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RettMK AachetchreM

Stuttgart, 15. Juli. Der Geschüftsordnungsausschuß des Land­tags behandelte in seiner gestrigen Sitzung die Haftentlassung des kommunistischen Abg. Schneck. Der Antrag aus Haftentlassung wurde einstimmig angenommen. Strafoerfolgungsgesuche gegen die Abgg. Dr. Schumacher, Ulrich, Göhring und Mergenthaler wurden nicht genehmigt. Weitere Gesuche aus Strafverfolgung in einem Falle gegen den Abg. Göhring, in drei Fällen gegen den Abg. Ernst Schu­macher und in zwei Fällen gegen den Abg. Städler werden zur Be­richterstattung verteilt. Ebenso wird das Gesuch auf Strafvollstreckung .gegen den Abg. Haller behandelt.

München, 15. Juli. Als letztes Glied der deutschen Verkehrs- Ausstellung München 1925 wurde heute die Luftfahrzeugausstellung mit einem Festakt eröffnet. Namens des Verbandes deutscher Lust­sahrzeugindustrieller übergab Herr von Köhler die Ausstellung der Leitung der Deutschen Verkehrsausstellung mit einer Ansprache, in der er in schärfster Weise gegen die Luftsahrtnote der Entente, ihre Begründung und ihre unannehmbaren Forderungen Stellung nahm. Namens des Präsidiums der Deutschen Berkehrsausstellung übernahm Staatssekretär Dr. Ritter von Frank die Luftfahrzeugaussteüung. Die Ausstellung solle ein Symbol zum Avancieren sein und die Be­geisterung für die Luftfahrtsörderer, die wir gerade in dieser Zeit um so notwendiger brauchen, als die Gegner danach trachten, uns härter Ed tiefer in ihre Frohn zu zwingen.

Essen, 15. Juli. Die Verwaltung der Zeche Adler hat heute der Belegschaft durch Anschlag zur Kenntnis gebracht, daß sie infolge der undauernden Verschlechterung der Absatzverhältnifse gezwungen sei, den Betrieb einzustellen und der gesamten Belegschaft zum 31. Juli zu kündigen. Bon der Kündigung werden etwa 600 Arbeiter und >60 Angestellte betroffen.

Berlin, 15. Juli. Wie der Vorwärts erfährt, wird die Umbe­nennung der Budapester- und Sommerstraße in Friedrich-Ebert-Stratze noch Ende dieser Woche erfolgen. Die neuen Straßenschilder sind bereits in Arbeit und die ersten von ihnen werden am Samstag an­gebracht werden.

Berlin, 15. Juli. Für den morgigen Tag ist der Beirat für das Luftsahrtwcsen vom Leiter der Abteilung Lust- und Krastsahr- wesen des Reichsverkehrsmimisteriums nach Berlin zu einer Sitzung etnberufen, um zu der Lustfahrtnote der Botschafterkonsercnz Stellung zu nehmen. In der Oeffentlichkeit ist der seit einem Jahr bestehende Beirat noch nicht in die Erscheinung getreten. Es ist morgen die erste Sitzung, zu der er berufen wird.

Berlin, 15. Juli. Die Obleute der Gemeinde- und Staatsarbeiter haben nach einer längeren Beratung beschlossen, daß die von der Direktion der Gas- und Wasser-Werke oorgeschlagene Lohnerhöhung von 4 Pfennig ab 1. August als unzureichend zu betrachten sei. Gleichzeitig wurde beschlossen, sich in diesem Konflikt noch einmal an das Reichsarbeitsministerium zu wenden. Am Donnerstag abend wird noch einmal eine große Funktionäroersammlung der Gemeinde- und Staatsarbester stattfinden, in der vermutlich die endgültige Ent­scheidung fallen wird.

Wien. 15. Juli. Bon unterrichteter Stelle wird die Meldung von einer Vorbereitung der Aufhebung des Paßvisums im Verkehr mit Deutschland bestätigt. Der Termin der Aushebung ist noch nicht bekannt.

Paris, 15. Juli.Echo de Paris" teilt mit. daß der Kriegs­minister beschlossen hat. Freiwillige für Marokko einzustellen.

Peking, 15. Juli. Der neue amerikanische Gesandte in China, Mac Murray, suchte heute vormittag den Präsidenten der chinesischen Republik, Tuantschijui, auf und gab nach Ueber- reichung seines Beglaubigungsschreibens eine formelle Erklä­rung über die amerikanische Politik in China ab.

