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^§150.
Mittwoch, den 1. Juli IW.
83. Jahrgang.
Oertt^land.
Berlin, 29. Juni. Der Reichspräsiden hat heute vormittag ^12 Uhr den neuernannten außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Bereinigten Staaten von Amerika, Herrn Schurman, zur Engegennahme seines Beglaubigungsschreibens und des Abberufungsschreibens des bisherigen außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafters, Herrn Houghton, empfangen.
Berlin, 29. Juni. Die Stadt Berlin hat mit einer amerikanischen Gruppe unter Führung der Firma Speyer u. Co. in Newyork eine 6 ^ prozentige 25jährige amortisable Anleihe im Betrag von 15 Millionen Dollar abgeschlossen. Die Tilgung ist vom 1. April 1930 zugelassen. Der Erlös der Anleihe dient der Erweiterung des Üntergrundsystems und zum Ausbau und zur Verbesserung der elektrischen Licht- und Kraftanlage.
Mittelstaudsbund für Handel und Gewerbe.
Stuttgart, 30. Juni. Der Württ. Mittelstandsbund für Handel und Gewerbe hielt am 28. ds. Mts. im Blumensaal des Lharlottenhofes hier seine diesjährige Mitgliederversammlung unter dem Borfitz von Stadtrat Fink ab. Verbandsdirektor Schrader-Braunschweig sprach über das Thema „Volk, Staat «nd Wirtschaft", in dem er in groß angelegter Weise die volkswirtschaftliche Bedeutung des selbständigen Handel- und gewerbetreibenden Mittelstandes darlegte. Nur das Volk, das über einen gesunden Mittelstand verftrge, werde in der Lage sein, sich wirtschaftlich zu behaupten. Es sei daher Pflicht der gesetzgebenden Körperschaften, den Mittelstand vor Aufsaugung zu schützen und alles daran zu setzen, daß dieser gestärkt werde. E-kretär Sternbeck erstattete den Geschäfts- und Kassenbericht. Nach Erledigung der Neuwahl des Ausschusses setzte eine lebhafte Debatte über verschiedene den Mittelstand zur Zeit besonders interessierende Fragen ein. Insbesondere wurde der Beschluß des Gemeinderats Stuttgart auf Erhöhung der Gemeindeumlage um 25 Prozent einer starken Kritik unterzogen. Folgende Entschließung fand einstimmige Annahme: Der Württembergische Mittelstandsbund für Handel und Gewerbe erwartet, daß endlich auf dem Stuttgarter Rathaus die heute gebotenen Grundsätze der Sparsamkeit durchgeführt werden. Er protestiert gegen die kürzlich beschlossene Erhöhung der Ge- werbeumlagen auf 15 Prozent, die die zum großen Teil schwer «m ihre Existenz ringenden Handel- und Gewerbetreibenden schwer trifft. Er spricht den Gemeinderäten Fink, Weitbrecht und Hiller, die der Erhöhung der Umlage nicht zugestimuft haben, sein Vertrauen aus. Ferner wurde eine Entschließung angenommen, die sich gegen die unserem deutschen Volk durch den Friedensvertrag von Versailles auferlegte Kriegsschuldlüge wendet, angenommen und gefordert, daß die Reichsbehörden endlich mit aller Tatkraft für die Klärung dieser für das deutsche Volk so wichtigen Frage sich einsetzen mögen.
Zum Tobe des Grafen Lerchenfeld.
Berlin, 30. Juni. Die Blätter sämtlicher Parteirichtungen bringen dem Grasen Lerchenfeld überaus warme Nachrufe. Graf Lerchenfeld war in den mehr als dreißig Jahren, die er hier als Vertreter Bayerns verbracht hat, in Berlin ungemein populär geworden. Er gehörte einfach zu dem Berlin der Vorkriegszeit. Wie Graf Montgelas in der „Voss. Ztg." mitteilt, hat Graf Lerchenseld, nachdem er sich im November 1918 aus sein Gut Köfering in Bayern zurückgezogen hatte, dort Memoiren geschrieben. Sie versprechen noch mancherlei wertvolle Beiträge zur Geschichte des Kaiserreiches und seiner führenden Persönlichkeiten.
