Lade«

»Vermiete« «v 1. April.

Zu erfragen in derEnz- Ier".GeschäftSstell-.

Obernhausen. Verkauf« ein starke-

essser-

S-wei».

: Zucht geeignet.

Ar»st «»lfivger, K T.

Rotensol.

Lin schönes r

Zucht geeignet, verkauft

Vurkharvt, Witwe.

erik. Pitch-Pine-Rielnell. lerik. Red-Pikk-Rime«. Siayer. Rchieu-Memeu. Klefern-Riemen. 6 ta--Bretter

llen Starke« vud Längen

liefern

f»K.

i. m. b. H. Sägewerk,

Miiriesk

Konfirmanden in schöner iührung empfiehlt

Reeh'sche Buchhandlung.

Inh.: D. Strom.

Schömberg.

roher Auswahl empfiehlt A. Breitling»

handlg. und Buchbinderei.

Sie würden nicht

wenn Sie die

mit den 3 Tannen in der Tasche hätten und gebrauchen würden! Seit ren das vorzüglichste Mittel lsten, Heiserkeit, Berschlei-- und Katarrh! Der beste vor Erkältungen! 7000 sse, der Beweis für die ein­te Wirkung I ^Enthalten ca. alzextrakt, deshalb nahrhaft, el 30 Pfg., Dose 80 Pfg. Sie auf die Schutzmarke! aben bei: H. Bozenhardt» Ke in Neuenbürg, A. Brett- Drogerie in Schömberg, User, Colonialwaren, Wilh. L. Büxenstein, Nchfl., Inh. ster, Adolf Lnstnauer Nfl.

Gückelmann, Wilhelm Wtw., in Neuenbürg, Os- essing, Schömberg, Eugen sak, Dobel, Wttbg. Alb. >ier, Ioh. Barth. Höfen, Wnig, Herrenalb.

B i r k e n f e l d. empfehlen unfern

wicht IM Ztr.) für jeder Art. ebr. Maneval,

-Amt Pforzheim Nr. 64.

Vezaysprets.

Hnlbmonatl. in Neuen­bürg 75 Goldpfg. Durch vicPostim Orts- u.Ober- amtsverkehr, sowie im sonst. inl.Berk.75G.-Pf. m.Postbestellgeb. Preffe freibleib., RacherhebuuG Vorbehalten. Preis einer Nummer 10 Gokdofg.

In Fällen höh. Gen»»« besteht kein Anspruch mff Lieferung der Zeitung ob. aus Rückerstattung des Bezugspreises.

Bestellungen nehmen alle Poststellen, sowie Agen­turen u. Austrägerinne« jederzeit entgegen.

Mro-Ksrrt» Nr. 24 V.A.-S»ark«ff« N« n,«GS >-.

nztSler.

klnzeiger kür Vas Enztal unv Umgebung.

Amtsblatt kür Sen OberamtsbLAttk Neuenbürg.

EricheUot »Sgkictz «U der

vmick UN» der L Mreb'sch-N s»chde«»»«i Q« i , «d> e ». s«, . F» «»

«»»»WWeMch v. See»» «

^ 50.

Jum Ableben des ReichsprSfidenten.

Die leiste» Stunden.

