Teilnehmer ani Weltkrieg habe» Heldenraten vollbracht, die beispiellos in der Geschichte da-stehen. Ihr Verdienst ist es, daß. abgesehen von wenigen Teilen, das Vaterland nicht durch die Feinde verwüstet wurde. Das soll ihnen nie vergessen bleiben ein Umstand, der dazu benützt werden soll, sie abseits Stehenden für die Kriegervereine zu gewinnen.
Langanhaltender Beifall lösten die von echt vaterländische Geist durchwehten Ausführungen des Redners aus, der sich in leutseligster Weise mit jedem einzelnen unte.hielt und sichtlich bestrebt war, das kameradschaftliche Vevhältms nach Kräften zu pflegen. Unsichtbare Fäden spannen sich von Mann ,-u Mann; die gewinnende Persönlichkeit des neuen Präsidenten machte allgemein den vorzüglichsten Eindruck.
In seinen Dankesworten für die trefflichen Worte Sr E>.- zellenz gab der Bczirksobmann der Ueberzeugung Ausdruck, so lange die Leitung des Württ. Kriegerbundes in wichen Hände,' sei, werde der Bund weiter erstark» zu Nutz und Frommen unseres Vaterlarrdes und jedes einzelnen. Von dem heutigen Zusammensein möge der verehrte Gast die Gewißheit mnneh- mrn, daß in unserem Schwarzwaldstädtchen ein guter, Vater ländischer Geist herrscht. An uns liegt es, diesen kreist weiter zu pflegen, damit wir einst mit Stolz wieder sprechen können „Deutschland, Deutschland über alles". Spontan saug die ganze große Versammlung stehend dieses Lied, von der Musik intoniert.
Die Veranstaltung war von Prächtigen Borträgen der Feuerwehrkapelle verschönt, eine Sängerabteilnng des Liederkranzes trug mehrere Männerchöre vor, Kamerad Emil Haist ein mit Beifall aufgenommenes Solo, wofür Se. Exzellenz allen herzlichsten Dank sagte. Da der neue Präsident am glei- Tage noch Wildbad und Herrenalb mit den benachbarten Vereinen einen Besuch abstatten mußte, nahte rascher wie gewünscht die Scheidestunde. In seinem Schlußwort ,gab Se. Exzellenz den Gefühlen der Freude Ausdruck über all das. tvas er in Neuenbürg erleben durste. Schon die Paradeausstellung habe eines alten Soldaten Herz höher schlagen lassen und gezeigt, daß der Geist von 1870/71 und von 1914/18 eine würdige Pflegestätte hier finde. Er schied mit den allerbesten Eindrücken und dem Wunsche aus Wiedersehen von der begeistert ihm zujubelnden Versammlung.
(Wetterbericht.) Da im Nordwesten immer wieder neue Depressionen auftreten, ist damit zu rechnen, daß der bisherige Witterungscharakter noch fortdauer«. Für Mittwoch und Donnerstag ist deshalb unbeständiges, zeitweise bedecktes und auch regnerisches Wetter zu erwarten
x Birkenseld, 16. Febr. Me am letzten Samstag abend im Gasthaus zum „Löwen" stattgefunLen-e Generalversammlung des Sängerbundes war recht zahlreich besucht. Beim Eintritt in den Saal konnten die Mitglieder die Gelegenheit wahrnehmen, die von unserem jungen Künstler Eugen Bessert geschmackvoll bemalte Sängertrchüne bezw. Theaterbühne zu bewundern. Um 8 Uhr eröffnet« oer Vorstand Fritz Rieger die Versammlung mit kurzen Begrüßungsworten. Dem von ihm erstatteten Jahresbericht war zu entnehmen, daß infolge Tod dem Verein zwei Mitglieder entrissen wurden, deren Andenken in üblicher Weise geehrt wurde. In 13 Hanpt- und 25 Nebensitzungen sei über eine Unsumme von Verhandlungsstoff beraten worden, welche