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26. April.
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Zweites
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Samstag, den 25. April 1925
83. Jahrgang.
Wür»»-»ovrtz
Bat» Liebenzcü, 22. April. (Sängersache/- Am Sonta-g, den 19. April, fand im Gasthof z. „Lamm" der Delegiericnta-g statt, der die Vorbereitungen des Wettlingens zum 50jährigen Jubiläum des Liederkranzes betraf. Gesungen wird in drei Stufe 1: Vereine bis zu 50 Sängern;'Sture 2: Vereine über 3. Kunstgesang, 4. Quartett-Klasse. Von. verschiedener Seite wurde der Wunsch geäußert, es möge noch eine Nachmeldeklasse (Sonderklasse) eingereiht werden. Der Liederkranz beschloß demgemäß, eine Sonderklasse einzuiühren und zwar: Stufe 1: Breme bis zu 50 Sängern; Stufe 2: Vereine über 50 Sänger, ohne Bedingungen, Chor nach freie: Wahl. Anmeldungen zur Teilnahme werden bis längstens 15. Mai erbeten.
Hornberg OA. Calw, 24. April. ^Ertrunken.) Hier ist Hirschwirt Klink oberhalb Berneck im Köllbach rrtrunken aufgesunden worden. Der Ertrunkene hat sich in Berneck ins etwa 9 Ühr abends aufgehalten und trat dann mit seinem Fuhrwerk die Heimfahrt an. Oberhalb der Fischweiher, bei der Brücke über den Köllbach, scheint ihm ein Hindernis im 'Weg gewesen zu sein. Man vermutet, daß er bei dessen Beseitigung über die dort ziemlich hohe Böschungsmauer rücklings in den Köllbach gefallen und so elend ertrunken ist. Beim Suchen fand man Ihn mn Kopf Wohl durch den Sturz verletzt, tot auf. Sein Pferd fand man oberhalb der Baiermühle, infolge der kalten Nacht heftig frierend, vor. Der Ertrunkene hinterläßt seine Frau und fünf Kinder.
Stuttgart, 24. April. (Fleischpreiserhöhung.) Die Stuttgarter Metzgerinnnng hat Len Preis für Kalbfleisch 1. Güte von bisher 1.20 auf 1.25 bis 1.30 Mark und für Kalbfleisch 2 Güte von bisher 1.00 dis 1.10 Mark auf 1.10 dis 1.20 Mark erhöht. Die Erhöhung tritt heute in Kraft. Die Preise der übrigen Fleischsorten bleiben unverändert.
Stuttgart, 24. April. (Spielplan der Würtr. Landesthea- tcr.) Großes Haus: Sonntag, 26. April: Loheugrin; Dienstag: Carmen; Mittwoch: Die vier Grobiane; Donnerstag: Meister Guido; Freitag: Cavalleria Rusticana. Der Bajazzo; Samstag: Der Ring der Nibelungen. Vorabend: Das Rheingold; Sonntag, 3. Mai: Der Ring der Nibelungen 1. Tag: Die Walküre. — Kleines Haus: Sonntag, 26. .April: Wallensteins Tod; Montag: Ludwig Thoma-Abend. Die Lokalbahn. Löckchens Geburtstag; Dienstag: Iphigenie auf Tauris; Mittwoch: Wallensteins Tod; Donnerstag: Vasantasena; Samstag . Maria Stuart; Sonntag, 3. Mai: Moral; Montag: Moral.
Stuttgart, 24. April. (Urlaubskürznng ftir die Reichsbahn- beamten — ein Wahlschwindel.) Die „Süddeutsche Arbeiterzeitung" behauptet in ihrer Nummer 93 vom 23. April, der llr- , taub der Reichsbahnbeamten werde Heuer bis auf die Hälfte ge- ! kürzt werden nnd zu Ostern hätten Massen.kündigungen von . Eisenbahnarbeitern stattgefunden. Dem gegenüber ist festzustellen, Laß der Urlaub für die Reichsbahnbeamten im Jahr 1925 in weitem Umfang in gleicher Weise geregelt worden ist wie für die Reichsbeamten; die Behauptung über eine Kürzung bis zur Hälfte ist falsch. I m B ezi rk der R eichsb ahndire krion
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geben — nur mit kochendem Wasser ükergossen — feinste Fleischbrühe zum Trinken und Kochen von Fleischbrühsuppen, Gemüsen, Fleischgerichten, Soßen usw.
