angegriffen wurde. Die tschechoslowakische Abordnung protestierte dagegen im Büro. In der Kommission, die sich mit der Arbeitslosigkeit zu befassen hat, hat sich die englische Abordnung scharf gegen die Sachlieferungen ausgesprochen, die sie als Hauptgrund für die Arbeitslosigkeit in England bezeichnet!!. Sie schlägt eine Entschließung vor, in der die Abschaffung der m Kraft befindlichen Verträge verlangt wird. Dieser Vorschlag wurde mit ll gegen 8 Stimmen angenommen.
Frankreichs Kolonialkrieg.
London, 26. Aug. Hier liegen nur spärliche Nachrichten aus SUrien vor. Alle Meldungen stimmen jedoch darin überein, daß die Lage für die Europäer äußerst bedrohlich ist. Der „Daily Mail" wird aus Damaskus telegraphiert: Die Lage in Syrien ist sehr ernst. Der Drusen-Aufstand kann eine allgemeine Erhebung in Damaskus und Aleppo Hervorrufen, was sehr ernste Folgen haben würde. Eine äußerst schlechte Ernte hat große Mißstimmung hervorgerufen. Die Erbitterung gegen die Franzosen ist sehr intensiv. Wahrscheinlich werden sich frühere türkische Offiziere den Drusen anschließen.
Englische Massenkundgebung gqgen die Maßnahmen der Regierung von Kanton.
Hongkong, 26. Aug. Die angekündigte Massenversammlung zum Protest gegen den Boykott des englischen Handels durch die Regierung von Kanton fand gestern statt. Der englischen Regierung wurde telegraphisch eine von der Versammlung angenommene Entschließung übermittelt, in der diese aufgefordert wird, in einem Ultimatum an die Kantoner Behörden die Wiedereröffnung Kantons als Bertragshafen, die Vertreibung aller Bolschewisten aus Kanton und Kwantung, die Auslösung des Korps der als bolschewistisch beeinflußt bezeichneten Whampoa- Kriegsschüler, sowie die Einstellung des Boykotts und der Propaganda gegen England zu verlangen. Für den Fall der Wei gerung solle die englische Regierun die Blockierung Kantons androhen.
Aus Lradi, Be-»rr» and Urnyedunß
Neuenbürg. (Sitzung des Gemeinderats am 25. August.) Stadtbaumeister Staiger erstattet Bericht über den Stand der gegenwärtig in Ausführung begriffenen Bauarbeiten. Daraus ist zu erwähnen, daß im Schulhaus statt seitheriger drei nunmehr sechs Badekabinen für Wannenbäder eingerichtet sind und daß die Zentralheizung im oberen Stockwerk des Schulhauses ergänzt ist: die Badeeinrichtung kann anfangs Septem- her wieder in Betrieb genommen werden. Die Verputz- bzw. Änstricharbeiten am Vorstadtmagazin und am Schnepf'schen Haus sollen Heuer nicht mehr ausgeführt, dagegen im Innern des Schnepf'schen Hauses die dringenden Wiederherstellungsarbeiten vorgenommen werden.
Ein Gesuch des Bezirkskonsumvereins, ihm die Turnhalle für die an einem der nächsten Sonntage stattfindende Generalversammlung zu überlassen, wird vom Gemeinderat einstimmig, das weitere Gesuch, bei diesem Anlaß eine Reklameausstellung von Haushaltungs-Verbrauchsartikeln wie Maggi, Kaffee, Tee usw. zu veranstalten, mit Stimmenmehrheit genehmigt gegen die übliche Gebühr für Turnhallebenützung.
Aus Anlatz der Nachfeier des Radfahrervereins ist es vorgekommen, daß die Turnhalle am Sonntag nachmittag ohne Genehmigung der Stadtverwaltung benützt wurde. Der Gemeinderat erwartet, daß künftig der Turn- halleschlüssel von keinem der Inhaber ohne vorgezeigten schriftlichen Ausweis des Stadtschultheißenamts abgegeben wird.
Das an die Firma Gebrüder Bauer in Mühlacker vermietete Lager gebäude (frühere Fruchtputzerei) ist von der Mieterin aus 1. Dezember d. I. gekündigt; zwecks Wie der - vermietung sollen Ausschreiben im Enztäler, Schwarzwälder Boten und Pforzheimer Anzeiger erfolgen.
