Bivkerrseld beteiligten und die eine» breite« Rahme» Einnah­men, boten viel Interessantes und geben Zeugnis von der Kraft und Gewandtheit der Kämpfer. Allen Kämpfern, Siegern und Unterlegenen, gebührt unsere volle Anerkennung. Nicht uner­wähnt dürfen wir lassen einen äußerst gewandten Turner, der aus einem aufgestellten Tisch ganz hervorragende Handstände, ein- und zweihändige, ausfuhrte. Seitdem wir Deutsche au.' die Selbstverteidigung dem Ausland gegenüber angewiesen find, ist außer dem Ringkampf auch der Boxkampf wieder auf den Plan gekommen. Die letzte Programm-Nummer: Box-Schau- kämpfe des l. Badischen Fanstkamps-Elubs PforzheimBirken­feld hat uns Prächtige Bilder von dieser Kampfesart vor Augen geführt und gezeigt, daß auch dieser Kampf große An­forderungen, namentlich viel Geistesgegenwart und große Ge­wandtheit an den einzelnen Kämpfer stellt. Alles in allem: Sämtliche Ausführungen waren mustergiltig und wurden mit großem Beifall seitens des zahlreichen Publikums entgegen- genommen. Die neue Athleten-Mbteilung Birkenfeld hat sich bei ihrem ersten Auftreten gut in den Kreis ihrer Bruderver- erne eingeführt, was auch der Gauvorstand in seiner Schluß- ansprache rühmend Hervorhab. Ein frisches Blühen und Ge­deihen dem Athleten-Sport!

Calmbach, 9. März. Vom 12. bis 22. März wird Evange­list Karl Röder in der Kirche in Calmbach öffentliche Vor­träge über brennende Fragen des persönlichen Lebens halten, mit denen jeder lenkende Mensch von heute sich beschäftigt. Der­selbe hat schon an vielen größeren Plätzen Württembergs und außerhalb gesprochen und genießt den Ruf, diese Fragen klar und faßlich für jedernmnn zu beantworten. Ein womöglich regelmäßiger Besuch der Vorträge dürfte gewiß zur Vertiefung religiösen Lebens beitragen. Auf die Anzeige wird ausdrück­lich hingewiesen.

Höfen a. d. Enz, 9. März. Im Ochsensaal fand am Sonn­tag ein Festabend des Jungfrauenvereins statt. Der volle Saal zeigte, daß die Zahl der Freunde und Gönner des Vereins in der Gemeinde erfreulicherweise zunimmt. Die Mit­glieder führten in lebenden Darstellungen Bilder aus dem Leben des Vereins vor: Freundschaft, Wandern, Singen, Spiel und Reigen, Vorelsen und dann als Glanzstück unsereMald- frende". Da gabs eine Elfenhochzeit am Förtelbach zu sehen, die mit Len Reigen der Nixen und Elfen und den lustigen Zwergen und Fröschlein viel Spaß machte. Das hübsche Spiel ist von Frau Dr. Greeff hier gedichtet und vorigen Sommer als Ueberraschnng für die Vereinsmutter heimlich im Wald geübt worden. Als Schluß der Vorführungen wurde versucht, durch Aussagen von Sprüchen und durch Singen des Bundes­liedes zu zeigen, was die Hauptsache im Verein sein soll. Er will eine frohe Schar heranziehen, die aus Gottes Seite steht und sich zu dem Motto desEvangelischen Verbandes für die weibliche Jugend" bekennt:Der Herr ist unser Richter, der Herr ist unser Meister, der Herr ist unser König, der hilft uns". An neun Mitglieder, die drei Jahre treu zum Verein gehalten haben, konnte das Abzeichen des württember- gischen Verbandes, das Lutherwapven, das auch Len schmucken Wimpel des Vereins ziert, verteilt werden. Möchten alle, die sich an unserer frischen Jugend gefreut haben, auch mithelfen, daß die Arbeit des Vereins immer mehr Wurzel fasten und sich ausbreiten kann zum Wohl der ganzen Gemeinde! Das Opfer war erbeten als Baustein zu dem Jugendhaus des würt- tembergischen Verbandes, das jetzt in Sebastiansweiler bei Tübingen gebaut wird und das gewiß eine Segensstätte für das ganze Land werden wird. Es ergab nach Slbzug der Unkosten 40 Mark.