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Stuttgart sind aus Ostern überhaupt keine Arbeiter im Wege des Abbaus entlassen worden.
Stuttgart, 22. April. (Die Vereinigung ehemaliger Siebener) veranstaltete am Sonntag, den 19. April, einen Ausflug nach Lrebenzell, um den dortigen Kameraden einen Besuch ab- zustatten. Es war eine sehr stattliche Zahl alter Siebener ans Stuttgart und einer Reihe von Ortschaften des nördlichen Schwarzwaldes, die sich bei Kamerad Höfer im „unteren Bad" zusammenfand, wosetbst ein ganz vorzügliches Mittagessen eingenommen wurde. Nach einer kurzen Besichtigung der Haupt- sehenswürdigckeiten des schönen Luftkurortes traf man sich ini Saale des Gasthofes zum „Ochsen" zu kameradschaftlichem Beisammensein wieder. Las von der von den Herren Zimmer jr., Raidt, Rau und Spiegel gebildeten Hauskapelle, sowie durch den Vortrag einiger Werke des bekannten schwäbischen Dialekt- Lichters Karl Lohmiller verschönt wurde. Den schönsten Erfolg des für alle Teilnehmer so genußreich verlaufenen Ausfluges bildete indeß der erhebliche Zuwachs an neuen Mitgliedern, den die Leitung als angenehme Beigabe verzeichnen konnte.
Heilbronn, 24 April. (Die Wartberz-Einbrecher.) Eine sechsköpfige Diebesbande, die in verwegener Weise dreimal im Zeitraum von einigen Wochen in dem Wirtschaftsgebäude auf dem Wartberg eingebrochen unü größere Mengen Lebensmittel entwendet hat, wurde dieser Tage abgeurteilt. Es erhielten die vorbestrafte Schlossersehefrau Hedwig Rufs als Hauptanstifterin 2 Jahre Gefängnis, die vorbestrafte Cisenbahnunterbeam- ten-Ehefrau Wilhelmine Gaukel 6 Monate Gefängnis, die ledige Margarete Grabo 3 Wochen Gefängnis, Agnes Kuder, Ehefrau des Vermessungsbeamten Peter Kuder, die in dieser Sache ebenfalls angeklagt war, aber flüchtig ist, wurde zu einer Geldstrafe von 80 Mark verurteilt. Der Angeklagte Eisenbahnuntcr- beamte Karl Gaukel wurde sreigesprochen.
Lanterbach OA. Oberndorf, 24. April. (Hilfe zur rechten Zeit.) Das dreijährige Töchterchen des Friseurs Baumann fiel am Stauwehr ins Wasser. Auf die Hilferuie der Frau Baumann, die sah, wie das Kind hineinfiel, eilt? Fehrenbach-r, der gerade in der Nähe arbeitete, herzu und ging unterhalb des Wehres ins Wasser in -der Annahme, das Wasser habe das Kind unter dem etwas hochgezogenen Wehr hindurchgedrückt, was aber nicht der Fall war. Fehrenbacher versuchte nun oberhalb des Wehres, das Kind herauszuziehen, brachte es aber nicht fertig, da der Kopf des Kindes bereits unterhalb des Wehres hindurchgedrückt war. Thoma Pfau, der nun hinzukam, sprang ins Wasser und es -gelang ihm, nach einiger Mühe das Kind ans Tageslicht zu fördern, wo es nach den sofort angestellten Wiederbelebungsversuchen wieder zu sich kam.