Ein gefährliches Spiel.
Berlin, 29. Juni. Die „Kreuzezitung" bringt folgende Auslassungen der „Gazetta Warczawska" anläßlich der Graudenzer Pommerellenausstellung zur Korridorfrage: „Der Korridor ist so, wie er jetzt ist, entschieden zu eng. Früher oder später mutz man ihn verbreitern. Die Deutschen haben die Dreistigkeit (!) Tag für Tag nach der Kassierung des Korridors zu brüllen (!!). Die einzige Antwort auf dieses Gebrüll ist die entschiedene Forderung nach Verbreiterung des Korridors und zwar nach Westen und nach Osten. Wenn wir mit dieser Idee jetzt nicht gleich hervortreten und zugleich mit dem Bajonett auf der Karte zeigen, wo der Korridor verbreitert werden muß, so wird das Gebrüll der deutschen Presse über dem Pommerellschen Korridor nicht still werden."
Englands Gefährdung durch Frankreichs Luftgeschwader.
Berlin, 29. Juni. Ueber die „Anwendbarkeit" des französischen Flugparks im Kriege gibt der amerikanische Kriegskorrespondent William G. Shepperd folgende Uebersicht: Frankreich besitzt heute mindestens 2500 Flugzeuge im aktiven Friedens- dienst. Weitere sind in Reserve. Shepperd setzt den Fall, daß London das Ziel eines französischen Luftangriffes wäre. Londons Zentrum mit dem Sitz aller lebenswichtigen Institute des britischen Imperiums bedeckt vier englische Quadratmeilen. Diese erfordern, um auf mehrere Monate hinaus unbewohnbar zu werden, 120 Tonnen Senfgas. Da zu gleicher Zeit über diesem Territorium maximal 250 Flieger sich aufhalten können, jeder davon 500 Pfund mit sich führt und dieses Geschwader eine Tonne pro Minute abwirft, so steht, immer nach Shepperds Darstellung das Herz des britischen Weltreiches nach zwei Stunden still. Die „Vosstsche Zeitung" bemerkt dazu noch: Ars HAite kennen wir 17 Giftgase, deren Gebrauch die Zerstörung aller menschlichen Regungen voraussetzt. Unter diesen sind das Senfgas und das Lewisit die giftigsten. Gegen beide geben Gasmasken keinen Schutz. Senfgas frißt das Fleisch und myrt da, wo es nicht unmittelbar tödlich wirkt, Verbrennungen derbei, deren Heilung drei Monate beansprucht- Monatelang bleibt es an Gegenständen, die einmal mit ihm in Berührung «Men, virulent. Das Lewisit ist ein Arsengift, geht sofort ins über und tötet unwiderruflich blitzartig alle Getroffenen.
Monatelang sind alle von Gasangriffen betroffenen Bezirke durch Leichen verpestet. Schutz gibt es in solchen Gebieten natürlich nicht. Das schwere Gas dringt auch in Keller und Unterstände und hat seine höchstgefährliche Seite."
Ausland
Korsanty als Unterhändler in Berlin.
Korfanth, der frühere deutsche Reichstagsabgeordnete, ist, wie der „Börsenzeitung" auf Kattowitz gemeldet wird, nunmehr im Auftrag der polnischen Regierung nach Berlin gefahren, um an den deutsch-polnischen Handelsvertragsverhandlungen als Sachverständiger teilzunehmen. Bei der Gelegenheit erfährt man auch, daß Korfanty, der Sohn eines einfachen wasserpolnischen Bergmannes, nunmehr zu einem der reichsten Männer Polens emporgediehen ist. Besonders durch die oberschlesischen Wirren sind ihm die Reichtümer 'mühelos in Len Schoß gefallen.
Erste Vorbereitung zur Ruhrräumung.
