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Die Selbsthilfe.
Es wird uns geschrieben: Im Finanzausschuß des Landtags wurde in den Sitzungen vom 22. und 23. Mai von Vertretern aller Parteien die bedauerliche Feststellung gemacht, baß die staatlichen Mittel für die Förderung des Wohnungsbaues völlig erschöpft feien. Es ist nun ein seltsames Zusammentreffen, daß gerade in Württemberg, wo die Staatshilfe nunmehr so völlig versagt, der Weg großzügiger Selbsthilfe zuerst beschritten wurde und zwar mit einem alle Erwartungen übertreffenden Erfolg. Für nahezu 30 Eigenheime konnte Surch eine private Organisation das gesamte Baugeld zur Verfügung gestellt werden. Jeden Monat werden für weitere 10 bis 15 Häuser die Gelder aufgebracht. Allen diesen Glücklichen ist in kurzem auf diesem neuartigen Wege aus der Wohnungsnot ins Eigenheim verholfen worden. Sie müssen keine Wucher- rinsen zahlen, das erhaltene Baudarlehen ist unkündbar und unter den günstigsten Bedingungen zu verzinsen und abzuzah- ien. Das ist nur dadurch möglich, daß es bei diesen neuen Einrichtungen nicht aus Erwerb und Ausbeutung abgesehen ist. Edle Menschenfreunde haben sich hier zusammengeschlossen zu gegenseitigem Helfen und Dienen. Menschen aus allen Parteien und Konfessionen sind es, die diesen klaren und einfachen Weg beschritten haben. Es ist eigentlich kaum mehr nötig, den Namen dieser neuen Vereinigung zu nennen. Schon ist sie in ganz Deutschland bekannt trotz der kurzen Zeit ihres Bestehens. Aus Oesterreich, der Schweiz und aus Deutsch-Böhmen, ja sogar auS Japan hört man Stimmen, die nach dem neuen Weg zum Eigenheim fragen. Diesen Weg zeigt di« Gemeinschaft der Freunde e. V., Luftkurort Wüstenrot bei Heilbronn, jedem, der den Willen hat, aus Armut -um Wohlstand zu gelangen.
Bade»
Pforzheim, 23. Juni. Zur Lohnbewegung in der Schmuck- warenindustrie teilt der Arbeitgeberverband mit: „Nachdem der am ö. Juni vom Schlichtungsausschuß gefällte Schiedsspruch von den Gewerkschaften abgäehnt worden war, haben diese erneut den Schlichtungsausschuß angerufen. Dieser hat in seiner gestrigen Sitzung unter Nichtachtung des Schiedsspruches vom 8. Juni die Löhne um 20 Prozent erhöht, sodaß der Tariflohn für den gelernten männlichen Arbeiter von 25 und mehr Jahren von 60 auf 72 Pfg. emporschnellen würde. Die Parteien haben bis Samstag Erklärungsfrist. Mit der Ablehnung des Schiedsspruchs durch den Arbeitgeberverband ist zu rechnen." Von gewerkschaftlicher Seite wird, der Schiedsspruch in folgender Fassung mitgeteilt: 1. Vom Beginn der kommenden Lohnwoche ab wird ein Spitzemnindestlohn von 72 Pfg. festgesetzt. 2. Die übrigen Löhne berechnen sich nach dem seitherigen Schlüssel. 3. Die Akkordgrundlage für gelernte Arbeiter wird auf 83 Pfg. festgesetzt. 4. Die seitherigen Lohnvorsprünge bleiben bestehen. 5. Die dermalige Entschädigung für die Lehrlinge wird in den ersten fünf Halbjahren um 2 Pfg., in den letzten vier Halbjahren um 3 Pfg. erhöht. 6. Ziffer 3, 4 und 5 gelten ebenfalls von der kommenden Lohnwoche. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben Frist bis nächsten Samstag 12 Uhr zu der Erklärung, ob sie den Spruch annehmen oder nicht. Auch die Zuschrift von gewerkschaftlicher Seite nimmt an, daß der Arbeitgeberverband ablehnen wird.
