Kübler dem Vortragenden namens der Stadtverwaltung den Dank ab für seine interessanten Ausführungen, die tatsächlich neue Wege zeigen und in höchstem Maße erwägenswert seien. Die Stadtverwaltung werde jeden Weg unterstützen, der zur Milderung der Wohnungsnot führe. Im weiteren Verlauf der Aussprache wurden verschiedene Unklarheiten aufgeklärt. Ueber einzelne Fragen, die nicht völlig geklärt sind, wird demnächst an dieser Stelle berichtet werden.

Dennach, 30. Juli. Auf dem Landesturnfest in Ulm er­hielt Ernst Hörter vom Tv. Dennach im Dreikampf (Alters­klasse) den 13. Preis mit 49 Punkten. Gutheil!

Dobel, 28. Juli. Unter sehr zahlreicher Teilnahme der Einheimischen und Kurgäste auch auswärtige frühere Ange­hörige' der Gesamtkirchengemeinde waren in der alten Heimat zu sehen fand am Sonntag die Einweihung des wieder er­gänzten Geläutes statt. Der Weiherede des Ortsgeistlichen waren nach Erstattung des gebührenden Dankes an alle Stifter und Spender zur Ermöglichung des gegen früher größeren Geläutes die Inschriften der beiden Glocken zugrunde gelegt:Schwe­bend ob allem Weh. Sing ich doch: Ehre sei Gott in der Höh'" Wenn ich mitten in der Angst wandte, so erquickest du mich und hilfst mir mit Deiner Rechten" Ps. 138, 7 aus der großen Glocke, und:Christusglocke bin ich genannt, Künd' seinen Frie­den dem ganzen Land".Jesus Christus gestern und heute, und derselbe auch in Ewigkeit." Hebr. 13, 8 auf der kleineren Glocke. Der Liederkranz Döbel unter seinem Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Auch, trug die beiden Chöre: Großer Gott, wir loben Dich" in der Vertonung von Ritter undDie Glocken läuten den Festtag ein" von Wengert in vorzüglicher, erheben­der Weise vor und gestaltete so den Gottesdienst für die Fest­gemeinde mit zu einer weihevollen Stunde. Nachmittags fand ein liturgischer Gottesdienst statt mit dem Leitgedanken: Die Glocke als Begleiterin durch unser Leben. Die Mittel zur Be- schaffung des neuen Geläutes, das auch in einem ganz neuen eisernen Glockenstuhl aufgestellt wurde, sind durch freiwillige Spenden der Kirchengenossen aufgebracht worden. Ein Rest von 1600 Mk. verbleibt zunächst noch der Gesamtkirchenpflege als Schuld. Die Kollekte beim Festgottesdienst betrug 185 Mk., die sich durch drei weitere. Persönlich übergebende Spenden auf 305 Mk. erhöhte. So wird auch die letzte Schuld Wohl bald ge­tilgt sein. Allen Teilnehmern am Festtag der Gemeinde möge derselbe in schöner Erinnerung bleiben, wie auch jedem gedankt' wird, der kam und ihn zum festlichen Tag zu gestalten verhalf.

Loffenau, 28. Juli. Die Gemeinde hat am vorletzten Sonntag ! mit Festgottesdienst am Morgen und Festakt am Mittag am Platz selber ihr Kriegerdenkmal eingeweiht. Ein von Kunstbild- , Hauer Frick in Stuttgart entworfener betender Krieger krönt die ! aus einheimischem Stein eingehauenen Namen der 65, die nicht! mehr in die Heimat kamen bezw. das Leben auch in heimischen! Lazaretten Hingaben. Die Bauleitung hatte Architekt Kugele ' von Herrenalb. Mit Prächtigen Chören am Morgen und Mit-z tag beteiligten sich die Gesangvereine Liederkranz und Glückauf, i sowie der Musikverein, am Trauerzug sämtliche Vereine und! die Schuljugend, die ebenfalls ihr Bestes gab. Die Uebergabe! vollzog der Architekt, die Uebernahme- und Weiherede hielt Ortsvorsteher Keim, der Pfarrer sprach vor- und nachmittags. Die Feier endete mit einem Lied auf die Gefallenen. Die ganze! Feier, an der auch Oberamtmann Lempp von Neuenbürg teil-! nahm, war getragen von gutem Geist und macht, wie das Denk­mal selber, der Gemeinde alle Ehre. Das Gipsmodell des beten- j den Kriegers steht jetzt am Eingang der Schulräume, das! Denkmal selber am Aufgang zur Schule und bildet nunmehr! eine Zierde der ganzen Gemeinde. Die Steinhauerarbeiten haben in trefflicher Weise ausgeführt die hiesigen Gebrüder Seeger.

