Mitte weilen, gedenkend. Hieraus überreichten die Festdamen dem Verein eine von ihnen gestiftete Fahnenschleife. Alsdann folgten als Festredner Herr Bezirksobmann Schur-Neuenbürg, Stadtschultheiß Bätzner und einige Vorstände der anwesenden Vereine. In den Pausen ertönte erhebender Gesang vom Liederkranz Wildbad, was besonders dankbar anerkannt wurde. Mit Einbruch der Dunkelheit mußte die würdige Feier ein Ende nehmen. Anschließend fand noch ein Festbankett im Gasthof zur Krone statt, welches überaus harmonisch und von deutscher Fröhlichkeit begleitet war. Die Sonne stand hoch am Horizont, als mancher Festvater seiner Ruhestätte zueilte.
Der folgende Tag war unfern Kindern geweiht. Präzis 2 Uhr begann der Festzug der Kleinen mit Musik und dankenswerter Begleitung unserer städt. Abordnnug. Das heurige Kinderfest hatte sich insofern modernisiert, als es den Charakter eines Trachtenfestes inne hatte; mit geschmückten Festwagen und aus dem Festplatz mit fröhlichen, und auch ergreifenden Reigen. Hier kann nicht umgangen werden, den beiden Herren Lehrern Widmaier und Kappler tiefgefühlten Dank auszusprechen für ihre selbstlose Hingabe zur Sache. Auch heute schloß ein kleines Bankett unsere erhebende Feier, die aber auch wieder in eine Gedächtnisfeier überging. Am Dienstag kam die Abrüstung, die jedoch in Anbetracht der vorher fast ungeheuer geleisteten Vorbereitungsarbeit nur ungern und zögernd vonstatten ging, und was wäre vernünftiger gewesen, als ebenfalls nochmal einige Stunden im Kreise der Lieben zu verweilen und noch eine kleine Feier zu halten. Unter Begleitung unserer bewährten Kurkapelle schwanden auch diese Stunden. Mit Stolz kann die Einwohnerschaft auf ein derartiges Fest, das ohne jeden Zwischenfall drei Tage gefeiert wurde, zurückblicken. In späterer harter Arbeit im Kampf ums Dasein werden wir sicher unser diesjähriges Jubiläumsund Kinderfest nicht vergessen. G. Gr.
Wetterbericht.
Ueber Süddeutschland zieht sich eine Tiefdruckszunge, während sich im Nordosten und Südwesten Hochdruckgebiete befinden. Bei dieser ungleichen Lustdruckverteilung ist für Dienstag und Mittwoch zeitweilig heiteres, aber auch mehrfach bedecktes, jedoch nur zu vereinzelten Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
Enzweihingen, OA. Baihingen, 26. Juli. (Autoopfer.) Zwischen Enzweihingen u. dem Puloerdinger Wald kam es zu einem Zusammenstoß zwischen einem Auto aus Richtung Stuttgart und einem Motorrad mit Beiwagen, das von Enzweihingen kam. Der Motorradfahrer erlitt einen Beinbruch; die im Beiwagen sitzende Frau trug schwere äußere und innere Verletzungen davon, so daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Der Autofahrer kam mit dem Schrecken davon. Ein zweites Auto brachte die Verletzten nach Markgröningen.
Stuttgart, 25. Juli. (Oberstudiendirektocen.) Nach einer Verfügung der Ministerialabteilung für die höheren Schulen erhalten die Vorstände der Vollanstalten die Bezeichnung „Oberstudiendtrektor".
