Heilmittel M, 7654.— — 6P6 Prozent, 4. Krankenhauskostr» M 15158.— — 12^7 Proz., 5. Krankengeld und Hausgeld M. 38 666.— — 32,09 Proz., 6. Wochenhilfe M. 4280.— — 3^6 Proz., 7. Sterbegeld M. 582— — 0,48 Proz., 8. Fürsorge für Genesende M. 2100.— — 1,75 Proz., 9. Verwaltungskosten, persönliche M. 9948.— — 8Z5 Proz., 10. Verwaltungskosten, sächliche M. 2192.— — 1,81 Proz., 11. Gebäude und Inventar M. 566— — 0,47 Proz., 12. Sonstiges M. 1517 — — IM Proz. der Ausgaben, zus. M. 120500.— — 100,00 Prozent. Von den Ausgaben entfallen für Zwecke der Versicherten 88,19 Prozent, für Zwecke der Verwaltung 10,06 Prozent und auf das Gebäude, Inventar und Sonstiges 1,75 Prozent.
Neuenbürg, 11. Mai. Hie gestrige Ausstellung der Gesellenstücke im Zeichensaal des Schulhauses hatte sich eines recht regen Besuches zu erfreuen, er zeigte für das wachsende Interesse, das diesen Veranstaltungen seitens des Publikums entgegengebracht wird. Die Ausstellung war von 54 Ausstellern beschickt, vertreten waren Sattler und Tapeziere, Wagner, Küfer, Zimmerleute, Schreiner, Maler, welch letztere besonders vielseitig ausstellten, Flaschner, Schlosser, Mechaniker, Schmiede, Schneider und Schuhmacher. Die Ausstellung bot ein reichhaltiges Bild emsigen Gewerbefleißes und ist gleich ehrend für die angehenden jungen Handwerker wie die Lehrmeister. Nicht zuletzt sei auch der eifrigen und umfassenden Tätigkeit des Vorstandes der Gewerbeschule, Dipl.-Jng. Reile, anerkennend gedacht, der mit viel Hingabe und Fleiß die jungen Leute vorwärts zu bringen sucht, damit sie dereinst Len an sie im Leben gestellten Anforderungen gewachsen sind. Der Gesamteindruck darf als ein guter bezeichnet werden, man hatte das Empfinden, daß der Wert der Gesellenprüfungen in den Augen der Meister gewinnt und daß sich die Lehrmeister bei der Ausbildung der jungen Leute sehr viel Mühe gaben. Zu wünschen wäre noch eine gewisse Einheitlichkeit im Umfange der Ausstellung, um damit einen schärferen Vergleich zwischen den Arbeiten anstellen »Md ein abwägenderes Urteil fällen zu können. Für besonders gute Arbeiten konnten Preise verteilt werden an Fritz Stengele, Metzger, bei Ferd. Stengele, Neuenbürg, Karl Schwarz topf, Metzger, bei Otto Berweck, Conweiler; Wilhelm Hecker, Zimmermann, bei Friedrich Hecker, Loffenau; Fritz Schlüter,. Zimmermann, bei Karl Schlüter, Wildbad; Fritz Barth, Zimmermann, bei Franz Barth, Calmbach; Anton Krämer, Sattler, bei Hermann Krämer, Höfen; Hermann Wessinger, Sattler, bei Otto Vester, Birkenfeld; Gustav Roth, Wagner, bei Ernst Höll, Arnbach; Gustav Frey, Wagner, bei Heinr. Weimar, Höfen; Otto Schau de, Küfer, bei Georg Schande, Neuenbürg; Friedrich Drollinger, Küfer, bei Paul Faaß, Birkenfeld; Willi Ackermann, Maler, bei Friedrich Ackermann, Höfen; Karl Haug, Maler, bei Christoph Hang, Calmbach; Alfons Schwemmte, Schneider, bei Karl Stieringer, Neuenbürg; Max Zibold, Schlosser, bei Wilhelm Zibold, Herrenalb; Johann Steeb, Schlosser, bei Hermann Seyfried, Calmbach: Willi Heidt, Mechaniker u. Karl Eitel, Mechaniker je bei Fa. A. Gauthier, Calmbach.
