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danten mitgeteilt, der diesen Beschluß aber nicht zur Kenntnis nahm gegen alle Offiziere, die den Entschluß unterschrieben, ein Verfahren wegen Uebertretung ihres Wirkungskreises einleitete und sie mit Arrest von sieben bis fünfundvierzig Tagen bestrafte. Das serbische Konsulat von Skutari bestätigte die > Tatsache, daß die Frau des Hauptmanns in der Wohnung des albanischen Offiziers gewohnt hat, und Laß ihr Mann für die , Ueberlassung der Frau einen größeren Betrag erhalten hat.
! Dieser Fall hat auch in Belgrad großes Aufsehen hervorgerufen, ! weil die Frau des Hauptmanns aus vornehmer Belgrader ! Familie stammt und in der guten Belgrader Gesellschaft be-
Tragödie eines Kriegsgefangenen. Die kleine karpathen- russische Gemeinde Hliscse wird von einer traurigen Sensation in Atem gehalten. Vor einigen Tagen kehrte aus der russischen Kriegsgefangenschaft unerwartet der ehemalige Soldat Nikola Petrescsak heim- Als er erfuhr, daß seine Frau ein zweites Wal geheiratet hatte, zündete er das Haus, in dem seine Frau, ihr zweiter Mann und die Kinder des Ehepaares wohnten, an. Alle Familienmitglieder kamen in dem Brand um. Als Nikola Petrescsak zu dem Bewußtsein seiner Tat kam, erhängte er sich. Ueber die Vorgeschichte dieser Tragödie wurden folgende Ein- ! zelheiten bekannt: Nikola Petrescsak heiratete knapp vor der Mobilisierung ein reiches und schönes Mädchen. Von dem Augenblick seines Einrückens angefangen, blieb er vollständig verschollen. Es meldeten sich Regimentskameraden des Verschollenen, die die Erklärung abgaben, sie hätten Petrescsak tot auf dem Schlachtfeld von Bayaruska gesehen. Die Frau betrauerte ihren gefallenen Mann, und als zwei Jahre feit dem allgemein angenommenen Todestag verstrichen waren, heiratete sie zum zweitenmal, diesmal einen Landwirt aus ihrem Dorf. Bor einigen Tagen kam nun unerwartet ihr erster Mann nach Hause, und als er die Wahrheit über seine Familienverhältnisse erfuhr, entschloß er sich zu der grausigen Tat.
Ziffern, die zu denken geben. Die Zahl der in Züricher Hotels und Gasthöfen abgestiegenen Fremden betrug im Monat August 46 060 Personen. Davon steht, was den Ausländerbesuch anbelangt, Deutschland mit 16912 Besuchern an der Spitze. Und die deutschen Hotels warteten größtenteils auf Gäste des eigenen Landes.
Handel und Derkebr.
i Stuttgart. 14. Sept. (Landesproduktenbörse.) Die Schwankun- ? kungen der amerikanischen Börsennotierungen üben augenblicklich deinen großen Einfluß auf den deutschen Getreidemarkt aus. Infolge schwächerer Zufuhr von inländischer Ware ist die Stimmung etwas freundlicher, die Kauflust ist aber nach wie vor schwach. Die Preise find unverändert. Weizen 23—25.5, Sommergeiste 24—26, Roggen A>—20.5, Hafer 17—19, Weizenmehl Nr. 0 40.5—41.5, Brotmehl 33.5-34 5. Kleie 11.75-12, Wiesenheu 5.5-6.5, Kleeheu 6.5-7.5, drahtqepreßtes Stroh 4.5 5.
Schweinepreise. Balingen: Milchschweine 24 -45 Mark. — Bsrnhausen a. F: Läufer 60—150, Milchschweine 35—45 Mark. — Besigheim: Milchschweine 25—35, Läufer.60—110 Mark. — Crailsheim: Läufer 90—120, Milchschweine 30—40 Mark. — Güglingen: Milchschweine 20—32, Läufer 50—75 Mark. — Hall: Milchschweine 25—44 Läuier bis 70 Mark. — Heilbronn: Milchschweine 18—35, Läufer 45—90 Mark. — Kllnzelsau: Milchschweine 34 -46 Mark. — Mengen: Milchschweine 30—42 Mark. Nürtingen': Läufer 96 bis 136, Milchschweine 36-64 Mark. — Oehringen: Milchschweine 40 bis 47 Mark. — Rottweil: Milchschweine 22—37 Mark. — Vaihingen a. E.: Milchschweine 30—45 Mark pro Stück.
