Ealmer MillimbN
»
Samstag
Keitage zu Ur. 126 .
12. August 1905.
8 eliI»fIo 8 S KSektg
verhütet man bei Zahnweh, wenn man stets etwas Soo llötssr's Ventils vorrätig hat (aber nur echtes).
Bestandteile: Guajac 1 x, Mastix V" s, Sandarax, Myrrhen L 8' äther. Pfeffermünz-, Anis-, Nelkenöl L'/io« s, Weingeist bis zu 5 K. Per Flacon 50 H mit Gebrauchsanweisung in der alte« Apotheke von Theodor Wielaad in Calw und in der Apotheke in Liebenzell.
svUmevIrt cler Lstkee
unter 2u8ut2
k'risest 2u staden in 6g.1v/ stel:
kr. vsikoimo. b/lsrie Xsrck Vi^uvs. ^mslie k'elUuveg. XsrI Soklsiok.
Adr. 1'slmon.
K. Otto Vinyon.
V 6. Q. tcssslsr Si L2
^ Xgl. v/üi'el'. 8o/>. ksslintzsn. >
4s!esses lleukcks Lilisumv/smkÄlesei.
24 srsts Ausrelcimurigsv,
LsKrüncist 1826
2n dadkll bei:
Lnltl ksorxii >
AvotbsLsr Vb. Us.rtiL8.NL I » ,
rst. IVislLllä, ^Its ^potbeLe 6. k. krünsnmni )r., vs>iIn>t««iiI,S>-/ Uonis Svdnrxk i Axotböükr 0. Llodl / ^«dsu-ell.
Miskb^
^^ctic,uZX-
I^ikäerlsAS in 6s1iv: Leltt«, vorm.
Lrnusrei Rau;
Uauxtvertrisd kür tVürttewberK: Vdomü L 2 ls^«r, StnttKsrt n. Vvinsod. k«I«k. 7 .
Lins Lülläs
begeht wer eine Nachahmung der echten
v. Wergmau« L ßo., Wadeöeul
mit Schutzmarke StsoLenxksrL benutzt.
Dieselbe erzeugt ein zarte» retaes Kestcht, rostge» jugendsrische» Aussehen, weiße sammetweiche Kaut und schöne» Heiut. L St. 50 H in Hakw bei- K. Weißer, M. Schneider, Friseur, Amakie Keldweg, in Meikderfiadt: Apoth. Mehttretter.
Ü0l226M6Ut-
RL. ^8xl»»11p»px«
et«.
1. H. öl'SUN, Ztuttgai'i!«r 51
EL-
Ott« Orsävr,
S1u1Kgsi»1.
ans BaderS Conserve« hergestellt, ist von echtem Obstmost kaum zu unterscheiden. Pakete zn 150, 100 und 50 Liter find zu haben bei
Jakob Schneider, Köftmeister, Calw.
empfiehlt
Weinen
'ienenhmng
I. Unecht.
Die schwarze Dame. «°^-—
Roman von Hans Wachenhusen.
> -
(Fortsetzung.)
Heißer stieg es in ihm auf, während seine Gedanken immer wieder zu dem Punkte zurückkehrten, daß Graf Sesto jetzt bei ihr blieb, weit länger, als er der gesellschaftliche UsuS gestattete, daß er noch immer bei ihr war, obgleich doch ganze Stunden schon verstrichen.
Er begann fie zu Haffen, zu verachten. Sie sollte den Mut, den Ueber- mut bereuen, der ihn wie einen Lakaien davon gejagt.
Eine Stunde noch verstrich ihm. Er sah Herrn von Bodenberg sich entfernen . . . Jedenfalls erschien er zu dem von ihm selbst bestimmten Rendezvous.
Taumelnd, in heiße, gährende Pläne versunken, begab Leo sich in die Stadt und suchte das Kaffeehaus auf. Blenke hielt wirklich sein Wort. Er kam, sehr zerstreut, wie nach einer wichtigen Beschäftigung und reichte ihm vertraulich grüßend die Hand.