Stuttgart, 26. Juli. (Zum Einsturz der Stadthalle) Wie uns die Ausftellunqs- und Tagungsstelle initteilt, haben die zuständigen Stellen sich am Freitag nachmittag mit der durch den Einsturz der im Bau begriffenen Stadthalle au der Billa Berg geschaffenen Lage besaßt. Nach eingehender Beratung ist unter Zustimmung der Vertreter sämtlicher Narhausfraktionen beschlossen worden, die Stadchalle durch den Generalunternehmer Gustav Epple in Degerloch sertigslellen zu lassen. Mit den Aufräumungzarbeiten aus dem Baugelände ist bereits begonnen worden, nachdem die polizeiliche Freigabe erteilt war. Der Zentralverband der Zimmerer, Zahlstelle Stuttgart untersucht in längeren Ausführungen die Frage, welches die Ürsache des Einsturzes der im Bau begriffenen Stadthalle war und kommt dabei zu dem Ergebnis, daß die Binder nicht genug verstrebt waren. Wären sie gewissenhaft verstrebt gewesen, so hätten die nicht einmal so starken Windstöße das Unglück nicht herbeiführen können.
Stuttgart, 25. Juli. (Ein Todesopfer). Der beim Stadthalle- Einsturz schwer verletzte Eugen Schmucker aus Musberg ist heute seinen Verletzungen erlegen.
Stuttgart, 25. Juli. (Verbot des Umherziehhandels mit Geflügel.) Das durch die Verordnung vom 23. Mai 1925 zunächst bis LI. Juli 1925 angeordnete Verbot des Handels mit Geflügel im Umherziehen ist mit Rücksicht aus den ungünstigen Stand der Geflügelseuchen im Lande bis auf weiteres verlängert worden.
Stuttgart, 25. Juli. (Vom Wohnungsbau.) Dem Geschäftsbericht der Landes-Bau-Genoffcnschaft württ. Berkehrsbeamter und Arbeiter e. G. m. b. H., Sitz Stuttgart, für das erste Halbjahr 1925 ist zu entnehmen, daß die Genossenschaft in diesem Jahre 60 Neubauwohnungen erstellt, vier in Aalen, zwei in Calw, vier in Deren dingen, 34 in Eßlingen, zwölf in Hellbraun und vier in Tailfingen, OA. Balingen. Die Gesamtzahl der von der Genossenschaft errichteten Wohnungen erhöht sich damit auf 478. In der Hauptsache werden die Wohnungen noch im kommenden Herbst zu beziehen sein. Eine Erweiterung dieses Bauprogramms konnte die Genossenschaft nicht aus sich nehmen, da bei reichsgesetzlichcr Miete die Mieteinnahme aus einer Neubauwohnung immer noch weit hinter den laufenden Aufwendungen einschl. Verzinsung der Darlehen Zurückbleiben und somit jede Neubauwohnung den Haushall der Genossenschaft schwer belastet.
Hofen, OA. Stuttgart, 25. Juli. (Ertrunken.) Gestern abend kam hier ein 17 jähriges Mädchen auf iragische Weise ums Leben. Im Konsumverein in Mühlhausen angestellt, fuhr sie in einem Nachen zwischen halb 9 und halb 10 Uhr über den Neckar. Ihr Begleiter war in einer launigen Stimmung und so neckten sich beide. Dabei scheint das Mädchen aufgestanden zu sein, wobei der Nachen ins Schwanken geriet und umkippte. Das Mädchen wurde zwar nach längerem Suchen von zwei jüngeren Männern aufgefunden und aus dem Neckar herausgezogen, war aber bereits leblos. Wie festgestellt wurde, hatte ein Herzschlag ihrem Leben ein Ende gesetzt.
Cannstatt, 25. Juli. (Beim Baden ertrunken.) Der Neckar hat gestern zwei Todesopfer gefordert. Nachmittags ertrank beim Sportplatz des Arbeiterschwimmvereins der 15 jährige Schüler des Reform-Realgymnasiums, Herbert Stahl von der Ameisenstraße. Der Leichnam wurde geborgen. Abends neun Uhr ertrank der 31 jährige Hilfsarbeiter Zlaver Köhler von der Neckarstraße. Der Leichnam ist noch nicht geländet.
