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„ischen Handelskammer in New-Pork: Man hat mich seit meinem Hiersein schon oft gefragt, ob die deutsche Republik Bestand haben werde. Ich kann Ihnen versichern, daß an der Spitze des Reiches ein Mann steht, der nie von seinem Eid abweichen und sich allezeit bemühen wird, die Verfassung zu erhalten. Der diesen Treueid geschworen hat, das ist unser Hindenburg.
New-Pork, 30 Sept. Wie aus Niagara-Falls gemeldet wird, wurde in der Hauptstraße von Niagara-Falls der Kassenbote einer Bank, der sich in Begleitung eines Polizisten befand und 19000 Dollar bei sich führte, von Banditen, die mit Revolvern ausgerüstet waren, überfallen. Die Räuber entrissen ihm das Geld und entkamen in einem bereitstchenven Auto.
Das neue Reichsschulgesetz und die Stellungnahme der Länder.
Stuttgart, 30- Sept. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: In der „Frankfurter Zeitung" am 29. September d. I. wird behauptet, aus der Leipziger Schulkonferenz hätten die Vertreter der Nnterrichtsverwaltungen der Länder eine Entschließung zu dem Entwurf eines Reichsschulgesetzes gefaßt. Es ist zwar richtig, daß der Vertreter eines kleinen Landes die in der genannten Zeitung mitgeteilte Entschließung vorschlug; aber cs hat außer ihm kein einziger der anwesenden Ländervertreter, insbesondere auch nicht der württembergische, dieser Entschließung zugestimmt und es wurde überhaupt keine Entschließung der Länder gefaßt. Die Konferenz hatte lediglich ^ den Zweck, zwischen den Referenten des Reichsministeriums des Innern und den Vertretern der Unterrichtsverwaltungen der Länder einen Meinungsaustausch über den im Reichsministe- rinm des Innern ausgearbeiteten und der Oeffentlichkeit inzwischen bekannt gewordenen Entwurf herbeizuführen.
Von den christlichen Gewerkschaften.
, Heidenheim, 29. Sept. Am Sonntag sprach hier in einer gut verlaufenen Versammlung der christlichen Gewerkschaften Bezirksleiter Landtagsabg. Gengler-Stuttgart über die wirtschaftliche und gewerkschaftliche Lage. Redner bezeichnet« Gründung, Entwicklung und Tätigkeit der christlichen Gewerkschaften, denen es unter Wahrung der parteipolitischen und konfessionellen Neutralität gelungen ist, sich eine einflußvolle Position zu erringen. Neben der materiellen Lage der Arbeiterschaft, der Unsicherheit der Arbeiterexistenz steht die Frage der Gesamtstellung des Arbeiters in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft im Vordergrund. Zum Kapital und Unternehmer muß die lebendige Arbeitskraft als gleichberechtigter Faktor treten. Der Geist der sozialen Reaktion ist eine soziale, wirtschaftliche und politische Gefahr. Gewerkschaftliche Selbsthilfe der Arbeiterschaft ist eine Notwendigkeit. Ausgehend von der weltwirtschaftlichen und ungünstigen zollpolitischen Lage Deutschlands im Ausland behandelte der Redner die Grundlagen der letzten Steuergesetze und des Zolltarifs. Er hofft, daß mit Hilfe der autonomen Zollsätze ein Abbau der unerhört hohen ausländischen Zollmauern erreicht wird. Nur so könne die deutsche Wirtschaft den Reparationen Nachkommen und das furchtbare Defizit unserer Handelsbilanz beseitigt werden. Der Preisabbau sei mit Energie zu betreiben. Damit erreicht auch die Arbeiterschaft einen besonderen Reallohn. (Lebhafter Beifall.) Nach eingehender zustimmender Aussprache gelangte folgende Entschließung zu einstimmiger Annahme: „Die Versammlung des Ortskartslls der christlichen Gewerkschaften Heidenheims fordert, daß die angekündigten Maßnahmen zur Senkung der Preise nachdrücklichste fort- und durchgeführt werden. Neben den Maßnahmen der Reichsregierung ist auch ein tatkräftiges Zugreifen der Landesregierung und deren bezirklichen Organe und der i Gemeindeverwaltungen notwendig. Die Versammlung stellt fest, daß trotz der starken Senkung der Getreidepreise eine entsprechende Herabsetzung der Mehl- und Brotpreise nicht erfolgte, deren sofortige Ermäßigung erforderlich ist. Die Preisspannen für Fleisch und andere Lebensmittel und Bedarfsartikel sind entschieden zu hoch. Auch die Preisbindungen von Kartellen und Innungen wirken preisvertSuernd und sind zu beseitigen."
