprochen habe.

ÄrrsiKttD

Paris, 11. Nov. EinerMatin"-Meldung zufolge hat Abd el Krim Unterhändler an den neuen marokkanischen Zivilgou­verneur Steeg gesandt.

London, 11. Nov. Der Vertrag von Locarno steht am 18. November im englischen Unterhaus zur Debatte. Man erwar­tet keinerlei parlamentarische Opposition gegen die Ratifizie­rung. Die Unterzeichnung des Locarno-Pakts soll am 1. Dez. in London durch eine Reihe glänzender Festlichkeiten gefeiert werden.

Südtirol im Tiroler Landtag.

Innsbruck, 10. Nov. Der Tiroler Landtag ist heute zu seiner Herbst-Tagung zu-sammengetreten. Landeshauptmann Stumpf gab ein längeres Exposee, in dem er zunächst die Finanzlage des Landes behandelte und dann zur Frage von Südtirol erklärte: Durch die Bestimmungen des Vertrages von St. Germain wurde Tirol zerrissen. Angesichts der be­stehenden Tatsachen blieb uns nichts anderes übrig, als alles, bei der Hoffnung hin, daß die Versicherungen, die an Deut­lichkeit nichts zu wünschen^ übrig ließen; schließlich respektiert wenn aus betrübten Herzens hinzunehmen. Wir gaben uns da­werden würden, und daß demgemäß den von uns getrennten Stammesbrüdern eine erträgliche Zukunft Leschieden sein werde. Leider erfüllten sich diese Hoffnungen nicht. Wenn wir sehen, wie die Dinge sich in Wirklichkeit gestalten, so ist es begreiflich, daß unser Mitgefühl von Tag zu Tag immer mehr herausge­fordert wird. Deshalb ist es nicht nur unser Recht, sondern auch unsere Pflicht, in Achtung vor den Bestimmungen der be­stehenden Verträge nichts unversucht zu lassen, was eine Besse­rung dieser harten Verhältnisse herbeisühren könnte. Wenn wir dies tun, wer könnte uns das vom Standpunkt der Mensch­lichkeit aus verargen? Wir können nicht glauben, daß nicht

auch den Deutschen, soweit sie zu den nationalen Minderheiten gehören, das sonst selbstverständliche Recht auf nationale und kulturelle Eigenart schließlich zuteil wird. Das ganze Tiroler Volk, ja das ganze deutsche Volk und schon bedeutende Kreise darüber hinaus sind in dieser Hinsicht eines Sinnes. Weil wir glauben, daß das Recht, auf Las unser Volk Anspruch hat, nicht zunichte werden kann, und daß es sich früher oder später Bahn brechen wird, lassen wir den Mut nicht sinken und rechnen mit Zuversicht daraus, daß schließlich eine Wendung zum besseren eintritt. Möge dieser Tag recht bald kommen!" (Lebhafter Beifall.)

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung-

Neuenbürg. (Sitzung des Gemeinderats am 10. Nov.) Die Rech nun g-s fachen waren durch den besonderen Ausschuß vorbereitet und wurden nach dessen Anträgen genehmigt. Von der Stadtpflege wurde Las Ergebnis der Verpachtung der großen Wiese in Teilstücken vorgetragen. Zu dieser Ver­pachtung liegt eine Eingabe des hiesigen Fußballver­eins vor, ihm pachtweise den unteren Teil der Großen Wiese zu einem Spielplatz zu überlassen, weil der Sportplatz im breiten Tal zu abgelegen sei, um den Sport so zu Pflegen, wie es erforderlich sei, um eine vollendete Körperpflege zu erreichen. Im Hinblick darauf, daß der Bebauungsplan für die Große Wiese noch nicht fertig und der vom Fnßballverein gewünschte Platz für einen Schulhausbau vorgesehen ist, somit später der Platz unter Umständen wieder geräumt werden müßte, auch z. Zt. noch das Bedürfnis nach günstig gelegenen Wiesengrund­stücken bei den Viehbefitzern vorhanden ist, der jetzige Spielplatz mit erheblichen Kosten ein geebnet und entwässert wurde, ande­rerseits die Verlegung des Spielplatzes wieder erhebliche Kosten für Einebnung usw. erfordern würde, kann sich der Gemeinde­rat in seiner Mehrheit nicht entschließen, z. Zt. dem Gesuch des Fußballvereins näherzutreten und genehmigt die Verpachtung der Wiesengrundstücke auf fünf Jahre mit der Bedingung, daß die Pachtverträge jederzeit aufgelöst werden können, wenn die Stadt die Grundstücke selbst braucht.