Loffenau, 28. Juli. Im Zusammenhang mit dem Batschari- Rennen sind in den verschiedensten Zeitungen objektive Unwahr­heiten über unsere Gemeinde verbreitet worden. So sollen hier nach derSüddeutschen" vom Freitag den 24. Juli, Abend­ausgabe, selbst Barrikaden aus Wagen und Geräten errichtet worden sein. Wer der Oefsentlichkeit berichtet, sollte nicht Un­wahrheiten in die Welt setzen. Es hat kein Mensch in Loffenau Barrikaden errichtet und es ist eine Unverfrorenheit, solche Sachen zu schreiben. Der iVs.K.-Sonderberichterstatter hat da etwas gesehen, was sonst niemand sah. Er schreibt selber:Für die Maschine besteht kein Maximum mehr, das nicht zu errei­chen wäre. Die Grenze ist durch die menschliche Leistungsmög­lichkeit gesetzt." Damit ist alles gesagt. Und so saust man durch die Wälder, durch die Auen und auch durch die Dörfer! Bis man nimmer kann oder bis es irgend eine große Sauerei gibt. Nicht wahr?? Wir liegen auf dem Versuchsfeld von Gaggenau und kennen die Autofahrerei zur Genüge. Wir liegen an der

Straße von WildbadHerrenalbBaden-Baden und kennen die Vorzüge dieser Lage in autolicher Beziehung, haben auch schon alle genügend ausgestanden unter dem, daßfür die Maschine kein Maximum besteht". Aber wir haben für 1600 Leute eine schmale Dorfstraße und da es der Herrgott trotz Batschari- Rennen so läßt, haben wir Ernte. Wenn nun auf der Haupt­straße 20 bis 30 Wagen hintereinander hereinkommen und von den Seitengassen andere wieder hinausfahren, gibt es leicht Verstopfungen und gab es immer solche in geschäftsreichen Zei­ten. Fahren nun neben den herkömmlichen normalen Gesell­schaft»-, Last- und Postautos noch ein Hausen Rennautos und Motorradfahrer und fahren so, daß esfür die Maschine kein Maximum mehr gibt", dann ist es ein Wunder, wenn es ohne Zusammenstöße abgehen soll. Unter der Bevölkerung gibt es genug Leute, die schon von Autos angefahren wurden, trotzdem hat sie sich bisher anständig Verhalten, werden weiter derartige Stinkbomben gegen sie losgelassen, wie aus Anlaß des Batschari- rennens, dann könnte cs allerdings Vorkommen, daß auch einem ruhigen Mann die Hand ausrutschte. Schließlich sind wir doch auch noch da und stehen auf unserem Grund und Boden.

Die Bemerkungen gegendas Auge des Gesetzes" sind ganz deplaziert. Unser Ortsvorsteher ist ein anständiger Mann, wenn er auch kein Motorrad hat und der Polizeibeamte hat nur seine Pflicht getan.Eines Mannes Rede ist keines Mannes Rede, man muß sie hören alle beede."

Ottenhausen, 28. Juli. Der hiesige GesangvereinLie- derkranz, gegründet im Jahre 1846, hat in seiner, am letz­ten Sonntag stattgefundenen außerordentlichen Generalver­sammlung beschlossen, nächstes Jahr sein 80jähriges Jubiläum zu feiern und damit einen Gesangswettstreit zu veranstalten.