Niedernau OA. Rottenburg, 2?, April. (Vom Bad.) Zur Zeit roerden im Bad umfassende Arbeiten ausgesührt, die dem zerstörenden Einfluß der reichlich vorhandenen Kohlensäure Einhalt gebieten sollen. Die Gase bedrohen die Gebäulichkeiten in einer Weise, so Laß Abhilfe dringend geboten erscheint und die Verwaltung läßt nun von der Olga- und Bergquelle an unter dem Hauptgebäude hindurch einenLustkanal ansführen, in dem die Kohlensäure und die schwefligen Gase nach dem Bach zu entweichen können. Nun ist man mitten im Gebäude auf zwei neue starke Sprudel gestoßen, wodurch diese Arbeiten im gegenwärtigen Stadium sehr interessant geworden sind.
Kaisersbach OA. Welzheim, 24. April. (Hundetreue.) Von eine Parzelle der hiesigen Gemeinde wurde eor einiger Zeit ein Hühnerhund ins Allgäu verkauft und mit der Bahn dorthin
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gesandt. Nach ettva acht Tagen traf der Hund wieder beim alten Herrn ein. Wieder brachte ihn die Eisenbahn ins Allgäu, aber bald fand er sich wieder im alten Heim ein, wo man ihm für seine Treue nun ein ständiges Hausrecht gewährte.
Friedrichshofen, 24. April. (Schieberskaudcfl.) Ein großer Schieberskandal erregt hier beträchtliches Aussehen. Der Fabrikant Eugen Brugger hat große Mengen Sprit, die ihn: vom Reiche zu gewerblichen Zwecken überwiesen wurden, in Trink- dranntwein umgewandelt nnd -dadurch nsoen sehr hohen Gewinnen den Staat um mehrere Hunderttausend Mark Steuern geschädigt. Brugger wurde verhaftet.
Schiebungen.
Friedrichshafen, 24. April. Zu den Spritschiebungeu meldet das „Seeblatt": Der Fabrikant und Inhaber c-iner chemischen Fabrik in Wolfzennen, Eugen Brugger, hat den ihm von der Reichsmonopolverwaltung zum ermäßigten Preis Angewiesenen und ausschließlich zu gewerblichen Zwecken zu verwendenden Sprit zwar den gesetzlichen Vorschriften entsprechend vergällt, auf chemischem Weg aber Las Vergällungsprodutt dem Sprit wieder entzogen nnd diesen als Trinkbranntwein in den Handel gebracht. Brugger hatte sich einen Chemiker bestellt, der offenbar nur diesem Zwecke seine Dienste widmete. Der Sprit wurde chm zum Preis von 35 Pfennig für das Liter berechnet, während Brugger das Liter Trinkbranntwein für 3 Niark verkauft haben dürste. Aus diesen Gegenüberstellungen allem ist zu ersehen, mit welch riesigem Verdienst hier gearbeitet werden konnte, zumal Brugger zufolge seiner modern eingerichteten Fabrik riesige Umsätze erzielen konnte. Es heißt denn auch, daß die Abnehmer seiner Produtte in ganz Deutschland zu suchen sind und daß bei -dem großen Umfang, den die Untersuchung bereits angenommen hat, die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. Wie wir . hören, erstrecken sich diese schon auf einige Wochen. Brugger selbst wurde am Montag verhaftet und zunächst hier in Gewahrsam gebracht, seit gestern ist er an das Landgericht Ravensburg eingeliefert worden. Der dem
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Dies soll den Asthma-Leidenden in Neuenbürg morgen bewiesen werden. Morgen und übermorgen (solange vorrätig) werden kostenlose Proben der berühmten Dr. N. Schifsmann'schen Asthmador-Zigaretten in den hiesigen und in allen anderen Apotheken Deutschlands abgegeben. Dr. Schisfmann wünscht, daß jeder an Asthma, Bronchitis oder Atembeschwerden Leidende sich eine Probe holt Er sagt: „Die Patienten stehen selbstverständlich einem Afthmamittel skeptisch gegenüber, nnd wenn Sie in Betracht ziehen, daß Sie bei zahllosen Mitteln keinen , oder nur geringen Erfolg gehabt haben, so können Sie diese Leute nicht darum tadeln." Er fügt hinzu: „Es kommt meist nicht ans die Heftigkeit noch auf die Hartnäckigkeit des Anfalls an. Asthmador-Zigaretten bewirken regelmäßig sofortige Linderung, meist schon nach 10 bis 15 Sekunder:, aber stets in ebensoviel Minuten." Er weiß, wie sehr seine Asthmador- Zigaretten Tausenden von Asthmatikern schon genützt haben: er wendet sich an alle, welche noch keine Gelegenheit hatten, Asthmador-Zigaretten zu versuchen und sich von deren Vorzüglichkeit zu überzeugen. Er ist der Ansicht, daß eine positive Probe, die er allen anbietet, das überzeugendste und tatsächlich das einzige Mittel ist, das Mißtrauen Tausender von Asthmatikern zu überwinden. Das obenerwähme Asthmador-Erzeug- nis führen die meisten Apotheken, doch fürchtet Dr. Schiffmann, L-aß viele Personen noch nicht davon gehört haben, und nm diese zu erreichen, macht er dieses weitgehende Angebot.
