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Obere Kleivevztal- n, sowie die Heffel-! sind vom 1. Oktober schließlich 9. Oktober

gesperrt.

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Bezugspreis: Halbmonatl. in Neuen­bürg 75 Goldpsg. Durch die Post im Orts- u.Ober- amtsverkehr, sowie im sonst. inl.Verk.93G.-Pf. m.Postbestellgeb. Preise sieibteib., Nucherhebung Vorbehalten. Preis einer Nummer 10 Goldpsg.

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238.

Mittwoch, Len 30. Septemr-er IW.

83.

DEtschtLMd-

Der Deutsche GewerkschaftsbunL zur Mietpreisfrage.

Stuttgart, 29. Sept. Der Bundesvorstand Württemberg des Deutschen Gewerkschaftsbundes (D.G.B. christlich-sozial) faßte zur Mietpreisfrage folgende Entschließung:Der Landes- vorstand des D.G.B. erhebt gegen die derzeitige Mietzinspolitik schärfsten Protest. Die rapide Steigerung der Mieten steht in völliger Mißachtung und Widerspruch zu den gedrückten Ein­kommensverhältnissen breitester Arbeitnehmerschichten, zwingt zu weiteren unerträglichen Einschränkungen in den notwendig­sten Ausgaben für Ernährung und Kleidung, schädigt Arbeits­kraft und Volksgesundheit. Die überstürzte Mietzinssteigerung stellt weiter eine Gefährdung der auf längere Zeit abgeschlosse­nen Lohntarise wie des sozialen Friedens dar und wirkt dem notwendigen Preisabbau entgegen. Diese Politik ist umsomehr zu verwerfen, als der Hausbesitz überwiegend bei und durch die Inflation eine Vermögenserhaltung und Steigerung erfahren hat, ferner die Mietzinssteuer eine einseitige Sonderbesteue- rung der städtischen Mieter ist und nur der kleinere Bruchteil des Ertrags dem so notwendigen Wohnungsbau dient. Die im Finanzausschuß zwischen Reich und Länder vollzogene Miet­zinssteuerregelung zur Deckung allgemeiner Staatsbedürfnisse der Länder ist eine unsoziale und unhaltbare steuerliche Sonder­belastung der in ihrer Mehrheit minderbemittelten und besitz­losen Mieter. Wollen die Ministerien solche Mietpreissteigerun­gen bestimmen, so müssen ste vorher den Weg freimachen, um der Arbeitnehmerschaft die entsprechende Erhöhung ihres Ein­kommens zu ermöglichen. Die Bestrebungen nach Abbau und Beseitigung des Mieterschutzes sind nachdrücklich zurückzu­weisen."

Angebot eines französisch-türkischen Sichcrheitspakts.

Berlin, 29. Sept. Wie demLokalanzeigrr" aus Konstanti- nopel gemeldet wird, soll Frankreich der Türkei den Abschluß eines französisch-türkischen Sicherheitspaktes angeboten haben. Darnach wäre Frankreich bereit, der Türkei im Golf von Ale- Mndrette und in Nordshrien erhebliche politische und territo­riale Zugeständnisse zu machen und die Türkei auch in der Mossulfvage zu unterstützen. Fransteich fordert dafür aber eine türkische Garantie des französischen Mandatsgebiets in Syrien und darüber hinaus eine engere Anlehnung der Türkei an Ru­mänien und Polen.

NuslKNd

Paris, 29. Sept. Sauerwein will die deutsche Erklärung zur Kriegsschuldfrage als bedeutungslos kennzeichnen.

Warschau, 29. Sept. Der polnische Generalstab sches, Gene­ral Haller, hat sein Rücktrittsgesuch eingereicht.

London, 29. Sept. England schafft sich nach dem Muster Deutschlands eine Technische Nothilfe. Um kommenden Streiks wirksam zu begegnen, wurde eineOrganisation zur Aufrecht­erhaltung der Versorgung" begründet, die im Notfälle unter Leitung der Regierung die lebenswichtigen Betriebe für Nah­rungsmittel-, Kohlen- und Lichtversorgung sowie den Trans­port aufrechterhalten soll.

Schacht reist nach Amerika.