Viehpreise. Bernhausen a. F.: Kühe 700— 800, Rinder 400 bis 600, Kälber 150—200 Mark. — Ludwigsburg: Farren 435, Ochsen 700-715, Stiere 535, Kühe mit Kalb 650, Kalbinnen 450—630, Rin- ! der 400 Mark, Schmaloieh 220—300 Mark. — Pleidelsheim: Kleinvieh 200—300, Rinder 300-560, Kalbeln 600—800, Kühe 320-550,
! Stiere 485—500, 1 Paar 1000 Mark, Farren 420—600, Ochsen 650 ! bis 800 Mark. — Rottweil: Fette Ochsen 1500—2000, sog. Ansetz- j linge 980—1300 Mark pro Paar, trächtige Kühe 390—700, sog. Wurstkühe 200—300, Kalbinnen 400—680, junge Rinder 200 - 400 Mark.
Aeuett« NachcUbten
Sigmaringen, 14. Sept. Der frühere Reichskanzler Dr. Marx äußerte, daß der Fall Wirth eine endgültige Klärung aus dem kommenden Parteitag des Zentrums finden werde.
Freiburg 14. Sept. Die Insassen des gestern vormittag cibge- stiirzten französischen Flugzeugs waren der 30 Jahre alte Robert Georg Thierry aus St. Mihiel und dessen 30 Jahre alter Begleiter Dieudonne Costes aus Septfond. Beide wohnten in Paris. Thierry wurde getötet. Die Verletzungen des zweiten Fliegers sind leichterer Natur. Die Leiche des Thierry wurde nach dem hiesigen Leichenhause verbracht.
München, 14. Sept. Wie die Bayerische Staatszeitung meldet, stellte auf Grund des Amnestieerlasses der Staatsgerichtshof zum Schutz der Republik die Verfahren gegen Rudolf Stempfle Schriftleiter in Miesbach, Alfred Rosenberg, Schriftleiter in München, Friedrich Plumer, Schriftleiter in München, und Wilhelm Lippold, Generaldirektor in München, sowie 14 andere Angeklagte ein.
Frankfurt a. M.. 14. Septbr. Wie die „Frankfurter Zeitung" mitteilt, hat die medizinische Fakultät der Frankfurter Univisität den amerikanischen General H. T. Allen wegen seiner Verdienste um die deutsche Bolksgesundheit, die er sich durch das amerikanische Liebcs- werk an den deutschen Kindern erworben hat, zum Ehrendoktor ernannt.
Essen, 14. Sept. Wie die „Essener Allgemeine Zeitung" meldet, fuhr gestern der Rennfahrer Heimann kurz vor Kettwig in einer Kurve mit feinem Kraftwagen an das linke Hinterrad eines anderen Autos. Sein Wagen überschlug sich. Heimann wurde getötet, während der Chauffeur schwer verletzt wurde.
Dortmund, 14. Septbr. Heute früh stürzte aus der Zeche „Tre- monia" der Berghaldenbunker ab und riß einen Teil der Brücke mit sich. Drei auf der Brücke beschäftigte Arbeiter stürzten in die Tiefe und erlitten schwere Verletzungen.
Dortmund, 15. Sept. In der Streitfrage um die Lohnerhöhung für die Eisenbahner in Rheinland und Westfalen wurde gestern vom Dortmunder Schlichter ein Schiedsspruch gefällt, der eine Spitzenlohnerhöhung um 5 Pfg. pro Stunde vorsieht.
Barmen, 14. Sept. Nach einer Meldung der Gesundheitspolizei erkrankten in Barmen-Rittershausen mehrere Personen nach dem Genuß von Hackfleisch unter Vergiftungserscheinungen. Bier Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefect, von denen eine Frau inzwischen gestorben ist. Die polizeilichen und bakteriologischen Untersuchungen sind.noch nicht abgeschlossen.
Neiße, 14. Sept. Hier brach in der vergangenen Nacht in einem Hause in der Wilhelmsstraße Feuer aus, das sich außerordentlich schnell ausbceitete. Da die Treppe sehr bald unpassierbar war, sprang der im zweiten Stockwerk untergebrachte Stellmacherlehrling Hauke auf die Straße, wobei er sich einen Beinbruch und mehrere Rippenbrüche zuzog. Ein zweiter Lehrling, der 16 jährige Sohn des Poli- zeiwachrmeisters Brodkorb, der wahrscheinlich durch den Rauch erstickte, konnte von der Feuerwehr nur noch als verkohlte Leiche ge- borgen werden.
