Sorge um die politische Rettung höher als die um die eigene Partei. Er werde zu seiner Zeit handeln. Marx erklärte: Durch die Wahl Hindenburgs habe die Verfassung einen neuen Halt bekommen. Das Zentrum müsse mit Rechts und Links Poli­tik treiben. Einen Mann wie Wirth möge man im Zentrum behalten. Man müsse sich wieder zusammenfinden. Dr. Scho- fer erklärte: Auf die badischen Landtagswahlen habe der Schritt Wirths keinen Einfluß. Zum Schluß des Parteitags wurden die gesamten Resolutionen einstimmig angenommen. Betr. den Fall Wirth wünscht der Parteitag, daß Wirth der Zentrumsfraktion wieder beitritt. Nach weiteren Aussprachen wurde der Parteitag geschloffen.

Eröffnungsfeier des Jnnwerkes.

München, 6. Sept. Im Saale des Künstlerhauses wurde das Jnnwerk, das größte Kraftwerk Bayerns, das bereits seit einiger Zeit in Betrieb ist, feierlich eröffnet. Als Vertreter der Reichsregierung war Reichswirtschaftsminister Neuhaus anwesend. Namens der Direktion des Jnnwerkes entbot das Vorstandsmitglied Ministerialrat Sterner den Erschienenen ein herzliches Willkommen und sprach namentlich den Beteiligten der Reichs- und Staatsministerien den Dank des Jnnwerkes aus. Eine Besichtigungsfahrt zum Werk erfolgt am Sonntag.

Nansen und Sven Hedin in Dessau.

Dessau, 6. Sept. Fridjof Nansen traf heute vormittag 9 Uhr in einem dreimotorigen Junkersflugzeug mit Frau und Tochter, von Berlin kommend, hier ein, wo er von Professor Junkers und dessen Gast Sven Hedin empfangen wurde. Der dreistündige Aufenthalt Nansens in Dessau galt dem persön­lichen Besuche bei Prof. Junkers, der Besichtigung der Flug­zeugwerke und einer Besprechung schwebender internationaler Luftverkehrsfragen. Nansen setzte hierauf seine Luftreise im Großflugzeug nach Genf zur Völkerbundstagung fort. Hedin wird sich morgen gemeinsam mit Prof. Junkers nach Dresden begeben zur Teilnahme an der Generalversammlung der Europa-Union, einer großen Betriebsgemeinschaft von 16 euro­päischen Luftverkehrsgesellschaften. Die Europa-Union ist Kommanditges. auf . Aktien, deren geschäftsführender Gesell­schafter die Junkers-Lustverkehrs A.G. ist.

Unwetter an der Ost- und Nordseeküste.

Berlin, 7. Sept. Infolge der in Len letzten Tagen an der pommerischen Küste herrschenden schweren Weststürme wurde den Fischern großer Schaden zugefügt. Die Ausfahrten zum Fang konnten nicht erfolgen. Die Seedampfer treffen mit viel- stündiger Verspätung an ihren Bestimmungsorten ein. Am Samstag herrschte an der Nordseeküste ein so gewaltiger Sturm, daß er das Meer fast bis an die Deiche trieb. Das Deichvorland wurde meterhoch überschwemmt. Biele kleine Schiffe haben die Häfen nicht erreichen können.

Berlin ohne Nachrichten über die' deutsch-russischen Verhandlungen.

Berlin, 6. Sept. Die optimistischen Meldungen über den Stand der deutsch-russischen Handelsvertragsverhandlungen, die in den letzten Tagen aus verschiedenen Quellen kamen, wird man doch gut tun, zunächst noch mit einiger Skepsis aufzuneh­men. An hiesigen amtlichen Stellen, wo man neuerdings sich recht bedrückt zeigte, hat man freilich angefangen, den Ablauf der Vertragsverhandlungen wieder etwas hoffnungsvoller an­zusehen. Aber das sind einstweilen noch Hoffnungen und Ent­würfe. Positive Meldungen, wie die sehr dezidiert lautenden ausländischen Nachrichten zu bestätigen vermöchten, liegen vor­derhand hier nicht vor.

Luftfahrtbeschränkungen auch in Ungarn.

