mus sei eine Absage, ja eine Auflehnung gegen die Familie und Len Staat. Zwei ganz verschiedene Welten stehen sich hier unversöhnlich gegenüber. Jede Illusion darüber sei gefährlich. Eine unmittelbare Beziehung dieses Artikels auf die deutschen Verhältnisse ist vermieden Die Tatsache aber, daß der Artist gerade jetzt erscheint, muß fast dahin gedeutet werden, daß er ein kalter Wasserstrahl gegen die enge Verbrüderung zwischen den Sozialdemokraten und dem Zentrum in Deutschland ist.

Dr. Eckener in Italien.

Im Rahmen des Deutschen Tages der Mailänder Messe fand Donnerstag abend ein Vortrag des Führers des Zeppelin­luftschiffesZ, R. 3", Dr. Eckener, über Fernluftschiffahrt statt Die Veranstaltung, an der außer dem deutschen Botschafter und den zum Besuch der Messe anwesenden deutschen Journa­listen die Spitzen der italienischen Behörden, sowie zahlreiche hervorragende Politiker und Militärfachleute teilnahmen, ge­staltete sich zu einem großen Erfolg. Der Saal war überfüllt, obgleich mehr als 7000 Anträge auf Zuterlung ton Karten ab­gewiesen worden waren. Dr. Ecstner schilderte die Fahrt des Z. R. 3" und verbreitete sich dann über die Möglichstesten für die Entwicklung der Jernluftschiffahrt in Italien. Zum Schluß betonte Dr. Eckner die völkerverbindenden Aufgaben und Ziele der Luftschiffahrt. Der Vortragende wurde häufig durch Bei­fallskundgebungen unterbrochen und erntete am Schluffe begei­sterten Beifall.

Revolution in Portugal.

In Portugal ist die Revolution ausgsbrochen. Man kämpft in den Straßen von Lissabon. Die Zahl der Todesopfer ist noch unbekannt. Es heißt, daß der Aufruhr von Kommunisten entfacht wurde, die gemeinsam mit einigen Oppositionsparteien Vorgehen.

Eine neue Bluttat.

Sofia, 18. April. Der Direktor des Zentralgefängnisses von Sofia wurde gestern ermordet, als er auf der Teraffr eines Cofts saß. Der Mörder befindet sich auf der Flucht. Alle Züge werden untersucht. Eine Bürgergarde wurde zur Auf­rechterhaltung der Ordnung geschaffen. Der BelagerungHu- stand über Sofia ist verhängt worden.

Mw Cradr. Bezirk «nd Umgebung»

Durch Entschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist die Pfarrei Langenbrand, Dek. Neuenbürg, dem Pfarr- verweser Dr. Hans Kramer in Hertmannsweiler, Dek. Waib­lingen, übertragen worden.

Neuenbürg, 20. April. Gestern fand unter Leitung von Oberamtmann LemPP die Ortsvorsteherwahl in Schwarzenberg statt. Dabei wurde Gemeinderat Baier in Schwarzenberg mit 67 von 103 gültig abgegebenen Stimmen gewählt

Reuenbürg, 18. April. (Das Abreißen von Blütenzweigen.) Die zu neuem Leben erlvachte Natur beginnt in Berg und Tal, in Garten und Feld wieder zu grünen u:id zu blühen. Die Obstbäume werden in nächster Zeit ihre Blütenknospen öffnen und auf Feldern und Wiesen beginnt es farbenfroh zu leuchten. Gedankenlose Menschen aber kommen und reißen die Blüten- zweige ab, zertreten die Foldfrüchte, um nach einer Blume zu Haschen und werfen sie, wenn sie noch schöneres gefunden haben, achtlos wieder weg. Durch diese Unsitte gehen ungeahnte Werte, verloren und ebenso groß sind die Verluste an Futtermitteln, die durch das Zertreten der Pflanzen entstehen, trenn auch das unbefugte Betreten von bestellten Aeckern und von Wiesen vor der Aberntung nach dem Gesetz unter Strafe gestellt ist, wird ein wirksamer Schutz nur dann erreicht werden, wenn Bevölke­rung und Naturfreunde sich selbst in den Dienst der guten Sache stellen. In Len meisten Fällen wird ein mahnendes Wort oder ein Hinweis auf die Schädlichkeit genügen, um dem Frev­ler seine Handlungsweise zum Bewußtsein zu bringen. Nie­mand aber kaufe Blütenzweige von Obstbäumen!