sich hauptsächlich auf das im letzten Jahr hier akbgehaltene erste Gausängerfest des Enz- gausängerbundes bezogen. Dieses Fest werde in der Bereins- geschichte einen Lichtpunkt für lange Zeit bilden. Der von Kassier Emil Ruff erstattete Kassenbericht wies mit 1506 Mark Einnahmen und 3920 Mark Ausgäben einen Kassenbestand von 586 Mark auf. Die Kasse war geprüft und in Ordnung befunden; dem Kassler wurde Entlastung erteilt und ihm und dem stellt». Schriftführer Schofer, sowie der Verwaltung der Dank ausgesprochen. Es folgten die Neuwahlen!. Der Vorstand Fritz Rieger, der sich als Leiter des Vereins nn abgelaufenen, so arbeitsreichen Jahr, sehr gut als Vorstand qualistziert hatte, erklärte aufs «bestimmteste, eine Wiederwahl nicht mehr anzunehmen. Alles Bitten nützte nichts. Ein passender Ersatz konnte nicht gefunden werden. Es entstand eine ziemlich kritische Situation, welche aber glücklicherweise nur vorübergehend war. Albert Förschler konnte dazu gebracht werden, die Wahl anznnehmen. Die Wogen glätteten sich bald und die Verhandlungen konnten in ruhigen Bahnen ihren Fortgang nehmen. Für Len zurückgetretenen Kassier wurde Eugen O e l- schläger und zum Schriftführer Gottlob Talnron bestimmt. In den Ausschuß, der keine wertere Aenderung erlitt, wurde als ergänzendes Mitglied Emil Enghofer berufen. Paul Ahmar ermahnte zur Einigkeit und schloß die Bitte an, jedes Mitglied möge sich mit Lust und Liebe in den Dienst der guten Sache stellen. In Anbetracht des Umstandes, daß der Sängerbund sich «bei dem in diesem Jahr stattfindenden Schwab. Sängerfest beteiligen wird, gab er der Hoffnung Ausdruck, daß er mit seinem Kunstchor, den er in Vorbereitung hat, ebenso Mt abschneiden möge wie beim letzten Gausängerfest. Es sei daher notwendig, daß alle Sänger ihrer Pflicht als solche bewußt bleiben und sich dem Chorleiter gerne und willig zur Verfü
gung stellen. Nach Abwicklung der' Tagesordnung schloß der Vorsitzerrde die Verhandlungen. Einige Äicoer bilderen den Abschluß der' in ihrer» letzten Teil harmonisch verlaufenen Versammlung.
Birkcnfeld, 16. Febr. Die Beteiligung an der gestern
stattgefundenen K i rch en gerne i nderatsw a h l war verhältnismäßig stark. Gewählt wurden: Karl Kusterer. Kabr- nettmcister, Karl Roth, seiheriger Kircherrgemeinderat, lernst Stahl, Goldarbeiten', Wilh. Hänßer, Goldarbe>ter, Heinrich Bacher, Gipsermcistcr, Karl Albert Sttrmpp, Goldarbeiter, Johann Martin, Oberlehrer', Friede. Oelschläger, seith. Kirchengemeinderat, Wilhelm Förschler, Graveur.
Engelsbraud, !5 Februar. Ein reges Lebe» brachie beute die vom soz aibeumk«,Nische» O«tc verein veransiaueie republikanische Kundgebung in unser Darf Die Kundgebung war mit einer Ehrung der gefallenen Söhne unserer Genreil,de verknüpft, an deren Gedenkstein der Ve«rinsvarsil;ende Kar! Bäuerle einen Kranz niederlcgie. Das gleiche lal L «ndlags'dgevidnea-r Dr. Schuhmacher van Stuttgart, der eine , »spräche am Denkstein hielt Ni» 2 Uhr bewegte sich ei» Festzng der Reichs!'»««,«erteilte durch den Ort, an diesem beteiligte» sich die Ortsgruppen Psarzheim, Brötzingen, Dillweißenstein, Büchenbronn, Eutingen, Fspnngeu u u Im „Hirschen", der dicht besetzt war, ferner im „Näßte" und der „Traube" fanden Festversammlungen statt.
