Häudlerssohn Wiedemann und zwölf Genüssen wegen einer großen Reihe von Diebstählen und Einbrüchen, u. a. auch wegen eines Kivck-eudiebstahlee in Böhringen. Wiedenrann er­hielt 11 Jahre Zuchti-aus, die übrigen Angeklagten wurden zu Gefängnisstrafen von 1 Monat bis zu 3 Jahren verurteilt.

Sie will einen König. Dev letzte Wahltag war wieder reich an kleinen, heiteren Episoden, wie sie sich gerade im Ober­land so gerne ereignen, wo die Leute nochan Humor" haben. Kam da in einem Orte ein altes Weiblein zur Wahl gegan­gen und redete den Verteiler der Wahlzettel also an:Sie... dös ist net der richtige Zettel... i will an Kini wähl'n!" Als sie die Auskunft erhielt, so ein Zettel sei nicht vorhanden, er klirrte sie energisch:Nachat schreib i 'n Rupprechr aufi! Tua an Zettel her!" Als man ihr weiter bedeutete, das werde wenig Wert hoben, machte sie würdevoll Kehre, indem sie im Abgehen das geflügelte Wort Prägte:Oes kinnts mi gern Ham! I will koan Reicl)spräsident, i will an Kini!" Sprachs und verschwand.

Ein seltenes Arbeitsjubiläum. Am 1. April er. konnte der Gründer der bekannten Düsseldorfer Firma Henkel <L Cie. A.-G., Herr Konnnevzienrat Fritz Henkel, auf eine 60jährige kaufmännische Tätigkeit zurückblicken. Ein rechter Kaufmann und Fabrikant im besten Sinne des Wortes, ein Industriekapi­tän von altem Schrot und Korn steht hier vor uns, ein Mann, der es verstand, allen Widerständen zum Trotz ein Werk zu schaffen, wie es in unserem Vaterlande einzig, in der Welt nur vereinzelt dasteht. An seinen Namen knüpft sich der welt­bekannte Namen Perfil, jenes Erzeugnisses seines Werkes, dessen Wert und volkswirtschaftliche Bedeutung erst in unseren Tagen immer mehr erkannt und gewürdigt wird. Ein Orga­nisator und Kaufmann großen Stils das ist Fritz Henkel ein Mensch mit warmfiihlendem Herzen. Von keinen Mit­arbeitern als Vater geachtet und verehrt steht Kommerzienrat Henkel heute noch rüstig an der Spitze seiner Unternehmungen. Von tiefem sozialem Empfinden zeugen die mustergültigen von chm ins Leben gerufenen Wohlfahrtseinrichtungen, die jetzt an­läßlich seines Jubiläums durch eine umfangreiche Stiftung für erholungsbedürftige Kinder seiner Werksangehörigen erweitert wurden.

Der Eisenbahninsprktor Münch, der in seinem Amtszimmer auf dem Berliner Bahnhof Zoologischer Garten verwundet und gefesselt aufgefunden worden war, ist vom Großen Schöffen­gericht in Berlin-Schöneberg wegen schweren Amtsverbrechens zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verur­teilt worden. Das Gericht kam nach längerer Beratung zu der Neberzeugung, daß Münch, um die Spuren seiner Unterschla­gungen zu verschleiern, die Kassenbücher verbrannt und einen Neberfall vorgetäuscht habe.

Freie Bahn dem Tüchtigen. Am Realgymnasium in Pots­dam fand dieser Tage die Reifeprüfung statt. Unter den 17 Oberprimanern, die sich zur Prüfung stellten, befanden sich auch die beiden ältesten Söhne des Kronprinzenpaares, di? Prinzen Wilhelm und Lolüs Ferdinand. Sie haben b?id: die Prüfung i bestanden, Prinz Louis Ferdinand war sogar vorn mündlichen! Examen entbunden. !

