zustreben! Gut

egele - Cannstatt, und nannte das dann sortzufah- impfes, der Lei­danken, ein Fest hung. Sie sind im Ausstieg des zum Wohle von

n sprach kräftige ab das ehrwür-

izer Freude die ng des Banners i Symbol schwä- das Banner an ) freudigen Her­der Stadt Ulm r für treue Ka- i ein Bürge da- Lurnern hochge- 1 dann herzliche iuser und Stra- enn Sie morgen aus den Herzen Freude an den chaft. Die Be- Treuschwur der tsche Vaterland. >eil! und Bravo ing des Liedes mit ihren Fah- : zu ihrem Aus- Akt, dem der ^t hatte.

s Arbeitgeberver- stuttfand, lehnte, ?n Arbeiter getm, eit in der Pforz- Die Lage hat fnde des Streiks

Jahre verflossen, iichingen mit der estorben ist. Im Icigsthausen ge- i der Belagerung I dann durch eine »ahm auch am Ire in Gefangen­lach seiner Riick- g zog er sich auf Sclbstdiographke, hatte.

irbeitcr Heinrich vom Amtsgericht Monaten Ge- in der Dunkelheit init seinem Rade ebach überfahren, q, die nach zehn Lod des Mannes

e Passanten der > bisher noch nie ndern, das mit Das flache, brett- ieben, der ähnlich >, der am Hinter- n Turm befindet ; Geschwindigkeit ragt etwa 45 bis

Verkehrsverband Ministeriums des hr regelmäßige gemeinen unter- orgesehen, wenn u vorliegt.

>em Amtsgericht l Elise Nonnast i Stadtschulthei- Zeugenaussagen neinbringlichkeit id Tragung der bahnverwaltung und pensionierte »egen Vergehens k bestraft. Bo- im Gericht ein. er die ihm zur urde unter An- e von 10 Marl ihm nahegelegt, , schuldig mache, Der verheiratete d der 37 Jahre lienvater, beide »aftlich verübter Höfen vor dem vas angetrunke- Hirschwirtschaft. geschlossen. Un- oom Walde und ms Geschirr ab- ch in den Stall, Wirt am Hals, >, wobei sie auf Wirt Rapp mit den linken Fuß rt Rapp bereits rag der Staats- i 100 Mark, bei ignis und Knöl- rselben zu zehn richtskosten ver- id Lederhändler Firma Metzger, und Bezahlung rnung nicht be- zr erwiesen und d zu bekommen Hornung wurde, s vorbestraft ist.

'unter Annahme mildernder Umstände zu der Gefängnisstrafe von einer Woche und Tragung der Kosten verurteilt. Fried­rich Galt, 49 Jahre alt, verheirateter Schlosser, wohnhaft in Wildbad, schon längere Zeit arbeitslos, stand wegen schweren Diebstahls vor Gericht. Galt ist in Wildbad über einen Gar­tenzaun gestiegen und unter Anwendung falscher Schlüssel in ein Gebäude eingedrungen, woselbst er sich im Keller bessere Weine und Lebensmittel in größerem Wert aneignete. Gall war heute geständig, sodaß Zeugenvernehmung nicht nötig war. Die Staatsanwaltschaft beantragte gegen Gall eine Gefängnis­strafe von vier Monaten. Das Gericht erkannte auf drei Mo­nate 14 Tage Gefängnis und Tragung der Gerichtskosten. Die 14 Tage Gefängnis gehen als an der Untersuchungshaft ver­büßt ab. Herbert Kelsch, 27 Jahre alt, verheiratet» und wohnhaft in Karlsruhe, war vom Stadtschultheißenamt Her- renalb wegen Fahrens mit einem Personenauto auf einem durch Warnungstafeln von Seiten der Stadtverwaltung ver­botenen Weg, mit fünf Mark bestraft worden. Kelsch legte gegen diese Strafverfügung Berufung bei Gericht ein und schilderte den von der Stadtverwaltung bezeichnten Weg, auf welchem er zu der Wohnung seines Vaters kommen könne, als gefährlich und für Autos nicht benützbar. Insbesondere sei der Weg zur Nachtzeit wegen der dort viel verkehrenden Langholz­wagen sehr gefährlich. Das Gericht konnte sich von der Gefähr­lichkeit dieser Wegstrecke nicht in dem Maße überzeugen, ver­urteilte Kelsch wieder zu fünf Mark Geldstrafe und Tragung der Gerichtskosten und legte ihm nahe, sich mit dem Stadtschult­heißenamt Herrenalb wegen der Instandsetzung dieses Weges ins Benehmen zu setzen.