/V Herrenalb. 16 Febr. (Vom Kriegerverein.) Die Vorstellung des neuen Bimdrspräsidcuten Erz. G e n e r a l l e u t n a n t o. M a u r, begleitet u. a. vam Geschäftsführer Fvrtunat, im Saale des Posthotels am Abend des gestrigen Sonntags verlies in stimmungsvollster Weise. Außer dem Krieaervere n Herrenalb waren Abordnungen der benachbarten Bruderoereine von Dobel, Neusatz, Notenlol und Bernbach erschienen und besonders freudig begrüßt eine stattliche Abteilung des Kriegcrverems Neuenbürg. Ferner bemerkten wir bewegten Herzens die Anwesenheit der wenigen noch lebendes ehrwürdigen Be- teranen von 1870 71. Vorstand Oskar Mönch sprach die warmherzigen Begrüßungsworte, die in der Mahnung zur Vaterlandsliebe und zum festen Zusammenhalt gipfelte». In glänzender Rede erwiderte General v. Maur, daß wir deutsch denken und fühlen lernen müssen, dnß eine Jugend herangezogen werden soll, welcher der nationale Gedanke heilig gilt. Bezirhsobmaiin Postinspektoc Schur bat in vortrefflichen Ausführungen, alles Trennende beiseite zu lassen und echte Kameradschaftlichkeit zu pflegen: ihm schloß sich in machtvollen Klängen das Deutschlandlied a». Der Liederkranz Herrenalb (Chormetster Breymayer) erfreute durch den Boctrag edler Männerchöre, und der allbeliebte Neuenbürger Sänger Haist weckte Stürme von Beifall durch seine hohe Liederkunst Allen galten tiefempfundene Dankesworte des Vorsitzenden O. Mönch, der seinen Verein durchaus würdig und temperamentvoll vertrat. Ein Abend, der allen Teilnekmern unvergeßlich bleiben wird.
Herrenalb, >6. Febr. Die gestrigen kirchlichenWahlen ergaben bei verhältnismäßig starker Beteiligung (etwa SO o.H. der Wählerschaft) mit 277 abgegebenen gültigen Stimmen die Wiederwahl des Abgeordneten Apotheker Bozenhardt und der seitherigen Kirchengemeinderäte Rektor Fuchs, Fr. Gerwig, Stadtschultheiß Grüb, W. Laistner sen., Frz. Pfeifer, A. Romoser und I. Schumacher.
Herrenalb, lg. Febr. (Pom Bad. Bauernverein Neuenbürg.) Im Gasthaus zur „Linde" in Gaistal hielt Lagerverwalter Frey unter Vorsitz von Anwalt Steudinger einen Vortrag, u»> den schon bestehenden Ortsvecein auf neue Grundlagen zu stellen. Er betonte die Notwendigkeit des Zusammenschlusses, die Vorzüge des Genossenschaftswesens, besprach die wichtigsten Satzungen und die Frage des Geschäftsverkehrs mit dem Lager Neuenbürg. Es traten vorläufig 26 Mitglieder bei, denen ohne Zweifel noch weitere Nachfolgen. Der seither schon erfolgreich tätige Vorstand Anwalt S teudinger wurde wiedergewählt. Als weitere Vorstandsmitglieder traten ein Fritz Mast und Ludwig Keller. Dem Aufsichtsrat gehören an R. Müller, K. Weißinger, Fr. Schumacher und Fr. Laistner.
Loffenau, l6. Febr. Seit Sonntag, 8. Febr., nachmittags drei bis vier Ilhr, wird die am 30. September 1898 hier geborene und seit einem Jahr in Baden-Baden in der Pension Jäger in Stellung be- mdliche Frida Möhrmann vermißt. Sie hat sich an diesem Tage aus der Pension Jäger entfernt, um einen Ausgang zu machen und wird seither vermißt.
Wildbad, 16, Febr. Zur Wahl des Abgeordneten für den Lan- deskicchentag haben abgestimmt 452. Apotheker Bozenhardt- Neuenbürg erhielt 412 Stimmen. Leere Zettel 40. — Zur Kirchengemeinderatswahl haben abgestimmt 478 Wähler. Gewählt wurden: Karl Baetzner, Stadtschultheiß 432, Christian Baetzner. Schuhmachermeister 42l, Christian Brachhoid, Stadlpfleger 460, Karl Brehm, Bezirksnotar 455, Karl Eisele, Baddiener 407, Karl Lipps, Gipser- melster 418, Karl Schober, Gärtner 448, Friedrich Schulmeister. Schneidermeister 383, Karl Schwerdtle, Schloflermeistcr 433 Stimmen.
Ludwigsburg, 16. Februar. (Tod auf den Schienen.) Zwischen hier und Asperg warf sich ein Angehöriger des Feldartillerie-Regi- menls Nr. 5 kurz vor einem Schnellzug auf die Schienen. Er wurde von den Rädern zermalm».