Landeskurtheater Wildbad. Nachdem die Eröffnungsvor­stellung der Wald-Freilicht-Aufführung auf dem Sommerberg einen solch großen Erfolg erzielte und die Nachfrage eine derart rege ist, gelangt Sonntag den 2. Aug. nachmittags 4 Uhr die AufführungWilhelm Tell" letztmals zur Wiederholung. Um einen nochmaligen Andrang an der Bergbahn zu vermeiden, beginnt die Vorstellung mit Rücksicht auf die auswärtigen Be­sucher erst um 4 Uhr. Die Besetzung ist dieselbe wie bei der Erstaufführung. Plätze zu Mark 1, 2, 3 und 4. sind im Vorverkauf an der Theaterkasse zu erhalten, sowie an der Kaffe aus dem Sommerberg.

Stuttgart, 20. Juli. ^Reichsmehrmanöver.) Die Reichswehr- immöoer des 5. Ap'hrkeises, zu dem auch die wnrttembergische Divi­sion gehört, findet in diesem Jahr vom IO.15. September in Thü­ringen statt.

Stuttgart, 20. Juli. (Schwerer Unfall.) Bei der Wildparksta­tion wurde eine 25 Jahre ulte Arbeitslehrerin durch eine» Personeu- kiaftwagen zu Boden gefahren. Sie trug einen Bruch der Schädel­decke davon und mußte »ach dem Marienspital verbracht werden Die Schuld am Vorfall soll die Verletzte selbst treffen.

Zuffenhausen, 29. Juli. (Verschmelzung von Zuffenhausen und Feuerbach?) Eine von der Sozialdemokratischen Partei einberufene Versammlung befaßt sich mit der Frag? der Verschmelzung von Zuf­fenhausen und Feuerbach. Der Referent, Gemeinderat Reeber, ver­trat die Affassung, daß der Zeitpunkt für die Berlchmclzung gekom­men sei. Der Vorsitzende. Gemeinderat Schüler, teilte mit. daß schon voe drei Jahren unverbindliche Besprechungen über die Verschmelzung stattfanden, die sich am 1. April 1925 wiederholten. In beiden Ge­meindeverwaltungen bestehe der Wunsch nach Vereinigung »ud man beschloß, Denkschriften über die Vermögensverhältnisse der beiden Ge­meinden auszunrbeiten. Diese Aufgabe hat für Zuffenhausen Stadt­schultheiß Gutekunst übernommen

Untertürkheim, 29. Juli. (Entlassungen.) Bei der Daimler- Motoren-Gesellschaft erfolgen die ersten Entlassungen bereits am 31 Juli und zwar werden entlassen: 31 Juli 200 Man», am 7. Au­gust 600 Mann, am 14. August 300 Mann und am 21. August der Rest von 400 Mann, so daß'bis 21. August von der etwa 4500 Man» zählenden Belegschaft ein Drittel entlassen sein wird.

Altbach, OA. Eßlingen, 29. Iuji. (Alamannischer Friedhof) Vor wenigen Tagen ist nördlich des Orts auf FlurInnere Kürze", westlich der nach dein Altbacher Hof führenden Straße, bei einem Neubau von Keppler ein zweiter alamannischer Friedhof angeschnitten worden. Die Gräber waren wie üblich west-östlich gerichtet. Aufge­deckt wurden zivei Männer- und ein Frauengrab. Grab I barg die Reste eines alteren Kriegers, neben ihm lag sein einschneidiges Hieb­schwert, der Sax, seine Lanzenspitze, sein Messer und eine silbertauschierte Eisenschnalle. Auch Grab 2 war ein Kriegergrab, aus ihm stammt ein schöner, breiter Sax und eine stark verrostete Eisenschnalle. Grab 3, das einer Frau, enthielt nur eine große ovale Eisenschnalle.

Maulbronn, 29. Juli. (Besitzwechsel.) Das gesamte Brauerei- anwesen ging an das Bayr. Brauhaus in Pforzheim über. Als Kaufpreis werden 140000 Mark genannt.

