seiner Wohnung mit der Faust, einer Reit- oder Hundepeitsche ohne jeden Grund so geschlagen, daß fingerdicke Striemen im Nacken und auf dem Rücken entstanden sind.
Lomersheim. O.-A. Maulbronn, 23. Juli. (Auf den Kopf getroffen.) Beim Ausschlagen der Billa von Gebr. Wendler wurde ein Zimmermann von einer herabfallenden Axt so unglücklich auf den Kopf getroffen, daß er ins Krankenhaus nach Mühlacker übergeführt werden mußte. Beim Herabstllrzen erlitt ec auch noch einen Oberschenkelbruch.
Heimerdingen» OA. Leonberg, 23. Juli. (Wenn einer eine Reise tut . . .) Polarflieger Feucht hielt gestern abend einen Vortrag über seine Erlebnisse bei der Nordpoi-Expedition. Wie oorauszusehen war, hätte Kein Saal im Oertchen alle die Zuschauer fassen können, die teils auch von auswärts mit Autos und Rädern hierher kamen, um die Erzählungen Feuchts zu hören. Nahe beim Dorf hatte sich Feucht aus eine Anhöhe gepellt und um ihn lagerten sich Hunderte und lauschten seinem Vortrag. Ein Bild, das an die Bergpredigt erinnerte. In zweistündigem Vortrag sprach Feucht in echt schwäbischer Art zu seinen Landsleuten. Auf Einladung des Redners zu einem gemütlichen Beisammensein im „Adler" füllte sich der Adlersaal bis zum letzten Platz. Der Gesangverein ließ seine Lieder erschallen, Ansprachen wurden gehalten und Gedichte auf den Polarflieger vorgetragen. Namens des Oberamts Leonberg begrüßte Amtmann Dr. Ebner den verwegenen Polflicger noch nachträglich und beglückwünschte ihn zu seinen großen Erfolgen.
Böblingen, 23. Juli. «Schweres Autounglück.) Gestern mittag verunglückte auf der Straße von hier nach Ehningen beim Ehninger Wald ein Stuttgarter Auto, in dem sich der Chauffeur und drei Damen befanden. Nach Angaben des Chauffeurs wollte er einem Hindernis auswcichen, wobei er zu stark abbog und den Randstein berührte. Dabei legte sich das Auto auf die Seite. Eine der Insassinnen, die Frau des Fabrikanten Arthur Weber aus Stuttgart, verunglückte tödlich. Sie hatte Verletzungen in der Bauch- und Magengegend erlitten. Der Chauffeur erlitt einen Arinbruch. Die beiden andern milfahrenden Damen wurden gleichfalls verlegt und ins Krankenhaus nach Böblingen verbracht, w > sie verbunden, dann aber nach Stuttgart zurücktransportiert wurden.
Blaudeuren, 23. Juli. (Gesundbeter.) Im Lause des Jahres haben sich geschäftsgewandle Personen an leichtgläubige Bezirksbewohner herangemacht, mit dem Ansinnen, daß sie Krankheiten bei Menschen und Tieren durch „Gesundbeien" beseitigen können. Zurzeit schwebt ein Verfahren gegen eine solche Person wegen Betrugs. Eine Reihe von Landbewohnern sind auf den Schwindel hereinge- fallen. Der Gesuu'dbeter ließ sich Anzahlungen bis zu 10 Mark machen oder überließ die Entschädigung für seine Tätigkeit in verschiedenen Fällen auch dem Ermessen der „Kurierten".
Miinsingen, 23. Juli. (Rohe Burschen.) Vom Vergnllqungs park her, der für das Publikum sreigegeben ist, versuchte ein bei dem Schiffschaukelbesitzer beschäftigter Bursche ohne Eintrittskarte in die Ausstellung zu gelängen. Da der am Eingang die Kontrolle ausübende Hans Wiech ihm den Durchgang ohne Karte verweigerte, versuchten ihn einige Arbeiter der Schiffschaukel durch Drohung mit einem Eisenstück zu erzwingen. Die Arbeiter wurden handgreiflich, wobei einer der Burschen Wiech in den Backen biß. Der Verletzte mußte sich ins Krankenhaus begeben.