Kochendorf, .OA. Neckarsnlm, 16. Februar. (Zwei Arbeiter ertrunken.) Am Samstag nachmittag ivaren an der Baustelle des Neckarkanals an der Kochermündung vier Arbeiter damit beschäftigt, ca. 50 Zentner Zement auf einem Pöntvnboot auf das linke Kanalufer zu befördern: dabei kamen die Papierzementsäcke ins Rutschen, wodurch das Boot das Gleichgewicht verlor, umkipptc und unterging, wobei zwei Arbeiter, der 27 jährige August Kränzler von Roigheim, OA. Neckarsnlm und der 26jähr. Heinrich Knapp von Wimpfen a.B. den Tod fanden. Knapp selbst hatte einen Kollegen vor dem sicheren Ertrinken gerettet, während er sich um einen zweiten bemühte, ist er selbst ertrunken. Die Leiche des Knapp konnte bald darauf geländet werden, dagegen die des Kränzler trotz eifrigen Guchens noch nicht.
Dettingen, OA. Rottenburg, 16. Februar. (Hohes Alter.) Der älteste Mann der Gemeinde upd vielleicht auch des ganzen Oberamtsbezirks, Küfer Josef Schaupp, beging seinen 99. Geburtstag. Der ehrwürdige Greis ist noch ziemlich rüstig.
Blaübeuren. 16. Febr. (Waldverkauf.) Während des Krieges verkaufte Herr Knödler in Weiler seine» schönen Waldbestand am Hohlen Felsen an eine Göppinger Firma. Letztere ließ damals die an der Sommerhalde gelegenen Bestände von annähernd 100 Morgen über die Hälfte gänzlich niederlegen, vom übrigen den Nutzholzbestand ebenfalls aushauen, so daß dies Vorgehen damals allgemeine Entrüstung erregte. Nun sind in diesen Tagen die betreffenden Waldflächen von Holzhändler Braun in Schelklingen zum Preise von 40000 G.-Mk. zurückgekauft worden.
BadiM
Pforzheim, 16 Febr. Gestern nachmittag fuhr ein hiesiger Geschäftsmann mit seinem Personenauto durch die Wildbadsträtze und verlor aus bis jetzt noch nicht feststehender Ursache die Herrschaft Uber sein Fahrzeug. Er rannte an das Eisengeländer an und beschädigte das Auto schwer; ein auf dem Gehweg stehendes 30, Jahre altes Kind wurde von dem Auto umgefahren und verletzt. Es mußte sofort ins Kmderspital gebracht werden, wo es bald nach der Einlieferung starb. Gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet.
Singen, 16. Febr. Der tzingener Verkehrsverein will an der „Krone" eine Gedenktafel für Scheffel anbringen lassen. Ein Ausschuß befaßt sich bereits mit dem Plan und hofft, die Tafel zu Pfingsten der Oesfentlichkeit übergeben zu können, sosern die finanziellen Vorbedingungen geschaffen werden können.
Vermachtes»,
WÜrttemoerg,
Enzweihrmgen, OA. Vaihingen, 16. Februar. (Neubaueinsturz.i Beim Bau einer Trockenkammer in der Ziegelei gaben plötzlich die Seitenmauern dem Drucke der schweren Zementdecke nach und das Ganze stürzte in sich zusammen. Zwei Arbeiter wurden von den herabstürzenden Betonmafsen getroffen, aber glücklicherweise nicht chwer verletzt.
Stuttgart, 16. Febr. (Frühling.) Wie die Landeswetterwarte mitteilt, wurde gestern eiP Höchsttemperatur von 17,1 Grad Celsius über Rull fcstgestellt.
Fühnsturm. Im bayerischen Hochland ging ein außerordentlich starker Föhn nieder. Am Erbsee oernichtete der Stur« die dortigen Leitungen. Auch die Gegend um den Walchensee wurde heftig von dem Sturm heimgesucht. Selbst in München machte sich der Sturm bemerkbar. Zwei Personen wurde» verletzt. In Geitau und in Osterhofen Bez.-Amr Miesbach hat der Fühnsturm kein einziges Haus unbeschädigt gelassen. Die Dächer sind abgedeckt und die Wände zum Test so eingedrückt, daß man die Jnnenräume sehen kann. Starke Bäume sind in der Mitte wie Zündhölzer geknickt. Eine große Feuersbrunst entstand am Sonntag abend in Ehrwald, wo bis abends ^-9 Uhr fünf Häuser abgebrannt waren. Die telephonischen Verbindungen mit Ehrwald und Hingebung und auch mit der Zugspitze sind nnterbrochen-
Keine Verfehlungen von dritter Seite bei dem Dortmunder Unglück. Die gerichtliche Untersuchung auf der Zeche „Minister Stein" hat bis Samstag vormittag ergeben, daß keine Verfehlungen von dritter Seite vorliegen. Die Luit- und Schachtanlagen waren nach Len Aussagen der Geretteten bei Eintritt der Explosion fehlerfrei.
