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Samstag, den 28. März M5.

Politische Wochenrundschau.

Der württembergische Landtag, der nach Len ursprünglichen Plänen in der letzten Märzwoche wieder zusammentreten wollte, wird in Bälde zunächst mit Ausschnßarbeiten beschäftigt sein, wobei die Novelle znm Beamtenbesoldnngsgesetz eine der schwierigsten Materien bilden wird. Das Gesetz will eine Reihe von bisherigen Unebenheiten, namentlich im Hinblick auf den Reichsdienst, ausgleichen und insbesondere auch einzelnen Be- amtenkvtegorien entsprechend ihrer Bedeutung heben oder ihnen bessere Vorrückungsmöglichkciten schaffen. Der Vergleich der einzelnen Kategorien unter sich bildete von jeher einen Zank­apfel. Jede Kategorie trägt das Bewußtsein ihrer Bedeutung in sich und ist von dem begreiflichen Bestreben erfüllt,gehoben" zu werden. So ist denn eine Unzahl von Eingaben an den Landtag gelangt und die Wgeordneten werden sich im Verein mit der Regierung bemühen müssen, aus dem Chaos von Wün­schen den rechten Weg zu finde«. Eine zufriedene Beamten­schaft ist die wichtigste Voraussetzung «ür einen geordneten Gang der Staatsmaschinerie. Württemberg besaß von jeher ein außerordentlich tüchtiges, pflichttreues und zuverläßiges Be­amtentum. Diese Eigenschaften ihm zu erhallen ist von größ­tem Wort. Und so kann man nur wünschen, daß es dem Fi­nanzausschuß und später dem Landtag gelingen möge, .eine Re­gelung zu finden, die geeignet ist, Zufriedenheit zu schaffen und dem Beamtentum die Arbeitsfreudigkeck zu erhalten. Da­neben wird es allerdings nach wie vor das ernste Streben der Regierung bleiben müssen, den Beamtenäpparat mit der Zeit zu verkleinern und dadurch weniger kostspielig und für das Land und seine Steuerkraft erträglich zu gestalten.

Der erste Akt des Kampfes um die Wahl des Reichspräsiden­ten steht vor seinem Abschluß. Der Wahlkampf war im Lande doch nicht so hitzig, wie er bei Reichstags- oder Landtagswahlen zu sein Pflegt. Dafür war auch die Zeit viel zu kurz. Und das war ein Glück, sonst wäre, Gott sei's geklagt, ans den sieben ^Kandidaten mit der Zeit sicher ein Dutzend geworden. Auch im Hinblick darauf, daß sich die deutschen Parteien in gegenseitiger Befehdung etwas leisten, ist der kurze Termin des Wahlkampfes zu begrüßen. Dem Reichsblock ist es gelungen, seinen Kandi­daten Dr. Jarres, dessen vornehme, ritterliche Art besonders angenehm berührte, zu einem Vortrag in Stuttgart zu be­wegen, der eine so starke Anziehungskraft ausübte, daß eine Parallelversammlung abgehalten werden mußte. Die Demo­kraten ließen für ihren Kandidaten, den badischen Staatspräsi­denten Dr. Hellpach, Len Reichswehrminifter Dr. Gehler spre­chen, der ums Haar bürgerlicher Einhe'ckskanüidat geworden wäre und der in Württemberg nicht nur bei Len Demokraten, sondern auch weiter rechts hin wegen seiner Verdienste um die innere Erstarkung der Reichswehr Sympathien genießt. Auch der Kommunist Thälmann war im Lande, ohne daß man in­dessen aus seiner Rede etwas erfahren hätte. Das Zentrum ist tatkräftig für Dr. Marx eingetreten und hat dabei seine LanbtagsaögeordneteN vorgeschickt, vor allem den Führer der Landespartei, Justizminister Beyerle, der in Dr. Marx den Politiker der Volksgemeinschaft, den wahren und echten Volks- Präsidenten würdigte, von dem eine ruhige Entwicklung im In­nern und die Förderung friedlicher Beziehungen nach außen zu erwarten sei. Auch die andern Parteien haben sich darauf be­schränkt, durch ihre Landtagsabgeordneten Propaganda für ihre Kandidaten machen zu lassen. Möglich, daß im zweiten Wahl­gang, zu dem es voraussichtlich kommen wird, eine wesentlich schärfere Agitation einsetzen wird. Zunächst aber gilt es, am 39. März den Weg zur Wahlurne nicht zu scheuen. Der Bau­ernbund hatte bei der letzten Reichstagswahl einen erheblichen Stimmenrückgang aufznweisen, der lediglich auf Wghlmüdig- keit zurückzuführen war. Solche Wahlmüdigkeit darf sich nicht wiederholen. Wahlrecht ist Wahlpflicht. Und der Reichsprä­sident sollte seine Stellung nicht einer durch die Wahlmüdigkeit beeinflußten Zufallsmehrheit verdanken, sondern dem Gesamt­willen des Volkes entsprechen. Dazu gehört aber, daß jeder­mann seine Wahlpflicht erfüllt. Nur bei einer möglichst gro­ßen Wahlbeteiligung kann man sagen, in welcher Richtung der wahre Wille der Mehrheit des Volkes sich bewegt.

