war einmütig der Auffassung, daß diese Regelung unter keinen Um­ständen länger üinausgeschoben werden darf.

München, 6. März. Heule sind diejenigen Brauereiarbciter, die sich geweigert l>nben, die gesetzliche Arbeitszeit einzuhnlten, va» den Brauereien entlassen worden. Von dieser Maßnahme werden etwa 1500 Brauerciarbeiter betroffen, ivas ungefähr 80 Prozent der ge­samten Arbeiter beträgt.

Köln, 6..z Heute wurde den Bergarbeiteroerbänden im rheinischen Braunkohl nrevier mitgeteilt, daß der Arbeitgeberverband den Schiedsspruch betreffend die Arbeitszeitregelung im rheinischen Braunkohlengebiet abgclehnt habe. Der Gewerkverein christlicher Berg­arbeiter Deutschlands hat darauf heute beim Reichsarbeitsminisieriuin den Antrag aus Verbindlichkeitserklärung gestellt.

Dresden, 6. März. Das sächsische Bolksbildungsministerinm hat den Lehrkräften, Schülern und Schülerinnen aller Schulen das Aragen von Abzeichen aller 'Art in den Schulen, auf den Schulwegen and bei allen Veranstaltungen der Schule verboten

Berlin. 6 März. Das Reichsarbeitsministerium, das mit den Vorarbeiten für die gesetzliche Neuregelung der Arbeitszeit beschäftigt ist, beabsichtigt, die maßgeblichen Verbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der wichtigsten Industriezweige schon für die Vor­bereitung der Entwürfe für die künftige Ar eitszeitregelung hernnzu- ziehen. Zunächst wird ein paritätischer Ausschuß aus je sechs Ver­tretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer noch im März Uber die Arbeitszeitregelung der Großeisen-Industrie beraten.

Berlin, 6. März. LautB. Z. am Mittag" ist gestern abend nach einer Flugzeit von nur 4 Stunden und Ä> Minuten für die Strecke ZürichLeipzig nach einer Zwischenlandung in Fürth auf dem Flugplatz LeipzigMockau eines der der neuen 3 motorigen Junkers- Großflugzeuge gelandet. Dabei mußte das Flugzeug bei den außer­gewöhnlich ungünstigen Witterungsverhältnissen den Flug teilweise in nur 50 Mir. Höhe durchführen.

Berlin, 6. März. Das Dornier Ganzmetallflugzeug des Deutschen Aero-Lloyds durchflog die 620 Km. lange Strecke von Friedrichs- Hafen-Zeppelinwerft bis Berlin ohne Zwischenlandung in der Rekord­zeit von 3'/« Stunden. Dieser Maschinentyp wird mit Beginn der neuen Flugsaison der Hauptträger des Transkontinental-Luftverkehrs im Dienste des Aerolwyd-Konzern werden und weist neben einer luxuriösen ausgestatteten Kabine hervorragende aerodynamische Eigen­schaften auf.

Berlin, 6. März. Zu den von einigen Zeitungen verzeichneten Gerüchten, wonach der frühere Kaiser oder Kronprinz Wilhelm Kränze am Sarge Eberts hätten niederlegen lassen, erführt die .Deutsche Zeitung" von der Generaloerwaltung des preußischen Kö­nigshauses, daß diese Nachrichten unwahr sind. Der erwähnte Kranz mit dem gekrönten lV stammt von der Königin Wilhelmine von Holland.

Berlin, 7. März. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat gestern einen Antrag eingebracht, in dem die Aufhebung der dritten Eteuernotvcrordnung zum 31 März gefordert wird. Zwecks anderweitiger Regelung der in der dritten Steuernotverordnung be­händesten Gegenstände soll sofort der Entwurf eines Gesetzes oor- getegt werden, in welchem die gesamte Aufwertungsfrage einschließ­lich der Aufwertung der öffentlichen Anleihen Im Interesse der Gläu­biger umer Bevorzugung bestimmter besonders aufwertungsbedllrsliger Forderungen einer wesentlichen Umgestaltung unterzogen wird.