Tübingen, 10. März. (Wahlrechtsmißbrauch.) Im Gc- meiuderat machte der Vorsitzende die Mitteilung, daß bei der letzten Reichstagswahl am 7. Dezember 1924 die drei Studieren­den an der Hochschule Horst Niethammer, Walter Popp und Alfons Zipf mit Hilfe von Wahlscheinen doppelt gewählt hoben. Für dieses Vergehen wurden sie vom Amtsgericht zu 300 Mark Geldstrafe verurteilt. Die Verurteilten können übrigens von Glück sagen, daß ihnen nicht eine Haftstrafe zudiktiert wurde. Angesichts der bevorstehenden Reühspräsidentenwahl ist diese Mitteilung jedenfalls auch für weitere Kreise von Interesse.

Pfrondorf O.-A. Tübingen, 10. März (Jagdglück.) Oberforst­rat Wezel von der Forstdirektion in Stuttgart erlegte im Waldteil Innerer Eichenfirst" einen Keiler. Es war ein altesPanzerschwein", bestenSchild" hart und dick wie die Haut des Nilpferdes war, 185 Ztm. lang, 108 3tm. hoch und fast 3 Ztr. schwer.

Kiebingen O.-A. Rottenburg, 10. März. (Schäbige Belohnung.) Eine Anzahl hiesiger Männer war mit dem Ausheben der Straßen­gräben oberhalb des Dorfes beschäftigt. Da bemerkte einer von ihnen, daß bei einem dahersahrenden Auto ein Rad nicht mehr in Ordnung war. Es schlenkerte hin und her und drohte, sich von der Achse zu lösen. Durch Rufen und Winken wurde der Insasse zum Halten ver­anlaßt. Die Männer halsen bereitwillig das Fahrzeug wieder in­standzusetzen und erhielten für die Warnung und die Hilfeleistung

von dem Führer einem Tübinger Geschäftsmann eine Belohnung von bOPsg., die dann unglücklicherweise auch noch verloren wurden.

Ehingen a. D., 18. März. (Stillegung.) Die hiesige Zement­fabrik. von der Stuttgarter Immobilien- und Ballgesellschaft vor 36 Jahren erbaut und nunmehr dem Süddeutschen Zemenlfabriken- Konzern angehörig, wird demnächst ihren Betrieb einstellen. Dies war schon im vorigen Jahre geplant. Der Stcinbruchbetrieb ist be­reits eingestellt und im Fabrikbetrieb werden nur noch die Ausräume­arbeiten obgewickelt. Die Stillegung eines solchen Betriebs hat natür­lich für den betroffenen Ort gewichtige Folgen. Der Ausfall der Steuerkraft für die Gemeinde und der Abbau der Arbeiterschaft be­dingen fühlbare Nachteile. Namentlich die älteren Arbeiter, die seit Jahrzehnten im Betriebe tätig find, finden schwer oder q^r nicht mehr eine Stätte für dauernde Arbeit, die der eine oder der andere noch hätte, wenn er zur Zeit seiner vollen Arbeitskräfte sich ander­weitig nach einer solchen umgesehen und sich darin etngelekt hätte.

Eberstadt OA. Weinsberg, 10. März. (100 Jahwe alt) Im Kreise von etwa 60 Verwundeten feierte die am 9. März 1625 geborene Weingärtnerswitwe Katharine Seng, geb. Wieland, ihren 100. Geburtstag. Die Frau ist körperlich und geistig noch so rüstig, daß sie kleinere Gänge auszuführen vermag und aus längst vergangenen Zeiten zu erzählen weiß Heute loben noch 75 direkte Abkömmlinge, nämlich 2 Kinder, 22 Enkel, 47 Urenkel und 4 Ururenkel, einige davon in Amerika.