Württembergis cher Landtag.

Stuttgart, 15. Juli. Der Landtag befaßte sich in seiner heu­tigen Beratung des Kultetats mit den höheren Schulen. Be­deutungsvolle Ausführungen des Abg. Dr. von Hieber leiteten die Aussprache ein, der erklärte, das Ministerium habe von der Ermächtigung, wonach schon nach dreijährigem Grund­schulbesuch der lieber tritt in die höheren Schulen erfolgen kann, einen allzu großen Gebrauch gemacht. Die Schülerzahl an den höheren Schulen habe in wenigen Jahren um 50 Prozent zu- genommen. Der Gefahr der Entleerung der Volksschule müsse man durch Schaffung von Uebergangsklassen Vorbeugen. Dr. von Hieber wandte sich dann gegen die Kritik des Professors Dr. Haller in Tübingen an den höheren Schulen und nannte seine Vorwürfe unerhört. Die Ereignisse der leben Zeit hätten ihre Wirkung auch auf die Jugend nicht verfehlt, die selbstver­ständlich andere Bedürfnisse, Neigungen und Bestrebungen habe, als die Jugend vor 20 und 50 Jahren. Wo Mangel an Autorität sich zeige und Unlust zur Arbeit, dürfe man es an der Gegenwirkung nicht fehlen lassen. Nur noch zwei Drittel der Abiturienten gingen an die Universität und die Bedeutung des Miturientenzeugnisses habe sich dadurch geändert. Schule und Universität hätten sich zwar nacheinander zu richten, aber die höhere Schule habe nicht der Universität zu dienen. Der Abg. Heymann (Soz.) setzte sich für die Einheitsschule ein und ver­langte eine Entscheidung in der Lehrerbildungsfrage. Der Abg. Dr. Schermann (Ztr.) begründete einen Antrag auf Ge­währung von Staatsmitteln für Schulhausbauten an bedürf­tige Gemeinden, trat der Auffassung entgegen, daß das Prole­tariat aus der Kulturgemeinschaft ausgeschloffen sei und sah einen ganz verfehlten Elternstolz in dem Glauben, daß nur der Besuch der Höheren Schule bürgerlich gleichberechtigt mache. Der Abg. Brönnle (Komm.) wandte sich gegen die Prügel- Pädagogik, der Abg. Sieger (Völk.) besprach die obligatorische 'Lchülerunfallversicherung, der Abg. Dr. Beißwänger (BP.) verteidigte Professor Dr. Haller und erklärte, er sehe nicht ein, waum man die begabten Kinder am Aufstieg hindern soll. Vor einem zu großen Andrang zu den höheren Schulen müsse man allerdings warnen. Präsident von Bälz betonte,daß man sich in der Frage der Schulhausbauten an das Finanzministerium wenden muffe. Gegen den großen Andrang zu den höheren Schulen ser man machtlos, es gebe da keine andere Auslese als die Prüfung. Professor Dr. Haller hätte sich mit seiner Auf­fassung an dre Behörden wenden sollen, denn nur auf dem Weg der persönlichen Aussprache könne man derartige Dinge er­örtern und beilegen. Es sei unglaublich, mit wie viel Wün­schen zur Einführung neuer Stoffe man an die Oberschulbehör-

herantrete. Den Deutschen stecke immer noch die einseitige Ueberschatzung der reinen Verstandesbildung und Wiffensan- >mnuilung cm Blute. Für alles wolle man gleich einen neuen Lehrstuhl und Spezialisten schaffen. Es sei verfehlt, die jungen xeute zu Konversationslexika machen zu wollen. Man müsse die sittliche und geistige Kraft wecken, den Verstand, das Denken­lernen und den Willen erziehen. Schließlich wurden die Kap. -S-61 angenommen. Ein Antrag Hehmann (Soz.) auf Lösung der Lehrerbildungsfrage durch Umwandlung von Lehrer- und Lehrerinnenseminare zu höheren Schulen mit Hochschulreife ozw. zu pädagogischen Akademien wurde mit 24 Ja-Stimmen Wen 17 Nein-Stimmen (Bauernbund) und 13 Enthaltungen o^P-, Ztr., D.VP.) abgelehnt; angenommen wurde der Antrag Ermann und mit 27 gegen 25 Stimmen ein Antrag Rath ^- )' weitere Volksschulrektoren in Gruppe X einzu-

stufen Morgen Vormittag wird die Beratung des Kultetats fortgesetzt.

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Zur Räumung des RuhrgrRets.