Neuenbürg, 18. Zlpril. (Der Gemüsegarten.) Mitte April sind die Sämlinge in den Frühbetten und Zimmerkästen soweit herangewachsen, daß wir an das Geschäft des Auspflanzens denken müssen. Die Entfernungen wählt man bei frühem Blu­menkohl 60 zu 60 Zentimeter groß, bei Weißkohl 60 zu 10 Zentimeter, bei Rotkohl und Wirsing 50 zu 40 Zentimeter. Diese Gemüse verlangen kräftigen, frischen, gut gedüngten und nicht zu leichten Boden. Wenn sie angewachsen sind, gießt man sie gelegentlich mit verdünnter Jauche. Mitte April kommen ferner die frühen Kohlrabi ins freie Land und zwar in Abstän­den von 25 zu 35 Zentimeter. Sie bevorzugen gut gedüngten, leichten durchlässigen Boden. Etwas feuchten Gartenboden braucht der Kopfsalat, der Abstand beträgt je nach der Sorte 20 bis 30 Zentimeter. In Reihen von 15 zu 15 Zentimeter

Abstand werden schließlich im April noch die Steckzwiebeln ge-1 pflanzt und zwar in alt gedüngten Baden. Im Mai folge» ! zunächst die späten Kohlsorten von Mitte bis Ende des MonatS. Ihnen gibt man durchweg etwas mehr Enrwicklungsramn alS den Frühsorten Anfang Mai kommt außerdem der Knollen­sellerie ins Land. Er braucht sehr nährkräfligen Boden und 40 zu 40 Zentimeter Spielraum, viel Feuchtigkeit und wöchent-! liche Dunggüffe. Den Lauch bringt man Anfang Mai und später auf gut und frisch gedüngte Beete in 30 zu 50 Zenti­meter Abstand.

(Wetterbericht.) Süddeutschland liegt noch im Be­reich eines schwachen Hochdrucks. Bei England zeigt sich indessen bermts ein neuer Luftwirbel, von dem ein Vorstoß gegen Süden zu erwarten ist. Für Dienstag und Mittwoch ist deshalb un­beständiges, zeitweise bedecktes und auch zu Niederschlägen ge­neigtes Wetter zu erwarten.

Württemberg.

Baiersbron«, OA. Freudenstadt, 19. April. (Explosion.) Im ftaatl. Schotterwerk verunglückte der Arbeiter Gaiser von Rinkenberg so schwer, daß seine sofortige Ueberführung nach Tübingen nötig wurde. An der Bohrstelle war anscheinend von einem acht Tage früher erfolgten Schuß ein Rest Sprengstoff zurückgeblieben. Die Bohrarbeiten brachten ihn zur Entzündung und jagten dem Be­dauernswerten Erde und Steinsplitter ins Angesicht. Außer starken Verwundungen fink beide Augen stark gefährdet.