Von den Mitteilungen des Städtetages, betr. die neuen Steuergesetze, wird mit Interesse Kenntnis genonmmen, namentlich auch davon, daß auch künftig die Gemeinde-Wasser- und Elektrizitätswerke körperschafts- u. umsatzsteuerfrei bleiben.
Die Rechnungssachen waren durch den besonderen Ausschuß vorbereitet und wurden den Anträgen desselben entsprechend erledigt.
Stadtpfleger Esstch ist vom 24. August 1925 bis 6. September 1925 beurlaubt. Stellvertreter ist Ratschreiber Schäfer.
Von einem Dankschreiben des hiesigen Radfahrervereins für die ihm zuteil gewordene Unterstützung nimmt der Gemeinderat Kenntnis.
Seitens der Geschäftswelt und der Behörden wird darüber geklagt, daß die Morgenpost erst sehr spät in die Hände
der Empfänger kommt, teilweise erst nach 11 Uhr vormittags. Es wird dies als Mißstand empfunden. Da in früheren Zeiten hier vier Postbestellgänge ausgeführt wurden und jetzt nur noch zwei, wird dringend gewünscht, daß wenigstens die Bestellung der Frühpost beschleunigt wird. Der Vorsitzende wird beauftragt, eine diesbezügliche Eingabe an die zustande Stelle zu machen.
Aus Anlaß hervorgetretenen Bedürfnisses hat sich herausgestellt, daß auf der hiesigen Bahnstation nicht einmal ein Reichstursbuch aufliegt. Es ist dies bei dem starken Verkehr. namentlich auch dem Turchgangsfremdeuverkehr mit Her- renalb unverständlich. Auch in diesem Fall soll die Reichsbahn- dircktion Stuttgart uni die Abstellung dieses Mißstandes ersucht werden.
Neben den ausgeführten Angelegenheiten wurden noch eine Anzahl kleine Sachen erledigt und die Sitzung um 9 Uhr geschlossen. K.
(Wetterbericht.) Die Wetterlage hat sich nicht wesentlich geändert. Ueber Deutschland liegt ein Tiefdruck, eingeschlossen von zwei Hochdruckgebieten im Nordosten und Westen. Unter diesen Umständen bleibt die Wetterlage zunächst noch unbeständig, doch dürfte der Hochdruck im Westen allmählich eine Besserung bringen, so daß für Freitag und Samstag mehrfach heiteres, aber doch noch zeitweise bedecktes, vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten ist.
Wüprixrndery
Stuttgart, 25. August. (Gedenkblatt der Stantsiegierung für goldene Hochzeiten.) Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Das von der Etaotsiegierung bisher zur Feier von goldenen Hochzeiten gewidmete metallene Gcdenkzeichen ist, wie wir hören, nun durch ein Gedenkblatt erseht worden. Das Blatt zeigt ein bejahrtes Paar vor einer sliinmuiigsvollen Abendlandschast: zu Grunde gelegt ist rin Blick non den Höhen bei Plochingen über das Neckariai hin gegen die Alb Die Ueberschrift „Bl ibe bei uns, denn es will Abend werden", die Widmung der Staalsregieruog und aus den -reiten eine Verzierung durch Reblaub umrahmen dos eigentliche Bild. Der Entwurf für das Gedenkblatt stamm, von dem Kunstmaler Erwin Starker. Die bereits verliehenen Gidenkblätler werden dieser Tage versandt.
Stuttgart, 26. August. (Verhaftung van zwei Sluttgcnter Postbeamten.) Wie das Neue Tagblntt aus PosN reisen hört, sind im Lauf der letzen 14 Tagen zwei'bei einem Postamt angestellte Beamte, und zwar ein Postinspcktor und ein Posyekretär verhaftet worden. Es scheint sich um einen Betrag von 6000 Mark zu handeln, Schulden, die der verhaftete Postsekretär gemacht und durch einen deckungs- lofen Wechsel in seiner Kasse, der er das Geld entnommen hatte, 'zu ersetzen versucht haben soll.
