der, die mit Za gestimmt haben, schließen sich der Erklärung der preußischen Regierung an. Darauf nahm der Reichsrat den Gesetzentwurf über die Errichtung einer Rentenvank Kreoit- anstalt zur Kenntnis, ohne Einspruch zu erheben, nachdem der bayerische Vertreter erklärt hat, daß die bayerische Regierung zwar grundsätzliche Bedenken gegen eine so weitgehende Zentra­lisation des Kreditwesens aufreclit erhalten müsse, aber bei der Aussichtslosigkeit davon absehe, solche Bedenken zu erheben, und nachdem die Vertreter der württembergischen und badischen Regierung sich dieser Erklärung angeschlossen haben.

Einleitung eines Volksbegehrens.

Berlin, 17. Juni. Die Organisationen der Aufwertungs­bewegung haben wie dieVossische Zeitung" zu berichten weiß, schon gestern abend alle Vorbereitungen getrofsen, um für beide Eventualitäten, nämlich sowohl für den Fall der sofortigen Verkündung des Gesetzes, wie für den anderen, der Aussetzung und der Volksenlscheidung, gerüstet zu sein. Für den ersteren Fall hätten sie die Einleitung eines Volksbegehrens in Aussicht genommen. Nach dem Wortlaut der Verfassung muß dem Volksbegehren ein fertig ausgearbeiteter Gesetzentwurf zu Grunde liegen, auf welchen sich ein Zwanzigstel der Stimm­berechtigten, also etwa vier Millionen Wähler, vereinigen müß­ten. DieVossische Zeitung" bezweifelt, daß auch der beste Entwurf als solcher akzepiert werden würde.

Ausland

Aus Marokko.

Petain kündigte vor seiner Abreise an, daß von Oran her ein ganzes Armeekorps als Verstärkung in Marokko eintreffen werde.Petit Journal", das dem Deputierten Loucheur nahesteht, und verschiedentlich über die Lage in Marokko ernst­hafte Berichte veröffentlichte, hat eine Depesche erhalten, wonach bis zum 30. Juni 4140 Franzosen gefallen sind. Außerdem sind zahlreiche Gefangene von Abd el Krims Truppen gemacht wor­den, über deren Zahl die Blätter keine genauen Angaben ma­chen. Es handelt sich nur um kontinentale Soldaten, da die Soldaten der Fremdenlegion und die Freiwilligen bei den Verlusten nicht berücksichtigt werden.

Der Posten Rihana erstürmt.

London, 17. Juli. Ueber den Ernst der Lage in Marokko liegen folgende Nachrichten vor: DerTimes" wird von ihrem Korrespondenten ans Madrid berichtet, daß das Madrider Blatt El Sol" von seinem Spezialkorrespondenten in Rabat sehr beunruhigende Nachrichten über die Folgen der Preisgabe des französischen Postens Rihana berichtet. Rihana ist von den Rissoldaten seit einer Woche umzingelt gewesen und sollte ge­halten werden, um die von den Franzosen noch festgehaltene Stadt Wessan auf den französischen Karten Quezzan zu sichern. Trotz des Beschlusses, Rihana um jeden Preis zu halten, ist dieser Posten in die Hand des Feindes gefallen, und dabei fielen bedeutende Mengen von französischem Kriegsmate­rial den Rifsoldaten in die Hände. Außerdem wurden franzö­sische Gefangene gemacht.

Aus Sladr Bezirk und Umgebung

Sonntagsgedanken.

Vom Leid.

Das Leiden ist in der 'Tat der Läuterungsprozeß, durch welchen allein, in den meisten Fällen, der Mensch geheiligt wird. Hier muß ich das kühne Wort aussprechen, daß wir, alles Wohl erwogen, für unser Heil und Erlösung mehr zu hoffen haben von dem, was wir leiden, als von dem, was wir tun.

Schopenhauer.

Alles geben die Götter, die unendlichen,

Ihren Lieblingen ganz:

Alle Freuden, die unendlichen.

Alle Schmerzen, die unendlichen, ganz.

Goethe.

(Wetterbericht.) Der Hochdruck über Mitteleuropa hat sich befestigt. Von vereinzelten Gewitterstörungen abge­sehen, ist für Sonntag und Montag trockenes und auch vielfach heiteres Wetter zu erwarten.

