goldene Meßkannen und Kelche, die vom Kardinal Merry del Bal gestiftet wurden, goldene, mit Edelsteinen besetzte Brustkreuze, ein historischer Ring, der am Peterstage im Petersdom der Statue des Heiligen Peters angesteckt zu werden pflegt, sowie ein wertvolles Ciborium. Der Verdacht erstreckt sich natürlich auf die Maurer und Anstreicher. Der Papst wurde noch am Vormittag vom Diebstahl in Kenntnis gesetzt und drückte seinen tiefsten Schmerz darüber aus, daß eine solche Untat im Bereiche der Peterskirche stattfinden konnte.
Zu dem Einbruch wird noch bekannt: In den Räumen oberhalb der Schatzkammer wurden in einem Sack Ziegel- und Mauermassen gefunden, die von dem Einbruchsloch herrührten. Darüber war eine Kiste gestellt, in der die Arbeiter, die in der Sakristei beschäftigt waren, ihre Werkzeuge aufbewahrten. Am Freitag hatten sie den Auftrag erhalten, die Räume, welche für die Wohnung des Kanonikus bestimmt waren, zu räumen, vor allem den Fußboden frei zu machen und die Arbeiten zu beenden. Sie antworteten, daß das erst am nächsten Tage möglich sein werde. Einige Tage vorher war vom Plafond der Schatzkammer der farbige Anstrich teilweise abgefallen. Die Bauleitung befürchtete einen Bauschaden durch die Arbeiten oberhalb der Kammer. Die Männer aber erklärten, sie hätten dort be'i den Arbeiten auch abgekocht uyd dabei Holz gespalten, wodurch eine Erschütterung entstanden sei. Die Polizei fahndete bisher vergeblich in allen römischen Garagen nach dem Auto, das zu so ungewöhnlicher Nachtzeit bei der Sakristei von St. Peter vorgefahren ist, ohne es zu finden. Von den Arbeitern wurden sieben in Gewahrsam genommen. Der Minister des Innern, Federzoni, sandte vorgestern einen Beamten zum Kardinalstaatssekretär, um ihm mitzuteilen, daß er sich persönlich für die Untersuchung interessiere. Unter dem geraubten Gut dürste
das wertvollste Meßgerät das des Kardinals Merry del Bal sein, das er vor einiger Zeit dem Papst geschenkt hatte.
Amnndsens Ankunft in Oslo.
Nach Meldungen aus Oslo ist Amundsen am Sonntag unter ungeheurem Jubel der Bevölkerung eingetroffen. Fast die ganze Fahrt war bei schönem Wetter vom frühen Morgen an unterwegs in Erwartung von Amundsens Flugboot „25", das von dem norwegischen Marinehafen Horten aus von fünf Marineflugzeugen begleitet worden war. Als die Flugzeuge in der Ferne sichtbar wurden und langsam niedergingen, brach frenetischer Jubel aus, der sich zu einem Orkan steigerte, als die Flugzeuge auf der spiegelglatten Oberfläche des Fjords sich niederließen. Die Kanonen des Hafenforts schossen einen Ehrensalut. Die im Hafen liegenden Kriegsschiffe aller Nationen hatten voll geflaggt und salutierten den Heimkehrenden. Am Lande wurde Amundsen, der sehr müde aussah, und seine Begleiter von dem Oberbürgermeister und den Vertretern des Marineamtes empfangen und vom König mit Ehrenzeichen dekoriert. — Amundsen erklärte einem amerikanischen Berichterstatter, daß er jede Mitwirkung an dem Polarflug von Dr. Eckener ablehne. Er plane eine Flugzeug-Expedition von Spitzbergen über den Nordpol nach Alaska und fliege nur unter norwegischer Flagge.
Die Bedrohung von Fes.
