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«-«ttchland.

Stuttgart, 10. Oktbr. Der Württ. Bauern- und Weingärt- nerbund hat zur Kündigung des deutsch-spanischen Handels­vertrags folgende Entschließung angenommen: Der am 7. Ok­tober in Stuttgart tagende Landesvorstand des Württ. Bauern- und Weingärtnerbnnües nimmt mit Entrüstung Kenntnis von der Forderung aus Industrie- und Handelskroisen, den auf 15. Oktober gekündigten spanischen Handelsvertrag über diesen Termin hinaus weiterlaufen zu lassen. Er legt gegen jede Ver­längerung dieses Vertrages, der den deutschen Wein- und Gar­tenbau schon auss schwerste geschädigt hat, entschieden Verwah­rung ein. Er erwartet von der Reichsregierung, daß sie ihre dem Weinbau gemachten Zusagen hält, daß der Weingärtner­stand nicht nochmals Handelsinteressen wegen geopfert wird, und daher das Ansinnen aus Verlängerung des spanischen Han­delsvertrags von der Regierung abgelehnt wird.

Berlin, 10. Oktbr. Wie man erfährt, sind die Reichsein­nahmen auch im September um etwa 6 Prozent hinter dem Voranschlag zurückgeblieben.

Umlagcpolitik der Gemeinden.

Stuttgart, 9. Oktbr. Der Württ. Handwerkertag und sämt­liche Spitzenverbände von Industrie und Handel: Der Ver­band Württ. Industrieller e. V., der Zentralverband des Deut­schen Großhandels, Bezirksgrnppe Württemberg, die Arbeits­gemeinschaft des vürtt. Einzelhandels, die Vereinigung württ. Banken und Bankiers, der Verband württ. Bankiers und der Stuttgarter Privatversicherungsverband, haben zur Gemeinde­umlagepolitik auf dem Württ. Industrie- und Handelstag fol­gende Entschließung angenommen: Die seit geraumer Zeit herrschende und sich beständig verschärfende Wirtschaftskrists, wie sie u. a. auch an der beängstigenden Häufung der Ge­schäftsauffichten augenfällig zum Ausdruck kommt, veranlassen den Württ. Industrie- und Handelstag, erneut aus die verhee­renden Auswirkungen der zurzeit auf der Wirtschaft liegenden Steuerlasten mit allem Nachdruck hinzuweisen. Im krassen Widerspruch zu dieser drückenden allgemeinen Wirtschaftslage steht die seit langem von der Wirtschaft beklagte anhaltende Ueberfchreitung des etatsmäßigen Finanzbedarfs in der Steuer­erhebung des Reiches, die sich umso fühlbarer machen muß, als vom 1. September 1925 an Industrie, Handel und Gewerbe durch die Dawesgefttze neue schwere finanzielle Leistungen auf­gebürdet werden. Zu diesen ungeheuren Belastungen, die selbst anerkannte internationale Finanzsachleute aus die Dauer un­tragbar erkannt haben, treten für die württ. Wirtschaft die aus der Landessteuergesetzgebung erwachsenden vermehrten Lasten. Angesichts dieser Tatsachen hat hie württembergische Wirtschaft das Recht und die Pflicht, zu verlangen, daß auch die Finanz­politik der Gemeinden sich dieser bedrohlichen Lage in letzter Stunde unbedingt anpaßt. Die bisher bekannt gewordenen Umlageanträge und -Beschlüsse von Gemeinden, die weit über den gesetzlich festgelegten Ilmlagehöchstsatz von 12 Prozent hin- ansgehen, geben dem württ. Industrie- und Handelstag zu den lebhaftesten Besorgnissen Anlaß. Bei aller Anerkennung der Notwendigkeit, dem dringenden Finanzbedarf der Gemeinden Deckung zu verschaffen, muß von jeder weiteren Steigerung der Gemeindesteuerlasten, insbesondere der Gewerbesteuer ein­dringlichst gewarnt werden. Es würde sich auf das gefährlichste auswirken müssen, wenn die Gemeinden die entscheidende Be­deutung einer gesunden Wirtschaft für die dauernde Ordnung und Stabilisierung ihres Haushalts verkennen würden. Ge­meinden und Wirtschaft sind auf Gedeih und Verderb in ihrem Dasein aufeinander angewiesen. Von den Gemeinden muß da­her erwartet werden, daß sie sich ihrer hohen wirtschaftlichen Verantwortlichkeit bei Ausstellung ihrer Voranschläge dauernd bewußt bleiben, indem sie in Einstellung ans den durch die besondere Lage des deutschen Volkes gebieterisch geforderten eisernen Sparzwang und im Interesse der Erhaltung eines leistungsfähigen Gewerbes alle Aufwendungen vermeiden, die nicht durch das Lebensinteresse der Gemeinden unbedingt ge­boten erscheinen. Die derzeitigen Verhältnisse zwingen die württ. Wirtschaft, die Forderung zu erheben, daß diejenigen Ge­meinden, die den jeweiligen Höchstumlagesatz nach dem vorlie­genden Entwurf des Haushaltsplanes zu überschreiten beab­sichtigen, rechtlich verpflichtet werden, vor Fassung entsprechen­der Beschlüsse rechtzeitig die amtlichen Berufsvertretungen von Industrie, Handel und Gewerbe anzuhören. Es handelt sich hierbei keineswegs um einen Eingriff in die Selbstverwaltung der Gemeinden, wenn die württembergische Wirtschaft diese Verpflichtung der Gemeinden fordert. Der durchaus gesunde Grundsatz angemessener Mitwirkung der Wirtschaftskreise bei der Feststellung des Haushaltsplanes der Gemeinden kommt u. a. schob im alten württeMbergischm Recht zum Ausdruck, das in Gemeinden mit höchstens 10 000 Einwohnern dem Steuerpflichtigen, der mindestens ein Viertel der gesamten Gemeindeumlage zu entrichten hat, das Anhörungsrecht gibt, und in Preußen, wo es ganz allgemein den amtlichen Berufs­vertretungen schon seit Jahren gewährt und neuerdings weiter ausgebaut worden ist, ohne daß sich Unzuträglichkeiten ergeben hätten.