Handel und Verkedr

Stuttgart, 26. Juli. (Obst- und Gemiisemarkt.) Die Zufuhr auf dein Obstgroßmarkt steigert sich zusehends, wobei Auslandsware vorherrscht. Kirschen (im Kleinhandel 4055 Pfennig das Pfund.) Stachel- und Johannisbeeren (2533 Pfennig) werden der Nachfrage entsprechend genügend zugeführt. In Heidelbeeren 140-65 Pfennig) und ganz besonders in schwarzen Johannisbeeren wird der Bedarf nicht gedeckt. Himbeeren gehen jetzt zu Ende. Eindeimische Früh­äpfel und Birnen sind noch verschwindend wenig am Markt. Ebenio Pfirsiche, dagegen große Mengen Königsbirnen und Edelweiß, die zu 45-50 Pfennig abgegeben werden. Geringere italienische Birnsorten kosten l5 und 20 Pfennig. Weintrauben zu 1 Mark bis 1,20 finden wenig Anklang. Auf dem Gemüsemarkt war die Zufuhr ganz be­deutend. Sie verteilt sich auf alle Gemüsearten. Gefragt sind Gur­ken, Rettiche und Salat, weniger die Gemüse, wie immer bei war­mer Witterung. Bobnen blieben überständig, dürsten aber in kurzer Zeit zum gesuchten Artikel werden.

Wirtschaftliche Wochenrnndscha«.

Börse. Die rückläufige Bewegung an der Börse nahm ihren Fortgang. Besonders die Effektenmärkte standen erneut unter Druck trotz der günstigen Aufnahme der deutschen Ant­wortnote in der Garantiepaktfrage und trotz der voranschrei­tenden Räumung des Ruhrreviers. Namentlich die wirtschaft­liche Lage beunruhigte. Dazu trugen die Meldungen über weitere Betriebsstillegungen im Kohlenbergbau und in der Schwerindustrie wesentlich bei. Weiter herrschte beträchtliche Verstimmung aus Anlaß der Stinnesregulierung, die sich nur langsam und unter Schwierigkeiten vollzieht. Auf dem An­leihemarkt haben die Kurse trotz der überaus niederen und ganz unbefriedigenden Sätze für die Ablösung von Anleihen im Aufwertungsgesetz sich gehalten. Die Entscheidung hatte doch das eine Gute, daß damit klare Verhältnisse geschaffen wurden und eine stetige Beunruhigungsquelle für die Börse sich schloß. Das Schicksal der alten Schulden steht jetzt, wenn auch nicht in den Einzelheiten, so doch im Prinzip fest.

Geldmarkt. Die Verhältnisse auf den Kapitalmärkten sind überaus gedrückt. Die relative Erleichterung des Tages­geldmarktes kann über die bestehende Spannung nicht hinweg­täuschen. Auf den herannahenden Ultimo wurde der Geld­markt wieder versteift. Termingeld war stark gesucht. Die Knapp­heit am Geldmarkt wurde noch dadurch vergrößert, daß größere Beträge seitens der Landwirtschaft zur Finanzierung der neuen Ernte aus dem Markt entnommen wurden.