Laupheim, 21. Juli. (Eine Krokodilsjagd.) Zurzeit ist, wie der „Schwab. Volksbote" berichtet, auf dem Marktplatz eine Menagerie zu sehen. Letzten Donnerstag wurden verschiedene Tierkäfige per Bahn hieher expediert. Als am Donnerstag früh 4 Uhr auf dem Hauptbahnhos der Aushilfsbetriebsassistent S. das Bahnbüro durchs Gepäübüro betreten wollte, konnte er die Türe nur mit allergrößter Anstrengung ein wenig öffnen und in der Morgendämmerung gewahrte er davor ein unbekanntes Etwas liegen. Mit einem Streichholz half er die Dämmerung bezwingen und mußte nun zu seinem nicht geringen Schrecken irr dem unbekannten Etwas ein über zwei Meter langes Krokodil erkennen. Das Tier, das ein Junges bei sich hatte, war in der Nacht seinem Käfig entschlüpft. Die Wärter, die sofort telephonisch zur Krokodilsjagd herbeigerufen wurden, fingen mit Besenstielen, Stöcken, Stricken unter allseitiger Beihilfe der bereits Wachen Bewohner des Hauptbahnhofes das entsetzte Tier wieder ein. Es wurde mit einem dicken Strick gefesselt — das weite Krokodilmaul war glücklicherweise noch mit einer dauerhaften Schnur zugebunden, sonst wäre die Sache nicht so außerordentlich glimpflich abgelausen — wieder in seinen Krokodilskäfig zurückbefördert. Mit dem dicken, kräftigen Schwanz aber schlug es dabei energisch nach allen Seiten, warf alles, was in seine Reichweite kam, und nicht niet- und nagelfest war, bunt durcheinander. Verletzt soll dabei niemand geworden sein, aber großen Durst soll es gegeben haben bei dieser Krokodilsjagd.
.Ummendorf, OA. Biberach, 23. Juli. (Kreuzottern im Ried.) Malermeister Walz ging ins Weitenberger Ried zum Schmetterlingfang, der jedoch in einen anderen Fang nusartete. Milten in der Arbeit störte ihn eine Kreuzotter. Schnell und gewandt hieb er mit
einem Stock auf die sich bäumende Schlange ein und machte sie unschädlich. Alsdann legte er ihr einen Draht um, hing sie ans Fahrrad und machte sich auf den Heimweg. Die Kreuzotter hat eine Länge von 55 Zentimetern.
Friedrichshafen, 23. Juli. (Auch ein Kavaliers Der „Scherz"
Ni
eines jungen Mannes hätte einem Fräulein aus Ravensburg das Leben kosten können. Des Schwimmens unkundig, begab es sich nach einem der beiden, auch für Nichtschwimmer noch erreichbaren Flöße, wo es von dem jungen Mann veranlaßt wurde, mit ihm eine größere Tiefe aufzusuchen. Dort überließ dieser das Mädchen aus „Scherz" seinem Schicksal: es sank unter und hätte vielleicht das Leben eingebüßt, wenn nicht zwei geübte Schwimmer sich der Hilflosen angenninmen und sie ans Land gebracht hätten. Nach längerer Zeit erst erwachte sie aus der eingetretenen Ohnmacht und langsam erholte sie sich von dem ausgestandenen Schrecken. Man sieht, wie leicht oft Unverstand und Leichtsinn ein Menschenleben zu gefährden vermögen
Kupferzell, O.-A. Oehringen, 23. Juli. (Verschüttet.) Durch den Einsturz eines alten Schuppens in Feßbach ivurde der ledige Bautechniker Emil Waibel verschüttet und konnte erst nach Stunden mit vieler Mühe tot geborgen werden.
Naben
Pforzheim, 23. Juli. Heute vormittag wird von den Arbeitnehmern des Schmuckwarengewerbes über Annahme oder Ablehnung des von uns bereits mitgeteilten Schiedsspruchs abgestimmt. An der Abstimmung nehmen auch Nichtorganisierte teil. Zur Ablehnung ist eine Dreiviertelmehrheit nötig. Das Abstimmungsmaterial kommt noch heute nachmittag zusammen, sodaß das Ergebnis vielleicht schon heute abend bekannt wird. Die Arbeitgeber treffen morgen ihre Entscheidung.
Pforzheim, 23. Juli. In der Nacht vom 28. Februar zum 1. März d. I. wurde an der Goldschmiedeschule die anläßlich des Todes des Reichspräsidenten Ebert gehißte Reichsfahne schwarz-rot-gold heruntergerissen und ein Teil des Fahnentuches entwendet. Die Täter wurden jetzt ermittelt.