Oberrchorst 26. Aug. (Amtsanmaßung.) In der Mcht auf den 24. August erlaubte sich, lt. Schwarzwälder Bote, der Rädelsführer der bekannten Autofahrt am 1. Mai d. I., bei der das Personenauto von Tierarzt Dr. Seßler von Rosenfeld zum Teil demoliert wurde, eine Amtsanmaßung. Dieser Herr stellte sich am genannten Tag um 12 Nhr nachts bei dem Herrn Schultheiß von Wittershausen als Schutzpolizeibeamter vor, der sich auf einer Streife von Böblingen her kommend nach den Zigeunern, die Landjäger Mäßle erschossen hätten, befindet. Nachdem er dem Schultheißen die Lüge glaubhaft gemacht hatte, veranlaßte er ihn, gemeinsam eine Fremdenkontrolle in den dortigen Wirtschaften vorzunehmen, was auch tatsächlich geschah. Die Kontrolle verlief ergebnislos. Nach vollendeter Kontrolle begab sich der angebliche Detektiv mit dem Schultheißen in die Wohnung, wo er sich Most, Speck und Brot servieren und es sich gut schmecken ließ. Ein gerichtliches Nachspiel dürfte nicht ausbleiben.
Tübingen, 26. Aug. (Vergiftung.) Ein fünfjähriger Knabe und ein dreijähriges Mädchen atzen dieser Taae von einem Baum im Garten der evangelischen Knabenschule Tollkirschen. Der Knabe spuckte die Kirscheii alsbald wieder aus, während das Mädchen sie aß. Es erkrankte und schwebt in Lebensgefahr.
Neckartailfingen OA. Nürtingen, 26. Aug. (Einbruch mit Betäubung.) Eine freche „Räuberbande" machte nachts einen Einbruchsversuch in der Wohnung des Mechanikers und Fahrradhändlers Karl Schieß, ohne Erfolg. Das von den Verbrechern durch das offene Schlafzimmerfenster eingelassene Be- täubngsmittel (Gas) weckte durch seinen scharfen Geruch den Hausherrn, der nur noch mit Schrecken bemerkte, daß einer der Eindringlinge das Weite suchte. Der Hund war betäubt worden und gab keinen Laut von sich. Die ganze Familie des Schieß schwebte in Lebensgefahr. Noch fehlt von den Schuften jede Spur.
Kirchheim u. T., 26. Aug. (In der Verwirrung.) Als die 13jährige Tochter des Hausmeisters Benz hier von Jesingen
nach Kirchheim fuhr, kam hinter ihr ein Stuttgarter Personenauto des Wegs und wollte sie überholen. Die Radfahrerin, die erst seit etwa sechs Wochen Rad fährt und infolgedessen noch nicht über die nötige Sicherheit verfügte, wurde immer verwirrter, je mehr sich das Auto näherte. Sie bog Plötzlich nach links ab und wurde vom Kotflügel des Autos erfaßt und zu Boden geschleudert. Der Autolenker wollte im letzten Moment noch ausweichen, was zur Folge hatte, daß das Auto im Straßengraben landete. Die Insassen wurden herausgeschleudert. Sie kamen mit dem Schrecken davon, während das Auto schwer beschädigt wurde und abgeschleppt werden mußte. Die Radfahrerin erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und mehrere Schürfungen.
Böiliiigheim, O.-A. Besigheim, 26. August. (Kindersegen.) Dem Landwirt Flitz Burk wurden Zwillingskuben geschenkt. Es ist dies der achte und neunte Bube der glücklichen Eltern Der Staalspräsi- dem ließ das übliche Patengeschenk überreichen. Die Eltern haben nun 13 lebendige Kinder — ein Beweis, daß in der Stadt der „Schmotz- lerin" der Wille zum Kind und die Freude am Kind immer noch lebendig ist.
Ginünd, 26 Aug. .Rücksichtsloser Autofahrer.) Gestern abend kurz vor 6 Uhr fuhr ein hiesiger Tierarzt mit seinem Kraftwagen in rücksichtslosem scharfein Tempo die enge Pfeiffergasse bei ihrer Einmündung in die Bockgasse heraus, ohne anscheinend vorher Zeichen zu geben. Ein junger Motorradfahrer, der die Bockgasse in Richtung nach dem Bahnhof' befuhr und dabei ausgiebig Zeichen gab, prallte gegen den um die Ecke schießenden Kraftwagen des Arztes und flog mit seinem Fahrzeug in aewaltigem Bogen über den Kraftwagen. Das Motorrad iü zum Teil zertrümmert, der junge Mann trug Verletzungen am Kopf und eine leichte Gehirnerschütterung davon. Als der Tierarzt aber sah, daß der junge Mann sich noch vom Boden erheben konnte, fuhr er davon, ohne sich weiter um sein Opfer zu kümmern.
