mit ihrer erstmaligen Darbietung im März d. I. mit dem Film Nanuk der Eskimo" die Besucher durch die prächtigen Lichtbil­der überrascht, so nicht minder in den letzten Tagen mit dem herrlichen FilmDer Berg des Schicksals", ein Drama aus der Natur von Arnold Franck. Der Film, der das Thema vom Kampfe mit der Bergnatur behandelte, führt den Be­schauer in die überwältigende Schönheit aber auch Wildheit der Dolomiten, in die Steilwände und aus den Gipfel der Guglia del Diabolo. Der Inhalt ist folgender: Dieser Dmonnren- gipfel wird einem kühnen Kletterer, der leidenschaftlicher Berg­steiger ist, zum Verhängnis. Nach wiederholten^Bersuchen, diese nie von einem menschlichen Wesen erkletterte Felsnadel zu be­siegen, stürzt er ab und findet den Tod, seine Mutter, die stolz auf ihren Sohn ist und ein in Liebe und Sorge vergehendes Weib mit einem kleinen Knaben zurücklassend. Dieser Sohn hat eine Gespielin in der kleinen, mutigen Hella, die beide mit­einander auswachsen und dem Klettersport huldigen. Aber der Sohn mußte seiner Mutter feierlich versprechen, nie diesen Berg zu berühren, der seines Vaters Schicksal war. Die begeisterte und mutige Hella ist anderen Sinnes und nachdem sie den einstigen Jugendgespielen nicht dafür gewinnen kann, diese Felsnadel zu erklimmen, versucht sie es selbst, als sie zwei fremde Bergsteiger auf dem Wege in den Felsen sieht; sie will vor ihnen aus der Zinne sein. Mit Todesverachtung macht sie sich auf den Weg. Nach langem, angestrengten Klettern gelangt sie an eine Stelle, wo sie nicht mehr weiter kommt. Der Ab­sturz eines der fremden Bergsteiger vor ihren Augen und her- aüfziehendes Unwetter nehmen ihr den letzten Rest von Mut und verzweifelt gibt sie das Notsignal. Das hört ihr Vater, er stürzt entsetzt zu ihrem Jugendgespielen, dem er zuruft:Du bist der Einzige, der mein Kind retten kann." Ein schwerer Kampf für diesen, aber während die Großmutter entsetzt ruft: Keiner kommt lebend von der Guglia zurück", bringt die Mut­ter das schwerste Opfer, indem sie dem Sohn sagt:Wenn Du dieses Menschenleben retten kannst, hatte das Sterben deines Vaters einen Sinn". Der Sohn nimmt das Seil, und es ge­lingt ihm nach unendlichen Strapazen, die Gefährdete zu er­reichen, nachdem er zuvor den Gipfel erklommen hat. Eine furchtbare Nacht verbringen die beiden in dem eisigen Fels, vom Unwetter umtobt, Neuschnee fällt und macht den Abstieg doppelt schwer. Die beiden stürzen auf ein Schneefeld, der Weiche Schnee mildert aber den Sturz und sie gelangen glück­lich zu ihren besorgten Lieben. Die vorgeführten Bilder er­regten das Staunen der Beschauer, namentlich die wilden, steilen Gipfel, die prächtige See- und Alpenlandschaft. Leider trat gegen Ende der gestrigen Vorführung eine Störung des Appa­rates ein, die trotz angestrengter, längerer Arbeit nicht behoben werden konnte, so daß die Zuschauer auf den Schluß verzichten mußten, was aber den erhebenden Eindruck, den die Beschauer durch die vorausgegangenen Akte in sich aufnehmen konnten, nicht beeinträchtigte, waren es doch erhebende Bilder der präch­tigen Gebirgsnatur und des zähen Kampfes des Menschen mit der Wildheit und Gefährlichkeit dieser verhängnisvollen Gipfel.

