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Mannheim, 13. Aug. Gestern kreuzte ein französischer Flieger längere Zeit über der Mannheimer Oberstadt, und zwar so nieder, daß das Flugzeug beinahe die Schornsteine berührte. Das ist in den letzten drei Tagen die zweite Verletzung des deutschen Hoheitsgebietes. Es wird erwartet, daß die badische Regierung Protestschritte bei der Reichsregierung unternimmt.

Berlin, 13. Aug. Der Berliner Polizeipräsident hat, da un­geachtet seiner Warnungen das Treiben jugendlicher Demon­stranten auf den Straßen in verstärktem Maß fortgesetzt wurde, seinem ersten Erlaß einen zweiten in noch schärferem Maße fol­gen lassen. In ihn: droht er, gestützt aus eine Verordnung vom Jahre 1850, den Personen, die die Ordnung stören, an, daß sie von jetzt an in Schutzhaft genommen und bis zum näch­sten Tage in Schutzhast gehalten werden. Es sollen in den in Frage kommenden Stadtteilen zu diesem Zweck starke Polizei­kräfte mit Lastautos eingesetzt werden.

Koloniale Aussichten für Deutschland.

Berlin, 13. Aug. Bei den gestrigen Verhandlungen über die Handelsverträge ist im Reichstag die Kolonialprestigefrage erneut aufgerollt worden. In dem an England gefallenen Teil von Kamerun hat die deutsche Wirtschaftstätigkeit voll eingesetzt. In dem südlich angelagerten spanischen Munigebiet entfalten sich für die Deutschen günstige Wirtschaftsausfichten. Dem deut­schen Einfluß ist, wie derLokalanzeiger" berichtet, eine große Konzession von Spanien erteilt worden, und zwar haben zwei namhafte Berliner Firmen ein Gebiet von 30 000 Hektar er­halten, um es wirtschaftlich zu erschließen. Das Konzessions­gebiet ist mit Ausnahme des Küstenstrichs unerforscht und von ungeheuren Urwäldern bedeckt. Man WÜl zuerst den Holzreich­tum ausnützen. Es gibt aber auch genügende.Mengen von Kokospalmen, die die Gewinnug von Kokosöl rentabel erschei­nen lasten. Später will man dieselben Produkte, wie seinerzeit in Kamerun anbauen. Es heißt, daß Spanien sich mit Kapital an der Erschließung beteiligen möchte. So kann man hoffen, daß auch auf kolonialem Gebiete im Laufe der Zeit eine Aen- derung eintritt, die Deutschland neue Zukunftsmöglichkeiten bietet.

Ausland

Sieben Jahre nach demFriedens"-Schluß.

Aus der Schweiz wird geschrieben:In welcher Weise man in England immer wieder versucht, uns Deutsche zu be­schimpfen, geht aus einem Buche hervor, das vor kurzem er­schienen und dessen Verfasserin Pamela Whnne eine beliebte Romanschriftstellerin ist. In ihrem RomaneAnn's an Idiot", führt sie den Leser zuletzt in ein Bordell, das in einem der ver­rufensten Stadtteile Londons liegt, an dem Hindenburg Square. Und da gibt es noch Leute in Deutschland, die glauben, daß ein Zusammengehen der deutschen und der englischen Frauen in Fragen der Sittlichkeit möglich sei." Daß die englische Schrift­stellerin ein anrüchiges Haus schildert und damit Anklang bei ihren Lesern findet, mag dem schlechten Geschmack der Betei­ligten zugute gehalten werden, daß aber zur Kennzeichnung dieser schmutzigen Umwelt der Name eines großen Deutschen herhalten muß sieben Jahre nach Abschluß des sogenannten Friedens", dürfte bezeichnend für die friedliche Gesinnung der englischen Verfasserin sein. Wenn in England sogarzarte Hände" solches Gift verabreichen, und aus so niedrige Weise versuchen, Deutschland zu beschmutzen, was kann man dann von dem englischen Volk als Ganzes erwarten?

Paktkonferenz in Genf.