Neuenbürg, 11. Mai. (Die Eisheiligen.) Die Tatsache, daß im Mai noch immer Kälterückschläge und Nachtfröste auftreten können, hat den Volksglauben veranlaßt, gewisse Tage des Monats, namentlich Len 11. (Mamertus), den 12. Pankratius), den 13. (Servatius) und den 14. (Bonifatius) als gestrenge Herren oder Eisheilige zu benennen. In manchen Gegenden zählt noch die „kalte Sophie" dazu, deren Tag der 15. Mai ist. Im allgemeinen Pflogen die Eisheiligen nicht gerade Pünktlich einzutreten, manchmal sind die Kälterückschläge etwas vor, manchmal aber auch nach den in den Bauernregeln angegebenen Terminen. Man kann sagen, daß die Zeit bis zum Urbanstag, dem 25. Mai, immer noch nicht gesichert ist gegen die für die Vegetation schädlichen Nachtfröste. Vor 100 Jahren herrschte in der zweiten Hälfte des Mai fast 14 Tage hindurch eine kalte Witterung. Am 27. wurden die Schwarzwaldberge bis auf ihre Sohle mit Schnee bedeckt und während des Nachmittags fielen sogar in der' Rheinebene und in Freiburg Schneeflocken; am 29. gab es einen starken Reifen. Diese Kälterückschläge lassen sich durch nördliche und nordwestliche Winde erklären, die in dieser Jahreszeit im nördlichen Teil des Atlantischen Ozeans besonders kalt auftreten, weil sie von den Küsten Grönlands und Labradors Herkommen, an denen die im Polargebiet durch die Frühlingssonne und -die Aprilstürme losgelösten Eismassen eine weit nach Süden gehende, starke Abkühlung Hervorrufen.
(Wetterbericht.) Süddeutschland liegt im Bereich des Ausläufers einer allerdings schwachen Depression über Großbritannien. Unter diefen Umständen ist für Diensiag und Mittwoch zeitweise bedecktes, aber nur zu vereinzelten Störungen geneigtes Wetter zu erwarten.
Württemberg,
Matten LA. Freudenstadt, 9. Mai. (Die Isolierzange zum Zahnziehen.) Der mit Teigwaren handelnde B. von Leinstetten ist als sparsamer Mann bekannt. Doch, als ihn auf seiner Geschäftsreise das Zahnweh plagte und er sich gerade in der Nähe des Gasthauses zum Schwanen hier befand, glaubte er sich dadurch Linderung verschaffen zu können, wenn er sich einen genehmigte. Kurz entschlossen ging er nun in „Die Schwane" und bestellte sich ein Glas Bier und einen Schnaps. Die beiden Elektromonteure Sch. und E. befanden sich auch in der Gaststube und fragten den B. warum er so traurig sei. Dieser erwiderte, er habe Zahnschmerzen, doch fehle ihm das Geld, uw in dem benachbarten Freudenstadt einen Zahnarzt aufzusuchen. Sch. und E. erklärten nun dem B. kurz entschlossen, sie seien durchreisende Zahnärzte und sie könnten ihm den schmerzenden Zahn ausziehen- B. wollte die Sache anfangs nicht recht glauben. Auf vieles Zureden gab er sich- aber doch in die Behandlung der beiden Elektromonteurs, die mit ihrer Isolierzange den schmerzenden Zahn das erstemal abrissen, worauf B. erklärte, daß es noch nicht besser sei. Zum zweitenmal brachten sie jedoch die Stumpen mit vieler Mühe und großen Schmerzen seitens des B. heraus und das Zahnweh war weg. Vor lauter Freude bezahlte nun B. den beiden Zahnärzten ein Glas Bier und es wurde verabredet, dem B. in drei Tagen nochmals einen kranken Zahn zu ziehen. B. soll jedoch die beiden Zahnärzte nicht mehr angetroffen haben,
Stuttgart. 8. Mai. Ab 10. Mai» verkehrt Sonn- und Feiertags regelmäßig mit durchlaufenden Wagen 2., 3. und 4. Klasse: Zug 66: Stuttgart Hbf. ab 5.25 vorm., Pforzheim an 6.55, Wildbad an 7.46; zurück Zug 67: Wildbnd ab 6.30 nachm., Pforzheim ab 7.07, Stuttgart Hbf. au 8.36 nachmittags.