Dobel, 16. Juli. Einer der bedeutendsten und eigenartig­sten Künstler unserer Zeit, Reinhold Nägele (Stuttgart), hat für Dobel, eine Radierung fertig gestellt, die weitere kunstlie- Lende Kreise in hohem Maße interessieren dürfte. Das Blatt atmet so recht des Künstlers poetische Art und ist voll seltsamer Laune, bald idyllisch-zart, bald humoristisch-behaglich. Einige nummerierte und signierte Drucke der kleinen Auflage liegen noch bei Kaufmann Treiber auf.

Herrenalb, 16. Juli. (Vom Ferienheim Aschenhütte.) Am Mittwoch, den 15. Juli, sind in dem herrlich gelegenen Ferien­heim des Karlsruher Jugendbundes (B. D.J.) 40 Ferien­kinder aus Nürnberg eingetroffen; sie werden in der Präch­tigen Waldumgebung auf vier Wochen zur Erholung verweilen.

Herrenalb, 17. Juli. (Konzert des Karlsruher Luther­bundes.) Am nächsten Freitag, den 24. Juli, gibt das Orchester des Karlsruher Lutherbundes im Kurgarten ein Sonderkon­zert, auf welches besonders eindringlich hingewiesen sei. Die Leitung übernimmt Paul Wettach, die Violinsoli Kurt Wankmüller, die Begleitung Bernhard Neue süß.

Herrenalb, 16. Juli. Herr Prälat Dr. von Planck aus Ulm wird am Samstag, den 18. Juli, hier auf derFriedens­höhe" eintreffen und die Andachten abhalten.

Kannnermusikabend in Herrenalb.

Am Mittwoch den 20. Juli veranstalteten im großen Saale des städt. Sanatoriums die Herren Konzertmeister Detlev Grümmer vom Städt. Orchester Bonn, Franz Peters, Solocellist im städt. Orchester Baden-Baden und Eugen Oschatz, Bratschist und Pianist ebendort, einen Kammermusik- äbend vor den Gästen des Hauses und Geladenen. Zum Vor­trag kamen Beethovens Serenade D-dur für Violoine, Viola und Violoncello, die Sonate A-dur für Violoncello und Klavier und das Trio B-dur für Violine, Violoncello und Klavier. Das hingebende Spiel der drei Musiker war Beethovens würdig. Herr Grümmer, Dirigent der alljährlich in Bonn stattfindenden Beethoven-Festspiele, bewies mit seinem seelenvollen Spiel, daß er der berufene Hüter der guten Bonner Beethoven-Tradition ist. Seiner singenden Geige schmiegten sich Cello und Mola wunderbar an. Und wo das Cello führte, entzückte die getra­gene Cantilene des Instrumentes, das Herr Peters ebenso mei­sterlich spielte wie Herr Oschatz seine Viola. In der Sonate, einem der reifsten Werke des großen Meisters, zeigte Herr Oschatz als Pianist nicht nur beherrschte, saubere Technik, son­dern er verstand es, seinem Partner sich gut anschmiegend, den reichen Gehalt dieses Werkes den andächtigen Zuhörern durch klare Gliederung nahe zu bringen. Allegro und Scherzo ström­ten und sprudelten leicht und duftig dahin, und im Adagio ließ Herr Peters Beethovens große Seele sprechen. Auch im Trio zeigten die Künstler, was volle Hingabe an des großen Mei­sters herrlich Werk vermag. Am Schluß sprach der leitende Arzt des Sanatoriums wohl allen aus dem Herzen, als er den

Künstlern seinen und aller Tank dafür aussprach, daß sie uns für Stunden über die Erbärmlichkeiten des Lebens hinausge­hoben. Besonderen Dank verdient, daß die Künstler ihre hohe Kunst in den Dienst einer guten Sache stellten, denn das Kon­zert fand zu Gunsten armer Kinder der Gemeinde Herrenalb statt. Der stattliche Erlös der Tellersammlung wurde der Kindcrärztin Frau Dr. Rüppel zur Verwendung für arme kranke Kinder, die Solbadkuren brauchen, zur Verfügung ge­stellt.__