Berlin, 28. Febr. Obwohl die Krmckhellsbcrichte der letzten Lag« von einer Besserung rm Befinden des Reichspräsidenten sprachen, war man sich im Sanatorium doch keineswegs im Unklaren darüber, daß die Krise noch nicht überstanden sei, man rechnete vielmehr mit einer Verschlimmerung und beobachtete ihn am Freitag besonders eingehend. In der Tal stieg im Kaufe des Freitag die Temperatur wieder, gegen Abend ging der Puls Plötzlich in die Höhe, ein außerordentlich schlechtes Zeichen. Reichspräsident Ebert scheint gefühlt zu haben, daß er trotz seiner guten Konstitution diese so gefährliche, die Herz­tätigkeit stark schwächende Krankheit nicht mehr überwinden werde. Er sprach sich auch am Freitag abend in diesem Sinne zu den Aerzten und Pflegeschwestern aus. Am Nachmittag empfing er noch einmal Len Besuch seiner Angehörigen; die Herztätigkeit mußte aber zu dieser Zeit schon künstlich belebt werden. Im Laufe der Nacht trat dann plötzlich eine weitere Abnahme der Kräfte ein und die Herztätigkeit wurde trotz aller ärztlichen Mittel immer geringer. Gegen Morgen war es auch den Aerzten klar, daß sämtliche Künste ihn nicht zu retten vermöchten, und so wurde die Gattin des Reichspräsiden­ten und die Kinder in schonender Weise verständigt. Sie be­gaben sich sofort an das Krankenlager Eberts, der jedoch in den letzten Stunden Las Bewußtsein verloren hatte, schlummerte bis gegen 10 Uhr in Agonie und wachte dann nur noch ein Mal für wenige Sekunden auf. Kurz nach Io Uhr setzte aber­mals die Bewußtlosigkeit ein und 15 Minuten später entschlief der Reichspräsident ganz, ohne die Schmerzen, die sich in der Nach eingestellt hatten, zu empfinden. Am Sterbelager weil­ten Frau Wert, ihre Kinder und ihr Schwiegersohn, Dr.- bicke, sowie Staatssekretär Dr. Meißner.

Eine Kabinettsfitzung.

Berlin, 28. Febr. Auf die erste Nachricht von; Hinscheiden des Reichspräsidenterl war die Reichsregierung sofort zu einer Kabinettssitzung zusammengetreten. In Berliner Politischen «nd diplomatischen Kreisen sprach sich die Nachricht wie ein Lauffeuer herum. Schon eine halbe Stunde nach dem Tode des Reichspräsidenten hatten die meisten öffentlichen Gebäude Halbmast geflaggt. Auch auf den Gebäuden der ausländi­schen Vertretungen wehten die Fahnen Halbmast.

Eine Kundgebung der Reichsregierung.

Berlin, 28. Febr. Aus Anlaß des Todes des Reichspräsi­denten hat die Reichsregierung folgende Kundgebung erlassen: Am heutigen Tage ist der Rutsche Reichspräsident Friedrich Wert aus dem Leben abberufen worden. Tief erschüttert steht die deutsche Reichsregsernng und mit ihr das deutsche Volk an der Bahre des deutschen Staatsoberhauptes. Mit Friedrich Ebert ist ein Mann dahingegangen, der unter dem Einsatz sei­ner starken Persönlichkeit erreichte, Laß in den Wirren der Re­volution die Einberufung der Nationälversammlung aus freier Wahl des deutschen Volkes beschlossen und dnrchgeführt und damit dem deutschen Staate wieder eine Gesetzesgcundläge ge­geben wurde. In schwerster Zeit hat er das Amt des deut­schen Reichspräsidenten mit vorbildlicher Gewissenhaftigkeit und staatsmännischer Klugheit verwaltet und in der Heimat wie im Anslande reiche Anerkennung erworben. In außenpoliti­schen Wirrungen, die nach dem Kriege dem Deutschen Reiche erwuchsen, hat er die Verantwortung der Entscheidungen auf sich genommen, die nach vielen Mißerfolgen endlich den Weg zum Wiederaufstieg anbahnten. Unparteilichkeit, Gesetzlichkeit waren die Richtlinien seiner Amtsführung. Die Charakter­eigenschaften des Menschen Friedrich Ebert und die hervor­ragende Begabung des Staatsmannes, der an der Spitze dcs Deutschen Reiches gestanden hat, haben ihm bei all denen, die den Mann und sein Wirken kannten, Wertschätzung und Ver­ehrung erworben. Er hat dem deutschen Vaterlands in schwer­ster Zeit als aufrechter Mann gedient. Der Aufruf ist von sämtlichen Reichsrnmistern unterzeichnet.

Der Befehl an die Wehrmacht.