Der «kürzlich durch den Waldbesitzerverband stattgefundene Verkauf von 101 Festmeter Scheidholz zu 138,3 Proz. der Forsttaxe an den Sägwerksbesitzer Ernst Kling von Pfinz­weiler wird genehmigt.

Die Deutsche Reichspost will von Schwann bis zum Postamt ein Fernsprechkabel legen und hiezu teils städt. Grund­stücke, teils städt. Wege benützen. Die Benützung wird unter den üblichen Bedingungen gestattet. Das Telegraphenbauamt Tübingen soll ersucht werden, die Arbeiten möglichst bald in Angriff nehmen zu lassen, um den z. Zt. hier vorhandenen Erwerbslosen Arbeit zu verschaffen. Die Stadt ist zur Bereitstellung von Notstandsarbeiten Lei der gegenwärtigen Finanzlage nicht imstande.

Das Oberamt Neuenbürg hat gegen den Voranschlag des Gemeindehaus Halts für das Rechnungsjahr 1925 Einsprache erhoben und regt an, ob nicht durch Herabsetzung des vorgesehenen Betriebskapitals die Umlage von 16 aus 14 Prozent ermäßigt werden könnte. Wenn auch nach der nun­mehrigen Festsetzung der Amtschadensanteil um 5860 R.M. nie­derer angesetzt werden kann, so sind hievon 5000 R.M. dringend nötig zur Deckung des Betriebskapitals, an dessen Gesamtbetrag von 25000 R.M. sonst bis zum Schluß des Rechnungsjahres nur 15 000 R.M. vorhanden und z. Zt. hie für noch 20 000 R.M. schwebende Schuld ausgenommen sind. Mit Rücksicht aus die bei der 'Stadtpflege bestehenden Verhältnisse muß der Ge­meinderat darauf bestehen, daß das Betriebskapital nicht niede­rer als 25 000 R.M. bemessen wird, wenn nicht Zahlungs- stockungen, in erster Linie in den Steuerlieferungen eintreten sollen und die Stadtpflcge gezwungen werden soll, ohne jede Rücksicht gegen Steuer- und andere Schuldner vorzugehen. Aus diesen Gründen ist auch die Ermäßigung des Umlagefußes, die sonst der Gemeinderat recht gern vorgenommen hätte, unmög­lich und cs wird deshalb beschlossen, das Oberamt zu bitten, den Voranschlag, so wie früher festgesetzt, zu genehmigen.

Dem Gemeinderat wurde noch davon Mitteilung gemacht, daß das städt. Personal z. Zt. einen Krankenstand von fünf Köpfen aufweise, eine Ziffer, die bis jetzt noch nicht dagewesen sei. (Stadtbanmeister, Straßenwart, Ratsdiener, Gehilfe der Stadtpflege und ein Werkführer des Elektrizitätswerks.)

Zum Schluß wurden aus der Mitte des Gemeinderats noch einige Wünsche dorgebracht, um deren Erledigung sich der Vor­sitzende bemühen wird.

Das städt. Untersuchungsamt der Stadt Pforzheim hat an­geregt, auch hier wie z. B. in Birkenfeld und neuerdings in Calw die Nahrungs- und Gennßmittclkontrolle vorzunohmen; die eingezogenen Erkundigungen lauten günstig. Der Gemeinde- rat will im nächsten Frühjahr erwägen, ob die Sache vom Rech­nungsjahr 1926 ab eingeführt werden soll. K.