Neckarsulm. 29. Juli. (Fremdenlegion.) Vom hiesigen Stations­kommando wird mitgeteilt: Am 12. ds. Mts. ist ein gewisser A. Ä. 17 Jahre alt. Kaufmann, von W. »ach Ludwigshasen gefahren, um in die Fremdenlegion einzutrelen. Durch einen glücklichen Zufall konnte R , nachdem er schon eine Nacht in der Kaserne geschlafen hatte, wieder entweichen und ist sechs Tage später wieder nach Hause zurückgekehrt. R. erzählte nun, am 13. Juli habe er in Ludwigs- Hafen einen Deutschen getroffen, der auch als Fremdenlegionäc bei dem Besatzungsheer in Ludwigshasen ist. Dieser dem Namen nach Unbekannte habe ihm am 13. Juli erzählt, daß am gleichen Tage zwei junge Leute als Legionäre eingetreten wären und nach Marokko kämen. Die beiden wären von Necknrsulm gewesen und hätten vorher in einem hiesigen Betriebe gearbeitet. In den meisten Fällen erfahren die Ellern nie, wo ihre Söhne hingekommen sind, zumal in Marokko z. Zt. Kriegszustand herrscht.

Nottcnburg, 29. Juli. (Zum bischöflichen Jubiläum.) Heute nachmittag um drei Uhr fuhr die herzogliche Familie von Württem­berg zur Gratulation am bischöflichen Palais vor. Selbst die 80jäh- rige Herzoginmulter hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich zu erscheinen. Herzog Albrecht von Württemberg brachte die Glück­wünsche der Familie dar und überreichte als Festgabe einen Kelch von sehr hohem Kunstwcrte. In romanischem Stile aufgebaut er­innert er an den berühmten Tassilokelch. Nach einstündigem Ver­weilen kehrte die herzogliche Familie nach Friedrichshasen zurück.

Rottenburg, 29. Juli. (Tödlicher Unfall) Der Wagenführer Karl Hausch aus Ofterdingen, der mit dem Bulldogg-Motor der Firma Eugeu Speidel in Ofterdingen von Rottenburg nach Weiler fuhr, verunglückte dadurch tödlich, daß der Wagen, offenbar in einem unbewachten Augenblick, über den Fußsteig hinweg in die Böschung hinunierfuhr. Der Verunglückte ist 45 Jahre alt und Vater von elf Kindern.

Talheim, OA Rottcnburg, 29. Juli. (Tödlicher Absturz.) Gestern ist Zimmermann Haug in der Holzwarenfabrik vom Gerüst des Kamins abgestürzt, hat den Fuß dreimal gebrochen und Innere Ver­letzungen erlitten. Ec starb alsbald nach seiner Verbringung nach Mössingen. Haug war 32 Jahre alt und Vater von drei kleinen Kindern.

Schramberg, 29. Juli. (Neunstündige Arbeitszeit.) Die Arbeiter der Harmonika-Industrie Trossingen habe» sich mit der in Nord­deutschland in der Fertigindustrie überall übliche» Arbeitszeit von 54 Stunden per Woche ohne Zuschlag für Ueberzeitarbeit einverstanden erklärt.

Ulm, 29. Juli. (Ergötzliches vom Turnfest.) DasUlmer Tag­blatt" berichtet folgende kleine wahre Begebenheit: Schauplatz: das Riesenfeuerwerk auf dem Festplatz. Raketen und Schwärmer, Feuer­räder und Leuchtkugeln steigen auf und sinken wieder in das Abend­dunkel zurück. Kobolde erscheinen und verglühen wieder ihr kurzes Feuerleben Da erscheint im endlos weiten Schweigen der Tau­senden, die die Tribüne füllen, Turnvater Jahn, gleich einer Vision der Ewigkeit, lind ebenso still und groß, wie das Bild erstand, tritt es wieder zurück in die nächüiche Weite. Ergriffen stumm verharrt die Menge im inneren EOebnis des soeben Geschauten, als mitten im Kreise der Festgäste ein Büble ruft:Etz guck Batter, etz wird des Male au hi!"

Friedrichshafen, 29. Juli. (Brieftaubenflug.) Ein Bricflauben- fernfiug BodenseeEmden (Ostfriesland) fand Dienstag von hier aus statt. An dem Fluge nahmen zwei Gruppen mit insgesamt 22 Taube» der BrieflanbenzUchtervereine in Emden teil. Die eine Gruppe mit 7 Stück schlug alsbald nach Verlassen des Korbes nach zweimaligem Kreisfluvc über dein Abflugplatz die Richtung nach der Heimat, gegen Ulm, ein, während die andere Abteilung mit 15 Stück nach längerem Rundfluge über der Stadt in den Wolken verschwand. Der Fluameg beträgt üver 600 Lustkilometer. Zur Zurllcklegung des Weges benötigen die Tauben ncnmalerweise 12 14 Stunden, die Stundenleistung mit ca. 50 Kilometern angenommen.