Konstanz, 22. Juni. Der Fabrikant Eugen Würthner aus Bad Dürrheim wurde vom Schöffengericht wegen Betrugs zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Dem Angeklagten war zur Last gelegt, durch belrügerijche Manipulationen verschiedene deutsche und englische Firmen um Beträge bis zu 40000 Mark geschädigt zu haben. Trotz seiner zerrütteten finanziellen Verhältnisse hatte sich Würthner nicht gescheut, einer Firma in Hüll in England einen Betrag von 2045 englischen Pfund abzuschwindeln, unier der Vorgabe, mit diesen Geldern Rohstoffe einkaufen zu wollen, um damit die Lieferung von Waren an genannte Firma sicherstellen zu können. Die leichtgläubige Firma erhielt aber weder die ausbedungenen Waren, noch den vor- geschaffenen Betrag zurück. Würthner wird am S. Juli vorläufig aus freien Fuß gesetzt. Der Staatsanwalt hatte zehn Monate Ge- fängnis beantragt, du es Pflicht und Ehrensache der deutschen Ge- schästswelt sei. durch reelle Geschäftsverbindungen das deutsche Ansehen gerade im Ausland hochzuhalten.
Aeberlingen am See. 23. Juni. Gestern morgen 3 Uhr brannte das Oekonomtegebäude des Landwirts Kleiner in Bermatingen voll- ständig nieder. Während sämtliches Mobiliar verbrannte, konnten die Fahrnisse gerettet werden.
Konstanz, 23. Juni. Die Volkszählung ergab für Konstanz eine Einwohnerzahl von 32135. Das sind 2 020 mehr als I9>9.
Vermischtes.
Im Roggenfeld erschlagen. Ein Schlossergeselle aus Rich- «au bei Deutsch-Griefen, Grenzmark, wurde in einem Roggenfeld erschlagen aufgefunden. Er war drei Tage vor seinem Tode aus Polen ausgewiesen worden und hatte in Deutsch- Briefen Arbeit gefunden. Uls er abends in Begleitung eines Mädchens den Heimweg antrat, wurde er von dem Schweizergehilfen Klingbeil überfallen und mit einem Knüppel zu Boden geschlagen. Er starb gegen Morgen in einem Roggenfeld. Der Mörder ist verhaftet und hat ein Geständnis abgelegt.
Seltsames Kriegsschicksal einer Deutschen. Die in Deutschland geborene Frau eines englischen Kolonialkaufmannes Frau Lucia Jacob, wurde seinerzeit vom Kriegsausbruch in Indien überrascht und dort unter dem Verdacht der Spionage interniert. Erst 1920 kam sie wieder frei und erhielt damals Vonseiten der Regierung eine Entschädigung von 20 000 Rupien. Ihr erster Mann war kurz vor dem Kriege gestorben, und sie hatte sich inzwischen mit einem anderen Engländer, Mr. Mills, verlobt. Mr. Mills aber, der in der Zeit ihrer Gefangenschaft entweder nichts von ihr hatte erfahren können und vielleicht auch sich keine besondere Mühe in dieser Richtung gegeben hatte, hatte inzwischen in England eine andere Frau geheiratet. Mrs. Jacob erhielt daraufhin ein Gerichtsurteil, durch das ihr eine von Mr. Mills zu zahlende Entschädigung wegen Bruch des Eheversprechens in Höhe von 2000 Pfund Sterling zugesprochen wurde. Man känn der Armen für ihr schreckliches Kriegsschicksal diese beiden kleinen Entschädigungen wohl gönnen.
Das Spül um den Kopf. Robespierre war ein leidenschaftlicher Schachspieler. Täglich besuchte er ein Kaffeehaus, um sein Spiel zu machen, fand aber nur selten einen Partner, der kaltblütig genug war, um mit dem Gefürchteten zu spielen. Eines Abends saß er wieder einsam an seinem Tische und langweilte sich. Da setzte sich ein kleiner, junger Mensch, sehr hübsch von Angesicht, ihm gegenüber und schob lautlos eine der aufgestellten Figuren. Mechanisch zog nun auch Robespierre, und die Partie kam in Gang. Der junge Mann gewann die erste, Robespierre die zweite, verlor aber die dritte wieddr. Aergerlich sagte er: „Es ist genug! Aber um welchen Einsatz spielten wir denn?" — „Um den Kopf eines Mannes", erwiderte der Jüngling mit bebender Stimme, „ich habe ihn gewonnen, gib ihn mir schnell, sonst nimmt ihn der Henker morgen." Und indem er einen Freilassungsschein zugunsten des Grafen R. aus der Tasche zog, reichte er ihn seinem Partner. Entwaffnet von so viel Kühnheit, Unterzeichnete Robespierre, nicht ohne den muten „Bürger" nach seinem Namen zu fragen. „Saget lieber „Bürgerin". Ich bin die Braut deS Grafen N.'