Rottenburg, 25. Juli. (Gratulationsempfänge) Gestern empfing der Bischof eine Abordnung des evangelischen Kirchengemeinderuts, der ihm die Glück- und Segenswünsche der hiesigen evangelischen Gemeinde zu seinem Doppeljubiläuin darbrachte. Stadtpfarrer Pfeifle gab den Gefühlen der Verehrung für den ehrwürdigen Jubilar beredten Ausdruck, wofür der Bischof dankte. Am nächsten Montag wird Staatspräsident Bazille dem Jubilar die Glückwünsche der württembergischen Staatsregierung llberbringen.
Schwenningen, 25. Iulk. (Bestätigte Wahl.) Die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsoerwaltung hat die Wahl des Amtmanns Dr. Ingo Lang von Langen in Stuttgart zum Ortsvorsteher der Stadtgemeinde Schwenningen bestätigt.
Crtingen, OA. Riedlingen, 25. Juli. (Eine gemeine Tat.) Nachls wurden dem Bäcker Felix Buk auf seinem Lagerplatz außerhalb des Orts gegen Marbach von ruchloser Hand über 30 Rm. Brennholz und mehrere Hundert Reiswellen angezündet. Bei der großen Dürre fiel das ganze Quantum dem rasenden Element in kürzester Zeit zum Opfer.
Laichingen, 24. Juli. (Ein altes Grab.) Zu der Entdeckung eines Grabes im Chor der hiesigen Kirche sei noch mitgeteilt, daß die Grabplatte aus zwei Meter langem, einem Meter breitem und 18 Zentimeter dickem Sandstein besteht. Es ist auf ihr ein schönes Kreuz ausgehauen, das in der Mitte einen Kelch, am Fuß ein Wappen zeigt. Aus der Umschrift konnte bisher nur entziffert werden: obiit 1506 (?). Im Grab war ohne Spur von einem Sarg ein guterhaltenes Skelett zu finden; im um
hüllenden Kalkstein sind die feinen Fasern eines Linnengespinstes deutlich zu erkennen. Teilweise Entfernung des Wand- verputzes bestätigte die Vermutung, daß der Chor einst vor seinen verschiedenen Umgestaltungen schön bemalt war, es traten rote und blaue Einfassungen und Reste von roten Gemälden (Hellebarde?) zu Tag. Freilich ist die Beschädigung und bauliche Veränderung im Chor so groß, daß an eine Wiederherstellung des Alten nicht zu denken sein wird.
Uli», 26. Juli (Ben dcr Ottskcaukcwmsse.) Die Ottskranken- kasst ha> das A»we>cu d>» Schirmfabrik Friedman» L Molstmer (frittier Wittschap zum „Mohreukopj") käuflich erwotbeu. Das bisherige Verwaltungsgebäude wird in Zahlung genommen.
Steinenberg, OA. Schorndorf, 25. Juli. (Aus Unvorsichtigkeit.) Der 20 Jahre alte Forstwartspraktikaut Oesterle wollte seine scharf geladene Browning-Pistole von einer Tasche in die andere verbringen, wobei sich die oermuilich nicht gesicherte Pistole entlud. Die Kugel ging ihm durch den Leib und die Lunge und drang seinem neben ihm stehenden 20jährigen Kameraden Kunzi in den Leib ein und blieb in der Leber stecken. Oesterle ist seiner schweren Verletzung erlegen, Kunzi liegt schwer an seiner Verwundung darnieder.
Ravensburg, 25. Juli. (Die Sprilschieber vor Gericht.) Das hiesige große Schöffengericht beschäftigte die bekannte Brugger'sche Spritschieber-Affäre, die seinerzeit viel Staub ausgewirbelt hat. Angeklagt waren wegen Uebertretung des Branntweinmonopolgesetzes der Brennerei- und Fabrikbesitzer Eugen Brugger aus Wolfzennen bei Friedrichshafen und wegen Beihilfe der Chemiker Warnia Thaddäo von Zarecki aus Langenargen, vorher in München. Brugger hatte den von der Branntweinmonopolverwaltung in großem Umfange bezogenen Brennspiritus durch den Chemiker entgällen lassen und als Schnaps oder Aether in den Handel gebracht. Brugger wurde zu 9 Monaten Gefängnis, 1628055 Mk. Geldstrafe oder ein Jahr Gefängnis, 300000 Mk. Wertersatz oder weitere drei Monate verurteilt. Der Chemiker erhielt drei Monate Gefängnis, 642 531 Mk Geldstrafe oder weitere sechs Monate Gefängnis. Der Mitangeklagte Buchhalter wurde sreigesprochen.