Badpn

Pforzheim, 17. Juli. In der Lohnbewegung des Schmuck­warengewerbes hat sich bis jetzt nichts geändert. Es hat seit­her an Faktoren gefehlt, welcl-e vermittelnd einzugreifen geeig­net waren. Man erwartet, daß die Angelegenheit aber bald in ein anderes Fahrwasser kommt, nachdem der stellvertretende Vorsitzende des Pforzheimer Schlichtungsausschusses die Ver­treter der beiden Parteien auf heute nachmittag 3 Uhr zu Be­sprechungen eingeladen hat. Die Organisationen der Arbeit­geber und Arbeitnehmer hatten gestern oder haben heute natür­lich unter sich Beratungen über die Lage, deren Ergebnis sich aber noch der Oeffentlichkeit entzieht.

Dernmchtev

Radikalmitel gegen säumige Steuerzahler in Oslo. In der

letzten Sitzung der Stadtverordneten von Oslo wurde mitge­teilt, daß von den 127 000 Steuerpflichtigen der Stadt nur 52 000 die Gemeindesteuern zur rechten Zeit entrichtet haben, so daß Steuerreste von insgesamt 60 Millionen entstanden sind, die bisher nicht eingetrieben werden konnten. Ein besonderer Aus­schuß, dem die Frage zur Behandlung vorgelegt wurde, hat nun den Antrag gestellt, die Gemeindeverwaltung zu ermäch­tigen, allen säumigen Steuerzahlern den Bezug von Gas und elektrischem Strom zu sperren und diese Maßnahme gegen alle, die ihre Gemeindesteuern nicht rechtzeitig entrichten, mit voller Strenge durchzuführen, wobei Ausnahmen nur im Falle nach­gewiesener längerer Arbeitslosigkeit oder Krankheit zugelassen werden sollen. Die städtischen Behörden stehen dem Anträge sehr wohlwollend gegenüber, der wahrscheinlich von der Stadt­verordnetenversammlung angenommen werden wird.

Gerichtsfaal.

Neuenbürg, 17. Juli. Vor dem Schöffengericht kam heute die Strafsache gegen den 40 Jahre alten, verheirateten Maurer Gottlob Volk von Obernhausen, Gemeinde Gräfenhauien, we­gen Sittlichkeitsverbrechen, tz 17h Ziffer 3, unter Ausschluß der Oeffentlichkeit zur Verhandlung. Volk ist schon wegen ver­schiedenen Delikten vorbestraft, und hat am Fronleichnamstag (11. Juni) aus der Wilhelmshöhe, Gemeindemarkung Neuen­bürg, die beiden 9 Jahre alten Zwillingsschwestern Johanna und Helene Bertsch, Kinder des Straßenwarts Bertsch von Arnbach, nachdem er denselben Schokolade gekauft hatte, in den nahen Wald mit stch genommen. Am 14. Juni wurde Volk festgenommen und saß bis heute in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft hatte ein Jahr Gefängnis beantragt, das Gericht erlanrne am neun Monare Ger-ingms sowie Tragung der Gerichtskosten. Weiter wurde verhandelt gegen den 29 Jahre alten Eugen Robert Rath von Wildbad, wegen Ur­kundenfälschung. Rath ist Chauffeur und war im Besitz eines vom Oberamt Neuenbürg ausgestellten Führerscheins 3 b, der ihn zum Fahren leichterer Personenautos berechtigte. Gelegent­lich einer Kontrolle durch Landjäger Bregler wurde beanstan­det, daß der Führerschein statt auf 3 d nun auf 3 und 3 b lau­tete, wonach Rath auch zum Fahren von Lastautos berechtigt gewesen wäre. Nach Anzeige beim Oberamt Neuenbürg wurde festgestellt, daß der Führerschein gefälscht sei und Anzeige an die Staatsanwaltschaft erstattet. In der heutigen Verhandlung suchte Rath die Tat äbzuleugnen, und die Sache einem Unbe­kannten zuzuschieben, was ihm aber nicht gelang. Die Staats­anwaltschaft beantragte drei Monate Gefängnis, das Gericht erkannte unter Zubilligung mildernder Umstände auf eine Geld­strafe von 60 Mark und Tragung der Gerichtskosten; im Falle Uneinbringlichkeit der 60 Mark hat Rath 15 Tage Gefängnis abzubüßen. Wegen Uebertretung im Sinne des Polizeistras- gesetzes u. a. wurde Willi Dufner und zwei weitere jugendliche Genossen von Birkenfeld mit Geldstrafen von 10, 6 und 3 Mark belegt. B.