Konstanz, 23. Juli. Dem Sohn des Glasermeisters Karl Thoma gelang es, einen jungen Mann, der beim Baden im offenen See wahrscheinlich von einer Schwäche befallen wurde, unter Einsetzung seines eigenen Lebens vom Tode des Ertrinkens zu retten.
Konstanz, 22. Juli. Vom Schwurgericht wurde der ledige 21jährige Maurer Albert Bisinger von Efrizweiler bei Mark- dors, der am 11. Juni den Gipsergesellen Lohr durch drei Messerstiche ins Herz getötet hatte, zu ein Jahr sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
LZernmchres
Im Rhein ertrunken. Aus Germersheim wird berichtet: Am Dienstag traf hier die Musterriege der Turngemeinde Würzburg ein, die auf einer Werbesahrt begriffen ist. Nachmittags nahmen die Turner ein Bad im Rhein. Dabei versank ein 22 Jahre alter Turner plötzlich in den Fluten und ertrank.
Was die Postreklame einbringt. Gegenüber den Stimmen, die gegenüber der oft wenig schönen Reklame bei der Post zur Einschränkung rieten, teilt die Oberpostdirektion Stuttgart mit, daß auf die Einnahmen zu verzichten die D.R.P. bei ihren finanziellen Verhältnissen in absehbarer Zeit nicht in der Lage sei. Daß aus der Postreklame sehr beträchtliche Reingewinne zu erzielen seien, habe diese Reklame bewiesen. Nach den Ergebnissen des am 31. Dez. 1924 abgelaufenen, nur zehn Monate umfassenden ersten Geschäftsjahrs hat die Deutsche Reichspost-Reklame G. m. b. H. einen bilanzmäßigen Reingewinn von nahezu 1,8 Millionen Rentenmark an die Reichspostkasse abgeliefert. Dieser Gewinn setzt sich wie folgt zusammen: 1. Altes Reichspostgebiet 1365 500 RM., 2. Bayern 337 300 RM., 3. Württemberg 93 600 RM.
Wie oft kann man dem Gerichtsvollzieher Pfändungsauftrag erteilen? Je nach der Lage des einzelnen Falles kann ein Gläubiger nach fruchtlosem Versuch der Fahrnispfändung dem Gerichtsvollzieher wiederholten Pfändungsauftrag geben.
Die Einfuhr von frischen Achseln im Jahre 1924. Die Gesamteinfuhr von frischen Aepfeln im Kalenderjahr 1924 betrug 2460 263 Doppelzentner. An der Gesamteinfuhr sind in erster Linie Frankreich und Oesterreich beteiligt, die je ein Viertel der Gesamteinfuhr geliefert haben, wobei es sich jedoch in der Hauptsache um Mostäpfel handelte. Der Gesamtwert der Einfuhr von frischen Aepfeln beträgt nach der endgültigen Feststellung 53 255 000 RM. Im Herbst 1924 wurden nach Württemberg 665 961 Doppelzentner frisches Obst, fast ausschließlich Mostobst, eingeführt. Hievon entfallen 405 600 Doppelzentner 3575 Waggonladungen auf den Mostobstmarkt Stuttgart Nordbahnhof. Von der württembergischen Obsteinfuhr stammte je
etwa ein Drittel des Gesamtguantums aus Oesterreich und Frankreich.
Neues Grotzfeuer in einem Alpendorf. Aus Innsbruck wird geschrieben: Dem Dorfbrand in Kauns folgte nun ein Schadenfeuer im Bergdorfe Barbian bei Klausen im Eisacktal. Dort geriet ein Haus in Brand, das Nachbarhaus stand ebenfalls bald in Flammen, aber leider fiel dem Feuer auch e'm Kulturdenkmal von historischem Werte zum Opfer, die Jn- genuin-Kirche aus dem 16. Jahrhundert, ein prächtiger gotischer Bau, den Heiligen Jngenuin und Albuin geweiht.