London, 27. Sept. Der Berliner Vertreter desManchester Guardian" meldet: Schacht fährt nach Newhork, um eine Reihe von Anleihen für deutsche Konzerne und Gemeinden abznschlie- ßen. Er werde jedenfalls sehr erfolgreich sein, da er in weitem Umfange die amtliche amerikanische Billigung habe. Das zeit­liche Zusammenfallen mit den Verhandlungen über den Sicher­heitsvertrag sei kein bloßer Zufall. Das amerikanische Inter­esse am Vertrag sei sehr groß, politisch wie finanziell. Der Vertrag werde zusammen mit dem Dawesplan als ein höchst wichtiger Schritt für die Befriedung Europas betrachtet. Ein großer Teil der amerikanischen Hochfinanz sei mit amtlicher amerikanischer Unterstützung entschlossen, Deutschlands wirt­schaftliches Gedeihen wieder herzustellen, und wenn man heute auch allgemein bezweifelt, daß der Dawesplan in seiner heu­tigen Form vollkommen durchgeführt werden könnte, so möchte ihn die amerikanische Finanz doch zu einem so großen Erfolg wie irgend möglich machen, weil der Plan zu einem großen Teil amerikanisches Produkt sei. Jedenfalls habe Schachts Reise weitgehende Bedeutung.

Aus TtaÄs Bezirk and NmgeÄrmg

Neuenbürg, 30. Sept. Zu dem Konzert der Neuen­bürger Musikschule, auf welches wir neulich schon hin­gewiesen, liegt nun heute auch das Programm vor (stehe Inse­ratenteil) und wir stellen fest, daß es ein richtiges Konzertpro­gramm ist, welches jeder Berufskapelle Ehre machen würde. Wie das nun die kleine Schar bewältigen wird, dürfte wirklich von Interesse sein. Da steht ein C. M. v. Weber (Preciosa), ein Mascagni (Cavalleria Rustwana), und andere Meister; Me haben nichts Leichtes geschrieben. Das ist schwere Musik... aber schön. Eine gewaltige Aufgabe voll unendlicher Mühe und Arbeit für den Leiter der kleinen Kapelle, der es unternahm, solche Werke mit seinen Schülern aufzuführen. Das ist schon große Arbeit fürGroße Leute", nun erst fürKleine". Die im Programm mit einem Kreuz versehenen Werke sind in der Besetzung, wie ste das hies. Schüler-Orchester hat, nirgends er­hältlich und wurden sämtliche erst von Herrn Musikdirektor Müller neu instrumentiert und umgesetzt und dann erst einstu­diert. In Anbetracht des vorher Erwähnten dürfen wir nur mit Spannung dem Verlauf des Konzertes entgegen sehen und wünschen den kleinen Künstlern ein volles Haus, daß sie auch für ferneres Schaffen ermutigt werden.

Neuenbürg, 29. Sept. Im Sonnensaal sprach Montag abend vor einer zahlreichen Zuhörerschaft, namentlich aus dem oberen Enztal, auf Veranlassung der Ortsgruppe Neuenbürg des All-

deutschen Verbandes, Karl Grube über das TheamaDas entmannte Deutschland". Forstmeister Gantz eröffnet« den Abend mit einem herzlichen Willkomm an alle Erschienenen un­ter Hinweis auf die ruhmreiche Vergangenheit der Ortsgruppe, auf die wenig ruhmreiche der Gegenwart und in der Hoff­nung auf eine ruhmreichere Zukunft. Herr Grube, von früher gut bekannt, werde über die heutigen Zustände informieren, Zustände, deren Beseitigung wir alle wünschen und zu deren Beseitigung der Alldeutsche Verband die Wege zeige.