' Hem ^land

Stuttgart, 25. März. Der Ausschuß des Landtags für Verwaltung und Wirtschaft befaßte sich heute mir dem Entwurf eines Gesetzes über die Berufsvertretnng der Aerzic. Zahn­ärzte, Tierärzte und Apptheker. Der Berichterstatter Elsas (Dem.) gab einleitend einen geschichtlichen 'lebe.'blick über die Verhältnisse in den anderen deutschen Ländern und über dis bisherige Berufsvertrctung der vier genannten Stände. Die Frage, ob besondere Kammern für diese notwendig seien oder vielmehr eine einheitliche öffentlich-rechtliche Gesundheitskam- mer mit entsprechenden Unterabteilungen beantwortet der Be­richterstatter dahin, daß bei der bisherigen Prüfung der Ver­hältnisse sich herausgestellt habe, daß bei einzelnen Berufen die Voraussetzungen für die Schaffung einer einheitlichen Kammer noch nicht gegeben seien. Nach seiner Ansicht läßt sich die öf­fentlich-rechtliche Berufsvertretung nur rechtfertigen, wenn der Zwangsorganisation eine Solidarhaft der Berussangehörigen in Fällen der Not gegenübersteht. Eine spätere Vereinheit­lichung der Wohlfahrtseinrichtungen müsse zwecks Kostenerspa­rung im Auge behalten werden. Schließlich stellt der Bericht­erstatter eine Reihe von Abändernngenamrägen. Ein Mit­glied der Sozialdemokratischen Partei wies daraus hin, daß auch innerhalb der Aerzteschaft die Auffassung darüber whr ge­teilt sei, oib ein solcher Organisattonszwang, wie ihn der Ge­setzentwurf vorsehe, nottvenüig sei. Ein Mitglied oer Bürger- Partei erklärte, daß man in den anderen Ländern mit den dort bestehenden Kammern gute Erfahrungen gemacht habe und daß die Mehrheit der Aerzte dringend Las Gesetz wünsche. Der Minister des Innern bemerkte, zu der Frage, ob das Ges«

notwendig sei, könne man sich selbstverständlich verschieden ein­stellen. Die vier Berufsgrnppen, um die es sich handele, seien nach Vorbildung und Tätigkeit so geschlossen, daß die Gründe gegen die Einrichtung einer solchen Vertretung nicht mehr durchschlagend seien. Die bei weitem überwiegende Mehrheit der Aerzte wünsche eine solche Zusammenfassung und Organisa­tion. Die von einem Mitglied der Demokratie und der So­zialdemokratie angeschnittene Frage der Hereinnahme der Den­tisten und Hebammen in das Gesetz sei heute nicht diskutabel, denn diese beiden Berufe seien noch nicht so reif flir den Ge­danken der beruflichen Zusammenfassung. Be> den Hebammen könne man noch nicht von einer abgeschlossenen Bildung spre­chen, Weil hier die Fragen der Weiterbildung noch im Fluß seien, und die private Organisation der Dentisten iei schon so geschlossen, ganz abgesehen davon, daß der Stand der Den-j tisten sich zur Zeit in einer starken Bewegung in Bezug auf Vorbildung und Abschlußprüfung sich befindet. Nachdem der Minister sich noch kritisch zu den Anträgen des Berichterstatters geäußert hatte, wurde die Sitzung auf Freitag vormittag 10 Uhr vertagt.