(Wetterbericht.) Der Hochdruck über Mitteleuropa hat sich weiter ausgedehnt. Vom Atlantischen Ozean drängen langsam atmosphärische Störungen vor, ohne sedoch vorerst auf die Wetterlage Einfluß zu gewinnen. Für Samstag und Sonn­tag ist daher vorwiegend heiteres und trockenes Wetter zu er­warten.

x Birkenfeld, 17. Sept. Wegen der Durchführung der Kanalisation der oberen Hauptstraße wird der Adlerbrunnen verschwinden. Sein Wasser galt als bestes, das gerne für Kranke geholt wurde. Manche Leute schreiben ihm eine heilende Wirkung zu. Drum wird auch dieser Brunnen jetzt schon ver­mißt. Vermutlich wurde durch die Grabarbeiten die Wasser­ader getroffen und abgeschnitten. Alles Suchen nach der Quelle blieb erfolglos. Und so besteht wenig Hoffnung, diesenWun­derbrunnen" zu erhalten. Da er das ganze Jahr hindurch die gleiche Menge Wasser lieferte, hat er auch dann gute Dienste geleistet, wenn die Wasserleitung versagte, was im vergangenen Winter infolge eines Rohrbvuches der Fall war.

Der Weg zum Eigenheim. Wer möchte ihn nicht finden, diesen Weg zum Eigenheim, Gar dornenvoll und entbehrungs­reich scheint er, aber sein Ziel führt zur Erfüllung deines Wunsches, an seinem Ende steht das Eigenheim! So einfach ist die Sache allerdings auch nicht! Du mußt schon deine Energie aufwenden, mußt vielleicht auf manches verzichten: du mußt vor allem sparen. Ohne Fleiß kein Preis heißt es auch hier. Also überlege du's recht genau, ob doch nicht so manches ist, das du sparen könntest. Den Weg zum Eigen­heim zeigt dir dann die Gemeinschaft der Freunde in Wüstenrot bei Heilbronn in einem Vortrag am Sonntag, den 20. Sept., im Saal zumAdler" in Birkenfeld, nachmittags 2>L Uhr. Da der Eintritt frei ist, ist es wohl gut, wenn jeder pünktlich er­scheint, um sich einen guten Platz zu sichern. Auswärtige, die nicht kommen können, wenden sich direkt an die Gemein­schaft der Freunde e. V. in Wüstenrot bei Heilbronn a. N. (s. Inserat in gestriger Nummer).

Württemberg

Stuttgart, 17. Sept. (Abgelehnte Gehaltserhöhung.) Die gestern vormittag hier anberaumten Gehaltsoerhandlungen für den Groß- und Einzelhandelstarif in Groß-Stuttgart und Hcilbronn sind ergeb­nislos verlaufen. Die Arbeitgeber begründeten die Ablehnung jeder Erhöhung mit der in Aussicht stehenden Preissenkungsaktion. Die Angestelltenoerbände haben sich weitere Maßnahmen Vorbehalten.

Stuttgart, 17. Sept. (Württembergische Trachtenschau.) Die von der AusstellungDas Schwäbische Land" als Schlußstein der Uebcrsicht über die Kultur unseres Landes geplagte WUttember- gische Trachtenschau ist nun sichergestellt. Es werden dabei die schönsten und besten echten alten Volkstrachten unseres Landes aus dem badischen Schwarzwald zu Gaste fein.

Stuttgart, 17. Sept. (Inkrafttreten des Winterfahrplans.) Der Wintersahrplanabschnitt beginnt nicht am Donnerstag, I. Oktober, sondern am Sonntag, 4. Oktober 1925. Sämtliche der Personenbe­förderung dienenden Züge und Schiffskurse, sowie Güterzüge, Leer­züge, Uebergabezüge und Lokomotivfahrten, die in dem ab Juni 1925 gültigen Fahrplan nur bis 30. September vorgesehen sind, verkehren deshalb noch bis Samstag, 3. Oktober, während die ab I. Oktober vorgesehenen Züge erst von Sonntag, 4. Oktober 1925 an verkehren.

Untertiirkheim, 17. Sept. (Weitere Entlassungen bei Daimler.) Nachdem die Absatzschwierigkeiten sich nicht so bald behoben haben, als erwartet werden durfte, hat man, dem Beispiel anderer Automobil­fabriken folgend, auch bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft eine wei­tere Betriebseinschränkung ins Auge gefaßt, mit der die weitere Ent­lassung von einigen hundert Arbeitern verbunden sein wird.

Asperg, 17. Septbr. (Der Typhus.) Nach einer Nachricht des Med. Landesuntersuchungsamts Stuttgart sind im Blute der beiden unter Typhusverdacht erkrankten hiesigen Patienten Paratyphus-Ba- zillen festgestellt worden. Weitere Erkrankungen dieser Art sind bis jetzt nicht oorgekommen.