Handel «nd Verkehr.
Stuttgart, 23. Juni. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlacht» Hof waren zugesührt: 32 Ochsen, 16 Bullen, 200 Iungbullen (unverkauft 30). 147 Iungrinder, «2 Kühe. 848 (45) Kälber. 788 (35) Schweine und 10 Schafe. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. 53—59 -letzter Markt SO 57), 2. 42—50 (4i-48), 3. 36 bis 40 (34-38), Bullen 1. 51—55 (50-51). 2. 45—49 (42-47). 3. 39—42 (36-40), Iungrinder I. 61—65 (60 - 82). 2. 51—59(49—57). 3. 39-48 (38 46), Kühe 1. 33-43 (unv.), 2 21-31 (unv.), 3. 14 bis 19 (14—18), Kälber I. 79 82 (82 -85), 73—78 (76—80), 3. 62 bis 70 (63-73), Schafe 8ltt 85 (unv.), Schweine 1. 78—79 (72-75).
2. 75-77 (70-73), 3. 74-77 (70-71). 4. 71—73 (66-68). Sauen — (66—68) Mark. Verlauf des Marktes: Mäßig belebt.
Ulm, 23 Juni. (Scklachtoiehmarkt.) Zugetrleben: 3 Ochsen, 14 Farren, 4 Kühe, 16 Rinder, 144 Kälber, 136 Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1.52—56, Farren 1. 44—46, 2. 38—42, Kühe 2. 28-32, 3. 18-26, Rinder 1. 52—56. 2. 46-50, Kälber 66-70, 2.60-64, Schweine 1.64-68,2.60-62MK. Markt- verlauf: In allen Gattungen langsam.
Pforzheim, 22. Juni. (Schlachtviehmarkt.) Austrieb: 31 Ochsen — darunter 24 aus Oesterreich — (unverkauft —), 10 Kühe, 20 Rinder, 9 Farren (1), 2 Kälber, 227 Schweine (17). Marktverlauf: Mäßig belebt. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. 59—62, Rinder 1. 60—63, Ochsen und Rinder
3. 48-52, Kühe 90—36, Farren 50-54, Schweine 76-60.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erheben.
Neueste Nachrichten.
Homberg, 22. Juni. Die seit der Ruhrbesetzung von den Fran- zosen besetzt gewesene Rheinbrücke bei Homberg gegenüber Oberhausen ist gestern geräumt worden. Lediglich ein Posten zur Bewachung der Munition ist zurückgeblieben.
Liebenwerda, 23. Juni. Der Kreistag hat es In geheimer Sitzung abgelehnt, die Verpflichtungen finanzieller Art anzuerkennen, die Land- rat Vogl und Kreissparkassendirektor Merres namens der Kreissparkaffe unter Nichtbeachtung der Sparkassensatzungcn eingegangen sind.
Berlin, 23. Juni. Julius Barmat wurde am Dienstag nach- mittag in der Wohnung Henri Barmats am Kursürstendamm 67 durch den Vorsitzenden des parlamentarischen Untersuchungsausschusses des preußischen Landtages weiter vernommen. Die Vernehmung drehte sich in der Hauptsache um eine Reihe von Aufzeichnungen unter der Bezeichnung „Geschäftsunkosten". So soll nach den Aussagen des Herrn Tannenzapf in den Büchern der Gesellschaft Amexima in Amsterdam unter jener Bezeichnung sich finden einmal eine Anzahl von Ausgaben für Liebesgabenpakete an verschiedene Personen und zweitens eine Summe für den Aufenthalt des Herrn Scheidemann in einem holländischen Bade, ebenso auch für andere Persönlichkeiten.
Brunsbüttelkoog, 23. Juni. Am Dienstag mittag stürzte der erst vor einiger Zeit gebaute große Kohlenbunkerkran der Kiel-Ka° nal-KohIengesellschaft ein. Der Einsturz ist darauf zurllckzuführen, daß die Laufbrücke nach vorne abglitt. Der Kran fiel vornüber auf einen davor liegendenden Dampfer. Der Kranführer, der sich auf der Lausbrllcke befand, ist tödlich verunglückt. Die ganze Last des umgestürzten Krans liegt auf dem Dampfer. Hilfsmaßnahmen wurden sofort eingeleitet.
Konstantinopel, 23. Juni. Scheich Abdullah, einer der Führer im Kurdenausstand, und drei Unterführer wurden vom Unabhängigen türkischen Gerichtshof zum Tode, weitere fünf Angeklagte zu Gefängnisstrafen von je 10 Jahren verurteilt. Das Urteil gegen Scheich Said wird in den nächsten Tagen gefällt.