Zur Frage der Lehrerbildung.

Stuttgart, 9. Oktbr. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: In der bekannten Entschließung des Landtags vom Februar ds. Js. war die weitere Behandlung der Frage einer Neuord­nung der Lehrerbildung an die Erfüllung gewisser Voraus­setzungen finanzieller Art geknüpft worden. Da diese Voraus­setzungen bis jetzt nicht erfüllt find, kann die Frage zunächst nicht weiter verfolgt werden. Nun haben aber die in letzter Zeit vom Kultministerium angestellten sorgfältigen Erhebun­gen über die Zahl der gegenwärtig nicht verwendeten und in den Lehrerseminaren noch in der Ausbildung begriffenen Jung-

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lehrer ergeben, daß bei einer noch länger andauernden Sper­rung des Zugangs zum Lehrerberuf für die erste Hälfte der 30er Jahre die Gefahr eines Mangels an Lehrern droht. Dazu kommt, daß begabten Schülern vom Lande der für viele zurzeit einzige -Zugang zu einer höheren Bildung und einem geistigen Beruf nicht ganz verschlossen bleiben darf. Es wird deshalb, unbeschadet einer späteren Neuordnung der Lehrerbildung, im Frühjahr 1926 eine beschränkte Anzahl von Schülern in die staatlichen Lehrerbildungsanstalten ausgenommen werden (ein Bedürfnis zur Ausnahme von Schülerinnen besteht zurzeit noch nicht), und es wird zu geeigneter Zeit durch eine amtliche Be­kanntmachung zur Meldung aufgesordert und das Nähere mit­geteilt werden. Die Ausbildung wird in einem 67jährigen Lehrgang erfolgen und mit der ersten Volksschnldienstprüsung abschließen. Von einer gleichzeitigen Vorbereitung auf die Reifeprüfung muß abgesehen werden, da die Erfahrungen der beiden letzten Jahre gezeigt haben, daß die Verbindung Leider Ziele zu einer Ueberlastung der Schüler führt, die auf die Dauer nicht verantwortet werden kann. Die Schüler, die im Frühjahr 1926 in ein Lehrerseminar eintreten, können, soweit sich nach den derzeitigen Erhebungen annehmen läßt, damit rechnen, daß sie nach Abschluß des Lehrgangs unter Umständen sofort, jedenfalls aber ohne allzu lange Wartezeit Verwendung im Schuldienst finden.