Hannover, 6. März. In dem Steinkohlenbergwerk Harsing- hausen wurden heute nachmittag durch das Herabstiirzen eines Kipp­wagens drei Bergarbeiter schwer verletzt, wovon einer kurz darauf starb.

Hamburg. 6. März. Der langjährige Zeppelinführer Freiherr von Buttlar berichtete im Verein ehemaliger Marinelustschiffer in Hamburg über die technischen Erfahrungen der Besatzung der Z. R 3 in Amerika und empfahl für den Hamburger Flugh >fen die Errich­tung eines Ankermastes, der Luftschiffe jeder Größe aufnehmen könne. Der Kostenooranschlag stelle sich auf 45000 Mark. Der Verein wird mit der Delag und dem Luftschiffbau Friedrichshasen Pläne aus­arbeiten und den berufenen Stellen vorlegen.

Königsberg, 6. März. In Groß-Lasdehnen im Kreise Inster­burg hat ein Hofbesitzer seine Frau im Einverständnis mit seinen Kindern vier Jahre lang in einer kleinen dunklen Kammer gefangen gehalten. Die Frau hätte verhungern müssen, wenn ihr nicht die eine Tochter hin und wieder Essen gebrächt hätte. Die Frau war früher in einer Irrenanstalt und von dort als geheilt entlassen wor­den. Sie mußte sofort ins Krankenhaus gebracht werden.

Beuthen, 6. März. In dem Kommunistenprozeß Pilka und Genossen wurde heute das Urteil gefällt. Bon den 32 Angeklagten wurden zehn freigcsprochen, drei wurden zu neun Monaten Gefäng­nis und die anderen Angeklagten zu 4 Monaten Gefängnis oder 50 Mark Geldstrafe verurteilt.

Rom, 7. März. In der Besserungsanstalt .Zum gutenHirten" in Portict bei Neapel lehnten sich 300 internierte Mädchen gegen die Schwestern auf. Sie find alsdann, da sie das Haustor nicht öffnen konnten, aus die Dachterrasse geeilt, von wo aus sie unter lautem Geschrei das zahlreich herbeigeeilte Publikum und die Polizei mit Dachziegeln bewarfen. Es dauerte längere Zeit, bevor die Polizei sich der aufgeregten Mädchen bemächtigen konnte. Sechs Rädels- führerinnen, die sämtlich aus Rom stammen, wurden verhaftet.

Straßburg, 6. März. Da die Steuerlast im Elsaß und in Loth­ringen eine bedeutend größere als in Innerfrankreich ist, hat der Bürgermeister Peirotes im Namen der Kommission für Elsaß und Lothringen einen dringlichen Gesetzentwurf eingebracht, der zum Zweck hat, eine gerechtere Verteilung der Steuerlasten in jenen drei Departements herbeizusllhren.

Paris, 6. März. Wie dasJournal" aus San Sebastian meld-t, H it der mexikanische General Juan Merige dem Direktorium den Vorschlag gemacht, zwei Bataillone Fremdenlegion aufzustellen, die aus 1200 ehemaligen Soldaten des mexikanischen Heeres bestehen würben. Diese Soldaten, die vollständig ausgerüstet und ausgebildet seien, sollen unter dem Befehl zweier mexikanischer Generale Kämpfen.

Parts, 6. März. Agence Havas meldet aus Mainz: Die deut­sche Polizei nahm gestern in einer Kaserne in Mainz zwei französi­sche Eeidenhändler fest, die in dem Augenblick ihrer Festnahme etwa 15 Kilogramm Kokain bei sich trugen.

London, 6. März. Es wird gemeldet, daß britische Reeder bei der deutschen Werft in Hamburg fünf Motorschiffe von 10000 Tonnen in Auftrag gegeben haben.