Französischer Abschied. Der Dank an die Fremden-! legionäre. Anfang März sind von den deutschen Grenzbehörden! drei ehemalige Fremdenlsgionäre, zwei Deutsch-Oesterreicher i und ein Württemberger, völlig mittellos aufgegriffen worden. Die Leute waren im Fahre 1920 unter der Vorspiegelung, daß sie als Arbeiter in den zerstörten Gebieten Nordsrankreichs ver­blendet werden sollten, nach Chamberh gebracht und dort für die Legiop gepreßt worden. Nachdem sie fünf Jahre mit der Legion in Nordafrika, insbesondere in Marokko gesuchten hat­ten, sind sie Anfang 1925 mit 26 anderen Legionären, darunter! 22 Deutschen, nach Ablauf ihrer Verpflichtung entlassen worden. - Bei der Entlassung erhielten sie in Marseille nicht etwa eine- Rente oder Abfindung, sondern lediglich einen Freifahrtschein! zur Grenze und fünf Franken, also etwa eine Goldmark, Zehr- > geld. Die Bezahlung während der Dienstzeit reichte kaum füri die notwendigsten Bedürfnisse, geschweige denn für Ersparnisse aus. Solche Fälle sind nicht vereinzelt, sondern mehren sich in der letzten Zeit. Es werden im Lause dieses Jahres etwa 2000 § Deutsche und Deutsch-Oefterreicher aus der 'ranzösischen Frern- s denlegion, die 1920 eingestellt worden sind, entlassen. So sieht! dieRomantik" des Legionärtums bei Hellem Tageslicht aus! Abenteurer deutschen Blutes tragen für den Erbfeind ihres! Volkes fünf Jahre lang die Haut zu Markte, verschleudern ihre > Jugend, ruinieren ihre Gesundheit, um dann als abgenutzt auf i den Kehrichthaufen geworfen zu werden. Eine Kulturschande, j aber auch eine Schande für das Deutschtum.

Eine Tötung aus Mitleid ans dem Schlachtfelde. Bor dem Gericht in Posen hatte dieser Tage ein Prozeß seinen Abschluß gefunden, der viel besprochen worden ist. Der ehemalige deut­sche Flieger Mühlnickel, der nach dem Weltkriege in die pol­nische Armee eingetreten war, hatte an dem Polnisch-russischen Krieg im Jahre 1920 teilgenommen. Bei einer Notlandung fand er sich zwischen den polnischen und russischen Stellungen und hörte Plötzlich Stöhnen und Hilferufe eines schwerverwun­deten Russen, der ihn anflehte, ihn zu töten und seinen uner­träglichen Qualen ein Ende zu machen. Dem Verwundeten war das rechte Bein abgerissen und der Leib aufgeschlitzt, so daß die Eingeweide herausguollen. Es war kein Soldat, son­dern einer der Agenten der Kommunistischen Partei, welch' der Roten Armee beigegeben waren. Mühlnickel weigerte sich zu­nächst, diese Bitte zu erfüllen, aber angesichts der Qualen des Verwundeten und auch weil dessen Schreien me Anwe'enheit des Fliegers dem Feinde leicht verraten konnte, erschoß er den Russen, nachdem er ihn gebeten hatte, sein Gesicht abzuwenden. Am folgenden Tage begrub Mühlnickel dann den Getöteten auf dem Schlachtfelde und erstattete seinem Vorgesetzten Bericht über den Vorfall. Jetzt erst ist diese Angelegenheit gerichtlich entschieden worden. Während der Prozeßverhandlung verwies die Verteidigung auf das -bekannte Urteil d-s Pariser Gerichts-

s Hofs, durch welches die Polin Uminska, die ihren unheilbar ! kranken Verlobten auf dessen Bitte getötet hatte, freigesprochen i wurde. Nach längerer Beratung verkündete das Posencr Ge- ! richt die Freisprechung Mühlnickels.

> Bluttat im Krankenhaus. Aus Rom wird gemeldet: In Neporata suchte ein Vater, der Schneider im dortigen Regi­ment, seine Tochter, die wegen Rückenmarkslähmung in einer Klinik liegt, durch einen Revolverschuß zu töten, um ihr die Schmerzen, unter Lenen sie litt, zu nehmen. Der Versuch, die Tochter zu töten, mißlang, da die Kugel nur das Rückgrat traf und darin stecken blieb. Der Täter wurde vvn den Kranken­wärtern festgenominen, bevor er sich selbst das Leben nehmen konnte.

VLMtw! und Werkebr.

Wirtschaftliche Wochenrnndscha«.