Paris, 30. Juni. Aus dem Kriegsministerium wird mitgeteilt, daß Ordre erteilt worden ist, im Einverständnis mit den belgischen und englischen Besatzungsbehörden die Bestimmungen über die Räumung der Ruhr, insbesondere auch von Duisburg, Düsseldorf und Ruhrort vorzubereiten.
Deutschi sranzösische Schwierigkeiten.
Paris, 30. Juni. Während sich die heutigen Morgenblätter neuerdings in ziemlich scharfen Ausdrücken über die angeblich unversöhnliche Haltung der deutschen Wirtschaftsdelegation auslassen, tritt die „Ere Nouvelle" dem entgegen und für die Verständigung mit Deutschland ein, ja ist sogar bereit, den französischen Delegierten und Industriellen wegen ihrer Un- nachgiebigkeit Vorwürfe zu machen. Das Blatt erklärt, daß die französischen Delegierten nach wie vor die Ungeschicklichkeit begehen, mit Deutschland so zu sprechen, als ob es sich immer noch um eine besiegte Nation handle^ der man ökonomische Zwangsmaßnahmen aufdrängen wolle. Die französischen Delegierten würden, so erklärt „Ere nouvelle", einen schweren psychologischen Fehler begehen. Es müsse endlich mit den Deutschen unterhandelt werden. Man dürfe den Deutschen nicht verbieten, daß sie in verschiedenen Teilen Frankreichs Konsulate einrichten. Auch sei zu bedenken, daß die französischen Zollgesetze im Widerspruch mit der Meistbegünstigungsklausel stünden, die den Deutschen als Grundsatz bei den Verhandlungen gelte. „Ere nouvelle" empfiehlt dem augenblicklich erkrankten Handelsminister Chaumet, sich der deutschen Handelsdelegation gegenüber entgegenkommend zu zeigen, denn auf diese Weise würde der Wirtschaftsfrieden in Europa Zustandekommen.
Der Moskauer Prozeß.
Moskau, 29. Juni. Nachdem in der heutigen Sitzung des Prozesses gegen die deutschen Studenten der Generalstaatsanwalt Krylenko das während der Untersuchungshaft abgegebene Geständnis des Angeklagten Kindermarrn verlesen hatte, erhob sich dieser und erklärte es für falsch. Er (Kindermann) habe dieses Geständnis unter dem Druck des Agenten Rosenseld abgegeben und sei dabei von seinem Zellengefährten Baumann hypnotisiert worden. Er erklärte, sein angeblich an das „Berliner Tageblatt" geschriebener Brief, in welchem das Verhalten seiner Kerkermeister gelobt wurde, sei gar nicht von ihm, sondern von Rosenfeld geschrieben. Unter Drohungen Rosenfelds hätte er das Schriftstückck unterzeichnen müssen. Rosenfeld hätte ihn dazu gezwungen, indem er ihm sagte: „Du bist so gut wie verloren. Es bedarf nur einer Kleinigkeit, um Dich zu beseitigen."
Erdbebenkatastrophe in Kalifornien.
Los Angeles, 29. Juni. Die nördlich von Los Angeles an der kalifornischen Küste gelegene Stadt Santa Barbara wurde von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Es werden über 100 Tote gemüdet, der Sachschaden ist sehr groß. Weitere Nachrichten aus St. Barbara ergaben, daß die Stadt von einer gewaltigen Katastrophe heimgesucht wurde. Ein ganzer Gebäudeblock, in dem sich hauptsächlich Büros befanden, ist eingestürzt. Drei Hotels liegen in Trümmer. Die Hauptgeschäftsstraße der Stadt hat am schwersten gelitten. Die Wasserzusuhr ist unterbrochen. Der erste Stoß ereignete sich um 6.45 Uhr morgens, auf den mehrere Stöße von verstärkter Heftigkeit folgten. Nach den bisherigen Meldungen wurden 65 Leichen geborgen. Der Sachschaden ist nicht abzuschätzen.