London, 7. März. Wie verlautet, erlitt Curzon einen schweren Blutsturz. Sein Zustand ist zwar nicht beunruhigend, aber eine Operation wird möglicherweise erforderlich sein.

London, 6. März. Die um Mitternacht bekannt gegebenen Er­gebnisse der Stadtratswahlen weisen für die Arbeiterpartei einen Ge­winn von 9 Sitzen, für die städtischen Reformisten oder Konservativen einen solchen von einem Sitz aus. Letztere hatten bisher 60 Sitze, die Arbeiterpartei 25 und die Progressiven 7 Sitze.

Sofia, 7. März. Gestern nachmittag wurde der kommunistische Abgeordnete Haralambi Etoyanoff ermordet. Der Mörder, dessen Persönlichkeit noch nicht festgestellt ist, wurde verhaftet.

San Antonio (Texas), 7. März. Zwei Militärflugzeuge stießen in einer Hohe von 4000 Fuß zusammen. Die Apparate, die fest zu­sammenhingen, stürzten brennend zur Erde. Die beiden Pilote spran­gen jedoch mit Fallschirmen ab und kamen ohne Schaden aus dem Erdboden an.

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Wtirtte«belgischer Landtag.

Stuttgart, 6. Mörz. Der Verwaltungs- und Wirtschafts­ausschuß des Landtags hielt heute eine Sitzung ah, zu deren Beginn der Vorsitzende, Adg. Heymann (So;.), dem i>eimgc- gangenen Reichspräsidenten einen warmempfundenen Nachru' widmete. Sodann beschäftigte -den Ausschuß eine Eingabe des Gauverbandes Oberschwäbischer Gewerbevereine und eine Ein­gabe des Zentralverbandes der Angestellten betr. die Sonn­tagsruhe im Handelsgewerbc. 8Lach längerer ausführlicher Anssprache über die Eingaben wurde schließlich folgender An­trag Dr. Elsas (Dem.), dem sich die Vertreter der anderen bürgerlichen Parteien anschlossen, angenommen^ Der Landtag wolle beschließen, das Staatsminifftcrium zu ersuchen, die Be­stimmungen über die Sonntagsruhe unter möglichst einheit­licher Handhabung und Beibehaltung einer Höchstzahl von 60 freigegebenen Verkaufsstunden in der Weife durchzuführen, daß die Oberämter, soweit die Wohnweise und der "Fremdenverkehr es notwendig machen ermäckstigt werden, die freigegebene Stun­denzahl im Falle dringenden Bedürfnisses nn Benehmen mit den zuständigen Berufsorganisationen der Arbeitgeber und Ar­beitnehmer auf eine Höchstzabl von 15 Sonnragen zu verteilen. Vier Strrnden für den einzelnen Sonntag dürfen hiebei nicht überschritten werden. Dagegen stimmten die Sozialdemokraten und die Kommunisten. Ein Antrag Hehmann (So;), 1. Der Reichsverordnung über -die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe vom 5. Februar 1919 in Württemberg volle Geltung zu ver­schaffen und für eine einheitliche Durchführung in allen Ob'er- ämteru Sorge zu tragen, 2. die nach tz 165 der R.G.O zulässi­gen Ausnahmen aus den Handel mit Milch. Roheis, Obst, fri­schen Blumen, Fleisch und Backwaren zu beschränken, 3. bei der Reichsregierung für den einheitlichen Vollzug der Sonntags­ruhe einzntreten, wurde in Ziffer 1 und 2 abgelehnt gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der Kommunisten. Ziffer 3 fand dagegen einstimmige Annahme der Ansschutz­mitglieder. Nächste Satzung: Samstag 9 Uhr.

Gegen die Erhöhung der Biersteuer.