Hitzewelle auch in der Schweiz. Auch über dem Schweizerischen Alpenland brütete in den letzten Tagen eine ungewohnte Hitze. Die meteorologischen Wetterstationen Pilatus, Säntis und sogar Jungfrau-Joch melden morgens eine Temperatur von 20 Grad Celsius. Im schweizerischen Tiefland ist die Temperatur morgens 8 Uhr bereits auf 25 Grad gestiegen und steigt bis mittags auf 34 bis 36 Grad im Schatten. Die ungewohnte Hitzewelle zeichnet sich noch dadurch aus, daß die Nächte beinahe keine Abkühlung hringen. Die Mitternachtstemperatur ist fast überall 25 Grad. Die über die verschiedenen Gegenden der Schweiz niedergehenden schweren Gewitter und Hagelschläge bringen eine kaum verspürbare Abkühlung, verursachen aber großen Schaden. So ging gestern über den Kanton Schaffhausen ein Hagelwetter nieder, wobei Hagelkörner in Hühnereigröße fielen, die bis zu einer Höhe von 20 Zentimeter lagen. Ein Landwirt, der noch auf dem Felde ! weilte, wurde durch die Hagelkörner lebensgefährlich verletzt, j Im Frieden des Gefängnisses. Im Zentralgefängnis von Gent sitzt seit fünfzig Jahren der Senior der belgischen Strafgefangenen. Er hat sich so an das Gefängnisleben gewöhnt, daß ihm die Rückkehr in die Freiheit längst nicht mehr wünschenswert erscheint. Es handelt sich um einen 70jährigen Greis, der seinerzeit wegen Mordes zum Tode verurteilt worden war. Da die Todesstrafe in Belgien abgeschafft ist, so be- : deutete das Urteil lebenslänglich Gefängnis. Kürzlich hat nun . der Justizminister das Staatsgefängnis besichtigt, und bei die ser Gelegenheit wurde ihm auch der greise Sträfling borge stellt. Der Minister benutzte die Gelegenheit, um dem Gefan genen seine Begnadigung und die Rückkehr in die Freiheit an s zukündigen. Statt des erwarteten Dankes murmelte der Ge fangene aber: „Was soll ich in meinem Alter draußen auf der , Straße. Man soll mich ruhig im Frieden dieses Hauses sterben lassen. Das ist alles, was ich wünsche, Herr Minister!" Der Unglückliche, der in unmittelbarer Nachbarschaft der Zivilisa- s tion sein Leben verbringt, kennt weder Automobile noch elek- ' irische Straßenbahnen. Er weigerte sich auch entschieden, eine ihm angebotene Automobilfahrt durch die Stadt zu machen, da ' er von den Errungenschaften der modernen Technik nichts wissen will.
Affenkomödie in Bordeaux. Die Einwohner von Bordeaux konnten in diesen Tagen ein eigenartiges und seltenes Schauspiel genießen. In einem Variete zeigt ein Schimpanse seine Kunststücke. „Cönsul", so heißt dieses menschenähnliche Gebilde, wurde eines Vormittags das Einerlei in seiner Behausung zu dumm, er sehnte sich nach Freiheit und hielt sich wohl als dressierter Affe für würdig genug, in Gesellschaft der Menschen zu verkehren. Kurz entschlossen entwischte er in einem unbewachten Augenblick in die Stadt. Eine der belebtesten Straßen suchte er sich zu seinem Wirkungsfeld aus. Er drückte den erstaunten Passanten freundlichst die Hand, ließ sich auch mit Zigaretten beschenken und rauchte diese in aller Gemütsruhe. Als galanter Franzose scheute er sich auch nicht, eine vorbei- gehende Danie zu ihrem großen Entsetzen zu umarmen. Um dem Publikum, das sich natürlich in Scharen angesammelt ' hatte, etwas zu bieten, kletterte „Consul" auf einen Laternen- Pfahl und machte Miene, eine Ansprache an das versammelte i Volk zu halten, das sich immer mehr zu einem Verkehrshindernis staute. Als Schutzleute den Versuch wagten, des Ausrei- j ßers habhaft zu werden, teilte der Schimpanse unter allerlei « Grimassen von seinen: erhöhten Standpunkt aus in recht frei- ! gebiger Weise an die Schutzleute kräftige Ohrfeigen aus, natür-
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DuMLe Mächte.
14j KNn:i:-.,.! Roman von Frievr. L. Zöllner.
Deutscher Provinz-Verlag G.m. b. H., Berlin W. 66. 1925.