Wer aus irgendeinem Grunde von seinem Apotheker keine Gratisprobe erhalten kann, wende sich — innerhalb der nächsten vier Tage — nur unter Angabe seines Namens und genauer Adresse dieserhalb per Postkarte an Dr. R. Schiffmann's Niederlage, Postfach S. Berlin SW. 48.
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10j Roman von Emma H a u s h o s e r-M e r k. i Wiemcinns tstilunas-Perlag. Berlin W 66 1924.
Und immer schöner ward ihm die Welt, immer leuchtender der Himmel, bis sie auf dem Gardasee in lichtem Blau dahinschwammen wie auf seligen Gefilden. Tie beiden Damen verwöhnten ihren Reisebegleiter mit Liebenswürdigkeiten. Baron Fregge, der sie in Gardons erwartete, kam ihnen mit der heiteren Art eines vornehmen Lebemannes entgegen und Paul gehörte von der ersten Stunde an in den Kreis der eleganten Frauen und flotten Kavaliere, die sich schon rn dem Hotel zusammengefunden hatten. Man interessierte sich für seine' Kunst oder man tat wenigstens dergleichen, und Martinger, der von seiner Gönnerin als der „berühmte Meister" vorgestellt wurde, spielte eine Rolle, die sein ehrgeiziges Verlangen, sich auf den Hohen des Daseins zu halten, nur um so lebhafter steigerte. Manchmal durchzuckte ihn freilich ein peinliches Erinnern. War es Reue? Klang's aus weiter Ferne wie Weinen an fein Ohr? Aber er schüttelte rasch die trübseligen Gedanken ab. Seine Frau hatte sich wohl schon längst getröstet und pflegte den Garten und alles war im alten Gleise, bis er heimkam.
Und wenn sie Ernst gemacht, und wenn sie wirklich sein Haus verlassen hatte, ja dann — dann um so schlimmer für sie! Wie Fieberglut strömte es bei diesem Gedanken an Freiheit durch seine Adern.
An einem schwülen Frühlingsabend war er im kpeisesaal zurückgeblieben, als die Damen sich schon zurückgezogen hatten. Ein hübscher, etwas wohlbeleib- ,ckr Herr, der ihm als der berühmte Sänger Carlus vor- Mtellt worden war, saß noch einsam bei seinem Wein, heran^hm und Flasche und trat an Pauls Tisch
„Sie erlauben mir doch, daß ich Ihnen Gesell- ichaft leiste, mein Herr Nachfolger?" sagte er lachend.
Martinger nickte, wenn ihn auch diese Anrede -verblüffte, und er legte seine Zeitung weg und sah °en lustigen Herrn mit fragendem Gesicht an.
„Wissen Sie, im letzten Jahre bin nämlich ich der Gefeierte gewesen, der Held des Tages! Nun ist die Reihe an Ihnen! Tie Baronin Hot immer irgendeine Berühmtheit im Gefolge, einen Salonlöwen, mit dem sie Staat macht. Mich hat mein Halsleiden, das ich hier ausheilen muß, etwas in den Hintergrund gestellt. Aber warten Sie nur — Sie werden auch noch die Stunde erleben, in der Sie vor einem neuen Stern verblassen."