Börse. An der Börse dauert die Lähmung des Verkehrs fort. Die Aktienmärkte blieben weiter verödet. Das Ergebnis des ersten Wahlgangs der Reichspräsidentenwahl verstimmte, weil nunmehr auf weitere vier Wochen ein verschärfter Wahl­kampf bevorsteht miü dadurch die politische Unsicherheit fortdau- crt. Dazu kommt die verworrene Lage in Preußen, wo die Krisis zu keinem Ende kommen will und man bereits von Neu­wahlen als einzigen Ausweg spricht. Aus Handel und Indu­strie lagen ungünstige Wirtschaftsberichte vor Besonders die schwierigen Shndikatsverhandlungen der Ruhrkohlenindusttie störten. Dem Anleihemarkt war infolge der Veröffentlichung der Answertungsrwdelle der Regierung mehr- Interesse zuge- wandt. Im Gesamteindruck erschien aber bei allen in Frage kommenden Werten eine ALschwächung der Kurse. So gerieten unter Kuvsdruck die bundesstaatlichen Anleihen, die Spar­anleihe, die K.-Schatzanweisungen, auch die Sparprämien­anleihe. Von der rückläufigen Bewegung wurden auch die Vorkriegs-Stadtanleihen und die Vorkriegs-Psandbriefe ergrif­fen. Kriegsanleihe konnten sich gut behaupten. Die Spekula­tion gibt sich der Hoffnung hin, daß die Regelung des Regie­rungsentwurfs im Interesse des Staatskredites nicht aufrecht erhalten werden könne.

Geldmarkt. Der Geldmarkt zeigte ziemlich Flüssigkeit und das Angebot war überwiegend. Die Ultimoverpflichtungen sind ziemlich leicht überwunden worden. Der Geldbedarf zum letzten Monatsende, das zugleich auch Quartalsabschluß war, war doch überschätzt Worten. Zur leichteren Abwicklung hatte auch wesentlich beigetragen, daß die Versorgung in allen Be­darfspunkten sehr frühzeitig und ausgiebig erfolgt war. Die Zinssätze hatten nur ganz zum Schluß auf llltimoanforderun- gen von Nachzüglern eine leichte Anspannung erfahren. Die Reichsbank Hann in ihren wöchentlichen Ausweisen ständig wei­tere Verbesserungen verzeichnen. Ihr Goldbestand hat sich um 10,9 auf 996,1 Millionen Reichsmark erhöht.

Produkten markt. Infolge des Einflusses des Preis­sturzes vom Getreide in Amerika war der Verkehr auch an den deutschen Getreidebörsen außerordentlich gering und die Stim­mung war gedrückt. Die Preise waren mehrfach schwankend. An der Stuttgarter Laudesproduktenbörse wurden ffir Heu und Stroh 7 bzw. 5 ( )4) Mark pro Doppelzentner bezahlt. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 249 (unv.), Rog­gen 236 (4-2), Sommergerste 245 (1), Winter- und Futter­gerste 224 (- 4), Hafer 194 (4- 4) Mark se Pro Tonne und Mehl 35)4 (4- >4) Mark Pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Die Großhandclsinderzifser von Ende März mit 142,7 weist gegenüber der Ziffer Von Ende Februar mit 144.4 einen leichten Rückgang auf. Nachgegeben- haben die Preise für Lebens- und Genußmittel, was mit den Rückschlägen auf dem Getreidemarkt zusammenhängt. Abgeschlagen haben Lederwaren, ferner Textilwaren infolge eines Rückgangs der Wollpreise am Weltmarkt. Die Boumwollprcne sind aber leicht gesteigert. Ein Rückgang setzte auf den Metallmärkten ein, wo der Umsatz außerordentlich gering geworden ist.

