aus Aushof wurde funden. Er scheint ein Schuh plötzlich »letzte starb kurze
lbstbestlmmungsrecht >b gefaßt, daß alle Gemeinde Tutenzcll wer als Hebamme ind nun die Wahl m, Fräulein Anna 24 Stimmen. Frau derats als gewählt, ning.) Das Dienst, ein Fuhrwerk von >efand, wurde von :m Herrn und einer rlockenden Verspre- Bemerken, sie solle chnte dies aber trotz >linge energisch ab. schleunigst davon.
ikes.
roßer schwäbischer Eduard MörH, e seine Pfarrstelle ach Mergentheim, dt. MörAe hatte ruh suchte er die b von Wermuts- Dichter kam auch nm. Zuerst wohn- use in der Mühl- !. das dem Haupt- diesem Hause trat des Hauptmanns iedlung in Stutt- le am Kathrinenden Dichter sein len Franziska ge- wsenamen Fanny diesem Jahre am adt a. Linde im einer verwitweten >, ist. Im Jahre na getauft wurde, deutlich zärtlicher sie. Am 8. Ge- ) Gedichtchen ins
einer Fanny von einem Töchterchen stchen:
;n
örike trübte, zog iergentheim. Hier r von 19 Jahren rf dem Friedhofe
verheiratete sich m mit dem Uhr- Söhne und eine V.B.
wenn Sie Ihren
Mlmlalelii,
Mellrhosei
nicht wahr? gengewebe zu
»schied damals em so gütigen ges Fräulein! : Schlacht will Erfolg nicht cht hörte, da de um ihn ge-
t der Bosheit ischen begreif-- Frau Kremb- rneigennützige Engelszungen
rng so düster, daß Margot iestalt schlang
s nicht so tra- diese Kremb- mögen? Mit lusend Herzen men Vergan-
Kein Lächevr ider, trotzigen iender, herber Pt die Lippen chlossen. Am ich.
äulein Lore!" ie der stumme Winkel vernommen. Sie Bergpartie?
> bin nie aus nal versuchen, , Sie Ern sinnig folgt.)
Baden.
Pforzheim, 3. Juni. Das schweizerische Justiz- und Polizeidepartement hat auf Vorschlag des Bad. Staatsministeriums dieser Tage an die drei süddeutschen Staaten Baden. Württemberg und Bayern eine Note gerichtet, in der weitere Erleichterungen im Grenz- verkehr vorgcschlagen werden. Württemberg soll sich zur Ausstellung einer Dauerbewilligung für den Nahreiseverkehr entschließen, damit die Srenzbevölkerung für den kleinen Grenzverkehr nicht einen Paß beschaffen muß. Neu hinzu kommt die Ausflugsdauerbewilligung ohne Photographie. Der Aufenthalt in der betreffenden Stadt wird ous drei Tage festgesetzt. Das Erfordernis des sechsmonatigen Wohnsitzes in der Grenzzone soll fallen gelaffen werden. An Personen, die sich als Kurgäste oder Besucher einige Zeit in der Grenzzone aufhalten, soll eine Ausflugsdauerbewilligung zu beliebigem Grenzüber- tritt sür die Dauer eines Monats ansgestellt werden.
Karlsruhe, 2. Juni. Das Schöffengericht verhandelte heute in mehrstündiger geheimer Sitzung gegen 5 Personen wegen Abtreibung und Beihilfe dazu. Der Fehltritt zweier Menschen hat über deren Familien großes Unglück gebracht. Angeklagt waren ein junges Mädchen, dessen Eltern, ein verheirateter Mann und eine weitere Person, die sich allerdings nur in geringerem Maße der Beihilfe schuldig machte. Das Urteil lautete auf Gefängnisstrafen von 7 Monaten gegen das Mädchen, 6 Monaten gegen den Verführer, auf je 2 Monaten gegen den Vater und Mutter der Angeklagten und 3 Wochen Gefängnis gegen den letzten Angeklagten.