Der Hausherr sann einen Augenblick nach, denn entgegnete er: „Ein Glück, daß wir vorhin von Ellis Reije sprachen, sonst hätte ich Ihnen wahrscheinlich die Antwort schuldig bleiben müssen."
„Sie sehen also", flocht Norbert Wallner mit einem leichten Lachen ein, „daß meine Neugier in diesem Falle wieder einmal von Nutzen war. Doch :ch bin begierig, zu hören, inwiefern die Reise des gnädigen Fräuleins mit meiner Frage zusammen- ,längt."
" „Das tut sie wohl weniger", gab der Kommerzienrat zurück, „aber ich erinnere mich gerade, daß Elli etwa eine Woche oder etwas länger wieder hier war. als der Gesellschaftsabend bei Kommerzienrat ^errmanns stattsand. Es war die erste Festl:!)Rit, die sie mit uns zusammen wieder besuchte."
„Also Mitte Mai etwa?"
„Jawohl, Mitte Mai."
„Und Sie irren sich nicht?"
„Nern, nein, ich nehm's aus meu..n Eid. wenn Sie wollen."
„Nun. so wichtig ist's gerade nicht", lachte Norbert Wallner, „aber immerhin ist es mir sehr angenehm, diesen Zeitpunkt so bestimmt zu wissen. Und nun herzlichen Dank und auf Wiedersehen morgen abend!"
Als nun der Detektiv die Straße entlang schritt, leuchtete stille Zufriedenheit in seinen Augen; aber seine angenehmen Züge waren nichtsdestoweniger ernst und wie es schien, bedrückt.
Am nächsten Abend fand er stch tu tadellosem Gesellschastsanzug und mit zwei prachtvollen Blumensträußen ausgerüstet, in der Villa des Kommerzienrats ein.
Er wurde bereits erwartet, und die Damen nahmen seine artige Aufmerksamkett mit herzlichem Dank entgegen.
Besonders Elli schien über den herrlichen Strauß dunlelglnhender Rosen sehr erfreut. Ihre Wangen färbten sich mit rosiger Glut, und ihre seelenvollen Augen leuchteten aus, als sie dem Gast des Vaters die Hand entgegenstreckte, die er ergriff und an seine Lippen zog.
Dann meldete Hanna das Auto.
Man ging hinab und fuhr zur Kurfürstenstraße.
Während der kurzen Fahrt wurden nur wenige Worte gewechselt. Noch einmal bat der Detektiv um strengstes Schweigen über seinen wahren Beruf und seine wirklichen Absichten und begann dann, im Licht der Deckenlampe, sein Aeußeres einer kleinen Bearbeitung zu unterziehen.
Der kleine, blonde Schnurrbart bekam durch einige geschickte Striche eine gänzlich andere Form, die seinen Träger um vieles älter aussshen ließ, und dann setzte der Detektiv eine goldgeränderte Brille aus, deren Gläser leicht gelblich getönt waren.
Die übrigen Insassen des Wagens ließen laute Rufe der Verwunderung hören.
Der jetzt da vor ihnen saß, das war ein würdevoller, verknöchert anmutender Geschäftsmann in den mittleren Jahren, der auch in seiner etwas vornübergebeugten Haltung nicht im geringsten mehr an Norbert Wallner erinnerte.
„Der Teufel auch!" entfuhr eS dem Kommerzienrat. „Wie Sie das fertig gebracht haben, Herr Wallner, das ist mir ein Rätsel."
„Und doch waren Sie Zeuge meiner Verwandlung", gab der Detektiv mit einer belegt und kurzatmig klingenden Stimme zurück, deren Klang aufs neue Staune« und verwundertes Kopsschüttein hervorries.
„Und das ohne alle künstlichen Hilfsmittel, Herr Wallner!" rief Elli verwundert.
Norbert Wallner lachte.
