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Ausschuß hat in Er- >g des ihm geword.'ner ges betr. Ausfahrt in ichwarzwald folgendes ssen:

Ausfahrt mit Kraft­findet am Sonntag. Juni statt über Her- Gernsbach, Rahe- Slllerheiligev, Kniebis, Verschanze, Frenven- Wildbad, Neuevbfirg. ihrt einige der schönsten des Schwarzwaldes.

- früh 5 Uhr, Rückkehr gegen 10 Uhr. Nähere mg folgt später.

Der Ausschuß. Montag Punkt 8 Uhr Gem. Chor. Dienstag Punkt 8 Uhr Männerchor, woch Punkt 8 Uhr er- und Gemischter Gesamtprobe in der Turnhalle,

Freitag 8 Uhr Hauptprobe.

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Württemberg,

AUensteiT 13. März. (Din Millionrnzimmer.) Um die Wrinnerung an die Inflationszeit und ihre üble Begleiterschei­nung fest zu halten, hat Armbrnster z.Schwanen" hier ein Gastzimmer mit allen Sorten Papiergeld her Inflationszeit tapezieren lasten. Wer also Sehnsucht nach diesen schönen Scheinen mit ihren hohen Nennwerten hat, der kann diese im ,Millionenzirnmer" des Gasthofs z.Schwanen" -befriedigen and sich vollends daran sattsehen, wenn dies noch nicht geschehen fein sollte.

Dürrmenz-Mühlacker, 13. März. (Notlandung.) Ein mit drei englischen Fliegern besetztes Flugzeug mußte gestern abend «ns hiesiger Gemarkung eine Notlandung machen. Die Orts- Polizei und eine Menge Zuschauer waren alsbald zur Stelle. Die Ausweispapiere der ausländischen Flieger waren in Ord­nung. Das Flugzeug kam von einer Fernfahrt ron Indien und war gestern nachmittag 2 Uhr in Prag aufgestiegen. Ta ein Wiederaufstieg nicht leicht möglich ist, wird das Flugzeug zerlegt und abtransportiert.

Stuttgart, 12. März. (Krieger-Erholungsheime in Würt­temberg.) Die seit mehreren Jahren segensreich wirkenden Krivger-Erholnngsherme des Württ. .Kriegerdundes im Luft­kurort Herrenalb (Schwarzwald) und Bad Niedernau am Neckar, in die erholungsbedürftige Teilnehmer am Krieg 1914/18 und an den vor diesen Zeitpunkten geführten Kriegen in der Regel aus die Dauer von 14 Tagen ausgenommen wer­den können, werden Heuer Mitte Mai in Betrieb gesetzt. Die behaglich ausgestatteten und neuzeitlich eingerichteten, inmitten eines großen Gartens mit unmittelbar anschließendem Wald gelegenen Heime bieten Raum zur ^gleichzeitigen Unterbrin­gung von 70 Kameraden. Vorhaben sind eben den Schlaf­zimmern mit 13 Betten, Lesezimmer, mit reichhaltiger Biblio­thek und verschiedenen Tageszeitungen und Zeitschriften, Schreibzimmer, Badezimmer und Räume sür allgemeine ge­sellige Zwecke, Kegel- und andere Spiele, Musikinstrumente uiw. sorgen sür abwechslungsreiche Unterhaltung und Belustigung. Die gut bürgerliche und reichhaltige Verpflegung besteht aus Frühstück, Mittagesten, Nachmittagskaffee und Abendessen. Be­dürftige Kriegsteilnehmer, vorzugsweise Kriegsbeschädigte, kön­nen kostenlose Verpslegug erhalten, weniger Bedürftige haben zu den Verpflegungskosten einen verhältnismäßig geringen Zu­schuß zu leisten, während die Unterkunst durchweg frei .st. Ge­suche um Aufnahme sind zu richten an die nahezu in allen Gemeinden Württembergs bestehenden Kriegervereine, die die Gesuche auf dem vorgeschriebenen Formular au das Präsidium des Württ. Kriegerbundes in Stuttgart, Urbanstratzc 12 weitcr- geben-