Gernsbach, 29. Mai. Die Reichspostverwaltung hat den Auto- mobiloerkehr Gernsbach, der die regelmäßigen starkbenlltzten Fahrten Herrenalb—Gernsbach—Baden-Baden betreibt, angekauft und mit dem heutigen Tage den Betrieb übernommen. Damit sind sämtliche Baden-Baden berührende Kraftpostlinien in den Besitz des Reiches übergegangen. Auch mit der Kraftivagenunternehmung in Schömberg, welche die Verbindung mit Höfen und Liebenzell unterhält, waren seinerzeit Verhandlungen im Gange, die aber zu keinem Abschluß geführt haben. Ebenso besteht die Absicht, mit der Kraftwagenunternehmung Neuenbürg in Verhandlung zu treten.
Stockach. 3. Juni. Gestern ereignete sich hier ein schwerer Un- glücksfall. Als der letzte Zug von Radolfzell einsuhr, scheuten die Pferde eines Fuhrwerks und galoppierten in dem Augenblick über das Bahngleis, als der Zug heronkam. Das Fuhrwerk wurde vom Zuge ersaßt und vollständig zertrümmert. Der Fuhrmann Julius Baischer vom Lohnhof war sofort tot. Eines der Pferde wurde getötet. Der Zug erlitt eine erhebliche Verspätung. Der Bahnübergang hat an der Uebergangsstelle keine Schranken.
Vermischtes-
Auf der Spur eines Mordes? Die Mordkommission des Berliner Polizeipräsidiums wurde am Pfingstmontag nach dem Hause Parkstraße Nr. 4 in Südende gerufen. Dort war im zweiten Stock des Seitenflügels in der Wohnung des abgebauten 44 Jahre alten Telegraphensekretärs Schlüßler die stark verweste Leiche einer unbekannten Person, deren Geschlecht noch nicht festgestellt werden konnte, aufgefunden worden. Die Bewohner des ersten Stockes im Seitenflügel merkten am Montag vormittag zu ihrem Schrecken, daß zahlreiche Maden durch die Decke in ihre Wohnung krochen. Gleichzeitig verbreitete sich in dem Haus ein durchdringender Verwesungsgeruch. Der Hauswirt benachrichtigte die Polizei. Die von ihr entsandten Beamten verschafften sich Eintritt in die Wohnung. Ein entsetzlicher Geruch schlug ihnen entgegen. Im Baderaum der Zweizimmerwohnung fand man die nur mit Hemd und Bademantel bekleidete Leiche einer unbekannten Person, die sich in Weit vorgeschrittenem Verwesungszustand befand. Jetzt wurde die Mordkommission alarmiert. Es wurde festgestellt, daß die Wohnung die des abgebauten Telegraphensekretärs Schlüßler ist, dessen Frau und Tochter seit drei Wochen in Mölln bei Lauenburg weilen. Schlüßlers gegenwärtiger Aufenthalt ist unbekannt. Die Leiche lag vor der Badewanne. Die Aerzte konnten bei der oberflächlichen Untersuchung nicht feststellen, ob es sich um eine weibliche oder männliche Person handelt. Es ist nicht ausgeschloffen, daß man sich auf den Spuren eines Mordes befindet, jedoch auch nicht unwahrscheinlich, daß es sich um einen Unfall handelt.
Ein schweres Automobilunglück. Am Pfingstsamstog fuhr bei einem Bahnübergang der Linie Wangen-Dettingen ein Baseler Auto, das mit sieben Personen besetzt war, in den Schnellzug Olten—^Solothurn hinein. Der Chauffeur fuhr gegen die bereits niedergelassene Barriere und als der Bahnbeamte den Schlagbaum etwas in die Höhe hob, damit das Auto zurück- sahren könne, fuhr dieser vorwärts und direkt in den Zug hinein. Frau Beiler, Jakob Bierrer, sowie sein fünf Jahre altes Töchterchen, sämtliche aus Basel, wurden getötet. Die Mutter des Kindes liegt schwer veerletzt darnieder. Die drei weiteren männlichen Insassen konnten sich durch Abspringen retten. Das Auto ist vollständig zertrümmert.