Hall, IO. März. (Brand.) In vergangener Nacht gegen 9 Uhr entstand in einem zur BUgelelsenfabrik Groß A.-G. gehörigen Ge­bäude. der sogenannten Farbmühle, bei den Dreimühlen, ein Brand. Das Feuer nahm größere Ausdehnung an und vernichtete den Inhalt des Gebäudes fast vollständig: auch im Aeußeren hat das Gebäude erheblich gelitten. Der Feuerwehr gelang es, gegen >- .12 Uhr die Flammen zu löschen, nachdem auch die Antospritze in Tätigkeit ge­treten war.

Baderu

Karlsruhe, 10. März. In stark angetrunkenem Zustand gab nach kurzer Auseinandersetzung ein verheirateter Kanzlei- bcamter auf der Straße aus einen verheirateten Kaufmann drei scharfe Revolverschüste a!b, ohne aber zu treffen. Der Täter wurde vom Publikum verprügelt und entwaffnet. -, , . .

Stein, 9. März. Weil man seit drei Jahren bei dem! ^Ej^^ oerkehrei^

sämtliche Spesen des Handels ab Stak für Fracht, und Verkausskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürlich«, Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über de» Stallpreis erheben.

Kerbst* R«üMchtei».

Stuttgart, IO. März. Der Landesausschuß der demokratisch«, Partei Württembergs trar am Samstag zu einer Sitzung zusammen um zu Organisationssrage» Stellung zu nehmen. Abg. Schees er­stattete dann einen Bericht über die Verhandlungen des Landtags i« den letzten Monaten und den Anteü der demokratischen Fraktion daran. Es wurde folgende Entschließung einstimmig angenommen: Der Landesausschuß der Deutschen demokratischen Partei Württem­bergs billigt in jeder Hinsicht die Haltung der Fraktion im Landtag. Er dankt ihr für die veramwortungsoolle und sachliche Oppositions­führung und spricht ihr das volle Vertrauen aus."

Stuttgart, 10. März. Auf Anordnung des Oberreichsanwalls, der die Beschlagnahme einer Anzahl von kommunistischen Schriften verlangte, wurde heute morgen durch ein Polizeiaufgebot im Gebäude Geisstryße Nr. 4 eine Haussuchung in der Buchhandlung, deu Räumen der Druckerei und den Parteibüros durchgesührt. Es wurden eine Anzahl Broschüren und sonstiges Material beschlagnahmt. Das meiste Material befand sich in einem geschickt verdeckten Schach! im Ma­schinenraum der Druckerei.

München, 10. März. Die heute im Sozialministerium geführten Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts im Braugewerbe sind ergebnislos geblieben. Ob der Schiedsspruch nunmehr für verbindlich erklärt wird, entscheidet sich erst morgen mittag.

München, 10 März. Der bayerische Landtag nahm einstimmig einen Annag der Bayerischen Volksportei an. der sich entschieden gegen die beabsichtigte Erhöhung der Biersteuer ausspricht. Der Re- gierungsvertreter Halle die Versicherung gegeben, daß die bayerisch« Regierung sich mit vollem Nachdruck gegen die geplante Biersteuer­erhöhung wenden werde.

Berlin, 10. März. Die deutsche Reichsbahngesellschaft teilt mit: Die Loge im Eiscnbahnerstreik hat sich nicht wesentlich geändert. Es streiken von insgesamt 430000 Eisenbahnarbeitern ungefähr 1,5 Pro­zent Verkehr und Betrieb werden überall glatt durchgesührt, auch tm Berliner Bezirk entgegen anderen Meldungen. Güter- und Per-

Dort wo es nötig war, wurde

Storchnest auf dem Dache des hiesigen Pfärrhanses keinen j ^ ^senbuhnper^ ... ^

! bestimmt ivird, daß besonders leistungsfähige Schüler bereits nach ^vrer oben ankrngten, sprang plötzlich ein Vlarder aus > yj Iah,«, j die Sexta llberzugehen berechtigt sind, dem Neste, dem noch vier weitere folgten. Im Nest selbst fand Berlin, 10. März. Der Reichsminister des Innern hat bestimmt, man zwei tote Storche, einige Ratten und einen -- Zylinder- daß die Stimmlisten und Stimmkarteien für die am 29 März ISA

Hut. Die Suche nach dem Verbleib der fünf Marder war bisher vergeblich.