Moskau, 23. Juni. Die vom deutschen Botschafter in Moskau zu Verteidigern im Kindermannprozeß gewählten Anwälte Murawjeff und Sommerfeld, die zuerst die Verteidigung übernommen hatten, haben sie setz nach Kenntnisnahme der Akten abgelehnt.
Der Ende der Deutsche« Landwirtschafts-Ausstellmrr.
Stuttgart, 23. Juni. Die 31. Wanderausstellung der DLG. ist heute abend 8 Uhr geschlossen worden. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft schreibt zum Abschluß der Ausstellung: Der allgemeine Verlauf der Ausstellung kann dank dem Entgegenkommen und der opferfreudigen Mitarbeit aller Stellen und Personen, die für den Aufbau und die Durchführung der Ausstellung in Betracht kamen, als günstig bezeichnet werden. Besondere Hervorhebung verdient die rege Mitarbeit der ländlichen Hausfrauen an der Ausstellung, und an den während der Wanderversammlung gepflogenen Beratungen. Wir dürfen mit Genugtuung hervorheben, daß die Ausstellung in allen ihren drei Tellen: Tieren, Erzeugnissen und Geräten, ihren Zweck, die deutsche Landwirtschaft zur Förderung der Technik anzuregen und auch dem Städter einen Einblick in die Produktionsverhältnisse der Landwirtschaft zu verschaffen, voll erfüllt hat. Sie gab ein fast vollständiges Bild von der Entwicklung und dem hohen Stand der deutschen Landwirtschaft und der ihr nahestehenden Industrie- und Handwerkszweige. Es muß besonders lobend erwähnt werden. Laß die Reichsbahn die schwierige Aufgabe der Massenbeförderung der Personen, Tiere und sonstigen Ausstellungsgütern bislang glänzend erfüllt hat und daß sich auch die übrigen Verkehrseinrichtungen der Stadt Stuttgart als durchaus leistungsfähig erwiesen haben. Dank der günstigen Witterung verspricht der Besuch die'Höhe der letzten Stuttgarter Ausstellung im Jahr 1906 mit etwa 230 000 Besuchern zu erreichen. Leider reicht dieser Besuch nicht aus, die Kosten der Ausstellung voll zu decken, sodaß die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft mit einem Abmangel von 100 OoO bis 150 000 Mark rechnet. Die Gesellschaft wird diesen Zuschuß gern tragen in der Ueberzeugung, Laß die Ausstellung in dem Heimatlande ihres Gründers, Max Eyth, ihren gemeinnützigen Zweck erfüllt und reiche Anregung zur Förderung der Landwirtschaft im ganzen Reiche gegeben hat. Die DLG. scheidet von Stuttgart mit herzlichem Dank für die allseitige Unterstützung und Förderung, die ihr Unternehmen im schönen Schwabenland erfahren hat, und hofft ein glückliches Wiedersehen in Stuttgart nach weiteren zwölf Jahren.
Die Veruntreuungen bei der Lagerhansgesellschast.
