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Aufführungen fanden allgemeinen Beifall. Eine Vergrößerung der Schautribünen sollte nächstes Jahr wieder vorgenommen werden, da die Zahl der Fest­besucher immer mehr und mehr wächst, aber auch eine Eisenbahnverbindung ist ein dringendes Be­dürfnis.

Unterurbach, 26 Aug. Von dem Pächter der hiesigen Feldjagd wurde gestern nachmittag in einem Maisfeld beim Bahnhof der Leichnam eines älteren Mannes aufgefunden. Der Verlebte wurde als der frühere Posthalter von Rudersberg erkannt. Er hat sich durch einen Schuß in den Kopf selbst getötet. lieber die Beweggründe zu der Tat ist noch nichts bekannt.

Göppingen, 27. Aug. Gestern Abend wurde eine ältere Frau auf der Strecke Göppingen- Faurndau in der Nähe der Landerer'sSicn Heilanstalt von einem rangierenden Zug überfahren und getötet. Das Verschulden soll an ihr selbst liegen, da sie zwischen zwei Wagen durchlaufen wollte.

Berlin, 26. Aug. Der Reichstagsab- geordnete Fries ist auf der Studienfahrt nach Kamerun verstorben. (Fries vertritt den Wahlkreis II, Sachsen-Weimar, Eisenach-Dermbach und gehörte der nationalliberalen Fraktion an. Er war groß­herzoglicher Oberförster in Marksuhl.)

Paris, 26. Aug. Gegenüber der Meldung einzelner Blätter, nach denen die französische Re­gierung bereits beschlossen habe, einen Punkt an der marokkanischen Küste zu besehen oder militärische Maßregeln zu ergreifen, hebt der TempL" heute hervor, daß bis jetzt kein derartiger Beschluß gefaßi worden ist. Die Antwort des Sultans auf Taillandiers letzte Aufforderung zur Freilassung und Entschädigung des Algeriers

drückt die Hoffnung aus, daß diese Antwort so auS- fallen werde, daß Frankreich nicht zu Mitteln der Gewalt greifen brauche.

SoSnowice, 26. Aug. An der ober- schlestschen Grenze ist der Arbeiterstreik noch all­gemein. Gegen die dortige Dietel sche Fabrik wurde ein Dynamitanschlag verübt, weil das in der Fabrik eir quartierte Militär gegen die Streikenden vor­gegangen war. Tausende von Fensterscheiben wurden zertrümmert, ein Mann verletzt. Auch in der Schön­chen Fabrik erfolgte eine Dynamit-Explosion ohne Schaden anzurichten. Das Milowicer Eisenwerk stellte heute die Arbeit ein. An der Grenze wurde gestern auf 8 Schmuggler geschossen, die Revolver von Oberschlefien einschmuggeln wollten. Ein Schmuggler wurde erschossen, die anderen erreichten die Grenze.

Libau, 26. Aug. Das Kriegsgericht in Libau verurteilte 8 Matrosen, die an den Unruhen im Juli beteiligt waren, zum Tode, andere zu längeren Freiheitsstrafen.

Petersburg, 26. Aug. Lirujewitsch meldet, daß die Japaner in mehreren Scharmützeln zurückgeschlagen worden find.

Petersburg, 26. Aug. In Lodz ist der Generalausstand proklamiert worden. In dem Orte Dethow bei Warschau wurde eine Sozialtsten- Versammlung von Kosaken auseinandergesprengt. Tie Kosaken nahmen bei dieser Gelegenheit 300 Personen gefangen. In Lodz sind während der Nacht 450 Verhaftungen vorgenommen worden. Unter den Festgenommeuen befinden sich 45 Juden.

London, 26. Aug. Wie aus New-Jork gemeldet wird, ersuchte die Redaktion der New-Uork World die japanischen Bevollmächtigten um eine

maßgebende Erklärung über die gegenwärtige Krise. Gestern veröffentlichte dos Blatt folgende von Sato Unterzeichnete Antwort: Japans Forderung einer Zahlung von 120 Millionen Pfund und der Ab tretun g der Hälfte von Sachalin ist ein Ultimatum.

Portsmouth, 26. Aug. (Friedens­konferenz) Witte präzisierte die Situation wie folgt: Als Komura in der letzten Sitzung den Vorschlag machte, die nördliche Hälfte Sacha­lins für 600 Millionen Dollars zurückzukausen, habe er, Witte, die absolute Ablehnung ausgesprochen. Darauf wurde von beiden Seiten vorgeschlagen, die Lage den heimischen Regierungen zu unterbreiten. Die letzte endgültige Antwort hat Witte noch nicht erhalten, deshalb stehe die Tür zum Frieden noch offen, obwohl Witte die Ausficht auf Frieden für schwächer als je halte. Witte bestätigte ferner, daß Roosevelt ihm persönlich keine Vorschläge gemacht habe. Die Jopaner erklären, daß sie von Hause mit Bitten bestürmt werden, keinesfalls nachzugeben.