Aus dem Allgäu, 29. Juli. (Ein Schwindler.) Ein gewohn­heitsmäßiger Zechpreller, der sich bald als Kunstmaler Feuerstein von München, bald Regierungsral Seidensuß von Stuttgart oder Ober­lehrer Staiger von Humechried nennt, tauchte unlängst in Talkirchen­dorf auf. Dort lud er eine Familie, bei der er sich angebiedert hatte, zu einer Fahrt nach München ein, bestellte zu dem Zweck ein Weiler Auto und ließ in München die Fahrtteilnehmer und den Kraftmagen­besitzer ohne Zahlung sitzen. Er ist von München nach Walchensee gefahren, wo er dem Wagenführer, ebenfalls ohne bezahlt zu haben, entschwand. In Niedholz hat er einen Malerineister um 35 Mark beschwindelt. Auch von Sigmaringen aus wird er wegen Heirats-

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Dunkle Mächte.

Mj Kriminal-Roman von Friede. L. Zöllner.

Deutscher Provinz-Verlag G.m.b.H., Berlin W.K6. 1925.

Unmöglich, Herr Wallner! Wie hatte es Ihnen dann gelingen können, sich in den Besitz des Ringes zu setzen?"

..Ich eignete mir ihn heute morgen an, als er in

dritte Hand übergehen sollte."

küsst

Nun also, so müssen Sie doch gesehen haben, wer ihn besaß."

Allerdings, Herr Inspektor."

Baedeker schüttelte verständnislos den Kopf.

Aber Sie sagten doch eben, daß Ihnen der Dteb noch unbekannt sei."

Auch das ist richtig, denn der, dem ich den Ring entführte, war nicht der Dieb."

Das' verstehe ein anderer. Ich muß bekennen, daß ich hier mit meinem Latein zu Ende bin."

Lassen Sie sich das nicht kümmern, Herr Inspek­tor," beruhigte ihn der Detektiv.Es gibt in unse­rem Falle noch mehr, was jedem, der nicht, wie ich, in alle Fäden dieser tatsächlich ganz ungewöhnlichen Verbrechen eingeweiht ist, rätselhaft und unverständ­lich sein muß. So brauche ich zum Beispiel nur zu erwähnen, daß niemand außer den hier im Zimmer An­wesenden weiß, daß ich bis jetzt im Besitz des Ringes war, und Sie stehen jedenfalls schon wieder vor einer scheinbaren Unmöglichkeit."

Allerdings", bestätigte der Inspektor erregt,we­nigstens der Dieb, oder genauer, der, dem Sie den Ring abnahmen. weiß doch"

Gar nichts, Herr Inspektor. Seien Sie geduldig, Sie sollen als Erster zur rechten Zeit alles erfahren. Gestatten Sie mir setzt, aus den Hauptgrund meines Hierseins zu kommen. Wer ist inzwischen von dem heure nacht hier im Hause verübten Diebstahl unter­richtet?"

Außer der Familie des Geheimrats bin ich der einzige, der um den Borfail weiß, Herr Wallner."

nämltl'

klärung dieser geheimnisvollen Diebereien ist es unbe- , dingt erforderlich, daß über den letzten Diebstahl streng- j fies Stillschweigen gewahrt wird. Es würde sich so­gar empfehlen, wenn in der Gesellschaft bekannt würde, wie sich die Familie des Herrn Geheimrat Ballow darüber freue, daß die Verlobungsfeier ohne unlieb­same Vorkommnisse vorübergegangen sei. Das wird den Burschen, dessen Fährte ich folge, ganz sicher machen."

Verzeihung, Herr Wallner", unterbrach ihn der Hausherr,ich sollte doch meinen, daß gerade das Totschweigen des Diebstahls ihn stutzig machen müßte."