Produktenmarkt. Auf den Produktenmärkten blie­ben die Umsätze klein. Die Preise waren ziemlich uneinheit­lich. Die von Amerika gemeldete Haussebewegung, die dies­mal nur durch die Rührigkeit der Spekulation hervorgerufen wurde, wirkte auf den deutschen Märkten wenig ein. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse notierten WeizenFSKPZZ Stuttgarter Landesproduktenbörse blieben Heu und Stroh mit 7 bzw. 5 Mark pro Doppelzentner unverändert. An der Ber­liner Produktenbörse notierten Weizen 266 (4- 2), Roggen 192 (34), Winter- und Futtergerste 212 (3), Hafer 255 (4-12) Mark je pro Tonne und Mehl 35^ Mark pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Die Großhandelsindexziffer ist um 0,7 Prozent auf 134,9 zurückgegangen. Die Absatzkrise in der Ruhr­kohlenindustrie hält weiter an. Der Grund dafür besteht aber nicht nur in der Konkurrenz der oberschlesischen wie ausländi­schen Kohle, sondern auch in dem geringen Beschäftigungsgrad in der Eisenindustrie, bei der weitere Stillegungen unvermeid­lich geworden waren. Bei den letzten Häuteauktionen blieben die Preise im großen und ganzen fest. Im Textilhandel ist das Geschäft lebhafter.

Viehmarkt. Auf den Schlachtviehmärkten wie auf den Fleischmärkten blieb die Lage unverändert. Die Preise haben sich nicht wesentlich verändert.

Holzmarkt. Die unnatürliche Spannung zwischen den relativ hohen Rundholzpreisen und den niederen Preisen für Schnittholzware besteht immer noch. Auf den Rundholzmärk- teu machte sich die ausländische Konkurrenz durch günstigere Angebote wieder bemerkbar.

Neue?«» NacheiMen

Baden-Baden, 27. Juni. Kappler-Gernsbach auf Simson- Supra (7,5 PS.) gewinnt durch Streichung der im vorläufigen Ergebnis festgestellten sechs Strafpunkte als 19. den Robert- Batschari-Becher.

München, 25. Juli. Die Tagung des deutschen Stenogra­phenbundes Gabelsberger wurde in München durch eine Bun­desvertreterversammlung eröffnet. Die Versammlung stellte sich m einer mit überwältigender Mehrheit angenommenen Ent­schließung auf den Boden der deutschen Einheitskurzschrift.

München, 26. Juli. Im Rahmen der verkehrswissenschaft­lichen Woche in München sprach Dr. Eckener über die Möglich­keiten des Weltluftverkehrs.

Berlin, 27. Juli. Beim Baden in den Freibädern in der Umgebung Berlins sind gestern insgesamt sieben Personen er­trunken.

Stettin, 27. Juli. In der Mahl- und Schneidemühle Hohen- bruck bei Stepenick in Pommern entstand dadurch Feuer, daß beim Schüren eines Dampfkessels ein Funke in ein in der Nähe stehendes Oelfaß fiel. Das brennende Oel ergoß sich auf die daneben liegenden Säcke und Kohlen, sodaß in kurzer Zeit das gesamte Gebäude in Flammen stand. Die Müllergesellen konn­ten sich nur mit knapper Not retten. Die Mühle ist den Flam­men zum Opfer gefallen, wobei mehrere hundert Zentner Ge­treide und größere Holzstapel vernichtet wurden.

Rendsburg, 26. Juli.- Der Hamburger Mörder Wagener, der in der Nacht zum 14. 7. die Prostituierte Wodarzek er­

würgte und die Leiche zerstückelt in die Elbe warf, wurde in dem Dorfe Breiholz bei Rendsburg ergriffen und in das Rendsburger Gefängnis eingeliefert. Wagener will Wodarzek erwürgt haben, weil sie ihn bei einem früheren Beisammensein bestohlen habe.