Der kluge Richter. Der englische Richter Lord Bir-kenhead erzählt, daß er einmal einen Fall abzuurteilen hatte, bei dem ein Junge infolge eines Straßenbahnunfalles Schadenersatz verlangte. „Nun zeig uns mal, wie hoch du Len beschädigten Arm jetzt heben kannst?" fragte der Richter. Der Junge hob ihn bis zur Schulter. „Und nun zeige uns, wie hoch du ihn vor dem Unfall heben konntest?" Da hob der Knabe den Arm ganz hoch über den Kopf, und der Straßenbahngesellschaft war eine Rente gespart.
Handel und Verkehr,
. , Stuttgart, 3. Juni. Dem am Mittwoch abgehaltenen Schlacht viemnarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 40 Ochsen Iungbullen, 200 Iungrinder (unverkauft 20), 80 Kühe 775 (75) Kälber, 1757 l370) Schweine, 48 Schafe, 1 Ziege. Erlö< aus ie ein Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 53—61 (letzter Markt 52 bi- 60). 2 44—51 (44-50). 3. 40-43 (38-42), Bullen 1. 52-55 (5( 54), 2 45—49. (44—48). 3. 40-43 (38-42), Iungrinder 1. 6! bis 66 (61-65), 2. 50-58 (48 -58). 3. 40—48 (38-45), Kühe 1 A-A/unv.) 2. 22- 33 (21-32). 3. 14-20 (14-19), Kälber l. 8^ 2-76-81 (78—84), 3. 65—75 (unv.), Schafe 85 (85) Schweine I. 72-74 (76-78), 2. 70-71 (73-75), 3. 65-68 (-) Sauen 56—68 (60—70) Mk. Verlauf des Marktes: Bei Rindern Halbem und Schafen mäßig belebt, bei Schweinen langsam.
Waldsee. 3. Juni. (Pferdemarkt.) Zufuhr: 85 Pferde. Bezahl wurden für Arbeitspferde 600-1400 Mark. Der Handel war flau Schweinepreise. Gmünd: Milchschweine 38—45 Mk. - Lai. chingen: Milchschweine 30-40 Mk. - Reutlingen: Milchschweim R -42. Lauser 50-75 Mk. — Riedlingen: Milchschweine 28-35 Lauser 55—60 Mk. — Waldsee: Milchschweine 28—38 Mk. je da- Stuck.
Limburg, 3. Juni. Gegen den Massenmörder Angerstein ist nunmehr Anklage erhoben worden. Sie lautet auf vorsätzlichen Mord und Unterschlagung. Die Verhandlung findet voraussichtlich Ende dieses Monats in der dann beginnenden Schwurae- nchtsperiode statt.
Pirna, 3. Juni. Im benachbarten Doberzeft erschoß heute vor- nnttag bei einem-gestörten Diebstahl im dortigen Gasthof ein unbekannter Radfahrer den zur Festnahme herbeigerufenen 70 Jahre Men Etraßenwärter Keil. Der Mörder entkam auf seinem Rade.
Hannover, 3. Juni. Das Oberlandesgericht Celle hat nun die Wiederaufnahme des Verfahrens im Falle Hannappel beschlossen, in "iw Grans zum Tode verurteil worden war. Im Falle Swittig,
in dem Grans zum Tode verurteilt worden war, ivar schon früher eine Wiederaufnahme des Verfahrens angeordnet worden.
Berlin, 4. Juni. Gestern abend zwischen 8 und 9 Uhr drangen Einbrecher in das Gebäude der rumänischen Gesandschaft und entwendeten dort Wäsche und Bekleidungsstücke. Wertvolle Gegenstände wurden nicht gestohlen. Der Gesandte Nano weilte um diese Zeit mit seiner Familie im Speisesaal der Gesandtschaft. Der Kriminalpolizei ist es noch nicht gelungen, der Täter habhaft zu werden.