Der amtliche Bericht des Southern Pacific Rail Wah bestätigt die Meldung von dem Erdbeben in Südkalifornien. Die Hauptstraße der Stadt Santa Barbara auf der gleichnamigen Insel ist mit den Hauptgeschäften und den Hotels zerstört. Berichte aus Santa Paula besagen, daß das Erdbeben außer in Santa Barbara und Los Angeles auch anderwärts stark gespürt wurde und großen Schaden anrichtete. Ein Hilfszug ging von Los Angeles in Richtung Santa Barbara mit Aerzten, Pflegerinnen und Instrumenten ab. Sämtliche Züge mußten umgeleitet werden. Eine Meldung auf Berkeley besagt, daß der dortige Seismograph seit dem vor mehreren Jahren statt- gehabten großen Erdbeben, bei dem San Franzisko zum Teil in Trümmer ging, kein so großes Beben mehr verzeichnet habe. Die Vibration war so stark, daß die Nadel für drei Minuten zurückgestoßen wurde. Die Wasserleitungen verschiedener Städte des Erdbebengebietes sind völlig zerstört. Der Wasserdamm oberhalb Santa Barbara zerbrach, und die Flutmassen ergossen sich in die Stadt. Nach Meldungen aus Seattle konstatierte der dortige Seismograph um 7 Uhr morgens ein fünf Minuten währendes Beben. Eine Meldung ans Ventura in Kalifornien besagt, daß in der Stadt Santa Barbara Feuer ausbrach, und die Stadt völlig zerstörte. Auch das Städtchen Goleta in der Nähe von Santa Barbara ist zerstört und ein Raub der Flammen geworden. Augenzeugen berichten, daß in den heimgesuchten Städten ein Riesenausrubr herrsche. Die Menschen fliehen
aus dem gefährdeten Gebiet, indem sie nur die notwendigste Habe mitnehmen.
Pekings Antwort an die Mächte.
Paris, 30. Juni. Aus Peking wird gemeldet, daß die chinesische Zentralregierung auf die letzte Protestnote des diplomatischen Korps eine sehr unfreundliche Antwort überreicht hat, in der sie folgende Forderungen aufstellt: 1. Entschuldigung wegen des ungerechtfertigten Angriffs auf die Streikenden in Shanghai; 2. Zurückziehung der europäischen Kriegsschiffe; 3. Auslösung der englischen und japanischen Niederlassungen in Kanton. Die Behörden der Stadt Kanton beanspruchen außerdem eine Entschädigung. Weitere Meldungen aus Peking besagen, Laß sich die Lage außerordentlich verschärft hat. Die Hafenpolizei verhaftete gestern einen Mann und eine Frau, die im Dienste der Sowjets stehen und in Kanton aufreizende Broschüren verbreiteten. Wie ein Drahtbericht aus London meldet, telegraphierte General Feng auf eine Anfrage des Londoner Blattes „Workers Weekly" eine längere Erklärung gegen die imperialistischen Mächte und ihre imperialistischen Absichten in China. Er sagt: Das nationale China, in dessen Namen ich spreche, verlangt die Befreiung vop dem imperialistischen System, das auf ungleichen Verträgen beruht. Es verlangt ferner die Abschaffung dieser Verträge und Verhandlungen über neue Verträge, die auf dem Prinzip der Gleichberechtigung aufgebaut find. Solange der auswärtige Imperialismus mein Land unterjocht, ist die Wiederholung von britischen Massakers unvermeidlich. So sehr wir ein friedvolles und geduldiges Volk sind, hat unsere Fähigkeit, solche Blutbäder von dem britischen Imperialismus zu erleiden, eine Grenze." — Der Ton dieser Erklärung ist unverkennbar sowjetistisch beeinflußt. Wichtig wäre die Frage, ob Fengs, des „christlichen Generals", Einfluß auf die chinesische Regierung noch-ungeschwächt andauert, oder ob die Meldung sich bestätigt, daß Tschang-tso-Lin seine militärische Machtsphäre auf Peking — anscheinend ohne kriegerische Zusammenstöße — ausgedehnt hat.