Wien, 27. Juli. Im gestrigen Fünf-Länder-Kampf siegte Deutschland mit 65 Punkten; zweiter: Ungarn mit 56^ Punk­ten; dritter: Tschecho-Slovakei mit 38^ Punkten; vierter: Oesterreich mit 15 Punkten und als fünfter: Jugoslavien mit 7 Punkten.

London, 26. Juli. DemObserver" zufolge ist bisher keine Regelung des Streites im Textilgewerbe von Dorkshire und Lancester in Sicht. In diesem Bezirk haben 135 000 Arbeiter die Arbeit niedergelegt.

London, 26. Juli. Ministerpräsident Baldwin plädierte in einer Rede in Liverpool erneut für Deutschlands Eintritt in den Völkerbund.

Sofia, 26. Juli. Eine Bande von 20 Piraten, die aus ge­flüchteten rumänischen Matrosen und bulgarischen Kommuni­sten besteht und unter Führung eines ehemaligen rumänischen Offiziers steht, üben auf der Donau zwischen der rumänischen und der bulgarischen Küste in der Nähe der Städte Galatz und Austschueck mit ihrem eigenen Motorboot Raubüberfälle auf Schiffe und Schleppdampfer aus. Die rumänischen und die bulgarischen Behörden haben gemeinsam die Verfolgung der Piraten ausgenommen.

Aufruf der Bergarbeiterorganisationen des Saargebiets.

Saarbrücken, 26. Juli. Die Bergarbeiterorganisationen richteten an ihre Mitglieder einen Aufruf, worin sie darauf hinwieseu, daß die einstimmigen Konferenzen der Unterzeich­neten Organisationen beschlossen haben, mit dem heutigen Tag in den Streik zu treten. Die Führung des Streiks überneh­men die Organisationsleitungen. Pflicht der Streikenden sei es, nur den Anweisungen der Organisationsleitungen Folge zu leisten, Disziplin zu üben und selbst für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Die dringenden Notstandsarbeiten seien unbedingt auszuführen. Die Verhandlungen werden heute im Arbeits­ministerium in Paris fortgeführt. Das Ergebnis werde sobald wie möglich den zuständigen Revierkonferenzen unterbreitet. Unterzeichnet ist der Aufruf vom Verband der Bergarbeiter Deutschlands, dem Gewerkschaftsbund Christlicher Bergarbeiter Deutschlands und dem Deutschen Metallarbeiterverband. Anweisung des Christlichen Metallarbeiterverbands an seine

Mitglieder.

Saarbrücken, 26. Juli. Der christliche Metallarbeiterver­band richtete folgende Anweisung an seine Mitglieder: Nach­dem die beiden großen Bergarbeiterorganisationen den Streik für den 27. 7. beschlossen haben, tritt für die im östlichen Me­tallarbeiterverband organisierten Gruben der Beschluß der De­legiertenkonferenz vom 25. 7., Solidarität zu üben, in Kraft.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 26. Juli. Der Reichstag hat in seiner Samstag­sitzung die Novelle zur Verordnung über den Verkehr mit Vieh und Fleisch an den volkswirtschaftlichen Ausschuß zurückver­wiesen und die Novelle zum Wehrmachtsversorgungsgesetz in zweiter und dritter Lesung nach den Ausschußanträgen ange­nommen. Die Inhaber des Zivildienstscheines haben Anwart­schaft auf Anstellung als Beamte oder Angestellte im Privat­dienstvertrag bei den Reichs-, Landes- und Kommunalbehörden und bei sonstigen öffentlichen Körperschaften. Den Militär­anwärtern bleiben 50 Prozent der zu besetzenden Stellen Vorbe­halten. Krankenkassen sind zur Einstellung von Militäranwär­tern nicht verpflichtet. Weiterhin beriet der Reichstag in er­ster Beratung das Uniformschutzgesetz, das nach längerer De­batte an den Reichsausschuß überwiesen wurde. Angenommen wurde auch eine Entschließung, die die Reichsregierung ersucht, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln auf eine Besserung der Lage der Rentenempfänger im Saargebiet hinzuwirken. Am Montag findet die zweite Lesung des Steuergesetzes statt.