Stuttgart. 18. April. (Die Existenzbedrohung der gewerblichen Mieter.) In einer vom Mieterverein Groß-Etuttgart einbrrufenen öffentlichen Versammlung führte Regierungsrat a. D. Krauß, der Vor­sitzende des Landesverbandes wllttt. Mieteroereine, aus, die Erhöhung der Miete und die teilweise Herausnahme der gewerblichen Räume aus der Zwangswirtschaft durch die neuen Bestimmungen der Reichs- regierung und des württembergischen Ministeriums des Innern habe eine außerordentliche Beunruhigung unter den Betroffenen hervor­gerufen. Das württembergische Ministerium habe eine recht faden­scheinige Begründung für diese Verfügung gegeben. Minister Bolz habe auf Befragen, warum gerade Württemberg die höchsten Sätze erhebe, geäußert, daß er mit Genehmigung des Reichsarbeitsmintste- riums in Württemberg ein Experiment machen wolle! Die wllrttem- bergischen Mieter sollen also Versuchskaninchen sein. Das könne man sich unmöglich gefallen lassen. In ganz Deutschland würden keine solchen hohen Sätze erhoben wie in Württemberg In Baden und Bayern seien die Sätze um 35 Prozent niedriger. Seit 1. April würden NO Prozent Friedensmiete für gewerbliche Räume gefordert. Aber damit nicht genug, die Hausbesitzer kündigen die Geschäfts­räume, um noch höhere, man kann ruhig sagen, Wuchermieten zu er­halten. Der Hausbesitzer wolle der Nutznießer der Arbeit der ge­werblichen Mieter sein. Diese Zumutung muffe energisch zuruckge-j wiesen weiden. Die gewerbliche» Mieter müßten Material und Be­weise bringen, um dem Minister zu zeigen, daß die Verfügung schäd» I lich und unglücklich sei. und er die Verfügung zurücknehmen müsse,! wie das ln Preußen geschehen sei. Der Redner glaubte, daß dieser Vorstoß der Hausbesitzer mit Unterstützung des Ministeriums nur der j Anfang sei und das dicke Ende Nachkommen werde, wenn die M!e- j ter sich nicht geschloffen zur Wehr setzen. f

Stuttgart. 18. April. «Die Besteuerung der Wasserkräfte in j Württemberg.) In einem Aufsatz über die rechtliche Bedeutung und - die Besteuerung der Wasserkräfte in Württemberg in derWürttem-' bergischen Industrie" kommt Regierungsbaumeister Deutelmoser, Geschäftsführer des Wllrtt.-Hohenz. Wafferwirtschastsoerbandes, zu folgendem Ergebnis: Die Wasserkraft als solche kann zur Vermögens­steuer 1924 nicht herangezogen werden. Bei der Bewertung der Wassernutzungsrechte und Wafferkraftanlagen ist von dem Anschaffungs­oder Herstellungspreis Ende 1913 auszugehen und der unter Berück­sichtigung einer angemessenen Abschreibung erhaltene Wert in die Vermögenssteuer 1924 auszunehmen.

Stuttgart, 19. April. (Tot aufgefunden.1 Am Samstag früh wurde der verheiratete Briefträger Huber am Bahndamm bei der Ludwigsburger Straße mit abgefahrenen Beinen und Armen tot auf- gesunden. Die Anzeichen ließen erkennen, daß er von einem Zuge überfahren worden ist. Wie das Unglück geschehen ist, wurde noch nicht aufgeklärt.

Fellbach, 18. Aprils (Einweihung des Schützenhauses.) Die Schützengesellschaft in Fellbach begeht die feierliche Ein­weihung ihres Schützenhanses am Sontnag, den 26. Slpril, mit einem allgemeinen deutschen Preisschießen, für welches viele und wertvolle Preise und Ehrengaben bereitgestellt sind. Für das Schießen werden sieben Scheiben auf Stand (175 Meter) und drei Scheiben auf Feld (300 Meter) ausgestellt. Die Teil­nehmer am Preisschießen müssen Mitglieder des deutschen SchützenbunLs sein. Das Schießen beginnt am Samstag, den 25. April nachmittags 2 Uhr und wird am Sonntag und Mon­tag fortgesetzt.

Neckarsulm. 19 April. (Amtsunterschlagung) Im Gemcinderat gab auf eine Anfrage der Vorsitzende über den Stand der gericht­

lichen Untersuchung in Sachen der Amtrunterschlagung bet der Gas­werksverwaltung bekannt, daß die Staatsanwaltschaft gegen den Beschuldigten Lebttg Anklage wegen eines Verbrechens der erschwerten Amtsunterschlagung in Verbindung mit einem Vergehen der Privat- Urkundenfälschung erhoben hat. Die Anklage sei jedoch nur wegen der nachträglich festgestellten kleineren Veruntreuungen und Fälschungen der Einträge in den Gasbllchern, bei denen es sich um die Unter- schlagung von etwa 50 Mark handelt, erhoben worden. Ueber die wetteren fehlenden Gelder in Höhe von 6000 R.-M. hat die Unter­suchung keine Aufklärung gebracht. Rechnungsrat Mühlich wurde außer Verfolgung gesetzt.