Rottweil, 17. Sept. (Besitzwechsel.) Die Bärenbrauerei Schwen­ningen verkaufte die Wirtschaft zum Rebstock hier zum Preise von 38000 Mark an Ludwig Gradolser aus Zweibrücken. Der neue Be­sitzer wird die Wirtschaft im früheren Umfang wieder eröffnen, sein Schwiegersohn wird im früheren Brauereigebäude die Kettenfabrika­tion aufnehmen.

Blaubeuren, 16. Sept. (Unterstützungsschwindel.) In jüngster Zeit hat sich hier und in den umliegenden Gemeinden ein Schwindler­paar Herumgetrieben, bei Pfarrers- Und Lehrersfamilien vorgesprochen

und Unterstützungsbeiträge bis zu 10 Mk. erlangt. Dieses Schwindel- paar ist nun in Balingen verhaftet und dem Gericht übergeben worden. Der Mann heißt Gustav Schnitzler und ist ein ehemaliger Zollbetriebs­assistent von Lonsingen bei Urach. Dessen Ehefrau, Maria geb. Kenner, verstand es, namentlich in Lehcerskreisen, durch ihre schwindelhaften Angaben, ihre Angehörigen seien in Not geraten und bedürften der Unterstützung, namhafte Geldbeträge zu erhalten. Sie unterschrieb auch Schuldscheine mit ihrem Namen, doch dürften die gutmütigen Geldgeber das Nachsehen haben.

Tettnang, 17. Sept. (Ertappte Wilderer.) Ein Landwirt aus Oberdorf, der aus dem Felde arbeitete, hörte aus dem Walde drei Schüsse fallen und ein Reh Klagen. Beim Nachsuchen fand er das Reh bereits tot in einer Grube im Dickicht und mit Reis zugedeckt. Das Reh wurde dein Iagdberechtigten ausgehändigt. Dem Ober- landjäger gelang es. die Wilderer in zwei Langenargern namens Leibinger und Ämann zu ermitteln. Das Gewehr wurde an der bezeichneten Stelle vergraben ausgesunden. Die beiden wurden dem Amtsgericht Tettnang zugeführt.

Gmünd, 16. Sept. (Verbot öffentlicher Veranstaltungen.) Die Polizei hat im Verein mit den hiesigen Aerzten und der Stadtverwaltung ab heute öffentliche Versammlungen, insbe­sondere solche, bei denen Speisen und Getränke verabreicht wer­den, wegen der drohenden Typhusansteckung verboten. Hiervon wird u. a. auch die Volksbühne betroffen, die morgen und über- morgn hier hätte gastieren sollen. Man ergreift diese Vor­sichtsmaßregeln, wie Geheimrat Werner in der gestrigen Ge­meinderatssitzung ausführte, nicht deshalb, weil besonders schwere Fälle von Paratyphus in unserer Stadt zu verzeichnen wären, im Gegenteil, man hofft, daß die Seuche ihren Höhe­punkt erreicht und im Abflauen begriffen ist, sondern nur der allgemeinen Sicherheit wegen. Die Schulen hofft man weiter­führen zu können, da die nötigen Sicherheits-Vorschriften und Vorbeugungsmaßregeln dort allgemein bekannt sind. Es wurde auch bemängelt, daß am Samstag und Sonntag soviel auswärtige Gäste zur Austragung der Deutschen Meisterschaf­ten im Sechserradballspiel hieher kommen, doch wurde von Oberbürgermeister Äüllig darauf entgegnet, daß die Gäste zu­vor mit der hier umgehenden Seuche bekannt gemacht wurden. Grund zu Beunruhigung ist nach den Aussagen der Aerzte nicht vorhanden.

Bade«

Konstanz, 17. Sept. In letzter Zeit ist in Konstanz wie auch in Baden-Baden und Heidelberg ein Diebespaar aufgetreten, das sich in Juweliergeschäften Schmucksachen zum Kaufe vor­legen läßt und dabei Diebstähle ausführt. Der Mann ist etwa 24 bis 26 Jahre alt, ist echt russischer Typ, spricht badischen Dialekt und gebraucht in jedem Satz mehreremale das Wort beiläufig". Seine Begleiterin ist etwas jünger, hat blasses Gesicht und einen hellblonden Bubikopf.

Ueberlingen, 16. Sept. Der Bürgermeister des Ortes Kluf- tern, Reuther, der vor einigen Tagen mit einem Radfahrer an einer Straßenkreuzung zusammengestoßen war und dabei einen doppelten Schädelbruch erlitten hatte, ist seinen Verletzun­gen erlegen.