München, 6. März. Im Finanzausschuß des bayerischen Landtages ist von den Abgeordneten der Bayerischen Volks­partei ein Antrag eingebracht worden, die Ltaatsregierung zu ersuchen, mit allen Mitteln bei der Reichsregiernng dahin zu wirken, daß die beabsichtigte Erhöhung der Biersteuer, die die bayerischen Interessen besonders schwer schädigen würde, unterbleibe. Der Vertreter der Staatsregierung erklärte zu diesem Antrag, der angenommen wurde, daß die bayerische Re­gierung sich mit allen Mitteln gegen eine Erhöhung der Bier­steuer wenden werde.

Ein Ritz imReichsbanner".

Weimar, 4. März. Zu einem schweren Konflikt zwischen Demokraten und Sozialdemokraten ist es in der Ortsgruppe Eisenach des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold gekommen Am Wahlsonntag fuhren Reichsbanner-Automobile die Straßen Eisenachs entlang und forderten zur Wahl der sozialdemokrati­schen Stadtratsmitglieder auf. Das hat in Verbindung mit verschiedenen anderen Vorfällen so verstimmend ans die Demo­kratische Partei gewirkt, daß es allem Anschein nach nunmehr zum Bruch kommen wird. Es ist, wie aus einer Zuschrift an die demokratische Ortszeitung hervorgeht, nur dann Aussicht vorhanden, Len Riß wieder zu verkleistern, wenn die Sozial­demokraten bereit sind, diejenigen Mitglieder der Ortsgruppe auszuschließen, die sich als nicht gemeinschastsreis erwiesen haben.Als nicht Gemeinschaftsreifer aber", so heißt es in der Zuschrift,muß jeder angesehen werden, der cs nicht unter­lassen kann, seinen Kameraden die Positionen im Kampf gegen den politischen Gegner zu erschweren. Zu denen gehört an hervorragender Sülle der frühere- sozialdemokratische Reichs- tagsabgeodnete und jetzige Eisenacher Parteisekretär Bnrchardt. Zu denen gehören auch alle diejenigen, die schamlos genug sind, um ihren Gegnern ans der Straße ein kollektives ..Pfui" oder Nieder" zurufen zu können. Wer das tut, soll die Ehre nicht genießen, in der Front zum Kampf zum Schutze der Republik zu stehen."

Ausdehnung des Eisenbahnerstreiks.

Dresden, 6. März. Im Laufe des Tages erhöhte sich im Bezirk der Reichsbahndirektion in Dresden die Zahl der Eisen­bahner, die die Arbeit niedergelogt haben, zwar noch besonders durch Zutritt von Streikenden in Freital, Potichapel, Hains- Lerg, Gaschwitsch, Riesa/Hafen und Altenburg (Thüringen). In der Betriebslage ist jedoch dadurch keine Verschlechterung ein­getreten, da die Zahl der zur Verfügung stehenden Ersaßkräfte gesteigert werden konnte. Gegenüber anders lautenden Mel­dungen ist besonders hervo-rzuheben, daß der Personenverkehr vom Streik nicht beeinflußt wird.

Breslau, 6. März. In der Nacht zum Freitag haben hier die Funktionäre des Deutschen Eisenbahnerverbandes, Orts­gruppe Breslau und Umgebung, den Streik auf Samstag früh sechs Uhr für sämtliche Bahnbetriebswerke, Güterboden und Bochnunterhaltungen beschlossen. Die Forderungen der Eisen­bahner sind: Wiedereinführung des Achtstundentages, Lohn­erhöhung, Aeuderung der Dieustdauervorschriften und Aus­hebung der Personalabbauverordnung. Im Laufe des Tages fanden Verhandlungen der Reichsbahndirektion Breslau, der Breslauer Behörden und der Eisenbahnerorganisationen statt.