Haftentlassung des Fliegers Echtes.
Freiburg, 30. Sept. Der am Dienstag vom Freiburger Schöffengericht wegen Vergebens gegen die deutschen Lustverkehrsgesetze zu 5000 Mark Geldstrafe verurteilte französische Flieger Eostes ist heute nachmittag 4 Uhr aus der Haft entlassen worden. Seiner Abreise in die französische Heimat steht i nichts im Wege. Eostes, der sich nach Fällung des Urteilsspruches zur Annahme der vom Schöffengericht ausgesprochenen Strafe bereit erklärte, hat, durch seinen Verteidiger unterstützt, um einstweiligen Strafaufschub oder gnadenweise Entlassung gebeten. Zugleich gab er das Versprechen, daß er, nach Frankreich zurückgeekhrt, sich dafür einsetzen werde, daß der Rest der Geldstrafe von 2400 Mark, die er noch als Ersatzfreiheitsstrafe von zwölf Tagen zu verbüßen gehabt hätte, von der Lustverkehrsgesellschaft, bei der er in Stellung sei, bezahlt werde. In Anbetracht der geringen (?) Restsumme hat der Staatsanwalt der Strafunterbrechung und damit der Freilassung Eostes zuge-stimmt.
Französischer Militärdespotismus.
Mainz, 30. Sept. In der Gegend der Stadt Alzey manövrierten im April die Besatzungstruppen. Von 'dem dortigen Wachtore wurde im Verlauf des Manövers ein Schloß von der Zugangspforte von französischen Soldaten abgeschraubt. Nach Beendigung der Hebung ließ der Oberbürgermeister Dr. Hille das Schloß wieder in Ordnung bringen und stellte der Besatzungsbehörde 15 RM. für ein neues Schloß in Rechnung. Dese Summe wurde beanstandet, denn das alte Schloß fand sich in einer Ecke des Turmes wieder. Seine Anbringung hätte ! nur 4.80 Mark gekostet. Wegen der Mehrforderung und weil Akr Oberbürgermeister sich nicht überzeugt hatte, daß das alte schloß noch vorhanden gewesen, wurde er vom Militärpolizei- gericht zu einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten verurteilt.
Liquidation der Vereinsbank Meiningen.
Meiningen, 30. Sept. Der Gläubigerbeivat der Vereinsbank Meiningen A.G. in Liquidation trat am Montag unter Zuziehung der Verwaltung zu einer Sitzung zusammen. Er kam nach mehrstündiger Verhandlung zu dem Ergebnis, daß bei ruhiger Abwicklung der Geschäfte die Möglichkeit besteht, daß die Gläubiger ungeschädigt an ihren Einlagen aus der Liquidation hervorgehen können, selbst wenn nicht unwesentliche Abstriche am Status vom 28. August vorgenommen würden. Die endgültige Klärung der Sachlage ist in allernächster Zeit zu erwarten, da bereits mehrere konkrete Äiquidationsvorschläge vorliegen.
Amnestierung des kommunistischen Abgeordneten Stetter.