Vellingen i. B., 10. März, sich in einem hiesigen Ladengeschäft ein Dieb bemerkbar. In einem Mctzgerladen hängte er in einem unbewachten Augenblick eine Wurst ab uud nahm Reißaus. Dabei mußte er vor der Türe ein Fahrrad mit einer- angehängten Tasche stehen lasten, in der sich verschiedene Lebensnrittel befanden, die t^r Dieb kurz vorher in anderen Geschäften lxrtte Mitlauten lasten. Ja sogar das Fahrrad war am gleichen Vormittag aus einer- Re­stauration gestohlen worden. Man ist dem frechen Gauner auf der Spur.

Heidelberg, 10. März. Frau Luise Cbert hat infolge eines dringenden Telegranrms aus Berlin die geplante Reise nach

stattfindende Reichspräsidentenmahl vom 20. bis einschließl. 23. März ouszulegen sind. Wird ein zweiter Wahlgang erforderlich, so werden Am Samstag vormittag machte j die Stimmlisten und Stimmkarleien nach Berichtigung erneut am 21.

und 22. Avril 1925 ausgeleqt. Näheres über Ort und Zeit der Aus- legung geben die Gemeindebehörden noch bekannt.

Perlin, 10. März. Charles M. Schwab erklärte nach seiner Rückkehr von Europa, daß Deutschland durch de» Dawesplan sei» früheres Prestige wiedererlangen werde. Der Dawesplan sei einer der größten Schritte in der Vorwärtsentwicklung gewesen, den die Welt je gesehen habe.

Berlin. I I. März. Der Oberreichsanwalt hat, den Blättern zu­folge, es abqelehnt, das Verfahren gegen den Fabrikanten Kllchen- i meist-r aus Freiberg wegen Beihilfe zum Rathenaumord einzustellen, j Die Verhandlung des Prozesses gegen Küchenmeister und den Stu- gupranre wege uaa, ^ ^n Günther-Brandt sali anfangs Mai vor dem Staatsgertchtshos Freudenstadt vorerst auigegeben und ist gestern nach der Reichs- - stai,finden .

haupfftadt zurückgekehrt Oberbürgermeister Dr. Walz hatte sich Berlin. 11. März. Wie derVorwärts" wissen will, haben die am Bahnhof eingefunden. In ttefm: Ergrunenheit dankte sie ! Beratungen innerhalb der Instanzen der Zentrumspartei das Ergeb- rhm wiederholt für die große Anteilnahme der Stadt Heidel-!jz gehabt, den preußischen Ministerpräsidenten Marx als Präsident- berg und sprach den Wunsch aus. daß das Hobe Kruzifix hinter sckastskandidaten des Zentrums für den ersten Wahlgang aufzustellen. dem Grabe ihres Mannes erhalten bleiben urii ge. Ein' späterer Dieses Ergebnis werde heute Mittwoch seine endgültige Bestätigung

Gedenkstein für den verstorbenen Reichspräsidenten soll in Form einer Grabplatte oder eines Sockels so gestaltet werden, Laß das erwähnte Kreuz nicht entfernt zu werden braucht.

Handel und Berkeb?

Stuttgart, 10. März. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlachihof waren zugeführt: 37'Ochsen (unverkauft 3), 18 121 Bullen, 153 (10) Iungbuiien, 176 (20) Iungrinder, 49 2) Kühe, 663 Kälber, 132 Schweine. 5 Schafe. Erlös aus je I Ztr. Lebendgewicht: Ocksen . 4348 (letzter Markt 42-47,. 2. 3440 (33-38), 3. 2932 (28-32), Bullen I. 43-45 (4144). 2. 3741 (86-39). 3. 3336 (31-35,. Iungrinder 1 5255 ,50-54), 2. 4248 (4147). 3. 32 bis 39 (31-38), Kühe I. 32-40 (31- 38), 2. 18-28 (17-37). 3. 12-16 (unv.), Kälber 1 78-8! (76-79', 2. 72-76 (7174). 3. 65 bis 70 (60 -68), Schafe l. 7075 (70-74), 2. 3060 (35-60), Schweine 6870 unv), 2. 64 -67 (64-66), 3. 60 63 (unv.) Mk. Sauen 5063. Verlauf des Markte«: mäßig belebt.