Paris, 12. Aug. Briand hat seine Reise nach Genf auf den 2. September festgesetzt. Die weitere Prozedur in der Frage des Garantiepaktes wäre die, daß jeder der Alliierten auf der festgelogten Linie ein Projekt ausarbeitet. Durch wei­tere Diskussion würde dann versucht werden, sich endgültrg auf einen Plan zu einigen. Die nächste Folge der Londoner Be­sprechungen ist voraussichtlich die Einberufung einer Konferenz nach Genf, an der sich neben Frankreich, England und Belgien auch Deutschland beteiligen würde. Briand hat es durchgesetzt, baß auch Polen und die Tschechoslowakei nach Genf eingela­den werden.

Antibolschewistische Entente gegen Durchmarschrecht.

London, 12 . Aug. In den Kreisen der Arbeiterpartei geht .2 Gerücht, daß Frankreich bereit wäre, in einem antibolsche- wisnichen Bund an Englands Seite einzutreten, wenn England ben Franzosen das Durchmarschrecht durch Deutschland nach den Oststaaten im Kriegsstille einräumt. Polen und die Tsche­choslowakei, so lautet die französische These, müßten als Nach­barn Rußlands besonders geschützt werden.

Das Ergebnis von London.

London, 13. Aug. Die Besprechungen Briands und Cham- berlams sind zur allgemeinen Ueberraschung bereits gestern rmchmittag abgeschlossen worden. Diese überraschend schnelle Beendigung der Unterredungen, wie ein im Briandschen Haupt- quartier. im Hhde Park-Hotel ausgegebenes Kommunique glaubhaft machen will, sei nicht auf eine völlig Uebereinstim- mung zwischen Paris und London zurückzuführen, sondern da­rauf, daß man von allem Anfang an auf eine Ucberbrückung bestehenden Meinungsverschiedenheiten zwischen London ^"arbeitete und sich auf einen außerordentlich vagen Text für die Antwort an Deutschland geeinigt und insbesondere versucht hat, den französischen und englischen Entwurf eines «icherheitspaktcs auf eine gemeinsame Formel zu bringen. Insbesondere ist keinerlei Annäherung zwischen Paris und London im Hinblick aus das Problem der französischen Jnter- Etron zu Gunsten der östlichen Alliierten im Angriffsfalle er­zielt worden. Was diese Note anlangt, so steht fest, daß sie kurz gehalten und im Tone außerordentlich konziliant ist, und

zwar in solchem Maße, daß in politischen Kreisen von einem endgültigen Bruch mit der seit Kriegsende üblichen Tonart bei diplomatischen Noten gesprochen wird. Deutschland wird in dieser Note informiert werden, 1. daß es keine Bedingungen an seinen Eintritt in den Völkerbund knüpfen kann und in den VöÜerbund unter den gleichen Voraussetzungen wie alle übri­gen Mitglieder desselben eintreten mutz. Deutschland wird je­doch als Mitglied des Völkerbundsrates in der Lage sein, seine speziellen Schwierigkeiten im Hinblick auf die Leistungen militä­rischer Hilfe im Rat vorzubringen. 2. wird Deutschland davon unterrichtet werde», datz von einer Aenderung des Friedensver­trages von Versailles oder einer Modifikation der militärischen Besetzung im Rheinland, die für die nächsten 10 Jahre im Frie­densvertrag vorgesehen ist, keine Rede seist kann, ausgenommen das Kölner Problem. Deutschland erhält jedoch die Möglich­keit, im Völkerbund in eine neue Erörterung derjenigen Klau­seln des Friedensvertrages einzutreten, welche eine Bedrohung des Friedens geworden sind. Deutschland wird jeddch darauf aufmerksam gemacht, daß dies keineswegs den Gegenstand eines Handels als Voraussetzung für seinen Eintritt in den Völker­bund bilden könne.

Richtlinien für Sanktionsfragen und Dnrchmarschrecht.