Eine Klage wegen falscher Schneeberichte. Der Verkehrsausschuß eines bekannten Tiroler Wintersportplatzes befindet sich in gröblicher Verlegenheit wegen der Klage einer englische« Gesellschaft, die zur Ausübung des Wintersports nach Tirol gekommen war. Der Verkehrsverein dieses Wintersportplatzrs ließ — ebenso wie andere Sportplätze — die Verhältnisse über Schnee und Witterung in der Oesfentlichkeit oerlaurbaren. Dir günstigen Berichte über diesen Ort veranlaßten diese englische Gesellschaft zur Resse dorthin, sie fanden dort die Verhältnisse aber ganz anders vor, wenig oder gar keinen Schnee, eine Erscheinung, die Heuer so oft wahrzunehmen geweien ist. Me geringe Menge wurde oft innerhalb eines Tages ton Föhn imd Sonne hiuweggeräumt. Die Engländer verklagten nun die Urheber dieser flechten oder falschen Wetterberichte auf Ersatz der durch die Reise verursachten Barauslagen.
Me Reisespesen des Prinzen von Wales. Gestern beriet das englische Unterhaus über einen Nachtragsetat, in den» die Reisekosten für die Reise des Prinzen von Wales nach Südafrika und Argentinien angefordert wurden. Die Arbeiterpartei beantragte die Herabsetzung des Nachtrag setarS um 100 Pfund, um zum Ausdruck zu bringen, daß derartige Fürstenressen nur ein Humbug seien. Man schicke den Prinzen in der ganzen Welt herum und mache ihn zum Clown, wäh.-end er die Verhältnisse im eigenen Lande nicht kenne. Der Antrag
Frauruhatz.
Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert Feli)
von F<
Nabor.
45) (Nachdruck verboten.)
„Das wäre?" fragte das Mädchen und über die blühenden Wangen ergoß sich eine zarte Röte bis an das kleine zierliche Ohr, das unter krausen Löckchen halb verdeckt war.
„Ei, als wir über den Münsterplatz zogen, schritt mit langen Schritten der dürre Stadtschreiber aus der Gasse; zierlich geputzt wie immer! Der Dürre hat Lebensart! Von den gelben, ellenlangen Schnabelschuhen bis zum flatternden Samtmantel und dem blauen Barett mit der Reiherfeder, war alles funkelnagelneu an dem Manne. Aber leider paßt er in diese Ritterttacht hinein wie — verzeiht, schönes Kittchen — wie ein grunzendes Schwein in eine Nachthaube. Er trug mir einen herzlichen Gruß an sein schönes Väschen auf!"
„Ach, geht mir!" tat Kittchen entrüstet, „Ihr wollt mich zum Narren halten. Das ist gar nicht schön von Euch", schmollte sie.
„Und von Euch ist es nicht schön, daß Ihr mit dem schlotterigen Schreiber zum Traualtar schreiten wollt", spottete der Ritter Horn.
„O nie! — niemals!" rief Kätchen mit Feuer; „wer hat Euch nur dies Märchen aufgebunden l"
„Eia! Die Spatzen — die Almer Spatzen — pfeifens von den Dächern; da Hab ichs vernommen. Und was die Ulmer Spatzen singen, das muß wahr sein, denn sie sind hochangeschen in dem alten Nest. Will Loch sogar einer von den Geschlechtern einen goldenen Spatzen, so groß wie ein Storch, auf Las Münster stiften, als Wahrzeichen der Stadt!"
„Ihr flunkert! Herr Ritter", lachte gemütlich Kätchen. „Der Wein hat Euch den Kopf warm gemacht. Das eine wie das andere, was Ihr da erzählt, ist aus Eurem Stegreif erfunden — Stegreifritter!"