In fünfviertelstündigen, ungemein Packenden Ausführungen verbreitete sich der Hauptredner über das angekündigte Thema, wiederholt von Beisallszustimmungen unterbrochen. Trübe wie der Himmel unserer Gegend sei der Himmel der Politik. Er wolle den heutigen Abend nicht etwa unter das Zeichen einer Partei stellen, denn der Parteihader in Deutschland nehme Dimensionen an, die erschreckend sind. In Deutschland sollte man eingedenk der Worte Ernst Wildenbruchs sein, der da sagt: Jetzt ist nicht Zeit zu fühlen, nicht Zeit für die Partei, jetzt ist es Zeit zu fühlen, daß eins das Höchste sei: Das Land, aus dessen Schoße uns Wort und Geist erstand, das heilige, das große, das deutsche Vaterland. Das Vaterland über die Partei. Wenn alle Deutschen dies beherzigt hätten, dann wäre uns der 9. November 1918 erspart geblieben, der schwärzeste Tag der deutschen Geschichte. Kurz schilderte Redner, der von den Fran­zosen ausgewiesen wurde, die erhebenden Tage des Besuchs Hindenburgs im Ruhrgebiet. Hier bei uns, fern von der Be­setzung, könne man sich keinen Begriff machen von der Begeiste­rung, die in dem Augenblick Platz griff, bei allen ohne Unter­schied der Partei, als die letzte französische Trikolore aus Essen verschwand. Welch ein Wandel der Gesinnung durch die fran­zösische Besetzung! So waren dort die Franzosen nur ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft. Die Tausenden von Arbeitern, welche beim Besuch Hindenburgs mit so vielen Tausenden anderer Schicksalsgenossen, aus den Plätzen und Straßen Hindenbnrg erwarteten, sie haben an dem Tag aus Trotz, weil sie bisher von den Franzosen verboten waren, jeder ein schwarz-weiß-rotes Fähnchen in der Hand gehabt. Als Hindenbnrg aus der Rampe des Essener Bahnhofes erschien, brach sich stürmischer Jubel Bahn bei den vielen Tausenden, die entblößten Hauptes ihn erwarteten, man hatte zum ersten Male seit jenem 9. November 1918 das Schau­spiel einer einhelligen Gemütsbestimmung durch die Gemein­samkeit. Wenn die Franzosen das ganze deutsche Vaterland be­setzt hätten, dann wären sie die Erzieher zum deutschen Na­tionalgefühl geworden. Betrübend sei, daß im nicht besetzten Hinterland das Gegenteil der Fall ist, daß die Parteien sich zer­fleischen und daß man dabei die gemeinsamen Anliegen des Vaterlandes vergesse. Mit einem warmherzigen Appell wandte der Redner sich an die Frauen, die man so nötig brauche beim Wiederaufbau unseres geknechteten Vaterlandes. Er knüpfte an eine Episode an, als Frauen und Studenten aus Oesterreich den Altreichskanzler Bismarck, den getreuen Ekkehard des deutschen Volkes, im November 1895 besuchten. Die Deutschen von heute hätten vergessen, daß sie ein Hundertmillionen-Bolk wären, daß 40 Millionen außerhalb der schwarz-rot-goldenen Grenzpfähle wohnen und sich nach der Wiedervereinigung nach einem Groß-Deutschland sehnen. Im Jahr 1895 habe der deutsche Reichstag Bismarck zu seinem 80. Geburtstag den Ehrengruß verweigert. Es war dieselbe Koalition, die uns seit dem 9. No­vember 1918 beherrsche die schwarze, die rote, die goldene Internationale. Damals war es ein Engländer, der unter dem Eindruck dieser Grußverweigerung des Reichstags schrieb: Welch ein Volk sind diese Deutschen! Sie haben ihrem größten Sohn, den das 19. Jahrhundert hervorbrachte, den Gruß verweigert. Wir Briten wären stolz, wenn Bismarck ein Engländer wäre, wir würden ihm ein Denkmal in der Westminsterabtei errich­ten und jeder Engländer würde den Hut davon ziehen. Und die Deutschen, die ihm alles verdanken, die Erfüllung jahre­langer Sehnsucht nach einem einigen deutschen Reich, die brin­gen es über sich, daß drei Reichstagsparteien ihm den Ehren­gruß zu seinem 80. Geburtstag verweigern. Wenn es ein Volk gibt, das undankbar ist, dann sind es diese Deutschen, und ich bin in diesem Augenblick stolz, daß ich ein Brite bin; wäre ich ein Deutscher, so würde ich mich über diese Handlung des deutschen Reichstags schämen. Was dieser Brite sagte, ging als Schrei damals durch die deutschen Gauen, und da waren es auch die Frauen Oesterreichs, die in den Sachsenwald zogen und dem Achtzigjährigen bewiesen, daß die Treue kein leerer Wahn ist. In ergreifenden Worten schilderte Redner das, was sich bei diesem Besuch abspielte, die jubelnde Begeisterung der vielen Besucherinnen und Besucher, als der Alte vom Sachsenwalde zu ihnen trat und von ihnen im November einen Strauß blauer Kornblumen, das Symbol der Treue, entgegcnnahm, eine histo­rische Stunde, unvergessen denen, die sie miterlebten, wie tiefe Rührung Bismarck erfaßte, wie das Wasser in seine blauen Augen trat und er eine Rede aus dem Stegreif hielt, propheti­schen Inhalts für das deutsche Volk.. Die Wechselfälle der deut­schen Geschichte zeigen, daß der deutsche Michel das Glück nicht ertragen kann. Unter Hinweis auf die Zeit des korsischen Er­oberers, die Freiheitskämpfe von 1813 und was bas Jahr 1870 brachte, sprach Bismarck damals: Hüten wir uns vor dem nächsten Zusammenbruch; denn es wird noch einmal die Zeit kommen, wo wir das, was wir auf blutiger Wahlstatt errungen, gegen unseren Erbfeind verteidigen müssen. Wenn diese Zeit anhebt, möge sie nicht ein kleinliches Geschlecht finden sondern ein solches, das anerkennt die Taten von 1870/71 und würdig ist des Geistes unserer Vorväter von 1813. Aber ich fürchte, sagte Bismarck, daß drei Dinge dem deutschen Volk zum Verhängnis werden, das ist der Geist des Mammonismus, des Materialis­mus und des Marxismus. Der Tanz um das goldene Kalb hat alle erfaßt, Millionen von Arbeitern durch den Marximus und die Internationale dem Vaterland entfremdet, das deutsche Bürgertum ist vom Materialismus nn'