Stuttgart, 13. März. (Spielplan der Württ. Landesthea­ter.) Großes Haus: Sonntag, 15. März: Fidelis; Dienstag: Jlsebill; Mittwoch: Die vier Grobiane; Donnerstag: Carmen; Freitag Der Waffenschmied; Samstag: Frau im Stein; Sonn­tag, 22. März: Turmhäuser. Kleines Haus: Sonntag: Der Mörder, Das Märchen, Die tote Tante; abends: Robert und Bertram; Montag: Ludwig Thoma-Abend: Die Lokalbahn, Lottchens Geburtstag; Dienstag: Hanneles Himmelfahrt; Mittwoch: Mein Leopold; Donnerstag: Wallensteins Lager. Die Piccolomini (geschlossene Vorstellung für St. A.B.); Frei­tag: Sechs Personen suchen einen Autor; Samstag: Wallen­steins Lager. Die Piccolomini; Sonntag, 22. März; Morgen­feier: Friedrich Silcher der Meister des Volkslieds, Vertrag von Professor Fladt-Stuttgart; Hans Unverzagt; abends: Sechs Personen suchen einen Autor; Montag: Gustav lll.

Stuttgart, 13. März. (Falsche Dollarnoten ) Nach Mittei­lungen des amerikanischen Konsulats sind falsche Dollarnoten im Umlauf und zwar: 20 Dollarnoten auf die First National Bank of Payette, Idaho; 20 Dollarnoten auf die Central Na­tional Bank of San Angela, Texas; 10 Dollarnoten aus die Amerikcm Exchange National Bank in Newyork City, Serie von 1902 ; 5 Dollar Silber-Zertifikate, Serie von 1899; 10 Dollarnoten auf die Federal Reserve Bank of Newyork; 10 Dollarnoten auf die First National Bank of Vuperior, Wis- »onsin.

Neuhauseu «. F 13. März. (Auswanderung) Die hiesige Einwohnerschaft ist auf auswärtigen Verdienst in der Haupt­sache angewiesen. Dies rührt daher, weil die überwiegende Zahl den Beruf als Stukkateur oder Gipser gewählt lat. Ge­rade die Stukkateure sind gesucht, besonders auch im Ausland. In der letzten Woche allein gingen etwa 20 Gipser nach Zürich. Aber auch Amerika hat einen großen Zuzug ton hier. Seit Ende 1922 bis jetzt sind volle 100 Personen nach Amerika ans- gewa adert.

BöLliugen, 13. März. (Flughafen.) Wie dieSüddeutsche Zeitung" hört, kommt der Cannstatter Wasen nicht, wie vor­gesehen war, als württembergischer Flughafen in Betracht, da die Schwierigkesten der Abholzung und Ilbgrenzung dieses be­kanntlich der Heeresverwaltung gehörenoen Geländes zu groß sind. Der "Flughafen soll numehr nach Böblingen kommen. Da­mit wird ein schon vielfach erörterter Plan nun doch zur Tat­sache, und es kann als vorteilhaft für seine Verwirklichung die weitgehende Unterstützung bezeichnet werden, die die Böb- linger Stadtverwaltung in weitschauender Weise dem Flug­wesen ängedeihen läßt. Wir erinnern nur daran, daß Böb­lingen auf eigene Kosten eine Fliegerschule errichtet und in dem Flugplatz Einrichtungen geschaffen hat, somit 'chon wesentliche Vorbedingungen für die Anlage des neuen Flughafens erfüllt sind.

Heilbronn, 13. März. ((Straßennamen.) Aus Anlaß des 75. Geburtstags von Gemeinderat Kittler wird eine Straße, die von der Neckarsulmerstraße zur Kreuzenstraße zieht, Gustav Kittlerstraße benannt. Die sozialdemokratische Fraktion bean­tragte die Allee Fritz Ebert-Allee zu benennen, was auf Wider­spruch stieß, desgleichen ein Vorschlag Riegrass, die Kaiserstraße Ebcrtstraße zu benennen. Die Frage wurde der Bauabteilung zur Beratung überwiesen. Von demokratischer Seite wurde an­geregt, eine neue Straße als Ebcrtstraße zu bezeichnen.