Stuttgart, 10. M«i. iEntlassungen bei den Banken.) Bei den hiesigen Banken sind auf l. Juli wieder zahlreiche Kündigungen des Personals erfolgt. Betroffen werden davon auch verheiratete Beamte mittleren Alters. Bei einer Großbank beträgt die Zahl der Kündigungen etwa 100.
Stuttgart, 9. Mai. (Sonderzüge mit Fahrpreisermäßigung.) Der Verkehrsverband Württemberg-Hohenzollern schreibt: Um auch den Besuch solcher landschaftlich schöner Gegenden zu ermöglichen, die sich mit den fahrplanmäßigen Zügen an einem Tag hin und zurück nicht oder nur schwer erreichen lassen, beabsichtigt die Reichsbahndirektion versuchsweise an Sonntagen Verwaltungssonderzüge zum Preis der Sonntagsrückfahrkarten (33 ss Prozent Ermäßigung) auf größere Entfernungen auszuführen. Voraussetzung ist. Laß sie von den beteiligten Verkehrs-, Gebirgs- und Wanüervereinen und sonstigen Orga- s nisationen oder Körperschaften dabei durch geeignete Werbung, s allenfalls durch Fahrkartenverkauf unterstützt wird. Die Reichs- ! bahndirektion ist bereit, den Organisationen, die den Werbe- ! dienst oder Fahrkartenverkauf übernehmen, als Entgelt für die ! Mühewaltung für je 100 abgegebene Fahrkarten eine Karte ! ohne Preisberechnung zu überlassen. Da von Stuttgart aus ! nach dem Schwarzwald, der Schwäbischen Wb, dem Bodensee, ! dem Badischen Neckartal und Odenwald im Sommer 1925 sehr ' gute Zugverbindungen bestehen, dürste in der Hauptsache nur ^ die Bedienung des Ausflugsverkehrs mittlerer Städte in Be- - tracht kommen.
j Echterdingen, 8. Mai. Heute nachmittag begegnete das ! vollbesetzte, von Tübingen kommende Postauto zwischen Stei- ! nenbronn und Echtcrdingen einem Personenauto, das nicht gc- i nirgend auswich. Das Postauto war dadurch genötigt, sich dem j Straßenrand zu stark zu nähern. Dabei stürzte es um. Archi- > tekt Zweigle aus Echterdingen, der neben dem Chauffeur des Postautos saß, wurde beim Umstürzen schwer verletzt. Das ! Privatauto, das einem belgischen Baron gehört, hielt sofort an « und sein Besitzer rührte den Verunglückten einem Echterdinger l Arzt zu, der die Weiterbeförderung des Schwerverletzten in das j Aiarienhospital nach Stuttgart veranlaßte. Die übrigen Insassen des Postautos kamen mit dem Schrecken davon. Eine ge- ! sichtliche Untersuchung ist eingeleitet.
! Betzingen, O.-A Reutlingen, 10. Mai. (Glück im Schwelnestall.) j Das Mutterschwein eines hiesigen Landwirts warf 20 junge Ferkel, ! die alle am Leben waren. Das vorletztemal Hai das Schwein 15 -Junge zur Welt gebracht.