Berlin, 7. März. Der Streik unter den Eisenbahnern hat eine weitere Ausdehnung erfahren und hat auch ans Berlin übergegriffen. Wie der Deutsche Eisenbahnervcrband mitteilt, sind gestern nachmittag auf dem Anhalter Güterbahnhof 500 Arbeiter in den Streik getreten, sodaß dieser größte Güterbahn­hof Berlins sttllgelegt werden mußte. Auch der Schlesische Gütevbahnhaof sollte um 12 Uhr nachts stillgelegt werden. Fer­ner liegt ein Streikbeschluß der Güterbodenarbeiter auf dein Lehrter Bahnhof vor. Ten Blättern zufolge steht der Eisen- bahnerstreik in Berlin nur in losem Zusammenhang mit der allgemeinen Lohnbewegung unter den Eisenbahnarbeitern. Die Hauptursache des StreÄs soll darin liegen, daß die Reichsbahn­verwaltung für die fünf Minuten lange Arlieitsruhe am Tage der Beisetzung des Reichspräsidenten den Lohn für eine halbe Arbeitsstunde in Abzug bringen will. Wie dieVosstsche Zeitung" aus demokratischen parlamentarischen Kreisen hört, soll Generaldirektor Oeser noch heute darüber interpelliert werden, ob diese Nachricht zutreffend sei. In der gestrigen Konferenz der Eisenbahnergewerkschaft, die sich mit den auf heute anberaumten Verhandlungen mit der'Reichsbah werwal- tung -beschäftigte, sind noch keine endgültigen Beschlüsse gefaßt worden. Seitens der Beamtenorganisationen und der sogenann­ten -gemischten Organisationen, die Beamte und Arbeiter um­fassen, ist die Erklärung abgegeben worden, daß l>ei einem all­gemeinen Streik der Eisenbahnarbeiter seitens der Beamten Solidarität geübt werden würde, die allerdings nicht in einem Streik, sondern in einer passiven Resistenz bestehen würde.

Deutscher Reichst«»

Berlin, 6. März. Zu Beginn der heutigen Sitzung des Reichstags verliest Präsident Löbe eine große Anzahl Beileids­schreiben, die dem Reichstag von auswärtigen Parlamenten an­läßlich des Ablebens des Reichspräsidenten zugegangen sind. Dann beantragt Stöcker (Komm.), daß sich der Reichstag sofort mit der Neuwahl des Reichspräsidenten und der Frage seiner

Stellvertretung befasse, wobei der Redner die Gelegenheit de, nutzt, um Angriffe gegen den toten Reichspräsidenten und eben­so gegen den Reichskanzler Dr. Luther zu richten, dem er vor­wirft, daß er mittels eines kleinen Staatsstreiches das Amt des stellvertretenden Reichspräsidenten an sich gerissen habe Präsident Löste teilt mit, daß der Aeltestenrat sich morgen mit den Fragen beschäftigen werde. Da aus dem Hause der iofor-1 tigen Beratung des kommunistischen Antrags widersprochen wird, ist dieser für die heutige Sitzung erledigt. Das Haus tritt dann in die Tagesordnung em und nimmt die erste Beratung des Gesetzentwurfs über die Zusatzsteigecung Von Renten aus der Invalidenversicherung vor. Die Vorlage wird schließlich dem sozialpolitischen Ausschuß überwiesen, nachdem die ver­schiedenen Redner die vorgesehene Steigerung als zu niedrig bemängelt hatten. Dann stellt Präsident Lobe Pressenachrichten auf Grund von Mitteilungen im Rcichscat richtig, indem er erklärt, daß er nicht die Absicht habe, den Reichstag wegen der Vorbereitungen zur Präsidentenwahl auf längere Zeit zu ver­tagen. Alsdann setzt das Haus die zweite Lesung des Etats des Reichsverkchrsministeriums fort, wobei Abg. Groß (Ztr.) sich gegen die Msicht wendet, das L-Peditionswesen zu monopolisie­ren. Nachdem -beim Kapitel Wasserverkehrsstraßen Reichsver­kehrsminister Dr. Kr ohne für eine straff zentralisierte Reichs, wasserstraßenverwaltung eingetreten ist, wird das Kapitel ge­nehmigt. Abg. Höllein (Komm.) bringt hierauf den Streik der Eisenbahner in Sachsen zur Sprache, der ein Aufbänmen der Eisenbahner gegen das internationale Großkapital, dem die deutsche Reichsbahn ausgeliefert wurde, sei Auch die übrigen Redner kritisieren die ganz unzureichenden Bezüge der Eisen­bahner und treten für eine Vermittlung des Reichsverkehrs­ministers ein. Nach längerer Geschäftsordnungsdebatte bezüg­lich der Tagesordnung der morgigen Sitzung wird beschlossen, zunächst die Beratung des Berkehrsetats kortzusctzen. Dann sollen Amnestieanträge folgen und schließlich die Auswertungs- anträge der Demokraten und der Sozialdemokraten. §