London, 12. Aug. Zur Frage des Sicherheitspakts, über den im einzelnen noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde, wird von englischer Seite betont, daß der für England wichtigste Punkt die Entscheidung, wann der Garantiefall für England auf Grund des Westpaktes eintreten werde, folgender­maßen geregelt sei: In auf der Hand liegestden Fällen flagrant­ier Verletzung des Paktes, wozu in erster Linie Handlungen der bewaffneten Macht zu rechnen seien, sowohl gegen die Gren­zen eines Unterzeichners des Paktes als auch gegen den neu­tralen Charakter der entmilitarisierten Zone des Rheinlandes, werde die englische Regierung auf Aufforderung seitens des Landes, gqgen das die Verletzung begangen wurde, sofort nach freiem Ermessen entscheiden, ob es Bnnbeshilfe leiste oder nicht. Die Entscheidung zur Leistung der Bundesyilfe würde selbst, verständlich nur Len Zweck haben, den verletzten Teil gegen schwere Folgen ber Verletzung zu sichern, aber zugleich Wetter vermittelnde Schritte des Völkerbundsrates auch während der Dauer von Feindseligkeiten ermöglichen. Liege nach englische Ansicht keine flagrante Verletzung des Paktes vor, so wurde Re englische Regierung den Bölkerbnndsrat um die Feststellung er­suchen, ob England verpflichtet sei, auf Grund der Be stimmnn - gen des Garantiepaktes Bundeshilfe zu leiste«. Die Wirkung dieser Definitton des easus federis auf die Ostfragen wurde von englischer Seite dahin erläutert, daß Frankreich selbst zu entscheiden habe, ob eine flagrante Verletzung eines von ihm ga­rantierte« Schiedsgerichtsvertrags zwischen Deutschland und seinen östlichen Nachbarn vorliege. England behalte sich aber ebenso im Falle ber Verletzung der auf die Ostgrenzen bezüg­lichen Bestimmungen das Recht vor, nach freiem Ermessen zu entscheiden, ob es mit Frankreich in -er Auffassung des flagran­ten Charakters dieser Verletzung der östlichen Schiedsgerichts­verträge übereinstimme. Tritt England der französischen Auf­fassung bei, so sei Frankreich berechtigt, ohne Verletzung der Bestimmungen des Paktes die entmilitarisierte Zone im Rhein­land mit militärischen Machtmitteln zu durchqueren. Lehne England dagegen die französische Auffassung bezüglich der Fla­granz der Verletzung der östlichen Schiedsgerichtsverträge ab, so würde es den Durchmarsch Frankreichs durch die Rheinzone nicht genehmigen und, falls Frankreich sich diesem Einspruch nicht fügen sollte, ans deutscher Seite die Unverletzlichkeit der Rheinzone wahren helfe«.

Aus Stadt. Bezirk and Umgebung

(Wetterbericht.) Der Hochdruck über Frankreich hat seinen Einfluß nach Osten ausgedehnt, wird aber von der De­pression im Norden bedrängt. Für Samstag und Sonntag ist deshalb zwar vorübergehend aufheiterndes, aber im übrigen immer noch mehrfach bedecktes und auch zu Mederschlägen ge­neigtes Wetter zu erwarten.

Rotensol, 13. Aug. Der ledige Weber Ludwig Klotz wurde gestern früh im Gemeindewald erhängt aufgefunden. Klotz war schon längere Zeit nervenleidend und ist anzunehmen, daß hier­in der Grund zum Selbstmord liegt.

Württemberg

Hirsau, 13. August. (Den Verletzungen erlegen.) Der schwer verunglückte Jakob Rathfelder, dem sein Langholzfuhrmerk über beide Beine fuhr, ist im Bezirkskrankenhaus seinen Verletzungen er­legen.

Enzberg, l2. Aug. (Zum Mord.) Am Montag erfolgte hier in der Leichenhalle die gerichtliche Sektion des getöteten Jakob Roller von Enzklösterle, wobei festgestellt wurde, daß der Ermordete von sechs Kugeln getroffen war. Mittags mit dem I Uhr-Zug kam der Mörder in Begleitung eines Landjägers nach hier und wurde der Leiche gegenllbergestellt. Am Dienstag abend 6 Uhr fand dann un­ter zahlreicher Anteilnahme der Einwohner die Beerdigung des ge­töteten Roller statt. Die Landjägerei nahm am Dienstag bei dem Mörder Laub eine Haussuchung vor, wobei einige Munition und Waffen gefunden wurden.