Handel unk Verkehr-

Pforzheim, 15. Juli. (Schweinemarkt.) Zufuhr: 82 Milchschweine und Läufer. Die Milchschweine kosteten das Paar 4690 Mark, für den Läufer wurden 40 Mark bezahlt. Alle Tiere wurden ver­kauft. Der Handel gestaltete sich recht lebhaft.

Ulm, 17. Juli. (Wollauktion) Au der Wollauktion gelangten in rund 500 Portionen etwa 1500 Zentner ungewaschene Wolle und etwa 3 500 Zentner Rückenwäschen zum Ausgebot. Es wurden im Durchschnitt erzielt für RUckenwäschen 245268 Mark pro Zentner und für Schweißwolle 110130 Mark pro Zentner, je nach Qualität.

Wirtschaftliche Wochenrundschao.

Börse. Die Börse blieb andauernd schwach. Von Woche zu Woche stellten sich neue drückende Momente ein. Immer war es die politische und wirtschaftliche Unsicherheit, die über Deutschland schwebt. Die Wirtschaftslage gestaltete sich täglich schwieriger durch weitere Betriebsstillegungen und Arbeiter­entlassungen in der Schwerindustrie. Die Hoffnung, daß die baldige Räumung des Ruhrgebiets dem Wirtschaftsleben und damit auch der Börse wieder Anregung geben werde, blieb trü­gerisch und ist einem Wirtschaftspessimismus gewichen. Der all­gemeine weltpolitische Wirrwarr wirkte indirekt auch auf unser deutsches Wirtschaftsleben zurück und macht sich sehr uner­wünscht geltend. Eine besondere Schwäche zeigten die Anleihe­märkte. Der Aufwertungsausschuß hatte die Ablösungsrente für neuen Besitz in Kriegsanleihe auf 2)4 Prozent festgesetzt, während man sich seit Monaten schon auf eine Ablösungsrente von 5 Prozent eingestellt hatte. Diese unselige Entschließung des Aufwertungsausschusses hatte nun alles über den Haufen geworfen und einen kolossalen Kurseinbruch zur Folge gehabt. Die Börse hatte sogar in ihrer Aufregung die amtliche Notie­rung der Anleihen eingestellt. Dieser Beschluß war allerdings lediglich als Protest aufzufassen und hatte weiter keinen Wert und keinen Erfolg, da es beim Beschluß des Aufwertungsaus­schusses jedenfalls blieb und die Anleihen nunmehr im freien Verkehr an der Börse weiter gehandelt wurden.

Geldmarkt. Auf Len Geldmärkten war die Lage er­leichtert und eine kleine Verbilligung der Sätze festzustellen. Tagesgeld stellte sich auf 910, Monatsgeld auf 1011 Prozent. Die Situation für langfristiges Geld blieb aber sehr gespannt. Seit der Stützungsaktion der Großbanken für den Stinneskon- zern bleiben aus lange Frist erhebliche Gelder gebunden, die nun an anderer Stelle fehlen. Nach Erledigung des Juliter­mins ging der Rückfluß an Geldern sehr zögernd von statten. Die nach Quartalsultimo sonst übliche größere Gelderleichte­rung will sich diesmal nicht so schnell einstellen. Die Finanzie­rung der Ernte macht sich am Geldmarkt allmählich ebenfalls geltend. Der Ausweis der Reichsbank zeigt eine weitere Ent- llrstung an.