Dettenhausen, OA. Tübingen. 18. April. (Leichenfund.) Zum Fund der Ueberreste des Studenten Stimme!, der seit einigen Jahren vermißt war, wird aus der Heimatstadt Jena des Studenten u. a. mitgeteilt, daß die Todesursache des jungen Mannes noch vollkommen ungeklärt sei. Das noch reichlich mit Gift gefüllte und bei der Auf­findung noch fest verschraubte Fläschchen führte der Tote aus beruf­lichen Gründen er war Lhemiker bei sich. Nie lederne Brief- lasche mit den Ausweispapieren und dem Blankoscheck der Stutt­garter Gtrokasse fehlte. Vermißt wird ferner das Burschenschafter- Abzeichen des Toten. Bon Körperteilen waren nur vorhanden der Schädel, ein Oberschenkelknochen, ein Armknochen und ein kleiner Knochen vom Schultergerüst. Mes andere vom Skelett fehlte. Die Fundstelle der sehr spärlichen Leichenteile befand sich etwa fünf Mi­nuten vom Dorf Dettenhausen und vom Hause desForstwarts, etwa 15 Schritte von einem Waldweg und etwa 80 Meter von einer lebhaft befahrenen Landstraße entfernt, in einer kleinen, unetngefrie- deten Anpflanzung junger Buchenbäumchen, die nach Waldbeerea viel durchsucht wird. Es sei, so wird geschrieben, gänzlich unwahr- scheinlich, daß in dieser Dorf-, Weg- und Straßen-Nähe eine Leiche nahezu zwei Jahre lang unbemerkt liegen bleiben konnte. Der Fall ist also, obwohl der Tote einwandfrei identifiziert werden konnte, durch die Auffindung der Letchenrefte in keiner Weise aufgeklärt worden.

Gönningrn, OA. Reutlingen, 19. April. (Ein Vollblütiger.) Reichlicher Alkohoigenuß macht durstig. Selten aber dürste doch sein, daß die innere Hitze so groß wird, daß der Angeheiterte das dringende Bedürfnis fühlt, sich um diese Jahreszeit nachts um >.,lO Uhr in den Trog eines Ortsbruanens zu legen, wie es hier geschah. Wenn der Vollblütige keinen weiteren Schaden genommen hat, so gab ihm das Bad wenigstens wieder etwas Nüchternheit zurück.

Tettnang, 18. April. (Aus Verzweiflung.) In die Heilanstalt Weißenau überführt wurde am Freitag die am Mittwoch unter geistigen Störungen erkrankte Frau des Sägers Buck aus der Montfortstraße. Der Ehemann erhielt zu seiner Gefängnisstrafe von zehn Monaten eine Zusatzstrafe von zwei Monaten wegen eines weiteren Verbrrchens, das er an einem Mädchen in der Dobelstraße begangen halte.

Friedrichshafen, 13. April (Darlehen). Die mehrmonatigen Be­mühungen von Stadtschultheiß Schnitzler, ein größeres Darlehen zu erhalten, haben nun zu dem Ergebnis geführt, daß der Betrag von 500 000 Mark zu zehn Prozent auf fünf Jahre zur Verfügung steht. Als Sicherheit bietet die Stadt einen Teil ihres Seewalls. Das Geld flnvet Verwendung zu Wohnungsbauten, Baudarlehen usw. und zur Errichtung des als dringend notwendig empfundenen Lei­chenhauses mit Wohnung für den Iciedhofaufseher. Der Gemeinde- rat erteilte dem Stadtbauamt Auftrag zur baldmöglichen Vorlegung eines Plans. Der nächste »-größere Bau wird dann wohl die Errich­tung eines Schlachthauses sein müssen. Bisher schlachteten die Metzger für sich in ihrem Anwesen.