! Tübingen, 10. Mai. (Wilderer.) In dem Jagdgebiet des Be- j sitzers des Lichtspielhauses auf Markung Pfäffingen wurde ein Exem- j plar von einer Hirschkuh durch einen Wilderer ongefchossen. Das Tier brach zusammen und mußte durch Leute von Pfäffingen bis zum Eintreffen des Iaqdberechtigten gestochen werden. Die Kuh hatte ein ausgewachsenes Hirschkalb in sich.
Weilheim, OA. Tübingen, 10. Mai. (Büberei.) Kürzlich fuhr ein Tübinger Arzt mit seinem Personenwagen bei Dunkelheit von
Hirschau nach Tübingen. Bei der Weilheimer Brücke sah der Autolenker, daß 5—6 Baumstützen und Reisigbüschel über den Weg geleg« waren. Er hielt sofort und konnte die Hindernisse entfernen, sodatz ein Unfall vermieden wurde. Es ist einem Landjägerbeamten gelungen, die Täter zu ermitteln.
Trosstngen, 9. Mai. (Geständig.) Der am 11. April an- Amtsgericht Tuttlingen eiihgelieferte junge Bursche namens Rosenfelder von hier, der unter dem Verdacht stand,, die beiden Brandfälle bei Christian Birk und bei Schlossermeister Koch vorsätzlich verursacht zu haben, hat nunmehr seine Tat eingestanden.
Ulm, 9. Mai. (Aus dem Polizeibericht.) Der Raubllberfall aus einen Bankboten hier hat sich noch völliger Aufklärung als ein von langer Hand sorgsam vorbereitetes Verbrechen herausgestellt. Der geistige Urheber des verwegenen Ueberfalles ist der mehrfach vorbestrafte hier wohnhafte Kaufmann Eugen Iaudas, der sich zur Ausführung der Tat die Mithilfe zweier ebenfalls vorbestrafter Männer sicherte, die vollständig unter seinem Einfluß standen und die Iaudas so zu lenken wußte, daß keiner die Rolle des andern kenne» lernte. Der Anschlag mißlang nur infolge der Standhaftigkeit des Bankbolen, der trotz der Wehrlosmachung durch den Psefferwurf den Kampfinit dem Verbrecher aufnahm Die gerichtliche Untersuchung schwebt
Gmünd, 9 Mai. (Eingeklemmt.) Im Hosplag des Konsumvereinsgebäudes in der Bocksgaffe wurde der 57 jährige Lagerarbeiter Franz Klotzbücher zwischen einem Kraftwagen und der Hausmauer eingeklemmt und dabei so schwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit verschied.
Baden.
Pforzheim, 9. Mai. Der Haushaltsplan der Stadt für daS Rechnungsjahr 1925 wurde in der Stadtratssitzung in Ausgabe« mit 12 058 800 Mark, in Einnahmen ohne Gemeindesteuer mit 10 217 000 Mark und mit einem durch Gemeindesteuer zu deckenden Fehlbetrag von 1840 900 Mark festgestellt. Die Gemeindesteuer wurde vorläufig auf 46 Pfennig aus je 100 Mark Steuerwert des Liegenschasts- und Betriebsvermögens nach dem Stand von 1924 festgesetzt.