Pforzheim, 9. März. (Schlachtviehmarkt.) Auftrieb 21 Ochsen (unverkauft), 12 Kühe (4), 32 Rinder (1b, 5 Farren (), 1 Kalb (), 418 Schweine (85). Marktverlans. mäßig belebt. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. Quali­tät 4852, Rinder 1. 5155, Ochsen und Rinder 2. 3843, Farren 4046, Schweine 6669.

Die Preise gelten für nüchtern gewogenene Tiere und

durch den Parteiausschuß des Zentrums finden. Marx habe sich be> reit erklärt, die Kandidatur anzunchmen.

Berlin, > I. März. In dem Prozeß gegen die Iustizobersekretäre Birkholz und Nebei wurde Birkholz wegen schwerer Urkundenfälschung in, Amt, Betrugs, Aktenunterdrückung und falscher Beurkundung zu zwei Jahre» Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust, Nebel wegen Unterschlagung im Amt zu einem Jahr 9 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von je 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Nebel nahm seine Strafe sofort an, sodaß das Urteil gegen ihn rechtskräftig wurde.

Berlin, 1l. März. Wie die Blätter melden, find heute nacht zwischen Elbe und Oder reichliche Schpeesälle niedergegangen. I» den deutschen Mittelgebirgen, so im Riesengebirge und im Fichtelge­birge herrscht 1012 Grad Kälte Von der Zugspitze werden 23 und vom Säntis 18 Grad Kälte gemeldet.

Rom, 1l. März. Aus Obecttalien wird ein starker Temperatur- stürz gemeldet. An vielen Orten erfolgten Schneefälle. In Venedig wütete em heftiger Sturm, der von Schneegestöber begleitet war. Biele Fischerboote und Barke» kenierten oder wurden auf den Strand geworfen. Soviel bis jetzt bekannt ist, find Menschenleben nicht zn beklage». '

Zu der Streikbewegung der Eiseubahmrrbeiter i« Norddeutschlaad.

Stuttgart, 10. März. Die Pressestelle der Reichsbahndirek- tton Stuttgart schreibt uns: Im Hinblick aus die Bewegung

Frauenhatz.

Geschichtliche Erzählung aus dem IS. Jahrhundert von Felix Nabor.

62 ) (Nachdruck verboten.)

Er hat uns retten wollen und sein Leben gewagt ich rette ihn, und koste es auch mein Leben. Sankt Michael, hilf!"

Er sprengte vor uud drängte mit dem breiten Schwert die vordersten Fußgänger zurück; im Augenblick war er nieder­geworfen, und Roß uud Reiter, aus hundert Wunden blutend, lagen sterbend am Boden. Aber seine Genossen waren in die entstandene Lücke eingedrungen und zogen Walter ans dem Getümeml.

Schnell ward er auf ein lediges Pferd gesetzt und nun begann langsam der Rückzug; glücklicherweise stieß ein zer­sprengter Hanfe der ihrigen zu der kleinen Schar, sodaß es ihnen vereint gelang, den Burgweg zu erreichen, auf dem sie unter stetem Kampfe vor die Tore der Burg gelangten, die ihnen rasch geöffnet und Ebenso schnell wieder geschlossen wurden.

Walter, obwohl schwer verwundet, übernahm mit dem Flehinger den Befehl über die Feste. Am selbigen Abend noch sah man auf der höchsten Zinne der Burg einen Leichnam baumeln: es war der Ritter von Tritschler, der von der Be­satzung zum Lohne für seinen schmählichen Verrat allda auf­gehängt worden war.

Der Leichnam ward nicht abgenommen, so lange die Be­lagerung dauerte; erst als die Feste in Trümmer zusammen­stürzte, ward er unter denselben begraben. -

Der Winter verfloß Len Belagerten auf Zollern in banger Ungewißheit. Was war aus dem Grafen Friedrich geworden? Saß er vielleicht gefangen in dunklem Kerker in einem der Schlösser der Gräfin? Matteten sie vergeblich auf Entsatz durch ihn? Mit bangem Zweifel legte sich Walter dies« Fragen vor, für die er keine Antwort fand.