Effe«, 15 . Juli, lieber die im Gang befindliche Räumung Ruhrgebiets wird folgende Nachricht verbreitet: Die Stadt­

verwaltung Herne teilt mit, daß Herne am 16. 7. geräumt wird. Aus Hattingen wird gemeldet: Eine Kompagnie der französischen Besatzung ist in der vergangenen Nacht abgerückt. Die Angehörigen der Besatzungstruppen haben Hattingen ver­lassen. Sämtliche Wohnungen sind der Stadt zurückgegeben worden. Die vollständige Räumung Hattingens ist gegen Ende der Woche zu erwarten. Die Truppen kommen nach Ludwigs­hafen. Aus Osterfeld wird berichtet: Die Besatzung von Oster­feld hat die Waffen der Zivilbevölkerung, soweit diese noch vorhanden waren, an die Stadtverwaltung zurückgegeben. Die Waffen dürfen vor dem 15. August nicht ausgehändigt werden. Die Ortskommandantur Sterkrade hat in Osterfeld eine Be­kanntmachung erlassen, daß Ansprüche auf Schadenersatz inner­halb von acht Tagen nach dem Abrücken an die Grneralkom- mandntur Duisburg zu stellen seien.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 15. Juli. In der heutigen Sitzung des Reichstags liegt eine Eingabe von 466 000 Unterschriften auf dem Tisch des Hauses, der den Zweck verfolgt, den Gemeinden das Recht der Einschränkung der Schankstätten zu verleihen. Als erster Punkt wird die zweite Beratung des Gesetzentwurfs über die Errichtung der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt, die zur Gewährung und Beschaffung von Krediten an die deutsche Landwirtschaft gegründet werden soll, auf die Tagesordnung gesetzt. Der Reichsminister für Landwirtschaft und Ernährung, Graf Kanitz, setzt sich für die Annahme des Entwurfes ein und weist dabei auf die Belastung der Landwirtschaft durch die Da- wesgesetze und darauf hin, daß die Landwirtschaft durch die Inflation ihr Betriebskapital verloren habe. Deshalb müsse hier die Kreditanstalt eingreifen. Vornehmlich sollten zunächst Personalkredite gegeben werden, die bis 1930 laufen sollten. Außerdem werde sich die Anstalt bemühen, langfristige Aus­landskredite für die Landwirtschaft hereinzubekommen. Vor allem verfolge sie aber den Zweck, zur Intensivierung und zur Produktionsförderung der Landwirtschaft beizutragen. Abg. Schmidt-Köpenick (Soz.) begründet Anträge seiner Partei, die u. a. wünschen, daß die Personalkredite nur bis zum 31. 12. 1928 gewährt werden. Außerdem wird eine andere Zusammen­setzung des Berwaltungsrats verlangt, insbesondere mehr Ar­beitnehmervertreter. Die Zahl der Mitglieder der Anstalts­versammlung soll von 110 auf 130 erhöht werden und zwar zugunsten der landw. Arbeitnehmer. Namens der Kompromiß­parteien gibt Wg. Dietrich-Prenzlau (Dn.) eine Erklärung ab, in der der Vorlage zugestimmt und die einzelnen Bestimmun­gen des Entwurfs begründet werden. Abg. Hörnle (Komm.) wendet sich gegen die Errichtung der Bank, da andere Wirt­schaftszweige erheblich kreditbedürftiger seien als die Land­wirtschaft. Wg. Rönnehurg (Dem.) erklärt trotz mancherlei Bedenken die Zustimmung seiner Partei zu der Vorlage, betont aber, daß notwendiger als Kredite für die Landwirtschaft die Schaffung erträglicher Zinssatz sei. Abg. Schröder-Mecklen­burg (Völk.) warnt vor übertriebenen Hoffnungen, da von den 500 Millionen erst 200 vorhanden seien. Seine Partei werde dem Gesetz aber zustimmen. Damit schließt die allgemeine Aussprache; die Abstimmungen werden später vorgenommen. Nachdem in der Einzelaussprache Frau Sender (Soz.) noch­mals für die sozialdemokratischen Anträge eingetreten ist, ist die zweite Beratung des Gesetzentwurfs erledigt und das Haus wendet sich der dritten Lesung des Hhpothekenaufwertungs- gesetzes zu. Die Debatte, die sich wieder sehr in die Länge zieht, bringt nichts Neues mehr. In der Hauptsache nehmen dieselben Abgeordneten der Oppositionsparteien das Wort, um die in der zweiten Lesung bereits abgelehnten Anträge wieder einzubringen und zu hegründen. Einem Antrag der Völk. Ar- heitsgemeinschaft gegenüber, die Verkündung des Aufwertungs­gesetzes auf Grund des Art. 72 der Reichsverfaffung um zwei Monate auszusetzen, bringen die Kompromißparteien einen Eventualantrag ein, daß im Falle der Annahme dieses völki­schen Antrags das Hypothekenaufwertungsgesetz für dringlich erklärt wird. Die Einzelabstimmung ergibt die Aufrechterhal­tung der Kompromißvorlage. In der namentlich vorgenom­menen Schlußabstimmung stimmt das Haus mit 230 gegen 197 Stimmen bei 1 Enthaltung der Kompromißfassuiig über die Aufwertung der Hypotheken und sonstiger Ansprüche zu. Um 9 Uhr abends wird die Beratung auf 20 Minuten ver­tagt, um den Parteien Gelegenheit zu geben, zu dem völkischen Antrag auf Aussetzung der Verkündigung des Gesetzes Stel­lung zu nehmen. Nach Wiedereröffnung der Sitzung gibt Prä­sident Löbe bekannt, daß das Hhpothekenaufwertungsgesetz mit einfacher und nicht mit zwei Drittel-Mehrheit angenommen wurde. Es entspinnt sich dann eine längere Debatte über den Antrag der Aussetzung der Verkündung des Gesetzes um zwei Monate, wobei sich Abg. Bredt (Wirt. Ver.) gegen den sozial­demokratischen Versuch wendet, dem Reichspräsidenten die Schuld für die Aufwertungsgesetze zuzuschieben. In nament­licher Abstimmung wird der Antrag auf Aussetzung der Ge­setzesverkündung mit 169 gegen 249 Stimmen angenommen, worauf Präsident Löbe feststellt, daß damit die erforderliche Zahl von ^ erreicht sei. Der Kompromißeventualantrag, das Aufwertungsgesetz als dringlich zu bezeichnen, wird dann in einfacher Abstimmung gegen die Stimmen der Sozialdemokra­ten und der Kommunisten bei Stimmenthaltung der Demokra­ten angenommen, womit der angenommene Antrag auf Aus­setzung der Verkündung gegenstandslos geworden ist, sodaß das Gesetz nunmer umgehend verkündigt werden dürfte. Die nächste Sitzung findet Donnerstag nachmittags 1 Uhr statt, in der die dritte Beratung des Gesetzentwurfs über die Ablösung öf­fentlicher Anleihen auf der Tagesordnung steht.