Freiburg, 6. Mai. Einen Einbruch unter ganz ungewöhnlichen Umständen unternahm ein hiesiger Kupferschmied bei seiner ehemaligen Braut, die bei ihren Eltern in der Zähringerstraße wohnt. Das Paar hatte in Vorbereitung zur Gründung eines eigxn-en Hausstandes Zimmereinrichtungsgegenstände, darunter auch eine Nähmaschine auf Ratenzahlungen gekauft. Die in, Zimmer der Braut untergebrachte Maschine blieb auch dort stehen, als sich das Paar entzweite und die Verlobung in die Brüche ging. Die Exbraut wähnte sich als unbestrittene Eigentümerin der Nähmaschine, da diese ihrer Meinung nach völlig bezahlt war. Sie wußte eben nichts davon, daß ihr ehemaliger Bräutigam die ausbedungenen Ratenzahlungen nicht voll geleistet, sondern jeden Monat zehn Mkark als Taschengeld zurückbehalten hatte- So blieb eine Restschuld von 80 Mark, auf deren Bezahlung der Maschinenhändler am Schluß des Jahres bei dein als Käufer eingetragenen Kupferschmied drängte. Da kam diesem ein rettender Gedanke; er öffnete in Abwesenheit seiner einstigen Braut ihr Zimmer gewaltsam und führte die Maschine weg. Er verkaufte dieselbe an seine Hauswirtin, bei der er tief in der Kreide steckte und bezahlte mit dem llebererlös die 80 Mark. In den Verlust der Maschine wird sich die ehemalige Braut jedenfalls fügen müssen, denn zivilrechtlich war ihr als Käufer Vorgemevkter Bräutigam Eigentümer der Maschine. Der Fall hatte ein Nachspiel vor dem Einzelrichter des Amtsgerichts, vor dem der Herr Bräutigam wegen Einbruchsdiebstahls, Hausfriedensbruchs und einfachen Diebstahls angeklagt war, da er bei Entführung der Nähmaschine aus dem Zimmer seiner Braut auch einen Geldbetrag von 15 Mark hatte mitgehen heißen. Nach Sachlage wurde der Angeklagte von der Beschuldigung des Einbruchs freigesprochen, dagegen wegen Hausfriedensbruchs zur Geldstrafe von 100 Mark und wegen einfachen Diebstahls anstelle einer verwirkten Freiheitsstrafe ebenfalls zur Geldstrafe von 100 Mark verurteilt, der mit der erstgenannten Strafe 'durch eine vierwöchige Untersuchungshaft für verbüßt'angesehen wurde.
Eppingen, 9. Mai. Hier sind die beiden Besitzer der Schuhfabrik von Joachim Linn in Reihen, die vor etwa 14 Tagen niederbrannte, unter dem Verdacht, das Anwesen in Brand gesteckt zu haben, in Untersuchungshaft genommen worden. Sie hatten kurz vorher die Versicherungssumme stark erhöhen lasse« und dadurch den Verdacht auf Brandstiftung erregt.
Dillingen, 9. Mai. Gestern vormittag zwischen 7 und 8 Uhr wurde im Bett ihres Schlafzimmers in der Wohnung in der Waldstraße die etwa 52 Jahre alte Ehefrau Leovoldine Riukmald, geborene Kreile, mit bis auf die Knochen durchschnittenen Pulsadern beider Handgelenke kot aufgefunden. Als Täter kommt vermutlich der eigene
Lore.
22j Roman von Emma Haushofer-Merk.
WremarinS Zeitungs-Verlag, Berlin W- 66 1924.
Man verstummte, sobald sie in ein Zimmer trat. Ihr Vater strafte sie durch völlige Unnahbarkeit. Der Großvater schaute über sie hinweg; die Großmutter seufzte bei ihrem Anblick und ließ ihr sagen, sobald sie sich an das Klavier setzte, sie bitte um Ruhe für ihre angegriffenen Nerven. Tante Antoinette sprach zu ihr in derselben verletzenden Art, wie zu den Dienstboten, und Frieda hinterbrachte ihr mit boshafter Schadenfreude alles Unangenehme, was über sie im Salon gesprochen wurde.
Ein paar Wochen nach dem Fest im Stadtpark hatte Hohenburg senior eines abends, als er in das Speisezimmer kam, einen offenen Brief in der Hand.
„Morgen wird der Sohn eines mir Neben Geschäftsfreundes aus Barmen hier eintreffen. Es liegt mir daran, daß Herr Emil Meierhoser freundlich empfangen wird", sagte er langsam und nachdrücklich, als wäre jedes Wort ein Goldstück, das er wäge, ehe er es hinsetzte.