München, 26. März. Nachdem das bayerische Sozialmini- sterinm im Auftrag des Reichsarbeitsministeriums den Schieds­spruch im Brauereigewerbe für verbindlich erklärt hatte, be­schloß heute eine Versammlung der den freien Gewerkschaften angehörenden Brauereiarbeiter, den Streck abzubrechen und die Arbeit morgen wieder anfzunehmen. Die christlich organi­sierten Arbeiter haben die Arbeit schon gestern wieder aus­genommen.-

Berlin, 26. März. Der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahngesellschast, Oeser, der eben eine heftige Erkrankung überstanden hat, muß zur völligen Wiederherstellung seiner Ge­sundheit auf ärztliche Anordnung hin einige Zeit seinem Amt fern bleiben. Im Einverständnis mit Oeser beschloß deshalb der Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahngesellschaft in sei­ner Sitzung vom 20. März, den Vizepräsidenten des Ncrwal- rungsrats Staatssekretär a. D. Sticler, zu beauftragen, die Ge­schäfte des Generaldirektors ans die Dauer von zwei Monaten wahrzunehmen. Stieler trat heute dieses Amt an.

Berlin, 27. März. Wie wir heute erfahren, sind die Be­mühungen der drei republikanischen Parteien, flir den zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl ein Zusammengehen zwi­schen Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten herbeizu- führen, noch nicht geglückt. Me Sozialdemokratie hat erklärt, auf die Kandidatur Braun nicht zu verzichten Sie hat den beiden anderen Parteien diese Kandidatur iür den zweiten Wahlgang angeboten. Infolgedessen sind weitere Besprechungen zwischen den drei Weimarer Parteien noch im Gange.

Berlin, 27. März. Der Deutsche Gewerkschaftsbund wen­det sich scharf gegen die Unterstellung, als ob er die Kandidatur Jarres unterstützen wolle. DerBerliner Lokalanzeiger" meldet aus Kassel, daß Oberbürgermeister Scheidemann vom Regierungspräsidenten einen zweimonatigen Urlaub erbeten und erhalten habe.

Enttäuschung über die Aristvertnngsiiorlage.

Berlin, 27. März. Von den Stimmen der Blätter zur Aufwertungsvorlage der Regierung sind natürlich die Urteile der rechtsstehenden Organe am weitaus interessantesten. Uober- raschungen bringen freilich auch die nicht. Es ist ein allgemei­nes leises verlegenes Säuseln. Sogar dieDeutsch: Tageszei­tung", einst die grimme Ruferin im Streit, meint heute:Die Möglichkeiten für das Reich, in absehbarer Zelt mit vollen Hän­den zu geben, sind naturgemäß nur zu gering. Das anzuer­kennen gebietet die einfache Vernunft." Aehnlich sanftmütig kommt es auch aus derKreuzzeitnng":Wir haben die Krise, in der wir uns seit der Revolution befinden, noch auf keinem Gebiet des öffentlichen Lebens überwunden. Mögen sich Gläu­biger und Schuldner das vor An gen halten und Fordern und Gewährest in das rechte Verhältnis zueinander bringen." lin­der Scherl'scheTag" tröstet ein wenig banal:Immerhin ist natürlich auch diese minimale Aufwertung der Anleihen besser als nichts." Aber ans derDeutschen Zeitung" tutet das Saxo­phon:Die ganze Aufwertungsfrage ist zum größten Teil eine Zollfrage... deshalb ist die neue Regelung töricht. Zuerst Schutz deE nationalen Wirtschaft, dann Aufwertung." Die Germania" findet:Es ist absolut nicht abzusehen, woher Gelder für weitere Eröhungen des Aufwertungssatzes bzw. der Zinsen genommen werden sollen." ImVorwärts" spricht der große August ans, was ist:Es wäre der größte Volksbetrug, wollte man eine Aufwertung, als die Erfüllung der von den Deutschnationalen gegebenen Versprechungen ansehen."

