die Laufdauer der neuen Regelung bis 31. Oktober befürchten läßt, daß durch die ständige Steigerung der Lebenshaltung die Löhne doch nicht ausreichen würden.

Nardmedreik

Lindau, 24. Juli. Der Verband der Industriellen von Vorarl­berg faßte in seiner Vollversammlung eine Entschließung, in der es u a. heißt, Oesterreich sei weder politisch noch wirtschaftlich selb­ständig. Es bleibe nur der Anschluß a» ein großes Wirtschaftsgebiet, der Anschluß an das Deutsche Reich übrig. Die Industriellen Vor­arlbergs fordern die Regierung und die Wirtschastsoertreter Oester­reichs auf. die Experten des Völkerbundes auf diese Tatsache mit dem entsprechenden Nachdruck hinzuweisen.

München, 24. Juli. Heute brannte in der Betriebswerkstätte des Münchener Hauptbahnhoss ein 60 Meter langer und >0 Meter tiefer Holzschuppen vollständig nieder. Mehrere Eisenbahnwaggons sind ebenfalls mitverbrannt.

München, 25. Juli. Am Sonntag wird in München durch den ehemaligen Kronprinzen Rupprecht die Bayerische Iagdaussteliung eröffnet, die in 32 Sälen rund 12000 Gegenstände, darunter allein 3500 Iagdtrophäen birgt.

Chemnitz, 24. Juli. Der Direktor der hiesigen Filiale der Dres­dener Bank, Franz Christ, stürzte, wie dieAllg. Zeitung" berichtet, gestern abend in der Nähe von Mariendorf iin Erzgebirge mit seinem Auto einen Abhang hinunter. Er erlitt einen Bruch des Rückgrates und war sofort tot.

Berlin, 24. Juli. In der Angelegenheit der Gebrüder Sachs, die zahlreiche Behörden durch Betrügereien uin Millionenbeträge ge­schädigt haben sollen, werden, wie dieNeue Berliner Zeitung" mel­det, bisher acht Personen, darunter mehrere Beamte städtischer Be­hörden in Untersuchungshaft genommen. Auch gegen zwei Berliner Rechtsanwälte sind Strafverfahren eingeleitet worden,

Berlin, 24. Juli. Für den Bereich des preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung wurde, wie im Vorjahre, angeordnet, daß der >1. August als Versassungstag in sämtlichen Schulen begangen und daß dabei in einer würdigen Feier aus die geschichtliche Bedeutung dieses Tages eingehend hingewiesen wird. Unterricht findet an diesem Tage nicht statt.

Berlin, 24. Juli. Ludendorff gibt imVölk. Kurier" eine scharfe Erklärung auf die Frage ab, warum er sich nicht zu dem Bericht des parlamentarischen Untersuchungsausschusses über die Ursache des deutschen Zusammenbruchs von 1918 geäußert hätte. Es heißt darin, daß die ganze Untersuchung von der Ausschußmehrheit nicht etwa aus vaterländischen Gründen ge­führt worden sei, sondern nur, um sein Ansehen vor dem Volk weiterhin zu schädigen. Dieser parteipolitischen Jntrigue auch nur einen Schein von Berechtigung zu geben, indem er zu ihm Stellung nehme, habe ihm seine Anschauung und seine Würde verboten.

Breslau, 24. Juli. Die schlesische Provinzkorrespondenz meldet: Ein in Kattowitz zusammengetrelener Kongreß der deutschen und pol- Nischen Betriebsräte sämtlicher Gewerkschaftsrichtungen, an dem auch zahlreiche Erwerbslose aus dem oberschlesischen Industrierevier teil- nahmen, hat einstimmig eine Entschließung angenommen, in der neben dem Acht-Stundentag die sofortige Beendigung des polnischen Wirt­schaftskrieges gegen Deutschland gefordert wird.

Hamburg. 24. Juli. Nachdem bereits in den letzien Tagen eine Reihe von Personen beim Baden in der Elbe ertrunken ist, büßten gestern bei Harburg nicht weniger als fünf Personen beim Baden ihr Leben ein.