Aulendorf, 25. Juli. (Rohe Tierquälerei.) Ein im nahen Laubbronnen bedienstet gewesener Schweizer hat vier Stück ihm anoertrautes Vieh mit einer Gabel anscheinend in der Betrunkenheit derart gestochen, daß ein Stück erkrankte und zweifellos notgeschlachket werden muß. Gegen den Tierquäler wurde Anzeige erstattet.
Aulendorf, 25. Juli. (Einbrüche.) In der letzten Zeit wurden in der hiesigen Kreuzwirtschaft, in den Wirtschaften in Zollenreute und Mochenwangen Einbrüche verübt. Als Täter wurde der erst 19 Jahre alte Hermann Rohr von Hochmössingen ermittelt und festgenommen. Er soll noch in zahlreichen Wirtschaften Einbrüche verübt haben.
41. Landesturnfest in Ulm.
Mm, 26. Juli. Ein recht schmuckes Kleid hat die Stadt zur Begrüßung der Turner angelegt. Seit Wochen sind fleißige Hände an der Arbeit, um zahlreiche Triumphbögen vorzubereiten. Künstler entwarfen den Plan zu einer einheitlich nach Straßen durchzuführenden Dekoration. Vom hochragenden Münsterturm flattern die Fahnen. Sie wehen von unzähligen Häusern und einem Wald von Masten in alten und neuen Farben. Girlanden und Tuchgebinde schmücken die Häuser und schlingen sich über die Straßen, die mit ihren vielen restaurierten, farbenprächtigen Häusern einen bezaubernden Eindruck machen. Reich war die Phantasie zur Ausschmückung der Beleuchtungskörper und die Verschönerung der freien Plätze durch Aufstellung von Pyramiden. Und dieses farbenfrohe Bild grüßt Tausende von Turnern und Turnerinnen, die der ehrwürdigen Donaustadt zugeeilt sind, um zu zeigen, was Gewandtheit und Stählung des Körpers zu leisten vermögen, die das Turnen Pflegen als einen Born körperlicher und sittlicher Ertüchtigung, als einigende Kraft im Dienste des Vaterlandes. Von jeher hat das Turnen in Ulm verständnisvolle und eifrige Pflege gefunden. Turnerischer Geist belebt seine Einwohnerschaft und dieser deutsche Geist bereitete nun den Brüdern und Schwestern einen Empfang, wie er sich herzlicher und erhebender kaum hätte gestalten können.
Ankunst der Turner.
Schon am Samstag in früher Morgenstunde trafen die ersten Sonderzüge mit Turnern ein. Eine kaum übersehbare Menschenmenge füllte den herrlichen Bahnhofvorplatz. Mit Musik und Gesang wurden jeweils die Ankommenden durch die Stadt zum Rathaus geleitet, wo bei dem zurzeit abgebrochenen Syrlinbrunnen eine Tribüne aufgestellt ist. Hier werden die Ankommenden durch den Vorsitzenden des Empfangsausschusses, Kaufmann Adolf Rössel, jeweils herzlich begrüßt. Das Leben und Treiben in der Stadt ist schon außerordentlich bunt. Es ist ein Eilen zum Stadion, ein Suchen nach Quartieren, ein Grüßen und Winken, wie man es nur in der deutschen Turnerschaft finden kann.
Auf dem Festplatz.