G Neuenbürg, 11. Nov. Auf den Vortrag von Geschäfts­führer 'Springer-Stuttgart am nächsten Sonntag, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus über die Weltkonserenz in Stockholm und eine Reise durch Schweden und Norwegen, Finnland und Lapp­land sei auch an dieser Stelle hingewiesen. Ein Stuttgarter Blatt schreibt über den Springer'schen Vortrag:Der Redner verstand es vortrefflich, seine Hörer die Konferenz in ihrer Bedeutung miterleben zu lassen und bollends der Reisebericht: wie sprudelte er in immer neuen erquickender Frische und wie gewann man die Länder und Völker lieb, die uns so nahe an- gehen und mit denen wir wirtschaftlich so eng verbunden sind." Wir freuen uns, einen solch wertvollen Abend auch hier er­leben zu dürfen.

Neuenbürg, 8. Nob. (Gautagnng des Unt. Schwarzwald­gaus Radfahrer-Landesverband Württemberg, Sitz Neuenbürg.) Am Sonntag den 8. Nov. fand die jährliche Gaugeneralver­sammlung statt. Der Besuch der Versammlung kann als ein

sehr guter angesehen werden. Gauvorstand Stieringer- Neuenbürg erösfnete die Versammlung und begrüßte die Er­schienenen mit einemAll Hell!" Nach einem kurzen Rückblick über das verflossene Jahr und im Hinblick auf das sportliche Interesse im kommenden Jahr erteilte er dem Gauschriftführer das Wort zum Verlesen der Protokolle. Ebenso wurde der Kasseirbericht bekannt gegeben, welcher leider eine große Haben- Summe nicht ausweisen kannte. Fahrwart Müller- Birken- seld erstattete dann noch einen Bericht über das verflossene Sportsjahr, wobei er zu gleicher Zeit dem Radfahrer- Verein Höfen den Gau Preis für stärkste Beteiligung im verflossenen Jahr überreichte. Hierauf erteilte der Gau­vorstand dem Kassier, Schriftführer und Fahrwart Entlastung und dankte denselben für ihre Mühewaltung. Was die Neu­wahlen anbetrisft, so wurden keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen, mit Ausnahme der des 2. Vorstands Häußer- Birkenfeld, für welchen Müller-Wildbad gewählt wurde, ferner für den seitherigen 2. Fahvwart Rometsch-Grunbach und für den seitherigen Kasten-Revisor Rüd Mettler- Höfen. Die eingelaufenen Anträge wurden nach mancherlei Zwistigkeiten in angenehmer Weife erledigt. Weitere Be­schlüsse wurden dahin getätigt, daß im kommenden Jahre bei Festlichkeiten keine Gruppen mehr gefahren werden und daß die vielen Festlichkeiten, welche auch zu ungunsten der Vereine sind, in Wegfall kommen. Der Gau hatte einen treuen Sports­kameraden verloren, Herrn Strohhäcker-Birkenseld, dessen An­denken die Versammlung durch Erheben von den Sitzen ehrte, wobei der Vorstand ihm einen warmen Nachruf widmete. Nach Besprechung verschiedener weiterer Angelegenheiten wurde die Versammlung mit einemAll Heil" ans das nächste Sportsjahr geschlossen.

Neuenbürg, 12. Nov. Der erste Schnee ging heute vormit­tag nieder. Es schneit andauernd, doch dürfte seines Bleibens Wohl nicht sein, da die Temperatur 4 Grad über Null ist.

(Wetterbericht.) lieber Süddeutschland liegt jetzt leich­ter Hochdruck. Unter seinem Einfluß ist für Freitag und Sams­tag vorwiegend trockenes und ziemlich rauhes, jedoch zeitweise bedecktes Wetter zu erwarten.