Berlin 14. Sept. Der Kriminalpolizei gelang es, eine dreiköpfige Wechselfälscherbande zu verhaften, in deren Besitz gefälschte und bereits girierte Wechsel im Betrage von fast einer halben Million gesunden wurden. Die Höhe der bereits erbeuteten Summen ist noch nicht ermittelt. Die Verhafteten führten scharf geladene und entsicherte Revolver bei sich.
Berlin, 14. Sept. Der französische Unterrichtsminister de Monzie wird, wie der amtliche preuß. Pressedienst bestätigt, gelegentlich seines Aufenthalts in Berlin mit dem preußischen
Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung eine Unterredung haben. Es handelt sich um eine Besprechung wirtschaftlicher und künstlerischer Fragen.
Berlin, 14. Sept. Die Abteilung Post-, Telegraphen und Fernsprechpersonal des Deutschen VerkehrAmndes und die Allgemeine Postgewerkschaft haben gestern auf einer gemeinsamen Reichskonferenz in Berlin die Schaffung einer einheitlichen Organisation der im Post-, Telegraphen- und Fernsprechdienst Beschäftigten unter dem Namen „Allgemeine Deutsche Postgewerkschaft" (Mitglied des freigewerkschaftlichen Deutschen Verkehrsbundes) beschlossen.
Berlin, 14. Sept. Hier ist man beunruhigt über die Absicht, auch die Tschechen und Polen zu den Paktoerhandlungen heranzuziehen. - Das Verfahren gegen den Chefredakteur des „Berliner Tagebl.", Theodor Wolfs, wegen Beleidigung der Richter im Magdeburger Rothardtprozeß ist auf Grund der preußischen Amnestieverordnung eingestellt worden. — Auf der Döberitzer Heerstraße in der Nähe von Pichelsdorf bei Spandau hatten gestern nacht unbekannte Täter ein Drahtseil über die Straße gespannt. Mehrere Radfahrer fuhren gegen das Hindernis. Einer von ihnen kam zu Fall und zog sich Verletzungen zu.
Genf, 15. Sept. Die Mossullfrage soll nicht im Völkerbundsrat, sondern auf dem Wege diplomatischer Verhandlungen entschieden werden. — Die türkischen Vertreter haben die Abtretung eines Teils des Mossullgebiets vorgeschlaqen. Sie fordern als Gegenleistung einen Sicherheitspakt mit Irack, England und Persien. — In den gestrigen Sitzungen der Völkerbundskommissionen wurden vor allem die Frage der Sanierung Oesterreichs und die Frage des Sklavenhandels erörtert
Paris, 15. Sept. Wie der „Temps" mitteilt, werden Handelsminister Chaunet und der Abteilungsleiter im Handelsministerium für Handelsabkommen, Ministerialdirektor Serruys, den Führer der deutschen Handelsvertragsdelegation, Staatssekretär Dr Trendelenburg, dessen Eintreffen für heute erwartet wird, heute nachmittag empfangen.
Tientsin, 14. Sept. Der Pangtsekiang ist über die User getreten und hat in der Provinz Schantung etwa 1000 Dörfer überflutet. 3000 Menschen sind ertrunken.
Die Hauptnrsachen des nationalsozialistischen November- Putsches.
München, 15. Sept. In dem Buche, das der frühere bayerische Staatsminister des Innern, Dr. Schwerer, Wer die politischen Geheimverbände verfaßt hat, schreibt er u. a. über die Hauptursachen des nationalsozialistischen Novemberputsches 1923, darin, daß der Aufruhrversuch der Nationalsozialisten vom 1. Mai 1923 gerichtlich ungesühnt geblieben sei und daß die strafprozessuale Behandlung jener Vorfälle trotz der vorbereitenden Schritte des Ministers des Innern unterblieben sei, sei als eine der Hauptursachen des Novemberputsches zu erblicken. Wenn die Zuwiderhandlungen der Nationalsozialisten am 1. Mai 1W3 ihre Sühne gefunden hätten, so wäre es aller Voraussicht nach nicht zu dem Umsturzversuch am 8. November 1923 gekommen. Ohne Zweifel werde eine rückschauende Geschichtsbetrachtung immer wieder prüsen, was Wohl geschehen und was alles vermieden worden wäre, wenn an jenem 1. Mai 1923 die damalige Regierung in berechtigter Gegenwehr den offenen Kampf mit der Hitlerbewegung ausgenommen und mit allen ihr zur Verfügung stehenden Machtmitteln dem Spuk ein Ende bereitet hätte. Man werde gewiß der Auffassung zustimmen müssen, daß da eine Situation gegeben war, die geradezu zum Zugreisen gedrängt habe. Sei man dieser Meinung, dann werde man aber nicht darum herumkommen, die gesamte Regierung von damals für die Unterlassung verantwortlich zu machen. Das Versagen der Staatsanwaltschaft falle in die Periode, wo der günstigste Zeitpunkt für ein Einschreiten der Staatsregierung bereits verpaßt gewesen sei.