Der Aeltestenrat des Reichstages wird sich in seiner Samstagsitzung über den Termin für die Wahl des Reichspräsidenten, der vom Reichstag zu bestimmen ist, und über das Gesetz wegen der Uebernahme der Kosten der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Reichspräsidenten, sowie über die Frage verständigen, ob mit Rücksicht auf die Wahl des Reichspräsidenten eine Vertagung des Reichstags- Plenums angezeigt sein sollte. In Zusammenhang mit dieser Frage der Vertagung des Reichstags steht die Angelegenheit der Erledigung des Rcichshaushaltsplans. Die Einnahmen aus den neuen Steuergesetzen, die bis zur Erledigung noch geraume Zeit erfordern, müssen in den Voranschlag für das neue Jahr eingerechnet werden. Es ist nicht zu erwarten, daß alle diese Arbeiten des Reichstages noch vor dem 1. Avril beendet V erden können. Aus diesem Grunde wird ein sogenannter Notetat erforderlich sein.

Die Reichspräsidentschaftsfrage. !

Berlin, 6. März. Der Termin für die Neuwahl des Reichs- Präsidenten wird voraussichtlich morgen in der Sitzung des Ael- > testenrats des Reichstags endgültig festgelegt werden, und es ist wohl anzunehmen, daß der Regierungsvorschlag, den ersten Wahlgang auf den 29. März und den etwa notwendig werden­den zweiten ans den 26. April anzuberaumen, sich auch in diesem Gremium durchsetzen wird. In der Kandidatensrage sieht man immer noch nicht klar: Sie ist im Laufe des heutigen Tages in verschiedenen Fraktionsberatungen und internen Partei­besprechungen erneut erörtert worden, doch liegen positive Er­gebnisse bis zur Stunde nicht vor. Für die Haltung des Zen­trums unb der Deutsch-Demokraten wird die morgige Sitzung des sozialdemokratischen Parteiausschusses bestimmend sein, in der es sich entscheiden dürfte, ob die Sozialdemokraten, wie man aus den jüngsten Meldungen desVorwärts" schließen möchte, einen eigenen Kandidaten aufzustellen gedenken. Es gewinnt in der Tat den Anschein, als beabsichtigt die Sozialdemokratie im ersten Wahlgang besonders vorzugehen. In diesem Falle wird sie vermutlich, nachdem Reichstagspräsi-dent Löbe sich zu kandidieren geweigert hat, den früheren vreußischen Minister­präsidenten Braun nominieren. Tann ergibt sich ohne weiteres, daß auch Zentrum und Deutsch-Demokraten diesen Weg be­schreiten werden. Für den zweiten Mahlgang würden sich die Parteien der Weimarer Koalition aller Voraussicht nach auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. Die deutsch-demokra­tische Reichstagsfraktion beschäftigte sich am Freitag unter an­derem auch mit der Präsidentschaftsfrage. Die Fraktion hält ein Stellvertretungsgesetz für notwendig, da mit dem Amts­antritt des neuen Präsidenten erst Mitte Mai gerechnet tnerden kann. Die Fraktion hat weiter beschlossen, trotz der bestehenden technischen Schwierigkeiten für die Einführung eines Stimm­zettels für die Präsidentenwahl zu drängen.