Die Berliner Presse zur Annahme des Hypothekenmrfwertungs-

gesctzes.

Zu der Annahme des Hypothekenaufwertungsgesetzes im Reichstag schreiben die Blätter, die Entscheidung über das Ge­setz, das vom Reichstag und vom Reichsrat für dringlich er­klärt worden sei, liege nunmehr bei dem Reichspräsidenten, der einen Monat Zeit habe, ehe er nach der Perfaffung das Gesetz verkünden müsse. Der Reichspräsident habe es auch in der .Hand, das Gesetz zum Volksentscheid zu bringen oder abzu­warten, ob ein Antrag aus Volksentscheid zustandekomme. Die­ser müsse aber von einem Zwanzigstel der Stimmberechtigten beantragt werden. DieVoss. Ztg." wirst die Frage auf, ob die Aufwertungsgesetze nicht zu solchen Gesetzen gehören, die die Reichsverfaffung dem Volksentscheid weitgehend entzieht. Art. 73 der Verfassung besage, daß u. a. über Abgabengesetze nur der Reichspräsident einen Volksentscheid veranlassen könne. Das Blatt kommt aber zu dem Ergebnis, daß es nicht möglich sei, die Lasten, welche die Aufwertungsgesetze auferlegen, unter den BegriffAbgabe" im Sinne der Reichsverfassung zu bringen.

Einigung über die Paktnote.