Weinsberg, 26. August. (Selbstmord.) Der bei der hiesigen Ortskrankenkasse beschäftigte kaufmännische Angestellte Karl Wüst von Affaltrach erschoß sich in der Wohnung seiner Geliebten. Wüst versuchte, zuerst das Mädchen und dann sich selbst zu erschießen. Dem Mädchen gelang es jedoch, sich noch rechtzeitig zu befreien und um Hilse zu rufen. Bis aber Hilfe kam, war das Unglück schon geschehen. Geschäftliche Unregelmäßigkeiten sollen den sehr fleißigen und geachteten jungen Mann in den Tod getrieben haben. Der Fall ist umso bedauerlicher, als Wüst die einzige Stütze seiner Mutter war, die nun noch mit einigen unversorgten Kündern schwer um ihre Eri- stenz zu ringen hat.
Dom württ. Unterland, 26 August. (Hosenjahr.) In Weidmannskreisen iit berechtigte Hoffnung auf ein gutes Hascnjahr. Sie scheinen hinsichtlich der Ernährung des guten Sommers wegen nicht mager zu sein.
Baden
Villingen, 26. Aug. In einigen Orten und Betrieben der Uhrenindustrie des Schwarzwaldes haben in der vergangenen Woche Kündigungen der Belegschaften stattgesunden. So haben die Schreiner der Fa. Kienzle in Villingen, nachdem ihre Forderung abgelehnt wurde, auf kommenden Samstag die Kündigung ausgesprochen. Das gleiche haben die Arbeiter der Firma Hollerith-Billingen getan, ebenso die Belegschaft der Fa. Jos. Köpfer 6i Söhne in Furtwangen. Auch in Neustadt i. Schw. kündigte die Gesamtbelegschaft der Fa. Götz, Schraubenfabrik. In Gutach kam es bereits zur Kündigung der Gesamtbelegschaft, weil neun Arbeiter ihre Kündigung eingereicht hatten und nicht zur Zurücknahme bereit waren. In einigen anderen Orten stehen Kündigungen bevor, so in Schramberg, Gütenbach, Freiburg i. Schl. u. a. Der Ortsgruppe Schwenningen des Verbands der Uhrenindustrie ist von Seiten des Metallarbeiterverbandes die Forderung zugestellt worden. In ablehnendem Sinne ist auch hier mit Weiterungen zu rechnen.
Osterburken, 26. Aug. Erholungsreisende von Hamburg, die sich mit einem gemieteten Auto in Osterburken auf der Durchreise von Bayreuth nach Heidelberg befanden, machten in einer Wirtschaft kurze Rast. Kurz vor Heidelberg stellte eine Mitreisende Dame fest, daß sie ihre Brieftasche mit den gesamten Pässen und mehreren Tausend Mark Inhalt auf einem Tisch in
Lw?ssr 8oknds von 3 »sck
k^urmsilunK NN null wöchentlicher P' ilrusilung von 2 Dlm'k erhalten 8>e »in- im
8ekuk- unl! M8v!is-ttau8 Lollkili
ik -Xrlcacjsn 6 (d. Icknäenplm?.).
'-er lateinische Bauer
- orsgeschichte aus dem bayrischen Waldgebirge.
Von Maximilian Schmidt.
.r. , s war es jetzt noch weniger als vorher um die Kirch- w üy zu tun. Er ging wieder hinaus in sein kleines Wäldchen; er ging noch weiter, in den nahen Tannenwald, die Prünst, und suchte sich von seiner Aufregung zu erholen.
Die Sonne war bereits hinabgesunken und der Vollmond goß sein silbernes Licht herab über Wiese und Wald. Aloys war es, als lindere sein Licht den Schmerz in seinem Innern. Er ging lange so fort, als er Nützlich bemerkte, daß er vom Wege abgekommen sei. Er schlug die Richtung nach dem Orte ein, in welchem Therese verweilte. Aber er ging lange fort und tzglH MchhstM den Saum des Waldes. Unwillkürlich dachte er ' att okö Prünstsrau, welche sich der Sage nach in diesem Walde Hsifhalten solle und die Leute irre führe, daß sich sich NlM WÄHerauszufinden vermögen. Diese Prünst- srau soll eine WUNVbAchöne Fee sein und Jeder, der sie erblickt, mutz ihr unbedingt Nachfolgen — aber Niemand kann sie erreichen, so gerne man es auch möchte, denn ihre Nähe erfüllt Jeden mit unaussprechlichen Verlangen.