Portsmouth, 26. Aug. Für den Be­ginn der Konferevzsitzurig am Sonnabend schlug Witte die 9. Vormittags stunde vor. Auf Wunsch Kommas wurde jedoch der Anfang auf 3 Uhr Nach­mittags festgesetzt. Daß die Konferenz hierauf abermals und zwar bis Dienstag vertagt werden würde, wird auch von russischen Delegierten für möglich gehalten, dann aber, so meint man, würde es jedenfalls zum Abbruch der Verhandlungen kommen. Legationsrat Sato erklärte seinerseits im Namen der Japaner, er werde, wenn in der bevor­stehenden Sitzung kein Einvernehmen erzielt wird, ein letztes Protokoll über deren Verlauf aufnehmen und dann werde man ohne weitere Zeit zu verlieren, auseinander gehen.

AwMchr Md PnMWMßM.

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Hirsau belesenen, im Grundbuch von Hirsau Heft 32, Abteilung I Nr. 1, 3, 4 und 5 zur Zeit der Ein­tragung des VersteigeiungSvermcrkes ans den Namen des Georg Schitteuhelm, Weinhändlers in Freudenstavt, eingetragenen Grundstücke:

Geb. Nro. 44 10 a 98 qm Wohnhaus mjj divglichrr Wirtschaflsgerechtigkeit

zumHirsch und Lamm", 2 gewölbten Kellern, Scheuer, Wagenhüite, Brunnen im Hof am Garten und Hofranm vor und neben obigen Gebäuden an der Wildbaderstraße, gemeinderäil. Anschlag 66000 hiezu Zubehörden 2000

zusammen 68 000

Parz. Nro. 65/2 6 u 19 qm Gemüsegarten an der Wildbaderstraße,

Anschlag 900

Parz Nro. 65/1 5 u 31 qm Gras- und Baumgarten beim Haus,

Anschlag 700

Parz. Nro. 66 6 u 38 qm Baumacker und Mauer beim Abtsgarten,

Anschlag 900

am Montag, de« 30. Oktober 190»,

nachmittags 2 Uhr,

auf dem Rathause in Hirsau versteigert werden.

Der Verstcigerungsvermerk ist am 20. Mai 1905 in das Grund­buch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, späte­stens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge­boten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Calw, den 23. August 1905.

Kommissar:

Bezirksnotar Krayl.

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Ttammheim.

Ka«g- und Sägholzverkauf.

Der am Samstag, den 19. August ds. Js., nicht genehmigte Holzverkauf bestehend tu

Langholz r

I. Klasse in 2 Lose eingekeilt 46,11 Fm.,

» » » » » 51,58

Hl- ,, » , » » 34,52 -^

Sägholz:

I. Klaffe.6,01 Fm.,

II. in 2 Lose eingeteilt 31.32

kommt am Samstag, de« 2. September ds. Js., «achmittags t'/- Uhr, wiederholt auf hiesigem Rathaus zum Verkauf.

Gemeiudrrat.

KkMks-Hsüdkls- n.GklmbkMkin CM.

Der Ausschuß hat beschlossen, zu dem in Heilbron« vom 2.-5. Sep­tember stattfindenden Berbandstag der Württ. Gewerbe-Vereine,

denjenigen Mitgliedern einen Beitrag von 2 zu vergüten, welche an den am Sonntag, den 3. September, von 10 Uhr vormittags bis 2'/» Uhr nach­mittags im Theatersaal abzuhaltenden Verhandlungen betwohnen.

Einfache Fahrkarten, wenn sie bet der Ankunft in Heilbronn abgestempelt werden, gelten zur Rückfahrt. Anmeldungen, namentlich für solche welche Nachtquartier wünschen, wollen sofort bei Kassier Gerda oder Vorstand Schlatterer gemacht werden.

Letzwarzroal-vereirs.

Tormkag, den S. September, Tages ausflug über Rötende ch, Oberkollwvngen, Neuweiler, Zwerenberg nach Altensteig. Abgang vom Marktplatz hier '/,8 Uhr morgens; in Neuweiler Vesper; Mittagessen tn Altensteig. Rückfahrt per Bahn mit Benützung von Gesellschaftskarten. Ankunft hier 9 Uhr abends. Marschzeit 6 Stunde». Liederbücher mitnehmen. Kurgäste sind zum Anschluß eingeladen.

Der Ausschuss.

Dairk-ergunS.

Anläßlich unserer Teilnahme am Sängerfest in Calw haben wir bei Hrn. Metzzermeister und Wirt Carl Essig jr. in der Leder stroße, eine solch vortreffliche B.-wirtunq und Auf­nahme gefunden, daß wir auch hier unserem Dank hiefür Aus­druck geben.

Germania" Schömberg.

Eormtben u. Kosinen

in schönster Ware zu billigstem Preis empfiehlt

D. Kerion.

Der Kamüchenziichtverein

besucht am Sonntag, den 3. September, die Badisch-Pfälzische Kaniachenausftellurig i« Pforzheim. Bei genügender Be­teiligung Fahrpreisermäßigung auch für Nichtwitglikder.

Anmeldungen bei Gärtner Maurer.

Ein anstärdigks, älteres

Mädchen

das selbständig kochen kann, wird auf 15. Sept. oder 1. Oktober zu einer einzelnen Dame gesucht. Bezahlung 2025 pro Monat; dauernde Stelle. Nähere Auskunft erteilt Frau Lehrer «eök, Marktplatz.

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Gefl. Anfragen unter Nr. 100 an die Exped. ds. Bl.

15 tüchtige

Tagliihner

finden sofort Arbeit am Brü«ker»bar» Calw.

Bauführer OisnsUi.