Baden,

Freiburg, 18. April. In dem ehemaligen Stallungs- und Scheunenbau der Infanterie- und Jägerkaierne (Nordkaserne) in Freiburg im Breisgau brach ein Brand aus Das Gebäude ist ein langgestreckter zweistöckiger .Hallenbau, der zurzeit als Vorrätelager verschiedener hiesiger Firmen benutzt wird. Die haushoch herausschlagenden Flammengarben bedrohten vor al­len Dingen den Rennweg, der erst neuerdings mit Häusern bebaut wurde. Die einstürzenden Wände uns die herabfallen- den brennenden Balken erschwerten die Arbeiten der Feuer­wehr außerordentlich. Es gelang nach Stunden, das Feuer auf seinen Herd z u besch r änke n._

Vermischtes»

Wer verteuert die Preise? Wie im Kleinhandel, so tritt die Ueberteuerung der Lebensmittel auch üurch die zu hohe Zahl und den zu großen Verdienst der überflüssigen Zwischen­glieder auch auf den Speisekarten der Restaurants in die Er­scheinung. Anfang April kostete in Berlin ein gebackener Hecht 2.25 gegen 0.90 Mark 1913, eine Forelle mit Butter 2.25 gege» 0.90 Mark, eine Steinbutte 2.85 gegen 1.10 Mark, eine junge Gans 3 75 gegen 1.40 Mark, ein Roastbeef 2.10 gegen 9.90 Mk ein halbes junges Huhn 2.50 gegen 0.90 Mark im Jahre 1914. Das bedeutet also durchweg eine Steigerung um über 100

Lore.

7j Roman von Emma HauShoser-Merk.

Ja, Papa, du hast es uns versprochen, daß du das nette Häuschen am Wald mieten wirst, wenn du einmal Geld hast."

Wiemann» Zeitungg-Verlag, Berlin W. 68. 1924.

Er zog noch einmal den Hut und entfernte sich dann wohlgemut und fröhlich.

Auf Lauras Herz aber war eine Zentnerlast ge­fallen, unter der jede letzte scheue Glückshoffnung er­sticken mutzte. Bisher hatte sie immer noch eine heim­liche Entschuldigung für Pauls Betragen gehabt: Gr geht aus Ehrgeiz in Gesellschaft! Er will nun einmal zu den Modernen gehören, zu einer großen Clique! Die Leute find ihm nur Mittel zum Zweck! Aber er wird sich eines Tages gründlich langweilen, er wird es satt krieaen, denberühmten Mann" zu spielen. Und dann, dann sieht er wohl ein. daß es hübsch ist, «üa Heim zu haben, und liebe Kinder, dann sucht er vielleicht wieder nach dem treuen Herzen, das er sv schwer gekränkt.

Sie hatte die Kraft gefühlt, ihm zn verzeih«».

Nun aber. Nun wußte fte, daß «e für sie ver­loren war!

Nicht sein Verlange« »ach Erfolg hatte ch« fo*tz> getrieben. Nicht Ehrgeiz war'S, wa« ihn ft» gan» verwandelt und entfremdet hatte: Astargot vou Tn«!

Sie drückte die Hände vor da» Gesicht i» einer wilden Qual.

Paul war in der Tat einmal bei einem Ausflug mit Krau und Kindern mit großem Entzücken vor dem Häuschen gestanden und die Knaben hatten seinen begeisterten AuSrns nicht vergessen, da sie so viel von den zahlreichen Aufträgen ihres Vaters gehört, fanden sie e» mit dem Egoismus der Jugend an der Zeit, daß dieser Segen auch ihnen fühlbar würde.

,/vielleicht"» sagte Paul ablehnend.Vielleicht dürft ihr mit der Mama in» Gebirge. Seht z», daß ihr gute Zeugnisse bekommt."

Aber Papa, dann nehme» un» gewiß andere Leute da» Häuschen weg", warf Ulbert mit Beharr­lichkeit ein.

-Laßt «sch jetzt t» Ruhet Spielt t« Garten!" «ies der »ater Ungeduldig.