Die Vorräte auf der Burg gingen ihrem Ende entgegen und ein Teil der Besatzung wurde unwillig; di« Angriffe der Feinde wurden allerdings seltener, ja «S schien, als habe sich ihre Anzahl bäde«t«l> ver»i»dert. Walter, der Res« 8esb-

achttmg eines Tages gemocht hatte, zog daraus den Schluß, daß Graf Friedrich gefangen sein müsse und daß die Gräfin Hen­riette, nachdem ihre Rache an ihrem Feinde gekühlt war, sehr wahrscheinlich ihre Truppen zurückgezogen haben werde. Mit der letzteren Vermutung hätte er das richtige getroffen; Hen­riette hatte aber noch vor ihrem Abzug eine Aufforderung an die Besatzung erlassen, ihr gegen hohen Lohn denjenigen ans- zuliesern, der den Tritschler habe hängen lassen; aber keiner wollte den Lohn verdienen.

Noch ein anderes war es, was der Besatzung schwere Sorge machte: nachdem die Reichsstädter den geheimen Gang entdeckt hatten, drangen sie durch ihn bis zu der Meiten eisernen Türe vor. Diese widerstand lange Zeit. Walter ließ in Eile eine mächtige Mauer aus großen Steinquadern vor derselben aus­führen, sodaß er sicher sein durste, dieselbe werde Monate lang den Angriffen des Feindes trotzen.

Von dem unterirdischen Gang ans begann aber nun ein geheimnisvolles Wühlen, Graben und Hämmern: der Feind begann, die Mauern der Burg zu untergraben. Und -a diese für die Besatzung erschreckende Arbeit bald an verschiedenen Nellen der Burg hörbar wurde, so zog Liese den Schluß da­raus, daß der Feind feste Gänge um die Burg anlege. Da­durch wurde ihre Loge noch gefährlicher. Sie vermochten den gehermnisvollen Wühlern keinen Widerstand entgezenzusetzen und hatten genug zu tun, um die Angriffe der Belagerer, die um die Zeit, als der Frühling herannahte, Wieder häufiger wurden, abzuwehren; die Städter hatten starken Zuwachs er­halten

Nun waren die Belagerten gänzlich von der Welt abge- schnitten und auch nicht die kleinste Nachricht d ang zu ihnen; Walter und der Flehinger suchten durch Wort und Beispiel den Mut der Besatzung anzufeuern. Das Pulver vnrde immer rarer und bald mußte die Zeit kommen, wo der letzte Schuß aus den Donnerbüchsen verstummen mußte. Aber ein noch schlimmerer Gast stellte sich ein: der Hunger. Die Vorräte reichten nur noch für etliche Wochen und die Brot- und Wein­rattone« waren so klein. Laß sie unmöglich einen Mann, der Tag nnd Nacht auf der Wache stehen ccker kämpfend die Feinde abwHwm mußte, sättigen konnte». Die bleich« Gesichter, «uS

deren weiten Höhlen die Angen gespenllerhatt groß hervor­leuchteten, zeigten zur Genüge, wie es um die Besatzung stand Alles wurde von Len ausgehungerten Gesellen mit Heißhunger anfgezehrt, was ihnen in die Hände fiel und nicht festverschlos­sen im Schranke vor ihnen gesichert war. Walter hielt de» Mut der Besatzung durch sein Beispiel nnd durch Lew Hinweis aus das Nahen baldiger Hilfe ausrecht.

In der Natur begann sich neues Leben zu regen!

Seinen Odem sandte der Herr über die Erde, und er wart zum Zephyr, zum neubelebenden Frühlingswinde, der «it süßem Kosen die schlummernde Erde weckte. Leise begann e» sich in Wald und Flur zu regen: grüne Blättlein guckten neu, gierig unter dürrem Laub hervor, viel lustige Brünnlein eilte» geschwätzig zu Tal und weckten murmelnd durch ihr leiser Rauschen das Heer der Blumen. Blanveilchen öffnete dir dunklen Augen und verbarg sich schüchtern unter Gras^nnd Dorngesträuch. Am Bergabhang entfalteten liebliche Anemo­nen ihre gelben und weihen Kelche und selbst auf der BuE höhe, wo noch unsanfter Wind hinstrich, daß Dorn und Distel sich fröstelnd schüttelten, erschloß sich die Osterblume und prangte in sanftem Blau wie eine Glückverkünderin. Am Bochesran» im Tale drunten nickten die alten Weiden und freuten sin! ihrer silbernen Blütenkätzchen; auf der steilen Waldcshöh« sprengten die stolzen Eichen und Buchen ihre braunen Knospe»' hüllen und erschienen über Nacht in fttschgrünem Kleide.