Pfälzische Reichstreue.

Kaiserslautern, 9. Oktbr. Die bayerischen Landtagsabge- ordneten unternehmen zurzeit zum erstenmal seit dem Kriege eine Psalzfahrt. Dabei mußten sie in Kaiserslautern einige recht kräfttge Wahrheiten hören. Der Oberbürgermeister von Kaiserslautern, Dr. Banmann, hob in seiner Begrüßungsrede hervor, daß von Mannheim bis zur französischen Grenze im Westen ein Volk stehe, das nur den einen Willen habe, deutsch zu sein und deutsch zu bleiben. Am meisten verschnupft in der Pfalz die Teilnahmslosigkeit des Reiches. Darüber hülfen alle Pfalzftiern und auch der für den Platz in seiner Form höchst- ungeeignete Pfalzstein der Residenz nicht hinweg. Man kenne die Pfalz nicht genügend. Das bayerische Volk müsse verstehen lernen, was es an der Pfalz erhalten und verlieren kann. Der Pfälzer wolle nicht bemitleidet sein, dazu sei er zu stolz, aber er sehe die im eigenen Vaterlande vorhandene Unkenntnis über die Lage der Pfalz als Teilnahmslosigkeit an. Mit Befriedi­gung beobachten die Pfälzer das Erstarken der Staatsgewalt in den letzten Jahren. Es habe aber auch Zeiten gegeben, wo man in der Pfalz sagte:Hier im Westen steht ein geschlossenes Volk, einig von rechts bis links, im Kampf um die deutsche Einheit und drüben sieht man nur häßlichen Streit um Dinge, die in dieser Zeit Kleinigkeiten sind, innerliche Zcrslei- schnng und, was das Schlimmste ist, Bruderkampf. Man habe gar oft gesagt: Drüben scheint man nicht bei allen Verhandlun­gen daran zu denken, daß man eine Regierung, ein Landtag für besetztes und gefährdetes bayerisches und deutsches Gebiet ist. Es gibt Dinge, die nur die politische Atmosphäre erhitzen. Es sei keine Zeit, um Mer die Frage: Republik oder Monar­chie? zu streiten, wenn im dritten Zimmer der Zwangsmieter sitzt. Diese Dinge müßten vor der großen Aufgabe, die Ein­heit im Volke unter dem Schutze einer starken Staatsgewalt zu schaffen, zurückgestellt werden. Nur ein kraftvolles und einiges Volk könne frei sein.

Kommunistische Wegelagerer.

Halle, 10. Oktbr. Freche Gewalttaten verübten gestern abend sogenannterote Frontkämpfer" in Ammendorf bei Halle. Den Direktor Westermeier, der mit seiner Kutsche nach Halle fuhr, holten sie aus dem Wagen heraus, verprügelten den Kut­scher und erklärten Westermeier:Du kannst zu Fuß gehen, wir müssens auch". Als Westermeier nachher von einem Per­sonenkraftwagen der technischen Nothilft ausgenommen wurde, begegnete dem Auto eine rote Frontkämpfertruppe, die sofort auf das Auto mit Knüppeln einschlug. Der Führer des Autos gab Vollgas und fuhr an der Gruppe Kommunisten vorbei, die sofort ein Bombardement mit Pflastersteinen eröffnete. Wester­meier wurde am Kopf getroffen. Das Auto wurde stark be­schädigt, konnte aber entkommen. Ans der Polizei wurde fest- gestellt, daß das Auto auch von einem Schuß durchlöchert war. Dem Ueberfallkommando aus Halle gelang es, einen Teil der Wegelagerer festzunehmen.