„Armer Wiedenstein", sagte er nach einigen gleichgültigen Aeußerungen, während welcher Leo gespannt und mit pochendem Herzen seine Miene beobachtete. „Ich hätte rs nimmer geglaubt, daß ein We>b auf meinen sonst so kaltherzigen Freund wirklich Gewalt ausüben könne. ES wäre doch bester gewesen, ich hätte ihm schon von Ihren älteren Ansprüchen gesagt, er kennt diese noch nicht und so muß ich mir die Schuld beimeffen, wenn er ahnungslos ein Unglück anrichtet, denn ich fürchte, dieses Unglück ist schon geschehen. Um eS nicht mit zu erleben, entfernte ich mich nach dem Frühstück."
Blenke sprach ersichtlich die Wahrheit. Leo selbst hatte ihn ja beobachtet, wie er so eilig und erregt die Villa draußen verlassen hatte.
„Aber sprechen wir von etwas anderem!" rief Blenke, während Leo seinen Gläubiger bereits in der dunklen Ecke des Kaffeehauses sich einfindeu sah. „Ich übernahm es gestern, die Ehre und Uneigennützigkeit der Freundschaft zu retten. Kann Ihnen vor der Hand mit einer Summe von tausend Gulden gedient sein? Ich erwarte erst neue Credittve von meinem Bankier."
„Vollkommen. Herr von Bodenberg I Ich bin Ihnen dankbar und nur in Verlegenheit, welche Sicherheit ich Ihnen dafür bieten soll."
„Reden wir nicht davon! Ich bitte, nehmen Sie! Sie werden mir alles zurückzahlen, sobald Sie in der Lage find, denn ich hoffe noch länger in Wien zu bleiben."
Er zog ein Päckchen mit Banknoten aus der Tasche und schob es Leo zu.
„Nur um eine Zeile als Empfangsbescheinigung würde ich bitten!" Blenke zog sein Notizbuch hervor und reichte es ihm.
Leo schrieb mit Blei diese Bescheinigung.
„Könnte ich Ihren Dienst durch einen andern vergelten, es würde mir Freude machen!" sagte er erleichtert.
„Vielleicht können Sie es dereinst!" lächelte Blenke. „Sie wissen ja, wie sonderbar es oft in der Welt zugeht!" . . . Könnte ich zum Beispiel meinem armen Freunde helfen — ihm unbewußt natürlich, denn er ist weit davon entfernt, meinen Dienst zu wünschen."
„Ihrem Freunde?" Leo, als er sich gegen seinen Gläubiger mit den Banknoten geharnischt wußte, war wieder in seine Eifersucht zurückgesunken und dachte mit empörtem Herzen au Afra.
„Ja, ihm! Ich meine, könnte ich ihn von dieser eben erst im Keime begriffenen Leidenschaft heilen!"
Leo blickte Blenke groß und gespannt an.
„Sie find freilich auch verliebt in dieses Satansweib — verzeihen Sie den Ausdruck! Aber ich fürchte, fie wird Sestos Verderben."
„Wieso? Ich verstehe Sie nicht!"
„Ach, ich verstehe mich ja selber nicht!" rief Blenke zerstreut. „Ich beurteile fie anders, seit ich fie heute in so unmittelbarer Nähe gesehen habe; seit ich ihr gegenüber gesessen und heimlich beobachtet, mit welch' verzehrender Glut sie den schönen Mann anschaute . . . Aber nicht das war's, was mir aufstel, denn mein Freund ist ja einmal der erkorene Liebling der Weiber und wußte dieselben deshalb bisher so wenig zu schätzen."
Leo atmete auf, er hoffte wieder. „Was beobachteten Sie?"-sagte er mit Spannung.
„Ich weiß nicht, ich finde den Ausdruck nicht für das, was ich meine. Ich möchte mich keines zu scharfen Wortes bedienen und bitte deshalb im Voraus um Entschuldigung, denn Sie lieben ja die interessante Witwe."
„Sie dürfen sich immerhin über sie aussprechen, Herr von Bodenberg! Ich bin sogar neugierig auf ihr Urteil."
„Nun ich möchte sagen, das heißt ich kann mich täuschen, denn ich bin kein so großer Menschenkenner. Es kam mir vor, während ich ihr gegenüber saß, ich bekenne »S, daß ich oft ganz verloren war in ihrem Anblick ... ES drängt«