Von 6 Uhr an begann das Leben auf dem Festplatz, dem reich geschmückten Stadion, mit der Besichtigung und Ueber- nahme des Festplatzes durch den Kreisturnausschuß. Daran schloß sich eine Sitzung der Obmänner und Gauoberturnwarte an, und um 10 Uhr begannen die Ausscheidungskämpfe in den volkstümlichen Einzelkämpfen der Turner und Turnerinnen. In der städt. Schwimmhalle waren zu gleicher Zeit Schwimmwettkämpfe. Am Nachmittag traten die Altersklassen an zum Neunkampf, volkstümlichem Vierkampf, Dreikamps usw. Die Beteiligung an den Wettkämpfen ist außerordentlich zahlreich. Leider ist das Wetter nicht günstig, da Gewitterschauer den Turnbetrieb öfters stören.
Uebergabe des Kreisbanners.
Um 5 Uhr sollte auf dem Marktplatz die Uebergabe des Kreisbanners an die Feststadt erfolgen. Kurz zuvor trafen die Eßlinger Turner mit dem Banner hier ein. Sie wurden aber von einem so gewaltigen Regenschauer empfangen, daß die am Bahnhof erschienenen Deputationen flüchten mußten. So erlitt der Festakt eine Verspätung von über einer halben Stunde. Nachdem der Regen nachgelassen hatte, ordnete sich der Festzug rasch wieder. Das Kreisbanner wurde mit Begeisterung und Heilrufen empfangen, zirka 150 Fahnen begleiteten es zum Marktplatz vor dem Rathaus, wo inzwischen die Sänger des Ulmer Gaues mit ihren Vereinsfahnen, sowie Oberbürgermeister Dr. Schwammberger, Oberamtmann Beutel, sowie die Spitzen der Militär- und Zivilbehörden Platz genommen hatten. Unter Vorantritt der Militärkapelle marschierten die Turner auf. Das Kreisbanner wurde überall mit einem kräftigen Gut Heil! begrüßt. Musik leitete den Festakt ein, worauf 1200 Ulmer Sänger unter Leitung von Oberlehrer Arb den gewaltigen Mättnerchor sangen: „Wo 'gen Himmel Eichen ragen". Dann ergriff Turnrat Fischer das Wort, der einen Rückblick auf die Vergangenheit warf und feststellte, daß 11000 deutsche Turnbrüder im Kriege für das Vaterland gestorben sind. Das ist etwa die Zahl, die wir morgen in unserem Festzug an Turnern sehen werden. Als in Not, Schmach und Knechtschaft das deutsche Vaterland darniederlag, da waren es die schwäbischen Turner, die sich wieder um das Kreisbanner scharten. Die Tage in Eßlingen im Jahre 1922 und das deutsche Turnfest in München im Jahre 1923 waren Höhepunkte für ein deutsches Turnerherz. Mit solcher Freude begrüße ich das Banner. Wenn auch vieles anders geworden, unverrückbar stehen die vaterländischen Ziele, an die uns dieses Banner immer aufs neue mahnt. Möge das Ulmer Fest ein Markstein bilden auf dem Wege, auf dem wir diesen Zielen
mit allen Kräften des Leibes und der Seele zustreben! Gut Heil!
Der Kreisvertreter, Gewerbeschulrat Hegele - Cannstatt dankte für den freundlichen Empfang in Ulm und nannte das Stadion eine Mustertat und ein Vorbild, um dann sortzufah- ren: Turnfeste sind Feste der Arbeit, des Kampfes, der Leistungen. Sie sind ein Fest hochfliegender Gedanken, ein Fest zur Körperzucht, Volksertüchtigung und Erziehung. Sie sind Kraststationen zum Vorwärtskommen und zum Aufstieg des Vaterlandes. Glückauf zum guten Gelingen, zum Wohle von Volk und Vaterland!
Oberbürgermeister Dr. Mülberger-Eßlingen sprach kräftige Worte der Mahnung zur Einigkeit und übergab das ehrwürdige Banner dem Kreisvorstand.