Berlin, 3. Juni. Der Reichspräsident richtete an den Grafen Po- sadowsky anläßlich seines 80. Geburtstages folgendes Telegramm: In herzlichem Gedenken sende ich Ew. Exzellenz meine aufrichtigsten Glückwünsche zum heutigen Tage. Möge Ihnen noch manches Jahr in gewohnter geistiger und körperlicher Frische beschicken sein! Reichspräsident von Hindenburg.
Stettin. 3. Juni. Nach dem Genuß von selbstgemachter Wurst erkrankte vor einigen Tagen die Familie eines Holzhüters aus Zar- nekow. Die fllnfköpfige Familie mußte ins Krankenhaus nach Star» gard verbracht weiden, wo zunächst die Mutter starb, dann der Vater und in der letzten Nacht auch noch eine Tochter. Die beiden übrigen Kinder der Familie schweben in Lebensgefahr.
Parts, 3. Juni. Nach einer Haoasmeldung aus Chicago sind infolge einer Hitzwelle 20 Personen umgekommen.
Deutscher Rnndflug.
Stuttgart, 3. Juni. Für den deutschen Rundflug, der morgen auf der dritten Schleife über Stuttgart kommt, sind von der Sportleitung Württemberg Ehrenpreise für besondere Leistungen auf diese Schleife ausgesetzt. Der Ehrenpreis des Staatspräsidenten, bestehend aus einem vollständigen silbernen Kaffeeservice im Wert von 1500 Mark wird demjenigen Piloten zuerkannt, der die längste Gesamtflugdauer während des ganzen Rundfluges aufweisen kann. Der Ehrenpreis der Stadt Stuttgart, eine große handgeschlagene silbervergoldete Fruchtschale mit Tieremblemen im Wert von 2000 Mark wird demjenigen Flugzeugführe zuerkannt, der die fünftbeste Gesamtleistung in der Gruppe L erreicht. Daneben stehen 14 weitere Ehrenpreise zur Verfügung, die für besondere Leistung auf der dritten Schleife ausgesetzt sind. Der Bruckmannpreis für ein in Württemberg hergestelltes Flugzeug, das zuerst in Böblingen landet, der Boschpreis für die erste Landung der Gruppe H., der Contessapreis für die erste Landung, der Gruppe 8, der Preis der Firma Kühn-Gmünd für die erste Landung der Gruppe L in Böblingen. Der Daimlerpreis für die beste Leistung auf der dritten Schleife, der Fuchspreis für die beste Motorenleistung der Gruppe des schwächsten deutschen Miotors, der MautePreis sür die beste Ziellandung, der Preis der Firma Leicht-Vaihin- gen für die beste Beobachterleistung auf der dritten Schleife. Ferner stehen die Preise der Firmen Binder-Gmünd, W.M.F.- Geislingen und Voit-Heidenheim, sowie die Geldbeträge der Firma Trefz <L Söhne und Kübler dem Preisgericht für besondere Leistungen auf der dritten Schleife zur ePrfügung. Außerdem haben die Firmen Gminder-Reutlingen und der Südd. Spinnweberverband Stoff für die Markierung der Zielquerlinie zur Verfügung gestellt. Der Flugplatz Böblingen ist für den Empfang der Flugzeuge fertig gerichtet. Der ganze Flugplatz wird durch die grüne Polizei abgesperrt.
Stuttgarter Räuber von dem Karlsruher Schöffengericht.
Karlsruhe, 3. Juni. Vor dem hiesigen Schöffengericht wurde ein umfangreicher Betrugsprozeß verhandelt. Am 17. September 1924 wurden von zwei Burschen anfangs der zwanziger Jahre einem 15jährigen Lehrling 5000 Mark abgenommen, die er im Auftrag seiner Firma eben vom Postscheckamt abgehoben hatte. Er wurde von den beiden Männern, die eine Art Dienstmütze trugen, eine kurze Wegstrecke verfolgt. Dann stellten diese ihn, zeigten gefälschte Ausweise vor und erklärten, sein Scheck sei nicht in Ordnung gewesen. Der Ahnungslose ließ sich bestimmen die obengenannte Summe auszuhändigen. Den umfangreichen Nachforschungen der Karlsruher Kriminalpolizei gelang es bald, die nach Stuttgart führende Spur zu finden und dort das Nest einer siebenköpfigen Diebesbande auszuheben, die sich heute zu verantworten hatte. Das Urteil lautete gegen Ernst Haas und Chr. Pfeifer je 2 Jahre Gefängnis, Emil Mutz 1 Jahr 10 Monate Gefängnis. Den 3 Angeklagten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre abgesprochen. Ferner erhielten die übrigen Angeklagten Gefängnisstrafen von 1 Jahr 4 Monaten bis zu 1 Jahr Gefängnis.