Berlin, 15. Juli. Das Reichskabinett ist heute über alles Erwarten schnell mit den Beratungen über die sogenannte Zwi­schennote fertig geworden. Schon nach kaum zweistündiger Sitzung hat man die Erklärung ausgeben können, man sei über den Inhalt der Not« einig, wie man letzthin über die Grund­linien einig geworden war. Es hat im Augenblick wohl nicht viel Sinn, darüber zu grübeln, ob und welche Auseinander­setzungen zwischen den Kabinettsmitgliedern dieser Einmütig­keit vorausgegangen sind. Offiziös und offiziell wird von allen Seiten beteuert, daß man in der gestrigen Kabinettsfitzung sich

nur mit dem Knappschaftsgesetz und ähnlichen wenig aufregen­den Materien befaßt habe. Die Hauptsache bleibt schlieUich, daß man des rechten Weges nun sich bewußt ist und bereit scheint, ihn wenigstens in äußerlicher Eintracht zu wandeln. Die nächsten Tage sollen dazu benutzt werden, die Antwort­note den verschiedenen einheimischen Gremien vorzulegen, die vor der Wsendung zu befragen man sich verpflichtet hatte. Am Donnerstag nachmittag wird man zuerst die Regierungspar­teien, dann Sozialdemokraten, Deutschdemokraten und Wirt­schaftspartei unterrichten. Am Freitag vormittag soll die Aus­sprache im Auswärtigen Ausschuß erfolgen. Nachmittags wird sich daran die Konferenz mit den Ministerpräsidenten schließen. In den Kreisen der Regierung nimmt man einstweilen nicht an, daß aus diesen Besprechungen und Beratungen noch we­sentliche Anstände sich ergeben werden. Noch am Freitag abend hofft man das Kabinett sozusagen zur Schlußredaktion einbe­rufen zu können. Am Samstag soll die Note dann übergeben werden. Die außenpolitische Debatte im Plenum wird, wie nunmehr feststeht, in der Mitte der nächsten Woche vor sich gehen. Man wird darin, wenn man will, vielleicht einen Er­folg des Außenministers sehen können. Dr. Stresemann vor allem hat diese offene Feldschlacht gewünscht, der Kanzler hat ihr bis in die letzten Tage zunächst noch aus dem Wege gehen wollen. Nun aber ist das Kabinett sich einig, die Initiative und Führung zu ergreifen. Die Sitzung, die der außenpoliti­schen Aussprache gewidmet ist, soll mit der bekannten Tages­ordnung einberufen werden:Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung". Man rechnet damit, daß die sozialdemo­kratische Interpellation mit dieser Aussprache sich verbinden lassen wird. Optimisten meinen, die außenpolitischen Dinge könnten so in der nächsten Woche bereinigt sein. Im allgemei­nen neigte man jedenfalls heute im Reichstag dazu, die Lage wesentlich beruhigter anzusehen. Von den Deutschnationalen wurde behauptet, daß sie in ihrer ganz überwiegenden Mehrheit, durchaus friedlich und krisenabhold gesinnt seien, und führte die Falschmeldungen über dramatische Zwischenfälle in der ge­strigen Kabinettssitzung auf Dr. Wirth zurück. Man wird das als Sttmmungssympton zu verzeichnen haben, ohne darüber zu vergessen, daß es im Parlament, auch in einem so abgematte­ten und zermürbten, wie diesem Hochsommer-Reichstag, im­mer noch anders kommen kann. Der weiteren Entwicklung der Pattunterhandlungen sieht man im Außenministerium mit eini­ger Gelassenheit entgegen. Man nimmt an, daß an die deutsche Note, die ja nicht nur eine Empfangsbestätigung enthalten soll, vielmehr auf verschiedene Fragen in ernster Sachlichkeit eingeht, zunächst ein recht lehhafter Meinungsaustausch zwi­schen Paris und London sich anknüpfen wird. In diesem Mei­nungsaustausch wird dann vermutlich die Frage geklärt wer­den, ob und wann es zu einer internationalen Konferenz über das Problem kommt. Der deutschen Regierung scheint jetzt im Gegensatz zu ihrer früheren Auffassung an einer beschleunigten Regelung dieser Dinge zu liegen.

Kurze Unterbrechung der Verhandlungen mit Polen.

Berlin, 15. Juni. Die deutsch-polnischen Handelsvertrags­verhandlungen dürsten, wie dieTägl. Rundschau" von diplo­matischer Seite erfährt, auf kurze Zeit unterbrochen werden. Der Führer der Polnischen Delegation ist nach Warschau ab­gereist. Auf die Note der deutschen Handelsdelegation wird in allerkürzester Frist eine Antwort erteilt werden, die die vorüber­gehende Unterbrechung mit der Notwendigkeit neuer Instruk­tionen begründet. In Kreisen der polnischen Handelsdelegation legt man vor allem Wert auf die Regelung der Vieh- und Schweine-Einfuhr, weil in der Kohlenfrage eine Einigung er­zielt werden könnte. Jedenfalls sei die polnische Delegatton gewillt, die Verhandlungen fortzuführen.