Der Reichswehrminister erläßt folgenden Befehl: Das Deutsche Reich hat sein Oberhaupt durch einen jähen Tod ver­loren. Die deutsche Wehrmacht erweist ihrem toten Ober­befehlshaber Len letzten Gruß in ehrfurchtsvoller Trauer. Sein Sinn und seine Arbeitskraft galten ihrem Wohl. Sein Namen wird in ehrenvollem Angedenken bleiben. Zum äußeren Zei­chen unserer Trauer ordne ich an: Die Reichskriegsflagg? ist auf allen militärischen Gebäuden und an Bord der Schifft bis nach der Beisetzung Halbstock zu hissen. Es ist bis nach der Beisetzung kein Spiel zu rühren. Das Spielen bei Toten- gedenkfeiern bleibt gestattet.

Die Haltung der Berliner Presse.

Die Einstellung der Berliner Presse in ihren Nachrufen ist begreiflicherweise je nach ihrer parteipolitischen Auffassung grundverschieden. DerVorwärts" überschreivt seinen Artikel Ein Sohn des Volkes" und bestätigt dem Verstorbenen, daß er auch als Reichspräsident mit Hand und Herz Sozialdemokrat gewesen sei. Er schließt seinen Aufsatz mit den Worten:Der Präsident ist tot, es lebe die Republik!" DasBerliner Tage­blatt" preist Ebert als Retter des Vaterlands. Sehr anerken- mnü ist auch dieDeutsche Allgemeine Zeitung", die Herrn Ebert bescheinigt, sein Ruhmestitel werde es vor allem bleiben, daß er in der Zeit höchster nationaler Not das Staatsschiff

rechts sich leider nicht alle haben entschließen können, am offe­nen Grabe den Degen zu senken. Immerhin erkennt derLo­kalanzeiger" an, daß Herr Ebert mit großer Selbstbeherrschung und nicht geringem Taktgefühl an seine ihm so gänzlich neuen Muhten herangegangen ist und mit Energie und mit lobens-

Montag, den 2. März W25.

werter Bescheidenheit seines Amtes gewaltet hat, während die Deutsche Tageszeitung" nur anerkennen will, daß er dem Ge­danken des Vaterlandes ganz anders gegenüber gestanden hat, als etwa Crispien, aber die entscheidende staarsmännisch-e Probe habe er nicht bestanden. DieDeutsche Zeitung" schließlich bleibt unversöhnlich. Sie «billigt Ebert ungewöhnliche Eigen­schaften des Geistes und der Seele zu, hält es jedoch trotzdem für ihre Pflicht, auch in diesem Augenblick seine Schuld über­ragend in den Pordergrnnd zu schieben.

Beisetzung in Heidelberg am Donnerstag.

Heidelberg, 28. ^Febfi Wie die »Heidelberger Neuesten Nachrichten" erfahren, findet die Beisetzung des verstorbenen Reichspräsidenten Ebert am Donnerstag, den 5. März, vormit­tags 10 Uhr, auf dem Heidelberegr Friedhof statt. Die Reichs­behörden treffen mittels Sonderzug zur Beisetzung hier ein. Oberbürgermeister Walz wird voraussichtlich namens der Stadt Heidelberg, der Vaterstadt des Entschlafenen, und als Vorsitzen­der des Badischen Städtetags an der Beisetzungsfeier in Ber­lin teilnehmen.

Das Programm für die Tranerfeierlichkeiten.

Berlin, 28. Febr. - Für die Trauer- und Bestattungsfeier - lichkeiten ist folgender Verlaus in Aussicht genommen: Am Mittwoch, den 4. März, findet im Hanse des Reichspräsidenten die von der Reichsregierung veranstaltete amtliche Trauerftier und im Anschluß daran die militärische Trauerparade statt. Wie verlautet, beabsichtigt der Reichstagspräsident eine Trauer­feier im Reichstag zu veranstalten. Am Mittwoch abend wird die Leiche nach Heidelberg übergeführt. Sie wird in einer von der Stadt Heidelberg zur Verfügung gestellten Threngrabstätte beigesetzt. Das Reichskabinett hat beschlossen, dem Reichstag vorzuschlagen, die Bestattung des Reichspräsidenten auf Reichs­kosten vorzunehmen.