fressen. Wenn das deutsche Volk in dieser Prüfung versagt, dann wird es keinen so großmütigen Gegner finden wie wir es 1870/71 den Franzosen gegenüber waren, der Feind wird es zum Weißbluten bringen. Es war erschütternd, wie Bismarck diese prophetischen Worte sprach und sich an die deutschen Frauen wandte, als an die Wächterinnen der kommenden Ge­schlechter und sie ermahnte, die deutschen Ideale hochzuhalten und wie er weiter sagte, es gebe drei Dinge, die uns retten können: die vaterländisch gesinnte Mutter, die nationale Schule und die deutsche Kirche. Ich stehe, schloß Bismarck, an der Schwelle jener Zeit, wo ich all das, was ich prophezeie, nicht mehr erleben werde, aber einen Wunsch habe ich, nach zwanzig Jahren möchte ich wieder aus dem Grabe steigen und sehen, was aus Deutschland geworden ist. Das sagte Bismarck 1898, zwanzig Jahre später lag in Trümmern, was für eine Ewigkeit aufgebaut schien, weil Mammonismus, Materialismus und Marxismus die Gemüter verseuchte. Er, Redner, sage das, weil wir heute vor dem schwersten Winter unserer 2000jährigen Geschichte stehen. Die Lethargie und Gleichgültigkeit des deut­schen Bürgertums sei himmelschreiend. Es kümmert sich zum großen Teil nicht um das Vaterland, jeder Deutsche spiele eine Bogelstraußpolitik und stecke den Kops in den Sand, um nicht gesehen zu werden. Wir haben etwas verloren, das uns früher auszeichnete: den Bekennermut, Bismarck nannte es Mangel an Zivilcourage. Das ist die Signatur unserer Regierenden, die seit November 1918 die Führung übernommen haben. Sie müßten die Geschehnisse von der hohen vaterländischen Warte betrachten nicht durch die Parteibrille, die nicht den Ast ab­sägen wollen, auf dem sie seit 1918 sitzen. Das liebe deutsche Bürgertum erkennt es nicht, daß wir im 11. Jahre des Krieges leben. Denn die Geschehnisse auf dem linken Rheinufer, in der Pfalz, im Saargebiet seien nichts anderes denn Krieg, der Eroberungswille unserer Feinde sei lebhafter denn je und das Wort eines Clemenceaus von den zwanzig Millionen Deutschen, die zu viel seien, habe immer noch seine Gültigkeit, auch das andere, daß die Franzosen den Krieg nur mit anderen Mitteln sortsetzen, sei zur ehernen Wahrheit geworden. Auf der Tagung der Ausländsdeutschen in Hamburg fand Redner, Laß alle diese Ausländsdeutschen, wo immer sie mich lebten, viel mehr politi­sches Verständnis für die Eroberungspolitik unserer Feinde aufbrachten, als unsere Reichsphilister. Sie sehen alle ein, daß Liese Zustände und das Ausspielen der Parteien gegen einander entwürdigend ist. Alle Liese Vertreter Ler Ausländsdeutschen hatten einen viel klareren Blick für die politischen Geschehnisse, als die gesamte Reichsregierung von heute, sie sagten überein­stimmend, in welcher Welt lebt denn die Berliner Wilhelm­straße? Glaubt sie, die Franzosen wollen sich mit Deutschland versöhnen? Was seid Ihr Loch für törichte, alberne Phanta­sten! Die Franzosen haben den fanatischen Vernichtungswillen und werden ihn beibehalten, überall, wo es deutsche Minder­heiten gibt. Dieser Vernichtungswille wirkt sich aus durch Drangsalierung der