/X Herrenalb, 9. Nov. Im Saale des Hotels zur Post hielt der Landwirtschaftliche Be z i r ksv eretn Neuen­bürg am gestrigen Sonntage nachmittags seine Mitglie­der v e r s a m m I u n g ab. Von den Maldgemeinden bis nach Kapfenhardt hinüber, aus -der näheren Umgebung und der Stadtgemeinde selbst waren die Landwirte sehr zahlreich her­beigeeilt, sodatz bald nach 2^ Uhr der große Saal dicht besetzt war. In seiner Begrüßungsansprache führte der Vereinsvor­stand, Oberamtspfleger Kubier, aus, weshalb diesmal Her­renalb als Versammlungsort gewählt worden sei, wo die land­wirtschaftlichen Produkte im Sommer vorteilhaft verwertet werden können; die Lage der Landwirtschaft sei jedoch nicht rosig, da viele 'Faktoren nachteilig wirken. Man solle jedoch nicht alles von der Regierung und von der Organisation er­warten. Selbsthilfe sei nötig, sich wehren, die technischen Er­rungenschaften sich zunutze machen, damit ein vorteilhafter Be­trieb zustande komme. Stadtschultheiß Gr üb sprach den Will­kommgruß der Stadtgemeinde Herrenalb, freute sich, daß der Verein nach langen Jahren wieder einmal den Kurort beehrt habe und wünschte der Versammlung besten Verlauf. Die Ver- einsangelcgenheiten fanden rasche Erledigung. Das Abkommen mit dem Bad. Bauernverein, die Einrichtung eines Lagerhauses habe gute Früchte getragen; der Anschluß an die Berufsorgani­sation im Bezirk dürfe jedoch nicht ins Hintertreffen geraten. Als Vereinsbeitrag für 1926 wurden vom Ausschuß 5 Mark angesetzt, wogegen sich kein Widerspruch erhob. In der Frage der Erwerbslosenfürsorge wurde seitens des Arbeitsministe­riums eine bessere Kontrolle über die verschiedenen Berufe un­geordnet und bestimmt, -daß für die landwirtschaftlichen Dienst­boten nur dann eine Befreiung von Erwerbslosenbeiträgen statthast sei, wenn eine.Befreiungsanzeige vor dem 1. 1. 1926 eingereicht sei. Als Wahlvorschlag für die Wahlen zur Land- wirtschastskammer wird als Kandidat des Bezirks Erich Weiß- Ottenhaus-en aufgestellt. Der Vorsitzende erinnerte an die na­tionale Bedeutung der Erhaltung des Zeppelin-Werkes in Friedrichshafen und die Ehrenpflicht jedes guten Deutschen zur finanziellen Unterstützung. Eine Tellersammlung zugunsten der Zeppelin-Eckener-Spende ergab den ansehnlichen Betrag von Mk. 88.50. Im Mittelpunkt der Verhandlungen stand ein Vor-' trag des Oekonomierats Boßler-Calw überWiesen­de Handlung und Viehhaltung". Der gewandte Red­ner verstand es, gestützt auf neue praktische Versuche und ein­gehende Studien, die einschlägigen Fragen tiefgründig und zu­gleich allgemein verständlich zu erörtern, so daß es jedem auf­merksamen Landwirt möglich war, das bisher Versäumte zu er­kennen und den Weg zur Abhilfe zu überlegen. In der Frage des Wiesenbaus machte er aus die üblen Folgen falsch angewandter Wässerung aufmerksam, wodurch Binsen und an­dere Sauergräser im Wachstum übcrhandnehmen. Er besprach Len Wechsel zwischen Stallmist und Kunstdünger, ihre chemische Zusammensetzung, legte Kosten-Voranschläge dar, die richtige Zeit für Düngung- und Ernte. Im zweiten Teil der überaus eingehenden und sachkundigen Ausführungen berührte er die Fütterungsmaßregeln, -die Auswahl der Zuchttiere, die Aufzucht der Jungtiere, Trocken-, Grün- und Kraftfutter, Klauen- und Hautpflege, Lüftung des Stalls. Die gesamte Tätigkeit des Landwirts müsse das Ziel verfolgen, die -deutsche Heimat in den Bedürfnissen der Ernährung vom Auslande un­abhängig zu machen. Dem Vortrag folgte einmütiger Beifall. In einer Schlußansprache unterstrich der Vereinsvorstand -die Hauptpunkte des Redners, sprach ihm herzlichen Dank aus und ermahnte die Zuhörer, das Vorgetragene nutzbringend zu ver­werten. Der bisherige Schlendrian müsse einer rationellen Arbeitsweise Weichen; dann sei es möglich, nicht nur die Lasten