Kreisvorstand Hägele übernahm mit stolzer Freude die Bundesfahne und dankte für die treue Behütung des Banners durch die Stadt Eßlingen. Das Banner sei das Symbol schwäbischer Treue und Kraft. Er übergab dann das Banner an Oberbürgermeister Dr. Schwammberger, der es freudigen Herzens in den Besitz und in die treue Fürsorge der Stadt Ulm nahm. Das Banner sei das lebendige Zeichen für treue Kameradschaft und brüderliche Freundschaft, es sei ein Bürge dafür, daß die Ideale Jahns bei den deutfchen Turnern Hochgehalten werden. Der Oberbürgermeister sprach dann herzliche Begrüßungsworte. Die schön geschmückten Häuser und Straßen geben Zeugnis von unserer Freude, und wenn Sie morgen durch die Stadt marschieren, dann lesen sie aus den Herzen der Bürgerschaft tiefe Ergebenheit und hohe Freude an den schönen Bestrebungen der deutschen Turnerschaft. Die Beleuchtung des ehrwürdigen Münsters sei ein Treuschwur der Turner für das deutsche Volk und das deutsche Vaterland. Sämtliche Reden wurden mit kräftigem Gut Heil! und Bravo begleitet. Nach dem gemeinschaftlichen Gesang des Liedes „Turner, auf zum Streite" zogen die Vereine mit ihren Fahnen wieder ab und begleiteten die Bundesfahne zu ihrem Aufbewahrungsort. Damit schloß der feierliche Akt, dem der Himmel wenigstens ein gnädiges Gesicht gezeigt hatte.
Baden
Pforzheim, 26 Iu!i Die Versammlung des Arbeitgeberverbandes, die am Freitag vormittag im Lutherhnus stattfand, lehnte, wie das am Tage vorher bereits die nbniminenden Arbeiter getm, hatten, den Schiedsspruch ab, der für den Lohnstreit in der Pforz- heimer Schmuckwarenindustrie gefällt worden war. Die Lage hat somit eine Wendung genommen, die ein baldiges Ende des Streiks kaum erwarten läßt.
Hornberg, 25. Juli Vorgestern waren 363 Jahre verflossen, daß eine historische Persönlichkei', Gütz von Berlichingen mit der eiserne» Hand, auf dem Schloß in Hornberg gestorben ist. Im Jahre 1480 wurde er auf dem Stammschloß in Iagsthausen geboren; er entwickelte sich als echter Raubritter. Bei der Belagerung von Landshut verlor er die rechte sgand, die er sich dann durch eine eiserne ersetzen ließ. Er führte zahlreiche Fehden, nahm auch am Bauernkriege teil und verbrachte verschiedene Jahre in Gefangenschaft, darumer 1l Jahre ans Schloß Hornberg. Nach seiner Rückkehr ans dem türkischen und französischen Feldzug zog er sich aus das Schloß Hornberg zurück und schrieb dort seine Selbstbiographie, die Goethe in seinen, bekannten Drama verwendet hatte.
Vom Kinzigtal, 25. Juli. Der Bahnarbeiter Heinrich Hemmerle ans Haslach im Kinzigtal wurde vom Amtsgericht Wolfach wegen fahrlässiger Tötung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt Er hatte am 13 Mai, als er in der Dunkelheit ohne Licht auf der verkehrte» Seite der Straße init seinem Rade fuhr, den Obsthändler Joses Summ von Fischerbach überfahren. Dieser erlitt bei dem Sturz eine Gehirnerschütterung, die nach zehn Tagen in eine Gehirneiterung überging und den Tod des Mannes zur Folge hatte.
Lörrach, 25. Juli. Letzter Tage konnten die Passanten der mittleren Rheinbrücke zu Basel ein auf dem Rhein bisher noch nie gesehenes eigenartig gebautes Motorboot bewundern, das mit großer Geschwindigkeit den Rhein hinaufschnellte. Das flache, breit- ausladende Boot wird durch einen Propeller anqetrieben, der ähnlich wie bei einem Luftschiff gebaut und an einem Turm, der am Hinterende des Schiffes steht, angebracht ist. In diesem Turm befindet sich auch der Motor, der den Propeller treibt. Die Geschwindigkeit des Aluminiumbooles, das rheinaufwärts fuhr, beträgt etwa 45 bis 50 Kilometer in der Stunde.