Odense, 24. Juli. Heute früh brach hier ein Brand aus, der bald riesigen Umfang annahm und der eine Anzahl von Silo- und Packhäusern einäscherte. Große Mengen Korn, Fut­terstoffe und Düngemittel sind vernichtet. Um 4)4 Uhr nach­mittags war der Brand begrenzt. Die Versicherungsgesellschaf­ten, darunter auch ausländische, veranschlagen den augenblicklich verursachten Schaden auf 89 Millionen Kronen. Alle Pack­häuser waren mit Korn und Futtermitteln gefüllt, die voll­ständig verbrannt sind.

Rom, 24. Juli. Bei Crosette ist während eines Uebunqsfluges einer Fliegerabteilung ein Apparat beim Ueberfliegen des Gebirges ins Schleudern geraten und abgestürzt. Die beiden darin befindlichen Offiziere sind tot.

Belgrad, 25. Juli. Der kroatische Bauernfllhrer Raditsch kündigt einen scharfen Kampf der vereinigten Serben und Kroaten gegen die nationalen Minderheiten an.

Bukarest. 24. Juli. Der Schnellzug aus Kosice stieß vor Brati-- slawa, einer Meldung desBerliner Tageblatts" aus Bukarest zu­folge, mit einer Lokomotive zusammen. Beide Maschinen und der Packwagen des Schnellzugs wurden vollständig zertrümmert. Bisher sind 2 Zote und 19 Verletzte geborgen.

Paris, 24. Juli. Vier Kriegsschiffe der französischen Nordsee- flotte sollen, wie die Blätter erfahren, nach Spanien gesandt werden.

Melbourne, 24. Juli. Eine amerikanische Flotlenabteilung ist auf ihrem Besuch der ausstralischen Gewässer hier eingetroffen. Die von Bord gehende Besatzung wurde von einer gewaltigen Menschen­menge begrüßt. Die festliche Stimmung wurde jedoch dadurch gestört, daß in einem überfüllten Lichtspielhaus die Galerie einstürzte. Glück­licherweise wurde niemand getötet. Jedoch wurden 131 Personen zum Teil schwerverletzt.

Bootsunfall auf dem Rhein.

Mülhausen a, Rh.. 24. Juli. Heute morgen kam ein Ru­derboot, das mit 21 Sportsleuteu, die an der Olympiade tu Frankfurt a. M. teilnehmen wollten, besetzt war, den Rhein herunter. Infolge des heute morgen herrschenden dichten Ne­bels stießen sie an der Neuenburger Brücke gegen ein dort haltendes Schiff, wodurch das Boot umschlug und die Insassen ins Wasser fielen. Die Brückenwärter eilten sofort zu Hilfe und es gelang ihnen, die meisten aus dem Wasser zu ziehen. Einige von ihnen konnten sich auch schwimmend an das nächste Ufer retten. Einer der Insassen ist ertrunken, einer wurde schwer und zwei andere weniger schwer verletzt. Die Verletzten fanden im Krankenhaus in Mülhausen Aufnahme. Sechs der Sportsleute fuhren nach Frankfurt weiter, um an der Olym­piade teilzunehmen, während die übrigen nach Basel zurück­fuhren.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 24. Juli. Bei Beratung der Novelle zur Pecsonal- abbauverordnung in dritter Lesung ersuchte ein Regierungs­vertreter, den in der zweiten Lesung gefaßten Beschluß auf Streichung des Paragraphen 14 über die Sonderbehandlung der verheirateten Beamtinnen wieder aufzuheben. Abg. Frau Psülf wandte sich dagegen und erklärte, es sei in keiner Weise berechtigt, die verheirateten Beamtinnen schlechter zu stellen als wie die übrigen. Auch Abg. Frau Ahrensee (Komm.) und Abg. Koch-Weser (Dem.) wandte sich gegen diesen Antrag der Re­gierung. In namentlicher Abstimmung wurde ein sozialdemo­kratischer Antrag, der in den ersten Besoldungsgruppen die Pensionskürzungsbestimmungen beseitigen will, mit 211 gegen 140 Stimmen abgelehnt. Angenommen wurde dagegen der Antrag der Regierungsparteien auf Wiederherstellung des Art. 14 über die Sonderstellung der verheirateten Beamtinnen mit verschiedenen Milderungen mit 231 gegen 155 Stimmen. Ein anderer Antrag der Regierungsparteien, wonach Artikel 14 mit