Ehingen a. D., 13. März. ((Zum Sparkassenskandal.'» Die Affäre Kahlmann L Eo., die in Stadt und Bezirk größte Er­bitterung hervorgerufen, hat durch die Eröffnung des Kon­kursverfahrens Wer die Schwindelfirma seinen gerichtlichen Verlauf cmgetreteu. Nachdem zunächst Sparkassendirektor Zei- ler, der Hauptschuldträger, seit voriger Woch? hinter Schloß und Riegel sitzt, ist in der Nacht auf Donnerstag Egon Kahl­mann hier in seiner Wohnung verhaftet und rach Ulm ver­bracht worden, während Arthur Kahlmann hier in Gewahrsam ist. Auch Sparkassier Chorhummel ist inzwischen verhaftet wor­den. Am meisten zu bedauern sind die hiesigen Geschäftsleute, die Waren aller Art geleistet, den Bau der Firma unsgeführt und sich nun so elendiglich betrogen sehen. Hiezu wird noch Wester gemeldet: Sporkastendivektor Zeiler hat ohne sede Füh­lungnahme mit der Ausleihekommission der Kaste len Firmen Kahlmann u. Cie. hier und Hesse u. Detemple in Oberinarchtal ungedeckte Kredite gegeben, die auf 500 000 bis 700100 Mark beziffert wer der». Hesse soll 60 000 Mark, das übrige Kahlmaun erhalten haben. In Ehingen handelt es sich um eine Zigar­renfabrik mit ausgedehntem Gebäudekomplex, in Obermarchtal um eine bescheidene Sägerei. Bei Hesse wird wenig zu holen sein. Bei Kahlmaun steht die Sache für die Sparkaste insofern bester, als sie eine Hypothek aus das ganze Besitztum erlangt hat. Zlber diese Hypothek bietet keine volle Deckung, io daß mit einen» erheblichen Verlust zu rechnen ist. Kahlmann kaufte vor einigen Wochen mit geringer Anzahlung von der Gemeinde Oberdischingen die ehemalige Schloßbrauerei: mit der Ver­pflichtung, diese zu einem Zigvrrenfabrikbetrieb für 200 Ar­beiter umznbauen.

Ehrensberg OA. Biberach, 13. März. <Ein Unmensch.) lieber die unmenschliche Behandlung einer Frau in Schuaggen-

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berg OA. Äeutkirch wird Wester vertauschte Bartholomäus Schneider von hier sein Astwesen Venen, solches in Schnaggenberg bei Treherz. Schneider, langer seine stille, brave, fleißige und allgemein ge- achtete Frau aus Gründen, die hier nicht genannt sein sollen, tosgehabt hatte, lebte damals getrennt von ihr und bewog sie, nach Schnaggenberg mitzuziehen. Lange Zest hörte man hier mchts mehr von der Familie, bis vor kurzem ein Schwager der Frau Schneider auf Umwegen einen Brief erhielt mit der nach ^ Schwägerin zu sehen. Dieser ging nun hinauf UW fragte Schneider nach seiner Frau. Anfangs wollte er nicht mst der Farbe heraus und sagte schließlich, er könne nicht ru rhr sie sei vom Teufel besessen. Als er aber fest daraus bfltand, sie zu sehen, wurde er von Schneider unter allerlei Beschwörungen mit Weihwasser besprengt und auf den Dach­boden hinaufgeführt. An einem Bretterverschlag wurde ein Verhangschloß geöffnet. Sodann wurde er in eine Kamnrer geführt, deren Fenster mst Brettern vernagelt war Hier fand er seine Schwägerin halbverhungert auf dem Boden liegend vos- Ein Strohsack war ihr Lager. Die Frau wurde auf dieie Weise fest 18. Januar gefangen halten und ihr jede Ver- standMmg mit der Außenwelt unmöglich gemacht. Die Feder sträubt sich zu schreiben, was die Bedauernswerte durch Miß- haWlimg, Hunger und Kälte mitgemacht hat. In ihrem Dürft z. B hob sie Dachplatten und holte Schnee herein. Mch An­sicht von berufener Sette hätte die Frau höchstens noch vier Tage gelebt. Der Schwager veranlaßte die Verhaftung des Schneider, sowie eines weiteren im Hause wohnenden Beteilig- Die ganz entkräftete Frau wurde ins Krankenhaus nach Leulkirch gebracht. Als die Sache bekannt wurde, versammel- wn sich die Nachbarn beim Hause und nahmen eine drohende Haltung Men die Schuldigen an. Nur infolge der Abgelegen­heit des Einodhofes konnte dieser traurige Vorgang solange verborgen bleiben.

«r 13. März. (Der verschlafen? Bahnbeamte.-

Auf der Bahnlinie CrsglingenWeikersheim standen am letzten «onntag in Erwartung des Zuges 6.51 Uhr in der Station Bieberehren etwa 15 Personen! Als es Zeit wurde, daß der Zug kam, schauten alle nach dem Fahrkartenschalter, ob nicht geöffnet werde. Nichts dergleichen! Der Zug kam. Die Pas- 'agiere mußten ko einsteigen und in Weikersheiin die Karten nachlosen.

Vermischtes.