Laura hatte während de» Essen» nur wenige Worte gesprochen. * Die «nd«« be me rk te« bet ihre« »nie» Wppettt wohl Vau». daß sie fast nicht»

Nnn zündete sich Paul «in« Zigarette an, ging A« Zimmer »«her, nahm die Zeitung zur Hand» regte st« wieder weg, betrachtete ein Buch, da» aus de» Seftrntisch lag, spielte «ft dem Stretchhol-büchOche» alle« «ft einer auffällige» Zerstreutheit «nd Pssange»-

Dvch nein! Weine« wollte sie nicht! Rur keine Träne mehr um Hn! Nun braucht« fie ihre Kraft. Sv lange sie noch an Versöhnung glaubte, durfte sie noch ein Restchen Lieb« für ihn übrig behalten, i» schmerzlichem Erinnern an ihr altes Glück zurückdenkv«. Aber da» war ja vorbei! Hart mußte sie werden: kalt und hart.

Paul kam an diesem Tage zum Mittagesse« nach Hause. Di« Sonn« schien zum erstenmal so srühjahv- lich in das Zimmer, daß die Knaben an den Gommer dachten und den Vater bestürmten: '

Gelt. Papa, in den Kerlen gehst du mit uns nach Ereinau!"

Laura fühlte wohl, er wollte «kt Dr spreche». Dku» ia» eine Auseinandersetzung, aber sie batte ihn nicht zu fragen vermocht. Es war ihr st» bang, so schwer. Schweigend faltete sie da» Tischtuch zusammen, legte e» mit den Servietten in da» Schubfach und breitete die dunkle Decke üb« de» Tisch.

Ich will morgen forh ans eine kleine »keife i« den Süden, Laura", begann Paul endlich ohne sie an­zublicken.Mein Bild ist fertig. La» nächst« möchte ich wieder im Freien malen. Dazu ist'« noch zu kühl. So kann ich mir jetzt am passendsten «ine Erholung gönnen."

Laura holte tief Atem. Sie wollte jedoch ruhig ! und leidenschaftslos erscheinen, wenn auch ihr Herz klopfte, als müsse es zerspringen.

Und Fräulein Margot von Thura reist morgen mit ihrer Schwester nach Gardone", sagte sie dann lang­sam. ES klang so schneidend, daß sie vor ihrer eigenen Stimme erschrak.

Er wendete nun den Kopf um, in einem unwill­kürlichen Erschrecken über diese unerwartete Wendung. Laura war nie eifersüchtig gewesen, und so war er nicht daraus vorbereitet, daß sie ihm in dieser Weise Schwierigkeiten in den Weg legen würde.

Nun ja", gab er zu, seine Verlegenheit so gut wie möglich verbergend.Es ist doch nur angenehm, mit Bekannte» zusammen zu sein. Tie Damen haben interessante Beziehungen zu Leuten aus der großen Welt. G» ist für mich nur von Vorteil"

Die glaubte nicht mehr an dieses alte Lied von geschäftlich«« Interessen.

Heute morgen war ein Herr hier", unterbrach Ae ihn.Sr hat feinen Namen genannt: Direktor Staffenhagen, wenn ich nicht irre. Er wollte dich sprechen. Er scheint gefürchtet zu haben, daß du ihm bei jener schönen, jungen Dame im Wege wärst, und war sprachlos, al» er hörte, du seist verheiratet."

Der alte Vkarrk" lachte Paul auf «nd zuckte vtt- kchtlich die Schultern.Den fremdesten Leuten er­zählt er Vv» seiner Liebe. Er soll sich doch nicht ein« oiloen, daß diese» Mädchen für ihn erreichbar sei, und wenn er hundertmal ein Schloß besitzt und sich den «delStktrt kaust.«

Laura durchzuckte ei« wHer Schmerz. In seine« Zorn, in seiner Entrüstung, hatte ihr Wftrnn die letzte Lücksicht und Schonung vergessen.

Sie heftete ihre »ugeu fest auf sein Gesicht.

,.Mr dicht Für dich wäre sie aber erreichbar?" streß ne hervor, und e« klang zitternder, ab» sie wollte. Du brauchtest nur deine Dreiheit k" ^

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