Produktenmarkt. Im Hinblick auf die auf den 1. i August erwarteten Getreidezölle blieb der Verkehr auf den Ge- ! treidemärkten ruhig. Die von Amerika gemeldete Hausse- Bewegung übte auf den deutschen Markt keinen nennenswerten Einfluß aus. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse blie­ben Heu und Stroh mit 7 bzw. 5 Mark pro Doppelzentner unverändert. An der Berliner Produktenbörse notierten Wei­zen 264 (4- 3). Roggen 226 ( 4), Winter- und Futtergerste 215 (1), neue Wintergerste 197, Hafer 243 (4-3) Mark je pro Tonne und Mehl 36 (unv.) Mark Pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Die Großhandelsindexziffer ist um OL Prozent auf 135,8 wieder gestiegen. Die Lage in der Eisen- und Stahlwerkindustrie hat sich nicht wesentlich geändert. Das Metallgeschäst ist etwas belebter. Ein bedenkliches Zeichen sst aber die Abnahme der Ruhrkohlenförderung. Der Reinigungs- Prozeß der deutschen Wirtschaft geht unvermindert weiter. Er ist, in Industrie wie Handel, ein schmerzlicher, aber notwendi­ger Prozeß. Das Ziel des freien Wettbewerbs ist die Her­absetzung der Produktionskosten durch Ausschaltung der mit zu hohen Kosten arbeitenden Betriebe. Nur dann kann Jn- wie Auslandsmarkt für unsere Waren die für uns erwünMx Aufnahmefähigkeit zeigen und uns einen Absatz ermöglichen, ' der auch eine Rente einbringt. ,

Viehmarkt. Der Auftrieb zu den Viehmärkten war gering. Der Handel verlief sehr langsam und die Preise gin­gen meist eine Kleinigkeit zurück.

Holzmarkt. Auf den Holzmärkten schleppte sich das Geschäft sehr träge dahin. Die Preise zeigten keine Ver­änderung.

Neuest« Nachrichten

München, 18. Juli. Gestern nachmittag durchschritt der millionste Besucher den Haupteingang der Deutschen Verkehrsausstellung in München und erhielt den hierfür gestifteten Herrenpelzmantel im Werte von 600 Mark. Der glückliche Gewinner ist der Student Werner Fischer aus Barmen.

Delmenhorst, 17. Juli. Heute morgen brach in der Korkmuhle der Delmenhorster Linoleumfabrik Großfeuer aus. Die Korkmühle wurde vollkommen zerstört. Es gelang den Brand einzudämmen.

5 Arbeiter wurden zum Teil schwer verletzt. An dem Aufkommen eines von ihnen wird gezweiselt. Der Schaden ist noch nicht zu übersehen.

Frankfurt, >7. Juli. Ein Gewitter von ungewöhnlich großer Heftigkeit entlud sich heute nachmittag über Frankfurt und den süd­lichen Taunus. Ein wolkenbrucharttger Regen setzte in verschiedenen Stadtteilen die Keller und tiefer liegende Räume unter Wasser. In der Markthalle vernichtete das Wasser einen großen Teil der Butter­und Eieroorräte, während ein Hageschlag in Feld und Flur großen Schaden anrichtete. Der Blitz schlug mehrmals in der Stadt ein, unter anderem auch in das Cafe Bauer, zertrümmerte jedoch nur einen Kamin und beschädigte eine Lichtreklame aus dem Dach.

Schiffweiler, a. Saar, 17. Juli. Ein französisches Flugzeug ge­riet über dem Orte Schiffweiler in Brand und mußte eine Notlandung vornehmen. Bei der Landung aus einem Stoppelfeld explodierte die Maschine. Das Flugzeug wurde vollständig zerstört Der Pilot er­litt schwere Brandwunden und mußte zum Krankenhaus verbracht werden.

Berlin, 18. Juli. Diefsozialdemokratische Reichstagsfraktion hat eine Kleine Anfrage eingebracht, in der sie darauf hinweist, daß die Verhandlungen des Schweriner Schwurgerichts gegen vier Mitglieder völkischer Verbände wegen Mordes bezw. Anstiftung zum Mörder die zu vier Todesurteilen führten, unter völligem Ausschluß de. Oeffentlichkeit vor sich gegangen seien. Die Fraktion fragt, ob der Reichskanzler bereit ist, den Reichstag von dem dem Urteil zugrunde liegenden Tatbestand zu unterrichten.

Berlin, 18. Juli. Der kam. Parteitag ging gestern am 6. Ber- handlungstage zu Ende. Die von der Zentrale oorgelegten politischen Thesen und die Resolutionen zur Lage und zu den Aufgaben der kam. Partei wurden eiustimmig angenommen.