Schwerwiegende Beanstandungen.

Hamburg, 10. Oktbr. Der Vorstand des Deutschen Städte­tages beschäftigte sich zunächst mit den Fragen der städtischen Finanzen, insbesondere mit der Frage der Aufnahme von An­leihen durch die Städte und Gemeinden. Dabei wurde die Not­wendigkeit betont, daß auch den Gemeinden die Aufnahme von Anleihen für ihre unabweisbaren, wirtschaftlichen Bedürfnisse unter allen Umständen weiter ermöglicht werden müsse, da die Gemeinden als Träger öffentlicher Wirtschaftsbetriebe einen integrierenden Bestandteil 'der öffentlichen Wirtschaft darstell­ten. Der Vorstand des deutschen Städtetages wandte sich ferner gegen die systematische Beeinflussung der öffentlichen Meinung, die von Seiten gewisser industrieller Kreise ans- und dahin- gehe, daß die Städte und die Gemeinden in ihrer öffentlichen Verwaltung Verschwendung trieben. Die Versammlung erhob weiterhin ihre Stimme gegen die beständig steigenden Wohl- fahrts- und Schuldenlasten, die durch die Maßnahme der Reichs­und Ländergesotzgebung hervorgerusen seien, zumal da auf der andern Seite den Städten die Steuermöglichkeit beengt würde. Den wichtigsten Beratungspnnkt bildete der Reserentenentwurs. des Reichsschulgesctzes, zu dem der Vorstand des deutschen Städtetages in folgender Entschließung seine Ansicht nieder­legte:Der Deutsche Städtetag hält es nicht für seine Auf-

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gäbe, zu den politischen, kulturellen und Weltanschauungssragen des Gesetzentwurfes Stellung zu nehmen. Er hält es aber für seine Pflicht, vom schultechnischen und finanziellen Gesichts­punkt aus an dem Entwurf folgendes zu beanstanden: 1. In

dem Entwurf fehlt eine Regelung des Rechtes derjenigen El- ternkreise, die die Simultanschule wünschen. 2. Die Ausgestal­tung des Antragsrechtes der Eltern muß in einer Weise erfol­gen, die dem Praktischen Bedürfnis entspricht und verhindert- daß eine tatsächliche Beeinträchtigung des geordneten Schul- bctriebs entsteht. Die in dem Entwurf vorgesehene Errichtung von Schulen auf Antrag von nur 4V Eltern würde insbesondere in den großen Städten den Schulorganismus auf das schwerste schädigen können und die Bildung von Zwergschuleinrichtun- gen Hervorrufen. Das Antrqgsrecht mutz so geregelt werden, daß die Gliederung der neu einzurichtenden Schulen nicht we­sentlich hinter dem örtlich bestehenden Normaltypus Zurückblei­ben darf. Nähere Bestimmungen darüber, sowie die Festsetzung von Mindestziffern für die Schaffung neuer Aufnahmeklaffen, sind der landesrechtlichen Regelung zu Werlassen. Die Mehr­kosten, die durch die Neugründung von Schulen durch Vermeh­rung der Klassen oder z. B. durch Ausscheidung von Lehrern entstehen, müssen vom Reich und den Ländern übernommen werden. 4. Es fehlen sodann Bestimmungen für Förder-, Hilfs- und Begabtenklassen.

Wandel der Zeiten.