Der Parteitag -er S.P.D.
Heidelberg, 14. Sept. Auf der Tagesordnung stand als erster Punkt der Bericht des Parteivorstandes. Für die Erledigung des damit zusammenhängenden Sachsenkonflikts wurde beschlossen, im Anschluß an die allgemeinen Referate je einen Vertreter der sächsischen Landtagsfraktion und der sächsischen Landespartiorganisationen mit je einstündiger Redezeit das Wort zu geben und dann die Angelegenheit einer besonderen Kommission zu überweisen. Zum allgemeinen Teil des Vorstandsberichts nahm als erster Berichterstatter Johannes Stelling vom Parteivorstand das Wort. Er gab seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß jetzt von den Feinden der Sozialdemokratie die Politik übernommen werde, die die Sozialdemokratie immer propagiert habe. In der Innenpolitik wandte sich der Redner besonders gegen die radikalen Genossen, die sich darüber klar sein müßten, daß man heute nur vorwärts komme, wenn man die Dinge so sehe wie sie sind. Bei der Barmat-Hetze sei leider auch von manchem Parteiredakteur dem Interesse der Partei nicht genügend Rechnung getragen worden. Zum sächsischen Konflikt übergehend, erklärte Stelling, daß sich die Partei die Möglichkeit von Koalitionen mit bürgerlichen Parteien nicht durch einen Beschluß ein für allemal abschneiden dürfe. Auch Sachsen wäre vollständig der Reaktion Preisgegeben worden, wenn die sächsische Fraktionsmehrheit die Koalition nicht mitgemacht hätte. Zunächst müßten in dex sächsischen Landtagsfraktion Mehrheit und Minderheit wieder zusammenarbeiten und sodann der Landtag so bald wie möglich aufgelöst werden. Der Redner rechtfertigte zum Schluß die Haltung der Partei bei der zweiten Reichsprästdentenwahl. Der zweite Berichterstatter, Landtagspräsident Bartels, ging auf den Kassen- und Mitgliederbestand der Partei ein. Der Mitgliederbestand häbe sich seit dem letzten Parteitag um etwa 100 000 vermindert, lieber die Bildungsarbeit der Partei berichtete Staatssekretär Schultz, über die Frauenbewegung Abg. Frau Juchach.
Die Stellung -es Großhandels zmn Preisabbau.
Die wichtigsten Fragen, die die Großhandelstagung in Dresden beschäftigen werden, wurden am letzten Samstag in einer vom Zentralverband des Deutschen Großhandels einbe- rufenen Konferenz durch das geschäftsführende Präsidialmitglied, Reichstagsabgeordneten Otto Keinath, erläutert. Er !be- tonte, daß der deutsche Großhandel gewillt sei, die Preissenkungsaktion der Regierung zu unterstützen, daß er sich aber gegen Versuche wehre, den Großhandel als den Hauptschuldigen an der Preissteigerung hinzusiellen. Es sei richtig, daß zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen eine hohe Spanne bestehe, auch Laß der Zwischenhandel verteuernd wirke, aber nicht durch Schuld des Zwischenhandels, sondern infolge der Gesamtverhältnisse in Deutschland.