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dem Inkrafttreten des neuen Beamtenrechts, spätestens jedoch am 31. März 1929 außer Kraft tritt, wurde angenommen. Vor der Schlußabstimmung erklärt Abg. Steinkopf (Soz.) namens seiner Partei, die Wiederherstellung des Art. 14 sei verfassungs­widrig und, da die für Verfassungsänderungen erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht erreicht worden sei, sei der Beschluß rechtsungültig. Die Sozialdemokraten würden gegen das Ge­setz stimmen. Auch die Redner der Demokraten und Kommu­nisten lehnten das Gesetz ab. In der namentlichen Schlußab­stimmung wurde die Vorlage mit 236 gegen 156 Stimmen an­genommen. Die für Verfassungsänderungen erforderliche Zweidrittelmehrheit war also nicht erreicht. Es folgte die erste Beratung des Gesetzentwurfs für die Straffreiheit, des Amne­stiegesetzes. Abg. Dr. Rosenfeld (Soz.) bezeichnete den von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurf als durchaus ungenü­gend. Als der Redner auf den Fäll eines Verurteilten zu spre­chen kam, der der Rechten nahe steht, und ein Kommunist den Betreffenden als Halunken bezeichnete, kam es zu schweren Aus­einandersetzungen zwischen rechts und links. Abg. Frau Golke (Komm.) erklärte, das Amnestiegesetz sei nur für die Ehrhardt­leute bestimmt. Sie sei geradezu ein Spezialgesetz für Lüttwitz, Auer und Ehrhardt. Bei ihren weiteren Ausführungen steigerte sich die Unruhe, sodaß Vizepräsident Dr. Bell wiederholt ver­gebens um Ruhe ersuchen mußte. Die Borlag' wurde dem Rechtsausschuß überwiesen. Nächste Sitzung Samsrag 1 Uhr. Kleinere Vorlagen über das Unisormschutzgesetz.

Deutsche Gegenmaßnahmen gegen polnische Ausweisungsbefehle.

Berlin, 24. Juli. Zum 1. August wird die deutsche Regierung rund zehntausend Personen, die für Polen optiert haben, mit Extrazügen aus dem ganzen Reich an die polnische Grenze bringen und den dortigen polnischen Behörden über­liefern. Es handelt sich dabei vornehmlich um Berg- und Bau­arbeiter, die mit ihren Familien im Ruhrgebiet und in Berlin siedeln. Das Vorgehen der deutschen Regierung ist die Antwort auf die polnischen Maßnahmen gegen die deutschen Optanten. Tie deutsche Regierung hat versucht, einer milderen Praxis die Wege zu bahnen. Sie hatte sich auf den Standpunkt gestellt, daß die Optanten zwar das Recht hätten, ihren Wohnsitz in dem Lande ihrer Wahl zu nehmen, nicht aber die Pflicht zur Um­siedlung. Mit diesen westlichen Humanitätsbegriffen entspre­chenden Auffassungen ist die deutsche Regierung aber zur all­gemeinen Neberraschung bei dem Schiedsgericht im Haag nicht durchgedrungen. Das hatte sich vielmehr der polnischen Auf­fassung zugeneigt, wonach die Optanten bis zu einem bestimm­ten Tage von ihrem Recht des Aufenthaltswechsels Gebrauch ge­macht haben müßten, widrigenfalls mit Zwangsmaßnahmen ge­gen sie vorgegangen würde. Diese Zwangsmaßnahmen hat man in Polen jetzt vorzubereiten begonnen. In den letzten Tagen bereits sind Einzeloptanten massenhaft aus Polen ausgewiesen worden. Bis zum 1. August sollen insgesamt, wie wir schon ge­legentlich mitteilten, 15 ovo deutsche Optanten aus dem ehemals deutschen Gebiet ausgewiesen sein. Es handelt sich zunächst um solche Optanten, die nicht über Grundbesitz verfügen. Die andern sollen, wie gleichfalls von uns schon berichtet wurde, in zwei Etappen bis zum 1. November dieses Jahres und bis zum 1. Oktober des nächsten Jahres abgeschoben werben.