Glückwünsche an die befreiten Gebiete.

Berlin, 25. Juli. Der Bund der Saarvereine veröffentlicht eine Kundgebung an die freigewordenen Teile des Ruhrgebiets, in dem es heißt:Was ihr seit zweieinhalb Jahren erlitten habt, ist noch heute das große Leid unserer Brüder und Schwe­stern an der Saar. Für sie kämpfen wir mit den Waffen des Geistes, damit auch ihnen bald das frohe Geläute der Glocken die Stunde der deutschen Freiheit verkündet.

Der Innsbrucker Gemeinderat hat beschlossen, anläßlich der Räumung des Ruhrgebiets an die dortige Bevölkerung durch die Stadtvertretung von Gelsenkirchen einen Glückwunsch zu richten.

Deutsche Regierungsmaßnahmen in der Optantenfrage.

Berlin, 27. Juli. Zu den polnischen Ausweisungsbefehlen erfährt derLokalanzeiger", daß alle Vorbereitungen zur Un­terbringung der aus Polen zwangsweise entfernten Optanten schon seit längerer Zeit im Gange seien. Der Vertreter des Reichsarbeitsministeriums befinde sich beim Generalkonsulat in Warschau. Das Schneidemühler Lager, in dem die Ausge­wiesenen zuerst untergebracht werden sollen, ehe sie auf die Gemeinden verteilt werden, sei bedeutend erweitert worden und es sei Vorsorge getroffen, daß die Wohnungen der polnischen Optanten in Deutschland für die ausgewiesenen Deutschen frei­gehalten werden. Der gesamte preußische Verwaltungsapparat sei instruiert worden, für die Unterbringung der Ausgewiese­nen zu sorgen. Schon jetzt verlassen viele deutsche Optanten Polen, da sie den zwangsweisen Abschub nicht abwarten wollen. Die polnischen Optanten in Deutschland haben bereits Befehl erhalten, Deutschland zu verlassen.

Der Möorbrand in der Lüneburger Heide erloschen.

Blättern zufolge ist das Feuer in den brennenden Moor­gebieten der Lüneburger Heide durch die unermüdliche Tätigkeit der Hilfsmannschaften und durch die einsetzenden Regen zum Stillstand gekommen. Die abgebrannte Fläche umfaßt etwa 6000 Morgen. Die Hilfsmannschaften sind zum größten Teil bereits wieder abgerückt. Auch in dem Brandgebiet nördlich von Hannover kann jed Gefahr als beseitigt angesehen werden.

Neuer Waldbrand in Stettin.

In dem umfangreichen Trebbiner Gutsforst in der Nähe von Stettin, entstand ein Waldbrand, der durch die große Hitze und von dem herrschenden Ostwind begünstigt wurde und eine riesige Ausdehnung erlangte. Bis gestern abend waren etwa 5000 Morgen Hochwald und Schonung vernichtet. Etwa 2000 Personen waren bei den Löscharbeiten beschäftigt. Verschie­dene Ortschaften waren durch das Feuer gefährdet, konnten aber gehalten werden.

Uebergreifen des polnischen Waldbrandes auf deutsches Gebiet.

Schneidemühl, 26. Juli. Im Kreise Schwerin brennt seit gestern vormittag längs der polnischen Grenze ein ungeheures Waldgebiet, das zum Bezirk der Oberförsterei Waitze gehört. Das Feuer ist von Polen über die Grenze gekommen und ver­breitete sich bei starkem Ostwind mit rasender Geschwindigkeit. Soweit es sich übersehen läßt, sind bis zur Stunde etwa 4000 Morgen Wald, darunter mehrere große Einschläge mit fertig aufgearbeiteten Hölzern abgebrannt. Der Schaden beträgt Millionen. Die Rettungsarbeit war äußerst schwierig, da keine Chaussee, nicht einmal eine bessere Lehmstraße durch die Wäl­

der führt. Die wenige Kilometer östlich des Brandherdes ge­legene ChausseeDreesenBirnbaum gehört von Eulenberg ab zu Polen. Wie verlautet, soll das Feuer in den polnischen Wäldern in der Gegend der ehemals deutschen Försterei Schlan- genlug dadurch entstanden sein, daß polnische Holzschäler bei der Arbeit Zigaretten rauchten. Auf polnischer Seite sind nur etwa 80100 Morgen Wald verbrannt.