Die Gendarmenmörder. Das Schwurgericht in Memmin­gen verurteilte nach zweitägiger Verhandlug Köstler wegen Totschlags an dem Stationskommandanten Junker zu 15 Jah­ren Zuchthaus, während sein Komplize Wiedemann von der Anklage der Beihilfe zum Mord mangels genügender Beweis« freigesprochen wurde.

Nebelhornbahn. In einer Versammlung in Oberstdorf wurde der Bau der Nebelhornbahn endgültig: beschlossen. Oberstdorf wird für den Kredit eine Bürgschaft von 500 000 Mark leisten. Die Baukosten dürften 700 000 Mark betragen; dre Betriebskosten pro Jahr belaufen sich auf 45 000 Mark. Bei einem Wagenpark von 24 Wagen, deren jeder 16 Personen faßt, würde die Fahrzeit von Oberstdorf auf das Nebelhorn 354» Minuten betragen. Die Bahn ist als Seilschwebebahn gedacht. Sie wird sich jedenfalls sehr gut rentieren. Mst Frühjahrs-

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Frauerchatz.

Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Felix Nabor.

83» - (Nachdruck verboten.)

Er sah, wie sich ein mächtiger Belagerungsturm erhob, von dem aus die Wurfmaschinen zentnerschwere Steine gegen die Umfassungsmauern schleuderten, ohne daß er es verhindern konnte. Ein Stück Mauer um das andere sank und in die entstehenden Lücken drangen mit lautem Geschrei die Feinde; die Zahl der Besatzung war durch Hunger und Krankheit oder durch die Kugeln der Feinde so zusammengejchmolzen, daß es nicht möglich war, die neunfache Umfassungsmauer genügend zu besetzen. So fiel allmählich die ganze Umgebung der Burg in die Hände der Feinde. Nur die Burg selbst mit ihren hohen, festen Zinnen, mit ihren tiefen Graben und den steilen, dicken Mauern widerstand den Angriffen.

Wiederholt hatte der Anführer der Reichsstädter, Klaus -Hetze!, die Aufforderung an die Besatzung ergehen lassen, sich zu ergeben. Doch einmütig, trotz des Hungers, hatte diese er­klärt, ausharren zu wollen, bis Entsatz käme.

Eines Morgens, als Walter in Len Burghof chritt, sah er einen Pfeil an seinen Füßen, der mit einem Papierstreisen umwickelt war. Er mußte während der Nacht über die Mauer geflogen und daher Hilfe nahe sein. Freudig hob er ihn auf und las die Zeilen. Aber er zuckte erschreckest zusammen. Ama- sia, die Geliebte des Grasen, kehrte mit Pulvervorrat zurück; um Miternacht sollte die Besatzung durch den' geheimen Gang dringen und ihr die Türen öffnen.

Neues Unglück! Wie sollte er die mächtig dicke Mauer, welche die eiserne Türe deckte, durchbrechen? Und selbst für den Fall, daß dies gelingen würde: hieß das nicht dem Feinde, der unablässig in dem geheimen Gange tätig st>ar, Tür und Tor öffnen! Nein, er mußte aus anderem Wege den Pulver­vorrat in die Burg bringen.

Ein rettender Gedanke fuhr Walter durch den Sinn.So geht es!" rief er freudig und eilte zu dem Alehingev, um diesem seinen Plan mitzuteilen. Dieser war damit einverstanden und beide gingen daran, denselben auszuführen. Nur eines beun­ruhigte sie, daß keine Nachricht von Friedrich in dem Briefe enthalt«: war. Aber sie beruhigten sich damit. Laß Amefia ihnen wohl sichere Nachrich ten bri

Nstter Bangen verging dem jungen Ritter der Tag. Als die Nacht kam. Wurde ein junger Bursche aus der Besatzung, namens Diether, an einem langen Seile langsam und vorsich­tig über den Felsen, an einer Stelle, wo sich viele Klafter tief ein dunkler Abgrund öffnete, in die schauerliche Tiefe hinab- gelasten. Klopfenden Herzens stand Walter dabei; er sprach ein stilles Gebet, daß die kühne Tat gelingen möchte. Und sie gelang! Der mutige Diether gelangte glücklich an. Er hatte den Auftrag erhalten, zunächst Amasia auszuiuchen und ihr mitzuteilen, daß es unmöglich sei, durch den geheimen Gang in die Burg zu dringen, da derselbe von: Feinde Tag und Nacht bewacht sei. Das Pulver sollte an dem Seile einporgezogen werden, und Amasia dem Burschen Mitteilung machen, wo Graf Friedrich weile und ob er bald zum Entsatz herbeieilen werde. Ein Feuerbrand, rasch im Kreise geschwungen, und schnell erlöschend, sollte der Besatzung andersten, daß Diether mst Amasia zusammengetroffen sei und der Plan gelingen werde.