Französische BlockaSedrohung gegen Kanton.
Hmvgkong, 29. Juni. Gerüchtweise verlautet, daß der französische Admiral Frochet, der sich heute nach Kanton begeben hat, von der Regierung eine große Summe für die Tötung des französischen Kaufmanns Pasquier verlangen wird und daß er, falls die Regierung die Zahlung dieser Summe verweigern sollte, den Auftrag hätte, über Kanton die Blockade zu verhängen. Weiter wird gemeldet, daß die Kantoner Regierung die britischen Behörden für die Ermordung chinesischer Studenten und Arbeiter bei den Zusammenstößen der letzten Wochen verantwortlich machen wird. Ferner wird gemeldet, die Regierung beabsichtige, die Forderung auf Herausgabe des Fremdenwer- tels Schammeen an China zu stellen. Nach einer Meldung aus Kanton sind die Ausländer des Vorortes Schammeen von den englischen und französischen Behörden zum Verlassen von Schammeen aufgefordert worden, da neue Unruhen unmittelbar bevorstehen. Wie aus Peking gemeldet wird, hat General Feng in allen Straßen seinen Entschluß zur Durchführung des Kampfes gegen England bis zum Ende öffentlich bekanntmachen lassen.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Festrede von Herrn Schulrat Keck beim Gauturnfest in Neuenbürg.
Was Vater Jahn uns anvertraut als unser höchstes Gut, es ist, gehegt und ausgebaut, bei uns in treuer Hut I
So kann der Turnverein Neuenbürg und die Turnerschaft des Unteren Schwarzwaldgaus mit Stolz sagen, wenn sie auf die Wettkämpfe von gestern und heute zurückschauen. Vom oberen Tal und von den Höhen sind die Turner und Turnerinnen in Scharen gekommen, um in edlem Streite um den Kranz des Siegers zu kämpfen. Sie sind aber auch gekommen, um mit unserem Turnverein die Freude an seinem neuen Banner zu teilen. Durch 60 Jahre hat die alte Fahne den Verein zu Kampf und Sieg geführt. Aber wenn auch die ruhmbedeckte nun das Haupt verhüllt, was unter ihr herangewachsen, das wird unter den neuen Farben gehegt und gepflegt werden: Deutsche Volkskraft, deutsche Sitte, Manneswürde und Liebe zu Volk und Vaterland, denn ^ .
Als ihre unsichtbaren Hüter lehnen am Standartenschaft unter Weißen Turnerjacken: Das Gewissen und die Kraft!
Die Kraft, die uns den Busen hebt, gehört dem Vaterland!
Nicht bloß gefestet, nein gelebt dafür mit Herz und Hand!
Das war die Losung der Männer, die Eure Turnvereine gründeten und die Ihr heute mit Stolz in Euren Reihen sehet und ehret. Das war auch die Losung jener ersten Turnerschar, die Jahn um seine Fahne sammelte. Sie verband nicht bloß gleiches Tun und Treiben auf dem Rasen. Sie bildete vielmehr eine Seelengemeinschaft, die von den gleichen Hoffnungen erfüllt war, deren ganzes Wollen, deren Liebe und Haß sich um dieselben Pole drehte, deren Opfersinn den gleichen Idealen galt. Es war damals deutsche Notzeit. Das deutsche Volk war unfrei geworden und hatte unter der Gewaltherrschaft des fremden Machthabers bitter zu leiden. Da schrieb Jahn sein „Deutsches Volkstum", das hohe Lied der deutschen Einheit und Freiheit und schuf damit das Bollwerk gegen deutsche Not. Einheit und Freiheit des Vaterlandes waren Jahn und seiner Turnerschar Seele und Geist ihrer ganzen Turnerei, und so ist es geblieben durch alle Fährnisse hindurch bis auf den heutigen Tag. Und wohl uns, wenn es so bleibt! Denn wieder ist Notzeit und dringender als je brauchen wir das Volkstum Jahns. Unser arirnmialler Keind. die innorL-Kwietrackll—Wittel
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