Heidelberg, 17. Sept. Die Stadt Heidelberg hat aus den ihr durch Gebäudesondersteuer zufließenden und darüber hinaus aus anderen Mitteln seit dem 1. Juli v. I. bis jetzt 942900 Mark als Baudarlehen für 233 Wohnungen zugebilligt. Es handelt sich dabei natürlich nicht nur um Neubauten, sondern größtenteils auch um Wohnungen, die in bereits bestehenden Häusern ausgebaut worden sind.

Mannheim, 17. Sept. Im Frühjahr dieses Jahres wurde in Mannheim allgemein darüber geklagt, daß Kohlenhändler bei Abgabe ihrer Ware mit Mindergewicht arbeiten. Die Po­lizei unternahm eine allgemeine Razzia und eine Masse von Anzeigen liefen bei ihr ein. Wegen Betrugs werden sich nun mehrere dieser Kohlenhändler vor Gericht zu verantworten haben. Einer von ihnen, bei dem ein Mindergewicht von drei bis sechs Pfund festgestellt wurde, erhielt eine Geldstrafe von 200 Mark.

Die Zugspitzbahn. Die scharfen Angriffe gegen den Bau der Zahnrad-Zugspitzeubähn haben das Bayerische Handels­ministerium veranlaßt, noch einmal die Unterlagen zu prüfen. Das Ergebnis ist die endgültige Erlaubniserteilung der Zahn­radbahn auf den Ostgipfel der Zugspitze, an den Ingenieur Cathrein. Damit sind alle übrigen Pläne hinfällig.

Fleischvergiftung in Barmen. Eine Fleischvergiftung in Barmen hat großen Umfang angenommen. Bisher sind 45 Familien mit 110 Personen erkrankt. Davon ist eine Person, bereits gestorben und ein großer Teil der Kranken schwebt in Lebensgefahr. Die Behörde hat alle Maßnahmen ergriffen. Die Untersuchung ergibt, daß das verdorbene Fleisch von einem notgeschlachteten Tier aus Radevormwald stammte, das den Barmer Schlachtviehhof nicht zu passieren braucht. So liegt die Schuld an der Kontrolle Radevormwälds.

Eine merkwürdige Reichsgerichtsentscheidung. Am 27. No­vember 1923 zählte eine Firma in Essen mittels Zahlkarte aus das Postscheckkonto der Vereinsbank A.G. in Koburg beim Post­scheckamt in Erfurt 4121 Billionen 718 Milliarden Mark ein. Das Postscheckamt Erfurt schrieb aus Versehen nur 4 Billionen 121 Milliarden 718 Millionen gut. Erst am 11. Dezember 1924 wurde nach umfangreichen Nachforschungen beim Postscheckamt der Fehler gut gemacht. Die Klägerin ist infolge der verspäte­ten Zahlung bei der Vereinsbank in Schulden geraten und hat dafür 4529 Reichsmark Zinsen zahlen müssen, also mehr als dir ganze überwiesene Summe. Wer trägt den Verlust? Das Landgericht Erfurt hat den gegen den Reichspostfiskus erhobe­nen Schadenersatzanspruch dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt, das Oberlandesgericht Naumburg hat die Klage abge­wiesen. Ebenso hat das Reichsgericht auf ALweilung der Klage erkannt. In den reichsgerichtlichen Entscheidungen heißt es hierzu:Daß für die dem Postgesetz unterliegenden Fälle die Regelung der Schadenersatzpflicht des Postfiskus eine ausschließ­liche und erschöpfende ist, hat das Reichsgericht in seinen Ent­scheidungen, 8 107, S. 41, mit näherer Begründung schon dar­gelegt. Nach Z 9, Abs. 3 des Postscheckgesetzes vom 22. März 1921 haftet die Postverwaltung für Zahlkartenbeträge in glei­cher Weise wie für Postanweisungen. Die Haftung ist darauf beschränkt, daß die eingezahlten Beträge an den Empfänger ge­langen. Eine Haftung für verzögerte Bestellung und die da­durch entstandenen Schäden ist zwar nicht ausgeschlossen, es ist aber positiv bestimmt worden, in welchen Fällen eine solche Haftung einzustehen hat. Eine Haftung für Zinsverluste oder Geldentwertung ist jedoch im Postgesetz nirgends vorgesehen.