Prefsestimnren zum Tode des Reichspräsidenten.

Zum Tode des Reichspräsidenten haben bisher nur einige Wendzeitungen Stellung nehmen können. DasNeue Tag­blatt" würdigt eingehend die Tätigkeit «des Verstorbenen und kommt zu dem Ergebnis, auch die Gegner müßten anerkennen, daß er, wie auch immer sein politischer Werdegang beurteilt werden mag, sich als Reichspräsident, als Deutscher in Wort und Tat bewährt hat. Alles aber, was sich zur deutschen De­mokratie zählt und ihr nahesteht, wird nicht zögern, Worte ehrender Erinnerung dem Manne tzu widmen, dem der Ge­danke der Verantwortung vor Staat und Volk zum Bekenntnis und zum Erlebnis geworden ist. DerSchwäbisckie Merkur" nennt Ebert einen klugen Kopf, der die politische Lage rasch zu ersoffen und danach seine Maßnahmen einzuleitcn verstand. Er vermochte Gegensätze im Innern bis zu einem gewissen Grad auszugleichen und auch in der äußeren Politik durch vor­sichtiges und klug abwägendes Verhallen gewisse Erfolge zu erzielen. So konnte er ab und zu auch Anerkennung von bürgerlicher Seite entgegennehmen, worin Demokratie und Zen­trum oft zu Weit gingen. Die Sozialdemokratie wird nicht so leicht einen Mann finden, der gleichwertigen Ersatz böte. DieSüddeutsche Zeitung" erklärt, die Weltgeschichte werde es ihm niemals vergessen können, daß er einer derjenigen gewe­sen ist, die aus innerpolitischen Beweggründen, aus der Furcht vor einer Wiederherstellung der Monarchie die Entwaffnung des deutschen Volkes dnrchgeführt und damit die Verantwortung dafür auf sich genommen habe, daß wir uns webr- und waffen­los dem Diktat unserer Feinde fügen mußten. Das Bürgertum wird es Herrn Ebert nie vergessen, daß er der Mann der Re­volution war und daß er es als seine Hauptaufgabe betrachtet hat, seiner Partei zum Siege zu verhelfen. Es wird aber ans der anderen Seite nicht vergessen, daß Ebert ein Mann war, mit dem man ehrlich die Klingen kreuzen konnte, und ein Geg­ner, dem man persönlich nichts vorzuwersen hatte und dessen politische Ueberzeugung man achten konnte. DieSchwäbische Tageszeitung" stellt fest, daß Ebert seinen Einfluß auszunützen verstand und daß durch seinen Tod die.immer wieder verzögerte Wahl eines verfassungsmäßigen Reichspräsidenten wohl endlich geklärt werden wird. DerSchwarzwälder Bote" rechnet es Ebert znm Verdienst an, daß er Deutschland vor dem Ab­rutschen in den Bolschewismus bewahrt hat, rühmt seine immer taktvolle Zurückhaltung, sowie die Wahrung der Würde seines Amtes und sagt, Ebert habe die Geschicke Deutschlands oft maßgebend «beeinflußt und dabei große Politische Fähigkeiten entwickelt.

Baldige Neuwahl eines ReichsprSfidenten?

Berlin, 28. Febr. Reichskanzler Dr. Luther wird nach dem Ableben des Reichspräsidenten die Stellvertretung weiterffitzren. Es ist möglich, daß im Reichstag sofort ein Gesetz über die Vertretung des Reichspräsidenten eingebracht wird. Weiter be­steht die Möglichkeit, daß sofort Neuwahlen ausgeschrieben wer­den. Die endgültige Beschlußfassung wird dem.Kabinett Vor­behalten. Der Reichstag tritt Montag mittag zu einer Traner- kundgebung zusammen.

Der Eindruck in Paris.