Aus Baden, 24. Juli. Wie der Badische Verkehrsverband mitteilt, werden nach einer Verfügung des Ministeriums des Innern mit Rücksicht auf den Fremdenverkehr regelmäßige persönliche Kontrollen in den Gasthöfen im allgemeinen unterbleiben. Polizeiliche Maßnahmen sind nur vorgesehen, wenn im Einzelfall eine besondere Veranlassung dazu vorliegt.
Gerichtsfaal.
Neuenbürg, 24. Juli. (Gerichtssaal.) Vor dem Amtsgericht stand heute die 47 Jahre alte ledige Nähterin Elise Nonnast von Neuenbürg, wegen Beleidigung des Herrn Stadtschultheißen Knödel. Dieselbe wurde auf Grund der Zeugenaussagen zur Geldstrafe von 30 Mark, im Falle der Uneinbringlichkeit dieser 30 Mark zu sechs Tagen Gefängnis und Tragung der Gerichtskosten verurteilt. — Der bei der Eisenbahnverwaltung früher angestellte, infolge Krankheit ab gebaute und pensionierte Johannes Bodammer in Höfen a. E. wurde wegen Vergehens im Sinne der Gewerbeordnung, mit 50 Mark bestraft. Bo- damer legte gegen diese Strafe Berufung beim Gericht ein. In der heutigen Verhandlung gab Bodammer die ihm zur Last gelegte Handlung unumwunden zu, er wurde unter Annahme mildernder Umstände zu der Geldstrafe von 10 Marl und Tragung der Gerichtskosten verurteilt, und ihm nahegelegt, daß, .falls er sich wieder einer solchen Handlung schuldig mache, er sich strengerer Strafe aussetzen werde. — Der verheiratete 42 Jahre alte Säger Gottlob Großmann und der 37 Jahre alte Säger Gustav Knüller,, ebenfalls Familienvater, beide wohnhaft in Höfen, standen wegen gemeinschaftlich verübter Körperverletzung an dem Hirschwirt Rapp von Höfen vor dem Gericht. Großmann und Knüller kamen in etwas angetrunkenem Zustand abends gegen 9 Uhr vor die Hirschwirtschaft. Die Wirtin sagte den beiden, die Wirtschaft sei geschlossen. Unterdessen kam ihr Ehemann mit den Pferden vom Walde und verbrachte dieselben in den Stall, um ihnen das Geschirr abzunehmen. Großmann und Knüller gingen auch in den Stall, stritten mit dem Wirt. Großmann packte den Wirt am Hals, Knüller an einer Hand, der Wirt wehrte sich, wobei sie auf den Boden zu liegen kamen; hierbei wurde Wirt Rapp mit einer Sense, die Großmann bei sich führte, in den linken Fuß gestochen. Da Großmann und Knüller dem Wirt Rapp bereits Schadenersatz geleistet hatten, so wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft. Großmann zu der Geldstrafe von 100 Mark, bei Uneinbringlichkeit derselben zu 20 Tagen Gefängnis und Knüller zu 50 Mark und bei Uneinbringlichkeit derselben zu zehn Tagen Gefängnis, sowie zur Tragung der Gerichtskosten verurteilt. — Der verheiratete frühere Wirt und Lederhändler Ludwig Hornung von Pirmasens, hat bei der Firma Metzger, Gerberei hier, ein Quantum Leder gekauft und Bezahlung versprochen. Da jedoch im Laufe der Zeit Hornung nicht bezahlte, seine gemachten Angaben sich als unwahr erwiesen und auch im Zwangsverfahren von ihm kein Geld zu bekommen war, wurde Anzeige wegen Betrugs erstattet. Hornung wurde, obwohl er schon wegen betrügerischen Bankrotts vorbestraft ist.
Anna, von einer W rich Gall, 4! Wildbad, sch Diebstahls v tenzaun gest ein Gebäude
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