' Ausland

London, 27. März. Londoner amtliche Kreise glauben, daß noch Monate verstreichen müssen, bis eine Konferenz zwischen Derrtschland und den Alliierten zusammemreten kann, um den Sicherheitspakt" zu formulieren. Diese Konferenz würde dann, wenn alles nach Londoner Wünschen richtig geht, .zu einer gro­ßen Abrüstungskonferenz unter Washingtons Vorsitz- der vor­erst noch Frankreich und Japan Schwierigkeiten bereiten.

Dr. Eckenrr in London.

London, 27. März. Der Führer des LuftschiffesZ. R. 3", Dr. Eckener, hielt gestern vor der Kgl. Luftschiffahrtsgesellschaft einen Vortrag über den Flug des Luftschiffes nach Amerika und die Zukunftsausschichten eines transatlantischen Luftschiffver­kehrs, der mit drei Luftschiffen ausgeführt werden könne. Dr. Eckener sagte: Die Kosten jeder einzelnen Reise einschließlich aller Unkosten betragen 15 350 Pfund Sterling. Zeder der 30 Passagiere würde 125 Pfund zu zahlen haben. 8350 Pfund würden für beförderte Post und 3750 iür Gepäckbeförderung berechnet werden. Das Anlagekapital würde Sei 100 Fahrten jährlich 1750 000 Pfund Sterling betragen. Die Einnahmen

34 Prozent des Kapitals zu rechnen. Der Fahrpreis von 125 Pfund Sterling Pro Passagier sei sehr niedrig. Dr. Eckener glaubt, daß, sobald das Publikum die Ueberzeugung von der Sicherheit der Beförderung gewonnen habe, sich ein großer An­drang nach Plätzen bemerkbar machen werde. Er sagte ferner, daß Feuers- oder Blitzgcfahr künftig völlig beseitigt werden müßten und zwar durch eine Unschädlichmachung des Wasser­stoffgases vermittelst teilweiser Benutzung von Helium, sowie durch den Ersatz des Benzins durch Rohöl.

England und die deutsche Präsidentenwahl.

Sehr bezeichnend ist das völlige Stillschweigen der eng­lischen Presse über die deutsche Präsidentenwahl. Sie wünscht offenbar zu vermeiden. Laß ihre Kommentare der extremen Pro­paganda Stoff bieten könnten. Ihr Motiv ist jedenfalls nicht Gleichgültigkeit. Wie man hört, sieht man in maßgebenden Krei­sen dem Ergebnis, das man als ziemlich sicher betrachtet, mit intensiver Spannung entgegen. Man hat beruhigende Versiche­rungen erhalten, daß es bezüglich der deutschen Vorschläge fin­den Sicherheitspakt keine Veränderung Hervorrufen werde.

Trotzki verschwunden.

Riga, 27. März. «In Sowjetkreisen herrscht große Auf­regung, weil Trotzki aus seiner Villa in Suknm im Kaukasus verschwunden ist. Zwei Mitglieder seines Stabes fehlen eben­falls. Trotzkis ärgster Feind, Stalin, hat sofort die Tscheka und andere Militär- und Zivilbehörden angewiesen, Trotzki zu ver­haften.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung

Sonntagsgedanken.

Innerliche Macht.

Was immer kommen mag, wir sind nicht verloren, wenn wir nur leben. Ein Volk, das lebt, muß zu seinem Rechte gelangen, auch ohne den Weg der G ww a l t. Haben wir bis jetzt nichts erreicht, so ist es an uns, uns zu gestehen, daß wir noch nicht genug leben, daß die Lebenden noch in der Minder­heit find. Ist die Mehrheit erst da, sie inuß durchdringen.

Fr. Th. Bischer.