Wildern als Großbetrieb. Schon im Vorjahre war ein Hilfsarbeiter aus München am Bahnhof Schongau festgenom­men worden, als er mit drei Rehen nach München fahren wollte. Damals redete er sich auf einen Bäcker aus, der ihm die Rehe geliefert habe. Der Bäcker ist inzwischen wegen anderer Ver­gehen verurteilt worden und dabei stellte sich heraus, daß die beiden gemeinsam in ganz großzügiger Weise in verschiedenen Wäldern bei Planegg, Schongau usw. gewildert hatten. Sollen sie doch einmal innerhalb 14 Tagen sechs Zentner Rehsleisch verkauft haben, wobei der Abnehmer ein Münchner Wildbret­

händler war. Nun sitzen beide im Landgericht Kempten in Haft.

Ein Blinder ans der Hochtanr. Aus Steinach wrrd berich­tet : Am 9. September hat ein vollständig blinder Herr, Kriegs­invalide aus München, in Gesellschaft einiger Touristen und in Begleitung eines Hundes der Innsbrucker Hütte am Pinisser Joch (2369 Meter), einen Besuch abgestattet. Dem tapferen Mann fehlt nicht nur das Augenlicht, sondern auch beide Hände. Er hat bei diesem Aufstieg auch eine beträchtliche Schneelage überwinden müssen.

Eiscnbahnmifall infolge Unvorsichtigkeit. Bei der Ein­fahrt eines Personenzuges in die belgische Stadt Lenze öffnete ein Reisender, bevor der Zug hielt, die Wagentüre, die un­glücklicherweise dem Weichenwärter ins Gesicht schlug. Schwer verletzt ließ der Beamte den Weichenhebel aus der Hand. Das Gleis schloß sich und der letzte Wagen entgleiste und stürzte um. Zwei Personen wurden getötet.

EinbrnchskomüLie eines diebischen Gemeinderichters. In der kleinen karpathenrussischen Ortschaft Großberezna erstat­tete der Gemeinderichter vor einigen Monaten die Anzeige, unbekannte Täter seien in der Nacht in das Gemeinderichteramt gedrungen und hätten den Inhalt der Gemeindekasse geplün­dert und mehrere Tausend Kronen weggetragen. Die Unter­suchung stellte aber fest, daß die ganze Geschichte mit den Ein­brechern erfunden war und daß der Gemeinderichter Peter Jvancsik den Einbruch selbst begangen hatte. Avancsik wurde auch verhaftet, in der Gefängniszelle erhenkte er sich aber. Jetzt begann die Untersuchung der Geschäfte des Gemeinderichters, die einen Diebstahl von über 30 000 Kronen feststellte. Auf Grund des Selbstmordes des Richters von Großberezna soll jetzt auch die Vermögensverwaltung der anderen Gemeinden überprüft werden.

Ein Wettkampf der Ansrufer. Das Städtchen Pewsey ist am Mittwoch von wildem Geschrei erfüllt gewesen. Aus fast allen englischen Gemeinden waren nämlich die Ausrufer zu­sammengekommen, um in einem Wettbewerb über das beste Ausrufen dem bisherigen Champion den Titel streitig zu ma­chen. Die Konkurrenten stellten sich auf einen Hügel und jeder mußte von einer Pergamentrolle eine Bekanntmachung ablesen. Der Schiedsrichter ist ein bekannter Musikkritiker. Um den Hügel herum bis herunter in die Straßen lagerte sich die Menge und hörte dem eigenartigen Konzert zu. Schon die Bahnzüge, die die Wettkämpfer brachten, gewährten ein eigenartiges Bild, denn die Konkurrenten benützten die Reise zum Training und erhoben in den Wagen ein Geschrei, als wenn der Teufel los wäre.

Eine Viertelmilliarde für Zeitungsannocen. Seit langem ist in weitesten Kreisen von Handel und Industrie die Erkennt­nis durchgedrungen, daß Reklame, gute und großzügige Re­klame, eine der unerläßlichsten Vorbedingungen für geschäftliche Erfolge ist. Amerika ist uns ja auf diesem Gebiet wegweisend vorangegangen. Welche geradezu phantastischen Summen aber dort für Reklame ausgegeben werden, zeigt die Zusammenstel­lung eines Newyorker Blattes. Insgesamt sind von 62 Unter­nehmungen 30 Millionen Dollars für Inserate in Tageszeitun­gen und 20 Millionen für Reklame in Zeitschriften ausgegeben worden. Aus diesen Ziffern kann man erkennen, welchen Wert der Amerikaner der Zeitungs- und Zeitschristenreklame beimißt, denn bei der bekannten Geschäftstüchtigkeit des Amerikaners gibt er keinen Pfennig aus für eine Sache, die ihm nicht nutz­bringend erscheint.