Stuttgart, 13. Aug. (Vom Bankhaus L. Wittmann <L Co.) Unter den Hauptgläubigern des in Schwierigkeiten geratenen Bankhauses L. Wittmann <5 Co. in Stuttgart ist, wie der Schwäb. Merkur" zuverlässig erfährt, nunmehr eine Verstän­digung erfolgt, die eine außergerichtliche Regelung der Ange­legenheit in Aussicht stellt. Die Verluste der Firma sind durch Jlliquidität der Konzernfirmen wie Creuzinger-Wcrke A.G., SchokoladefaLrik in Waldenbuch, Bergbau A.G. Fichtelgold, württ. Läuferweberei A.G. in Gmünd und schwäb. Möbelindu­strie A.G. in Murrhardt hervorgerufen. Die Verpflichtungen der Bank werden auf 1)4 Millionen Mark geschätzt. Als Hauptbeteiligte werden die Stuttgarter Straßenbahn A.G., die

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württ. Landessparkasse, die städt. Girokasse Stuttgart mit zu­sammen etwa 1 Mill. Mark genannt. Die Deckung dieser In­stitute besteht großenteils in Abtretungen und Hypotheken, die vorläufig schwer verwertbar sein dürften und durch Rückgang der Börsenwerte derart vermindert sind, daß mit erheblichen Verlusten gerechnet werden muß. Die Zahlungsschwierigkeit konnte auch dadurch nicht abgewendet werden, daß Kommerzien­rat Wittmann sein Privathaus um 400 000 Mark an einen hiesigen Fabrikanten verkaufte. Die Effektendepots der Kund­schaft sind ausgeliefert worden. An Depositengeldern hatte die Firiiia nur etwa 90 000 Mark. Diese Gläubiger hofft sie durch Hilfe von befreundeter bzw. verwandter Seite befriedigen zu können. Die Insolvenz kann also Wohl kaum weitere Kreise ziehen. Das größte Schmerzenskind des Bankhauses ist die Bergbau A.G. Fichtelgold in Brandholz bei Bayreuth. Die Bankfirma ist dort nach einer Mitteilung von Kommerzienrat Wittmann durch den Besitz von rund nom. 400 000 Mark Aktien engagiert, ferner durch bare Wechselkredite in Höhe Von 350 000 Mart. Die Fichtelgoldaktien, einst sehr begehrt, hatten früher einen Kurs von über 50 Prozent, der aber in wenigen Tagen von 15 Prozent auf 22)4 Prozent zurückging. Kom­merzienrat Wittmann tritt für eine Intervention zu Gunsten von Fichtelgold ein, da sonst die Gefahr besteht, daß die Pum­pen nicht mehr regelmäßig arbeiten können und Wasserschwie­rigkeiten eintreten. Technisch war der Betrieb so weit vor­geschritten, daß 2530 Tonnen goldhaltige Erze im Tag verar­beitet werden konnte, während ein rentabler Betrieb erst bei einer Produktion von 80100 Tonnen möglich ist. Um dies zu erreichen, wäre noch ein Kapital von etwa 200000 Mark erforderlich.

Stuttgart, 13. Aug. (Wegen Fahnenflucht verurteilt.) Vor dem Schöffengericht Stuttgart hate sich der 18jährige Fahrer Karl Rühle von der Fahrabeilung 5 in Ludwigsburg zu ver­antworten. Er hat anläßlich seines Geburtstages dem Bier so zugesprochen, daß er betrunken wurde und den Zapfenstreich überschritt. Als er dann am anderen Morgen Dienst machen sollte, war er nicht aus dem Bett zu bringen und ließ sich gegenüber seinen Vorgesetzten verschiedene Beleidigungen z« Schulden kommen. Einem Unteroffizier, der ihn mit Wasser wecken" wollte, sprang er an den Hals und suchte ihn zu wür­gen. Wenige Tage nach diesem Vorfall, am 6. Juli d. I., ver­ließ er die Kaserne ohne Erlaubnis und begab sich nach Karls­ruhe und Baden-Baden, wo er dann am 10. Juli in Haft ge­nommen werden konnte. Er wurde wegen der verschiedenen Straftaten zu acht Monaten Gefängnis und Dienstentlassung verurteilt. 25 Tage Untersuchungshaft wurden ihm in Anrech­nung gebracht, wie ihm auch bei der Beurteilung der verschie­denen Vorkommnisse mildernde Umstände zugebilligt wurden.

Stuttgart. 13. August. (Teilweiser Fleischpreisausschlag.) Die Stuttgarter Fleischer-Innung hat mit sofortiger Wirkung den Preis für Kalbfleisch 1. Güte von Mark 1.101.20 auf Mark 1.201.30, für Kalbfleisch 2. Güte von Mark l1.10 auf Mark 1.10l.20 er­höht. Die Preise der übrigen Fleischsorten bleiben unverändert.