So wird also, wenn auch vielleicht nicht in demselben gigan­tischen Ausmaß, an unseren Ostgrenzen das Elend sich wieder­holen, dessen Schauplatz in den letzten Jahren Kleinasien und der Balkan war und noch ist. Die Verantwortung aber für die Maffengreuel dieser zwangsweisen Völkerwanderung trifft all­ein und ausschließlich die polnische Regierung.

Thphusfälle in Hamburg.

Hamburg, 24. Juli. Der letzte Wochenbericht des Gesund­heitsamtes meldet 47 Typhusfälle. Etwa 30 Fälle betreffen die Besatzung eines Dampfers, der in der letzten Woche Hamburg wieder verlassen hat. 14 Fälle ereigneten sich bei einer Firma, die übrigen drei Fälle sind Einzelerkrankungen. Der Gefahr einer weiteren Ausdehnung ist durch umfassende Sicherheits­maßnahmen vorgebeugt.

Explofionsunglück.

Rom, 24. Juli. In einer Fabrik bei Mailand war ein Ar­beiter mit dem Zuschweißen eines Behälters mit Schwefelsäure, die bei der Fabrikation von Seide verwendet wird, beschäftigt, als nebenan ein Behälter mit Wasserstoff explodierte. Zwei Arbeiter wurden dadurch getötet. Im Boden wurde ein ein Meter breites Loch aufgerissen, in dem sich die Leichenreste der beiden Arbeiter befanden. Es scheint, daß einer der Verunglück­ten beim Plombieren sein Werkzeug hat fallen lassen, wodurch ein Funke entstand, der die leicht entzündlichen Gase zur Explo­sion brachte.

Pariser Kabinettsrat über Marokko.

Paris, 24. Juli. Im heutigen Kabinettsrat wurde die Lage in Marokko eingehend besprochen. Es handelte sich da­bei weniger um die militärische Lage, als um die Verhandlun­gen mit Spanien und besonders um die Aussichten einer fried­lichen Verständigung mit Abd el Krim. Nach dem Kabinetts­rat wurden die Minister von den französischen Pressevertretern um Aeußerungen über die angeblichen Friedensvorschläge Abd el Krims ersucht. Diese erklärten, die Regierung kenne diese Vorschläge nur durch die Zeitungen. Bis jetzt habe die fran­zösische Regierung selbst keinerlei Vorschläge Abd el Krims erhalten.

Es ist zu beachten, daß bei der Friedensfrage auch wirt­schaftliche Interessen eine Rolle spielen. Die Bodenschätze der Rifzone werden, wie verlautet, von zwei internationalen Jnter- essentengruppen begehrt. Es scheint, daß die eine dieser Grup­pen ihr Ziel im Falle des Friedensschlusses mit Abd el Krim zu erreichen hofft, während die andere im Gegenteil die Fort­setzung der Feindseligkeiten als Voraussetzung für die Verwirk­lichung ihrer Wünsche betrachten soll.

Abbruch der Madrider Konferenz?

Paris, 24. Juli. Wie aus Madrid berichtet wird, find die Verhandlungen in der französisch-spanischen Konferenz der­maßen ins Stocken geraten, daß Mitteilungen an die Presse nicht mehr ausgegeben werden. Heute vormittag wurde die Konferenz plötzlich abgebrochen. Nach den hierher gelangten Mitteilungen ist es hauptsächlich die Friedcnsfrage, die auf große Meinungsverschiedenheiten stößt. Spanien scheint einem baldigen Frieden mit Abd el Krim sehr geneigt und würde selbst solche Opfer bringen, wie sie in den jetzt aus dem Hauptguar- tier Abd el Krims kommenden Friedensvorschlägen enthalten sind, bringen. Namentlich wäre Spanien bereit, über die Preis­gabe des Djeballa-Gebietes mit Abd el Krim zu unterhandeln. Der französische Standpunkt ist dagegen durchaus unversöhn­lich und wird, wie das BlattLiberal" heute mitteilt, durch das Kabinett nachdrücklich unterstützt. Die Madrider Meldungen lauten insofern pisfimistisch, als sie einen definitiven Abbruch der Konferenz erwarten.

Abd el Krim an das französische Parlament.