Ein deutschmttionaler Borstoß gegen das geschäftsfShrende preußische Ministerium.

Die deutschnativnale Fraktion des vreußischen Landtages hat im Landtag einen Antrag eingebracht, der sich mit der Geschäftsführung der Staatsminister befaßt. Die Fraktion for­dert, der Landtag wolle beschließen: Staatsminister, denen -der Landtag nicht das nach Artikel 54 der Verfassung erforder­liche Vertrauen ausgesprochen hat, und die nur die Geschäfte führen, dürfen Amtshandlungen, zu Lenen offensichtlich das po­litische Vertrauen nach Artikel 54 gehört, ohne vorherige Zu­stimmung des Landtages nicht vornehmen. Als solche Amts­handlungen sind insbesondere anzusehen: Die Einbringung des Voranschlags zum Staatshaushalt, die Anweisung von Aus­gaben über die im Staatshaushalt angesetzten Summen (m Sinne des Artikels 67) hinaus, Versetzung und Ernennung von höheren Beamten mit Ausnahme von Versetzungen bei Durchführung von DisziPlinar-Verfahren. Dem Landtag ist unverzüglich ein Verzeichnis der seit dem 7. Dezember 1924 er­lassenen Verfügungen der einzelnen Minister, die solche Amts­handlungen darstellen, vorzulegen.

Marx erneut Ministerpräsidenten-Kaudidnt der Weimarer Koalition.

Die Fraktionsführer der Sozialdemokraten, des Zentrums und der Deutsch-Demokraten >kamen lautVossischer Zeitung" in einer vertraulichen Besprechung, die gestern vormittag im Preußischen Landtag abgehalten wurde, überein, wieder Marx als gemeinsamen Kandidaten für den Posten des preußischen Ministerpräsidenten zu nominieren.

Berlin wiederum optimistisch.

Berlin, 6. März. Die Rede Chamberlai ns hat in hiesigen politischen Kreisen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Sie § erscheint in hohem Grade geeignet, die außenpolitische Situa- j tion zu klären. Besondere Wichtigkeit mißt man der Festste!- . lung Chamberlains -bei, daß die Räumungsfrage nicht von der vorherigen Regelung des Sicherheitsprobl-ms abhängig ge- I macht werden dürfe. Da der englische Außenminister in den I Anregungen der deutschen Regierung einen großen Schritt nach > vorwärts sieht, erscheint es wohl angebracht, die Diskussion I über die Vorgeschichte dieses Vorschlages in den Hintergrund treten zu lassen. Die vorstehend skizzierte Auffassung der Berliner Regierungskreise zeigt, daß man wieder auf dem besten Wege ist, sich in Illusionen zu wiegen, obwohl die Methoden der britischen Politik hinreichend bekannt sein l ollten.

Paris, 6. MS, Chamberlain traf Namen Herriots i kolls CarW empsi auf der englischen wohnen wird. 3 dem Quai L'Orsa, sprechung stattsin Gegenstände ums Deutschlands iveg« alliierten Militari land erfüllen muf berlain wird nur abrcisen. Derl aus Genf ncuerlic Die in London v minister, der sich ! lain eine Bespro wird ersterer heui der Genfer Tagm im Laufe des Ab dem morgigen Fr

Paris, 6. ML nachmittag mit H dem Direktor der Laroche, hierauf Ueber seine Best man aus znverläs die Möglichkeit e sonders in der D ner Abreise kam Phrmon, zusamm Frank Ere Nouvell Oeffnung der Vo würden geraume liche politisch inte, öffentlich! werden Wohl heiß: ausgei Frankreichs Bedin London, 6. 3) den französischen gender Weise: F, stimmenden Zeitp mernschaftlich «nt Deutschland den vollzogen haben. Verträge zwischen dingung eines r Abkommens.

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