Er hatte feiner grau den Brief gereicht. Sie seufzte wieder tief aus, während' sie die Lorgnette vor die Augen drückte. Die Tante warf ihr vielsagend Blicke zu und beide schauten verstohlen aus Lore.
Frieda, deren scharfen Spürnase nichts entging, rieb sich fast auf vor Neugimcde, was dieser Besuch aus Barmen zu bedeuten haben müsse, bis sie glücklich aus ihrer Mutter das wichtige Geheimnis herauS- gelockt hatte.
Am späten Abend, als Lore sich üben vor da« Schlafengehen die Haar« kämmte, huschte Frieda «och in ihrem Morgenrock herein und ries mit einem höhnischen Knix:
„Nun mach dich morgen nur «acht schön, wen« dein Freier anrückt. Ich gratuliere! Fra« Weonore Meierhofer in Kre!"
„Ein Dreier Kr mich!" lach« Smse. ,^Dsr Säht wohl «uf sich wart«,. D« «Höhlst «« j« jaden Ta«,
daß ich mich unmöglich gemacht habe, selbst deine Freundinnen dürfen doch gar nicht mehr mit mir umgehen!"
„Eben, weil du dich hier unmöglich gemacht hast, wirst du rasch nach Barmen verheiratet. Weißt du, Herrn Meierhofer hätte ich ja auch kriegen können, aber Mama will mich doch hier behalten, und ich muß sagen, Barmen wäre nicht nach meinem Geschmack."
„Du kennst also den Herrn schon, der morgen kommen wird?"
„Nein, bewahre! Das ist Sache des Großvaters."
Lore lachte scharf auf.
„Zwischen den Korn- und Gerstenpreisen und mir besteht nun wohl doch ei« Unterschied."
-Nun ja — das mag wohl sein", meinte Frieda. „Biele sind doch sehr glücklich geworden, die sich dann verheiratet haben. Mary Steffens zum Beispiel. Sie hat ihren Mann auch nur einen Moment vor der Hoheit kennen gelernt."
„Ja, ihr sieht das ähnlich! Ihr war doch da- schöne HauS in der Bahnhofstraße vre Hauptsache, nicht wahr?" rief Lore, wahrend sie de» dicken Zopf um den Kopf schlang. S« sah sehr jung u»d kindlich aus mit dieser einfachen Frisur. Aber aus dem Gesicht. das der Spiegel zrnAckstrahlte, lag «in firckterer Ernst. „Weißt du, mich beunruhigt Herr Emil Meierhofer nicht im geringsten. Mein Vater kennt mich gut ^nuH, um zu wissen, daß ich mich nicht verheiraten
-Na, du wirst dir'S überlegen! Gute Nacht, Bräut- che»!" kicherte Frieda noch an der Tür. —
Do ungläubig sich auch Lore gezeigt hatte, AiedaS spöttischer Glückwunsch raubte wr doch dem Besuch gegenüber, der pünktlich am nächsten Abend eintraj, jede Unbefangenheit.
Emil Meierhofer wurde an Me Seite gefetzt und man benahm sich dem Gaste z» Ähre« wenig«: schroff und strafend gegen sie als sonst.
Sr war mit größter Elegcn« gekleidet; aber «S «achte doch den Eindruck, als habe «r sich -» diesem Besuch «ngMvöhnlich fein ««-staffiert. Sem Wenßera»
ließ in der Tat nichts zu wünschen übrig. Eine mittelgroße Erscheinung mit einer nur leise angedeuteten Anlage zur Korpulenz, ein frisches, Helles Gesicht, mit klaren, blauen Augen, tadellosen Zähnen und dichtem, lockigem Haare. Aber Lore hatte ein päarmal Lust, ihm ins Gesicht zu lachen, wenn er in so affektierter Weise . Schiller und Heine zitierte, um seine Bildung und Belesenheit zu zeigen.