,Zn unserem Falle nicht, Herr Geheimrat", gab der Detektiv zurück.Sie haben hier wieder eine der rätselhaften Merkwürdigkeiten, von denen ich vor­hin sprach, und die jedem nicht ganz und gar Ein­

geweihten fast als Unmöglichkeiten erscheinen müssen.

iksc ' ----- - -

Derjenige, dem die Gesellschaft von Berlin W. bereits so schwere Opfer hat bringen müssen, weiß in diesem Augenblick noch gar nicht, ob der Ring überhaupt gestohlen ist. Er ist daher gezwungen, sich aufs Hor­chen zu verlegen, um sich über die Lage der Dinge zu informieren. Erfährt er nun» daß der Diebstahl ln der Tat geglückt ist, so weiß er auch sofort, daß leine Fährte entdeckt wurde, und dann liegt, da mir noch ganz unbekannt ist, mit wem ich es überhaupt zu tun habe, die dringende Gefahr vor, daß er sich in Sicherheit dringt und ich für immer das Nachsehen habe. Ich möchte sogar Sie, Herr Inspektor, bitten, Ihren Rückzug von hier so zu bewerkstelligen, daß Sie nicht gesehen oder zum mindesten nicht erkannt werden; denn begreiflicherweise würd alle Geheim­

haltung nichts nützen, wenn der Spitzbube bereits am Morgen

irge« nach der Tat die hohe Hause kommen sähe, in dem der letzte

;ei aus dem -iebstahl ver­übt werden sollte/

Ganz schön, Herr Wallner", entgegnete Baedeker, »aber Sie vergessen, daß, wenn das Haus hier beob­

achtet wird, man sowohl mich, wie auch Sie bereits

alsi

hat kommen sehen. Es dürfte uns also in diesem Falle nichts mehr Helsen, wenn wir noch unfern Rück-

Vielleicht doch, Herr Inspektor. Ich weiß näm­lich mit aller Bestimmtheit, daß die Beobachtung des Hanfes erst nach meinem Eintreffen hier eingelcitel werden kann. Auch dies Wissen gehört zu den Merk­würdigkeiten, die sich Ihnen, wenn ich eines Tages den ganzen Fall vor Ihnen aufrolle, von selbst er­klären werden."

Das ist allerdings dann etwas anderes", mutzte der Beamte zugeben.Aber wie nun ungesehen hin­auskommen? Das dürfte eine etwas schwierig zu lösende Frage sein."

Vielleicht kann ich Ihnen hier Helsen, meine Herren", fiel der Geheimrat ein.Mein Garten stößt nämlich an ein Grundstück der gegenüberliegenden Pa­rallelstratze, und der abschließende Zaun besitzt noch von früher her ein kleines Pförtchen, das zwar ieit langem nicht mehr benutzt worden ist, dessen Schloß sich aber wohl mit einiger Mühe noch öffnen lassen wird. Wenn es Ihnen recht ist, will ich sofort meinen Kutscher mit dem Oefsnen beauftragen. Er kann uns dann, wenn es soweit ist, benachrichtigen, und bann stände Ihrem Wunsch, Herr Wallner, nichts mehr un Wege."

Das wäre allerdings eine glatte Lösung, Herr Geheimrat", gab der Detektiv zurück,doch möchte ich im Interesse der GehetmhaÜung unserer Flucht niemand ins Vertrauen ziehen. Ich denke, daß wir beide, Herr Inspektor Baedeker und ich, zum Oefsnen der Tür genügen werden."

,Mie Sie wollen, Herr Wallner. Ist aber Ihre Vorsicht in diesem Falle nicht etwas hm sehr weitgehend? Bedenken Sie doch, daß der Kutscher gar nicht erfährt, warum er die Pforte öffnen soll."

Das bedenke ich, Herr Gehetmrat. Ich gehe aber weiter und rechne mrt der menschlichen Neugier. Gerade der Umstand, daß er nicht erfährt, wozu er eine Tür öffnen soll» die vielleicht seit Jahren nicht mehr benutzt worden ist, wird ihn veranlassen, Obacht zu geben. Es kann dann kaum vermieden werden, daß er uns steht."

Ich könnte ihn, während Sie verschwinde», m» irgendeinem Auftrag vom Hause sernhalten."

ortiekuna kolat.).

schwindels un Weinweiler tr> iedoch enikomr ' Gmünd. ! hiesiger Briest, NO Mark Int Polizeiamt an.

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