Der „Hornritter", wie man ihn scherzweise nannte, lachte aus vollem Halse und suchte Kätchen zu Haschen, die ihm aber gewandt entschlüpfte.
seid. So hat dieser lachende Krauskopf einen andern Liebsten gekürt, he? Heraus damit. Keiner Schelm! Wer ists? Ich will Len Brautwerber machen, und wäre es selbst — sür mich!"
„Oho! Herr Raubritter! Euer zerhauener Enenhelm und die schmutzigen Reiterstiesel passen nicht für einen lustigen Freiersmann! Geht, zieht ein seidenes Wams und vergoldete Schuhe au und drückt auf Euer staubiges Haar ein Federbarett, und laßt Euch den wilden Bart scheren und mit feiner Salbe tränken — dann kommt und fragt bei mir an: Ihr werdet eine Antwort bekommen — eine Antwort, nun — Laß Euch das Freien vergeht."
Ihre Augen lachten dabei so schelmisch, daß der Ritter bei der Auszählung seiner Mängel etwas kleinlaut wurde und besorgt sein zerschlissenes Wams und die kotigen Stiefel betrachtete.
„Wahrhaftig, kleiner Schelm, du hast recht" — er durste sich diese Freiheft, das Mädchen zu „duzen", als Hausfreund schon gestatten — „ich will mich auch sogleich in die nächste Barbierstube begeben, und mir Haar und Bart kräuieln und salben lassen, daß ich der Jungfer bei meinem Kommen besser netalle als jetzt."
Lachend reckte er die kräftigen Glieder, stülpte den Helm aus das Haupt und schickte sich zum Gehen an. „Sorgt mir gut für meinen Schwertgenossen!" sprach er ernst, „er mag Euch selbst seine Mär erzählen, wenn er Lust dazu verspürt. Gehabt euch Wohl beisammen; aber ich rate dir, Walter, schau mir nicht zu tief in der Jungfer lachende Augen: es sitzt ein Schalk darinnen, und ich möchte nicht haben, daß du dein Herz in der adelsfeindlichen Reichsstadt zurücklässest."
Klirrenden Schrittes ging Ritter Horn zur Türe, einen letzten Blick auf Kätchen werfend, die etwas verlegen am Schranke stand; aber ihre lustige Fröhlichkeit brach sich schnell durch den kleinen Unmut, den ihr des Ritters spitze Reden verursacht hatten, stete Bahn.
„Er ist ein guter Herr", sagte sie wie entschuldigend zu dem Gaste, „aber das Zerren und Sticheln kann er nun einmal nicht lassen. Und meistens muß ich darunter leiden."
„O", versetzte der Ritter lächelnd, „es scheint mir dieses :lich. Ein alter Spruch sagt: WaS sich
„Aber nein!" ries halberzürnt Kätchen, „Ihr 'cheint mir so schlimm wie Euer Freund zu sein. Doch -verzeiht, ich muß nun in der Küche nach dem Rechten sehen, und Ihr werdet Wohl vom weiten Ritte müde sein. Die Muhme wird Euch Euer Gemach zeigen, in dem Ihr es Euch beauem machen könnt." Sie schlüpfte leise aus dem Zimmer und schickte eine ältere Frau mit freundlichen Zügen, die dem Junker eine saubere Stube mit dunklen Möbeln zeigte und sich ebenso still, wie sie gekommen, zurückzog.
Walter von Stauffeneck, den der Leser in dem jungen Ritter schon längst erkannt haben wird, war froh, mit seinen Gedanken allein zu sein. Er legte die schwere Rüstung ab und warf sich auf das bequeme Ruhebett; ein riefer Schlaf umfing nach kurzer Zeit den Müden, der fest Wochen schon das Land durchstreifte, ohne daß es ihm glücken zu wollen schien, für de» Grafen Zollern etwas Günstiges zu erwirken.
Mit seinem guten Freunde, dem Ritter von Horn, den er zufällig auf der Heerstraße getroffen, war er ils dessen Knappe in Ulm eingeritten, denn er hätte es nie wagen dürfen, in der gegen den Grafen von Zollern erbitterten Stadt seinen Namen und seine Beziehung zum Oettinger zu nennen — um daselbst mit verschiedenen Grafen und Rittern, die er aus ihren Burgen nicht getroffen hatte, heimliche Zwiegespräche zu halten und sie zur Hilfeleistung für den Grafen Friedrich zu bewegen.