Minderheiten, Auflösung der deutschen Schulen, Unterdrückung des germanisechn Wesens. Der fran­zösische Vernichtungswille ist es, der in Polen, in der Tschecho­slowakei, in Jugoslawen, Italien, im Banat usw. diese Staaten beeinflußt, die germanischen Minderheiten zu unterdrücken, ihnen das deutsche Herz aus dem Leibe zu reißen. Dabei leben wir im Zeitalter des Selbstbestimmungsrechtes der Völker. Und in derselben Stunde soll die deutsche Regierung einen Sicher­heitspatt eingehen und soll sich in den Völkerbund balancieren lassen. Und unsere Demokraten sagen, wer gegen den Sicher-- heitspatt ist, der ist gegen unsere Partei. Demgegenüber sei zu sagen, viel wichtiger ist Las Leben eines Hundertmillionenvolkes. Ein Martin Luther habe einmal das Wort gesprochen:Hie steh' ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen!" Unsere Regierenden von heute aber sagen:Ich kann auch anders", und Werl ste auch anders können, bringen sie es nicht fertig, wie ein bekannter irischer Politiker in derMorning-Post" schreibt. Len Forderungen der Feinde ein Nein entgegenzustellen. Das wissen die Feinde der Deutschen, schreibt der irische Politiker weiter, ganz genau, darum kommen sie immer mit neuen For­derungen. Die Deutschen sind selbst schuld an ihrem Unglück, weil sie nicht den Mut finden, den Forderungen ihrer Feinde ein entschiedenes Nein entgegenzusetzen. Während der Feind am Rhein, in der Pfalz und im Saargebiet steht, rufen die Deutschen der Feind steht rechts. Wir sind von der Einigung der Deutschen heute weiter entfernt denn je. In Amerika gibt es deutsche Klubs und Schwabenvereine, aber einen großen deutschen Klub, der alle umfaßt, gibt es nicht. Wenn zwei Deutsche auf eine Insel verschlagen werden, gründet jeder einen Verein und der eine heißt ihn Harmonie und der andere Ein­tracht. Wer glaubt, daß die Franzosen es mit Sicherheitspatt und Völkerbund ehrlich meinen, der soll sich sein Politisches Schulgeld wieder geben lassen. Es gebe bei uns Phantasten, die glauben, sobald wir im Völkerbund sind, wird das linke Rheinufer wieder frei. Wenn einer das glaubt, dann glaubt er auch, daß in Neuenbürg Datteln und Palmen wachsen. Wer die Psyche der Franzosen kennt, dieser Negcrmischlinge, dieser Bastarde, der glaubt nicht an ihren Versöhnungswillcn. Tirard habe die Katze aus dem Sack gelassen und gesagt, die Deutschen glauben, daß wir vom Rhein gehen. Der Rhein ist die Sehn­sucht der Franzosen seit Jahrhunderten, und wenn die Deut­schen glauben, sie können uns mit einer Geste, mit Verträgen vom Rhein wegbringen, dann antworten wir jedem, der uns fragt, wir bleiben für immer am Rhein. Und demokratische Blätter sagen, wir müßten uns an den Verhandlungstisch setzen und durch Kompromisse den Weg zur Verständigung finden; wir müssen europäisch denken, aus unserer deutschen Haut her- aussahren. Kein Franzose, kein Engländer und Amerikaner, kein Volk der Erde gibt seine Heimat Preis Europa zuliebe, aber der Deutsche, >das Volk der Dichter und Denker, verliert immer den Boden unter Len Füßen und baut auf den Versprechungen

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