Paul lachte, obwohl er sich heimlich ärgerte. Er war froh, als Carlus dann nach der Art der Bühnenkünstler von seinem Triumphe in Wien, in Bayreuth und in München zu erzählen begann.
Aber kaum eine Woche später, mußte er sich an die Worte des Sängers mit einer gewissen Bitterkeit erinnern.
„Haben Sie schon gehört, d'Agegno ist angekommen, der Komponist, dessen Oper „Franceska da Ri- mini" im Winter solches Aufsehen machte?" hatte die Baronin ihm eines Abends in einer großen Aufregung zugeflüstert. Bei Tische waren ihre Augen zerstreut und ruhelos nach dem anderen Ende der Tafel gewandert, zu einem schlichten, schlanken Menschen mit blassen, großen Zügen und langem, dunklem Haar. Eine Stunde später war sie schon mit dem Musiker bekannt. Am nächsten Morgen nickte sie Martinger mit gelassener Gleichgültigkeit zu, als er an ihr vorüberkam, während sie sich mit d'Agegno in ein eifriges Gespräch vertieft hatte.
Und nun war von Malerei überhaupt nicht mehr die Rede. Es gab für die Baronin nur mehr eine Kunst, die Musik, und nur mehr einen berühmten Mann, den blassen, jungen Italiener, der gierig die Weihrauchwolken einsog, die ihm um die Nase flogen. Martinger fand diese übertriebene Bewunderung des neuen Schützlings abgeschmackt, aber er nahm die Sache nicht tragisch. Margot hatte zum Glück kein Interesse für Opern, und je mehr sich die Baronin ihrem neuen „Stern" zuwendete, desto freier konnte er mit der schönen Schwester verkehren.
Wie sie mit ihrem klassischen Kopf, mit ihren edlen Linien der Gestalt und ihren weichen, eigen
artigen Gewändern in diese Landschaft hineinpaßte! Und er sah es wohl, wie seine Bewunderung ihr schmeichelte! Ihre Augen senkten sich oft mit einem heißen Blick in die seinen. Leidenschaftliches Entzücken durchströmte ihn, wenn sie ihre schön geformte weiße Hand in der seinen ruhen ließ, mit einem leisen, beglückenden Truck, wenn sie bei einem Spaziergange seinen Arm nahm und sich müde und hingebend an seine Gestalt lehnte.
Er lachte wirklich mitleidig auf, als eines Tages Direktor von Staffenhagen, mit einem ganz frischen Freiherrntitel in Gardone landete und die ganze Gesellschaft mit seiner unerschütterlichen Zudringlichkeit zu einem Einweihungssest auf seine neue, nahe Villa .einlud.
Ein berückender Besitz, dieses Haus am Seeufer! Vor den Fenstern die entzückendste Landschaft und in den Räumen alles Behagen, alle Schönheit und alle Pracht, die der moderne Luxus nur zu schaffen und zu ersinnen vermag.
Vor den Augen dieser Genußmenschen wuchs die schlichte Erscheinung des Hausherrn doch plötzlich sehr imponierend empor, als sie an der überreichen Tafel schwelgten, das Köstlichste an Weinen tranken, was die Sonne reift, und dann von der Terrasse aus den üppigen Feuerzauber betrachteten, der unter rauschenden Musikklängen aus dem blühenden Garten emporloderte. Ihnen zu Ehren? Nein! Im Grunde nur einer zu Ehren, deren Name am Schlosse in Flammenlettern aus dem blendenden Glanz hervorstrahlte, neben deren Platz bei Tische ein ganzer Rosenbaum seine herrlichen Blüten entfaltet hatte, die durch die Huldigung des Hausherrn zum Mittelpunkt der verschwenderischen Feier wurde, zur Festkönigin gleichsam, die mit ihrem Gefolge sein neues Heim durch ihren Besuch beglückt hatte.
Margot zeigte diesen auffallenden Auszeichnungen gegenüber die ruhige Gelassenheit eines verwöhnten, schönen Mädchens, das unbewegt zusieht, wie ein verliebter Verehrer um ein freundliches Wort, um einen gnädigen Blick bittet.
(Fortsetzung folgt.)