Paris, 5. Juli. Die Radio-Agentur veröffentlicht aus Fes folgende Mitteilung vom 2. Juli: Die Lage in der Region von Fes beginnt ziemlich schwierig zu werden. Mehrere treugebliebene Stämme legen offene Zeichen von Ermüdung an den Tag. Besonders die Bianes, die bisher mit Erfolg die nordöstliche Zone der Region von Fes verteidigt haben, beginnen zu zögern. Der Feind hat das Territorium dieses Stammes beinahe voll
ständig besetzt. Der größte Teil der Stämme hat den französischen Generalstab benachrichtigt, daß man nicht mehr auf sh zählen könne. Etwa zwei Drittel des Branesstammes sind abtrünnig geworden. Die anderen Stämme, deren Gebiet von den Rifkabhlen besetzt ist, sind enttäuscht, well sie die Ernte nicht einbringen konnten, wie ihnen dies das französische Obe,- kommando versprochen hatte. Statt eines Vormarsches, Kn man ihnen in Aussicht gestellt hatte, stellen sie fest, daß täglich neue Üeberfälle der Rifkabhlen, die von Plünderungen uns Terror begleitet find, stattfinden. Die muselmanischen BehLr-.- den erklären offen, daß, wenn nicht eine blitzschnelle Offensive! das verlorene Terrain befreie, sie die Verantwortung für Ke! bisher treu gebliebenen Stämme nicht übernehmen können. Unglücklicherweise scheint diese Offensive sehr schwierig zu sein denn gegenwärtig bleibt die Initiative in Händen von Abd ei Krim, der uns täglich an verschiedenen Punkten angreift. Angesichts der geringen Zahl von Truppen, über die wir verfüge» etwa nur 6V MO Wann, um eine Front von 350 Kilometer z»i decken, zwingt uns der Feind zu Defenstvmaßregeln, umso mehr als wir nicht mehr auf die Stämme zählen können, außer für den Fall, daß sie von französischen Truppen unterstützt werden. Alles in allem, ist die Situation zwar nicht gefährlich, aber jedenfalls sehr ernst und die Gefährdung von Fes ist nicht nur eine Legende. Weitere Meldungen aus Fes besagen, daß Abd el Krim gegenwärtig 25 OM gegenüber der französischen Marokkofront konzentriet hat, und daß er die Taktik verfolgt, dir französischen und spanischen Kampflinien gleichzeitig anzugreifen. Abd el Krim verbreitet die Meldung, daß er bald die französischen und die spanischen Truppen aus ganz Marokko vertrie- ^ ben haben wird, um dann ein Nationalfest in Tetuan und Tafa abzuhalten.
Overamtsstadt Neuenbürg.
am Dienstag den 7. Juli, abends 6 Uhr.
Tages-Ordnung:
1. Bausachen.
2. Gelände-Tausch mit der
Amtskörperschaft wegen Krankenhausanbaues.
3. Bericht über Städtctag
(Belastung der Gemeinden).
4. Sonstiges.
Stadtschultheiß Knödel. Forstamt Calmbach.
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Verkauf.
Am Mittwoch, den 8.d. M.,
kommen noch weiter zum Verkauf aus Staatswald Eiberg, Abt. Raugrund, Leimenäcker etwa 70 Rm. buch. Scheiter und Klotzholz und 30 Rm. Nadelholzanbruch.
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Bekanntmachung.
Die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung in Stuttgart hat die Wahl des Verwaltungspraktikanten Fritz Warner in Tübingen zum Ortsvorsteher der Gemeinde Gruubach bestätigt. Schultheiß Wörner ist am 4. Juli ds. Js. in sein Amt eingesetzt worden.
Neuenbürg, den 6. Juli 1925. Oberamt:
_ Lempp.
Über IIOOO
vsimpsibiielirm
sinck bis jetrr
an unsere äpsrüunclen sus^elieben vorcken.
Oie Ickeilnspsrkiückrsen vercken leifi^veise unck kosteriior; SN jeckermsnn sst§e§ehen, kler ein Lpsrxutdslien von minci. 3 I^Isrlr besitzt.
K-FaSe- r,. Leew/lAsM/e/r.-
Lanr/eis/raüe 25 beim Äock/Far/en u.
650
ckie über ckae Fanre Lanü ve^brer/et »inck.
Offenst. Ersparnis-- u. Xrestilsnslslr Oexrüaöet 1818
Höfe« a. E., den 5. Juli 1925.
In der Sülle des Sonntagmorgens verschied nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel
Odsrlekrsr n. 0., im Alter von 68 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Sofie Schmid, geb. Dürr.
Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag V-3 Uhr in Höfen statt.
Für Kondolenzbesuche wird gedankt.
Salmbach.
W SkiMck voll Beeren
jeglicher Art in den hiesigen Gemeindewaldungen ist für
Auswärtige Verbote«.
Salmbach, 2. Juli 1925.
Gemeiuderat.
Stadtgemeinde Calw.
Zum nächsten
Kramer-. Pferde-, Bieh- nnd Weine-Marlt
in Calw am 8. Juli 1S25
ergeht Einladung.
Die üblichen Vorschriften sind einzuhalten.
Calw, den 4. Juli 1925.
Stadtfchulthertzenamt.
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Kur bewükrtE ^ute OuLlitütsn : in und KultbLrjcsit :
Feldrermach, den 5. Juli 1925.
ToSes-KnzLige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwiegermutter
Christin« Roch,
,«». MerNe,
heute früh 10 Uhr nach kurzem, schweren Leiden im Alter von 61 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist.
Um stille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Beerdigung: Dienstag den 7. Juli, nachm. 4 Uhr.
Tm-Bmi«
Weuerrbürg.
Wieder-Begivv der rege!- müßige« Tvrvstvvdev.
Am Montag, 7 Uhr: Schülerinnen; 8 Uhr: Frauenturnen.
Am Dienstag, 8'/» Uhr: Aktive und Zöglinge.
Am Mittwoch, 8 V- Uhr: Männerriege.
Am Donnerstag. 8 V- Uhr:
Aktive und Zöglinge.
Am Freitag, 8 Uhr: Frauenturnen.
Am Samstag, 7 Uhr: Schüler. Um regen Besuch bittet
der Turnwart.
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