Leipzig, 30. Sept. Vor dem Staatsgerichthof zum Schutze der Republik (Süddeutscher Senat) hatte sich in zweitägiger Verhandlung der frühere Reichstags- und Landtagsabgeord- nete Parteisekretär Johannes Stetter aus Stuttgart wegen Beihilfe zum Hochverrat und Pressevergehens zu verantworten.
der Zeit vom Fnli bis August 1923 zeichnete Stetter für die „Süddeutsche Arbeiterzeitung" Stuttgart verantwortlich. Es waren damals mehrere Artikel erschienen, die zum General- Itreik und zur Zersetzung der Schutzpolizei aufforderten. In der Verhandlung erklärte Stetter, Laß er mit manchen Maßnahmen^ seiner Partei nicht einverstanden gewesen sei, doch den Aufforderungen der Zentrale habe Nachkommen müssen. Er
bittet deshalb um milde Bestrafung. Nach der Beratung verkündete das Gericht folgenden Beschluß: Da die zu verhängende Strafe nicht mehr als zwei Jahre Gefängnis beträgt, wird auf Grund des Amnestiegesetzes das Verfahren eingestellt. Stetter ist sofort aus der Haft zu entlassen.
Die Kosten der Finanzämter.
Die gesamten Reichs-, Staats- und Kommunalsteuerverwaltungen im Deutschen Reich erforderten vor dem Kriege acht Millionen, die Kosten der Steuererhebung aller deutschen Staaten betrugen 119 Millionen, sodaß von sämtlichen Steuererträgnissen 12? Millionen Mark Unkosten abzuziehen waren. In dem verkleinerten Reich von heute kosten die Finanzämter 533 Millionen; die Verwaltungskosten im Steuerdienst sind also um 406 Millionen Mark höher als vor dem Kriege, wobei allerdings die größere Zahl und Höhe der Steuern mitberück- stchtigt werden muß.
Starke Enttäuschung in Berlin.
Berlin, 30. Sept. Der innerpolitische Streit über die Zweckmäßigkeit der deutsche Demarche ist eigentlich erst heute zur vollen Stärke entflammt. Fast die gesamte Berliner Presse beschäftigt sich in eingehenden Betrachtungen mit den Folgen, die der deutsche Schritt nach sich gezogen hat, und dem Auftakt, der dadurch den Konferenz gegeben worden ist. Auf der Linken und bis ins Zentrum hinein wird der Ausgang der Aktion als eine diplomatische Niederlage des Reichskäbinetts gebucht, das sich für diesen Mißerfolg bei den Deutschnationalen zu bedanken habe.
Tschitscherius Absichten in Berlin.
Berlin, 30. Sept. Der russische Volkskommissar des Aeuße- ren, Tschitscherin, der seit heute vormittag in Berlin weilt, hat über die nächsten Tage noch keine bestimmten Dispositionen getroffen. Fest steht, daß er sowohl vom Reichskanzler wie auch vom Außenminister noch vor deren Abreise nach Locicno empfangen wird. Bei der Gelegenheit wird Herr Tschitscherin natürlich nochmals den Standpunkt der Sowjetregierung zu der Sicherheitskonferenz und den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund klarlegen. In welchem Sinn da Herr Tschitscherin auf die deutsche Regierung einzuwirken versuchen wird, läßt sich an den Fingern abzählen.
Die Maßnahmen zur Preissenkung.
Berlin, 30. Sept. Der Reichskanzler hatte in den letzten Tagen im Beisein der zuständigen Ressortminister zahlreiche Besprechungen mit den Vertretern der Wirtschaft über weitere Maßnahmen zur Preissenkung, so z. B. mit Vertretern des Reichsverbandes der Industrie, mit Vertretern des Bank- und Baukiergewerbes. Heute mittag empfing der Reichskanzler die Vertreter der Konsumgenossenschaften, um sich mit ihnen über die Möglichekiten der weiteren Preissenkung auszusprechen. Morgen wird der Reichskanzler Vertreter des Deutschen Städtetages, des Reichsstädtebundes, des Deutschen. Landkreiskages und des Deutschen Landgemeindetages zu einer Aussprache über die Verwendung öffentlicher Gelder empfangen. Weitere Empfänge stehen bevor.