Handel und Verkehr

Stuttgart, 17. Septbr. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Schlachthos wurden zugeführt: 22 Ochsen (unverkauft 12), 12 (5! Bullen, 150 :50) Iungbullen, 139 (33) Iungrinder, 33 Kühe, 415 Kälber, 634 >3) Schweine und 9 Schafe. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen l. 5359 (letzter Markt: 5460), 2. 4045 (41-51), 3. 36-38 (3740). Bullen I. 53-54 (55-56), 2. 44 bis 50 (4552), 3. 38-43 (3944), Iungrinder I. 59-63 (60-65), 2. 44-55 (45-56). 3. 39-43 (39-45), Kühe 1. 33-44 (34-45), 2. 21 bis 30 (22-31), 3. 1419 (14-20), Kälber I. 85-88 (uno.), 2. 75 bis 83 (uno.y 3. 6873 (6674>, Schafe I. 8588 (uno.), 2.5070 (). Schweine 1. 100101 (100-102), 2. 9899 (98100), 3. 94 bis 96 (uno.), 4. 9093 (uno.). Sauen 7588 (75-86) Mk. Ber- lauf des Marktes: Rinder langsam, Ueberstand, Kälber und Schweine mäßig.

Stuttgart, 17. Sept. (Landesproduktenbörse.) Bei schleppendem Geschäftsgang ist die Lage auf dem Getreidemarkte unverändert. Die Preise sind unverändert.

Pforzheim, 16. Sept. (Schweinemarkt.) Zufuhr: 81 Milch­schweine und 4 Läuser. Es kosteten leichtere Milchschweine 5060 Mark das Paar, schwere bis zu 80 Mark. Verkauft wurden 44 Milchscheine. Der Handel war lebhaft.

Pforzheim, 16. Sept. (Echlachtoiehmarkt.) Auftrieb: 2 Ochsen, eine Kuh, 2 Rinder, ein Farren, 91 Kälber, 37 Schafe, 48 Schweine. Markt geräumt. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Großvieh wie letzter Markt, Kälber 8489, Schweine 96 102.

Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie Len natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.

Mannheim, 17. Sept. In dem Ort Waghäusel rannte gester der Anhänger eines Lastkraftwagens gegen einen Baum und stürz um. Die beiden Insassen wurden herausgeschleudert und erlitten de, artig schwere Verletzungen, daß bald darauf der Tod eintrat.

Kehl, 17. Seplbr. Die hiesigen Zollbehörden sind in der letzte Zeit einem umfangreich angelegten Schmuggel mit französischen Pa! fümeriewaren auf die Spur gekommen. In Körben mit Obst un Südfrüchte, die aus dem Elsaß zollfrei eingefllhrt werden dürfe, waren die Parfllmeriewaren versteckt. Man benutzte zum Transpo auch einen Straßburger Hotelomnibus. Bis jetzt wurden zwei Pe, sonen aus Stcaßburg verhaftet, darunter der Führer des Hote omnibusses, der beschlagnahmt wurde.

Esten, 17. Sept. Nach derDeutschen Bergwerkszeitung" so im Falle des Zustandekommens der Fusion im Anilinkonzern Gen, raldirektor Besch von den Badischen Anilin- und Sodafabriken zu, Vorsitzenden des Vorstandes und Generaldirektor Dr. Duisberg vo den Farbenfabriken vorm. Friedrich Deyer 6 Co. zum Vorsitzende des Aufsichtsrates gewählt werden. LautBörsen-Courier" ist ft die neu zu gründende Gesellschaft ein Kapital von 750 Millionen i Aussicht genommen.

Barmen, 17. Sept. Die Zahl der nach dem Genuß von Hackfleiß erkrankten Personen stieg auf 110. Die Untersuchung der Erkrankte ergab, daß Höchstwahrscheinlich nicht wirklicher Paratyphus in Frag kommt, sondern ein Fleischvergifter, der in ganz naher Verwand schuft zu dem Paratyphusbazillus steht. Kreiswedizinatrat Dr. Kriec betonte ausdrücklich, daß eine Ansteckungsgefahr nicht bestehe.

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