Vernichtungskrieg gegen Marokko.

Paris, 25. Juli. Am 12. Juli wurden im Pariser Mini­sterrat gleichzeitig mit der Sendung des Marschalls Petain nach Marokko die unverzügliche Einschiffung eines ganzen Regiments

12 Batterien schwerer Artillerie aus der Seefestung Tou­lon angeordnet, während hinter Petain die Fliegerstaffeln von Toulouse über Malaga-Tetouan-Rabat ihren Weg nehmen und General Naulin sich in Marseille einschifst und erst am Mitt­woch den 22. Juli von Casablanca in Rabat eintrifft. Als die Schar der internationalen Journalisten bei Naulin um eine Audienz bat, empfing er sie mit großer Höflichkeit und sagte

kein Wort über den Krieg.

Von der schweren Artillerie wurden alsbald in die Zentral­stellung zum Schutz von Fez sechs Batterien in Stellung ge­bracht, die am 22. d. M. auf die Entfernung bis zu 30 Kilo­meter ihr Feuer eröffneten und die Rifkabylen zwangen, Ain Aiha, Matuf und alle Dörfer des Gebirgszugs Gebe! Tainae- Senadia schleunigst zu räumen. Die plötzliche und sehr wirk­sam aufgemachte Entfaltung der mannigfaltigen Streitkräste Frankreichs: schwere Geschütze, große und kleine Flugzeuge, be­rittene Infanterie, weiße, schwarze und gelbe Mannschaften Anamiten und Cochinchinesen, Panzerautos und kleine Tanks machten auf die in ihrer Treue wankend gewordenen Berberstämme einen so starken Eindruck, daß mehrer der unter ihnen weilenden Sendboten Abd el Krims gefangen nahmen und gebunden den französischen Wachposten zur Bestrafung einlieferten und gleichzeitig freiwillige Kolonnen zur Verstär­kung der Mahallas des Sultans Justus abschickten zum Krieg gegen Abd el Krim.

Die geheimen Verhandlungen zwischen Frankreich und Spa­nien hier nahmen ihren Fortgang. Marschall Primo de Ri- vera wird am Dienstag den 28. Juli zur Beratung mit den Marschällen Petain und Lyauteh in Rabat eintreffen. In den spanischen Nordostsettor Marokkos gehen fortgesetzt Verstär­kungen ab.

Friedensverhandlungtzn erst nach der Niederlage.

Paris, 25. Juli. Nach der Unterzeichnung des französisch­spanischen Abkommens in Madrid werden, wie aus Paris offi­ziös erklärt wird, die kriegerischen Operationen in Marokko in ein neues und entscheidendes Stadium eintreten. Von Frie­densverhandlungen soll bis auf weiteres keine Rede sein. Spa­nien und Frankreich haben sich dahin geeinigt, daß sie nur gemeinsam mit Abd el Krim verhandeln werden und zwar erst dann, wenn sich die Operationen zugunsten beider Mächte entwickelt haben, so daß von einer Verminderung des Ansehens Spaniens und Frankreichs in Marokkos keine Rede mehr sein kann. In Regierungskreisen wird zugegeben, daß Vorbereitun­gen für einen durchgreifenden Feldzug gegen Abd el Krim ge­troffen sind. Da französische Flieger auf Grund des Madrider Abkommens jetzt das Gebiet der spanischen Zone überfliegen dürfen, beurteilt man die militärische Lage sehr optimitisch und gibt sich der Hoffnung hin, daß Abd el Krim bald um Frieden bitten werde.