Opfer der Eifersucht eines französischen Kolonialsoldaten.
Kaiserslautern, 3. Juni. In der Frühe des 29. Mai wurde, wie gemeldet, in' der Nähe der Kaserne die 23jährige Fabrikarbeiterin Amanda Theisinger aus Kaiserslautern erschossen aufgefunden. Als der Tat verdächtig, wurde der französische Kolonialsoldat Delcasseme festgenommen, der nunmehr laut „Pfälzischem Volksboten" vor der zuständigen Besatzungsbehörde ein umfqngreiches Geständnis abgelegt hat. Der Grund der Tat ist Eifersucht. Delcasseme hat mit der Getöteten ein Liebesverhältnis unterhalten, das diese abzubrechen beabsichtigte.
Evangelisch-sozialer Kongreß.
Halle a. S., 4. Juni. Die 32. Tagung des Evangelischsozialen Kongresses, an der zahlreiche Vertreter von Behörden und Ministerien, sowie auch Gäste aus dem Ausland, u. a. der Schweiz, Finnland und Amerika, teilnahmen, wurde vorgestern abend mit einem Gottesdienst und einem Volksabend eingeleitet. Gestern vormittag begannen die eigentlichen Verhandlungen mit einem Vortrag des Staatspräsidenten Dr. Hellpach über „Die seelischen Wirkungen der Mechanisierung und Rationalisierung der Jndustriearbeit". Am Abend sprach Frl. v. Giercke über „Die Arbeitsdienstpflicht der weiblichen Jugend". In einer dazu gefaßten Entschließung heißt es: Der Evangelisch-soziale Kongreß erachtet eine bessere Ausbildung der weiblichen Jugend zum Hausfrauen- und Mutterberus als eine lebenswichtige Aufgabe des Staats. Er stellt fest, daß die Durchführung der obli- gatorisch-hauswirtschaftlichen Äollberufsschule für alle 14jähri- gen aus der Schule entlassenen Mädchen der beste Weg zur Erreichung dieses Zieles ist. Mit einem Vortrag von Prof. Abderhalden über bevölkerungspolitische Probleme der Gegenwart finden die Verhandlungen des Kongreffes heute ihren Abschluß.
Die „deutschen Spione" Abd el Keims.
Berlin, 3. Juni. Von einem Teilnehmer an der Fahrt des Llohddampfers „Jork" nach Spanien und Portugal wird dem „Berliner Tageblatt" geschrieben: „Der Jntransigeant" berichtet, daß 540 deutsche Touristen sich nach Marokko eingeschifft hätten, um sich Abd el Krim als Nachrichtentruppe zur Beifügung zu stellen. Er meint damit eine Erholungsreise für deutsche Geistesarbeiter, die von Bremen nach Spanien, Portugal und den atlantischen Inseln führte und in deren Programm auch eine Landung in Ceuta und Besichtigung von Tetuan vorgesehen war. Diese Fahrt, die auf dem Dampfer „Jork" des Norddeutschen Lloyd gemacht wurde, hatte den Zweck, deutschen Geistesarbeitern eine billige Reise nach Gegenden zu bieten, die unter heutigen Verhältnissen nur unter Aufwendung ganz bedeutender Mittel erreichbar sind. An Bord der „Dort" befanden sich zumeist Akademiker, Künstler und Gelehrte, die sich viel mit Kunst und Wissenschaft, nicht aber mit Politik befassen. Ein
großer Teil dieser Touristen wäre» Frauen und Kinder. Wie schon gesagt, war ein Besuch in Spanisch-Maroüo beabsichtigt. Die Verhandlungen mit der Eisenbahn sür die Fahrt näh Ceuta und Tetuan wurden aber abgebrochen, da die Reiseleitung eine Fahrt in ein Kriegsgebiet nicht verantworten wollte. Diese harmlosen 540 Geistesarbeiter sieht der jntransigeant" für Abd el Krims Nachrichtentruppe an."