Berlin, 17. Juli. Auch nach Ueberreichung der Entwaffnungs­note hat die Interalliierte Kontrollkommission ihre Tätigkeit noch fortgesetzt, wobei es sich in der Hauptsache um die Ueberwachung der Verschrottung von Restbeständen handelt. Der Vorsitzende der Kon- trollkommission, General Walch, befindet sich zurzeit auf Urlaub.

Berlin, 17. Juli. Im Steuerausschuß fand Freitag bei der zweiten Lesung der Einkommensteuervorlage ein Kompromißanirag Annahme, der die Vorschrift zur Abgabe einer Steuererklärung fol­gendermaßen faßt: Zur Abgabe einer Steuererklärung sind verpflichtet: l. Steuerpflichtige, deren Einkommen den Betrag von 8000 Mark überstiegen hat. 2. ohne Rücksicht aus die Höhe des Einkommens Steuerpflichtige, bei denen sich der Besitz auf Grundlage ihrer Güter ermitteln läßt, 3. ohne Rücksicht auf die Höhe des Einkommens Steuerpflichtige, die hiezu vom Finanzamt ausgefordert werden.

Hannover, 17. Mai. Anfangs Juni wurde an einer Schuttab- ladestelle hinter dem Schloßgarten von Hettenhausen die Leiche eines 30jährigen Mannes gesunden, wobei aus den Umständen aus einen Raubmord geschlossen werden mußte. Es handelt sich um den 1892 in Groß-Giewitz geborenen Kaufmann Philipp Schröder, der am 25. April ds. Is. nach einem Besuch bei seiner in Hannover wohnenden Braut verschwunden blieb. Als des Raubmordes drin­gend verdächtig ist nunmehr der Dreher Karl Unbescheiden aus Han­nover festgenommen worden, der allerdings die Tat leugnet.

Stettin, 17. Juli. Das Schöffengericht verhandelte gestern gegen 3 Kaufleute aus Greifenhagen und Stettin, die s. Zt. dem Mörder des belgischen Oberleutnants Grass, Kaws, der zum Tode verurteilt worden war, bei seiner Flucht behilflich waren. 2 Angeklagte wurden : wegen Begünstigung zu Geldstrafen von 150 bezw. 600 Mk verur- ! teilt. Der dritte erhielt 2 Monate Gefängnis, an deren Stelle jedoch ! nach 3jähriger Bewährungsfrist eine Geldstrafe von 600 Mk. treten ! kann. ^

Krauzburg Ober-Schlesieu, 17. Juli. Eine Frau S., die in einer Heil- und Pflegeanstalt untergebracht war, aber als gebessert entlassen wurde, erschlug in Kostellitz ihr 5 Monate altes Kind mit der Art anscheinend in erneuter geistiger Umnachtung.

Breslau, 17. Juli. DieSchlesische Zeitung" meldet aus Walden­burg: In der Nacht vom Sonntag zum Montag ist in dem Haspel­raum einer Zeche in Altwasser ein Teil der maschinellen Anlagen durch unbekannte Täter zerstört worden. Der Betrieb mußte daher am Montag ruhen. Die Grubenverwaltung hat auf die Anzeige der Verbrecher eine Belohnung ausgesetzt. Aehnliche Schandtaten werden auch von der GrubeViktoria" gemeldet. Dort wurden seit einiger Zeit ständig Steine in die Fabrikanlagen der Brikeltfabrik geworfen, o daß nunmehr der Betrieb infolge der entstandenen Schädigungen 14 Tage stillgelcgt werden mußte.

Wien, 17. Juli. Die Polizei beschlagnahmte in einem Hause 20 Kisten mit Artillerie-Material für moderne Geschütze. Der Wert dieses Materials, das auf ungesetzliche Weise aus einem Arsenal oder aus einem Artillerie-Lager in der Nähe von Wien entnommen sein dürfte, beträgt 1 Milliarde Kronen. Das Material sollte zu einer Verschiebung nach Italien benutzt werden. Es wurde festgestellt, daß vor einem Monat bereits drei Kisten mit Objektiven für Artillerie- Geschütze von drei Italienern in einem Auto weggesührt worden

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