Englands Antwort an Briand.

London, 26. Juli. Der diplomatische Korrespondent der Sundah Times" berichtet, daß in den Weisungen, die Cham­berlain dem englischen Botschafter in Paris übermittelt hat, um an Briand auf dessen Bemerkungen zu der deutschen Sicher­heitsnote eine informatorische und vorläufige Antwort zu er­teilen, zunächst festgestellt wird, daß sich die englische und die französische Regierung über zwei Punkte in völliger Ueber- einstimmung befinden.

Sie sind nicht bereit, die indirekte deutsche Forderung einer Aenderung der gegenwärtigen Besetzungslage im Rheinland in Erwägung zu ziehen und stimmen darin überein, daß die Frage der Ergreifung von Sanktionen im Falle irgendwelcher künftigen deutschen Reparationsverfehlungen bereits vollstän­dig in dem Londoner Protokoll vom vergangenen Sommer geregelt ist. Weiter stimmt Chamberlain mit Briand darin überein, daß Genf der richtige Ort sei, um Deutschlands Er­suchen zu beraten, zeitweilig von der Pflicht entbunden zu werden, den französischen Truppen die Erlaubnis zum Durch­zug durch deutsches Territorium unter Artikel 16 des Völker­bundes zu erteilen.

Chamberlain macht sich jedoch nicht endgültig die fran­zösische Ansicht zu eigen, daß Deutschlands besondere militä­rische Position nicht auch im Pölkerbundsrat besprochen werden könne. Die englische und die französische Ansicht gehen anderer­seits besonders auseinander in der Frage des Charakters der Schiedsverträge zwischen Deutschland und seinen Nachbarn, be­sonders bezüglich des von Frankreich beanspruchten Rechts, bei solchen Verträgen zwischen Deutschland und Polen und Deutsch­land und der Tschechoslowakei als Garant zu fungieren und ebenso bezüglich des französischen Anspruchs nach eigener Recht­findung und ohne Sanktionen des Völkerbundes in dieser Rich­tung militärische' Maßnahmen zu ergreifen.

Der englische Botschafter wird Briand auseinandersetzen, daß Englands öffentliche Meinung sich niemals mit solchen Vorschlägen abfinden könne, die angetan sind, den Frieden in Westeuropa zu bedrohen, und daß ohne Unterstützung der öf­fentlichen Meinung keine englische Regierung hoffen kann, die Einwilligung des Parlaments zu einem Sicherheitspakt zu er­langen. Anknüpfend daran werden weitere englisch-französi­sche Diskussionen erwartet. Vorderhand wird der Meinungs­austausch wahrscheinlich jedoch weiter über den Weg von Noten und Memoranden stattfinden.

kiMr von psmle».

Es besteht Veranlassung, erneut daraus hinzuweisen, daß bis auf weiteres jedes in das Landesgebiet, insbesondere aus Baden eingeführte Pferd und jeder andere Einhufer (Esel, Maultier, Maulesel) nach dem Eintreffen an seinem Bestim­mungsort der amtstierärztlichen Untersuchung und der Blut­untersuchung unterliegt und daß deshalb die Einführer von Einhufern verpflichtet sind, dem Oberamt und dem beamte­ten Tierarzt von dem Eintreffen solcher Tiere am Bestim­mungsort unverzüglich Anzeige zu erstatten (vergl. St.-A. 1925 Nr. 122 und Enztäler 129 vom 6. Juni 1925.)

Zur Verhütung der Verschleppung des Rotzes der Ein­hufer und anderer Viehseuchen und im eigenen Interesse der Tierbesitzer wird erwartet, daß die Anzeigen jeweils unver­züglich einlaufen. Zuwiderhandlungen werden nach den. Strafbestimmungen des Viehseuchengesetzes verfolgt.

Neuenbürg, den 13. Juli 1925. OVeramt:

Amtmann Heckel.