Dieser lieblichen Fee gedachte, wie gesagt, Aloys aus seinen Irrwegen. „Wie. wenn sie mir erschiene?" wollte er eben für sich sagen, aber er konnte diesen Satz nicht vollenden — dort ganz in seiner Nähe, trat aus dem Gebüsche eine wunderbare Fraucngestalt hervor. Sie trug ein weißes Kleid, eine Krone von lebendigen Blumen, zwischen denen lichte Sternlein blinkten, schmückte ihr Haupt, ein ähnlicher Gürtel umschlang die schöne Taille und goldene Schuhe bedeckten ihre Füße. Aus ihrem Gesichte strahlten Glück und Wonne. Mit einem bezaubernden Lächeln nickte sie Aloys zu, ihr zu folgen. Er tat es. Die Erscheinung, das reizende Gesicht immer nach dem jungen Manne gewandt, entfernte sich mitten durch den Wald. Aloys mußte ihr Nachfolgen. Bald fühlte er seine Füße von der Erde erhoben — er ging nicht mehr, er schwegte — er konnte fliegen. Der Wald verwandelte sich in einem prachtvollen Garten. Bäume mit goldenen Früchten standen rings herum. Der Boden war mit Rosenblättern bestreut und die Luft mit wonnigen Düften erfüllt. So wunderschön war alles, daß keine Feder es zu beschreiben im Stande wäre. Aber Aloys richtete seine Blicke
nur nach einem Gegenstände; mit magischer Gewalt hingen sie an der ihm vorschwebenden lieblichen Frauengestalt. — Plötzlich drang ein freudiger Ausruf aus seiner Brust. „Therese, Therese!" — Es war nicht mehr die Prünstsrau, welche dort , vor ihm herschwebte, es war Therese, die Geliebte seiner i Jugend, Therese, welche er heute wiedergesehen, und für j welche sein Herz auf's neue von Liebe entbrannt war. Ja,
§ sie war es mit ihren großen himmelblauen Augen und den ! goldenen Locken, Therese mit dem freundlichen Lächeln und ! der liebenswürdigen Frage: „Gelt, Aloys, Du g'hörst mir?"
' Aber er konnte sie nicht erreichen. Weiter und immer weiter ! flöh sie dahin, trotz Aloysen's Bitten, ihn zu erwarten. Jetzt i war sie seinen Augen entschwunden. Ein ungeheuerer Ab- ; grund lag vor ihm; er hatte ihn zu spät bemerkt und konnte ^ nicht mehr umkehren; schon flog er über dessen Rand hinweg, als ihn die Kraft zu fliegen plötzlich verließ — er stürzte ! hinab in eine schauerliche, endlose Tiefe — ein Schrei des j Entsetzens drang aus seiner Brust und schon —
! Das Gebell eines Hundes brachte ihn wieder zu sich. Er schlug die Augen aus und erblickte beim Hellen Scheine des Mondes vor sich seine Braut, die Langenbauern Resl, nebst ihrem Bruder, während der Hund nochsortwährend bellte.
> Ach, er hatte Alles nur geträumt!
! Die Wunde, welche ihm einer der Narren an der Hand i beigebracht und welche er nicht beachtete, hatte einen großen i Blutverlust zur Folge und schwächte den ohnedies so aus- i geregten Mann derart, daß er, ohne es selbst zu wissen, ! unter einer Tanne erschöpft zusammengesunken und in einen ^ festen Schlaf verfallen war. Seine gereizte Phantasie zeigte ihm im Traume das Prünstgespenst und in diesem Therese, j Die andere Therese aber, Resl, seine Braut, war über . sein langes Ausbleiben besorgt und ging mit ihrem Bruder ! und dem großen Haushunde des Narrenhosoauers aus, Aloys zu suchen. Der Hnnd kam bald auf dessen Spur und schlafend unter einem Baume liegend fanden die Besorgten den jungen Burschen. Nachdem dieser sich wieder erholt, ward er mit Unterstützung der Geschwister nach Hause gebracht.
> Er hatte kein Wort gesprochen; aber desto mehr war er i im Innern erregt. Wohl sah er ein, daß die Prünstsrau nur ! ein Ausbund seiner Phantasie gewesen: aber Therese — sie ' hatte er heute in Wirklichkeit wieder gesehen. Zu ihr zog I es ihn hin zu ihr mußte er! Die gewaltsam unterdrückte
Liebe machte ihre früheren Rechte wieder geltend, sein Herz schlug heftiger bei dem Gedanken an sie.