Stuttgart, 12. August. (Registrierballons.) Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: In den letzten 15 Jahren vor dem Krieg stiegen von einer Reihe deutscher und ausländischer Orte monatlich ein- oder mehrmals unbemannte Ballone auf, die mit selbstaufzeichnen- dcn Apparaten versehen waren und Ausschlüsse über den Zustand der höheren Atmosphärenschichten lieferten. Der Krieg unterbrach diese wissenschaftlichen Forschungsarbeiten. In letzter Zelt sind die für unsere Kenntnisse der Witterungsvorgänge so überaus wichtigen, ja gerade uns unentbehrlichen Messungen wieder ausgenommen wor­den. Auch Deutschland beteiligte sich daran, wenn auch noch lange nicht in dem Ausmaß wie früher. Die nächste Versuchsreihe erfolgt vom 17.22. August des Jahres. Es steigen an diesen Tagen auch von einer Reihe deutscher Orte unbemannte Registrierballons (mit Wasserstoff gefüllt, daher wegen Feuersgefahr Vorsicht beim Entleeeren) auf, deren Finder gebeten werden, die Apparat« und Ballons sorg­fältig zu behandeln u. nach der in den meisten Fällen am Ballon oder dem Apparat befindlichen Anleitung zu verfahren. Es wird betont, daß auch bei ausländischen Ballonen mit der gleichen Sorgfalt zu ver­fahren ist, wie bei den einheimischen; denn nur dann dürfen wir mit dem Schutz der deutschen Apparate rechnen, die ja auch ins Ausland fallen können. Es sei noch erwähnt, daß die absendende meteorologische Anstalt in der Regel bei sorgfältiger Behandlung eine angemessene Belohnung zahlt. In Zweifelsfällen wende man sich an die nächste Ortsbehörde oder an die Landeswctterwarte in Stuttgart.

Heilbronn, 13. August. (Freispruch im Goppelt-Prozeß.) In der Strafsache gegen den früheren Leiter der Weinabteilung der Firma Ioh. Gottfr. Goppelt, den Kaufmann Kurt Heermann, wegen Ver­gehen gegen das Weingesetz, die seinerzeit in Heilbronn und in den Fachkreisen ziemlich viel Staub aufwirbelte und auch zu Erörterungen in der Presse Anlaß gab, wurde das erstinstanzliche Urteil, in dem dem Angeklagten wegen fahrlässiger Weinfälschung eine Geldstrafe von 300 Mark zuerkannt worden war und ein erheblicher Teil des beanstandeten Weines beschlagnahmt wurde, in der Perufsinstanz auf­gehoben und der bei der Firma Ioh. Gottfr. Goppelt beschlagnahmte Wein freigegeben. Das Urteil ist rechtskräftig geworden.

Rommelshausen,,OA. Cannstatt, 13. Aug. (Großseuer.) Wohn­haus und Scheuer des Landwirts Karl Pfund sind in der vergange­nen Nacht abgebrannt. Das Feuer war in der Scheuer ausgebrochen, wo es in den Vorräten reiche Nahrung fand und hatte dann auch das Wohnhaus erfaßt. In dein Haus wohnten außer Pfund auch noch einige andere Personen, die jetzt alle obdachlos geworden sind.

Binsdorf, OA. Sulz, 13. August. (Die Zigeunerplage eine Schande.) Bei der Beisetzung des durch feige Mörderhand gefalle­nen Landjägers Meßle führte Stadtpfarrer Prof. Dr. Koch u. a. aus, es sei eine Schande, daß man heutzutage solch feiges Mordgesindet noch ungehindert im Lande umherziehen lasse, anstatt daß solche Leute einfach gezwungen würden, sich an einem bestimmten Ort ein ge- ordnetes'Unterkömmen zu verschaffen. Mit dem Kainszeichen an der Stirne soll die Bande ruhelos umherwandern, bis sie der Arin der Gerechtigkeit erfaßt.

Balingen, 13. August. (Aus der Suche nach dem Mörder.) Anläßlich der Verfolgung der Mörder des Landjägers Meßle in Oberndorf ist hier ein größeres Aufgebot Schutzpolizei mit Polizei-