Paris, 28. Febr. Auf der. deutschen Botschaft in Paris ist die Reichsflagge ans Halbmast gehißt. Sofort nach dem Ein­treffen der Nachricht vom Tode des Reichspräsidenten Ebert erschien Herr de Fouguieöre, um den: deutschen Botschafter im Namen des Präsidenten der Republik und gleichzeitig im Na­men des Ministerpräsidenten das Beileid auszudrücken. We­nige Minuten später erschien Herr Sicard, der Kabinettschej des Senatspräsidenten de Selbes zu einem Beileidsbesuch. Auf dem Quai d'Orsay ries die Nachricht vom Tode des Reichs­präsidenten offenkundige Bestürzung hervor. In einer Unter­redung mit einer leitenden Persönlichkeit des französischen Außenministeriums wurde erklärt, man befürchte, daß der Tod des Reichspräsidenten die Lage sehr erschweren könnte, insbe­sondere Wenn zu seinem Nachfolger der "

«»AeisenPrei»:

M« ei»sp. Petttzeile »de. deren Raum im Bezirk , außerh. 30 Seidpfz., Rekt.-Zeile 50 Toldpfg. n».Ias.-Ste»er. Kollekt.- Anzeigen 100»,.Zuschlag. Offerte und Auskunst- erteiilMZ 20 Esidpfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt, der im Falle des M«hn»erp>hre«s hinfäl­lig wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb 3 Tagen nach Rechnungs­datum erfolgt. BeiTarif- »rriinderungen treten fa­sert alle früheren Ver­einbarungen außerKrast.

Fernsprecher Nr. 4. Mir telefenische Aufträge «ürd keinerlei Gewähr iibernemmen.

83. Jahrgang.

v. Hardenburg gewählt würde. Vorläufig wolle man sich in der Beurteilung der Situation Zurückhaltung auferlegeu, glaube aber, daß die zur Zell im Gang befindlichen Bespre­chungen wegen eines Sicherhellsvertrages unterbrochen wer­den würden, bis in Deutschland die Volksabstimmung eine Entscheidung über die Neuwahl des Präsidenten getroffen Härte. Bei dieser Gelegenheit kann hinzugefügt werden, daß die Be­sprechungen über den Sicherheitsvertrag nicht über die deutsche Botschaft in Paris geführt werden, sondern ausschließlich auf dem Umwege über England. Der Ministerpräsident Herriot wird vom englischen Kabinett über alle Verhandlungen, die zwischen dem englischen Botschafter in Berlin, Lord d'Äbernon und dem Reichsaußenminister Dr. Strssemann geführt werden, ständig auf dem Lausenden gehalten.

In der Beurteilung des Präsidenten Ebert sind die Pariser Abendblätter durchweg einig. Sie erklären, daß sein Verschwin­den von der Bildfläche in einer sehr schweren Stunde erfolge. Er sei der einzige Ueberrest der Revolution von 1918, und man müsse befürchten. Laß nunmehr die Deutschnationalen auch in den Besitz des Reichspräsidentenposteus gelangen n ürden. DieInformation" schreibt, daß man in Ebert eine Garantie gegen die Unüberlegtheiten der Wilhelmstraße und gegen die Versuche einer Restauration der Hohenzollern hatte. Wenn eine Persönlichkeit des früheren Regimes, ;. B. der Fürst Bülow, Reichspräsident würde, so würde das in Europa einen neuen Keim zu Unruhen legen. Die nationalistischeFibcrtL" schreibt, daß Ebert das letzte republikanische Element in Deutschland gewesen sei, was man aber in Frankreich nicht einsehen wollte, wie man auch die Revolution hier leugnen wollte, was ein Irrtum gewesen fei. Wenn anstelle Wil­helms II. ein früherer Sattlermeister getreten sei, io sei das eine bedeutende Aendernng gewesen. Daß es wirklich in Deutsch­land eine Revolution gegÄen habe, könne man daraus er-