Kairo, 24. Juli. Die ägyptische ZeitungAl Sissel" veröf­fentlicht einen offenen Brief Abd el Krims an das französische Parlament, in dem es heißt, der Krieg mit Frankreich habe erst begonnen, als Lyautey in das Gebiet der Beni Zerust ern- gedrungen sei, um dieses zu annektieren. Die Rifleute hätten das Feuer erst erwidert, nachdem die Franzosen es mit Artil­lerie und Flugzeugbomben eröffnet hätten. Er denke nicht an

Eroberungen und kämpfe nur für die Unabhängigkeit des Rifs. Weiter bestreitet Abd el Krim, daß Europäer oder Bolschewisten an dem Kampfe gegen die Franzosen beteiligt seien, und schließt mit dem Ausdruck der Achtung und Sympathie für das fran­zösische Parlament und dem Wunsche nach Frieden.

Russische Rüstungen im Westen.

Helsingfors, 24. Juli. Nach Warschauer Meldungen wer­den in Minsk große russische Manöver vorbereitet, an denen große Massen von Kavallerie, technischen Truppen, Fliegerab­teilungen und besonders Giftgasabteilungen teilnehmen sollen. Frunse und Budjenny werden persönlich die Monöver über­wachen. Gegenwärtig finden große Truppentransporte aus den Bahnlinien OrsjaMinsk und GomelMinsk statt. In der sogenannten zweiten Grenzzone erfolgen umfassende Be­festigungsarbeiten mit dem Graben von Schützengräben, Bau von Drahtverhauen usw. Zahlreiche Kanonen und Maschinen­gewehre werden in die bereits vorher vorbereiteten Stellungen gebracht. In der Nähe von Minsk ist ein Sappeurregiment Tag und Nacht in fieberhafter Tätigkeit. Außer großen neuen Kasernen soll hier ein riesiger Flugplatz angelegt werden. An der Spitze aller Arbeiten steht der frühere Befehlshaber des westlichen Militärdistriktes, Tuhatjevski.

Amerikanische Stimme über die Sichcrheitsnote.

Newyork, 24. Juli. In einer Besprechung der deutschen Sicherheitsnote schreibtEvening Post", die Note ziele in ge­schickter Weise auf die Wiederanerkennung Deutschlands als gleichberchtigte Macht hin. Sie gehört zu einer langen Reihe von Schritten, die darauf hinausgehen, das Versailler Ver­tragssystem durch ein Nebreinkommen zu ersetzen, woourch auch Deutschlands Wort und Unterschrift als vollwertig anerkannt wird. Deutschland wünscht ein Entgelt für die Annahme eines Abkommens, welches zweifellos ebenso vorteilhaft für Deutsch­land ist, wie für irgend eine andere Nation. Sowohl Deutsch­land wie auch Frankreich haben ein Interesse an der Abschlie­ßung des Sicherhcitspaktcs. England und die Vereinigten Staaten sind besorgt um den Erfolg der Verhandlungen und man sagt daher nicht zu viel, wenn man erwartet, daß die be­stehenden Differenzen überbrückt werden und schließlich ein Ab­kommen getroffen wird.

Grotze Heide- und Waldbründe.

Osnabrück, 25. Juli. Nachdem gestern in den Vormittags­stunden der Brand in dem Hördener Moor durch springenden Wind wieder größeren Umfang angenommen hatte, gelang es den vereinigten Kräften der Schutzpolizei und der technischen Nothilfe, im Laufe der Nachmittagsstunden des Brandes Herr zu werden. Gegen 10 Uhr abends war das Feuer bereits so­weit eingedämmt, daß ein Weiterbrennen vorläufig ausge­schlossen ist. Die Löschmannschaften sind zum größten Teil wie­der abgerückt.

Ausdehnung des Brandes in der Lüneburger Heide.

Berlin, 24. Juli. Neben dem Brande bei Hannover ist, wie dieB. Z. am Mittag" meldet, im lichten Moor nördlich von Nienburg an der Weser ein bedeutendes Heidenfeuer ausge­brochen. Auch im Norden von Osnabrück steht Heide und Moor in Flammen. Eine Fläche von mindestens 20 Quadrat­kilometern ist dem Feuer bereits zum Opfer gefallen. Von Osna­brück ist die gesamte Reichswehr, die Schupo und die technische Nothilfe nach der Brandstätte abgerückt. Man versucht, durch Aushehen breiter Gräben ein weiteres Umsichgreifen zu ver­hindern.