„Ja, dies« hübschen Hilfsmittel, gnädiges Fräulein! Es wäre gar nicht so übel, wenn sie fich tu der nüchternen Wirklichkeit verwenden ließen, aber leider sind sie heut« mehr als je nur in der fruchtbaren Phantasie sensationslüsterner Romanschreiber zu
gebrauchen, bei denen der sroinme Wunsch genügt, um das Unmögliche möglich zu machen. Wozu auch Pollbart und Perücke, und was solcher Mätzchen noch mehr sind! Sie sehen ;a, wie wenig dazu gehört, einen Menschen zu verändern, wobei allerdings immer Hauptcrfordernis bleibt, daß kein Verdacht aus die verwandelte Person fällt. Wird erst das Mißtrauen rege, so nutzt die beste Verwandlung nichts. Sie wird dann durchschaut. Deshalb auch meine Sorge» daß niemand von Ihnen mich heute abend mit Wort oder Blick verrät. Ich bin der Großkaufmann Knut Otström aus Stockholm. Mit den nötigen Sprachkennt- uissen kann ich gegebenenfalls aufwarten, da ich mich einige Jahre in den nordischen Ländern ausgehalten habe. — Es hat gerade gereicht", schloß er mit einer oezeichnenden Handbewegung nach draußen» wo eben die in einem Meer von Licht schwimmende Villa des Geheimrats Ballow im Fensterrahmen auftauchte.
Das Auto hielt, und die Insassen stiegen aus, wobei der Detektiv, nun ganz in seiner Rolle als Knut Otström, Elli Scharwächter behilflich war.
Aus dem Innern der Villa schallte den Eintretenden gedämpftes Plaudern und Lachen der bereits zahlreich versammelten Gäste entgegen.
In den nächsten Minuten rauschte ein Schwall von Worten am Ohr des Detektivs vorbei; dann war die Einführung üderstanden, und er wanderte an der Seite des Kommerzienrats unauffällig durch sämtliche Festräume, um, falls dies nötig setn^ sollte, sich überall zurechtsinden zu können.
Das Eintreffen des Brautpaares machte diesem Rundgang ein Ende.
Die beiden Herren begaben sich zur Gesellschaft ck, um ihre Glückwünsche anzubringen und sich n, gleich den übrigen, den Freuden der reichlich besetzten, auserlesenen Tafel zu widmen.
Während des Essens ließ Norbert Wallner seine Augen unauffällig von einem der Gäste zum anderen
schweife«, sämtliche Gesichter heimlich, aber ntchtSdesto- scharf prüfend.
sich unter dem D nach einix Schauplatz ersc msteigen und mrückzukehren. verkauft, da je vienschenähnlw Diamant« teilung aus T tritt in der 3 Micken gefun! liear innerhal! eine belgische < M. Aus der bereits die erst ganYika-Goldfi nach Ueberzeick günstige Aussi im Distrikt M an den neuen
Stuttgart.
geklärten Zollve Eetteidemarkt i strecken sich aug Preise sind unr» bis 22. Weizen, 42.5, Wiesenhe, bis 5 Mark, je Stuttgart, Schlachihos >»n 140 (30) Jung Z7I Schweine,
1 50-54 (letzte bis SO (50-52 !, 57-59 (58- ZZ-42 (34-42 70-72 (71-74 SO-82 (unv.). bis 78 (unv), 4 des Marktes: i Blaufelde, markt.) Bei t lohischen Fleck 700—2400 Ma ben. Bei der werden.
Kempten.
Brauns an der Wohnhauses e werden. Daiu Arbeitsminister nehmen.
München, ordnete Dr. Fri seinem Amt a suspendiert ivor aber wieder ei, Kammer nach 7 Ebersberg heu/e wahrschei Rathauses ist r die angrenzend!
Essen, 23. miigsmnschlag Weiler ist trüb Siegen, 2: der Nähe der ! wagen. Der k dach aus Weid dem Schrecken Berlin. 2i hat eine Inter; Flugblatts, da Gold aufforde, beschäftigt. Fe nach die Beam zeitig in den 9 Itimmungen de schien.
Berlin, 2 migte in zieml Die Abstimmu, sich außerorde, jedes Steuerst, satz on das P Warensteuer, d die Beratung Länder und t ratung zu.
Berlin, 2 erklärte Reichs Reichsregierum sind in Berlin liner Rathaus großen Hitze n sonen vom Hii dem Hitzschlag — Ein auf d Flugzeug wird sollte, vermißt, zeug wegen ei Hamburg schoß heute de bei Saude sei, wehr gehande!
Innsbruc nachmittag de Kaiser abgestü in einer Woch Rom, 24 dem Flugfeld« Feuer drohte nach mehrstän Der Schaden London, beschloß, die treten.
Oslo, 24. Celsius übersä Gjövik werde.
weniger
(FvresttzmW folgt.)