Zusammenstoß zwischen Automobil und Hirsch.
Berlin^ 3. Juni. Heute Nacht kam es der Z." zufolge auf der Landstraße zwischen Strelitz und Fürstenberg in Mecklenburg durch eine seltsame Ursache zu einem schweren Autounglück. Das Automobil des Berliner Kaufmanns Breslauer, in dem sich dieser mit seiner Gattin befand, fuhr mit großer Geschwindigkeit die Straße entlang, als der Chauffeur plötzlich mitten auf der Straße einen großen Hirsch bemerkte. Das Tier wurde anscheinend durch das Scheinwerferlicht geblendet und rührte sich nicht von der Stelle. Da der Chauffeur nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte, kam es zu einem Zusammenstoß zwischen dem Auto und dem Hirsch, der dabei gttötet wurde. Das Automobil knickte einen Baum um und wurde in den Chausseegraben geschleudert. Der Chauffeur war sofort tot. Breslauer und seine Gattin, die mit Quetschungen davonkamen, wurden nach dem Sanatorium Fürstenberg verbracht. Ihr Zustand ist nicht lebensgefährlich.
Zur Aufwertmigsfrage von Pfandbriefen.
Berlin, 3. Juni. Infolge einer von mehreren hiesigen Zeitungen veröffentlichten Notiz, daß in der Aufwertungskommission Anträge von den Regierungsparteien gestellt worden sind, auch bei Pfandbriefen einen Unterschied zwischen altem und neuem Besitz eintreten zu lassen, hat der Börsenvorstand beschlossen. bis zur Klärung dieser Angelegenheit die amtliche Notiz der Vorkriegsvfandbriefe von Landsmannschaften und Hypothekenbanken zu streichen. Der Börsenvorstand erinnert an die einmütigen Ausführungen der Sachverständigen, welche eine Unterscheidung bei der Aufwertung der Reichs- usw. -Anleihen in altem und neuem Besitz für völlig unmöglich und überaus schädlich hielten und kann nur wiederholen, daß dies bei den Pfandbriefen in noch bedeutend höherem Maße der Fall ist. Cr ersucht mit aller Entschiedenheit die Regierung, sowie den .Reichstag, auf derartige utopistische Anträge nicht einzugehen, 'welche das Vertrauen zu künftigen Emissionen deutscher Jnha- berpapiere untergraben. Zu erwähnen ist noch, daß bereits vor dem Äekanntwerden dieser neuen Anträge aus dem Anslande, besonders aber aus Amerika, Briefe an den Börsenvorstand gelangt sind, die mit Rücksicht auf die Plazierung zukünftiger Anleihen vor derartigen Unterscheidungen ausdrücklich warnen.
Streichung der BorkriegspfandbriefnotieruiMN auch an der Frankfurter Börse.
Frankfurt a. M. 3. Juni. Entsprechend dem Vorgehen der Berliner Börse hat sich auch der Vorstand der Frankfurter Effektenbörse veranlaßt gesehen, die Streichung der Notierungen von sog. Vorkriegspfandbriefen bis auf weiteres zu verfügen
Das Ausland und die neuen Zollsätze.