Ein kleiner Zug, Len die Beobachter der Konferenz von Locarno aufgefangen haben, spiegelt sehr gut Len Wandel wieder, der seit 1919 eingetreten ist. Die Abordnungen unserer Kriegsgegner sind alle im Grand-Hotel abgestiegen, die deut­schen Unterhändler im Hotel Esplanade; also besteht eine Iso­lierung, die aus Len Gegensatz hindeuten könnte, der die fünf Nationen immer noch trennt, wenn nicht deutscherseits sofort betont worden wäre, daß die Sache ohne böse Absicht sich zu­fällig so gestaltet habe. Nun lesen wir aber, daß die Blätter der Entente sich Loch darüber aufhalten. Laß die Deutschen für sich allein wohnen. Ei! ei! Als Graf Brockdorf-Rantzau Ende April 1919 den Dornen- und Marterweg nach Versailles antrat, ist unseren Unterhändlern mit allem Bedacht ein Läster- stühlchen angewiesen worden; sie wurden im Hotel des Reser­voirs (wo 1870/71 unsere Offiziere verkehrten!) fern von allen andern untergebracht und weil das französische Publikum sie am liebsten gelyncht hätte, geradezu abgesperrt, bei der Abfahrt auch richtig gemäß der französischen Ritterlichkeit mit Steinwürftr hinauskomplimentiert. Die Aussätzigen von da­mals werden heute in der auserlesenen Gesellschaft vermißt eine hübsche Arabeske der Weltgeschichte!

Polnischer Terror gegen deutsche Beamte.

Breslau, 10. Oktbr. Die Verwaltung der Laurahütte in Polnisch-OLerschlesien hat sämtlichen, in den Gruben der Ver­waltung des Rybniker Reviers beschäftigten deutschen Beamten gekündigt und ihnen freigestellt, sich als Arbeiter (!) weiter zu betätigen.

Trauertag in Litauen.

Memel, 10. Oktbr. Der gestrige Tag wurde in ganz Li­tauen in Erinnerung an die vor fünf Jahren erfolgte Be­setzung der Hauptstadt des Landes, Wilna, durch die Truppen des polnischen Generals Aeligowski als Trauertag begangen. Die Zeitungen erschienen mit Trauerrändern.

Ausland

London, 10. Oktbr. Die Zahl der Arbeitslosen in England betrug am 28. September 1336 100. Das sind 24142 mehr als in der Vorwoche und 136 784 mehr als im Vorjahre.

Washington, 10. Oktbr. Staatssekretär Kellogg gibt be­kannt, daß die Ratifikationsurkunden des deutsch-amerikanischen Handelsvertrages am kommenden Mittwoch ausgetauscht wer­den würden.

Ein neuer Schlag gqgen das Deutschtum in Böhmen.

Die deutschen Schützenvereine der Tschechoslowakei haben in den letzten Tagen eine behördliche Aufforderung erhalten, daß sie sich folgendermaßen umzustellen haben: 1. Wiegung aller Waffen. 2. Umwandlung der Uniform m einer zivile Jägertracht. 3. Tschechisches Kommando. 4. Ausrückung zu den staatlichen Feiertagen und Festen. 5. Alle drei Jahre Neu­wahlen des Kommandanten. Die Entscheidung über diese Umgestaltung hat binnen vier Wochen zu erfolgen, widrigen­falls die Enteignung des Besitzes durchgeführt wird. Diese Enteignung ist ein willkommener Nebenzweck der neuen tschechi­schen Gcwaltmaßnahme, denn nahezu alle Schützengesellschaften besitzen eigene Häuser und Gastwirtschaften, mit denen wieder einige tschechische Legionäre versorgt werden können. Und da­bei behauptet die Tschechoslowakei, sin Rechtsstaat zu sein.

Wendung im Prozeß Matteotti.

Rom, 10. Oktbr. Der Staatsanwalt hat im Mordprozeß Matteotti Dnrini und vier andere Angeschuldigte unter An­klage gestellt. Die Angeklagten wurden dem Schwurgericht überwiesen. Das Verfahren wegen Anstiftung zum Mord wurde gegen Rosst, dem früheren Pressechef im Innenministe­rium, Ftlipelli, dem früheren Direktor des Faschistenblattes Eorriere Italiano", und gegen Marinelli wogen Mangels an Beweisen eingestellt.

Caillaux wieder in Frankreich.

Paris, 10. Oktbr. Caillaux ist heute mittag in Le Havre eingetrosftn, begrüßt von einer Anzahl von Ministern und Untcrstaatssekretären. Vor dem Besteigen des Zuges, der ihn nach Paris brachte, gab Caillaux Pressevertretern folgende Er­klärung ab:Ich befinde mich in guter Gesundheit. Ich ver-