Stuttgart, 23. Juni. Heute morgen begann vor dem Großen Schöffengericht unter dem Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Tafel der auf drei bis vier Tage berechnete Prozeß gegen 21 Angeklagte, die als größere und kleinere Sünder bei den vor einigen Monaten aufgedeckten Unterschleifen im Städtischen Lagerhaus beteiligt waren. Die Hauptangeklagten sind der seit 30 Jahren als Verwalter im Lagerhaus beschäftigte 46jäh- rige Kaufmann SP. und der 65jährige A., der bei der Nah- rungsmittelversorgnng G. m. b. H., die ihre Vorräte im Lagerhaus in Verwahrung gab, als Lagerauffeher angestellt war. In den Jahren der rationierten Wirtschaft war dort eine Mischmaschine ausgestellt, in der durch Mischen verschiedener Mehlsorten das damals in den Bäckereien zur Verwendung kommende Brotmehl gewonnen wurde. Der beim Mischen entstehende Abfall, das „Stanbmehl", wurde von den beiden Han- in Hand arbeitenden Angestellten viel höher als den Tatsachen entsprechend in den Büchern geführt. Die so gewonnenen 200 bis 250 Doppelzentner Brotmehl fanden zum halben Tagespreis bei einigen hiesigen Bäckermeistern Abnahme, die sie wiederum mit beträchtlichem Gewinn weiterveräußerten. Hierbei mußte SP. sich gezwungenermaßen einer Urkundenvernichtung schuldig mach«, indem er die von den Empfängern des gestohlenen Meh-
les unterschriebenen Lieferscheine nicht den Akten beifügte, sondern bei Rückgabe durch den Spediteur zerriß. Als Zubringer dieser in den Jahren 1921—1925 durch falsche Buchung auf die Seite gebrachten Mehlmengen fungierten der Fuhrmann V. und der Chauffeur R., die bald diese Rolle vertauschten und selbst die Praxis ihrer Vorgesetzten aufnahmen, indem sie 30 Doppelzentner „MehlaLfall" verkauften. Außer den drei als Hehler ausgetretenen hiesigen Bäckermeistern steht noch der damalige Lagerhausdirektor Josef E. nebst Sohn und Tochter auf der Liste der Angeklagten. E. hatte mit den umfangreichen Schiebungen selbst nichts zu tun, kam aber durch die Denunziation des SP. ebenfalls auf die Anklagebank. Die Anklage legt ihm zur Last, er habe teilweise unter Beihilfe seiner Kinder allmählich in den Jahren 1920—1924 größere Mengen Holz, Torf und Briketts aus Len Vorräten des Lagerhauses nach seiner Wohnung schaffen lassen, um sie ohne Bezahlung für sich zu verbrauchen. Ferner soll er durch SP. den Erlös aus verkauftem Bodenmehl auf sein Privatgirokonto haben übertrage» lassen und sich bezüglich der Verwaltung der Portokasse kleinere Verstöße im Stil des „Portokassenkavaliers" erlaubt haben. Desselben Vergehens im größeren Moßstab wird seine Tochter bezichtigt, während der Sohn sich wegen Arkundenfälschung zu verantworten hat. Die große Zahl der Angeklagten, sowie die Zahl der Verteidiger und Zeugen hat eine Verlegung des Prozesses in den Schwurgerichtsraum erforderlich gemacht. Das Urteil dürfte nicht vor Freitag zu erwarten sein.
Empfänge beim Reichspräsidenten.
Berlin, 23. Juni. Reichspräsident von Hindenburg empfing heute in Gegenwart des Reichskanzlers und des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft den Vorstand des Deutschen Landwirtschaftsrates Präsident Dr. Brandes, die Vizepräsident Mittermaier und Steiger, sowie das geschästs- führende Mitglied Dr. Kutscher und nahm von ihnen die Glückwünsche des Deutschen Landwirtschaftsrates und einen Ueber- blick über die Lage der Landwirtschaft entgegen. Der Reichspräsident empfing ferner in Gegenwart des Reichsjustizministers die Vertreter der in der „Arbeitsgemeinschaft der Aufwertungs- organisation" zusammengeschlossenen Verbände, Oberlandesgerichtspräsident Best, Universitätsprofessor Dr. Großmann', Dr. Kreutz, die Vertreter der Verbände der Kriegsbeschädigten Riemer und Gaebler und Amtsgerichtsrat John trugen dem Reichspräsidenten die verschiedenen Fragen, die die Aufwertung betreffen, vor. Der Reichspräsident erwiderte, daß er in Verbindung mit der Reichsregierung die ihm vorgetragenen Wünsche einer eingehenden Prüfung unterziehen und beraten werde.
Aus Sem Aufwertungsausschutz.