Stillschweigend waren die Drei am Narrenhofe angekommen. Es ward Aloys noch die Wunde verbunden und die so sehr beängstigte Resl wünschte ihrem Bräutigam dann herzlich eine „gute Nacht!"
„Gute Nacht!" entgegnete mechanisch der junge Mann und ohne sich nochmals umzusehen, dem Anscheine nach teilnahmslos gegen alles, ging er auf seine Kammer. — Sein Herz aber war erstickt mit Furcht und Hoffnung und ergossen von Schmerz und Liebe! —
Jene traurigen und jammervollen Geschöpfe, jene Ausgeschlossenen aus der menschlichen Vernunft, welche wir iw vorigen Kapitel flüchtig kennen lernten, waren die Geschwister von Aloys Vater, dem sogenannten Narrenhofbauern, welchen Slawen er hinwiederum von seinem Vater erbte. Dieser war der einzige Sohn eines reichen Bauern, aber ein furchtbares Verhängnis walte über dessen Familie. Seine Braut, die Tochter eines benachbarten Bauem, hatte das Unglück, in der Nacht vor der Hochzeit wahnsinnig zu werden. Eine ausgebrochene Feuersbrunst hatte das Haus ihrer Eltern in wenigen Stunden verzehrt und nicht genug - ihre Mutter selbst ward ein Opfer des wütenden Elements, indem sie angesichts ihrer Tochter von herabfallenden brennenden Balken erschlagen wurde. Das Mädchen trug man aus diesen Schrecken hin scheinbar tot vom Platze und nach' dem sie sich wieder erholt hatte — redete sie irr und alle Versuche sie zu heilen, blieben erfolglos.
Die närrische Mariandl, so hieß die Arme, konnte nun keine Hochzeit feiern — aber in ihrem wirren Geiste hielten einige Gedanken fest, welche früher ihr Glück ausmachten, und wer sie sah, mit ihren langen herabhängenden Haaren und dem blassen Gesichte, wie sie fortwährend auf den Bräutigam wartete, welcher wohl zu ihr kam, aber nicht im Hochzeitsschmucke und so vom Mariandl unerkannt blieb — wie sie immer nach dem Hochzeiter rief und den Kammerwagen sehen wollte; der mußte inniges Bedauern mit dem Mädchen empfinden. So vergingen einige Jahre und Ma- riandl's früherer Bräutigam war genötigt, sich ein anderes
(Fortsetzung folgt.)
der Weinlo fort von b der Hand nehmen. - schöne Belc
Ulm, 2< Schwere jün 1000-1400, einjährige 3< Hall. 2' worunter 65 altere 600 b M—300 M Fahlen. Hc Pforzh Ochsen (da: Farren, 7 Langsam. Rinder 1. Kälber 90- Die P schließen sä Markt- unl
Gewichtsvei
Stallpreis
Münche ist die Sanie Konkurs des rigketten ger nächst von d Miinche Bayerischen daß mit Rü< Erleichterung bung des E verfügt werd
Stuttgar anlaisung de R. Becher w zuletzt die zu durch führen! ist eine recht Blamage abl können.
Eschwet hörige Stahl biimachungsl Don der Sti Duisbui Zusammenstö einerseits uni die Mitglied, stangen und wurden verie lieh die Stro festgenommen Bochum Vertretern de Wischen Uni> Uebereinstimi zum Bergarl !g. Septemb Bochum Ortsgruppe < nach Bochun einem schwer und Stöcken davon einer Nur durch d verhindert w geret Beleih, Neukirö der alten Ko sonen mußte, Krankheit de zunehmen. ° greisen der L Hambor neu Gewittei toffelauflesen richtete einen Berlin, heitsnote wi Wortlaut wi Berlin, Texnlindustri Lchiedsspruä in dieser Scu lich der Akk! maliger Kün genannt. Di, oder Adlehni Berlin, lung des Bl stellte sich gn Präsidium du beiden übrige zu treffen, schloß heute gewerblichen stützung des Berlin, breitete Meid Innern, der gefallen, daß werden muss! Helgoland st, bische Presset Gerücht.
Allenstei 4. November ist heute früh worden.
Stettin, brannte in ! Scheune nied von 300 Mo Innsbrr
riesige Eishöl Meter in den Seen von 16 leuchtende Hk haben, worai werden fortg Wien, ! Gonrad von Mergentheim dem verstarb! rufe, in dene