Der Verein deutscher Zeitungsverleger in Danzig.

Danzig, 15. Juli. Gestern waren die hier anwesenden Mit­glieder des Vereins Deutscher Zeitungsverleger Gäste des Dan- ziger Senats im Artushof. Der stellvertretende Senatspräsi­dent Dr. Ziehm begrüßte die Gäste und sagte, für Danzig be­deute die Presse ein wichtiges Band der deutschen Kulturge­meinschaft. Danzig erhielt sich sein Deutschtum durch alle Epo­chen seiner bewegten und wechselvollen Geschichte. In Danzig werde auch der Gedanke des Völkerbundes praktisch erprobt. Es könne aber nicht geleugnet werden, daß bisher der Völkerbund Danzig manche Enttäuschung bereitet habe. Man brauche nur die beiden Worte Munitionshafen und Postkonflikt zu nennen. Wenn die deutsche Presse für die Lage Danzigs Verständnis zeige und das deutsche Volk darüber richtig und ständig unter­richte, dann leiste ste Danzig einen seiner Entwicklung förder­lichen Dienst. In seiner Erwiderung führte der Vorsitzende des Vereins deutscher Zeitungsverleger, Kommerzienrat Dr. Krumbhaar, aus, daß es den Zeitungsverlegern als heilige Pflicht erschienen sei, dem Ruf der Danziger Freunde Folge zu leisten. Die prächtige alte Stadt Danzig war deutsch von Anfang an; deutsch sei sie unter den veränderten politischen Verhältnissen auch heute; deutsch werde sie bleiben!

DerPeuple" zur Räumung des Ruhrgebiets.

Brussel, 15. Juli. DerPeuple", das Organ Vanderveldes, schreibt zu der bevorstehenden Rückkehr der belg. Besatzungs­truppen aus dem Ruhrgebiet in ihre belgischen Garnisonen: Damit geht ein Abenteuer zu Ende, das so viel Leiden und so viel Zerstörung in Belgien und in Deutschland hervorgerufen hat und die Wiederherstellung des Friedens in gefahrdrohender Weise verzögerte. Die Räumung der Ruhr stellt den Sieg der demokratischen Ideen und des Friedenswillens über die Mächte des Krieges dar. Sie wird bei allen mit Freude be­grüßt werden, die am Wiederaufbau Europas und an der Schaf- füng einer wirklichen Sicherheit gearbeitet haben. Man hat allen Grund zu glauben, daß der Abmarsch der belgischen Trup­pen aus der Gegend von Düsseldorf wenige Tage nach der Räu­mung der letzten besetzten Städte des eigentlichen Ruhrgebiets erfolgen wird. Köln wird in dem Augenblick geräumt werden, in dem Deutschland alle seine Entwaffnungsverpflichtungen erfüllt haben wird. Es besteht guter Grund für die Annahme, daß dieser Augenblick nicht mehr fern ist.

Anfrage« im Unterhaus.

London, 16. Juli. Im Unterhaus wurde gestern auf eine Anfrage über die Gründe des Austritts des französischen Ge­sandten aus der Pekinger Gesandtschaftskommission mitgeteilt, daß der Gesandte sich infolge von Meinungsverschiedenheiten zurückgezogen habe, die bei den kürzlich abgehaltenen Erörte­rungen zwischen den diplomatischen Vertretern entstanden leien. Auf eine Anfrage Kennworthys über die Entsendung briti­scher Krigesfchiffe nach russischen Gewässern erwiderte Bridge- man. eine solche sei nicht beabsichtigt. Auf Anfragen bezügl. der britischen Antwort auf die spanische Tangernote erwiderte Chamberlain, die britische Regierung habe erwidert, daß sie die ihr durch die Tangerkonvention auferlegten Verpflichtungen bei der Unterdrückung des Schmuggelhandels in den Territo­rialgewässern mitzuwirken, durchführen werde, es jedoch vor­ziehe, nicht an irgend einer Aktion außerhalb dieser Gewässer teilzunehmen. Sie könne auch nicht der Forderung zustimmen, daß die Territorialgewässer über die Dreimeilengrenze hinaus­gingen. Die britische Regierung sei gegen den Vorschlag der Entsendung einer Truppenabteilung nach Tanger, da sie der Ansicht sei, daß dies, statt den Angriff der Rifstämme auf die Stadt zu verhindern, ihn möglicherweise herausfördern könne.