Budapest, 6. Sept. Der Botschafterrat hat über die unga­rische Gesandtschaft in Paris an die ungarische Regierung eine

Note über die Luftfahrtbestimmungen gerichtet. Die Höchst­geschwindigkeit für Handelsluftfahrzeuge wird von 170 auf 180 Stundenkilometer und die zulässige Höchstbelastung von 600 aus 900 Kilogramm erhöht. Die Note enthält Beschränkungen über die Zahl der Flugzeuge, die in Ungarn gebaut werden dürfen, und die Zahl der Piloten. Alle Pläne neuer Maschinen müssen vor Beginn des Baues den Ententebehörden vorgelegt werden.

Nach der Londoner Juristenkonferenz.

Paris, 6. Sept. Havas verbreitet folgende Mitteilung: Der Bericht der juristischen Sachverständigen über die Londoner Be­sprechungen in der Frage des Sicherheitspaktes wird von den Außenministern der alliierten Staaten nicht vor Montag oder Dienstag erwartet. Zu der Nachricht, daß die Rechtssachver­ständigen den Außenministern mündlich Bericht erstatten wür­den, wird in Genf darauf hingewiesen, daß der englische Ver­treter bei der Londoner Juristenbesprechung, Cecil Hurst, Mit­glied der englischen Delegation bei der Völkerbundsversamm­lung ist und sein baldiges Eintreffen daher mit Recht erwartet wird. Da der französische Ministerpräsident und der franzö­sische Außenminister sich beide in Genf hefinden, ist es möglich, daß auch der französische Sachverständige Fromageot nach Gens kommt und sich mit ihnen über die Londoner Ergebnisse aus­spricht. Andererseits hatten die Außenminister Chamberlain, Briand und Vandervelde, denen sich bei diesem Anlaß auch der italienische Vertreter im Völkerbundsrat, Scialoja, angeschlossen hatte, am Freitag abend eine Aussprache über das nunmehr nach Abschluß der Londoner Juristenkonferenz einzuschlagende Verfahren.

Entschließungen des Internationalen Friedenskongresses.

Paris, 6. Sept. Der Internationale Friedenskongreß hat im Verlause seiner gestrigen Arbeitssitzung eine Reihe von Entschließungen gefaßt. So verlangt er, daß der Völkerbund auf die nächste Tagesordnung die wirtschaftliche Organisierung des ^Friedens setze, Ferner wurde eine Tagesordnung angenom­men, in der es heißt: Der Friedenskongreß entbietet den Op­fern der Kolonialkriege seinen Gruß und spricht angesicht des gegenwärtigen Rifkrieges in Marokko seine Entrüstung aus und fordert, daß der Völkerbund an die interessierten Völker einen Aufruf richten möge, damit ihm ein Problem zur Lösung unterbreitet werde. Dies müsse ebenso für alle anderen Kolo­nialkriege geschehen. Der Marokkokrieg und die Schwierigkeiten in Aegypten, Syrien und China und anderwärts, beweisen, daß die Kolonialfragen und die Fragen, die sich auf Länder mit beschränkter Souveränität beziehen, sowie endlich die Be­ziehungen der Rassen untereinander einer vertieften und stän­digen Prüfung unterzogen werden müsse. Der Kongreß setzte eine Kommission ein, die diese Fragen bis zum nächsten Kon­greß studieren und einen Bericht ausarbeiten sollen. Als­dann beschäftigte sich der Kongreß mit den Fragen, die der Ausschuß für Sicherheit und Abrüstung geprüft hatte. In der von der Konjmission ausgearbeiteten Tagesordnung wird eine vollständige Aufhebung der militärischen Dienstpflicht verlangt, außerdem Straflosigkeit für Verstöße gegen diese allgemeine Dienstpflicht in den Ländern, in denen sie noch weiter bestehen soll. Diese Kommissionsentschließung wurde von den franzö­sischen Delegierten, insbesondere von Bouisson, bekämpft, der sich gleichfalls gegen die Dienstpflicht aussprach, ohne es jedoch in das Belieben des Einzelnen zu stellen, ob er sich der Dienstpflicht unterziehen will oder nicht. Die Rede Buissons wurde aus der Versammlung mit RufenDas bedeutet Krieg" unterbrochen. Die Abstimmung ergab die Annahme der Entschließung Buis- son mit 193 gegen 144 Stimmen. Der Kongreß faßte in der Vormittagssitzung im übrigen noch eine besondere, einstimmig angenomme Entschließung mit Bezug auf die französisch-deut­schen Beziehungen, in der das Bedauern darüber ausgesprochen wird, daß diese beiden Länder, von denen letzten Endes der

Friede in Europa abhänge, noch nicht die notwendigen Gesten gemacht hätten, oder hätten machen können, um klare, loyale und herzliche Beziehungen zueinander herzustellen.