Vieh mar kt. Auf den Schlachtviehmärkten ist keine Ver-' änderung eingetreten. Die Preise haben sich behauptet

Holzmarkt. Aus den Rundholzmärkten hat die Kauf­lust nachgelassen und die Preise gingen zurück; znm mindesten ist aber ein Stillstand in der bisher dauernd gesteigerten Preis­bewegung festzustellen. Die starken Preisrückschläze in Bayern verfehlten doch ihre Wirkung aus Württemberg und Baden nicht, wenn die Preise auch dort noch ziemlich hoch bleiben. In Württemberg bewegen sich die Preise immer noch zwischen 122 und 141 Prozent der Forsttaxe.

den bekannten Weber-Herd der Fa. Anton Weber, Ett-», lingen (Baden). Der Weber-Herd ist bekannt durch seine erst-ix' klassige Ausführung, tadelloses Kochen und Backen bei gering-'" stem Brennstoffverbrauch, wie durch eine vollendet schöne Aus­führung. Wo nicht vertreten, wende man sich direkt -an die Fa. L Ant. Weber-, Ettlingen (Baden).

Ssekleliie.

8cb«emm8leine, UdlMeMeins, S1dersed«Sü2s, vopMalLriegsj, kom- rwü KjsrLlbse!. kort!«iu!reisei»t, Ms8. Vkinntr- NsiM-Lsill. Lewsirt- v»ä lon-kokren, MgLii- ii«l LüÄen-?Istteir. 8pö!-Ksi'sjtins», lllswtk, 8s»S, 8!v8 ^dotier. 8vme slle siiübrM SsvUsteiMs« nlwMede 8orten Sk6üv8totte

Üekern ru clen gllbsligsten Preise» >mci öe«li»xu»ze»

Xüins L 1 >sn 1 rsek

Vaustokk- unci Kotilsn-QnOSsliancllunix

Sttkenfvltt

ksrosprsokor

virkvllkeU 11 - kkorskelm 2Ü88 - 7

Qroües llsger sm Seimbok. LestcktixunL olme lr»«ksv»ox.

Unsere neueiazedsute, sucli kür l-ssteutos bekekrdsre

(300 Zentner läsgkralt) empkebten vir rur gell, öeniitrung.

W

V

W

V

W

V

V

W

V

-Tabletten

hervorragend bewährt bei:

GW. Hexenschutz.

Rheuma. Nerven- und

Ischias, Kopfschmerzen.

To gut oie Schmerzen und scheidet die Harnsäure aus.. Fragen Sie Ihren Arzt. Irr allen Apotheken erhältlich.

Lest. I2,60/o 0,46 0^ t_!Nln!n, 74,3^/g Lei6. Leer, snlie., 100

Neuenbürg.

der-Angebot!

prisrlr. Srsusek, kkvrrlieim,

Inb.: krieckr. kotk,

kelekon 985. iVIetrger-Arssse 7. blichst ckem IKsrktpIgtr.

AM- Aussteuer» uns Ullsobe-Hesekükt. -WE LperialiM:

^nkortigung kompletter tirnut- uvcl XmckerkU 88 tg.ttuvßev, Herrellvänede ns.cb Us.88.

Prima frische, bayerische

a-SUHLH-LlSI*,

sowie allerschwerfte Sorte

ttslSsiHsr*

empfiehlt zu Ostern und zum Einkalken.

Fritz Geutz,

Kolonialwaren-, Eier- und Käse Handlung.

Es gibt nichts schlimmeres für die Frau als au einem Herd zu kochen, der nicht brennt,, raucht oder nicht backt. Wer sich dagegen schützen will, -kaust nur ein altbewährtes Fabrikat, wie

XI-klvmiL

dsfrisüigt Lltsrn uncl Kinder

in jsüsr Ssriskung.

blieckerlage:

Wilkelm ^iek.kieuenbürs.

Räumungs - Verkauf!

Empfehle mein Lager in zu äußerst billigen Pi eisen.

Sportwagen von 17 Mark an. "WE

Gewähre bis 15. April auf sämtliche Kinderwagen

IO INsIWstt.

Gottlob Pfeiffer, Dreher, Herreualb.

Habe noch einige

Reuenbürg.

!

T

-M

kL

W

'ff

-'ff

ff'

V

IM

W

Z!

W»

IM

9

W

2-'

lkl

(bestes Fabrikat)

auf Lager. 40 Liter Stunden-Leistung Mk. 50., 65 Liter Stunden-Leistung 75., 100 Liter Stunden-Leistung 95., 150 Liter Stunden-Leistung 100..

Solch. Manch«. MaWuenwerMtle.

Telefon 75.

! . ,P t"

t,''-