Sollte derselbe aber auf irgend welche Weise mißglücken, so hatte Diether den Auftrag, zunächst den Zigeuner Mursn, dessen Aufenthaltsort Walter genau beschrieb, aufzusuchen und mit dessen Hilfe Kunde von Friedrich einzuziehen.

Stunde um Stunde verrann; sie dünkten Walter wie bange Ewigkeiten. So sehr er auch spähte, nirgends zeigte sich das verabredete Feuerzeichen. Der Mut entsank ihm und trübe starrte er in den anbrechenden Morgen hinein, hoffnungslos erwägend, daß nun alles zu Ende sei. Das Seil wurde empor­gezogen und bereit gelegt, damit, sollte Diether zurückkehren, es sofort zur Hand wäre. Mer Woche um Woche verging; Diether kam nicht. Walter hatte schon längst geahnt, daß Graf Friedrich, obwohl er sein Mort verpfändet hatte, so schnell als möglich mit Hilfe zurückzukehren, nie mehr kommen würde. Er glaubte sicher, annehmen zu dürfen, daß Friedrich, da auch Amasia gerettet worden war, sich mst dieser durch Len Feind geschlagen hatte und entkommen war. Friedrich gab also seine Sache und seine Burg für verloren, ja, er rührte nicht einmal die Hand, um seinen treuen Mannen, die Hunger und Gefahren um seinetwillen trotzten, zu Hilfe zu eilen. Ein heißer Zorn wallte in ihm auf gegen den Mann, Len er als einen Ritter von untadeliger Gesinnung stets hochgehalten haltender Glo-

sank und er erblickte nun Friedrich so vor sich, wie er in Wirk­lichkeit war: stolz, herrschsüchtig und brutal, ein Mann, dem Las eigene Ich höher stand, als Leben und Ehre anderer.

Walter verbarg seine Gedanken wohl vor den andern, die immer noch die Hoffnung nährten, der Graf werde, da nun de» Frühling ins Land gezogen und Straßen und Woge wieder besser Passierbar als im Winter seien, mst starker Macht heran- zrehen und das Heer der Städter verjagen. Walter nahm ihne» ihre Hoffnungen nicht, wartete aber mit Schmerzen auf da» Erscheinen Diethers, der sichere Nachricht bringen nutzte.

Um das Mißlingen des Planes, das so nötige Pulver in die Burg zu bringen und zugleich Nachrichten von Amasia über den Grafen Friedrich zu erhalten, zu erklären, müssen wir in unserer Geschichte ein wenig zurückgreifen.

Friedrich war im Kannst mst den Reichsstädtern wirklich entkommen; sein flinkes Roß hatte ihn mit Windeseile auS dem Bereiche des Feindes getragen. Auch Amasia hatte, da man wenig auf sie achtete und La die Städter es besonders auf den Grasen abgesehen hatten, in dem Getümmel das Weite ge­nommen; eine geräumige Höhle, die nicht allzuweit von dem Schauplatz entfernt und Len Söldnern jedenfalls unbekannt war, hatet beide den Tag über ausgenommen. In der folgenden Nacht waren beide dem Rheine zu geriten; unglücklicherweise war, hatte beide den Tag über ausgenommen. In der folgenden Nacht waren beide dem Rheine zu geritten; unglücklicherweise also wenig Hoffnung, den Markgrafen Bernhard von Baden für sich zu gewinnen.

Er sah nun inrmer mehr ein, wie sehr er von seinen Freun­den verlassen worden war, und der Zorn darüber verleitete ihn zu Len tollsten Streichen. Wie ein Freibeuter zog er im Elsaß von Burg zu Burg, um Mannen für sich zu werben; als ihm Per eine Burgherr um den andern die Hilfe rundweg abschlug, kündigte er ihnen die Fehde an und zog mst der Handvolk Söldner, die er mit Mühe geworben gegen jeden Ritter, der ihm die Absage gegeben hatte. So verging der Winter, ohne daß es ihm gelungen wäre, nur das geringste zur Rettung seiner Burg zu tun. Er gab diese schließlich für verloren un» überließ es der Besatzung, sich so gut als möglich aus der Schlinge z» riehen.