Berlin, 24. Juli. Wie von amtlicher Seite mitgetcilt wird, hat sich der Hannoversche Moor- und Heidebrand seit den letz­ten 48 Stunden nicht verbreitert. Nur im Kreise Niemburg sprang das Feuer infolge des starken Windes auf das Forst­gebiet über und im Kreise Neustadt, wo schon Hochwald brennt, ist noch das Hellstorfer Moor neu in Brand geraten, während im Kreise Burgdorf der Brand zum Stehen gekommen ist. Bei dem überall herrschenden Wassermangel besteht die einzige Möglichkeit für die Abwehr des Brandes im Ausschlagen der einzelnen Flammen mit großen grünen Zweige!:. Menschen­leben, Häuser und Ernte sind nach wie vor nirgends beschädigt oder vernichtet worden. Neu ausgebrochen ist ein Moor- und Heidebrand im Regierungsbezirk Osnabrück, zu dessen Bekämp­fung ebenfalls alle verfügbaren Kräfte mobilisiert worden sind.

Ungeheurer Waldbrand in Mitteldeutschland.

Hannover, 24. Juli. Der Waldbrand in der Gegend von Rathenow bis zur Elbe wird eine der furchtbarsten Branö- katastrophen Mitteldeutschlands darstellen, die je dagewesen sind. Die Löscharbeiten gestalten sich außerordentlich schwierig. Ein leichter Ostwind hat die Ausbreitung des Riesenbrandcs begün­stigt. Das ganze Gebiet zwischen Rathenow und der Elbe bil­det ein einziges Flammenmeer. Steckelsdorf und Klietz muß­ten von der Bevölkerung schleunigst geräumt werden. Alles Hab und Gut mußte infolge der drohenden Gefahr Zurückblei­ben. Ungefähr 3 ovo Morgen Wald sind vernichtet worden. Es handelt sich hauptsächlich um bäuerlichen Besitz.

Berlin, 24. Juli. Der Waldbrand bei Rathenow, Stendal und Havelberg, der einen der furchtbarsten Brände Mittel­deutschlands darstellt, ist durch die vereinigten Anstrengungen der eingesetzten Wehren und des Militärs, sowie der Schutzpoli­zei zum Stillstand gebracht worden. Die Löscharbeiten gestal­teten sich überaus schwierig, da die große Trockenheit und ein leichter Ostwind die Ausbreitung des Riesenbrandes begünstig­ten. Der Wald zwischen Rathenow und der Elbe bildet ein einziges ungeheures Flammenmeer.

Bersvlauderet.

Von der Stirne heiß Rinnen muß der Schweiß" So verlangt's die Julihitze! Wieder treibt sie ihre Witze, Läßt die Menschheit tüchtig schmoren, Macht selbst Weise jäh zu Toren, Bringt so manchen aus dem Gleise, Weckt die Sehnsucht nach dem Eise, Nach den fernen Nordpolseen, Nach derJungfrau" trotzigen Höhen! Aber während viele murren. Schwitzend ammern, keuchend knurren, Aergerlich die Nase rümpfen. Auf das Hundstagwetter schimpfen, Sind die Weingärtner ver­gnügt, Denen gar so viel dran liegt, Daß die Traube gründlich brate. Daßder Neue" wohlgerate! Nötig ist der Sonne Gut, Für das edle Rebenblut, Daß es Süßigkeit erlange, Daß es echtes Feuer fange! Auch der wackre Ackersmann Hunds­taghitze brauchen kann. Gerne trägt er ihre Plagen, Denn die Bauernregeln sagen. Daß im Juli mehr als Regen Wärme nützt dem Erntesegen! Freude herrscht jetzt an der Ruhr, Denn bald weicht die letzte Spur Der französischen Bedränger, Und man steht allda nicht länger Unter fremder Tyrannei; Endlich, endlich wieder frei! Die so gänzlich unverschuldet, Schweres haben lang erduldet, Herzlich grüßen wir die Brüder, Die nun ganz die Unfern wieder! Bald sind all die abmar- 'chiert, Die das Volk so schikaniert! Alles jubelt an der Ruhr, Daß man los jetzt die Tortur!Wdn.

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