Die Reichsregierung gibt heute in einem umfangreichen Memorandum eine zusammenfassende
Darstellung über die Maßnahmen zur Preissenkung. Diese Maßnahmen sind zum Teil durchgeführt, zum Teil noch in der Durchführung begriffen. Weitere werden vorbereitet. Das Memorandum besagt, daß die Ermäßigung der Umsatzsteuer in der Preisbildung am 1. Oktober nur dort in Erscheinung treten könne, wo der letzte Verkauf im Handel mit der Umsatzsteuer belastet ist. Auf dem
Gebiet der industriellen Erzeugnisse haben die Verhandlungen mit den Verbänden in einer ganzen Anzahl von Fällen zur Zurücknahme von beabsichtigten Preiserhöhungen geführt. Mit Wirkung vom 1. Oktober sind weitere Preissenkungen, z. B. für Roheisen, Stabeisen, Kohle, Hausbrandbriketts und Zement gesichert. Die Reichsregierung verweist ferner auf ihre Maßnahmen zur
Bekämpfung der Mißbräuche im Kartellwesen.
65 bedeutendere Verbände erklären sich heute bereit, künftig nur in Reichsmark zu fakturieren. Eine fast gleichhohe Zahl ist zu festen Preisen übergegangen. Die Staats- und Ministerpräsidenten der Länder haben ihre Unterstützung bei der Ueber- wachung der Kartelle namentlich solcher, die nur örtliche Bedeutung haben, zugesagt. Auf dem
Gebiet der Ernährung
wird hervorgehoben, daß Getreide und Kartoffeln im Preise verhältnismäßig niedrig stehen. Es ist Vorsorge getroffen, daß der Brotpreis dem sinkenden Getreidepreis folgt. Der Verkauf von zollfreiem Gefrierfleisch erfolgt vom 1. Oktober ab unter Ueberwachung durch die Gemeinden. Der Margarine- Preis ist gegenüber dem Vorkriegspreis um etwa-10 Prozent erhöht. Die Margarineindustrie hat sich bereit erklärt, die bisherige Bindung des Kleinhandels an feste Verkaufspreise fallen zu lassen. Auf Zucker wird eine Weitere Preisermäßigung erwartet. Auch auf diesem Gebiet haben die Staats- und Ministerpräsidenten der Länder ihre volle Unterstützung zugesagt. In den nächsten Tagen werden die Leiter der mittleren Preisprüfungsstellen und die Referenten der Länderregierungen mit dem Reichswirtschafts- und dem Reichsernährungsminister die Richtlinien für das weitere gemeinsame Vorgehen festlegen. Das Vorgehen soll sich vor allem auf die örtliche Preisbildung erstrecken, die einem zentralen Zugriff unzugänglich ist. Hierzu gehört vor allem Obst und Gemüse.