25 Millionen Reirtenbankanleihe.
Berlin, 14. Sept. Die Deutsche Rentenbankkreditanstalt (Landwirtschaftliche Zentralbank) teilt mit: Die Verhandlungen mit der National City Companie in Newyork wegen einer amerikanischen Anleihe für den landwirtschaftlichen Realkredit in Deutschland find am Samstag den 12. September abends zum Abschluß gekommen. Darnach übernimmt die National City Company von der Deutschen Rentenbankkreditanstalt Schuldverschreibungen in Höhe von 25 Millionen Dollar, rückzahlbar zu Pari, zu einem Jahreszinssatz von 7 Prozent auf 25 Jahre bei einer Tilgung von zirka 1>L Prozent jährlich zuzüglich ersparter Zinsen. Zinsen und Amortisation werden am 15. März und am 15. September jeden Jahres fällig, erstmalig am 15. März 1926. Der Deutschen Rentenbankkreditanstalt steht das Recht zu, die Anleihe auch zu früherer Rückzahlung im ganzen oder in Teilbeträgen ebenfalls zu Pari erstmalig zum
15. September 1935, sodann zu jedem späteren Zinstermin zu kündigen. Die Anleihe soll in diesen Tagen zum Kurs von 93 Prozent in den Vereinigten Staaten aufgelegt werden und ihre Zulassung an die Newhorker Stock Exchange beantragt werden. Die Auszahlung des Gegenwertes der Schuldverschreibungen zu 88 Prozent soll gegen Ende dieses Monats erfolgen.
Newyork, 14. Sept. Ein Syndikat, dem u. a. die National City Bank und die Firma Harris, Forbes u. Co. angehört, wird Mitte der Woche öffentlich 25 Millionen Dollar von Anteilen der Rentenbankanleihe anbieten. Für einen wesentlichen Teil der Anleche besteht Interesse in Holland, Schweden und der Schweiz, wo die Rentenbankanleihe zur Auflage gelangen soll.
Ueberwachung der Preisgestaltung auf Lem Fleischmarkt.
Berlin, 14. Sept. Unter dem Vorsitzen des Polizeipräsidenten Grezynski fand heute im Polizeipräsidium eine Besprechung mit Vertretern der mittleren Preisprüfungsstellen, sowie den Exekutivbeamten, die zur Ueberwachung der Preisgestaltung auf dem Fleischmarkte in Frage kommen, statt. Nachdrücklich wurde in der Besprechung betont, daß die angestellten Ermittlungen die Festsetzung der Bruttospanne auf 15 Prozent als gerechtfertigt erscheinen läßt und daß daher die Polizei mit allen Mitteln für die Einhaltung dieser Spanne sorgen wird. Es wurde weiter erklärt, daß in allen Fällen, wo eine Uebertrei- bung dieser Spanne festgestellt wird, die in dem Falle angestellten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zugeleitet werden sollen. Eine Kontrolle der Preise soll sich sowohl auf den Großhandel, wie auch auf die Ladenfleischer »strecken.
Deutschland will gesonderte Behandlung der Ostfrage.
Berlin, 14. Sept. In der Wilhelmstraße ist man über die Ansicht, auch die Tschechen und Polen zu den Paktverhandlungen heranzuziehen, sichtlich verstimmt und beunruhigt. Man verhehlt sich nicht, daß eine solche Erweiterung des Kreises der Teilnehmer eine außerordentliche Erschwerung und Belastung für Deutschland bedeuten, ja das Prinzip der Gleichberechtigung geradezu in Fragen stellen würde. Gegenüber den neuerlichen Aeußerungen Skrzynskis, daß Chamberelin sich zu der polnischen Auffassung bekmnt und bereit erklärt habe, den Abschluß eines Ostpattes zu fördern, macht man auf deutscher Seite geltend, daß damit noch keineswegs der Anlaß gegeben sei, diese Frage mit der des Rheinlandpaktes zu verquicken. Man hofft im Auswärtigen Amt noch immer, daß England sich gegen Len Versuch der Franzosen, zwei Bundesgenossen in die Konferenz einzuschmuggeln, sperren werde. Immerhin ist man einigermaßen peinlich berührt davon, daß dieses unbillige Ansinnen von Chamberlain nicht sofort und unzweideutig zurückgewiesen wurde. Nach den zahlreichen Enttäuschungen, die uns die Haltung der englischen Regierung in Len letzten Jahren bereitet hat, ist man auch in den Berliner Stellen, die im allgemeinen zum Optimismus neigen, recht mißtrauisch geworden. Jedenfalls wird, wie die Dinge auch laufen mögen, die Reichsregierung an ihrer ursprünglichen Auffassung festhalten, daß das Problem einer Sicherung der Ostgrenzen von dem des Rheinlandpattes unbedingt zu trennen sei.
Polens Bernichtungskampf gegen die deutschen Schule«.