Die Frage einer Sonderkonferenz.

Paris, 6. Sept. Der Havasvertreter in Genf berichtet in einer Depesche, daß drei Tatsachen seit gestern abend feststehen Abgesehen von immer möglichen Ueberraschungen, werde dem­nächst eine Sonderkonferenz über den Sicherheitspaktentwusi zusammentreten, zu der Deutschlands Beteiligung schon ge­sichert sei, da Stresemann in seiner Empfangsbestätigung ans die letzte französische Note den Gedanken direkter Verhandlun­gen annahm. Weiter stehe fest, daß diese Konferenz nicht wäh­rend der Völkerbundstagung stattfinden werde, da der Völker­bund mit den auf seiner Tagungsordnung stehenden Fragen genügend beschäftigt sei und bis Ende des Monats ständig tagen werde. Endlich scheine auch festzustehen, daß Italien an der geplanten Konferenz teilzunehmen wünsche. Was alle! übrigen Fragen angeht, so müsse man sich mit Vermutungen begnügen, also besonders hinsichtlich des Zeitpunktes und deS" Ortes der Konferenz. Die Konferenz der Minister zur Bera­tung der Sicherhcitsfrage werde wahrscheinlich nicht mehr im September zusammentreten können, denn die Arbeiten des Völkerbundes würden sich bis zum 27. oder 29. September hin­ausziehen. Außerdem würden alsdann wahrscheinlich die Außen­minister mit ihren Ministerien Fühlung nehmen wollen, bevor sie sich zu der Zusammenkunft mit Len Vertretern Deutschlands begeben. Sie werde also erst am 10. oder 15. Oktober statt­finden können. Auch über den Verhandlungsort sei man noch vollständig auf Vermutungen angewiesen. Da Italien den Wunsch habe, daß die Zusammenkunft auf italienischem Boden stattfinde, werde wahrscheinlich ein in der Nähe der Schweizer Grenze gelegener italienischer Ort bestimmt werden. Jede ge­naue Auslassung wäre verfrüht. Im Zusammenhang mit der obigen Meldung des Havasvertreters wird darauf hingewiesen, daß die deutsche Regierung in ihrer Antwortnote sich im Prin­zip mit der Methode mündlicher Verhandlungen einverstanden erklärt hat, da die Fortsetzung des Notenwechsels kaum geeignet sei, zu einer weiteren Klärung der mit dem Abschluß des Si­cherheitspaktes zusammenhängenden Fragen zu führen. Einer Einladung zu der Sonderkonferenz über den Sicherheitspakt­entwurf liegt in Berlin noch nicht vor. Zudem werden sich vor weiteren Entscheidungen die zuständigen deutschen Stellen mit dem Bericht des Ministerialdirektors Gauß über die Londoner Juristenkonferenz zu beschäftigen haben.

Spanische Verstärkungen.

Madrid, 6. Sept. Nach einer Madrider Meldung des Journal" haben Admiral Maiar, General Jordana, sowie die übrigen Mitglieder des Direktoriums beschlossen, 18 Bataillone und sechs Regimenter Artillerie, im ganzen etwa 15 000 Mann Verstärkungen nach Marokko zu entsenden. Ein starker TruP-> penkörper, der in Ceuta mit Bestimmung nach Melilla einge­schifft werden sollte, wurde nach Tetuan und an die Kampf­front bei Tahrar zurücktransportiert, wo gestern ein heftiger Angriff der Rifleute erfolgt ist.

Mißglückter Landungsversuch bei Alhucenms.

Lissabon, 6. Sept. Meldungen aus Tanger besagen, daß die Bombardierungen der Rifküste von Alhucenms von fran!- zösischen und spanischen Geschwadern gemeinsam und verstärkt erfolgte. Alle LanduMsversuche verliefen ergebnislos. Die Rifkabylen üben starken Druck auf die spanische Westlinie aus. Die spanischen Verluste sollen bedeutend sein.