Das Memorandum erwähnt dann die bekannten Tarif- Maßnahmen der Reichsbahn. Mit den Kommunen werden Verhandlungen wegen der
Preise für Gas, Wasser, Elektrizität usw. ausgenommen werden. Bei Vergebung von öffentlichen Aufträgen ist der freien Konkurrenz dadurch wieder Zur Geltung verhaften worden, daß Anweisung an die Reichsressortminister ergangen ist, bei der Abgabe eines Angebotes Erklärungen über Preisvereinbarungen zu verlangen. Die Richtigkeit der Erklärungen soll durch Konventionalstrafen sichergestellt werden. Das Reichswirtschaftsministerium prüft die Frage einer diesbezüglichen gesetzlichen Regelung. Mit den Ländern und Gemeinden sind Verhandlungen darüber eingeleitet. Zur
Durchführung des Gesetzes über Aenderungen des Finanzausgleiches
vom 10. August, der den Ländern und Gemeinden die Aufstellung einer Uebersicht über die Einnahmen und Ausgaben für das Rechnungsjahr 1925 und die erste Hälfte 4926 im Vergleich zum Jahre 1923 vorschreibt, bereitet der Reichsminister einen Verordnungsentwurf vor. Die
Zinssätze für öffentliche Gelder
sinh herabgesetzt worden. Bei dem Bankgewerbe haben die Bemühungen der Reichsregierung den Erfolg gehabt, daß das Bankgewerbe die Kredit- und Acceptprovision vom 1. Oktober um 20 Prozent der derzeitigen Höhe, d. h. von ein Viertel auf ein Fünftel monatlich ermäßigt. Die Giroprovision für Kredite der Golddiskontbank sind bereits von 3 auf 2 Prozent herabgesetzt worden. Auch die Girogobühren der Banken bei Reichs-
banküberwoisungen sind in Fortfall gekommen. Die Reichsbank wird die Regierung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen. Die
Gesetzesdorlage über die Aufhebung der Geschäftsaufsicht wird so gefördert werden. Laß sie dem Reichstag alsbald nach seinem Zusammentritt vorgelegt werden kann. Die Frage der Herabsetzung der Gerichts- und Anwaltsgebühren wird im Reichsjustizministerium geprüft. Wegen einer Herabsetzung der patentamtlichen Gebühren schweben Verhandlungen.
Die neuen Vorschläge Amerikas in Frankreich.
Paris, 30. Sept. Die Morgenpresse ist auf Grund der eingelaufenen Nachrichten aus Washington über Len Stand der Schuldenverhandlungen zuversichtlicher. Nach Lein „Matin" werden die Amerikaner morgen folgende drei Vorschläge vorlegen, die in Äer Unterkommisston zur Behandlung kommen werden: 1. Alle Schulden Frankreichs an Amerika in eine gemeinsame Schuld zu vereinigen, dazu auch die fälligen und nicht bezahlten Zinsen, die um den Betrag von 200 Millionen Dollar vermindert werden; 2. von Frankreich zu verlangen, daß es die Hauptschuld im Betrag von 4 Milliarden 25 Millionen Dollar durch Amortisierung im Laufe von 62 Jahren bezahlen soll; 3. daß Frankreich die Zinsen auf Grund einer anderen Berechnung, die noch nicht feststeht, abzahlen soll. — Dieser Vorschlag wird sich auf Grund der Batdwin-Mellon-Bill und im Anschluß an die seinerzeit Belgien bewilligten Zinserleichterungen bewegen.
Brianös diplomatsscher Erfolg.
Paris, 30. Sept. Das sogenannte deutsche Manöver, dessen Abwehr dem französischen Außenminister Briand begreiflicherweise als glänzende diplomatische Leistung gutgeschrieben wird, ist hier noch immer das Gesprächsthema der politischen Kreise. Zwei Strömungen sind festzustellen: In linksrepublikanischen Kreisen, die es bedauern, daß die französischen Chauvinisten den Erfolg Briands aus den Beginn weiterer Erniedrigungen Deutschlands betrachten, wird jetzt erklärt, es werde wegen des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund zwangsläufig zur Wioderaufrollung der Debatte über die Kriegsschuldfrage kommen. Im jetzigen Zeitpunkt wäre dies schon deshalb unmöglich gewesen, weil protokollmäßig die Kriegsschuldfrage vor» Beginn der Locarno-Konferenz nicht erörtert werden könnte. Die nationalsozialistischen Kreise triumphieren dagegen und behaupten, Briand sei durch Stresemanns Manöver gezwungen gewesen, seine Uebereinstimmmrg mit der Poincarsschen Auffassung sowohl in der Kriegsschuldfrage als auch in der Ent- waffnnngsfrage einzugestehen. . Diese Politiker warten mit Ungeduld auf weitere starke Repliken des französischen Außenministers, falls sich in Locarno ein sogenanntes zweites Ma- növer der deutschen Minister einstellen sollte. Der „Temps"
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