Danzig, 14. Sept. Das polnische Kuratorium in Posen hat dem Direktor des deutschen Privatghmnasiums und fünf Lehrkräften, von denen drei evangelische Geistliche sind, die Unterrichtserlaubnis entzogen. Desgleichen ist am Dregenschen Lyzeum dem Direktor und vier Lehrerinnen die Befugnis zum Unterrichten entzogen worden. Der deutsche Sejmabgeordnete Domherr Klinke erhob im Namen der Elternschaft Einspruch, der erfolglos blieb. Das Kuratorium weigerte sich sogar, die Gründe füt seine Maßnahme anzugeben. Da noch einigen anderen Lehrkräften die Unterrichtserlaubnis bisher nicht erteilt wurde, müssen beide Anstalten einstweilen schließen. Von anderen Anstalten der Provinz werden ähnliche Maßnahmen berichtet. So sind Hunderte deutscher Schulkinder zurzeit ohne Unterricht. Die Garantie des Völkerbundes für das deutsche Privatschulwesen in Posen bildet einen der Hauptpunkte des Minderheitenschutzvertrages. Was wird der Völkerbund tun, um.derartige Uebergrifse, die dem Geist und Buchstaben des Minderheitenrechtes widersprechen, abzustellen?
Ausschreitungen französischer Matrosen in Wien.
Wie die Wiener Blätter melden, kam es Sonntag abend in einem Kaffeehaus der Praterstraße zu Lärmszenen, als französische Matrosen eines seit einigen Tagen im Donauhafen liegenden französischen Monitors die Zeche nicht begleichen wollten. Sie behaupteten, ein Franc sei gleich zwei Schilling. Die Debatte wurde immer erregter. Schließlich wurde die Wache geholt, die sechs Franzosen verhaftete. Drei von ihnen rissen sich los, wurden aber von den Passanten festgehalten, wobei einer der Franzosen tätlich wurde. Schließlich wurde die Gesellschaft auf das Polizeikommissariat gebracht, dort verhört und später von einer Patrouille des französischen Monitors an Bord gebracht.
Poincares mißglückte Verteidigung gqgen Kriegsschuld-Anklage.
Paris, 14. Sept. Poincarö muß sich wieder einmal gegen die Beschuldigung verteidigen, daß er den Weltkrieg herbeigeführt habe. Die Anklage wurde in amerikanischen Zeitungen erhoben. Leider kennt man den Wortlaut nicht, sondern nur die Antwort, die Poincarst gestern in Newyork veröffentlicht haben soll und die der „Temps" heute veröffentlicht. Poincare stöhnt zunächst darüber, daß die „Propaganda Deutschlands und Rußlands" Verwirrung selbst unter den ausgezeichnetsten Geistern anrichtete. Poincarö hat übrigens nur ein einziges Argument zur Verfügung, mit dem er beweisen möchte, daß Deutschland die Kriegsschuld trage, weil dieses nämlich Len Krieg erklärt habe. Daß aber Deutschland dazu gezwungen war, weil den beweiskräftigsten Zeugnissen zufolge Rußland bereits am 31. Juli die allgemeine Mobilisation angeordnet hatte, darüber schweigt sich Poincarö begreiflicherweise aus. In seinem Bestreben sich reinzuwaschen, unterläuft Poincare eine Behauptung, aus der man unbedingt den Schluß ziehen muß, Laß der Krieg von den Ententemächten gewollte wurde. Poin- carst sagte wörtlich: „Der Friede bedeutet den Despotismus Deutschlands und die Unterjochung Europas." (!) Aus diesem Sah kann man keinen anderen Schluß ziehen, als daß es unter diesen Umständen für die Entente notwendig war, den Frieden zu brechen. Poincarä sagt dann weiter, daß die französischrussische Allianz und die weiteren Abmachungen, die mit andern Mächten folgten, den Zweck gehabt hätten, die Welt von der „deutschen Einkreisung" zu befreien, aber nicht die Vernichtung des deutschen Volkes zum Zweck gehabt hätte. Das ist natürlich Advokatenrasuistik. Ob man das deutsche Volk oder das deutsche Reich zerstören wollte, ist im Grunde genommen dasselbe. Die Verteidigung Poincarös kommt also sehr wertvollen Zugeständnissen gleich.
Wo Stiefel reden... Kaiser Ferdinand von Oesterreich — o wird in „Reclams Universum" erzählt — hatte mancherlei Eigenheiten, zu denen auch gehörte, daß er das Knarren von Stiefelsohlen nicht vertragen konnte. Eines Tages wartete ein hochgestellter General auf eine Audienz und ging im Vorzimmer auf und ab. Da öffnete sich plötzlich die Tür; mit allen Zeichen des Zorns blickte der Monarch heraus und rief dem General barsch zu: „Wo Stiefel reden, Hab i nix zu sagen, nehmen S' nur an, wir hätten schon miteinander gesprochen."