DM" Bruch-, Blas.-, Muttervorf.-, Unterleibs-, Bein-, Ner­ven-, Rheumatis.-, Kropf-, Gallensteinleid., Schwerhörige usw. machen wir auf die im heutig. Anzeigenteil erwähnte kostenlose Sprechstunde des Herrn Dr. med. Schmitt, aufmerksam.

Stadtgemeinde Calw.

Zu dem am nächsten Mittwoch, dev 9. September 1925 stattfindenden

Vieh- und Schveine- Markt

ergeht Einladung. Bei Viehzufuhr Ursprungszeugnisse mit­bringen.

Calw, den 5. September 1925.

Stadtschvltheißenamt: Göhner.

sovie 3Üe Arten von tlautunrelmskeiten» iiLutsussckIäxen, vre kiütcken, Mitesser» Eb kennen, kickein» kusteln usv. versckvin- ^ äen ciurck tSAlreken Qebrsuck der eckten

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von Lvrxmsu» «L v«,

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sind besserunZsiSkiZ und keilbar.

IVem Oesundkeit und beben lieb ist, IsLt sieb nur von einem Tlr^t

beksndeln.

Sill 2 llk koslvlliosvll 8orevd8tllllüe persSlllied llllEkllä ill

klvuvnbürg breltag, den 11. Ssplemdsr, mittags von 3 bis 6, llotelküren",

kkorrbelm krvitag, den 11. September, morgens von 92, llotelInternational".

Ol», rnseß. Sokimi« (Spsrialar-rt) ksvbvertrvter bei kd. Steuer 8obo, ksdrikstloii ssoltSrer Speriul- Lrtlkel, ston 8 lsu 2 .

dlackstekend eines der lautend kier eingekenden Danksckieiben:

werter Herr Doktor! Ick teile Iknen mit, dass mein sckveres beiden, das 8ie in Leksndiung Zekabt baden, innerkslb 4 dlo- naten gsnrlick versckvunden vsr. Danke Iknen vielmals dakllr und reickne llockacktungsvoll lokann probst in Kottern, kost liottein-dieudork, lViiesenbackerstr. 6.

Unterreichenbach.

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SchinSelholz

ist billig zu haben bei

Wilhelm Mast, Holzhandlung.

Oberamtsstadt streuenbürg.

SWiigi». Gemeinde««

am Dienstag den 8. Sept., abends 6 Uhr.

Tages-Ordnung:

1. Bausachen.

2. Aufwertung Schnepf.

3. Sonstiges. Stadtschultbeiß Knödel.

Wörtt.

Forstamt Laugeubrand.

Reisig-Verkauf

am Dienstag, den 8. Sep­tember 1925, nachm. 6 Uhr, am Windhof aus Staatswald II, 8, Abtl. Enzhalde: 1600 gesch. Nadelh.-Wellen in neun Losen.

Neuenbürg.

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C. Meeh fche Buchharr-lg., Neuenbürg.

Neuenbürg, den 7. Sept. 1925.

ToSes-KnseigL.

Nach kurzem, schweren Krankenlager entschlief gestern abend 6 Uhr meine liebe Mutter, unsere gute Schwester und Schwägerin

Emma Stahl» SchlWauus-Wime.

geb. Müller,

im Alter von 55 Jahren.

Um stille Teilnahme bittet

namens der trauernden Hinterbliebenen:

Die Tochter: Johanna Stahl.

Der Bruder: Rudolf Müller, Bäckermeister, nebst Anverwandten.

Beerdigung: Mittwoch den 9. Sept., nachm. 4 Uhr, vom Trauerhaus Hauptstr. 158 aus.

Karlsruhe, Herrenalb, Frankfurt a. M.,

den 4. September 1925.

ToSes-klnssig«.

Meine innigst geliebte Gattin, unsere teure, herzliebe Tochter und Schwester

Frau HilS« Xolb,

geb. Waidner,

ist nach längerem, mit größter Geduld ertragenem Leiden im blühenden Alter von 27 Jahren heute nachmittag 2V- Uhr im Krankenhaus zu Karls­ruhe sanft im Herrn entschlafen.

In tiefster Trauer:

Der Gatte: Hugo Kolb mit Söhnchen. Die Eltern: Karl Waiduer und Frau. Der Bruder: Wilh. Waiduer mit Frau.

Beerdigung: Dienstag nachmittag 3 Uhr in Herrenalb.