Es kann sein, daß unserm Voll noch größere Demütigun­gen bevorstehen: wenn nur statt dieser äußeren Macht eine innere sich zeigt; wenn nur Eintracht und Treue immer inehr Oberhand gewinnen; 'wenn wir nur standhafter fortsahren zu zeigen, daß es unter uns etwas Heiliges gibt, woraus wir un­verbrüchlich halten, daß wir noch immer das nämliche Volk sind, dessen schönster Beruf es immer gewesen ist, -re Freiheit deS Geistes und die Rechte des Gewissens zu beschützen!

Schleiernmcher

Zur Konfirmation 1925.

Wieder iiaht der Konfirmationssonntag, und Kinder und Eltern freuen sich darauf, und das Kirchenjahr steht für 14 Tage unter dem ZeichenKonfirmation". Denn was auch gegen die Konfirmation vorgebracht und an ihr reformbedürf­tig gesunden wird, sie ist und bleibt eine ungemein volkstüm­liche Feier; auch der Konfirmandenunterricht spielt im Volks­bewußtsein eine viel größere Rolle als der übrige Religions­unterricht. Als gottesdienstliche und als Familienfeier hat sie sich ihren sicheren Platz erobert. Das muß seine tieferen see­lischen Gründe haben.

Wer einer Konfirnmtion beiwohnt, nicht nur als unbetei­ligter neugieriger Zuschauer, der seine Glossen mach« will, der wird wohl immer eigentümlich bewegt werden durch den Anblick der Kindcrschar. Es sind wirklich noch Kinder, in diesem Jahre, ehe das achte Volksschuljahr allgemein eingeführt ist, meist 13jährige; Kinderstimmen sagen die Antworten her. Da­zwischen ältere, gereiftere, da und dort schon eine leicht brechende Stimme, ein gewisser Ernst doch über dem jungen Volk. Und nun für die allermeisten von ihnen ein entscheidender Wende­punkt des Lebens. Loslösung von der Schule, die seit­dem ihren Tageslauf und Tagesinhalt vorwiegend bestimmt und sie umhegt hat, bei manchen auch vom Elternhaus, das von klein auf ihre Heimat und ihre Umwelt war! Es ist die Er­innerung an unsere eigene Jugend, die uns das Herz 'narm werden läßt.

Und es ist eine geheime Angst, die bei dem Anblick dieser Kinder in uns auffteigt. Was will ans den Kindern werden? Wir sehen sie hineinwachsen in eine Zeit, die so ungeklärt ist, wie kaum je einmal, in einen Zeitgeist, der den Stempel der Verworrenheit und des Durcheinanders trägt. Dutzende von Händen strecken sich nach dreien jungen Seelen aus: Kommt zu uns! Kommt zu uns! Und nun die>e unbe­festigten Knaben und Mädchen, an der Schwelle reiferer Ju­gend, im Uebergang zuni oft entscheidenden Lebensalter, manche leider auch körperlich zart und bleich. Wahrlich die Verantwor­tung des Elternhauses, der Volksgemeinschaft, der christlichen Gemeinde, der Kirche steigt riesengroß vor uns empor und nn- " en sich

willkürlich falten behüte sie!

uns die Hände:

Zum Wahlsomttag.

Herr segne sie und Rudolf Zeller

Schon wieder ist unser Volk durch eine bevorstehende Wahl in starke Erregung gebracht. Zum ersten Mal in seinem Leben wählt es selber den ersten Diener seines Staates. Gerade auch für den überzeugten Christen ist das eine ernste Sache. Auch die gewissenhafte Erfüllung staatsbürgerlicher Pflichten ist ein Stück Gottesdienst. Deshalb kann chm unmöglich die Par­tei über alles gellen, über die Volksgemeinschaft und ihr Wohl, über die Pflicht der Wahrheit und der Liebe, über die ewigen Güter des Evangeliums. Das politische Leben ist für uns ein Stück Weges zur Heimat, auf dem wir nicht allein unfern Blick für die Bedürfnisse unseres Staates, sondern auch unser Chri­stentum zu erproben haben nicht mehr, aber auch nicht