In Len Straßen der Stadt herrschte den ganzen Tag über lautes, lustiges Leben; in einem fort knarrten die Wagen und handelten die Menschen, bis die Marktsahne vom Rathause abgenommen wurde. Stadt und Land tauschten ihren Bedarf aus, der Handwettsmann hatte manches Geldstück in seinen Blechkasten hinter Las kupferne Zahlbrett geschoben.
Der Ritter von Horn schritt festen Schrittes durch die schlecht gepflasterten Straßen und «beschaute sich das bunte Treiben. Spöttischen Blickes musterte er die lvavpengeschmückte« Häuser der Handwerker und der Innungen, über deren Haustüren grellfarbige Abbildungen von Hammer und Zange oder von goldgelben Bretzeln prangten.
Es ärgerte ihn, daß die niedrigen Handwerker mit ihre» gefüllten Säckeln es den Geschlechtern, und diese mit der reichen Pracht ihrer Häuser und ihrer Kleidung cs dem edlen Ritter-
sder Arbeiterpartei wl /lehnt. Der Nachtrag angenommen. Der in baß er die Haltung i Wenn man ein Welt Griff am Spazierstock, «etall bestreiten wolle
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Stuttgart, 16 Fe! scheu Notierungen wäre und dementsprechend au Zu einem lebhafteren G men. Cs notierten je x2-26), Sommergerste Hafer 14.50-20 (uno.). Z9.50-4l (39 -40.50 . i Klceheu 8—9 (unv.). dr
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Stuttgart, 16. Feb folgende kleine Anfrage Regierung im Reichsra« bayerischen Regierungsr stabe für politische Dell! vernehmen mit der S identisch mit der Stellu Amnestiefrage? — Dies Cannstatt, 16. Fel die erste süddeutsche Po über 200 Arbeiter und erschienen waren. Glel und der Rote Fungstu« «bring gegen die Rei« en Gefangenen zu v«
! nete den Frontkämpfer II Uhr vormittags jel ' bleiben habe. Die Der , aber um 10 Uhr trotzd«
! die in Automobilen b « lösten sich beim Anblick « leute säuberten die Str« dann in den Anlagen b dienst gestört wurde. Platz.
Hagen, 16. Febr. densgesellschaft in Hag walts wegen Landesoe soll, wie das Hagener Dr. Schneiders gegebei halten hat.
Breslau, 17. Febr gerichts verhandelte an leiter Alfred Nestel aus Verrats und der Spior der Oeffeutlichkeit statts klagten zu 5 Jahren i Stellung unter Polizei« Salzwedel, 16. F« meinen Ortskrankenkä von 10000 Mark oerh Berlin, 16. Febr. bisber Spenden'in Hö der bei der Grubenkat ungliickten eingelaufen Mannschaft ist es nunn zu sördern. Die Ursac Berlin, 16. Febr. teilt, werden an der B auf der Zeche „Minist« des Staatsministerium minister Hirtfiefer teiln absichtigt Iustizrat W« anwaltschnft zu erhebe« den Pressenachrichten j ihrer Angelegenheiten . Rcichsbank wurde he Reese erhängt aufgefui men haben, weil er de Hamburg, 16. Fe Erdgasquelle entstand tenden verstärkten Gc Feuer ergriff den Bo die Explosion wurden Dir aus der Umgebe zweistündiger Arbeit Taminer Erdgasquelle Brüssel. >6. Febr stürzte ein vollbesetzter wurden tödlich verletzt London, 16. Febr Telegraph" schreibt un scheu Bank und der zessionen zur Ausbeut« hiermit hätten die Tü« lichen und besonders diese Konzessionen seie Konzessionen für den ' Firmen vergeben war« Ergebnis Zu den nachstehe« merken, daß für Grr vornherein gesichert s folgende Ergebnisse w Stuttgart, l6. Fe evangelischen Landesk liegt noch nicht vor. verbunden. Die Betei zu fein. Heute früh n 8163, Gruppe 2 8572 didaten Kommerzienrc ganzen Land ist vora« Balingen. Ober« Besigheim. Obe Rektor Glaß-Heilbron Cannstatt. Gew mid Pfarrer Schnaufe ^ Crailsheim. Ob 3775 St., Zugführer ^ Gaildorf. Pfarr Pfarrer Weißer, Hall