man Luther und Stresemann wenig Vertrauen entgegenbrm- gen, und die deutschen Anträge wegen eines Sicherhellsvertrags könnten nur dann von Frankreich berücksichtigt werden, wenn Deutschland nach Polens Sicherheit garantieren werde. Vor allem aber fordert derTemps", daß Deutschland auf das Recht verzichte, welches ihm der Artikel 19 der Völkerbundscckte verleiht, der bekanntlich bestimmt, daß der Völkerbund eine neue Prüfung der Friedensverträge, sobald diese sich als un­durchführbar erwiesen, vornehmen könnte. Daß eine solche Re­vision jemals stattfinden könnte, will derTemps" nicht zu­geben. Wenn Deutschland wirklich friedlich gesinnt sei, müßte es ein für alle Mal versprechen, die gegenwärtigen Reichsgren­zen aufrecht zu erhalten.

Ueberraschung und Bestürzung in London.

London, 28. Febr. Die Nachricht vom Tode des Präsiden­ten Ebert kam hier in der englischen Hauptstadt durchaus un­erwartet und rief Ueberraschung und Bestürzung hervor. ES läßt sich nicht leugnen, daß Ebert in England allgemein ange­sehen war, weil man in ihm den Typus eines Demokraten Iah. Man befürchtet, daß die Wahl seines Nachfolgers Schwierig­keiten verursachen könnte und daß sich insbesondere die Gegen­sätze zwischen der Rechten und der Linken verschärfen könnten.

Ein Nachruf des Staatssekretärs Hughes.

Newhork, 28. Febr. Die Nachricht vom Tode des deutschen Reichspräsidenten wurde in amerikanischen Regierungskreisen mit aufrichtiger Sympathie entgegengenommen. Staatssekretär Hnghes widmete dem Verstorbenen folgenden Nachruf: Ich habe die angenehme Erinnerung an die mir von Ebert anläß­lich meines Berliner Besuchs im letzten Jahre gewährte Audienz, bei der ich eine hohe Meinung von seiner Geschicklich­keit und die Rolle, welche er bei der Entwicklung der deutschen Demokratie nach dem Kriege spielte, bekam. Ich bin erschüttert von der Nachricht von seinem Tode. Mit ihm verschwindet eine große Persönlichkett, welche in äußerst schwierigen Zeiten ungewöhnliche Eignung zur Führerschaft bewiesen hat. Er ge­wann und behauptete das Vertrauen des deutschen Volkes und die Achtung aller anderen Völker. Sein Tod ist ein großer Verlust für die ganze Well.

Aus Stadt. Vezirb und Umgebung-

Neuenbürg. 2. März. Der gestrige Landesbußtag schloß gleich­zeitig in ganz Deutschland die Trauerfeier für die Opfer des Weltkrieges in sich ein. Aus diesem Grunde hatten hier die öffentlichen Gebäude Halbmast geflaggt. Zum Bormittagsgottes­dienst in der Stadtkirche, der zahlreichen Besuch ausmies, war der Kriegeroerein in stattlicher Zahl mit Fahne erschienen. Dekan Dr. Megerlin sprach in eindringlichen Worten unter Zugrunde­legung der Bibelworte Gerechtigkeit erhöhet ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben" von den Opfern des Weltkrieges, von all dem, was sie draußen an den Fronten und in den Lazaretten für uns getan, gelitten und heute noch viele der Zurückgekehrten an den Folgen dieses mörderischen Ringens wegen verlorener Ge­sundheit erdulden müssen. Mahnend wurde an die Pflicht erinnert, sich der Toten würdig zu erweisen. Der Gottesdienst wurde ver­schönt durch zwei Vorträge des Kirchenchors In der katholischen Kirche gedachte Stadtpfarroerweser Kästle der unvergleichlichen Taten und Opfer unserer toten Helden, die ernste Mahnung an die Lebenden richtend, durch ein gottgefälliges Leben darnach zu streben, daß diese schweren Opfer nicht umsonst gebracht sind. Nachmittags 1 Uhr ertönte vom Turm der evangelischen, um N, 12 und I Uhr

«t- -