Auch die alte Linde im Burghof schmückte sich mit neue» Leben. In ihren Zweigen verirrte sich hin und wieder ei» Schwarm mit Zugvögeln, die aus dem Süden kamen und ge­schwätzig von ihrer langen Reise und dem Wunderlands üb«! dem Meere erzählten. Walter lauschte dem fröhlichen zwitscher und etwas wie Frühlingshosfnung zog in seine Brust; er glaubte ans dem Gesang der Vögel die immer wiederkehren- den Worte zu vernehmen: Frühling ist gekommen! Frühling' nnd mit ihm neues Leben, neues Hoffen!

Wenn er aber dann aus den Turm stieg und Ausschau hiest da schwanden seine Hoffnungen so rasch, wie di« Vögel fort­zogen, die auf der verödeten Burg lein Krümchen und kew Sörnwin ßuüM.

(Aortsetzrm« s»tgt.)

unter den Eisent Lohnverhätlnisse tion Stuttgart v ist der den Arbe Lebensalter, der Reihe von Dienj Industriearbeiter wird mit dem t Art der Beschäst eingcteilt: in de 18b Prozent un 28I Prc^ent nn 34,7 Prozent, z 13 000 Arbeitern die Lohngruppe! Lohngebiete (in Weitaus die Me ter befindet sich dem Dienstort dc heirateten Arbei Lohngruppe III < Lohngruppe VI schaft (rnsbesond arbeitet im Ged von 2625 Proz ein geringer Tei lich Bahnnnterh« Dieses Gebiet r lichen Charakter« Die Löhne der 8 ger als im Lohr Württemberg sin arbeiter teils ett Verwaltung der gewesen, dort, w liegen, mit sofort terlöhne anzugle von den Gewe Deutsche Reichst» lichen Folgen nt gemeinen Lohnei haltsbewegnng n Aussicht zu nehr ursacht zudem f Mehrausgaben i fordert, daß für Mehreinnahme erhöhungen gefu Höhung der Per setzen sich in der und 1. Oktober t zusammen etwa sich diese Ziffern diesen Lasten tri Betriebs- und 8

Stuttgart, il nnd Frauen aller Helischen Volksb Sieglehaus nähr der unheimlich t unseres Volkes z Verfassung in U Schund- und öffentlichen Scha Schundsilms eri die Wiedervorle< schlechtskrankheik gewerbsmäßige ' rungsgesetz im I der Trinker, und lichen, die baldi mit, ausreichende stalttgen sittlicher Bereitstellung g« licher nnd gerne drücklichste Unter Volkes gerichtete Landesregierung kräftige Nnterstn

Magdeburg,

Magdeburg,

gericyts wcagsew üakteur Röthardt

wegen Beleidign sitzende, Landger 30 Minuten die

gab Rechtsanwa ausfühtte, daß e< Ebctt, sondern u kratischen Partei Verfahren nach bald nach seinem teidigung sei in t man habe eine deutsche Volk ha des Verhaltens entscheidenden K Klarstellung der Wendung gekorm wenn Deutschst« Darauf leitete d< rnng ein, daß di erledigt sei. No (Begründung) t« die Beweiscmfna a.: Generalleutr Oberpräsident N und Generalmaj die Berufungsbe, hierauf die Be( sollte, wird von stiert mit der B des Reichspräside Verlangen des 3 führt. Nach kur hin, daß auch di benklägers zu de Vorderurteil dar gewürdigt habe. Streik möglichst j »uschließen. In gung heißt es, I beurteilt werden Nach der Panse daß dem Beweis Waltschaft stattge geklagte Rotbart