Es war ihr nicht schwer, sich dem jungen Äkcrn», der mit seinem oberflächlichen Schliff ihren Bildungshochmut herausforderte, von ihrer unangenehmsten Seite zu zeigen. Wenn man wirklich die wahnsinnige Idee gehabt hatte, sie dem nächsten besten zur Frau geben zu wollen, dann mutzte sie diesem jungen Herrn von vornherein die Lust benehmen, ihr seine Hand anzubieten. Nachdem sie so oft Mißfallen erregt hatte, ohne es zu wollen, konnte es ihr ja nicht schwer fallen, eine hochgradige Abneigung zu erregen, wenn sie sich noch besondere Mühe gab, unausstehlich zu fein.
Aber Emil Meierhofer war mit der Absicht gekommen, eine Millionärin heimzufahren, sein Vater hatte ihm mit glühenden Worten die Reichtümer geschildert, die sich seit Generationen in der Familie Hohenburg angesammelt haben mußten — er ließ sich nicht so leicht abschrecken. Auch seine Eltern lebten ja seit einigen Jahren in großem Wohlstand, aber die Firma Meierhofer hatte sich doch erst seit kurzem in die Höhe gearbeitet. Ueberdies war Lore ja so überraschend schön, daß man Wohl ein wenig Geduld daran wende» konnte, sre zu gewinnen und einige Mädchenschrullen mit in den Kauf nehmen mußte.
Als Emil dann am nächsten Tag in das Kontor kam, um mit Hohenburg gleich nebenher ein Geschäft abzuwickeln, bänerkte er mit sanfter Bescheidenheit: „Ich fürchte nur. dem gnädigen Fräulein keinen guten Eindruck gemacht zu haben. Es schmerzt mich das um so tiefer, als ich ja von dem gnädigen Fräulein auf daS Feurigste entzückt bin." Großpapa schüttelte chm die Hand »nd lud ihn für Sonntag abend zu einer klein«: Gesellschaft ein.
Wsrtsstzung folgt.)
! Ehemann, dec -
k n>ald. in Betral I zeit find Spur, Gericht traf als S „nd stellte den Salem. 10
> gebäude und d! k Anwesen in Bo
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Kupferschmieds
aus Während ! zwischen Mann Mutter beistehe durch den Hink i Der Täter woll und von der G Heidelberg Strecke Heidetl ringluckssall. ; wurden waren, wagen über di> acker 8.35 Uhr brauste und üb trümmert wurd ! gaben noch nici zeugen des Vor Zug konnte ers Halten gebrach!
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Plan. Sie w früheren Gen Sauft, wurde, mngestalten. weniger vorh hinauszuverl« Aeschach, das unterbringen, sitzungen abh< Volksbücherei Entgegenkomi eine gänzliche heit. Wenn < schaffen sein.
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Erfo(grei Mörders Köst 1902 in Stui mit Urteil de wegen versch Jahren veru eingelegt mit dahin äbgeäi neun Jahren rufung wurd Großfeue in einer Bäck feuer aus, d einen Unglück Backraum au griffen, sodas das Treppen! durch die Fe: rettet werden gerettet, doch der schwere Ä groß. Dachs sämtlichen V brannt. > Opfer d« Chirurgen, ! höchste Spitz! lüpfte freiwil Sie sich, Litt« wie ich mein« etwas zu feh mich bringen sind. 'Ich l« ganz ungehei die Waden l Hornbrille a: indem er sich als das, gno schenke! durck nach innen - sammenwach ber Herr P: den Tag, au nicht die Ir Worten dar! verlange un! Kunst eine u welch schwer» bereit sind, t Mord « schlitterndes Mac Clintor Shepherd m da Shepherd Verwandter mit Typhusl Chronik der an einen östi in der Beför das mit Typ ein Verbreck Kulturen au da die Kult» zu ermöglich nicht nur di chensart, da