Berlin, 3. Juni. Wie nicht anders zu erwarten war, mehren sich auch im Ausland die Stimmen gegen den deutschen Zolltarif. Wie in der ausländischen Presse aus dort wichtigen Gründen verschiedentlich heftig Sturm gegen einzelne Zollsätze gelaufen worden ist, sind nun auch auch verschiedene ausländische Wirtschaftsverbände vorstellig geworden. Auf deutscher Seite besteht natürlich keine Abneigung gegen eine Herabsetzung dieser Sätze. Das geht ja schon daraus hervor, La es sich keineswegs um absolute Zollsätze, sondern um Verhandlungszölle handelt. Das Ausland hat sich aber in den letzten Jahren mit so hohen Zollmauern umgeben, daß es in unserem eigenen Interesse liegt, wenn wir uns gegen die Erschwerung der deutschen Ausfuhr mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln wehren. Sofern aus einer Herabsetzung der Zollsätze unsere Wirtschaft Vorteile zu ziehen im Stande ist, wird sich auch kein Mensch in Deutschland derartigen ausländischen Vorstellungen verschließen wollen. Wenn aber gewisse Staaten wie z. B. Amerika eine besonders heftige Kritik üben, dann muß demgegenüber doch darauf aufmerksam gemacht werden, daß gerade die Vereinigten Staaten auf dem Gebiete des Hochschutzzolles alles bisher dagewesene in den letzten Jahren übertroffen haben und Zölle in ihren Tarifen führen, die einfach nicht zu durchbrechen sind. Haben die Bereinigten Staaten oder hat daS Ausland überhaupt ein Interesse daran, seine Erzeugnisse auf dem deutschen Markt abzusetzen, dann ist es nur recht und billig, wenn auch von unserer Seite Herabsetzungen der ausländischen Zölle verlangt werden, damit auch wir unsere Erzeugnisse auf den Auslandsmärkten unterbringen können.
Nordpol-Annexion durch Kanada?
Berlin, 3. Juni. Nach einer Blättermeldung aus Newyork wurde gestern im kanadischen Unterhaus ein Antrag der Regierung angenommen, der auf eine Annektion des Nordpols durch Kanada hinausläuft. Der kanadische Innenminister Stewart erklärte zu dem Antrag, daß Kanada das Land bis zum Nordpol für sich beanspruche, gleichgültig ob es bereits entdeckt sei oder nicht. Der Gesetzentwurf ermächtigt die kanadische Regierung, von den Entdeckungsreisenden zu verlangen, daß sie vor Antritt ihrer Fahrten sich Lizenzen von der kanadischen Regierung einholen. Stewart nahm dabei ausdrücklich Bezug auf Amundsen und die demnächst startende amerikanische Mac- Milland-Expedition.
Schweres Autounglück im Altvatergebirge.
Breslau, 3. Juni. Das Abendblatt der „Schlesischen Zeitung" meldet: Am Montag nachmittag überschlug sich auf der Gabelstraße, die von Karlsbrunn—Würbentel über den Paß des Altvaters nach FreiwalLau führt, ein Automobil aus Ra- tibor bei der letzten steilen Kurve infolge Plötzlichen starken Bremsens. Die Insassen wurden mit starker Gewalt gegen ein eisernes Geländer geschleudert. Das Ehepaar Keller war sofort tot. Die Frau eines Apothekers aus Ratibor wurde noch lebend, aber mit einem schweren Schädelbruch ins Frauwaldauer Krankenhaus eingeliefert, wo sie nach kurzer Zeit verstarb. Die beiden mitfahrenden Töchter des Ehepaars, etwa elfjährig, erlitten schwere Kopfverletzungen und wurden gleichfalls ins Krankenhaus übergeführt.
Ein schweizerisches Aufwertungsurteil über ein Markdarlehe«.
Lausanne, 4. Juni. Das schweizerische Bundesgericht entschied, daß ein im November 1918 der Ä.-G. Brunn in Zürich auf fünf Jahre gewährtes Markdarlehen heute nicht in völlig . entwerteter Papiermarkwährung zurückgezahlt werden darf, sondern daß der Gläubiger die Aufwertung seiner Forderung verlangen könne entsprechend der deutschen Währungs- und Aufwertungsgesetzgebung.
a«f den 1 V siich erscheinenden „Enztäler" werden fortwährend v»u allen Haftanstalten, Agenturen und unseren Austrägern «ttgeaengenommen.