Berlin, 23. Juni. Der Auswertungsausschuß des Reichstages setzte heute seine Beratungen über die Ablösung öffentlicher Anleihen bei 8 2 der Vorlage fort. Der Paragraph wurde unter Ablehnung Bestscher Anträge unverändert angenommen, ebenso Z 3. Z 4 (Umtausch der Anleihen in Ablösungsschuld) wird angenommen, nachdem Geheimrat Norden mitgeteilt hat, daß beabsichtigt sei, die Frist mit 6 Monaten zu bestimmen. Nach Z 5 der Vorlage sollen 2000 Mark Stammbetrag der Sparprämienanleihe von 1919 und je 1000 Mark Nennbetrag der übrigen Markanleihen in 50 Reichsmark Anleiheablösungsschuld umgetauscht werden. Der Kompromißvorschlag will statt 50 Mark 10 Mark bestimmen. Die Vorlage bestimmt ferner, daß ein Anspruch auf Ablösungsschuld nur besteht, soweit der zu gewährende Betrag mindestens 50 Reichsmark ausmacht. Dr. Leber (Soz.) befürwortet mit sozialen Gründen den Antrag seiner Partei mit 200 Mark für je 1000 Mark aufzuwerten und Len geringsten zu gewährenden Betrag auf 100 Mark festzusetzen. Ministerialdirektor v. Brandt führt aus, daß die leitende Idee der Regierung gewesen sei, für die Altbesitzer, die durch die Inflation zu Schaden gekommen, möglichst viel zu tun. Den Neubesitz vollkommen zu annullieren sei aber nicht ihre Absicht gewesen. Dr. Wunderlich (D.V.) hält es für unmöglich, einen Strich durch den Neubesitz zu machen. Die An- nulierung könne doch im Auslande beunruhigend wirken und auch im Jnlande hätten die Käufer noch immer an den Wert ihrer Papiere geglaubt. Dr. Bockius (Ztr.) hält überhaupt den Stichtag vom 1. Juli 1920 für die Unterscheidung zwischen Alt- und Neubesitz nicht für richtig. Es müsse eine mechanische Regulierung gefunden werden auch für den Neubesitz, vielleicht durch eine Aufwertung von 25 Prozent. Der Vorsitzende Abg. Dr. Philipp (Du.) stellt den Antrag, bei der Sparprämien- anleihe den aufzuwertenden Nennbetrag von 2000 auf 1500 Mark herabzusetzen mit der Aufwertung von 50 Mark. Geheimrat Norden erklärt namens der Reichsregierung, daß die Ausführung dieses Antrages zwar technisch schwierig sei, daß aber die Regierung bereit sei, dem Antrag zuzustimmen. In der Abstimmung wird zunächst der Antrag Philipp zugunsten der Sparprämienanleihe einstimmig angenommen. Die gleichlautenden Anträge der Abg. Best (Hosp, L. Volk.) und Keil (Soz.) auf eine Konvertierung von 200 Mark werden gegen die 12 Stimmen der Sozialdemokraten, der Kommunisten und des Abg. von Richthofen (Dem.) mit 14 Stimmen der übrigen Parteien abgelehnt. In der durch den Antrag Philipp veränderten Fassung wird der 8 5 der Regierungsvorlage mit 13 gegen 12 Stimmen angenommen. Darauf werden die Beratungen abgebrochen.
Berlin, 23. Juni. Da sich herausgestellt hat, daß die Aufwertung bis zum 1. Juli nicht durch alle drei Lesungen Hindurchzachringen ist, haben die hinter der Regierung stehenden Parteien den bereits angekündigten Initiativantrag eingebracht, der die dritte Steuernotverordnung bis zum 15. IM 1925, also um 15 Tage, verlängert. Bis dahin soll das Aufwertungsgesetz endgültig erledigt sein.
Die Wohnungsnot.
Berlin, 23. Juni. Im Wohnungs- und Siedlungsausschuß des Reichstages stellte Reichsarbeitsminister Dr. Brauns fest.
HoMrit in den Lüste«. Mr. Howard N. Potter, ein junger Flugschüler, heiratete kürzlich Fräulein Mac Barter in Höhe von 1000 Meter über Detroit im Flugzeug, während der trauende Priester in einem anderen Flugzeug zur gleichen Zeit aufstieg. In 1000 Meter Höhe angelangt, stellten beide Flugzeuge den Motor ab und begannen in gleicher Richtung, wenige Meter voneinander entfernt, im Gleitflug niederzugehen. Der Priester hielt seine Ansprache an das Brautpaar durch ein großes Mikrophon. Die übrige Hochzeitsgesellschaft sah der Zeremonie von unten zu.
Ei» Massenmörder. Bisher liegen der Polizei von Marseille 115 Anzeigen über während der ärztlichen Behandlung durch den verhafteten Arzt Dr. Bougrat verschwundene Patienten vor. In über 30 Fällen wurden Wertsachen der Verschwundenen in der Wohnung des Arztes vorgefunden. Die Pariser Montagszeitungen melden aus Marseille: Der verhaftete Arzt Bougrat hat ein teilweises Geständnis abgelegt. Er leugnet nach wie vor die ihm zur Last gelegten Morde, gibt aber die Beraubungen von Patienten zu. Laut „Petit Journal" sind insgesamt 43 Patienten des Arztes verschwunden. In den letzten zwei Monaten hatte Bougrat 93 Todesscheine ausgestellt. Die Ausgrabung sämtlicher Leichen dieser 93 Personen ist bereit» vom Gericht angcordnet worden.